Genetischer Vorteil - Vorteil Nachwuchsförderung im Ausland?

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  • Auch wenn dieses Thema immer schnell in eine Ecke gestellt wird, wage ich es einfach diese These hier aufzustellen.


    Aktuelle Statistik im Kicker:


    Die 20 schnellsten Kicker der Bundesliga:


    Ganz vorn in Zone 30: Die schnellsten Spieler der Bundesliga - Bundesliga | Bildergalerie - kicker


    17 von 20 sind davon schwarz, 3 weiß.

    Das sind 85% zu 15%.


    Jetzt zu meiner These.

    Ist die Nachwuchsförderung in Frankreich,Belgien,England,Holland aktuell vielleicht nur deshalb so viel erfolgreicher, weil der Pool an Spielern, die genetische Vorteile mitbringen, trotz der geringeren Bevölkerungszahl, insgesamt (zB als Folge der Kolonialzeit) größer ist?


    Denn Geschwindigkeit ist absolute Grundvorraussetzung und nur bedingt trainierbar.



    PS: Sollte der Thread in eine Rassismusdebatte abgleiten, bitte schließen

  • 85% sind es, obwohl weniger 20% der Spieler afroamerikanischen Ursprungs sind.

    Bei einem Verhältnis von 50/50 wären daher ca 95% der schnellsten Spieler afroamerikanischen Ursprungs.



    Edit:


    Studie: Schwarze in Frankreich klagen über Diskriminierung - Politik - Tagesspiegel Mobil


    Laut dieser Studie haben weniger als 4% der Erwachsenen in Frankreich lebenden Menschen eine schwarze Hautfarbe.

    In der französischen Nationalmannschaft spielen aber deutlich mehr Menschen mit schwarzer Hautfarbe.

    Ein weiteres Indiz dafür, dass ein größerer Pool aus Nachwuchsfusballern mit afroamerikanischen Wurzeln die Wahrscheinlichkeit erhöht, Top Talente hervorzubringen

  • Meine Thesen:

    1: Es ist fakt, dass Schwarze im Mittel einen Vorteil aufgrund der Zusammensetzung der Muskelfasern haben

    2. "Speed Kills" war im Fußball vermutlich noch nie so wichtig wie aktuell aufgrund der hohen Intensität und Spielweise

    -> Vorteil ist vorhanden

    3. In der europäischen Mehrheitsgesellschaft gehören Schwarze überproportional häufig zu (ich nenn es jetzt mal vereinfacht) sozial schwächeren Schichten. Der Fußball bietet somit eine Möglichkeit, sich unabhängig von den Startbedingungen gesellschaftlich zu verbessern.

    -> Einstellung / Leistungsbereitschaft daher häufig besser

  • Generell weiß man das die Jungs mit afrikanischen Wurzeln beim Sprinten schon immer einen Vorteil haben. Auch beim Laufen. Das ist genetisch bedingt, glaube ich sogar. Nicht umsonst sind die schnellsten Sprinter und Läufer aus den afrikanischen Ländern. Aber, aaaber wenn ich mir den Triathlon ansehe, kommt an Jahn Frodeno zur Zeit keiner ran. Europäische Menschen also die Ihre Wurzeln auch hier haben, haben beim Schwimmen und Radfahren immer einen Vorteil ? Genetisch bedingt ? ist da die Muskulatur anders ?!

    Jedoch sind meißt genetische Vorteile ein entscheidender Faktor aber nicht nur ausschließlich. Mentalität sehe ich als eine Fähigkeit die man auch drin haben muss. DAS HABEN VIELE GAR NICHT. In meiner Fußballmannschaft ist es Tagesform abhängig. Das stark. Ich kenne aber auch Jungs die haben eine hohe Grundmentalität. Einer lief jetzt sogar einen Halbmarathon und biss sich echt durch-. 2008er Jahrgang. Es ist schwierig ich denke es macht die Mischung. Weil wenn ich sehe ist, das afrikanische Mannschaften noch nie Weltmeister geworden sind usw. Da fehlt es an einen Sergio Ramos. Das Mentalitätsmonster schlecht hin.

  • Natürlich ist das nicht alles.


    Ich behaupte nur, dass Deutschland deshalb aktuell weniger Toptalente hervorbringt, als England & Frankreich, weil der Pool an Kindern mit den nötigen körperlichen Veranlagungen kleiner ist, als in diesen Ländern.

