Mannschaft agiert nicht als Team

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  • Hallo,

    im letzten Sommer habe ich eine F2 (Jahrgang 2011) übernommen. Seit der Übernahme hat die Mannschaft individuell Riesenfortschritte gemacht.

    Jeder Spieler ist ein Ticken besser geworden. Das einzige Problem ist, dass sie nicht als Mannschaft auftreten (so mein Gefühl und meine Bewertung).


    Leistungsstärkere Spieler denken sie können mit dem Kopf durch die Wand und die leistungsschwächeren sind lauffaul und unkonzentriert zugleich.


    In unserem Kreis wird mit 6+1 gespielt und ich greife fast immer auf die 3-3 Formation zurück (3 Abwehr & 3 Stürmer). Wobei die Stürmer auch gleichzeitig Mittelfeld sind.


    Ich bin am Überlegen, ob es eventuell an der Formation liegt und die Offensivspieler zu viel Arbeit haben und daher dann mit dem Kopf durch die Wand rennen wollen.

    Ich habe an ein 3-1-2 oder ein 2-3-1 gedacht, damit jedes Feld mit Spielern abgedeckt ist.


    In den Trainingseinheiten übe ich sehr oft Passen und Dribblings, leider setzen die Kinder das selten im Spiel ein.

    Wenn sie das mal tun, bekomme ich sogar direkt Gänsehaut und bin stolz das sie das umsetzen :D. So selten kommt das also vor.


    Vielleicht erwarte ich auch zu viel von einer F-Jugend?

    Wie kann ich den "Hühnerhaufen" zu einem Team formen? Individuell gesehen ist der Großteil der Mannschaft nämlich überdurchschnittlich und hat Potenzial.

    Gibt es spezielle Trainingsformen die solch ein Verhalten trainieren?


    Vielen Dank im Voraus.


    Liebe Grüße

  • Wobei die Stürmer auch gleichzeitig Mittelfeld sind.

    Hi. und in der Offensiven Aktion sind die Abwehrspieler dann auch gleichzeitig Mittelfeld?

    Ganz simpel ausgedrückt mal für F Jugendliche.

    Wenn nicht, dann gibts beim 3-3 große Lücken, und der -Kopf durch die Wand Spieler- (gut wenn man solche hat!)

    verursacht ein Riesenproblem für die MAnnschaft bei Ballverlust.

    Wenn die Abwehrspieler komplett aufrücken, wirds evtl. mal luftig, aber das Problem das die offensiven zuviel Arbeit haben (ich denke du meinst Rückwärtsbewegung) wird dann abgemildert.

    War nur mein Gedanke bei Deiner Situationsbeschreibung, habe ich vllt, aber auch nur reininterpretiert.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • War nur mein Gedanke bei Deiner Situationsbeschreibung, habe ich vllt, aber auch nur reininterpretiert.

    War auch mein erster Gedanke.

    In den Trainingseinheiten übe ich sehr oft Passen und Dribblings, leider setzen die Kinder das selten im Spiel ein.

    Wenn sie das mal tun, bekomme ich sogar direkt Gänsehaut und bin stolz das sie das umsetzen . So selten kommt das also vor.

    Provoziere dieses Verhalten im Training durch Spielformen.
    Beispiel Dribbling für eine F-Jugend: Normales Spiel auf Jugendtore oder Minitore, 2:2 bis 5:5 sinnvoll. Auf dem Feld markierst Du mehrere Linien, die der Ball nur im Dribbling überqueren darf. So bringst Du sie dazu, dass in der Übungsform Geübte in einer Spielsituation einzusetzen.

    Ich bin am Überlegen, ob es eventuell an der Formation liegt und die Offensivspieler zu viel Arbeit haben und daher dann mit dem Kopf durch die Wand rennen wollen.

    Ich habe an ein 3-1-2 oder ein 2-3-1 gedacht, damit jedes Feld mit Spielern abgedeckt ist.

