Kinderfußball - was würdet ihr euch vom Verband wünschen?

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  • Da bin ich vielleicht nicht weit genug in der Materie.

    Bin ja selbst als Trainer im NLZ und da funktioniert es in der E Jugend schon sehr gut mit 7vs7.

    Und ja als Spieler bin ich noch mit ab E bzw D Jugend 11 vs 11 aufgewachsen.

    Im NLZ hast du natürlich ein höheres Leistungsniveau das kann ich mir gut vorstellen, dass dass dann schon gut funktioniert.


    Im Breitensport hat man diese Leistungsdichte nicht unbedingt. Und letzendlich geht es ja auch nicht nur darum, dass die Kinder das möglicherweise umsetzen können, sondern die Aktionsdichte des Einzelnen Spielers möglichst hoch zu halten. Sowohl hinsichtlich der Spielzeit als auch hinsichtlich der Aktionen während dieser Spielzeit.


    Ich bin sehr froh darüber, dass wir in der F-Jugend diese Festivals/Turniere spielen, über Spielzeit brauch ich mir aktuell keine Gedanken machen. Alle Kinder spielen reichlich und alle Kinder haben entsprechend Ihre Aktionen.


    In der E-Jugend bei 7vs7 wird das schwieriger werden, insbesondere wenn die Kadergröße nicht ausreicht, um eine weitere Mannschaft zu bilden. Beim 5vs5 in Turnierform könnte man das wiederum flexibler gestalten.

  • Es wäre wirklich ein Traum, wenn hier die Kinderfußball Reform weitergehen würde, und ich bin auch absolut bei "Chantale". Wenn sich die Ewiggestrigen unbedingt in Privatligen organisieren und gegen den Verband stemmen wollen und in der F-Jgd im 7gg7 weiterspielen wollen, dann lasst die halt machen. :)


    Eines ist doch auch klar, denke ich, und ist jetzt schon in den Verbandsregularien drin. Breitensport benötigt im Detail andere Regeln als Leistungssport. Das bekommt man aber sicher geregelt / ausdiskutiert.


    Breitensport:

    Ich finde "lets" Einteilung top, würde ich auch sofort mitgehen...


    Wir sollten halt grundsätzlich flexibel bleiben, was die Meldegröße (Flex Staffeln, oder Staffeln mit reduzierter Standardgröße) betrifft um auch die Dorfclubs mitzunehmen, die ggf. mit knappem Spielerbudget kämpfen...


    Außerdem wäre ich auch für eine Einsatzverpflichtung für Spieler, die auf der Ersatzbank sitzen. Es würde auch sicher Möglichkeiten zur Kontrolle geben. Schiedsrichter, Eltern, Trainer gegenseitig, Spieler ... Dann wird das zur Not halt nachträglich mit einem Sporgerichtsverfahren geahndet, bis es in den Köpfen drin ist. Geht alles, wenn man will. :)


    Für Trainer, die Spieler gleich gar nicht mitnehmen zum Spiel sind die Kontrollorgane - Spieler selbst, Eltern, Jugendleiter usw. Jeder Spieler kann doch mit bestem Gewissen einen Wechsel verkünden, oder sich beschweren, wenn er nicht eingesetzt wird im Wettkampf. Bin kein Fan von Gleichmacherei, aber je nach Trainingseinsatz, Motivation, Leistung muss man doch jedem Spieler Einsatzminuten geben.

  • Es gibt aber auch die durchaus Städteregionen wo es auch im Breitensport möglich ist:-)

    Wir haben das in München - problematisch wird es, wenn es über die Städteregion hinaus geht - d.h. spätestens in der C-Jugend (Regionalliga, Bayernliga, Bezirksoberliga - Kreisliga, Kreisklasse, Gruppe) geht es darüber hinaus. Und wie viele Mannschaften haben eine C2, die sich dann für die nächste Saison einen Platz erspielen können. Und es wäre auch nicht im Sinne der Vereine, weil die C2 dann immer in einer C2-Liga spielen müsste. Und die Leistungsvereine streben nach "höher spielen" - das beißt sich).

    Bis zur D-Jugend mit Bezirksoberliga - Kreisliga, Kreisklasse, Gruppe (ab Kreisliga haben wir Meldeliga) könnte ich mir das evtl. noch vorstellen -> bis dahin braucht man das aber aus meiner Sicht nicht (G-E Festivals) und in D-Jugend kann ich eine Meldung mit Qualifikationsrunde machen (wie dann in der C-A-Jugend auch).

