Zu harter Einsatz im Training?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo zusammen,

    ich stehe vor folgendem Problem. Einige meiner Kinder (U10+11) gehen meiner Meinung nach im freien Spiel im Training zu hart rein. Das sind jetzt keine Frustfouls, aber oft so Fouls, bei denen In Kauf genommen wird, daß das andere Kind auch getroffen wird (und auch der Ball) ;)

    Nun sind das meist die gleichen (2-3 Spieler), die auch körperlich schon weiter sind und dementsprechend in die Zweikämpfe gehen.

    In den Ligaspielen ist das dann deutlich verhaltener.

    Es vergeht kein Training, bei dem nicht irgendeiner heult, weil er wieder was abgekriegt hat. Ist das bei euch auch so? Und was habt ihr für Ideen, um das zu unterbinden. Wenn ich dann mal wieder lauter werde und fZurückhaltung einfordere, passt es wieder mal für 1-2 Trainings und dann geht das wieder von vorn los.

    Meine aktive Zeit in der Jugend ist schon etwas her, und vielleicht kann ich mich bloß nicht mehr daran erinnern, daß es bei uns auch so war

  • Naja, freies Spiel ist bei uns das Abschlußspiel, das ich je nach Anzahl der Spieler auf 2 Spielfelder aufgeteilt wird. Entweder 4 vs 4 oder 5vs5. Das ganze auf zwei Felder.

    Provokationsregeln mache ich schon immer wieder, aber manchmal lass ich Sie einfach kicken.

    Grätsche kommt vor, rücksichtsloses Getrete ist es nicht, aber halt schon ein in Kauf nehmen, den anderen zu treten. Ich glaube, daß es manchmal auch fehlende Koordination und Überehrgeiz ist.

  • Wir sind nun nochmal eine Spur jünger, aber ich habe das gegrätsche komplett verboten, mit der Erklärung: Wer einmal liegt, ist erstmal raus aus dem Spiel und kann seiner Mannschaft nicht helfen, den Ball wieder zu gewinnen.
    Dadurch kommt so etwas bei uns nicht vor, was allerdings auftritt, ist nachtreten(immer schwierig zu differenzieren: Absicht oder Zufall??) und Schubsen. Wenn ich das Gefühl habe, dass es Absicht war, gibt es eine Strafzeit als "Belohnung". Vielleicht hilft das ja auch bei dir. Gerade im 4 vs 4 oder 5 vs 5 merkt man das schon schnell, wenn eine Mannschaft in Unterzahl spielt..

  • Im Training hartes Einsteigen gegen Mannschaftskameraden aber im Spiel verhalten und ruhiger. Das ist eine doofe Mischung. Alle drei anderen Varianten waren glaube ich angenehmer zu bearbeiten.

    Da vermute ich, es liegt einfach daran, dass du im Training mehr durchgehen lässt als im Spiel. Und gerade die körperlich starken nutzen das aus. die kleinen begehren gegen die stärksten nicht auf. Und die Großen erkennen nicht, dass sie es falsch machen, weil du es laufen lässt. Könnte das so sein?

  • Ähnlich wie Ersatzbank!

    Wenn sie sich in der Wettkampfsituation durchaus Regelkonform verhalten,im Training jedoch diese Ihnen eigentlich bewussten Grenzen überschreiten, liegt es in der Verantwortung desjenigem der für das Einhalten der Grenzen im Training zuständig ist.

    Sie versuchen die Grenzen zu ihren Gunsten zu verschieben.

    Bin übrigens ein totaler Fan von totalem freiem Kickem im Training ( Sorry Ironie)

    Das selbe gilt für Abschlussspiele. Am Besten der Trainer kickt noch mit( Hab leider kein passendes Emoji gefunden)

  • Dass Kinder im Spiel gegen Dritte verhaltener agieren beobachte ich auch. Ich denke, das liegt einfach daran, dass man bei den Mannschaftskameraden schon recht genau weiß, mit wem "man es machen kann" und mit wem nicht. Diese Kenntnis fehlt bei Gegnern.
    Unterbindest du denn die Fouls (Freistoß, 11m, 2 Min. Strafe) oder lässt du das einfach laufen?