  • Bei der Diskussion bewegt man sich auf ganz dünnem Eis - und wenn man sich mal im Netz umschaut, ist sich die Wissenschaft auch nicht einig.

    Da werden die hier schon genannten Muskelfaser, aber auch ein höherer Bauchnabel oder der Körperbau (Knochen, Hüfte, Fersenbein usw.) erwähnt, die dafür verantwortlich sein sollen (netzathleten.de). Der höhere Körperschwerpunkt und das Unterhautfettgewebe sollen der Grund dafür sein, dass es im Wasser (Schwimmen) anders aussieht.

    Man findet auch Artikel, die sagen "Es gibt kein Wunder-Gen" - hier darf man vielleicht die politische Ausrichtung der Zeitung auch nicht vernachlässigen.

    Christophe Lemaitre sagt dazu: "Ich habe diese überflüssige Dimension der Hautfarbe immer abgelehnt. Solche Überlegungen überlasse ich den Medien." (Quelle: sportschau.de)


    Fußball ist ein Mannschaftssport - und nehme ich die Ergebnisse der letzten Leichtathletik-WM und schaue mir die 4x 100m Staffel an, dann wurde Japan (3.), Brasilien (4.) und China (6.) - kein Japaner, Brasilianer oder Chinese war allerdings im 100m Finale. Und müsste nicht ein genetischer Vorteil sich auf den Großteil der Bevölkerung auswirken?


    Und wie sieht es im Zehnkampf aus? Da wird zwar oft auch von technischen Disziplinen gesprochen, aber in denen braucht man meistens auch eine gewisse Schnellkraft. Und aus meiner Sicht bin ich doch beim Fußball eher beim Zehnkampf (mehrere Fähigkeiten) als beim Sprint (1. Fähigkeit).


    Und wenn ich mir dann noch die Fußballspieler anschaue, die z.B 2019 für den Ballon d'Or nominiert wurden, dann kann ich da keinen genetischen Vorteil erkennen.

  • Und wenn ich mir dann noch die Fußballspieler anschaue, die z.B 2019 für den Ballon d'Or nominiert wurden, dann kann ich da keinen genetischen Vorteil erkennen.

    Hast du Recht.

    Aber wie erklärst man dann zB die Zusammensetzung derfranzösischen Nationalmannschaft ?


    Nur 4% Erwachsene mit schwarzer Hautfarbe, aber 80% in der Nationalmannschaft, also dem Ort, wo die Besten zusammenkommen.

  • Weil wenn ich sehe ist, das afrikanische Mannschaften noch nie Weltmeister geworden sind usw. Da fehlt es an einen Sergio Ramos. Das Mentalitätsmonster schlecht hin.

    Dass afrikanische Teams noch nie Weltmeister geworden sind hat aber nun wirklich andere Ursachen als eine etwaige fehlende Mentalität o.ä., da gibt und gab es genug Spieler, die einem Sergio Ramos hinsichtlich Mentalität in nichts nachstehen/nachstanden. Von daher finde ich den Vergleich hier nicht gerade passend.


    Grüße José

  • Trainero : Startaufstellung Frankreich im Finale: Lloris, Pavard, Hernandez, Griezmann, Giroud (5 von 11 wären 45,5%) und wenn ich noch Varane (Vater aus Martinique) hinzu nehme (6 von 11 wären 54,5%). Im Kader würden noch Thauvin und Rami dazu kommen (7 von 23 sind 30%) bzw. Areola (philippinische Vorfahren) und Fekir (Algerien) (10 von 23 sind 43%) -> somit stimmt die Zahl 80% schon einmal nicht.

    Gene verändern sich nicht so schnell. Frankreich 1998: Barthez, Blanc, Lizarazu, Deschamps, Petit, Djorkaeff, Leboeuf, Zidane, Trezeguet und Guivarc'h (10 von 14 eingesetzten Spielern im Finale - 71%). Somit kann ich auch hier einen genetischen Vorteil nicht erkennen.

  • Weil wenn ich sehe ist, das afrikanische Mannschaften noch nie Weltmeister geworden sind usw. Da fehlt es an einen Sergio Ramos. Das Mentalitätsmonster schlecht hin.

    Dass afrikanische Teams noch nie Weltmeister geworden sind hat aber nun wirklich andere Ursachen als eine etwaige fehlende Mentalität o.ä., da gibt und gab es genug Spieler, die einem Sergio Ramos hinsichtlich Mentalität in nichts nachstehen/nachstanden. Von daher finde ich den Vergleich hier nicht gerade passend.


