E2 oder E4?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Liebe Trainer,


    vielen Dank im Voraus für euren Rat!


    Mein Sohn ist neun Jahre alt und hat (erst) vor einem Jahr im Fußballverein angefangen. Die Trainer erkannten damals, dass bei ihm "etwas dahintersteckt" und empfahlen, zunächst in der F3 und nicht gleich in der F1 zu spielen (leistungorientiert und auf einem relativ hohen Niveau), dafür aber gemischt zu trainieren. Anfangs trainierte er 2x pro Woche mit der F3 und 1x pro Woche mit der F1, später dann 1x F3 und 2x F1. Er ist seit Beginn Kapitän der F3 und spielt jedes Spiel sehr erfolgreich. Vor ein paar Monaten hat er zwei Turniere mit der F1 gespielt, weil einige krankheitsbedingt ausgefallen sind. Seitdem hat er "Blut geleckt" und fragt ständig, wann er endlich auch die Spiele mit der F1 spielt. Er mag zwar die Jungs aus der F3, ist aber im Training und in den Spielen unterfordert und das Training mit der F1 macht ihm viel mehr Spaß.


    Nun steht zum Saisonwechsel bei beiden Mannschaften ein Trainerwechsel an und ich habe das Gespräch mit dem derzeiten F1-Trainer gesucht, wie es nach der Saison weitergehen soll. Seine Aussage ist, dass wir es mit dem neuen Trainer in der F1 (dann E2) versuchen können, es aber sein kann, dass er nicht viel Spielzeit haben wird, welche in diesem Alter sehr wichtig ist. Ein Wechsel in die Leistungsmannschaft wäre ja auch noch in 2-3 Jahren möglich. Er meint, dass er sich sehr gut entwickelt, es ihm aber im Spiel noch etwas an Tempo fehlt und dass sie ab der E-Jugend gegen 1 Jahr ältere Spieler spielen, erschwert es zusätzlich.


    Was würdet ihr als Trainer empfehlen bzw. was würdet ihr an unserer Stelle machen? Es gibt drei Möglichkeiten: 1.) er wechselt in die E2 und nimmt in Kauf, dass er wenig Spielzeit bekommt, 2.) er trainiert weiterhin mit der E2, spielt die Spiele aber mit der E4, 3.) er bleibt komplett bei der E4, dann reiner 2010-Jahrgang mit hoffentlich gutem Trainer und baut diese mit auf. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Wechsel in einen anderen Verein, was wir aber eigentlich nicht möchten.


    Abschließend muss ich noch sagen, dass mein Sohn sehr ehrgeizig ist und unbedingt "weiter kommen" will. Er ist jetzt schon sehr stolz darauf, mit der F1 zu trainieren und es ist sein Traum, "dazu zu gehören".


    Vielen Dank für eure Rückmeldungen und eure Zeit!

  • In der E2 trainieren und in der E4 Stammspieler sein ist doch eigentlich perfekt. So bekommt er gutes Training, was ihn fordert und weiterbringt und hat trotzdem die Spielpraxis, die er auch zum weiterkommen braucht.

  • Man kennt ja nicht das Niveau und kann es relativ schlecht bewerten aus der -Ferne-.

    Hier trainieren, da spielen- ab und zu zum aushelfen ok. auf dauer nicht förderlich m.e.

    Was ich hier vermehrt lese und mir immer wieder auffällt: Es wird viel von Ehrgeiz gesprochen und in dem Zusammenhang mit

    -Unterforderung-. Also sollte der Ehrgeiz gefördert werden.

    Ich kann damit so recht nichts anfangen, nehmt es mir nicht übel.

    Mir ist intrinsische Motivation lieber, die beobachte ich bei Kids, die aus sich heraus besser werden wollen. Bei diesen Kids,

    ich trainiere selber ein paar, glücklicherweise, wird das Verlangen, besser zu werden, nicht auf andere projeziert.

    Das Glück und die Spielfreude derer hängt nicht davon ab, das es eventuell zu schlechte Mitspieler gibt, und Sie dadurch nicht -weiter (wohin?) kommen. Ich halte das in der Altersklasse von der wir sprechen schon für bedenklich von Unterforderung zu sprechen.

    Ich habe 2008er Kids, die auch mit relativ -spielschwachen- zusammenspielen, die aber niemals auf die Idee kommen würden,

    mit den besten zusammenspielen zu -müssen- weil Sie sich unterfordert fühlen.

