Jugendspieler diskutiert, tritt nach und stört

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  • Es scheint ja so, als wenn du als JL den Abteilungsleiter auf deiner Seite hast. Die ersten drei Vergehen hätte ich auch im Alleingang gelöst. Bei vier und fünf wäre mir der Kragen geplatzt. Eine Strafe ausgesprochen, und da die Eltern das versuchen kleinzureden.... Hätte ich Abteilungsleiter und Vorstand ins Boot geholt und würde da ganz klare kante zeigen.... Ja.. Sogar ein Exempel statuieren.

  • Nach Absprache mit dem Mannschaftsrat (3 gewählte Spieler der Mannschaft) sind wir auf eine Strafe für den Rest des Jahres (also knapp 3,5 Wochen) gekommen, was in meinen Augen viel zu wenig ist. Der Mannschaftsrat sagt, dass das viel zu hart ist.

    Schon interessant, wie unterschiedlich Jugendliche und Erwachsene ein und dieselbe Situation wahrnehmen...
    Der Großteil der Mannschaft wird ja schon seit Jahren mit seinem Verhalten konfrontiert. Insofern ist es erstaunlich, dass er trotzdem noch Rückhalt in der Mannschaft hat.


    Ich kann mir vorstellen, dass zumindest die Vergehen 1-3 (vielleicht 4+5 sogar auch) aus der Sicht manches 13/14-Jährigen harmlos sind. Dass er sich leicht anstiften und provozieren lässt, zeigt aber, dass die anderen auch keine Lämmer sind...


    Das Vergehen unter der Dusche dürftest Du ja gar nicht mitbekommen haben. Generell kann man Vergehen, die man nur vom Erzählen kennt, als Trainer nur schwer sanktionieren. Wie hast Du davon erfahren? Solche Dinge dürften Jungs dieses Alters in den allermeisten Fällen unter sich regeln, ohne dass Du davon etwas erfährst.

    Worauf ich hinaus will:
    Dieser Junge ist offensichtlich leicht manipulierbar. Daraus machen sich andere dann einen Spaß. Vielleicht ist dieser Junge nicht das einzige Problem im Sozialgefüge Deiner Mannschaft...


    Was das "Strafmaß" von 3 1/2 Wochen angeht: Sehr harmlos, da das ja auch die Weihnachtspause beinhaltet.

  • Ich denke mal die Strafe wird nix bringen, da der Junge durch seine Mutter bestätigt wird.

    Das mag jetzt vielleicht radikal sein, aber ich würde mich weigern den Jungen zu trainieren bis er mit seiner Mutter in eine Erziehungstherapie geht. Wenn die das sofort machen würde ich gar nicht suspendieren. Es ist nämlich egal was ihr für Sanktionen etc. auferlegt, solange er zu Hause Gefühl bekommt, dass er alles richtig macht und die anderen so böse sind wird sich nichts ändern und das eigentlich Ziel dieser Strafe ist ein Verhaltenänderung.

    Ich weiss das Thema Erziehung ist sehr komplex und ein Rasierklingenritt.

    Nur wenn der Junge so weitermacht, landet er nächstes Jahr vor dem Richter landen und ich finde, dass man da als Trainer schon was tun sollte, damit das nicht so eintritt.

  • Es scheint ja so, als wenn du als JL den Abteilungsleiter auf deiner Seite hast. Die ersten drei Vergehen hätte ich auch im Alleingang gelöst. Bei vier und fünf wäre mir der Kragen geplatzt. Eine Strafe ausgesprochen, und da die Eltern das versuchen kleinzureden.... Hätte ich Abteilungsleiter und Vorstand ins Boot geholt und würde da ganz klare kante zeigen.... Ja.. Sogar ein Exempel statuieren.

    So wird es jetzt passieren, wenn diese Strafe nicht fruchtet. Offenbar findet jetzt zumindest Kommunikation über das Thema in deren Hause statt und ich habe der Mutter nochmal detailliert diese 5 Situationen beschrieben.

    Das Vergehen unter der Dusche dürftest Du ja gar nicht mitbekommen haben. Generell kann man Vergehen, die man nur vom Erzählen kennt, als Trainer nur schwer sanktionieren. Wie hast Du davon erfahren? Solche Dinge dürften Jungs dieses Alters in den allermeisten Fällen unter sich regeln, ohne dass Du davon etwas erfährst.

    Korrekt, ich war natürlich nicht unter der Dusche und habe das nicht selbst sehen können/dürfen. Der andere Junge kam weinend mit diesem Zeugs auf dem Kopf aus der Kabine und hat mir und meinem Co-Trainer das gesagt. Der Junge, der das ganze angestiftet hat, hat bestätigt, dass dies so passiert ist.

