Welche Kreisklasse in der D Jugend?

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  • Hallo an alle hier im Forum


    Da ich mich als Trainer nur im Kampfsport auskenne und leider nicht in Fussball, hätte ich eine Frage an euch. Mein Sohn spielt in der u12 in einer Mannschaft, die in der 4 Kreisklasse spielt. Ausserdem ist er Stützpunkt Spieler. Da uns immer erzählt wurde, daß es besser wäre in der 1. Kreisklasse zu spielen, weil er dort bessere Gegner hätte und mehr lernen würde, habe ich in dort in einerMannschaft der 1. Kreisklasse angemeldet. Das Problem jetzt ist, das er in der neuen Mannschaft nur in der Abwehr steht, vorher stürmer mit vielen Toren. Der Trainer meinte, das er erst mal die Abwehr lernen soll für 1 Monat und dann schauen wir weiter. Jetzt sind 3 Monate vergangen und er lässt ihn nicht nach vorne und hat es glaube ich auch nicht vor, weil er seine Stürmer vorne hat. Da mein Sohn vorher immer die meisten Tore für seine Mannschaft gemacht hatte und öfters Torschützen gewählt wurde, ist er jetzt sehr traurig, hat kaum Lust zum Training usw. Wie soll ich jetzt vorgehen? Wieder abmelden und zu dem alten Verein wechseln? Manche bekannte sagen sogar, es war ein Fehler das wir gegangen sind, bis zur c Jugend wäre es nicht wichtig, wo die Jungs spielen, ich hatte ihn noch etwas austoben lassen sollen im alten Verein. Würde mich über einen Tipp von euch sehr freuen, mache mir viele Vorwürfe, weil ich ihn davin überredet hatte.

  • Hi. mal ganz provokant ohne die genauen Umstände zu kennen.

    Bestärke doch den Trainer und Deinen Sohn, das es wichtig ist, auch die Abwehrposition zu lernen.

    Wenn das vorher nie der Fall war, war es richtig vom neuen Trainer Ihn sich auch hier mal ausprobieren zu lassen.

    Er wird dadurch ja kein schlechterer Fußballer. Das Kinder sich in dem Alter schon -fest- auf einer Position sehen,

    finde ich mehr als bedenklich. Da ist dann irgendwas in der Ausbildung schiefgelaufen.

    Die, die immer nur Stürmer waren, bekommen mitunter in den höheren Jugenden massive Probleme.

    Ich habe selbst Beispiele in meiner Mannschaft, die leider früher nur auf einer Position -festgenagelt- waren.

    Die Jungs aus meiner MAnnschaft dagegen kann ich überall einsetzen.

    Und Spaß hat man am Fußballspiel an sich und nicht an einer Position. Natürlich freuen sich die Kids, wenn Sie Tore machen können, aber man kann sich auch über gewonnene Zweikämpfe, Vorlagen, Dribblings, etc. etc. freuen.

    Leider sind viele Kids anders konditioniert. Durch Eltern, Trainer etc.... Da zählen nur die Tore ohne Rücksicht auf Entwicklung der einzelnen Spieler. Schade!!!

    EDIT: Bestärke doch Deinen Sohn, die Herausforderung anzunehmen und zu meistern.

    Du wolltest das er in der neuen Mannschaft -mehr lernt-. Mir scheint er tut es. Nämlich auf einer anderen Position.

    Übrigens: immer die -meisten- Tore gemacht. Ich weiß noch nicht mal aus der letzten Saison wer in meiner E Jugend Mannschaft die meisten Tore gemacht hat. Übrigens auch keines der Kids. Was ich jetzt in der D Jugend weiß, ist einzig, das wir 10 verschiedene Torschützen haben nach 5 Spieltagen.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

    Einmal editiert, zuletzt von Trainer E ()

  • In dem Alter auch mal andere Positionen kennenzulernen ist jetzt nicht unnormal, sogar Ausbildungsphilosophie vom DFB.


    Inwiefern sich das Niveau der Ligen unterschiedet lässt sich nicht sagen, da die Benennung der Ligen nicht sich Bundesland zu Bundesland unterschiedet, sondern sogar von Kreis zu Kreis. Dazu gibt es kein einheitliches Vorgehen der Kreise bei der Staffeleinteilung.


    Heißt, bei euch kann 4.Kreisklasse sehr gut sein und im Nachbarkreis die letzte ,,Gurkenliga''. Oder genau andersherum (mal absichtlich überspitzt formuliert).


    Einfach mal wieder abmelden und wieder zum alten Verein schicken geht - ohne Sperre - jetzt aber sicherlich nicht mehr.

  • Erstmal danke für eure Antworten.

    Er spielt jetzt seit 6 Jahren Fussball und immer im Sturm, da habt ihr recht. Auch ist er nicht der beste im Ballerobern, deshalb bin ich auch dafür, daß er es lernt. Aber er sieht es nicht ein, das er jetzt nur noch in der Abwehr spielen muss, er weiß ganz genau, das er nicht der beste in der Abwehr ist und möchte es auch gerne lernen, aber nicht für immer in der Abwehr stehen. Weiß nicht, wie ich vorgehen soll.

