Dribbler oder Passmaschine?

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  • Wie meinst Du das ? Die körperliche Entwicklung schließt doch eine geistige nicht aus. Die geistige Entwicklung ist doch

    nicht bei körperlich stärkeren weniger ausgeprägt?!

    Doch, das ist erwiesen das Babys sich immer nur in einer Fähigkeit Entwickeln können. Abwechselnd ja aber gleichzeitig weniger bis ganz selten. Es gibt nur wenige die das machen.

    Und genau diese Kinder sieht du dann am Fußballplatz

  • interessant. bezieht sich aber auf das Alter zwischen 0-6 Jahren.

    Ich kann das für mich nur an den Beispielen fest machen, die ich kenne. Ich habe 2 2008er in der D Jugend die körperlich stark sind, aber eben auch in Punkto Technik und Spielverständnis anderen weit voraus.

    Die verlassen sich nicht auf Ihre Körperlichkeit, setzen die aber natürlich ein(wobei das bei z.t. 2 Jahre älteren ohnehin kompensiert wird und nicht zum Vorteil gereicht)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Die geistige Entwicklung ist doch

    nicht bei körperlich stärkeren weniger ausgeprägt?!

    Das wollte ich damit auch gar nicht andeuten.

    Es war auf die Beispiele von Powerzwergenpapa  maider187 bezogen, in dem sie ihre Erfahrung teilten über Ihre Spieler die körperlich weniger gut entwickelt waren, dafür aber ein hohes Spielverständnis besaßen.


    Auf deine Aussage hin:

    Solange es nicht alleine körperliche -masse- ist, ist es natürlich auch ein Vorteil körperlich stark zu sein UND sich technisch und spielerisch ganz vorne zu bewegen. Das schließt sich doch nicht aus.

    möchte ich eigentlich die Frage in den Raum werfen, auf was du/ihr eher Wert legst/legt wenn der Idealfall (sowohl geistig als auch körperlich gut entwickelt) nicht vorhanden ist?


    Wo würdet ihr zuerst eure Trainingsschwerpunkte setzen wenn ihr Defizite erkennt?

    Wer würde im Falle einer Sichtung eher die Möglichkeit bekommen bei euch zu spielen?

  • Auf deine Aussage hin:

    möchte ich eigentlich die Frage in den Raum werfen, auf was du/ihr eher Wert legst/legt wenn der Idealfall (sowohl geistig als auch körperlich gut entwickelt) nicht vorhanden ist?


    Wo würdet ihr zuerst eure Trainingsschwerpunkte setzen wenn ihr Defizite erkennt?

    Wer würde im Falle einer Sichtung eher die Möglichkeit bekommen bei euch zu spielen?

    Ich lege meine Trainingsschwerpunkte vollkommen unabhängig von körperlichen Eigenschaften.

    Sowohl Spielintelligenz als auch technische Fähigkeiten etc. gehen da Hand in Hand

    Wer eher die Möglichkeit bekommt zu spielen?

    (gehen wir mal von älterer D oder C aus)

    Der komplettere Spieler der fähig ist, situativ richtige Entscheidungen zu treffen. Das hat rein gar nichts mit körperlichkeit zu tun.

    EDIT: kann durchaus der körperlich stärkere dann sein. Aber die Körperlichkeit wird nicht zum Selektionskriterium

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

    Einmal editiert, zuletzt von Trainer E ()

  • interessant. bezieht sich aber auf das Alter zwischen 0-6 Jahren.

    natürlich weil ja hier die Grundlagen gelegt werden. Ich habe ja zuvor von U6-U9 gesprochen wo du dann ja auf den Gegebenheiten aufbaust und das sieht man schon sehr stark welches Kind in welche Richtung weiter entwickelt ist.

    möchte ich eigentlich die Frage in den Raum werfen, auf was du/ihr eher Wert legst/legt wenn der Idealfall (sowohl geistig als auch körperlich gut entwickelt) nicht vorhanden ist?

    wenn nix hervorsticht gibt es nix auf das ich schaue und bewerte erst nach Monaten wobei es immer ein Fähigkeit gibt die heraussticht.


    Wo würdet ihr zuerst eure Trainingsschwerpunkte setzen wenn ihr Defizite erkennt?