    Ich weiss das Thema Erziehung ist sehr komplex und ein Rasierklingenritt.

    Nur wenn der Junge so weitermacht, landet er nächstes Jahr vor dem Richter landen und ich finde, dass man da als Trainer schon was tun sollte, damit das nicht so eintritt.

    Ich möchte niemandem vorschreiben, wie er sein Kind zu erziehen hat. Hier kann es leicht eskalieren, vor allem habe ich bisher noch keine Kinder großgezogen und kann die Arbeit und Mühe nicht nachvollziehen. Aber ich kann Eltern vorschreiben, welche Bedingungen Kinder erfüllen müssen, die ich trainiere oder die in der Mannschaft spielen wollen. Und hier statuiere ich nun ein Exempel, denn der Bogen ist einfach überspannt. Und auch deinen Beitrag mit dem Richter muss ich bestätigen: Wird der Junge weiterhin in Schutz genommen, wird er in seinem Handeln bestätigt, weil er hat ja nichts zu befürchten. Und irgendwann wird es dann mal Ernst und alles kommt zusammen. Was sollte ich als Trainer im Zeugenstand sagen, wenn ich nach seinem Verhalten beim Training gefragt werde?!


    Ich bin froh, dass nicht die Eltern der geschädigten Kinder bei mir auf der Matte stehen und Konsequenzen fordern. Wenn beim nächsten mal was passiert und ein Elternteil mir sagt, ich hätte das viel früher unterbinden müssen und mir wäre das doch bekannt gewesen, wird mir der schwarze Peter zugeschoben.

  • Hier ist ein D-Jugendlicher für ein erbauliches H...sohn für 4 Monate gesperrt worden. Nur mal so...


    ich möchte niemandem voDrschreiben, wie er sein Kind zu erziehen hat. Hier kann es leicht eskalieren, vor allem habe ich bisher noch keine Kinder großgezogen und kann die Arbeit und Mühe nicht nachvollziehen. Aber ich kann Eltern vorschreiben, welche Bedingungen Kinder erfüllen müssen, die ich trainiere oder die in der Mannschaft spielen wollen.

    Das ist der exakt richtige Weg! Und hier kannst du ganz klar die Regeln definieren.

    Niemand sollte sich aufplustern, sich in Erziehung einzumischen (außer die dazu berufenen Stellen) aber jeder darf seine Regeln in seinem Haus aufstellen.

    Interessant ist, dass sich der Spieler ja scheinbar nicht bessert. Mit einem solchen Verhalten wurde ich bisher noch nicht konfrontiert. Aber hier dürfte auch nur klare Kante in Richtung Kind/Eltern helfen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Die Situation in der Dusche, eine Verständnisfrage:

    Wie bist du denn mit dem Spieler umgegangen, der offensichtlich ja unstreitbar der Anstifter war und überdies noch deine Bestätigung, dass das so abgelaufen ist?


    Nach deinen Schilderungen bin ich mir auch nicht so sicher, ob es nicht zu diesem speziellen Jungen, ein grundsätzliches Problem im sozialen Mannschaftsgefüge gibt. Gerade in der Alterklasse C-Jugend ist das auch alles nicht so einfach, da ein gut funktionierendes Mannschaftsgefüge zu händeln.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Die Situation in der Dusche, eine Verständnisfrage:

    Wie bist du denn mit dem Spieler umgegangen, der offensichtlich ja unstreitbar der Anstifter war und überdies noch deine Bestätigung, dass das so abgelaufen ist?


    Nach deinen Schilderungen bin ich mir auch nicht so sicher, ob es nicht zu diesem speziellen Jungen, ein grundsätzliches Problem im sozialen Mannschaftsgefüge gibt. Gerade in der Alterklasse C-Jugend ist das auch alles nicht so einfach, da ein gut funktionierendes Mannschaftsgefüge zu händeln.

    Der hat für seine Idee natürlich auch entsprechenden Ärger bekommen. Aber eine Idee, so dämlich sie auch sei, ist für mich nicht so strafbar wie die Durchführung.

    Sagt der eine hinter vorgehaltener Hand zum anderen "Stell dir vor, das wird einem auf den Kopf gekippt", ist in meinen Augen nicht so schlimm, wie es tatsächlich zu tun.

    Noch dazu ist dieser Spieler weder davor, noch danach, jemals negativ aufgefallen.