  • er spielt seit 6 jahren im sturm und nie in der abwehr. Jetzt spielter 3 Monate abwehr und denkt das sei für immer??????... irgendwie versteh ich das nicht. Wenn balleroberung nicht passt dann ist der jetzige trainer mit seiner massnahme evtl. Auf genau dem richtigen weg??? Denn wenn das nicht passt und der trainer setzt ihn da ein wo genau das gefordert ist, gehts doch um Entwicklung... wenn mich ein kind fragt: warum spiel ich da, das kann ich nicht. Sage ich: deswegen spielst du da. Um es zu lernen... fehler darfst du machen, du wirst draus lernen...

    Hat bis jetzt jedes kind verstanden....aktive balleroberung ist übrigens auch im sturm gefragt und je höher die jugend, je mehr gefragt

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Sprich doch einfach mal mit dem Trainer und dem Stützpunkttrainer. Aber nicht zwischen Tür und Angel, einfach mal nach 10 Min. Zeit fragen. Und dann lässt du dir erläutern was sich der Trainer denkt. Im Idealfall kann er dir die Stärken und Schwächen nennen und hat einen Ausbildungsplan für deinen Sohn.


    Gute Spieler kann man aus ihrer Komfortzone schubsen und sie nehmen die ungewohnte Rolle als Herausforderung an.


    Abwehr ist ja keine Strafe! Und wenn er über den Stützpunkt noch weiter kommen will, wird er sicher gut daran tun, seine Schwächen aufzuarbeiten...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • "Manchmal habe ich das Gefühl, dass das Wichtigste für die meisten Jugendtrainer das Gewinnen von Spielen ist. Sie interessieren sich hauptsächlich für den eigenen Erfolg und die eigene Reputation. Mein Interesse galt stets dem Verein. Wenn ein talentierter Spieler nicht verteidigen konnte, dann habe ich ihn in die Abwehr gesteckt, damit er es lernt, was uns einiges an Punkten gekostet hat. Aber ich habe mich nicht um Punkte gesorgt, denn ich war damit beschäftigt, den Spieler weiterzuentwickeln.“ Johann Cruyff (1947-2016)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich habe mir alle Kommentare durchgelesen und finde das ihr recht habt. Der Trainer denkt sich schon was dabei.

    Es ist nur von Vorteil, alle Positionen zu beherrschen, ein stürmer muss mehr drauf haben, als Tore zu machen.

    Freut mich sehr, so ein nettes Forum gefunden zu haben. Lieben Dank an alle die geschrieben haben. :):thumbup:

  • Hallo Femo


    In der 1. Klasse bedeutet 3 Ligen höher.

    Und wenn er da regelmässig spielt, bedeutet es, dass er unterfordert war in der 4. Klasse... und zwar massiv.


    Die Formation ist schon Entscheidungskompetenz des Trainers und diese muss er auch nicht erklären können. ABER... so schlimm ist das gar nicht. Das Problem hier ist, dass dein Sohn seinen Wert in der Position noch gar nicht verstanden hat. Glaub mir; wenn er spielt, dann liegst daran weil er seine Rolle gut macht.


    Warum solltest Du das nicht zu eng nehmen?

    Ich persönlich habe als Trainer etliche male, Stürmer auf Aussen Verteidiger Um-positioniert. Weisst Du warum? Ganz einfach...ein ehemaliger Stürmer ist oft in der Lage viel mehr Druck auf den Flügeln zu machen als Aussen Verteidiger. Dabei steht der Spieler dann nicht mehr mit dem Rücken zum Tor. Des Verteidigen lässt sich noch viel einfacher lernen als man denk, aber in der Zwischenzeit schafft so einen Aussen Verteidiger oft für Überzahl in der Offensive. Zambrotta, Roberto Carlos sind alles ehemalige Stürmer, endeten aber in Aussen Verteidiger Positionen und wurden sogar Weltklasse. Spielt dein Sohn auch Aussen Verteidiger?


    Die Positions Rotation? Vorteile und Nachteile?

    Ohne/Weniger Rotation: Spieler lernt 1-2 Positionen im Detail, dafür evtl. weniger Spass?

    Rotation nach KIFU: Rotation, damit alle verschiedene Positionen spielen dürfen und mehr Spass haben. Dafür aber weniger Routine auf stärkste Position.

    Nun hier zu sagen das eine ODER das andere? Ich sage... das eine UND das andere. Beides bringt seine Vor- und Nachteile denke ich. Es ist eine Grundsatzentscheidung die man treffen muss.


    Fazit;

    1) Dein Sohn hat viele Tore geschossen weil er vermutlich zu gut war in der 4. Liga. Solche Leistungen mit Heute Leistung (3 Klassen höher) zu vergleichen macht daher für mich wenig Sinn.

    2) Egal wo dein Sohn spielt - er ist wichtig. Sonst würde er sicher weniger spielen.