  • Es gibt aber auch die durchaus Städteregionen wo es auch im Breitensport möglich ist:-)

    Wir haben das in München - problematisch wird es, wenn es über die Städteregion hinaus geht - d.h. spätestens in der C-Jugend (Regionalliga, Bayernliga, Bezirksoberliga - Kreisliga, Kreisklasse, Gruppe) geht es darüber hinaus. Und wie viele Mannschaften haben eine C2, die sich dann für die nächste Saison einen Platz erspielen können. Und es wäre auch nicht im Sinne der Vereine, weil die C2 dann immer in einer C2-Liga spielen müsste. Und die Leistungsvereine streben nach "höher spielen" - das beißt sich).

    Bis zur D-Jugend mit Bezirksoberliga - Kreisliga, Kreisklasse, Gruppe (ab Kreisliga haben wir Meldeliga) könnte ich mir das evtl. noch vorstellen -> bis dahin braucht man das aber aus meiner Sicht nicht (G-E Festivals) und in D-Jugend kann ich eine Meldung mit Qualifikationsrunde machen (wie dann in der C-A-Jugend auch).

    Glaube du verstehst meine Aussage falsch😅

    Meinte sowas wie C Jugend ist ja aktuell 2010 und 2011

    Das man dann 2010er Ligen macht und 2011er Ligen

    NLZs bzw Leistungsvereine können ja dann 2011>2010 und 2012>2011 spielen

  • Das man dann 2010er Ligen macht und 2011er Ligen

    NLZs bzw Leistungsvereine können ja dann 2011>2010 und 2012>2011 spielen

    Ich verstehe dich schon, allerdings spielen bei uns die NLZs nicht jedes Jahr in einer "normalen" Aufstiegsliga mit und können somit als Jahrgang gar nicht aufsteigen und den Aufstieg mitnehmen.

    Beispiel: U13 und U14 spielt NZL-Liga, d.h. sie müssten in der U15 ganz unten starten, weil sie ja in keiner Liga waren und eine Liga mitbringen.


    Und wann "flüchten" bei uns die Leistungsvereine in die Förderliga? Genau, wenn sie aus der BOL absteigen. ;)

  • Der Schritt ist aber echt schlau wenn man absteigt dann in ne private Runde zu gehen😝

  • Ich verstehe dich schon, allerdings spielen bei uns die NLZs nicht jedes Jahr in einer "normalen" Aufstiegsliga mit und können somit als Jahrgang gar nicht aufsteigen und den Aufstieg mitnehmen.

    Beispiel: U13 und U14 spielt NZL-Liga, d.h. sie müssten in der U15 ganz unten starten, weil sie ja in keiner Liga waren und eine Liga mitbringen.


    Und wann "flüchten" bei uns die Leistungsvereine in die Förderliga? Genau, wenn sie aus der BOL absteigen. ;)

    Der Schritt ist aber echt schlau wenn man absteigt dann in ne private Runde zu gehen😝

    Wäre nicht nötig, wenn es einfach keine Abstiege geben könnte.

    Leistungsvereine müssten einen Mindeststandard an Trainingsqualität (Anzahl & Ausbildung der Trainer, Infrastruktur, Trainingshäufigkeit etc.) erfüllen und wären damit für Förderligen berechtigt.

    Diese sollten zunächst möglichst regional zusammengestellt sein um zu weite Fahrten zu vermeiden.

    Spielsystem: Drittel oder Viertel (ab C-Jugend) mit der Vorgabe, dass jeder Spieler eine Mindestspielzeit haben muss und keiner die Maximale Spielzeit überschreiten darf.

    Nach der Hinrunde spielen die stärksten Teams jeder Gruppe überregional gegen stärkere und die schwächeren überregional gegen schwächere. Ähnlich läuft es aktuell in den Nachwuchsligen von U17 und U19 allerdings nach wie vor mit 90 Minuten Spielzeit, dafür aber immerhin mit der Möglichkeit bis zu 8x zu wechseln.

    Nach der Rückrunde starten alle Vereine wieder in der "Basis-Förderliga".

    Ein ähnliches System ließe sich auch im Breitensport einführen.

  • Auch dann hast du es wieder jeder will in die starke Gruppe.

    Die Spieler der Vereine die nicht 1. Liga spielen wandern ab zu den besseren.

    Maximale Spielzeit ist Qautsch gerade im Winter mit der Krankheitswelle spielen oft Spieler doppelt.

    Ansonsten fallen die Spiele ja dann aus

    Zu der Spielzeit dritteln ja vierteln gibt zu viel Standzeit.

  • Chantale

    Kannst Du mich mal schlauer mache, wie Ihr das mit dem Dritteln macht? Bin im Breitensport unterwegs und habe das Konzept noch nie angewandt?

    Spielen dann die Stammkräfte 2 Drittel und im letzten Drittel kommt überwiegend die 2te Garde rein? Ist das der Standard dann auch beim Gegner? Alle Drittel zählen, oder wie läuft das eigentlich ab? Nur in Vorbereitungsspielen? Ablauf?