    Schwer zu sagen, von welcher Altersstufe sprechen wir?


    bei den kleinsten gehe ich gar nicht drauf ein sondern trainiere Allgemein alles in Spielformen. Eventuell teile ich es in 2-3 Gruppen ein damit die Frustrationsgrenze nicht zu hoch ist wenn ein massives Gefälle im Team herrscht. Ohne Erfolgserlebnisse verliert man schnell die Motivation.


    Wer würde im Falle einer Sichtung eher die Möglichkeit bekommen bei euch zu spielen?

    zuerst der komplettere, dann der technische/geistige und zuletzt der rein körperliche Spielertyp wobei das echt schwer zu sagen ist. Oft ist es auch Bauchgefühl. Da gibt es so viele weitere Kriterien zu beachten wie Wille, Freude, Körpersprache, usw...

  • Schwer zu sagen, von welcher Altersstufe sprechen wir?

    Im Zweifel bezogen auf den aktuellen Jahrgang den ihr trainiert.

    Ich will das nicht einschränken, da man es natürlich nicht auf alle Altersstufen verallgemeinern kann und mich eure Erfahrungen, insbesondere E/D/C, interessieren würden.

  • Im Zweifel bezogen auf den aktuellen Jahrgang den ihr trainiert.

    Aktuell U14, Hallentraining.

    Momentan viel an der Koordination/ Beinarbeit/ Laufschule weil der Wachstum gerade mächtig überhand genommen hat. Steife Gelenke, kurze Sehnen, komische Körperformen und Bewegungsabläufe 8| usw..

    Gestern erst wieder mit Jongliertücher Jonglierübungen gemacht.

    Ansonsten viel Technik und wenig Taktik. Viel spielen 3vs3, 4vs4 usw. auf engsten Raum mit komplett unterschiedlichen Bällen Gr. 1-4, Softe, Weich , Plastik, Leder , Handball. Mal mit viel Luft, dann weniger und teilweise komplett ohne Luft in den Bällen usw...


    Am Feld dann wieder viel Gruppen und Individualtaktik in Spielformen. Teilweise im freien Spiel oder auch mit Vorgabe um technische Schwerpunkte zu setzen.


    Aktuell Bambini: Bewegung, Bewegung, Bewegung mit und ohne Ball. Was macht der Körper was macht der Ball. Ansonsten hier komplett fei auf großzügiger Fläche spielen lassen ohne jeglicher Vorgabe, ohne Tormann , nur auf Minitore...

  • Ansonsten viel Technik und wenig Taktik. Viel spielen 3vs3, 4vs4 usw. auf engsten Raum mit komplett unterschiedlichen Bällen Gr. 1-4, Softe, Weich , Plastik, Leder , Handball. Hart und weich usw...

    D1 JHRG 2006-2008. Training nahe zu wie siehe maider187 . Bis E Funino dann Formino (jeder kleine wird ins 1gg1. gezwungen, jeder körperlich starke muß auch die Spielintelligenz und das Gefühl für den Raum entwickeln)

    Ab D grundsätzlich weiter H.Wein Gedanke, Spielformenorientiertes Training in unterschiedlichsten Spielfeld Größen, von 1 Tor bis 6 Tore (2 Groß. 4 klein) etc. etc. je nach Schwerpunkt Prov. Regeln. zur Körperlichkeitsfrage:es werden alle Spieler immer in unterschiedliche Positionen hineinversetzt. Hier aufgrund D mit Entwicklungsstand gerechten Prov-Regeln. (d.h. z.b. Regel das jeder ein Tor schießen muß im 5 gg. 5 erfordert Zeitbegrenzung und gesamttorzählung bei Gleichstand ablauf zeit, bis E auf Funinofeld z.b. nicht nötig- Grundprinzip des Schwerpunkts aber gleich)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Momentan viel an der Koordination/ Beinarbeit/ Laufschule

    Obwohl wir mit unserem 2008 Jahrgang Schwerpunktmäßig zwischen Dribbeln, Ballan- und -mitnahme sowie dem Passen pendeln ist die Bewegungsschulung, bezogen auf den Zeitaufwand, unserer eigentlicher Schwerpunkt.

    Gerade in der Halle wenden wir 50% und mehr dafür auf. Jedoch ist nahezu kein Fortschritt zu erkennen. Vor allem bei den "Härtefällen".

    Stattdessen verlieren wir immer mehr den Anschluss zu anderen E-Jugend Mannschaften, da einiges dadurch auf der Strecke bleibt.


    Bin froh wenn wir wieder nach draußen können um wieder vermehrt in Gruppen zu trainieren.

  • Gerade in der Halle wenden wir 50% und mehr dafür auf. Jedoch ist nahezu kein Fortschritt zu erkennen. Vor allem bei den "Härtefällen".

    wie läuft das ganze ab? 2008er Jahrgang ist dann U11/U12? da würde ich Laufschule nur einstreuen, eher das ganze in Lauf und Fangspiele einstreuen. Das schwierige Alter kommt erst mit 13-16 Jahren.


    Wenn ich Koordination/ Laufschule trainiere wird

    • locker aufgewärmt mit Passsfafetten
    • dynamisches Dehnen
    • Spezifische Übungen
    • Match
    • und zum Ende hin min 10 min statisches Dehnen u wirklich die Sehnen und Muskeln aufzumachen
  • Inhalte aus dem Lauf-ABC werden vereinzelt in Bewegungsparcours eingebaut.


    Im Grunde läuft unser Aufwärmteil ganz unspektakulär wie folgt ab:

    - Fangspiel (mit und ohne Ball)

    - Parcour mit koordinativen/kognitiven Aufgaben (vorwiegend mit Ball)

    - Den Parcour im Wettkampfform wiederholen.

  • Was mir in der Diskussion jetzt ein bißchen fehlt ist auch die Sichtweise eines Kindes.


    Ich habe in meiner U11 auch den "Dribbler bzw. den Ball am Gegnervorbeileger", der mit körperlicher Überlegenheit und Geschwindigkeit sehr leicht an seinen Mitspielern vorbeikommt. Seine Mannschaftskameraden sind davon teilweise aber auch genervt, weil Sie sagen " ich brauch mich eh nicht freilaufen, weil der spielt ja eh nicht ab." Und das tun sie dann auch nicht wenn Besagter Dribbler am Ball ist.

    D.h. es entsteht unter anderem auch Frust bei den Teamkollegen des Dribblers.

    Ich glaube es gibt keine Patentlösung, aber wie die Münchener Fussballschule meint:" Einmal dribbeln, einmal abspielen" scheint ein möglicher Kompromiss zu sein.

    Ich möchte natürlich daß sich meine Spieler im 1vs 1 vor allem in der gegnerischen Zone mit Risiko und mutig ins Dribbling gehen, aber sie sollen auch lernen, daß es Postionen und Situationen im Spiel gibt, in denen ein Abspiel intelligenter ist, und das fordere ich auch ein.

    Schwierig ist es allemal.

  • Sehe das Thema jede Woche beim Hobbykicken:


    Der Dribbler rennt an er Linie entlang, versucht 2 oder gar 3 Gegner zu überspielen und verliert in 90% der Fälle den Ball.

    Da die Mannschaft aufrückt, entstehen gefährliche Konter.


    Andererseits die Mannschaften, die sich behäbig über das Feld spielen. Der Gegner steht tief, Laufwege sind zugestellt.

    Wenn sich plötzlich im Zentrum die Möglichkeit für ein 1vs1 bietet, wird das Risiko gescheut und der Pass nach hinten kommt.

    Irgendwann kommt ein Fehlpass - Konter, alle stehen hoch- oder ein frustrierter Spieler zieht ab: der Ball landet auf der Tribüne.



    Du kannst nicht nur mit einer einzigen Spielweise gewinnen (klar, einzelne Spiele..).

    Die Kombination macht den Unterschied - und so würde ich auch trainieren.


    Der Dribbler soll weiter an seinen Tricks, der Technik und der Schnelligkeit arbeiten.

    Die Passmaschine an der Übersicht, dem Passspiel und der Ballannahme.


    Aber was spricht dagegen, den Dribbler auch mal ein paar Passübungen machen zu lassen

    bzw ihm - am Besten mit Videos!- zu erklären, wann ein Pass effektiver ist?

    Die Passmaschine könnte man im Freilaufen und Schießen trainieren.

    Ist keiner frei, bietet er sich selbst an und/ oder sucht den Abschluss.


    Klar gibt es eher solche und solche Spieler. Mein Gedanke ist, die Stärken weiter zu fördern und die Schwächen ein bisschen, aber nicht zu übertrieben zu bearbeiten.