    3) Der einzige Fehler des Trainers hier ist die Kommunikation. Offensichtlich ist das mit "1-Monat und dann kucken wir weiter" nicht richtig rüber gekommen - es hiess aber garantiert nicht, dass dein Sohn dann im Sturm spielt, wie es aussieht.


    Fragen die man antworten muss vor dem Wechsel (ich sehe Momentan Probleme die man lösen kann und daher kein Wechselbedarf):

    - Dein Sohn spielt nun 3 Klassen höher. Macht es wirklich Sinn, wieder 3 Klassen weiter nach Unten zu gehen um dann zwar zu den Besten zu gehören, aber dafür vermutlich die Entwicklung zu drosseln?

    - Was macht mehr Sinn? Den Trainer wegen der Position konfrontieren (Du verlierst - Trainer entscheidet) oder den Trainer fragen, ob er dem Spieler dessen Wichtigkeit im Team in der Rolle X klar zu stellen, indem man Motivationverlusts des Spielers klar kommuniziert? Dann weiss der Trainer das Handlungsbedarf da ist.


    Wünsche Dir und deinem Sohn, in was immer Ihr entscheidet, viel Spass. Dein Sohn ist bestimmt wichtig für das Team, auch dann, wenn er Verteidiger spielt.


    Viele Grüsse

    Pietro

  • "Manchmal habe ich das Gefühl, dass das Wichtigste für die meisten Jugendtrainer das Gewinnen von Spielen ist. Sie interessieren sich hauptsächlich für den eigenen Erfolg und die eigene Reputation. Mein Interesse galt stets dem Verein. Wenn ein talentierter Spieler nicht verteidigen konnte, dann habe ich ihn in die Abwehr gesteckt, damit er es lernt, was uns einiges an Punkten gekostet hat. Aber ich habe mich nicht um Punkte gesorgt, denn ich war damit beschäftigt, den Spieler weiterzuentwickeln.“ Johann Cruyff (1947-2016)

    Das Zitat ist Klasse, aber in der Realität schaut es anders aus.

    Egal wie man es den Eltern erklärt, am ende sind sie weg und wechseln zu einem andren Verein.

  • onkel1978 Das würde ich so nicht sagen, es gibt auch viele Eltern (ich schließ mich da einfach mal mit ein), die es gut finden, wenn ihr Kind auf verschiedenen Positionen spielt. Der Sinn des Ganzen ist ja nun eigentlich auch nicht soo schwer zu verstehen. Daß jemand aus einem solchen Grund den Verein gewechselt hat, habe ich noch nicht erlebt. Die Gründe, die ich so in meinem Umfeld in den letzten acht Jahren erlebt habe, ohne das jetzt i einzelnen werten zu wollen: 1. Trainer pädagogisch total ungeeignet (Choleriker), 2. kein Training im Winter, weil keine Hallenzeiten - Nachbarverein hat zwei Mal die Woche Training, 3. kaum Spielzeit für einige Kinder (war derselbe Trainer wie bei Punkt 1), 4. Kind spielt in einer Mannschaft, die jedes Spiel zweistellig verliert, weil Mannschaft (E-Jugend, fast alles Anfänger) viel zu hoch gemeldet war, und das nächstes Jahr so weitergehen sollte, 5. Wechsel ins NLZ, 6. Wechsel zur lokalen "Spitzenmannschaft", weil da einige Mitspieler aus dem Stützpunkt spielen (war aber kein Abwerben, sondern schlicht der Wunsch des Kindes auch mal solche tollen Turniere zu spielen, von denen die anderen immer erzählen, der neue Trainer war auch auch Grund).


    Meine beiden (seit fünf bzw. sieben Jahren im Verein) sind jeweils einmal gewechselt: Einer wegen Punkt 1 und einer wegen 6.

  • Hallo Pietro


    Mittlerweile haben wir uns geeinigt, das er weiterhin im neuen Verein bleibt und diese Position perfekt erlernen möchte. Ich habe ihm gesagt, das er in der Abwehr und im Zweikampf zu schwach ist und er sich dort verbessern muss um danach ein noch besserer Stürmer zu sein als vorher. Auch sagt der Trainer, daß er ohne Ball sehr schwach ist, z. B Gegner suchen, decken, eng stehen, Position usw müssen immer wieder vom Trainer in den Spielen zugerufen werden. Mit Ball findet er ihn perfekt, Dribbling und Abschlüsse.

    Mein Sohn hat es auch eingesehen, das er das alles noch besser lernen muss. Ich habe trotzdem meine Bedenken, weil er sehr unmotiviert geworden ist, seit er in der Abwehr spielt. Am Sonntag haben wir ein Spiel und er interessiert sich überhaupt nicht dafür. Vorher war er immer sehr aufgeregt und konnte es kaum erwarten zu spielen. Bald ist Eltern Abend und da werde ich es auch ansprechen, das der Trainer ihn und alle anderen Kinder sehr Laut anschreit, wenn er denen Tipps gibt in den Spielen oder wenn die Kinder Fehler machen. Andere Eltern wollen es auch ansprechen, aber das ist ein anderes Thema. Danke Pietro für den hilfreichen Text.:thumbup: