Pressing im Jugendbereich

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  • Aus einem anderen Thema heraus, kam ja die Frage, das taktische Stilmittel im 11 gegen 11 angesprochen werden können. Bei uns in der Jugendabteilung kam zuletzt immer mehr das Thema Pressing auf. Natürlich insbesondere durch die BVB Mannschaft unter Jürgen Klopp so richtig in Deutschland etabliert, meint jeder momentan Pressing spielen zu müssen.


    Die Frage ist für mich, ab wann ist es im Jugendbereich sinnvoll? Ich habe mich letztens noch mit dem Trainer unserer 1. Senioren unterhalten - wir waren letztlich beide der Meinung, dass viel zu früh sehr komplizierte taktische Elemente gebaut wird - und, dass dabei die Basics vergessen werden.


    Den Plan, den ich für die Ausbildung sehen würden, beinhaltet Pressing in der A-Jugend... bei ambitionierten Teams vielleicht auch schon in der B.



    Bei uns im "ordentlichen" Breitensportbereich (Schwelle A-Liga <-> Bezirksliga) meine ich sogar, dass das erst in der A-Jugend kommen muss - und auch nur in Grundzügen. Die Spieler sollen lernen, dass es das Element gibt und grob, wie, aber auch warum man das Stilmittel "Pressing" anwenden kann.


    Beispiel: Wir praktizieren Pressing auf Außenverteidiger - nicht mehr, nicht weniger. Auch in einer meiner Meinung nach recht einfachen Form.
    Auch im Seniorenbereich ist man hier der Meinung, dass der Rest, weitere Varianten und Feinheiten je nach Spielweise in den Senioren gelernt werden können/müssen.



    Wie wird das bei Euren Mannschaften im Großfeld gehandhabt. Wird Pressing aktiv umgesetzt und gefordert? Mich würde dann interessieren, in welcher Form und wie der Lernerfolg dabei aussieht?

  • Wie wird das bei Euren Mannschaften im Großfeld gehandhabt. Wird Pressing aktiv umgesetzt und gefordert? Mich würde dann interessieren, in welcher Form und wie der Lernerfolg dabei aussieht?

    Bei uns im Verein im Nachwuchs leider gar nicht. Warum? Weil die Trainer davon keine Ahnung haben. Da wird schön mit Libero gespielt, weil die Trainer das nicht anders kennen. Dann kommen die Spieler mit 18 Jahren in den Seniorenbereich und sollen plötzlich Angriffspressing aus einer 3-5-2 Grundordnung spielen...
    Habe mich mit dem Trainer der 1. Senioren schon mehrfach darüber unterhalten. Er meinte die Jungs, die aus dem Nachwuchs kommen bringen vieles mit (Technik, Geschwindigkeit), aber sie wissen überhaupt nicht "wo sie hin zu laufen haben" so seine Wortwahl.
    Im Breitensportbereich, bei i.d.R. zweimal Training pro Woche, finde ich den Altjahrgang B oder Jungjahrgang A für den richtigen Zeitpunkt. Kommt natürlich auf die Qualität der Truppe an. Pressing setzt nach meiner Meinung schon eine gewisse positionsspezifische Ausbildung voraus und damit fange ich im Breitensport erst in der U14 an, vom Torwart vielleicht mal abgesehen.
    An anderer Stelle hatte ich schon einmal erwähnt, dass mir der Begriff Pressing zu inflationär gebraucht wird. Überall wo zwei / drei Spieler den ballführenden Spieler attackieren wird von Pressing gesprochen. Einer unserer Großfeldtrainer im Verein meinte bei einem Hallenturnier zu mir, deine Truppe spielt aber ein geiles Pressing. Er meinte damit, dass die zwei vorderen Spieler gemeinsam attackierten...

  • Was verstehst du unter Pressing? Heute unterscheidet man vier bzw. eigentlich drei Pressing-Arten zuzüglich des Gegenpressings, das zwar den Begriff beinhaltet, sich aber von den drei anderen Pressingformen signifikant unterscheidet. Dies wären:

    • Mittelfeld-Pressing
    • Abwehr-Pressing
    • Angriffs-Pressing
    • Gegenpressing


    Den Grundstein für Mittelfeld-, Abwehr- und Angriffs-Pressing kann man bereits in der E-Jugend legen, wenn man erstmals (so im zweiten Jahr der Altersklasse) das defensive 1:1 taktisch thematisiert -- der DFB macht das ein Jahr später in der D-Jugend, aber meiner Erfahrung nach können zumindest stärkere und schlauere Kinder durchaus schon im zweiten E-Jugendjahr den Gedanken der grundlegenden Defensivtaktik begreifen und sie auch in Grundzügen anwenden. Ebenso können sie in diesem Alter schon erkennen, dass sie es einem Gegner sehr schwer machen können, zu ihrem Tor vorzustoßen, wenn sie konsequent und diszipliniert im Verbund verteidigen, d.h. sich stets eine Überzahl an Verteidigern hinter dem Ball befinden. Das ist auch die elementarste Idee hinter dem Pressing: Überzahl in Ballnähe herstellen, (für den Ballführenden leichte) Passwege zustellen und den Ball aktiv erobern.


