Was könnte man alles in Frage stellen?

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  • Über was ich schon lange nachdenke ist, ob feste Mannschaften sinnvoll sind.

    Wäre es im Sinne der Kinder nicht besser, man würde bei einem Turnier die Mannschaften aus allen teilnehmenden Kindern wild würfeln?

    Jeder Trainer übernimmt einen "wilden" Haufen.

    Schlagartig wäre das gewinndenken der Trainer weg (man spielt ja auch gegen eigene Kinder)

    Lautstarke Proteste der Eltern würden wahrscheinlich auch reduziert. (Für wen ist man, wenn bei beiden Mannschaften Kinder des Vereins spielen?)

  • Taktik setzt Technik voraus. Jede Taktik die du lernst, verliert ihren Wert, wenn du sie nicht technisch sauber im höchsten Tempo umsetzen kannst.


    Jeder Vorteil den du durch Taktik erhälst wird wertlos, wenn du in ein Alter kommst in dem die anderen Spieler das auch können. Bloß die haben dann die Technik, weil sie diese Dinge im dafür sensiblen Alter gelernt haben.

    ev. ist das ein Beitrag dazu


    https://abseits.at/in-depth/ta…tzt-zonenfussball-teil-1/

  • luibo ja feste Mannschaften sind sinnvoll.

    Es finden bei jeder Mannschaft gruppendynamische Prozesse statt, die sich im -Wettkampf- (egal ob Liga Spiel oder Funino Festival)

    festigen. Positive Aspekte sind z.b. dem Paul zu helfen, wenn er den Ball verliert. Der Antrieb wird dadurch verstärkt das der Paul bekannt ist aus dem Training und früheren ERfahrungen. Außerdem zählt er zur Mannschaft, die ja sowieso eine gemeinsame Wertegemeinschaft sein sollte.

    gemeinsam verliert und gewinnt man. Das ist auch ein zentraler Aspekt des Mannschaftssports. Und das lernt man am besten in der Truppe in der man auch sein Training unter der Woche verbringt. (ansonsten wird es abstrakt)

    Wohlfühlfaktor ist bei einigen Kids auch ein Punkt. Man ist in der gewohnten Gruppe. Auch wenn der Peter mal anfeuert und das lauter geschieht, weiß man das es ein toller kerl ist. Macht der unbekannte Dustin das hat man Angst Fehler zu machen.

    Nur ein paar Beispiele. Es gibt sich auch trainingstechnische Aspekte.

    Und einen nicht zu unterschätzenden. Ich würde meine Kids nicht jedem Trainer überlassen... Auf gar keinen Fall ;)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Aus einem anderen Thread aufgeschnappt: "In der Verteidigung sind die Seitenlinien unsere Freunde" - stimmt das? Welches Bild des Verteidigers steckt dahinter?

    Da du dich ja auf meinen Beitrag beziehst: Meiner Meinung nach lässt sich der Satz auf mehrere Situationen anwenden die aber den selben Hintergedanken haben


    1. Die verteidigende Mannschaft kann durch das wegspitzeln ins Aus Situationen löschen -> Man kann kurz durchschnaufen, außerdem finden aufgerückte Mitspieler wieder Anschluss. Ich würde sogar so weit gehen und sagen dass ein Einwurf für Mannschaft A im Kinderfußball fast gleichbedeutend mit einem Ballgewinn für B ist, zumindest da wo 'normale' Teams gegeneinander antreten.


    2. Wenn wir in der Defensive sind wollen wir ja meistens Druck ausüben. Durch die Auslinien entsteht konstanter Raumdruck, der von der Defensivmannschaft zu Zeit- und Gegnerdruck ausgebaut werden muss. Der Vorteil gegenüber einer Pressingsituation im Zentrum besteht darin, dass der Gegner die Situation grob in 2 Richtungen gewinnbringend auflösen kann. Diese beiden Richtungen (Longline, Zentrum) können - richtig ausgeführt - von einem einzigen Verteidiger zugestellt werden. Wenn wir nun von einer Mannschaft ausgehen die konsequent am Flügel doppelt, so haben wir eine weitere Auflösungsmöglichkeit: Den Ballgewinn als Basis eines Gegenangriffs


    Die Seitenauslinien sind also für beide Philosophien interessant, da der Raumdruck nicht zu nehmen ist. Zum einen können defensiv ausgerichtete Teams den Ball dort effektiver vom Tor weghalten, beziehungsweise ergibt es für die Teams Sinn den Ball außen haben zu wollen. Außerdem bieten die Außenzonen des Spielfeldes im Spiel bestimmt 15 Mal pro Spiel einen Pressingauslöser, bei dem relativ zuverlässig gesagt werden kann dass die Situation meist ähnlich ist.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Über was ich schon lange nachdenke ist, ob feste Mannschaften sinnvoll sind.