    Vorab vielen Dank :)

  • Wenn die Rahmenbedingungen dafür, dass man in die stärkere Liga so festgelegt sind, dass jeder Spieler im Kader mindestens ein Dritte pro Spiel gespielt haben muss, dann Wäre ja sowohl dem Wettbewerbs, als auch dem Ausbildungsgedanken Rechnung getragen. Sollten dann wieder findige Trainer auf die Idee kommen, schwächere Spieler in wichtigen Spiele krank oder verletzt zu melden, dann ist ihnen und leider auch uns einfach nicht mehr zu helfen.

    Über die Maximalspielzeit lässt sich sicher diskutieren. Es sollte halt nicht so sein, dass bei einem 18er Kader 8-9 Spieler über 3 Drittel im Einsatz sind und die anderen 9 sich dann rollierend das eine Mindest-Drittel teilen.


    Es spricht ja auch nichts gegen das positive Ansinnen trotz der vorgeschriebenen Rotation aufsteigen zu wollen, aber die muss halt gewährleistet sein. Dadurch, dass das größtmögliche Übel die nicht-Qualifikation für die höher Liga in der Rückrunde ist und kein Absturz in eine tiefere Liga droht, muss zumindest keiner sich den Klassenerhalt erkämpfen indem er seine schwächeren Spieler gar nicht mehr einsetzt. Am Ende ist es für Trainer und Spieler zwar nicht egal, ob man in der 8er-Gruppe 5. oder 8. wird, trotzdem ist es viel leichter in engen Spielen zu rotieren und damit auch mal eine knappe Niederlage in Kauf zu nehmen, anstatt mit den stärksten Spielern einen knappen Sieg oder einen Punkt zu retten.

  • Chantale

    Kannst Du mich mal schlauer mache, wie Ihr das mit dem Dritteln macht? Bin im Breitensport unterwegs und habe das Konzept noch nie angewandt?

    Spielen dann die Stammkräfte 2 Drittel und im letzten Drittel kommt überwiegend die 2te Garde rein? Ist das der Standard dann auch beim Gegner? Alle Drittel zählen, oder wie läuft das eigentlich ab? Nur in Vorbereitungsspielen? Ablauf?

    Vorab vielen Dank :)

    Also es wird gespielt wie im normalen Spiel auch also das Spiel beginnt mit 0:0 und endet nach den 3 Dritteln mit einem Ergebnis. Separates Werten wird nur bei den kleinen gemacht.

    Ich hab immer 1. Garde- 2.Garde- Mischung spielen lassen aber das macht jeder anders reagiere auch oft darauf was der Gegner macht.

    Gerade mit den Torhütern ist das dritteln mega jeder spielt 1 Drittel und bei den jüngeren Jahrgängen immer mindestens 1 Drittel im Feld. Wenn du nähere Details haben willst schreib gerne ne PN.

  • Die Frage ist kommen wirklich die Mehrheit mit einem 18er Kader , also meine Erfahrung zeigt das meistens nur 3-4 Wechsel dabei sind,schon kannst du es nicht mehr verhindern das welche durchspielen.

    Ich glaube nicht das es das absenkt ich glaube man wird oben trotzdem 3-4 Teams haben die Auf Krampf Meister werden wollen.

    Und ob man 5. Oder 8. Wird entscheidet ja auch im Köpfe der Eltern viel.

    Hab das schon oft mitbekommen das Eltern anhand von einer Tabelle einen Verein für ihr Kind aussuchen...

  • Vielen Dank für diese beiden Beiträge.

    Wir sollten halt grundsätzlich flexibel bleiben, was die Meldegröße (Flex Staffeln, oder Staffeln mit reduzierter Standardgröße) betrifft um auch die Dorfclubs mitzunehmen, die ggf. mit knappem Spielerbudget kämpfen...


    Ich habe weder etwas gegen 7 vs. 7, noch gegen Twin. Noch in der Kombination. Aber das Konstrukt muss ja nicht im luftleeren Raum glänzen, sondern im Alltag auch tragfähig sein. So tragfähig, dass die allermeisten Vereine damit abgeholt werden. Weil für die Breite ist der Spielbetrieb ja gedacht. Ich muss ja davon ausgehen, dass du annimmst, dass jeder Verein verlässlich am Wochenende mind. 14 Kinder gestellt bekommt (ist ja mehr als für ein 11er Spiel erforderlich). Wenn du das in der Stadt umsetzen kannst, dann mach es. Ich bezweifle, dass sich das in ländlicheren Regionen umsetzen lässt. Rein technisch natürlich schon. Dann müssten weitere JSG's her. Aber spätestens ab dem Zeitpunkt kannst du bei uns nochmal 5 der 6 Spiegelstrich-Kinder komplett löschen, weil den Eltern der Fahrtaufwand es dann nicht mehr Wert ist.