    Du meinst vermutlich eher das Gegenpressing. Da geht es ja darum, typischerweise weit vorne in der gegnerischen Hälfte nach einem eigenen Ballverlust zu versuchen, den Ball sofort wieder zu erobern. Man möchte ausnutzen, dass der Gegner noch nicht auf Ballbesitzmodus umgeschaltet hat, dass der Balleroberer noch keinen Überblick über die Gesamtsituation hat und gut unter Druck gesetzt werden kann, und, dass man sich noch in der Nähe des gegnerischen Tores befindet, wo eine Balleroberung rasch zu einer eigenen Torchance führen kann. Gegenpressing lässt sich besonders gut gegen fußballerisch eher schwache Abwehren spielen, die eben nicht dazu in der Lage sind, den eroberten Ball unter Druck auch zu behaupten. Und Gegenpressing ist nur dann sinnvoll, wenn man in Ballnähe sofort Über- oder zumindest Gleichzahl herstellen kann. Da man mit drei bis fünf Spielern sehr weit vorne versucht, den Ball zu erobern, kann die gegnerische Mannschaft, wenn sie sich aus dem Gegenpressing befreien kann, leicht in die offenen Räume hinter den eigenen pressenden Spielern stoßen und mit Tempo in Überzahl angreifen. Das Gegenpressing ist also nur erfolgversprechend, wenn genügend Spieler es mit der notwendigen Dynamik praktizieren. Sonst laufen sich diejenigen, die es umsonst machen, vorne müde und es rollt Angriff um Angriff auf die eigene, in Unterzahl agierende Abwehr. Taktisch ist das Gegenpressing gar nicht so schwierig, konditionell und kognitiv stellt es jedoch recht hohe Ansprüche an die eigenen Spieler. Am schwierigsten dürfte es sein, zu erkennen, wann das Gegenpressing angewandt werden sollte und wann es abgebrochen werden und in den geordneten Abwehrverbund gewechselt werden sollte. Ich könnte mir vorstellen, dass das am besten über Kommandos geregelt wird, und dann wahrscheinlich anfänglich auch eher durch den Trainer, später durch einen Spieler, der die dazu notwendigen Fähigkeiten besitzt und im Spiel den erforderlichen Überblick hat, also typischerweise ein Sechser.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Habe mich mit dem Trainer der 1. Senioren schon mehrfach darüber unterhalten. Er meinte die Jungs, die aus dem Nachwuchs kommen bringen vieles mit (Technik, Geschwindigkeit), aber sie wissen überhaupt nicht "wo sie hin zu laufen haben" so seine Wortwahl.

    Da wären wir wieder bei den SSGs. Wenn man die Spieler schon von Kindesalter an viel spielen lässt und behutsam vom 2v2 bis zum 11v11 heranführt, sollte man dieses Problem umgehen können. Wenn die Spieler wissen wie sie sich taktisch bei Funino verhalten sollten, werden sie dies relativ schnell auch auf andere Situationen anwenden können.
    Wenn das gegeben ist, macht es sehrwohl Sinn, ein paar wenige Pressingsituationen zu üben und diese im Spiel anzuwenden. Ich würde sagen, dass dies so ab U14 Sinn machen würde.
    Das wäre zum Beispiel etwas was ich als Trainer einer Seniorenmannschaft in den untersten Ligen einführen würde. Ich bin überzeugt davon das keine Mannschaft einer halbwegs funtionierenden Pressingfalle (z.B.: Ball wird durch bogenförmiges Anlaufen zum balltechnisch schwächsten Spieler gelenkt, welcher dann aggressiv gepresst wird) etwas entgegenzusetzen hätte.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • @tobn


    Gegenpressing... korrekt.


    Es hat sich bei uns herausgestellt, dass die IV immer spielstärker sind, Pressingopfer werden also in der Regel die AV. Das Kommando kommt bei uns vom 6er. (Wir spielen 4-3-3 mit einem 6er und einer Doppel 8 - man kann aber auch 4-1-4-1 sagen, die Übergange der offensiven Außen sind fließend. Klare Absprache... gibt der 6er das Signal, müssen alle mitmachen, ob sie es für sinnvoll halten oder nicht. Aus der Formation kann übrigens sehr gut auf der jeweilige AV beider Seiten attackiert werden. Der Mittelstürmer rennt zwischen IV und AV Pressingopfer, somit wird der einfache Pass zugemacht. Außenspieler kommt von vorne und der 8er bogenförmig aus der Diagonalen. Das Gesamte Feld schiebt mit.


    Wenn sich ein AV als besonders geeignetes "Opfer" entpuppt, wird der andere zugestellt, sodass der Gegner gezwungen ist, über den spielschwachen AV zu gehen. Im Moment des Passes erfolgt der "Zugriff". Es kann also auch durchaus aus einer Ballbesitzaktion der gegnerischen Kette gestartet werden.


    An sich versuchen wir aber, da hast Du Recht, nach Ballverlust oben zu bleiben, um ein schnelles Gegenpressing zu betreiben.



    Es ist der Punkt, wo ich mich noch Frage, wann ist es geeignet und wann zu viel Risiko, auch auf den AV zu pressen, wenn der Gegner im Ballbesitz ist und durch die Kette spielt.


    Wir wollen uns nicht immer sofort wieder "zurückziehen"

  • Das, was du beschreibst, ist aber eher Angriffspressing, und zwar mit einem Pressingopfer. Gut, wenn es klappt, weil man sehr nahe am gegnerischen Tor in Ballbesitz kommt, aber auch sehr laufintensiv und anstrengend, außerdem recht riskant, weil hinten ganze Landschaften an Freiraum entblößt werden. Es scheint bei Euch ja aber ganz gut zu funktionieren.


    Folgende Fragevon dir verstehe ich nicht so recht, vielleicht kannst du etwas weiter ausholen: "Es ist der Punkt, wo ich mich noch Frage, wann ist es geeignet und wann zu viel Risiko, auch auf den AV zu pressen, wenn der Gegner im Ballbesitz ist und durch die Kette spielt."

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Jo, stimmt; das passt :)




    Jetzt wo ich es lese: die Frage ist in der Tat schrecklich formuliert gewesen 8|


    Ich meine genau das Risiko was du gerade beschreibst, die hinten entstehenden Freiräume.



    Eben, dass es ein schmaler Grad ist zwischen hoch attackieren und wieder in die Formation zurück gehen.
    Da sehe ich bei mir noch Optimierungsbedarf, das zu erkennen.


    Momentan gehe ich danach, wie das Pressing in den ersten Minuten läuft.


    Wenn der Gegner sich da gut "herausspielen" kann (meist gute lange Bälle auf schnelle Stürmer) stehen wir erst einmal wieder etwas tiefer.


    Einige spielen sich den Ball recht stümperhaft hin und her, da kann man sehr eingreifen. Meistens wegen sehr geringem Passtempo. Da ist man oft schon vor dem AV am Ball.


    Andere hingegen spielen schnell, klar, direkt. Da hat man wenig Zugriff. Dann ist evtl. der Zeitpunkt zu sagen; wir stellen uns auf den Gegner ein und bleiben erst einmal tiefer.

  • Den Grundgedanken von Pressing "ich setze den Gegner unter Druck um den Ball zu bekommen" gebe ich bereits meinen G-Jugendlichen mit. "Der hat dir/euch den Ball geklaut, also hol in dir/euch schnell wieder zurück" - und somit schaffe ich gleich noch ein ballorientiertes Abwehrverhalten :) (und das ist bei den Kindern sowieso vorhanden) - keine Angst, ich mache kein Taktiktraining und gebe Laufwege vor ;)
    Definition Pressing bei wikipedia.de

  • "Der hat dir/euch den Ball geklaut, also hol in dir/euch schnell wieder zurück" - und somit schaffe ich gleich noch ein ballorientiertes Abwehrverhalten (und das ist bei den Kindern sowieso vorhanden) - keine Angst, ich mache kein Taktiktraining und gebe Laufwege vor

    Doch machst du. Das ist Taktiktraining! Aber eines, dass sinnvoll, kindgerecht ist und zugleich Spaß macht.