    Wäre es im Sinne der Kinder nicht besser, man würde bei einem Turnier die Mannschaften aus allen teilnehmenden Kindern wild würfeln?

    Jeder Trainer übernimmt einen "wilden" Haufen.

    Schlagartig wäre das gewinndenken der Trainer weg (man spielt ja auch gegen eigene Kinder)

    Lautstarke Proteste der Eltern würden wahrscheinlich auch reduziert. (Für wen ist man, wenn bei beiden Mannschaften Kinder des Vereins spielen?)

    Dann sollte man alle Vereine auflösen und die Trainer in die Wüste schicken. Das was du da beschreibst passiert doch zuhauf in ganz Deutschland. Das ist der ungezwungene Straßenfußball den so viele immer noch Spielen. Man trifft sich am Jugendzentrum, Du kannst kommen wann du willst, wer beleidigt ist geht nach Hause und alle 30 Min gibts neue Mannschaften.


    Ich denke der Grund dafür dass es immer noch tausende Jugendfußballmannschaften gibt ist, dass es eben nicht so läuft. Kinder sowie Eltern wollen in festen Strukturen Spaß haben, in einem Umfeld dass sie sich mehr oder weniger aussuchen können.

    Der Mannschaftsgedanke ist in meinen Augen ein ganz wesentlicher Aspekt des Vereinslebens und für die Kinder ist es einfach das Größte gemeinsam mit den Freunden das gleiche Trikot zu tragen und sich mit anderen zu messen.

    Die Trainer machen sich die ganze Saison Gedanken über Training und Ausbildungsziele und haben meiner Meinung nach auch das Recht dazu zu erfahren was sie mit der Mannschaft geleistet haben indem man in Wettspielen oder in Turnieren gegeneinander spielt. Würde man diese Chaosturniere immer wieder veranstalten hat man Kinder die einen nicht verstehen, womöglich schlecht erzogene Blagen oder Blümchenpflücker und fragt sich was das soll. Umgekehrt führt das Unverständnis von dem was der 'neue' Trainer möchte auch zu einigem Frust.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • luibo : mir gefällt deine Idee und die meisten Kinder hätten damit auch kein Problem, so lange sie 1-2 Bezugspersonen haben. Die sozialisierte Leistungsgesellschaft (Eltern und Trainer) hat damit allerdings ein Problem - stelle ich immer wieder bei Trainingscamps fest.


    @all: Und was wird bei Schulturnieren gemacht? da spielt die 1c gegen die 1b und da sind die Spieler auch meistens gemischt. Macht das den Kindern keinen Spaß?

    Die nächste Ebene sind die Auswahlmannschaften - macht das den Kindern keinen Spaß?


    16er : zum Vereinsgefühl - wenn ich mich in meiner Umgebung so umschaue, spielen da fast nur noch SG oder JFG (umso älter die Spieler umso mehr Spielgemeinschaften); und den ungezwungenen Straßenfußball finde ich in meiner Umgebung leider auch nicht mehr

  • Wenn jeder Papa erstmal einen schein machen müsste hätte man gar keine Trainer mehr

    Wenn man den Papa gut bezahlt, würden wahrscheinlich viel mehr einen Schein machen :) - die NLZ klagen übrigens nicht über fehlende Trainer in den unteren Altersklassen ;)

    Und wozu braucht der Bundesligatrainer eine Lizenz? Der hat Fitnesstrainer, Psychologe, Ärzte, Physio, Betreuer, Manager ... und erwachsene Spieler - und dazu eine sehr geringe Amtszeit, so dass er kaum etwas kaputt machen kann.

  • 16er : die Argumentation kenne ich ;) - und du sicher auch die Antworten:

    1) ist der Ball im Aus kann ich kein Tor erzielen; hat der Gegner den Ball und kann sich auch formieren; folgt im Jugend- und Amateurfußball oft ein Foul (schieben, aufstützen usw.) und Freistoß für den Gegner; kommt der Gegner per Einwurf die Linie entlang, weil der Ball immer wieder ins Aus geköpft wird; am Spielfeldrand sind meistens weniger Mitspieler um den Ball zu gewinnen

    2) bei Ballgewinn wird der Freund meistens gleich zum Feind; bei Ballgewinn habe ich weniger Optionen der Spieleröffnung


    Aus meiner Sicht gibt es da kein richtig oder falsch nur unterschiedliche Spielphilosophien :)

  • Meiner Erfahrung nach sind es ab einem gewissen Alter (ab D-Jugend) oftmals nicht die Eltern und Trainer (gibt es natürlich auch) die den Leistungs und Erfolgsgedanken antreiben und Kinder die diesen nicht erfüllen, werden in einigen Fällen auch mal ,,rausgemobbt''. Notfalls in der Schule, wo der Trainer keinen Einfluss hat.