    Ich glaube, man ist beim Abschlussspiel gut beraten, eine SR-Funktion einzunehmen denn nur so lernen die Kinder, was Foul ist und was nicht. Lässt man sie ganz alleine, dann ist nur Foul wenn einer heult. Gerade am Ende des Trainings, wenn Konzentration und Kraft nachlassen...

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Dass Kinder im Spiel gegen Dritte verhaltener agieren beobachte ich auch.

    ich auch. aber bei mir ist es so, das Kinder hart gegen sog. Konkurrenten, also solche die auf einem ähnlich hohen level spielen,

    agieren. Auch nicht bewußt unfair, aber eben sehr hart.

    Gut ist, das die es sich nicht übel nehmen, wenn sich mal einer wehtut, da es nicht unfair ist.

    Ein freies Spiel gibt es aber bei mir gar nicht als Abschlußspiel.

    Fordert auch kein Kind ein. Es sind immer Provokationsregeln mit drin, je nach Trainingsinhalt.

    Da WEttkampfform auch für alle ok. Da WEttkampfform evtl. auch mal mit härterem Einsatz.

    Einschreiten muß ich selten.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Dito!!!


    Wobei ich feststelle, dass meine Jungs im Vergleich zu anderen Teams wirklich extrem verhalten agieren...sowohl im Training als auch im Spiel.

    Manchmal wünschte ich mir, wir ließen uns in den Spielen nicht so viel gefallen, da wir eine eher "schmächtige und kleine" Mannschaft sind (viele Kinder aus dem dritten und vierten Quartal) und gegen robuster agierende Mannschaften zunächst immer etwas eingeschüchtert sind...aber es ist wie es ist...und ich würde da niemals von den Kindern eine "rüdere" Gangart einfordern.

    Ich glaube, meine Jungs haben noch nicht einmal einen Gegner "abgegrätscht"...

    :/:/:/

    Wenn ich dann mal wieder lauter werde und fZurückhaltung einfordere, passt es wieder mal für 1-2 Trainings und dann geht das wieder von vorn los.

    Ich denke hier "steter Tropfen höhlt den Stein"...

    Immer wieder ansprechen und irgendwann sollte es passen...

  • In der Tat gebe ich goodie Recht: wenn am Spieltag Fairplay gespielt wird, dann muss man im Training den Kindern die Regeln beibringen und Schiedsrichter sein.

    Aber es ist schon schwer, wenn sich die Härte noch Rahmen bewegt und Teamkollegen trifft. Ich finde das auch bei meinen Jungs unangemessen, wenn sie so verbissen im Training kicken. Aber abpfeifen kann man das ja auch nicht jedes Mal. Zumal ja dann auch das passiert was DenSen beschreibt: zu zaghaft im Spiel.

    Da will man ja schon den Biss im gewissen Rahmen auch sehen und nicht nur Geleitschutz.

  • Also meine Jungs sind schon ziemlich ausgebufft, da kommt es schon mal vor, daß einen den sterbenden Schwan spielt.

    Ich lasse körperlichen Einsatz durchgehen und die Jungs sollen ruhig meckern, wenn es ein Foulspiel war und unter sich klären am besten.

    Wenn keine Klärung möglich, entscheidet der Trainer auf neutralen Ball.

    Im Spiel kommt es auch vor, daß einige SR pingelig pfeifen andere alles durchgehen lassen. So wie Bundesliga.

    Grobes Foulspiel ist zu ahnden und zu ermahnen vom Trainer. Bei Wiederholung 5 Min Strafe und gut ist.

  • sterbender schwan zu spielen gibt es bei mir nicht. Das ist für mich so ziemlich das letzte was ich durchgehen lassen würde.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Vielen Dank für die Hinweise.

    Es kann echt sein, daß ich da am Anfang zu viel durchgehen hab lassen. Zum Einen vielleicht weil mein eigener Sohn dabei ist, der auch oft gelegt wird, und ich deshalb vielleicht einmal zu viel weiterspielen hab lassen, damit es dann nicht heißt, ich würde ihn bevorteilen.

    Das andere ist auch, daß ich auf das "Schiedsrichtern" nicht so viel Lust habe. Gehört dazu, klar, aber richtig gern mach ich es nicht. Ich gebe das dann auch öfter an den Co ab und mache in der Zwischenzeit mit ein paar Jungs Technikeinheiten.