    Ich gehe nicht davon aus, dass jeder Verein am Wochenende 14 bis 16 Kinder (mit Rotationsspieler) zusammen bekommt. Jeder sollte aber das Prinzip "alle Kinder spielen" umsetzen. Habe ich nur 12 Kinder kann man 7 gegen 7 und 5 gegen 5 oder 2x 6 gegen 6 spielen oder 2x 5 gegen 5 wenn man einen Rotationsspieler unbedingt möchte.

    Und wir müssen uns auch überlegen, wie gehen wir mit Vereinen um, die nur 10 Kinder in einer Altersklasse haben (die sind übrigens alleine nach oben nicht überlebensfähig - können die sich eine Leistungsorientierung erlauben? Aus meiner Sicht nicht. Aber die meisten Breitensportvereine handeln wie ein Leistungsverein - da bleiben nicht nur die schlechten auf der Strecke, sondern auch die guten Spieler (ganz zu schweigen von zukünftigen Ehrenamtlichen).


    Ich frage mich bei der Anzahl der Kinder auch oft, wie sieht denn da ein Training aus? Habe ich die Möglichkeit eines leistungsorientierten Trainings, dass den schwachen und den stärkeren Kindern gerecht wird? Und Training ist oftmals 2-3x die Woche und das Spiel nur 1x.


    In Bezug auf Flexibilität gehe ich davon aus, dass wir zukünftig Sachen machen müssen, die wir uns heute noch nicht vorstellen können:

    - flexible Spielzeiten (z.B. 11 gegen 11 in der C-Jugend 70 min. - haben wir 13 Spieler vielleicht 80 min. und bei 16 Spieler pro Kader 90 min.)

    - flexible Mannschaftsgrößen (z.B. eine 5 gegen 5 oder 7 gegen 7 Liga in der A-Jugend)

    - flexible Wettbewerbsformen (z.B. Festival, Turnier, Liga)

    - flexible Alterseinteilung (z.B. Jahrgangsmannschaften, 2 Jahre zusammen, 3 Jahre zusammen) - haben wir heute schon in den Vereinen, aber nur teilweise in den Ligen berücksichtigt

  • Ich habe aktuell einen 14er Kader (E-Jugend, 7v7, Jahrgang 2014).

    Seit den Sommerferien hatten wir insgesamt 15 Spiele, zu einem davon hatte ich 14 Spieler. Sonst nie mehr als 11, meistens 10.

    Kommunionsunterricht, Krankheit, Schulveranstaltung, 60igster Geburtstag von Tante Bärbel... irgendwas reduziert den Kader immer.


    Bleiben 3-4 Wechseloptionen. Und da entscheide ich als Trainer wer spielt, wer rein kommt und wer runter geht.

    Das hängt u.a. vom Fitnesszustand ab (ich hatte zB im Herbst drei Kinder mit Lungenentzündung die sicher nicht 100%ig fit zurück ins Training kamen und entsprechend erstmal nur 10/15 Minuten gespielt haben), von der Trainingsbeteiligung, vom Verhalten, von Engagement im Training, Verletzungsgefahr und vielem mehr.

    Und nein, das hat nicht mit "Macht ausnutzen" zu tun. Aber für mich muss Leistung belohnt werden und Einsatzzeit muss man sich verdienen und nicht geschenkt bekommen.

    Wie soll ich einem Spieler erklären "Der XY spielt heute eine Halbzeit und du eine. Der ist zwar nur jedes 3. Training da und du bist jedes da aber ihr müsst alle gleich viel spielen."

    Das funktioniert doch nicht und demotiviert auch im Training.

    Oder wenn einem die Lunge schon auf links hängt wechsel ich natürlich den aus, auch wenn dann ein anderer das dritte Spiel am Stück durch spielt.

    Das hängt doch von so vielen Faktoren ab die nicht in der Macht des Trainers liegen.


    Ich habe im Sommer einen Spieler dazu bekommen der vom Körperbau F-Jugend ist. In den ersten Testspielen wurde der in jedem Zweikampf durch die Luft geschleudert aufgrund fehlender Körpermasse.

    Der hat die ersten 6 Meisterschafts- und Pokalspielen nicht eine Minute von mir bekommen. War fast jedes Training da, man hat gemerkt der will. Technisch war er im oberen Drittel. Er hat extra Übungen von mir bekommen um Gleichgewicht und Zweikampf zu schulen. Wurde ermuntert weiter zu machen und zu beißen. Zum Ende der Hinrunde hat er die letzten 3 Spiele fast durchgespielt (die Kondition fehlte für komplett durch). Er geht jetzt anders in die Zweikämpfe, vermeidet sie und löst sich eher spielerisch aus den Situationen oder gibt den Ball zielsicher ab.