    Eine passfreudige Dribbelmaschine mit eiskaltem Torabschluss finden wir eher nur bei Mannschaften alá Barcelona..



    Liebe Grüße

    Patrick

  • Eine passfreudige Dribbelmaschine mit eiskaltem Torabschluss finden wir eher nur bei Mannschaften alá Barcelona..

    … das ist aber kein Grund im Jugendfußball das nicht zu trainieren. Es geht auch generell NICHT darum ein guter Passspieler oder ein

    guter Dribbler zu werden, sondern die Situation zu erkennnen, wann ein Dribbling und wann ein Passpiel notwendig ist.


    Die technischen Voraussetzungen sollten ja ohnehin Ausbildungsziel sein.

    Der Dribbler soll weiter an seinen Tricks, der Technik und der Schnelligkeit arbeiten.

    Die Passmaschine an der Übersicht, dem Passspiel und der Ballannahme.

    Dann ist der Dribbler ja weiterhin schlecht aufgestellt, wenn er nicht erkennt, wann er durch sein Dribbling einen Raum für einen pass geöffnet hat.

    sorry, das ist doch genauso ein Argument wie: Du machst den starken Fuß nur schwächer, wenn Du den schwachen trainierst....

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • ich habe eh dazu geschrieben, dass man auch an den Schwächen arbeiten soll

    nur konzentriere ich mich eher auf die Stärken eines Spielers...

    Und das halte ich im Kifu für grundsätzlich falsch.

    WEnn einer bei mir Probleme mit den Zweikämpfen hat und meint er wäre ein -offensiver- dann lernt er in der Abwehr wie wichtig es ist

    Zweikämpfe zu gewinnen. Und das kann sogar Spaß machen, wenn man es richtig vermittelt und nicht als Strafe -verkauft- sondern als Zugewinn...

    Und das auch wenn das mein -bester- Stürmer ist ....

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Trotzdem erreicht man mit Stärkenförderung mehr als mit dem "ständigen Herumhacken" auf Schwächen.

    Messi ist kein Kopfballungeheuer - hättest du ihn als Kind in die IV gestellt?

    Oder lieber sein Dribbling gefördert?



    Ein Vergleich abseits des Fußballs:


    In der Schule hasste ich Mathe. Noten waren dementsprechend

    (gerade so positiv... und das auch nicht immer^^)

    Ansonsten ein sehr guter Schüler!

    Angesprochen/ gefragt wurde ich immer nur auf/nach Mathe..

    Denk ihr, das hat mich motiviert? Nö...

    Matura war ich dann drittbester meines Jahrgangs... Trotz einer 3 in Mathe ;)

  • Trotzdem erreicht man mit Stärkenförderung mehr als mit dem "ständigen Herumhacken" auf Schwächen.


    Messi ist kein Kopfballungeheuer - hättest du ihn als Kind in die IV gestellt?

    Oder lieber sein Dribbling gefördert?

    ich habe keine messi in meiner Mannschaft.

    Nur ein paar einigermaßen -begabte- jungs, die im Moment keine guten Stürmer und keine guten Verteidiger werden sollen, sondern gute Fußballer. Spezialisierung erfolgt viel später. Messi ist übrigens ein gutes Beispiel. der ist in kleinen Spielformen ganzheitlich ausgebildet worden. der hat zig Zweikämpfe auch defensiv geführt, die ihm in der offensive geholfen haben. Das hat ihn keinen Deut schlechter im Dribbling gemacht.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Trotzdem erreicht man mit Stärkenförderung mehr als mit dem "ständigen Herumhacken" auf Schwächen.


    Messi ist kein Kopfballungeheuer - hättest du ihn als Kind in die IV gestellt?

    Oder lieber sein Dribbling gefördert?

    Messi ist als Kind vermutlich auf dem ganzen Platz ausgebildet worden. Warum?
    Auch wenn man vermutlich früh erkannt hat, dass er später ein Offensivspieler wird, war seinen Ausbildern klar, dass er später auch auf Trainer treffen kann, die mit dem Offensivspieler Messi ein Angriffspressing spielen wollen. Dafür braucht man Fähigkeiten im defensiven 1:1 und 2:1 - und die sind dem Kind Messi vermittelt worden. Und wenn man sie ihm vermittelt hat, wird man ihn im Spiel sicherlich auch auf defensiven Positionen eingesetzt haben.