    Grüße José

    yeap könntest recht haben ... aber warum sind dann afrikanische Mannschaften noch nie Weltmeister geworden ?

  • Somit kann ich auch hier einen genetischen Vorteil nicht erkennen.

    Ich weiß nicht, ob es einen genetischen Vorteil gibt, aber wie ist es sonst zu erklären, dass 85% der schnellsten Bundesligaspieler schwarze Hautfarbe haben, obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung in Europa sehr gering ist (Frankreich 4%, Deutschland 1%, etc.)

  • genetische Vorteile in Bezug auf Geschwindigkeit und Sprintvermögen liegen nahe.

    Man muss ja nur die Top-Sprinter in der Leichtathletik betrachten.

    Das das allein aber keinen Top-Spieler ausmacht erkennt man an den Nominierungen für den Weltfußballer. Da sind sowohl bei den Siegern der letzten Jahre als auch bei den Nominierungen „dunkelhäutige“ deutlich unterrepräsentiert, wenn man Deiner Theorie folgt.

  • Trainero : welchen genetischen Vorteil haben denn die Norweger gegenüber uns Deutschen? 2 von 25 sind 8% (übrigens beide in Norwegen aufgewachsen) - bei einem Anteil der Norweger in Deutschland von 0,008% (6.385 Norweger in Deutschland 2018). Diese Zahlen sprechen doch auch eine deutliche Sprache oder?


    Französische Handballnationalmannschaft: 5 von 16 (31,25%) - und wenn es läuferisch und mit dem Körpermittelpunkt zusammen hängt, frage ich mich, warum es z.B. im Langlauf anders aussieht.


    Und nur weil wir uns es nicht erklären können, ist die Lösung nicht unbedingt die Hautfarbe oder die Gene. Da gibt es noch viele andere Einflussfaktoren.

  • Dass afrikanische Teams noch nie Weltmeister geworden sind hat aber nun wirklich andere Ursachen als eine etwaige fehlende Mentalität o.ä., da gibt und gab es genug Spieler, die einem Sergio Ramos hinsichtlich Mentalität in nichts nachstehen/nachstanden. Von daher finde ich den Vergleich hier nicht gerade passend.


    Grüße José

    yeap könntest recht haben ... aber warum sind dann afrikanische Mannschaften noch nie Weltmeister geworden ?

    Ich schätze mal etwas ziemlich Naheliegendes. Förderung.
    Investiert man in Afrika nur annähernd so viel in Fussball und der Spielerausbildung... NLZs, Coaches etc. wird es wesentlich wahrscheinlicher auch mal einen afrikanischen Weltmeister zu sehen.

  • yeap könntest recht haben ... aber warum sind dann afrikanische Mannschaften noch nie Weltmeister geworden ?

    Ich schätze mal etwas ziemlich Naheliegendes. Förderung.
    Investiert man in Afrika nur annähernd so viel in Fussball und der Spielerausbildung... NLZs, Coaches etc. wird es wesentlich wahrscheinlicher auch mal einen afrikanischen Weltmeister zu sehen.

    Richtig, zum einen das! Zum anderen haben die europäischen und auch südamerikanischen Länder eine viel größere und ältere Fußballtradition. Der Sport ist hier unumstrittene Nummer 1 und dementsprechend werden die allgemeinen sportlichen Talente sich eher im Fußball einbringen.

    Das ist in vielen anderen Ländern anders, beispielsweise stehen in vielen früheren Commonwealth-Staaten andere Sportarten im Fokus (z.B. in Südafrika oder Indien) genauso wie auch in den USA.


    Grüße


    José

  • Ich denke auch, dass es hauptsächlich an der Förderung und der Tradition liegt. Insbesondere eine intensive und vor allen Dingen eine zielgerichtete Förderung macht heutzutage so viel aus. Das beste Beispiel hierfür ist England. Diese haben ihre NLZ optimiert und viel Geld investiert und besitzen nun eine der besten Jugendabteilungen der Welt. Das sie den teuersten Kader der Welt haben, ist also kein Zufall. Bei den Afrikanern fehlt diese technische Grundausbildung zumeist, wenn sie nicht schon früh in Europa spielen. Ein Sadio Mane z.B. hat mit seinem Talent trotzdem mit 21 noch in der zweiten französischen Liga gespielt.