    Grundsätzlich: Gib der Grundformation im Kinderfußball keine zu große Bedeutung. Wichtiger ist, dass sich alle am Offensiv- und Defensivgeschehen beteiligen.


  • Genau. Die Abwehrspieler muss ich aber jedes mal dazu animieren vorne mitzumachen. Wie gesagt sind sie lauffaul und bewegen sich nur wie nötig.


    Die Folge ist dann, dass meine drei Offensivspieler gerade aus der Rückwärtsbewegung kommen und mit voller Power nach vorne gehen müssen. Während dieser Phase schaltet ihr Kopf wahrscheinlich auf "Hauptsache Tor schießen" und versuchen es mit allen Mitteln. Ich möchte aber den Kindern beibringen in solchen Situation den Kopf oben zu behalten.


    Daher auch mein Bezug auf die Formation.

    Ich denke, wenn man die Lauflast auf mehrere Schultern verteilt, brauchen die Offensivspieler nicht so viel zu laufen.


    Wie im Eingangspost bereits erwähnt, dachte ich an ein 2-3-1 oder ein 3-1-2, wobei ich eher auf ersteres zurückgreifen würde, da die Kompaktheit im Mittelfeld da gegeben ist, während bei einem 3-1-2 das Problem mit den 3 Abwehrspielern wieder vorhanden ist und der eine Mittelfeldspieler extrem laufstark sein muss (den ich nicht habe).

    Wir spielen morgen gegen die vermutlich stärkste Mannschaft aus der Gruppe. Von daher haben die Jungs wenig zu verlieren und da kann ich etwas ausprobieren.

    War auch mein erster Gedanke.

    Provoziere dieses Verhalten im Training durch Spielformen.
    Beispiel Dribbling für eine F-Jugend: Normales Spiel auf Jugendtore oder Minitore, 2:2 bis 5:5 sinnvoll. Auf dem Feld markierst Du mehrere Linien, die der Ball nur im Dribbling überqueren darf. So bringst Du sie dazu, dass in der Übungsform Geübte in einer Spielsituation einzusetzen.

    Grundsätzlich: Gib der Grundformation im Kinderfußball keine zu große Bedeutung. Wichtiger ist, dass sich alle am Offensiv- und Defensivgeschehen beteiligen.


    Das provozierte Verhalten ist eine gute Idee. Werde ich am Dienstag direkt mal ausprobieren!

    Das mit der Formation sehe ich ähnlich, aber die Formation "zwingt" die Spieler ja quasi ihre Positionen treu zu bekleiden. Wie siehst du das?

  • In der F Jugend ist die -Formation- ein loser Anhaltspunkt. Mehr nicht. Wir haben im Training viel Funino gespielt/trainiert und

    ich habe den Kids in der F gesagt, das wir nun 2 3er Funino Teams auf dem Feld haben. Der unterschied sei nur

    das diese Teams nun zusammenspielen. Mehr habe ich denen gar nicht an die Hand gegeben.

    Auch 3-3 lose vorgegeben und darin rotiert, sodaß kein blockdenken aufkam.

    WEnn die -vorne- laufstark sind, stell Sie doch auch mal nach hinten.


    Kopf oben behalten ist so eine Aussage die in den Bereich Umblickverhalten VOR Ballgewinn fällt.

    In der Aktion sind die Kinder in dem Alter meist noch nicht fähig (technische Voraussetzungen), das umzusetzen, Blick geht dann zum Ball.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Hallo,

    Wenn du wirklich das Gefühl hast, dass der Teamgeist fehlt, versuche doch einfach mal kleine Teambuilding Spielchen mit dem Ball zu machen. z.B. 2 Teams und innerhalb des Teams müssen sich alle an den Händen halten und versuchen, den Ball in eine Zone zu "transportieren" mit allen Körperteilen, die beim Fußball erlaubt sind. Dabei darf der Ball nicht den Boden berühren. Das ist besonders bei kleineren Kindern immer ein großer Spaß und so lernen auch eher spielstärkere Spieler die "schwächeren" besser kennen und verhalten sich dann auch automatisch im Spiel besser.

    Wenn du aber darauf hinaus willst, dass mehr gepasst werden soll, würde ich beim Abschlussspiel oder bei anderen Übungen bei denen es sich anbietet sagen, dass nur nach einer gewissen Anzahl an Pässen ein Torerfolg erzielt werden kann. Nach der Hälfte die Vorgabe auflösen, dann merkt man sehr schnell Fortschritte.

    So meine Erfahrung, aber ich habe auch noch keine F-Jugend trainiert, nur in der D Jugend klappt das ganz gut ;)

    LG

    WorkHard

    „Life is full of regrets, but it doesn't pay to look back.“
    Zinedin Zidane

  • nur nach einer gewissen Anzahl an Pässen ein Torerfolg erzielt werden kann. Nach der Hälfte die Vorgabe auflösen, dann merkt man sehr schnell Fortschritte.

    So meine Erfahrung, aber ich habe auch noch keine F-Jugend trainiert, nur in der D Jugend klappt das ganz gut

    Dafür ist es in einer F2 IMO noch zu früh!


    Alle greifen an, alle wehren ab.

    Provokationsregel wäre eher: wenn die Abwehr nicht in der Angriffshälfte ist, zählt das Tor nicht. Wenn die Stürmer beim Gegentor in der falschen Hälfte sind, zählt das Gegentor doppelt.

    Gerade Baminis, die schon von kleinst auf hinten in der Abwehr eingepflanzt wurden, haben in der F Wurzeln geschlagen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Das mit der Formation sehe ich ähnlich, aber die Formation "zwingt" die Spieler ja quasi ihre Positionen treu zu bekleiden. Wie siehst du das?

    Wie Pep schon gesagt hat: Diese Zahlen sind nichts weiter als Telefonnummern.


    Sie werden deinen Spieler mit natürlichem Offensivdrang nicht davon abhalten nach vorne zu stürmen um ein Tor zu erzielen.

    Genauso wenig werden sie deinen vielleicht schüchternen (lauffaulen) Spieler dazu animieren sich am Angriff zu beteiligen.


    Wie die anderen schon geschrieben haben, nutze Spielformen mit Provokationsregeln in kleiner Mannschaftstärke.

    Das Umdenken kommt mit der Zeit bei den Spielern von selbst, wenn du sie dafür lobst, dass sie das von dir gewünschte Verhalten zeigen.

    Du musst allerdings geduldig bleiben. Manchmal auch sehr lange.

  • Dafür ist es in einer F2 IMO noch zu früh!


    Alle greifen an, alle wehren ab.

    Provokationsregel wäre eher: wenn die Abwehr nicht in der Angriffshälfte ist, zählt das Tor nicht. Wenn die Stürmer beim Gegentor in der falschen Hälfte sind, zählt das Gegentor doppelt.

    Gerade Baminis, die schon von kleinst auf hinten in der Abwehr eingepflanzt wurden, haben in der F Wurzeln geschlagen.

    Ich verstehe dein Argument, aber ich denke, dass die Torabschlüsse nach einer gewissen Anzahl von Pässen wenig mit festen Positionen zu tun hat. Mir ist klar, dass man noch nicht von strukturierten Kombinationen ausgehen kann. Nicht in diesem Alter. Doch so lernen die Kinder, dass es wichtig und gut ist zu passen.

    Ganz wichtig ist auch, dass man als Trainer stark lobt, wenn ein spielstärkerer Spieler den Ball abgegeben hat...

    „Life is full of regrets, but it doesn't pay to look back.“
    Zinedin Zidane

  • Provokationsregel wäre eher: wenn die Abwehr nicht in der Angriffshälfte ist, zählt das Tor nicht. Wenn die Stürmer beim Gegentor in der falschen Hälfte sind, zählt das Gegentor doppelt.

    sowas. Kannst Du schon im Erwärmungsteil mit reinbringen. Alle dribbeln im (jugend-) strafraum. 3 Spieler ohne Ball müssen die Bälle aus dem Strafraum bringen.

    Erst läßt du es ungeordnet laufen. Dann erklärst Du den dreien - gemeinsames agieren- (das weiterführende individual-zur gruppentaktik lassen wir hier in dem alter mal lieber).

    Danach erfragst Du die Erfahrungen.... Das wird schön implizit mit Nutzenerkennung für die Kids vermittelt.

    Danach gehst Du in Spielformen wie von Follkao und Goodie beschrieben.

    Das fördert das gemeinsame Agieren. Individuelles Verhalten/Entscheidung wie PAss spielen oder ins Dribbling gehen, überläßt Du am besten Kids. Durch die Spielformen müssen Sie zig solcher Entscheidungen treffen und lernen dadurch am meisten.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • So meine Erfahrung, aber ich habe auch noch keine F-Jugend trainiert, nur in der D Jugend klappt das ganz gut

    Grundsätzlich ist deine Übung gut gemeint und in den älteren Jahrgängen auch angebracht.

    Wenn ich in der F-Jugend unbedingt Pässe provozieren möchte, dann in einem 2vs1 oder 3vs1.

    Über die Sinnhaftigkeit des Passpiels in der F-Jugend müssen wir an der Stelle nicht diskutieren. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

  • Genau. Die Abwehrspieler muss ich aber jedes mal dazu animieren vorne mitzumachen. Wie gesagt sind sie lauffaul und bewegen sich nur wie nötig.

    Zwei Dinge dazu:

    1. Wie auch Trainer E anmerkte - tausch die Offensiven und Defensiven. Und das nicht nur einmalig, sondern immer wieder. Das ist das, was Du hier im Forum oft als Rotation beschrieben liest.
    2. Bring die Lauffaulen beim Training ans Laufen. Bei Spielformen im 1:1 bis 3:3 kann sich keiner verstecken. Solche Spielformen in unterschiedlichen Abwandlungen gehören im Kleinfeldbereich in jedes Training.
  • In unserem Kreis wird mit 6+1 gespielt und ich greife fast immer auf die 3-3 Formation zurück (3 Abwehr & 3 Stürmer). Wobei die Stürmer auch gleichzeitig Mittelfeld sind.


    Ich bin am Überlegen, ob es eventuell an der Formation liegt und die Offensivspieler zu viel Arbeit haben und daher dann mit dem Kopf durch die Wand rennen wollen.

    An der Formation liegt es nicht. Viel eher an der Spielform, was du (offiziell) nicht ändern kannst. Frage mal deine Spielgegner, ob ihr nicht lieber im 4+1 gegeneinander spielen wollt. Müsstest dann zwar jeden einzeln anfragen, lohnt sich aber meiner Meinung nach. Je weniger Spieler auf dem Feld stehen, desto wichtiger wird der einzelne.


    In den Trainingseinheiten übe ich sehr oft Passen und Dribblings, leider setzen die Kinder das selten im Spiel ein.

    Wie sehen diese Übungen aus?

    Vielleicht erwarte ich auch zu viel von einer F-Jugend?

    Wir sprechen vom Jungjahrgang F-Jugend. Die meisten Kinder sind dort total Ich-Bezogen, wer den Ball hat, will ihn auch behalten. Also alles im Rahmen. Man könnte jetzt versuchen, dagegen anzukämpfen oder passt sein Training an. Jeder hat einen Ball, Spiele nur in kleinen Teams (Die Abspiele kommen da schon von allein) und die Kinder ab und an fragen, wie man denn die Situation auch hätte anders lösen können. Nicht als Vorgabe, sondern als Hinweis. Dann kannst du auch mal bei einem Pass loben. Ist ein Tor denn schlechter, weil der kleine Kerl den Ball von sich aus draufgeschossen hat und nicht nochmal nach links abgespielt hat? Später wird sich beschwert, warum keiner den Mut hat, den Abschluss zu suchen...