    Also grundsätzlich bin ich mit dem Verhalten der Mannschaft in vielen Punkten zufrieden. Die Jungs kommen meistens eine halbe Stunde früher, helfen mir beim Aufbauen, kicken schonmal ein bisschen, geben sich Hilfestellungen, ein Junge mit Behinderung wird im Training von vielen regelrecht gehyped und angefeuert, wenn er gute Aktionen hat. Abbauen nach dem Training klappt auch zu 95%. Wir besuchen regelmäßig Fußballspiele, machen Fifa-Turniere, gehen zusammen Essen, waren mehrfach im Hallenbad und trainieren auch Samstags, wenn wir spielfrei haben.

    Und bei all diesen Aktionen merke ich, dass auch verschiedenste Spieler (vom Jungen mit Behinderung bis zum Auswahlspieler des Landesverbands) miteinander auskommen und gerne zusammen Fifa spielen oder im Bulli nebeneinander sitzen.

    Ich sehe hier kein grundsätzliches Problem in der Mannschaft. Nur manchmal ist im Training etwas Unruhe und Unkonzentriertheit drin, was aber eher durch blöde Witze, Lachen und Ausgelassenheit kommt. Eher ein Zeichen, dass die Jungs zusammen Spaß beim Fußball haben und sich dabei vergessen. Als Trainer hätte ich natürlich lieber konzentriertes Arbeiten, aber manchmal lasse ich die Jungs eben auch Jungs sein.


    Womit du Allerdings Recht haben könntest: Der Mannschaftsrat fordert ja keine Strafe für diese Vergehen. Dies mag daran liegen, dass sie mit dem "Angeklagten" befreundet sind. Wenn natürlich hier das Amt ausgenutzt wird, um einen Freund rauszuboxen und andere härter bestraft werden sollen, dann könntest du wohl recht haben, dass da etwas nicht passt.

  • Hallo

    Ich arbeite ja such mit Kindern und muss sagen , dass diese Aussetzer fast harmlos klingen.

    Ich bin mir auch nicht sicher ob Fussballverbot der richtige Weg ist .

    In der Mannschaft meiner Tochter (C ) werden die Jungs gerade pupertär , wobei die Gegner das scheinbar mehr ausleben .

    Da gibt es schlimmere Beschimpfungen als die oben genannten oder auch aufgrund von Aggressionsschüben üble Fouls .

    Auch die Gemeinheiten und verbalen Attacken sind schwer in den Griff zu bekommen .Ich kann beobachten , dass manche Jungs ihre Aggression nicht mehr im Griff haben.

    Ausschluss ist die letzte aller Lösungen und nicht zeitgemäß .

    Ich reg mich auch über einen Mittelfinger in der Kita nicht mehr auf .

    Viel Reden hilft auch nicht .

    Die Kooperation muss gestärkt werden .

    Aber eigendlich kann das kein Trainer leisten , der wird ja nicht als Therapeut bezahlt .

  • Nunja, nur weil es woanders schlimmer ist, verharmlost es ja nicht das Verhalten des einen. Wenn ich dir deine Geldbörse klaue und das damit rechtfertige, dass jemand anderes eine Bank ausgeraubt hat, macht es das Verbrechen ja auch nicht harmloser. Nur, weil in der Kita jemand einen Mittelfinger zeigt und du dich nicht darüber aufregst, muss ich nicht akzeptieren, dass jemand einem anderen Schläge androht.


    Meiner Meinung ist der Begriff zeitgemäß nicht angebracht. Ich bin mir sicher, dass das auch in 20 Jahren noch so sein wird:

    Wenn ein Spieler das Training erheblich stört und auch nach mehreren Belehrungen nicht aufhört, dann gefährdet er die Ziele der Gruppe (nämlich in erster Linie Lernerfolg). Und sollen 20 Spieler wegen einem Spieler weniger Lernerfolg haben? Wenn ich das Training vorbereite und denke "was mit abwerfen kann ich nicht machen, weil er eine dann wieder anderen ins Gesicht wirft", dann läuten die Alarmglocken bei mir.

  • Ja da hast du recht !

    Es ist auch schwer das zu beurteilen aus der Ferne .

    Es ist auch schwer , dass zu greifen .

    Ja wenn es so schlimm ist , dass die ganze Mannschaft gesprengt wird , dann hilft nur ein Ausschluss .
    Hatte ich nicht so drastisch verstanden .