    Hätte ich den Jungen von Anfang an immer eine Halbzeit spielen lassen wäre er jetzt sicher nicht mehr dabei weil nur mit der Fresse im Dreck gelegen hätte.

    Und wie Stolz er war als er das erste Mal in der Startaufstellung war...


    Wenn ich also jeden Spieler auf dem Spielberichtsbogen gleich spielen lassen muss, bekommen sie statt vielleicht 10/15 Minuten (zB nach überstandener Krankheit) gar keine weil ich sie dann gar nicht erst mitnehme.



    Im Training arbeite ich fast ausschließlich mit Ball und in maximal 3v3 Gruppen. Das Tempo ist hoch, die Übungen intensiv. Mit meinem Co teilen wir die Kinder immer in 2 Gruppen. Eine bessere (um Stärken zu verbessern) und eine schlechtere (um Defizite aufzuarbeiten). Aber wer bei Passübungen in Gruppe A ist kann bei Zweikampf oder Torschuss in Gruppe B sein und umgekehrt. Wir haben keinen Spieler der immer in Gruppe A oder immer in Gruppe B ist.

    Seitdem wir das so handhaben zeigt die Lernkurve merkbar nach oben.

    Ein negativer Nebeneffekt ist natürlich auch, und das muss ich auch erwähnen, das die die nur die Zeit rumbekommen wollen die Lust verlieren. Die haben dann entweder aufgehört (zwei, die aber ganz klar und eindeutig keine Lust auf Fußball hatten), haben den Verein gewechselt (einer, der hat aber auch gleichzeitig die Schule gewechselt und spielt jetzt mit seinen Klassenkameraden in einer Mannschaft) oder sind von uns in der E2 oder E3 untergebracht worden (zwei).

  • EifelMoselHunsrueck : Danke für dein Beispiel. Es bestätigt meine Beobachtungen.

    Aber für mich muss Leistung belohnt werden und Einsatzzeit muss man sich verdienen und nicht geschenkt bekommen.

    Geht übrigens auch, wenn alle spielen - z.B. beim Twin (leistungshomogene Teams: Belohnung, ich spiele im besseren Team)

    Wenn ich also jeden Spieler auf dem Spielberichtsbogen gleich spielen lassen muss, bekommen sie statt vielleicht 10/15 Minuten (zB nach überstandener Krankheit) gar keine weil ich sie dann gar nicht erst mitnehme.

    Spiele ich Festival oder Twin spielen einfach alle - da ist nichts mit muss. Das geht nicht mal auf Kosten eines Stärkeren oder sonst jemanden.

    sind von uns in der E2 oder E3 untergebracht worden

    Die Anzahl der Spieler ist wohl auch kein Argument.

    Das Tempo ist hoch, die Übungen intensiv.

    Das ist gut. Nehme ich eine Trainingszeit von 90 min. (bzw. 60 min.), dann ist wahrscheinlich eine Spielzeit von 50 min. für die Kinder auch machbar.

  • Habe ich nur 12 Kinder kann man 7 gegen 7 und 5 gegen 5


    let1612
    Ich finde es echt wahnsinnig schwer auf deine Antworten einzugehen. Ich habe das Gefühl, an jeder gedanklichen Astgabel biegst du rechts und ich links ab. ;)


    Nur mal so als Anriss:

    Das wirkt vielleicht alles wahnsinnig kleinkariert, aber es ist doch nicht die Realität, dass beide Teams mit 14 oder 12 oder was auch immer Spielern da stehen. Realität sind wohl eher ungleiche Zahlen. D.h. es spielen auch dann automatisch manche Kinder nicht. Das kann man jetzt noch alles weiter aufdröseln und sich dafür etwas überlegen, aber meiner Meinung nach passt der Ansatz aber schon 20 gedankliche Astgabeln weiter vorne schon nicht mehr.


    Beim aktuellen Spielbetrieb bin ich doch im Grunde viel flexibler. Ich habe Pflichtspiele und die Möglichkeit Freundschaftsspiele abzumachen oder kleine Spieltreffs zu planen. Ich habe die Möglichkeit flexibel im Block zu wechseln oder einzelne Spieler. Zur Halbzeit oder nach 10 Minuten oder wann auch immer. Ich bin flexibel mit den Ersatzspielern, kann ein- und auswechseln nach belieben. Natürlich gibt es Details die ich ebenfalls kritisch und verbesserungsfähig halte, aber wenn das was du vorschlägst die Ablösung des aktuellen Spielbetriebs sein soll, dann drehst du quasi jeden Stein um, um nachher noch nicht mal das zu können, was du über die gesamte Reform als Motto hängst 'Spielzeit für jeden'. Weil du meiner Meinung nach von einer falschen Annahme ausgehst: Natürlich möchte kein Kind das ganze Spiel auf der Bank sitzen. Ich würde aber auch behaupten, dass nicht jedes anwesende Kind über die volle Spielzeit auf dem Platz aktiv mitwirken möchte. Und darum sollte es ja wohl gehen, um aktive Mitwirkung. Wechselspieler oder Rotationsspieler sind ja im Grunde auch wichtig und notwendig, dass ein Spiel überhaupt über längere Distanzen gehen kann. Wir machen wirklich viele Spiele. Meisterschaft 9 gegen 9. Freundschaftsspiele auch häufig und gerne 7 gegen 7. Auch Twin schon mehrmals gemacht, genauso wie von dir vorgeschlagen. 7 gegen 7 und 5 gegen 5 daneben. Das ist teilweise schon sehr amüsant mit anzuschauen, wie Kinder dann auf dem 7er Feld ausgewechselt werden und hoffen, nicht direkt wieder auf dem 5er Feld 'eingezogen' zu werden. Blick auf den Boden und erstmal wegschleichen und die Trinkflasche füllen. Oder ausgedehnt den Schuh binden. Oder doch ein Ziehen in der Wade und nach 10 Minuten geht es dann von Zauberhand wieder. Ich finde du überlädst den Spielbetrieb mit soviel Idealismus, Utopie und Pathos, dazu dann teilweise noch mit wechselnden Zielen/Motiven, dass eigentlich jede Lösung, egal wie sie aussehen mag, darunter nur zusammenbrechen kann. Bevor man den aktuellen Spielbetrieb in alle Richtungen verbiegt und ideologisch auflädt, kann man ihn natürlich an gewissen Stellen aktualisieren, anpassen, zeitgemäßer aufstellen. Für alles Weitere sehe ich eher einen zusätzlichen Spielbetrieb als sinnvoll an, der dann nach anderen Ideologien, Maßstäben funktioniert und sich ggf. auch an anderen Anforderungen orientiert. So hätten die jeweiligen Vereine/Trainer/Teams die Option zu wählen oder ggf. beides zu tun.

    Natürlich ist das auch keine 100&ige Lösung dafür, wie ein Kind das vom Trainer nicht/kaum eingesetzt wird auf Spielzeit kommt. Ich denke im Vergleich zu der gesamten Anzahl an Kindern ist der Anteil doch relativ klein. Das Kind hat dann ja auch die Möglichkeit sich einfach mal einen anderen Verein anzuschauen und kann dann den Verein auch wechseln. Ich bin fest davon überzeugt, dass es auch viele Trainer gibt, die schon darauf achten, dass Spielzeit ausreichend vorhanden ist. Und warum soll man diese Trainer/Vereine nicht auch mal dadurch belohnen, dass fremde Kinder kommen und dort mal mitmachen. Und wenn sie dort zufrieden sind, auch den Schritt machen und wechseln. Ob es dann eine Sperre bekommt ist doch ebenfalls nebensächlich. Wenn es eh nicht spielt, kommt es im neuen Verein wenigstens in Freundschaftsspielen zum Einsatz. Und wenn es die ganze Saison noch nicht gespielt hat in Pflichtspielen, fällt die Sperre ggf. auch sehr kurz aus.

  • Linksfuss : Danke für deinen Beitrag.


    Kurz zur Historie: Ich habe den Thread hier 2019 begonnen. Zu dieser Zeit wurde ich auch Verbandsfunktionär. Warum? Weil ich 2 Jahre zuvor den Verband kritisiert habe und nach "FUNino" gerufen habe - das Konzept und die Erfahrungen hier im Forum als auch die Spielnachmittage in Baden-Württemberg haben mich überzeugt. Die Community hier gab sehr gute Anregungen zur Umsetzung - was letztlich auch zum Erfolg in meinem Kreis führte.

    Dabei bin/musste ich auch von ein paar meiner Vorstellungen abweichen (z.B. ich bin ein Freund der Freiwilligkeit - das durchkreuzten allerdings die Landesverbände mit ihrer Vorgabe. Vorteil: so schnell wäre es freiwillig nicht flächendeckend umgesetzt worden; Nachteil: einige fühlen sich überrannt).

    Der nächste logische Schritt der Reform ist die Ausweitung auf die E und D-Jugend. In der D-Jugend gibt es bei uns in Bayern den Slogan "14 spielen immer" (bfv.de). Und mir stellt sich die Frage, wie ist das umsetzbar und wo gibt es "Schwachstellen" des Konzeptes (einige hast du angesprochen). Und ich gebe dir Recht, dass man Rotationsspieler benötigt. Die Frage ist wie viele? Ganz früher durfte man z.B. nicht auswechseln und die Spiele haben auch stattgefunden und sind durchgeführt worden. Dann gab es 2 Auswechselspieler und dann 3. Hier im Forum kann man auch noch nachlesen, was von der Idee von 5 Wechselspieler gehalten wurde, die heute Realität ist.