    Bis zu einem bestimmten Grad ist auch nicht schlimm wenn die Kinder Ehrgeiz entwickeln. Nicht selten geht der auch auf die Schule etc. über. Man sollte aus meiner Sicht auch aufpassen den Kindern nicht alles hinterherzuwerfen. Wir leben nur einmal in einem Land mit einer klaren Leistungsgesellschaft, kann man finden wie man will - solange man hier lebt, muss man das aber akzeptieren.

  • HansMcMans : Man könnte auch die Leistungsgesellschaft in Frage stellen? ;) (Übrigens hat sich Schweden gegen Italien für die WM qualifiziert und bei denen gibt es seit einem Jahr bis 12 Jahre keine Wettbewerbe mehr).


    Ich würde sagen, dass ich es tolerieren (v. lat.: tolerare = ertragen, (er)dulden) muss, nicht aber akzeptieren (von lat. „accipere“ für gutheißen, annehmen, billigen). Dazu hat übrigens Gunter Dueck zum Jahresanfang wieder etwas schönes geschrieben ;)

  • ist der Ball im Aus kann ich kein Tor erzielen;

    Richtig, der Gegner aber auch nicht, und das reicht spielschwächeren Mannschaften oft schon als Erfolg :rolleyes: habe schon mehrfach gesehen dass gegnerische Spieler die nichts mit dem Ball anzufangen wussten den Ball ins Aus gekickt haben. Sah sehr antrainiert aus, was ich traurig fand.

    folgt im Jugend- und Amateurfußball oft ein Foul (schieben, aufstützen usw.) und Freistoß für den Gegner

    Reine Dummheit, sorry. Kann ich mich allerdings auch selber nicht von freisprechen.

    kommt der Gegner per Einwurf die Linie entlang

    ...und hat nichts gewonnen. Jedes Mal wird das Spielfeld enger und unser Platz zum Kontern größer. Zudem können wir in den Ball reingehen und ohne zu drehen mitnehmen was im Kinderfußball mMn einen erheblichen Vorteil bietet

    bei Ballgewinn wird der Freund meistens gleich zum Feind; bei Ballgewinn habe ich weniger Optionen der Spieleröffnung

    Das darfst du gerne nochmal erklären :/ Bei einem Ballgewinn ist es fast immer eng, egal wo ich auf dem Feld stehe. Und die Überzahl in Ballnähe ist sofort gegeben. Durch kluges andribbeln (->Richtung Tor/Zentrum) ziehe ich die Seite sofort wieder frei. Sehe da nichts negatives, außer dass der Weg zum Tor etwas länger ist.

    Aus meiner Sicht gibt es da kein richtig oder falsch nur unterschiedliche Spielphilosophien

    Darauf können wir uns einigen:D

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Man könnte auch die Leistungsgesellschaft in Frage stellen? (Übrigens hat sich Schweden gegen Italien für die WM qualifiziert und bei denen gibt es seit einem Jahr bis 12 Jahre keine Wettbewerbe mehr).


    Dann schauen wir doch mal ob sich die Schweden für die WM 2030 und 2034 qualifizieren ;)

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Das darfst du gerne nochmal erklären

    Die Außenlinie hilft mir den Ball zu gewinnen -> und anschließend hilft sie meinem Gegenspieler den Ball wieder zurück zu gewinnen (der braucht mich noch nicht einmal dort hin zu steuern).

    Bei Ballgewinn im Zentrum habe ich sämtliche Optionen 360 Grad. Bei Ballgewinn an der Linie kann ich auf eine Seite nicht spielen (nur 180 Grad).

  • Alle Spieltage und Turniere an denen Mixed Teams starten, die ich bisher erlebt habe waren sehr angenehm und eine Bereicherung. Für die Kinder immer eine gute Erfahrung. Egal ob 7:7 oder Funino.

    Allerdings habe ich noch nie BV einen Spieltag gespielt an dem alle Team gemischt waren, sondern immer nur 1 Team. es gab da auch nie Trainer Probleme - die ich jedoch erwarten würde, wenn alle Teams gewürfelt werfen - andererseits gehören solche Problemtrainer bei so einem Spielmodus wohl bald der Vergangenheit an. ich fände es durchaus Wert, diese Idee weiter zu verfolgen; es muss ja nicht 100% umgesetzt werden.