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  • Erfahrungswerte


    Idee: Angriffspressing aus dem 4-3-3 mit Balleroberung im gegnerischen zentralen defensiven Mittelfeld (idealerweise, aber nicht ausschließlich)


    Umsetzung:


    U12:
    Gewählte Formation 2-5-1 oder 2-3-3 (für das Großfeld werden dann lediglich noch 2 AV hinzugefügt, die meisten Laufwege und Spielfeldaufteilung bleiben gleich)


    Gute, auffassungsschnelle Mannschaft


    Einteilung des Spielfeldes in 4 Kästchen (vorne links, vorne rechts, hinten links, hinten rechts)


    Der U12 erklärt: Wir gehen mit allen Spielern immer in das Kästchen, in dem der Ball ist (gegen den Ball)


    Trainingszeit für Manschaftstaktik/Pressing aufgewandt: Null (viel zu schade in dem Alter)
    Aber viele SSG (3v3, 4v4, 5v5) mit den vier "Kästchen" aufgebaut und das Team dazu gebracht, gegen den Ball ins Kästchen zu gehen. Das hat sich ins Spiel automatisch übertragen, sehr erfolgreich was Ergebnisse betrifft, auch durchaus ansehnlich. Dadurch, dass wir in dem SPielfeldviertel, in dem der Ball war, immer mehr Spieler hatten als der Gegner, haben wir irgendwie den Ball erobert, auch wenn es nicht genau vorgegeben war, wer wen anläuft.


    "Gegenpressing" ist steter Bestandteil des Trainings in Spielformen (individualtaktisch und gruppentaktisch, nicht mannschaftstaktisch)


    Winterpause U12
    Testspiel gegen eine sehr starke gleichaltrige Mannschaft
    Das ungelenkte "wilde" Pressing hat sich gegen diese Mannschaft als ziemlich wirkungslos erwiesen, da die sich recht gut hinten raus kombiniert haben.


    Experiment:
    Wir haben vor den weiteren Testsspielen der Winterpause jeweils 10 Minuten an der Tafel ein gelenktes Angriffspressing erklärt (etwas zurückziehen --> ST läuft IV im Bogen an und lenkt nach Außen --> AS läuft AV an und lenkt nach Innen --> 8er und 6er pressen ins gegnerische Zentrum wo sie meist zu dritt auf zwei Gegenspieler treffen. Manchmal sogar nur einen --> Balleroberung)


    Wir waren selber überrascht, wie gut das teilweise funktioniert hat - ohne eine Minute Trainingszeit dafür aufzuwenden.


    U13:
    Spielsystem beibehalten.
    Pressingablauf beibehalten.
    Vor der Saison 2-3 Trainingseinheiten zu dem Schwerpunkt gemacht (hielten wir bei 4-5 Trainingseinheiten die Woche zu diesem Zeitpunkt für vertretbar)
    Das System "sitzt" und kann gespielt werden, ohne dafür andere Trainingsschwerpunkte vernachlässigt zu haben.


    Erkenntnisse:
    Wir schießen viel zu wenige Tore. Generelle Schwäche beim Verwerten von Chancen, aber es hat sich auch herausgestellt, dass es beim Neunerfeld mit den kleinen Toren ein NACHTEIL ist, den Ball hoch zu erobern, da dann sehr viele gegnerische Beine noch im Weg sind und der Weg zum Tor oft versperrt ist. Erfolgversprechender ist es auf diesem Feld eigentlich, sich fallen zu lassen und dann in freie Räume zu kontern.


    Wir haben das System trotzdem beibehalten, da wir gerne so spielen, viel den Ball haben und sehr viel den Ball laufen lassen. Zudem haben wir jetzt schon dadurch angefangen, diagonale Verlagerungen ins Repertoire aufzunehmen (sehr bescheidende Anfänge).


    U14 (nächste Saison)
    Das Ziel war eigentlich immer, auf Großfeld und große Tore die Früchte des gelernten Angriffspressings zu ernten.


    Das wird vermutlich eher nichts, da wir dort dann höherklassig gegen U15 Teams spielen werden und die ersten Testspiele aktuell gg momentane U14 und U15-Teams gezeigt haben, dass unser Angriffspressing oft brutal überlaufen wird. Vermutlich Umstellung auf ein Mittelfeldpressing.


    FAZIT
    Ich finde schon, dass man das altersgerecht verpackt und wenn man dafür nicht andere Schwerpunkte vernachlässigt, schon früh umsetzen kann und sollte. Im Prinzip so wie @let1612 gesagt hat, schon ab den Kleinsten.

  • Klingt gut, @Chris, so ähnlich könnte ich es mir auch vorstellen, wobei ich bisher dachte, dass ich lieber mit dem Mittelfeldpressing beginne. Je nach Charakter der Mannschaft könnte es aber geschickter sein, wie du mit dem Angriffspressing zu beginnen oder aber, wenn sie eher schwächer ist, stattdessen im Abwehrpressing in einer defensiveren Formation (tannenbaumähnlich) zu beginnen. Letzteres fordert von den Spielern natürlich mehr Disziplin, da sich sämtliche Spieler bei gegnerischem Ballbesitz in die stabile Abwehrformation fallen lassen müssen, was einigen hauptsächlich offensiv orientierten Spielern nicht so sehr liegen dürfte..