  • Nunja, nur weil es woanders schlimmer ist, verharmlost es ja nicht das Verhalten des einen. Wenn ich dir deine Geldbörse klaue und das damit rechtfertige, dass jemand anderes eine Bank ausgeraubt hat, macht es das Verbrechen ja auch nicht harmloser. Nur, weil in der Kita jemand einen Mittelfinger zeigt und du dich nicht darüber aufregst, muss ich nicht akzeptieren, dass jemand einem anderen Schläge androht.


    Meiner Meinung ist der Begriff zeitgemäß nicht angebracht. Ich bin mir sicher, dass das auch in 20 Jahren noch so sein wird:

    Wenn ein Spieler das Training erheblich stört und auch nach mehreren Belehrungen nicht aufhört, dann gefährdet er die Ziele der Gruppe (nämlich in erster Linie Lernerfolg). Und sollen 20 Spieler wegen einem Spieler weniger Lernerfolg haben? Wenn ich das Training vorbereite und denke "was mit abwerfen kann ich nicht machen, weil er eine dann wieder anderen ins Gesicht wirft", dann läuten die Alarmglocken bei mir.

    Es geht auch immer darum, wie es andere Kinder empfinden und vor allem wie es der Trainer empfindet. Wenn es meine Einstellung ist, dass im Training absolute Disziplin und Drill gilt, dann ist das meine Entscheidung und dem haben sich die Kinder zu beugen. Wenn es meine Einstellung ist, dass jeder machen kann was er will und ich am Ende des Trainings jedes mal 5 Kinder hab die weinen, dann ist das es eben auch so (Sind nur Beispiele soll jetzt an keinen von euch gerichtet sein). Die Kinder/Jugendlichen bzw. deren Eltern sortieren sich dann selbst in die entsprechenden Vereine/ zu den entsprechenden Trainern ein.


    @Charles De Goal

    Deswegen gilt: Wenn dir das beschriebene Verhalten nicht passt, dann ist es nicht zu aktzeptieren und abzustellen, unabhängig was andere Leute sagen. Du investiert schließlich viel Zeit in diese Kinder und musst mit Ihnen auskommen!


    Ich habe für mich entschieden, wie ich gerne ein Training haben möchte und welche Verhaltensweisen ich sehen möchte und jedes Kind das nicht mitzieht wird über mehrere Eskalationsstufen so hingebogen das es das begreift, oder notfalls eben ausgeschlossen.

    Ich weiß, dass es für viele hier hart klingt, aber ich habe kein Verständnis für nicht erzogene oder verhaltensauffällige Kinder und sehe es auch nicht ein die Arbeit eines Sozialpädagogen zu leisten.


    Ich biete anspruchsvolles Training, welches Spaß und Lernerfolg vermitteln soll und möchte im Gegenzug, dass sich die Spieler entsprechend verhalten und engagiert und mit Freude dabei sind.

    Wem das nicht passt kann gerne auf dem Bolzplatz mit Freunden kicken (Habe ich so auch schon oft gegenüber Spielern ausgesprochen).

  • Auch die Gemeinheiten und verbalen Attacken sind schwer in den Griff zu bekommen .Ich kann beobachten , dass manche Jungs ihre Aggression nicht mehr im Griff haben.

    Ausschluss ist die letzte aller Lösungen und nicht zeitgemäß .

    Ich reg mich auch über einen Mittelfinger in der Kita nicht mehr auf .

    Du findest also, Resignation ist zeitgemäßer als Konsequenz? Komische Einstellung für jemanden, der beruflich mit Kindern zu tun hat...

  • Du findest also, Resignation ist zeitgemäßer als Konsequenz? Komische Einstellung für jemanden, der beruflich mit Kindern zu tun hat...

    Darum geht es nicht !
    natürlich gibt es Konsequenzen !

    Außerdem will ich darüber jetzt nicht diskutieren .

  • Ich wollte nicht über meinen Erziehungsstil diskutieren .

    Da ist sehr viel vorgegeben .Ich darf Kinder nicht rausschmeißen oder eine zeitlang suspendieren .

    Als Trainer darf man das eher .

    Wenn also ein Kind die ganze Gruppe sprengt und obwohl schon einige Versuche gestartet wurden , dann kann man dem Kind eine Auszeit verordnen .Den Eltern das sachlich als Regel erklären .

    Wem das nicht passt muss leider gehen .

    Oder es dürfen nur diejenigen spielen , die sich im und um das Training herum an die Regeln halten .wer natürlich sowieso einen kleinen Kader hat , der könnte da in Schwierigkeiten kommen .

    Alles andere ist vom Einzelfall abhängig u d hängt von der Geduld und der Persönlichkeit des Trainers ab .