    Ansonsten hast du von vielen schon eine super Hilfestellung bekommen. :thumbup:

  • Zwei Dinge dazu:

    1. Wie auch Trainer E anmerkte - tausch die Offensiven und Defensiven. Und das nicht nur einmalig, sondern immer wieder. Das ist das, was Du hier im Forum oft als Rotation beschrieben liest.
    2. Bring die Lauffaulen beim Training ans Laufen. Bei Spielformen im 1:1 bis 3:3 kann sich keiner verstecken. Solche Spielformen in unterschiedlichen Abwandlungen gehören im Kleinfeldbereich in jedes Training.

    Nehme ich mir zu Herzen. Vielen Dank!


    Wie sehen diese Übungen aus?


    Ich versuche das Training immer vielfältig zu gestalten mit einem besonderen Schwerpunkt. Das heißt ich mache mehrere Spielformen, aber mit einem Fokuspunkt (z.B. Dribbling).

    Übungen die ich oftmals beim Dribbling anwende sind:


    - Übersteiger

    - Tempowechsel (wo man den Ball mit der Sohle zurück zieht)

    - das Dribbeln mit Sohle

    - Dribbeln mit Vollspann

    - Dribbeln mit beiden Füßen


    Die einzelnen Techniken kombiniere ich meistens mit Torschuss oder Passspiel.


    Beim Passspiel trainiere ich folgendes:


    - Doppelpass

    - koordiniertes Passen (bspw. zu einem bestimmten Mitspieler passen und seinen Namen rufen und dann dahin laufen um die Plätze zu tauschen etc.)

    - Passspiel mit 3 Kindern (einmal freie Entscheidungswahl und einmal mit einer bestimmten Reihenfolge)


    -----


    An den Rest:

    Vielen Dank für die sehr hilfreichen Antworten. Ich bin in der Regel ein sehr selbstkritischer Trainer und versuche auch bei positiven Verlauf das Optimum rauszuholen. Lautstark bin ich nicht, aber die Kinder wissen nach meiner Ansprache meistens was sie falsch gemacht haben.

    Bei mir ist es meistens 80% Lob und 20% Kritik.


    Ich versuche in den folgenden Trainingseinheiten viel Provozierregeln mit einzubauen. Ich probiere mal intensiv Funino aus (habe ich bisher nur teilweise gemacht).

  • Also ich habe im gestrigen Training mal folgendes ausprobiert und wollte meine erste Erfahrung damit teilen.


    1. Normale Aufwärmung mit Dehnübungen (15 min)

    2. Funino im 3v3 mit folgenden Regeln (20 min)

    --> Schusszone 6 Meter vor dem Tor

    --> Alle Spieler müssen in der gegnerischen Hälfte sein bei einem Tor

    Erfahrung: Die Kinder haben beide Regeln extrem schnell umgesetzt was mich etwas verwundert hat. Ich hätte gedacht, dass ich viel öfter eingreifen musste. Es wurden viele 1v1 Situationen geschaffen und jeder Spieler hat sich bewegt. Mein Ziel war soweit erfüllt.

    3. Im Funinofeld 1v2, wobei die Spieler sich aussuchen konnten welches Tor sie wählen (15 min)

    Erfahrung: Die Leistungsstärkeren haben sich nicht auf ein Minitor fokussiert, sondern haben situationsbedingt sich anders entschieden was ich so auch von ihnen gewünscht habe. Die Leistungsschwächeren haben sich im Vornerein schon für ein Tor entschieden und sind stumpf aufs Tor gelaufen. Habe ihnen auf den Weg gegeben, dass sie auch sich kurzfristig anders entscheiden können, was sie im Anschluss auch teilweise umgesetzt haben. Hier herrscht aber noch Verbesserungsbedarf und wird mit etwas Übung auch besser werden.