    Was meinst du mit "SSG"? Und dass die gesamte Mannschaft in das Spielfeldviertel verschiebt, in dem sich der Ball befindet, ist schon ziemlich radikal. Ich hätte gedacht, dass man das Feld in vielleicht 3x3 Unterfelder aufteilt und sich dann die Mannschaft in den 2x2-Bereich bewegt, in dem sich der Ball befindet, so dass die Mitte immer besetzt ist und die hintersten Spieler auch nicht gar zu hoch stehen. Wobei das bei deinem Schema auch funktioniert, wenn die ballfernen Spieler sich eher am äußeren Rand des Spielfeldviertels orientieren.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Was meinst du mit "SSG"?

    Small Sided Game > Kleinfeldspiele

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  • Das ist ziemlich radikal und dadurch möglich, dass selbst die höchstklassig spielenden D-Junioren in der Regel keine gute, hohe, diagonale Verlagerung spielen können.


    Komplett ins Spielfeldviertel natürlich nur, wenn der Ball auch dort ganz außen ist, so wie in dem Bild hier (Gegner spielen gerne 3-4-1). Ansonsten verschiebt sich dieser Block halt. Logischerweise ist das die idealtypische Vorstellung und klappt nicht immer so wie hier auf dem Papier.

  • Hi zusammen,


    ich bin da bei @let1612:


    Die Kids wollen ja den Ball haben und das versuche ich zu nutzen.


    Weil es gerade so schön passt:
    Gestern haben wir ein entsprechende Spiel mit den Jungs gemacht...


    Team A (6 Spieler + TW im Jugendtor) spielt gegen Team B (5 Spieler) und Team A führt bei Spielbeginn mit 2:0.
    Ziel von Team A ist es, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und keine Gegentore zu bekommen, also den Ball möglichst weit vom eigenen Tor zu halten.
    Da aber zunächst kein eigener Abschluss möglich ist, müssen sie viel in frei Räume dribbeln, passen oder sich eben freilaufen und anbieten, um den Ball nicht zu verlieren...
    Team B versucht, den Ball zu erobern und den Rückstand möglichst schnell aufzuholen, sprich es wird direkt attackiert und dem Gegenspieler kein Raum gegeben.
    Ab dem Moment, wo das 2:2 fällt, darf A auf zwei Minitore, die nunmehr freigegeben sind, kontern.


    Wir sind eine F-Jugend und das war gestern auch teilweise "vogelwild", aber was meint ihr, wie Team B draufgegangen ist um die Bälle zu erobern :thumbup::thumbup::thumbup:
    Die Jungs hatten irre viel Spaß dabei, zumal sich ja nach dem Ausgleich ein normales Spiel ergibt...und wir Trainer haben uns mit gefreut und angefeuert...

  • Tja, das ist das was deine Kinder erkennen lernen müssen und werden :) In erster Linie solltest du sie ermuntern, das System zu versuchen und individuell darauf zu reagieren. Besprechen würde ich es erst nach dem Spiel. Wenn das Team im Spiel dynamisch beschließt, wir gehen weniger Risiko ein und formieren uns eher hinten, dann schlage ich vor, das zu akzeptieren, und in der Nachbesprechung deine Sichtweise zu bringen und ggf. taktische Alternativen aufzuzeigen. Wenn du dir viel Arbeit zumutest und die Jungs da auch mitziehen würden, ist Videoanalyse ein sehr effektives Mittel.


    Rick

  • Team A (6 Spieler + TW im Jugendtor) spielt gegen Team B (5 Spieler) und Team A führt bei Spielbeginn mit 2:0.Ziel von Team A ist es, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und keine Gegentore zu bekommen, also den Ball möglichst weit vom eigenen Tor zu halten.
    Da aber zunächst kein eigener Abschluss möglich ist, müssen sie viel in frei Räume dribbeln, passen oder sich eben freilaufen und anbieten, um den Ball nicht zu verlieren...
    Team B versucht, den Ball zu erobern und den Rückstand möglichst schnell aufzuholen, sprich es wird direkt attackiert und dem Gegenspieler kein Raum gegeben.
    Ab dem Moment, wo das 2:2 fällt, darf A auf zwei Minitore, die nunmehr freigegeben sind, kontern.

    Grad mal ins Gedächtnis kopiert - Danke :)