    Übrigens findet der Co das mit dem Einsatz nicht so dramatisch wie ich. Es ist also auch oft Ansichtssache und gar nicht so leicht zu sehen, ob das jetzt noch o.k. war, oder eben dann doch Foul.

  • Mir kommt es oft so vor, dass nicht Foul oder nicht Foul, die Frage ist, an der ich scheitere, sondern die Auslegung der Vorteilsregel. Speziell wie lange danach kann ich, wenn der Vorteil doch keiner ist, doch noch das Foul pfeifen. Achte Mal darauf, vielleicht ist es bei dir ähnlich. Dann würde es dir helfen einfach im Training auf die Vorteilsregel zu verzichten und du Pfeifst einfach alle Fouls.

    Das wären dann erst Mal zwar mehr Unterbrechungen, aber ich denke das würde sich legen.

  • Ich halte es wie lobinho . Schiedsrichtern ist nicht meins.

    Vielen Dank für die Hinweise.

    Zum Einen vielleicht weil mein eigener Sohn dabei ist, der auch oft gelegt wird, und ich deshalb vielleicht einmal zu viel weiterspielen hab lassen, damit es dann nicht heißt, ich würde ihn bevorteilen.

    Das habe ich auch lange gemacht. Das mag eine tolle Einstellung sein, ist aber höchst ungerecht. Dein Sohn kriegt das auch irgendwann spitz, und dann ist das ein fatales Zeichen. Auch an die anderen.

    Habe ich mir mal anhören müssen von jmd. der das Training beobachtete und mußte ihm rechtgeben. Eigenen Sohn in Grenzsituationen eher -benachteiligen- ist ok. Aber man muß da extrem aufpassen.

    Auch mit den Spielzeiten, Lob, etc. , das man da nicht ständig gg. den eigenen Sohn entscheidet.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Trainer E . Wer den sterbenden Schwan macht und nur auf Aufmerksamkeit erpicht ist und es war kein Foul, bekommt eine Ermahnung und gut ist. Bei Wiederholung gibt es Elfmeter für die andere Mannschaft. So what! Strafe für die eigene Mannschaft.

    Meine E-D-C Trainer haben uns einfach kicken lassen. Bei Foulspiel wurde gemeckert und es gab Freistoss ohne viel zu diskutieren.

  • Fantomas .ok. Ich ging davon aus, das es im Wettkampfspiel auch mal passiert um sich einen Vorteil zu verschaffen.

    Ich kenne das bei unseren zum Glück nicht. Wenn das passieren würde, würde das ein für alle mal geklärt.

    Und zwar im Gespräch mit der gesamten Mannschaft, das so etwas nicht geht.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Puh. Da bin ich wieder froh, dass ich im Herrenbereich bin. Da hat man es leichter. Aber auch da gibt es immer Gemaule, war der Ball einen Meter im Aus oder nicht. :) Ich habe in meiner alten A-Jugend und bei den Senioren (aktuell) nie den Schiedsdrichter gespielt. Sehe das so, dass die Jungs das (liegt aber auch am Alter) von alleine regeln können und am besten wissen, wann es ein Foul war. Und wenn der Ball einen halben Meter im Aus ist, dann wird immer weitergespielt oder wer sich den Ball sofort nimmt und einwirft behält das Spielrecht. Ist im Spiel auch so und wenn der Schiri sich mal nicht sicher ist, pfeift er es auch nicht zurück. Wenn dann jemand meckert und unzufrieden ist, wird das Spiel auch gerne mal eingefroren und allen aufgezeigt, wie viele Meter derjenige in der Rückwärtsbewegung durch das Meckern verloren hat. Auf das Gerede habe ich nämlich echt keine Lust.
    Aber im Grundsatz bin ich dagegen wenn ein Trainer den Schiri macht. Er soll coachen und nicht den Schiri spielen. In kritischen Momenten ok, wenn man keine Einigung erzielt. Aber es ist meine Meinung, dass es nicht hilfreich ist, da man sich angreifbar macht.

  • ZeRoberto

    Bedenke jedoch: Viele von uns sind bei den jüngsten unterwegs und müssen erst noch die Regeln vermitteln. Wenn man dann einfach spielen lässt kommt manchmal eine unerwünschte Eigendynamik dazu, die niemandem hilft.