    Die, mir bekannten, Kids die als -ehrgeizig- bezeichnet werden, sind Kinder deren Eltern Ihre Erwartungshaltung auf Ihr Kind projezieren.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • In der E2 trainieren und in der E4 Stammspieler sein ist doch eigentlich perfekt. So bekommt er gutes Training, was ihn fordert und weiterbringt und hat trotzdem die Spielpraxis, die er auch zum weiterkommen braucht.

    Das finde ich keine gute Lösung.

    Wie ist das mit dem Team-Gedanken / der Teamentwicklung? Er tainiert mit den einen, spielt aber mit den anderen?

    Vielleicht weckt es sogar Begehrlichkeiten bei anderen (Eltern) der E4, so bei uns gesehen, solche ein Fall hat bei uns mal total Unruhe reingebracht.


    Ich würde ihn bei der E4 weiterkicken lassen.

  • In der E2 trainieren und in der E4 Stammspieler sein ist doch eigentlich perfekt. So bekommt er gutes Training, was ihn fordert und weiterbringt und hat trotzdem die Spielpraxis, die er auch zum weiterkommen braucht.

    sehe ich auch so.

    aber bezüglich SVM:MK:

    natürlich 1x die Woche mit der E4 trainieren, nicht nur die Spiele bestreiten.


  • Ich habe mit.. 5,6 Jahren?... mit Marcel Sabitzer zusammen in der Mannschaft gespielt.

    Während unsere Mitspieler und auch Gegenspieler gerad emal so den Ball stoppen konnte,

    hatte er gefühlt den Schuss eines Erwachsenen.


    Er holte sich hinten den Ball, spazierte über den ganzen Platz, dribbelte dabei sämtliche Gegner aus und schloss gemütlich ab. Entweder schoss er von irgendwo unhaltbar oder er spielte auch noch den Torhüter aus.

    Pro Spieler erzielte er im Schnitt ca. 5 Tore.

    Das restliche Spiel verbrachte er damit, an seiner Passtechnik zu arbeiten. Geniale Pässe quer über das Feld.


    Das Problem:

    Keiner seiner Mitspieler war ansatzweise in der Lage, sich die scharfen Bälle zu stoppen, geschweige denn ähnliche Pässe zu spielen.

    Natürlich war da seine Motivation nicht ewig. Nach der Saison ging er in den Nachwuchs eines deutlich höherspielenden Vereins - mittlerweile ist er österreichischer Nationalspieler und spielt bei RB Leipzig.


    Etwas ähnliches habe ich mit einem gewissen Marco Meilinger erlebt, in schwächerer Form.

    Er war 1 Jahr alter und spielte ein paar Spiele bei uns, die meisten jedoch 1 Altersstufe höher.

    Auch er wechselte sobald wie möglich in eine höhere Liga.

    Aktuell spielt er immerhin 1. Österreichische Bundesliga.



    Ein anderer Fall ist David Alaba.

    Spielte als Kind bei Austria Wien - ein österreichischer *hust* Spitzenklub.

    Ging dann in die AKA von Bayern München....

    Jetzt einer der besten LV der Welt.



    Was haben die alle gemeinsam?

    1. Unterfordert in der eigenen Altersstufe

    2. den inneren Drang, immer besser zu werden

    3. den Mut, alles dafür zu tun


    Als 16 Jähriger (Alaba) ins Ausland (ja, selbe Sprache) ist sicher nicht lustig gewesen...

    Aber es hat sich gelohnt^^


    Conclusio:

    *wer nicht wagt, der nicht gewinnt*

  • feu92 ja. dein Beitrag widerspricht meinem Post nicht!

    natürlich haben diese Spieler den inneren Drang besser zu werden.

    Ich merke nur an, das viele Eltern Ihre Kinder unterfordert glauben, Ihre Unzufriedenheit projezieren, und die Kids diese Unzufriedenheit mit IHREN MITSPIELERN(ich werde ja nicht gefordert) als Ehrgeiz interpretieren.

    Dabei ist intrinsische Motivation ein besserer Ratgeber, an eigenen Defiziten zu arbeiten, als andere für ein Stocken in der Entwicklung verantwortlich zu machen.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich halte das in der Altersklasse von der wir sprechen schon für bedenklich von Unterforderung zu sprechen.

    Ich kenne solche Probleme und erlebe sie auch aktuell.
    Ich trainiere eine mit dem Ziel der Leistungshomogenität zusammengestellte E-Jugend. In den meisten unserer vorherigen Jahrgänge führte diese Einteilung dazu, dass die Spanne von Nr. 1 bis Nr. 10 oder Nr. 12 überschaubar war. Auf einen einfachen Nenner gebracht: Wenn die Nr. 1 gg. die Nr. 10 ins 1:1 ging, hatte die Nr. 10 reelle Chancen als Sieger hervorzugehen.

    Im aktuellen Kader fehlt mir das breite Mittelmaß. Ich habe 40% Auswahlspieler, 20% durchschnittlich talentierte und 40%, die in den letzten Jahren nie in der E1 gelandet wären. Dass die Schere so extrem auseinandergeht, liegt sicherlich auch an Fehlern in der Vergangenheit - aber das ist nicht mein Thema.
    Wenn ich die oberen 40% im 1:1 gegen die unteren 40% antreten lassen würde, hätten die unteren absolut keine Chance auch nur ein einziges Mal als Sieger hervorzugehen. Dadurch, dass ich 40% sehr talentierte Spieler habe, habe ich das Problem der Unterforderung im Training bei hoher Beteiligung aller nicht. Wäre das Verhältnis 10/20/70, hätte ich es aber.

    Das Glück und die Spielfreude derer hängt nicht davon ab, das es eventuell zu schlechte Mitspieler gibt,

    Das Problem liegt für mich dabei nicht an den zu schwachen Mitspielern, sondern an den zu schwachen Gegnern im Training.

    Natürlich kenne ich verschiedene Methoden, wie man in hetorogenen Gruppen Trainingshomogenität herstellt. Bin schließlich ein paar Jahre dabei... Man stößt aber manchmal an Grenzen und dann kann man von Unterforderung und Überforderung sprechen.

  • Seine Aussage ist, dass wir es mit dem neuen Trainer in der F1 (dann E2) versuchen können, es aber sein kann, dass er nicht viel Spielzeit haben wird, welche in diesem Alter sehr wichtig ist. Ein Wechsel in die Leistungsmannschaft wäre ja auch noch in 2-3 Jahren möglich. Er meint, dass er sich sehr gut entwickelt, es ihm aber im Spiel noch etwas an Tempo fehlt und dass sie ab der E-Jugend gegen 1 Jahr ältere Spieler spielen, erschwert es zusätzlich.

    Eigentlich hat er Dir auf freundliche Art und Weise gesagt: "Lass es sein und mach weiter wie bisher." Wenn Eltern ihr Kind in meiner Mannschaft sehen, mache ich es oft ähnlich. Allerdings erlaube ich ihnen nicht, auf ein Training in ihrer Mannschaft zu verzichten, um bei mir zu trainieren. Training in der höheren Mannschaft gibt's nur zusätzlich - nicht stattdessen.

  • Danke euch für eure Beiträge! Ich tendiere auch dazu, es so weiterlaufen zu lassen wie bisher, in beiden Mannschaften zu trainieren und die Spiele bei der niedrigeren Mannschaft zu bestreiten. Es gibt ja jetzt ohnehin in beiden Mannschaften einen Trainerwechsel und die E4 wird dann ein reiner 2010er Jahrgang sein. Vermutlich wäre es nicht gut, in die E2 zu wechseln, dafür dann aber wenig bis gar nicht zu spielen. Mein Sohn spielt zwar gut, ist aber kein absoluter Überflieger, wie ihn feu92 beschreibt. Sonst würden sie ihn ja ohne zu zögern in die E2 aufnehmen. Mir ist es einfach nur wichtig, dass er weiterhin Spaß am Fußball hat.

  • Kann man mal fragen was eigentlich mit der jetzigen F2 bzw. nach der Saison der zukünftigen E3 ist?

    Ist ja genau zwischen F1 und F3 bzw. E2 und E4.

    Wie ist das Niveau in der Mannschaft?

    F1 = 2010, F2 = 2011, F3 = 2010/2011. Nächste Saison wird die F1 zur E2, Die F2 zur F1 und die F3 zur E4. Die jetzige E2 wird dann die E1 sein. Die jetzige F1 spielt aktuell Kreisklasse Gruppe 1.