    Auch ein von dir angesprochener Punkt ist das 7er und 5er Feld und das die Spieler dort nicht weiter spielen wollen (ich bin z.B. auch ein Gegner der "Nebenfelder", für mich muss alles ein Hauptfeld sein, dass das Ergebnis beeinflusst (ja, Ergebnisse/Rückmeldung finde ich gut, Tabellen müssen nicht unbedingt sein - z.B. bei Festivals der Jüngsten)). Reagieren die Kinder dann immer noch so - der eine oder andere wahrscheinlich ja. Und ich kenne auch die, die lieber bei einem Siegerteam auf der Bank sitzen, als bei einem Verliererteam zu spielen.

    Also nochmals Danke an das Forum - und auf meinen Kreis habt ihr Einfluss ;)

  • Hast du denn noch mehr Infos zu dem "14 spielen immer"?

    Mal ganz platt gesagt: Man hätte es ja auch "11 spielen immer" nennen können, wenn du es direkt wieder aufweichst und sagst, dass man natürlich auch andere Konstellationen spielen kann.


    Habe ich nur 12 Kinder kann man 7 gegen 7 und 5 gegen 5 oder 2x 6 gegen 6 spielen oder 2x 5 gegen 5 wenn man einen Rotationsspieler unbedingt möchte.


    Klar, die 14 kommen daher, dass 7 gegen 7 gewünscht ist. Und wenn ich das als Twin spielen möchte, brauche ich halt 14.


    Wenn ich in der E-Jugend zu einem Spiel fahre, bräuchte ich 5 Spieler (+ ggf. Rotationsspieler)

    Wenn ich in der D-Jugend zu einem Spiel fahre, bräuchte ich 14 Spieler (+ ggf. Rotationsspieler für jedes Feld)

    Wenn ich in der C-Jugend zu einem Spiel fahre, bräuchte ich 9 Spieler (+ ggf. Rotationsspieler)


    Da frage ich mich, warum Twin? Warum nicht stumpf 7er + ggf. Rotationsspieler? Und dann entdecke ich ein Foto über dem Bericht den du verlinkt hast, wo Hannes Wolf eine Folie auf hat mit dem Untertitel "Zwillingsspiele oder D1/D2".


    let1612 Hast du die Präsentation? Gibt es die Präsentation bei youtube? Ich habe oberflächlich gesucht und nichts gefunden. Ich denke ja, dass Hannes Wolf darauf eingeht und es begründet.


    Weil nach meinem Empfinden ist der Grundtenor hier im Forum ja: "möglichst kleine Kader", "Homogenität"

    Und für eine 14er-Startaufstellung, was brauche ich da für einen Kader (Krankheit, Verletzt, keine Zeit)? Weiß ich nicht. 20er? Da ist ja wohl das Gegenteil von "möglichst klein", insbesondere wenn ich sehe, wie viele Kinder ich in der E benötige und in der C. Dann hätte ich ja in der D einen Peak, den ich selbst in der A-Jugend nicht mehr erreichen müsste.


    Und wenn ich mal in den leistungsorientierteren Bereich schaue: "nur die Kinder nehmen, die das Niveau auch spielen können".

    So ein großer Kader (mind. 14 spielfitte Kinder auf dem Platz am Spieltag) macht das ja deutlich schwieriger. Da muss man doch bestimmt irgendwann 'schwächere' Kinder nehmen, um den Spielbetrieb gewährleisten zu können. Und wenn dann noch das Sahnehäubchen des Leistungsbereichs oben drauf soll "wenn möglich eine Jahrgangsmannschaft" dann frage ich mich schon, was das für ein Einzugsgebiet sein soll. Zudem soll es dann nach deinem Wunsch nicht Haupt- und Nebenfeld?! Ich verstehe das nicht.


    let1612 Hast zu der Präsi noch mehr Infos? Gibt Hannes Wolf darauf eine Antwort, warum er das so sieht? Oder hat er eigentlich anderes gesagt und der Bericht fasst das falsch zusammen? Über das Booklet zur Trainingsphilosophie bin ich mal drüber geflogen, konnte da aber auf Anhieb nichts dazu finden.



    Übrigens:

    Zu dieser Zeit wurde ich auch Verbandsfunktionär.

    Weil du Verbandsfunktionär bist (hattest du ja schon woanders erwähnt), gehe ich da so gezielt drauf ein und frage nach. ;)

  • Linksfuss : DFB Booklet Trainingsphilosophie Deutschland Seite 64:

    "Im Sommer 2024 lassen sich die Prinzipien „Alle spielen immer“ und „Freude, Intensität und Wiederholung“ nur bis zu den E-Junioren umsetzen. Deshalb brauchen wir die Trainingsphilosophie Deutschland auch von der D- bis zur A-Jugend, damit im Training alle Spieler den Fußball hochdosiert erleben können. Dennoch möchten wir die Debatte führen, ob ein 7 gegen 7 als Zwillingsspiel auf zwei Feldern nicht die bessere Lösung für die D-Jugend ist. Die Vorteile sind:

    > 14 Kinder, die immer spielen.