  • Richtig, der Gegner aber auch nicht, und das reicht spielschwächeren Mannschaften oft schon als Erfolg habe schon mehrfach gesehen dass gegnerische Spieler die nichts mit dem Ball anzufangen wussten den Ball ins Aus gekickt haben. Sah sehr antrainiert aus, was ich traurig fand.

    So spielen zur Zeit gefühlt 13-14 von 18 Bundesligaklubs (wenn nicht mehr). Ist ja Typisch deutsch, erstmal muss immer die Null stehen. :/



    Die Außenlinie hilft mir den Ball zu gewinnen -> und anschließend hilft sie meinem Gegenspieler den Ball wieder zurück zu gewinnen (der braucht mich noch nicht einmal dort hin zu steuern).

    Bei Ballgewinn im Zentrum habe ich sämtliche Optionen 360 Grad. Bei Ballgewinn an der Linie kann ich auf eine Seite nicht spielen (nur 180 Grad)

    Guckt euch mal die europäischen Topklubs an. Niemand von denen spielt wirklich gegen das Seitenaus. Nicht mal die Bayern mit ihrer Flügelzange. (Es spielt schon gar niemand mehr "Longline" die Linie runter) Es werden permanent die Wege nach Innen gesucht und diagonal gespielt. Niemand versucht an der Linie 1 gegen 1 zu gehen, es ist einfach nicht lohnenswert. Nur wenn man in Richtung Tor unterwegs ist wird versucht sich einen Vorteil durch Dribbler zu erspielen. Diese Situationen, dass Außenverteidiger die Linie nutzen können, kommen nur sehr selten vor und wenn, ist es oft sogar die Torauslinie. Wenn sich doch mal Festgedribbelt wird ist es dann auch eigentlich immer eine Spielunterbrechung, da es Einwurf gibt.

  • @all: Und was wird bei Schulturnieren gemacht? da spielt die 1c gegen die 1b und da sind die Spieler auch meistens gemischt. Macht das den Kindern keinen Spaß?

    Die nächste Ebene sind die Auswahlmannschaften - macht das den Kindern keinen Spaß?

    let1612 Doch das macht den Kids Spaß. Nur ist die Schlußfolgerung falsch. Die Auswahlmannschaft ist ja auch eine feste Mannschaft. Bei Turnieren der Auswahlmannschaften wird diese ja auch nicht mit anderen Auswahlmannschaften gemischt.

    Und die 1b wird auch nicht mit Kids der 1c gemischt.

    Das Kids durchaus auch mit anderen spielen und da Ihren Spaß haben steht für mich gar nicht in Frage. Das ist sogar gut so und bringt Sie nur weiter.

    Fußball ist aber nunmal ein Mannschaftssport in dem viele einen Bezug zur Ihrer Mannschaft, Identifikation etc. durch gemeinsame Erlebnisse aufbauen. Da ist egal ob die Mannschaft nun 1C heißt, FC Kleckersdorf oder Kreisauswahl Bochum.


    Zum Trainingscamp: Ich kann da nur feststellen, das die Kids sich auch nach kurzer Zeit als -Mannschaft- sehen. Auch wenn Sie aus verschiedenen Vereinen kommen. Da könnte man ja auch jeden Tag die Kinder zwischen den Gruppen mischen. Es kommt aber zu dem Effekt, das sich Kids verschiedener Mannschaften auf Turnieren treffen, und sagen wenn Sie jemand fragt woher er den Spieler X kennt, das er den aus seiner Ferienfußballcamp-MANNSCHAFT kennt. Und das ist mehr als positiv belegt.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Eine Klasse ist doch nicht selten ein noch engerer Verbund, wie eine Mannschaft. Mit seinen Klassenkameraden hat man oft mehr zu tun wie mit seinem Mitspielern vom Fußball. Zumal in der Klasse meist auch die Freunde sind.


    Auswahlmannschaften und zum Teil auch Schulmannschaften (aus allen Klassen eines oder mehrerer Jahrgänge) sind ja nur relevant ab einem bestimmten Alter für Leistungsstärkere Kinder. Die wollen dann aber auch von sich aus mit den anderen ,,talentierten'' Kids spielen und sehen es nicht selten als Ehre ihre Schule/ihren Kreis vertreten zu dürfen.


    Die meisten Kids wollen mit ihren Kumpels aus dem Ort/Schule spielen, ab einem bestimmten Alter einige mit anderen ,,Leistungsstarken'' Kindern/Jugendlichen. Nicht mehr irgendjemanden, denn sie überhaupt nicht kennen und einschätzen können.