    4. Im Funinofeld 2v1 auf ein Minitor (15 min)

    Erfahrung: Hier hat so langsam die Konzentration der Kinder nachgelassen und ich musste mehrmals eingreifen, aber rein vom Spielerischen war ich auch mit der Übung zufrieden

    5. Funino im 4v4, wobei ich immer mal Spieler rausgenommen bzw. gewechselt habe um Über- und Unterzahlsituationen zu schaffen. (Restzeit)

    Erfahrung: Auch hier war ich rundum zufrieden. Die Spieler haben das umgesetzt was ich ihnen mit auf den Weg gegeben habe.


    Was mir außerdem aufgefallen ist:

    - mein Torwart schaut mich jedesmal komisch an, wenn ich ihn draußen im Feld spielen lasse. Ich möchte damit seine Spielintelligenz fördern und nicht immer stumpf ins Tor stellen. Er möchte immer im Tor sein und wird definitiv seinen Weg gehen. Extrem talentierter Kerl den man vermutlich maximal noch 1-2 Jahre im Verein halten kann. Dann wird er den Absprung machen. Ist als Dorfverein leider so, dass man solche Kinder nicht halten kann. Um ihn ebenso zufrieden zu stellen, habe ich im Abschlussspiel (Punkt 5 oben) ein größeres Minitor aufgestellt wo er dann im großen Tor sein durfte.

    - es herrschte ein größerer Wettkampf zwischen den Spielern, als im normalen Abschlussspiel. Ich denke das lag daran, das die Spieler ausgepowert waren und auch das letzte Spiel gewinnen wollten. Das führte aber auch dazu, dass viel gefoult wurde und manche Kinder sich angemotzt haben. Fand ich an sich nicht schön, aber habe es positiv gesehen. Die Kinder wollten unbedingt, dass jedes Kind 100% gibt und haben sich gegenseitig auch angespornt (insbesondere die lauffaulen Spieler). Als Bestrafung habe ich dann trotzdem die Spielzeit verkürzt.


    Am Donnerstag geht es weiter und ich werde versuchen insbesondere den 4. Punkt besser umzusetzen um die Konzentration der Kinder auf einem Level zu halten.


    Für Verbesserungsvorschläge oder Anregungen (sowohl positive, als auch insbesondere negative) bin ich sehr offen!


    Liebe Grüße

  • Wie sieht dein Aufwärmen denn konkret aus?

    Eine gezielte Erwärmung im Sinne von Laufschule/Dehnen ist in diesem Alter eigentlich unnötig. Muskelverletzungen kommen hier sowieso nicht bzw. extrem selten vor. Viel eher macht es diesen Teil durch Koordination o.ä. zu ersetzen um die Jungs "mental" aufzuwärmen. Aufs Dehnen kannst du eigentlich komplett verzichten.

  • Das Aufwärmen nutze ich als Einstiegspunkt in mein Training. Die Kinder wissen, dass vor Trainingsbeginn aufgewärmt und gedehnt wird.

    Alle Spieler laufen in einem gleichen, eher langsamen Joggingtempo um den Platz.

    Später wirds ja sowieso gebraucht, deswegen habe ich nicht daran gedacht darauf zu verzichten damit die Kinder es wissen.

    Womit könnte man diesen Teil denn ersetzen? Hast du einen Vorschlag?

  • Nahezu alles ohne Ball ist verschwendete Trainingszeit. ;)

    Nahezu, weil das klassische fangenspielen in jeder Variante immer noch angesagt ist.

    Staffelspiele mit und ohne Ball (aber bitte lieber 4 x 4 Kinder als 2 x 8 laufen lassen), Ballschule (Dribbling, Jonglieren, werfen/fangen) und

    leichte Finten in Grobform.


    Koordinationstraining

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Am Donnerstag geht es weiter und ich werde versuchen insbesondere den 4. Punkt besser umzusetzen um die Konzentration der Kinder auf einem Level zu halten.

    Du hast 7/8-Jährige, also Erst-/Zweitklässler. Erwarte da nicht zu viel in Bezug auf die Konzentrationsspanne. Die meisten werden nicht in der Lage sein, sich 90 Min zu konzentrieren.