    > Jedes Kind hat deutlich mehr Fußballaktionen.

    > Zwei Torhüter erhalten immer 100 Prozent Spielzeit und haben im 7 gegen 7 deutlich mehr Aktionen.

    > Zwei Stürmer erhalten immer 100 Prozent Spielzeit und haben im 7 gegen 7 deutlich mehr Aktionen.

    Das alles sind starke Argumente, um den D-Jugend-Fußball der Zukunft zu denken. Natürlich brauchen wir den Realitätscheck für Themen wie unterschiedliche Spieleranzahlen, Zählweisen, die Flexibilität des zweiten Feldes, die Rolle der Schiedsrichter sowie der konkreten Spielregeln usw.! Wir glauben aber, dass wir im Zwillingsspiel im 7 gegen 7 deutlich besser in der Spitze fördern und durch den permanenten Einsatz von 14 Spielern auch in der Breite einen großen Vorteil erreichen können. Durch den Aufbau mehrerer Felder alle Kinder zum Spielen bekommen!"

    Seite 65:

    "In Zukunft sollten Trainer zumindest bei Freundschafts- spielen (vielleicht irgendwann auch im Ligaspielbetrieb) aus unterschiedlichen Spielformaten und -zeiten auswählen können. Bei C-Junioren könnten sie beispielsweise an einem Spieltag wie folgt entscheiden:

    - 45 Minuten Spielzeit (ca. 4-mal 7 Minuten netto) im 7 gegen 7 auf zwei Feldern

    - 60 Minuten Spielzeit (ca. 4-mal 12 Minuten netto) im 9 gegen 9 oder 11 gegen 11

    Diese flexiblen Lösungen halten wir für sinnvoll, um alle Spieler und Positionen bestmöglich zu fördern."


    Erfahrungen in dem Spielformat wurden z.B. in Berlin-Brandenburg (siehe flb.de) und beim Nordcup der NLZ gesammelt (siehe z.B. hsv.de).


    In dem Video, ab Minute 21:14 Uhr, wird ein Teil davon thematisiert.

  • Wenn ich in der E-Jugend zu einem Spiel fahre, bräuchte ich 5 Spieler (+ ggf. Rotationsspieler)

    In Augsburg setzen wir die Festivals so an, dass wir von einem min. 12-15 Spieler*innen Kader in der F- und E-Jugend ausgehen. Das führt dann in der F-Jugend zu 3 Teams im Fußball 3 (3 Spieler + Rotationsspieler) und zu 2 Teams im Fußball 5 (5 Spieler + Rotationsspieler).

    Weil nach meinem Empfinden ist der Grundtenor hier im Forum ja: "möglichst kleine Kader", "Homogenität"

    Zum Thema Homogenität. Die meisten Teams haben bessere und schlechtere Spieler. D.h. eine Mannschaft spielt auf den besseren Feldern und eine auf den schlechteren Felder im CL-Modus. Somit kommt es zu homogenen Spielen. Voraussetzung aus meiner Sicht: viele Felder. Deshalb spielen wir Fußball 3 auf 9 Feldern und Fußball 5 auf 6 Feldern. Das machen andere Kreise nicht - und ich verstehe deren Argumentation nicht (z.B. Platzkapazitäten).

    Ich bin auch der Meinung, dass ich große Kader brauche um mehr bessere und schlechtere Kinder zu haben, um ihnen ein homogenes Training anzubieten. In der C-Jugend brauche ich mittlerweile 18-20iger Kader um spielfähig zu sein - kleine Kader in der F und E-Jugend führen dazu, dass die Vereine keine C-, B- und A-Jugend mehr zusammen bekommen.


    noch was zum Thema Jahrgangsabsenkung:

    Ich bin davon auch ein Fan, weil sie der Jugend eindeutig die Spielform zuordnet - nicht wie heute (heute kann man in der F-Jugend Fußball 3, 4 oder 5 spielen).

    Fußball 9 in der C-Jugend ist für mich der kritische Punkt. Für Twin fehlen die Spieler (wären 20 mit einem Rotationsspieler) und die Infrastruktur auf den Plätzen (Tore und Fangzäune). Springe ich von Fußball 7 auf Fußball 11 geht ein heutiger Entwicklungsschritt verloren. Brauche ich den? Oder sage ich Fußball 11 passt und die Vereine, die nicht 11 zusammen bekommen, spielen Fußball 9 (Flex) - Flex wird übrigens immer mehr (teilweise bis in den Herrenbereich).