    Und wie in einem anderen Post schon geschrieben, als Trainer würde ich die Spieler meiner Mannschaft auch ungerne anderen - mir nicht (oder gerade) Bekannten - Trainern überlassen! Die Eltern fänden das wohl auch nicht so witzig!

  • Guckt euch mal die europäischen Topklubs an. Niemand von denen spielt wirklich gegen das Seitenaus. Nicht mal die Bayern mit ihrer Flügelzange. (Es spielt schon gar niemand mehr "Longline" die Linie runter) Es werden permanent die Wege nach Innen gesucht und diagonal gespielt. Niemand versucht an der Linie 1 gegen 1 zu gehen, es ist einfach nicht lohnenswert. Nur wenn man in Richtung Tor unterwegs ist wird versucht sich einen Vorteil durch Dribbler zu erspielen. Diese Situationen, dass Außenverteidiger die Linie nutzen können, kommen nur sehr selten vor und wenn, ist es oft sogar die Torauslinie. Wenn sich doch mal Festgedribbelt wird ist es dann auch eigentlich immer eine Spielunterbrechung, da es Einwurf gibt.

    Wir haben nun das große Glück nicht in der Bundesliga zu spielen und können uns an dem richten was in der Kreisliga so gekickt wird. Und da ist das immer noch normal. Ich kenne nur wenige Trainer die explizit in die Mitte spielen wollen, ganz im Gegenteil, oft wird das Spiel über Außen zum Hauptspielzug gemacht und zwar auch oft mit der Begründung, dass bei Ballverlust zumindest noch ein weiter Weg zum Tor zu überbrücken ist


    Fußball ist aber nunmal ein Mannschaftssport in dem viele einen Bezug zur Ihrer Mannschaft, Identifikation etc. durch gemeinsame Erlebnisse aufbauen.

    :!:

    Fußball ist immer gegeneinander. Du gegen Mich, Wir gegen Die. Ist auch gut so, denn der Wettbewerb ist der Grund warum wir so geil auf Fußball sind. Wir könnten sonst auch den ganzen Tag das Haus putzen, da hat man keine Gegner und immer noch Bewegung. Immer nur Unentschieden und ein Ergebnis von Spaß:Spaß, das macht auf Dauer keinem Spaß.


    LG 16er

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Wir haben nun das große Glück nicht in der Bundesliga zu spielen und können uns an dem richten was in der Kreisliga so gekickt wird. Und da ist das immer noch normal. Ich kenne nur wenige Trainer die explizit in die Mitte spielen wollen, ganz im Gegenteil, oft wird das Spiel über Außen zum Hauptspielzug gemacht und zwar auch oft mit der Begründung, dass bei Ballverlust zumindest noch ein weiter Weg zum Tor zu überbrücken ist

    Der Angriff über Außen ist ja auch erstmal nicht schlecht, aber man sollte doch schon lieber die Außen diagonal einsetzen anstatt "longline" zu spielen (Mit Ausnahme des (vor)letzten Pass in die Spitze ). Man kann ja auch am Flügel Kombinieren. Ich wollte damit aber eigentlich nur ausdrücken, das jeder gut geschulte Verteidiger weiß wie er die Linie als unterstützung einsetzt. Auf hohem Niveau sogar so gut, dass man explizit versucht von der Linie weg zu kommen, selbst wenn man über die Flügel spielt.

  • 16er : hier ein Beispiel von mir, dass du vielleicht doch für die Bundesliga ausbildest. Ich habe in den 80iger Jahren Jugend gespielt und die Bundesliga mit einem Libero, Vorstopper und rechter/linker Verteidiger. Dann wurde in der Bundesliga mit Libero und 2 Verteidigern gespielt. Das begegnete mir dann in den 90iger Jahren am Ende meiner Jugend und am Anfang meiner aktiven Karriere in der Kreisliga. Da hat die Bundesliga langsam auf 4er Kette umgestellt - und selbst das habe ich Anfang der 2000er auch in der Kreisliga/Bezirksliga gespielt - heute spielen das die meisten in der Klasse. Die Trends der Bundesligen werden durch die Ausbildung von Trainern und Spielern nach unten weiter gegeben (anderes Beispiel 3-2-5 (WM54-System Ungarn) spielt heute auch wahrscheinlich niemand mehr und hat man früher auch unterklassig gespielt - sagt zumindest mein Vater ;)).


    Für mich ist Fußball auch ein miteinander - ohne 2 Mannschaften würde es kein Spiel geben. Und auch der Schiedsrichter gehört zumindest heute noch zum miteinander ;)