  • Frag doch am besten dein Sohn wo er am liebsten kicken würde. Ich persönlich würde lieber mein Sohn auf dem Feld spielen sehen als ihn immer wieder zu vertrösten , wenn er nur Ergänzungsspieler ist und auf der Ersatzbank versauert. Auch bei den kleinen spielt die Psyche eine große Rolle, wenn ich nur von der Bank komme, kriegen die kaum Selbstvertrauen und bei engen Spielen sitzt er vielleicht komplett draussen und darf nur mitkicken wenn der Vorsprung groß genug ist. Da richten Trainer mehr Schaden als an man sich vorstellen kann. Klar hört es sich nach außen besser an, mein Sohn spielt in der E2 und nicht in der Rumpeltruppe E4. Da muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Eltern der E4 finden das bestimmt nicht so toll, wenn Kinder von höheren Teams den Vorrang bekommen und ihr Kind deswegen auf der Bank sitzt. in beiden Mannschaften trainieren finde ich persönlich für keine gute Lösung. Weder Fisch noch Fleisch heisst glaube ich das passende Sprichwort. Aus guter Erfahrung berichten, das Kinder einen großen Entwicklungssprung machen, wenn Sie die "Bestimmer" im Team sind.

  • Frag doch am besten dein Sohn wo er am liebsten kicken würde. Ich persönlich würde lieber mein Sohn auf dem Feld spielen sehen als ihn immer wieder zu vertrösten , wenn er nur Ergänzungsspieler ist und auf der Ersatzbank versauert. Auch bei den kleinen spielt die Psyche eine große Rolle, wenn ich nur von der Bank komme, kriegen die kaum Selbstvertrauen und bei engen Spielen sitzt er vielleicht komplett draussen und darf nur mitkicken wenn der Vorsprung groß genug ist. Da richten Trainer mehr Schaden als an man sich vorstellen kann. Klar hört es sich nach außen besser an, mein Sohn spielt in der E2 und nicht in der Rumpeltruppe E4. Da muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Eltern der E4 finden das bestimmt nicht so toll, wenn Kinder von höheren Teams den Vorrang bekommen und ihr Kind deswegen auf der Bank sitzt. in beiden Mannschaften trainieren finde ich persönlich für keine gute Lösung. Weder Fisch noch Fleisch heisst glaube ich das passende Sprichwort. Aus guter Erfahrung berichten, das Kinder einen großen Entwicklungssprung machen, wenn Sie die "Bestimmer" im Team sind.

    Danke für Deinen Kommentar, das hilft mir bei der Entscheidungsfindung. Wenn Du ihn fragst, sagt er, dass er in die E2 will. Aber wenn ich ihm erkläre, dass es dann aber sein kann, dass er nicht immer aufgestellt wird, er auf der Bank sitzt und immer nur kurz eingewechselt wird, während er bei der E4 immer spielen kann, wird er unsicher - und genau das ist auch meine Sorge. Ich bekomme auch bei anderen (jetzt noch F1) Eltern mit, dass sie sauer sind, wenn ihr Sohn nicht aufgestellt ist oder nur 5 Minuten gespielt hat. Da wird es ihm bei der E4 sicherlich besser ergehen...

  • Hallo,


    ich kann Dir nur raten: Sorge dafür, dass Dein Junge viel spielt! Das ist doch das Wichtigste! Es ist toll, dass Euer Verein so viele Teams in den Altersklassen hat, aber F1 oder F3 ist doch nicht so dramatisch. Ich bin Kreisauswahltrainer U10. Für mich ist es nicht wichtig in welchen Verein meine Jungs spielen und wie hoch die Spielklasse ist, sondern dass sie alle spielen. Ein paar von meinen Jungs sind die besten in ihren Teams. Das ist doch gut. Warum wechseln und vielleicht Bankdrücker werden? Ich würde Dir auch nicht raten Dein Sohn zum Training der E2 zu schicken und dann zu den Spielen der E4! Er sollte doch Teil einer Mannschaft werden und eine ganze Saison mit seinen Mitspielern und seinen Trainern und auch mit den Eltern die das Team unterstützen eine tolle Saison spielen! Das ist Kinderfußball! Wenn er zusätzlich Lust hat, dann kann er ja mal bei den anderen Teams mittrainieren oder mitspielen. Er sollte aber nur zusätzlich sein.