Verschwörungstheorie FairPlayLiga

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  • Das ist schön Goodi, aber für mich "nur" ein guter Tag, ungefähr so einzuschätzen, wie drei Richtige beim Lotto...purer Zufall.


    Ich sehe es wie Ersatzbank....das System müsste es für alle gleich vorgeben und das mehr oder minder knallhart ohne Diskussionsmöglichkeit. Also Vorgaben von obe an nach unten...sinnvolle angebrachte und angemessene Vorgaben mit einem Strafenkatalog bei Nichtbeachtung. Es bliebe beim Trainer der rote Faden. Man könnte seine persönliche Note einfließen lassen, jedoch würde so ein bestimmter Schutz vor sich selbst und für die Kinder und den Fußball erzeugt und gleichzeitig die Qaltiät angehoben.


    Es würde ein Zustand erzeugt, der das was du nun positives erlebt hast, für alle zu erleben lassen, mit wenigen Ausnahmen, statt viele und die wenigen könnte man pflücken, da es eine Sanktion gäbe.


    Diejenigen Trainer für die das nicht ist....für die änderte sich nichts...die dürften hier schweigen...da es für sie kein Anlass zur Diskussion gibt.


    Diejenigen die eigentlich richtig ticken oder eine Chance darauf hätten ....die jährlich neuen Trainer...für die wäre es der Anhalt...der Weg den sie zu gehen hätten und das System würde ihnen den Weg zeigen, was so gesehen sehr positiv wäre.


    Und diejenigen die sich hier sträuben, denen der Bauch drückt wenn sie das lese....die würde das System zwingen oder dafür sorgen, dass sie verschwinden.


    Ein solches "System" könnte auf der kleinen Ebene der Verein über ein Konzept das überwacht wird - siehe anderer Thread- mutig einführen....aber auch vom Verband und hier dann vielleicht ...aus taktischen Gründen....von ganz oben nach unten...vom DFB ausgehend auferlegt werden bis runter in die Verein. Hieran könnte das Vereinskonzept dann passend angelehnt werden. Gr.Andre

  • Moin,


    auch wenn ich das Gefühl habe, dass wir vom eigentlichen Thema abgewichen sind, möchte ich gleichwohl an dieser Stelle auch einmal ein Statement abgeben.



    Andre / @all:

    Konzepte, unabhängig davon, ob vom eigenen Verein oder vom DFB vorgegeben, sind insbesondere für Neueinsteiger von enormen Wert, einfach weil sie der Orientierung dienen und im Idealfall auch zum Nachdenken anregen.

    Sie sind also als Türöffner zu verstehen,tiefer in die komplexe Thematik KiFu einzusteigen.


    Auch ich bin (grundsätzlich) Andres Meinung, dass der Großteil der zu uns kommenden Kinder -gerade in den unteren Jahrgängen- nach den Grundprinzipien des DFB geschult werden sollte respektive ausgebildet werden muss, insbesondere im Bereich der allgemeinen Bewegungsschulung (für mich essentiell notwendig).

    Ich finde es bemerkenswert, was manche Kinder (insbesondere kleinere Geschwisterkinder) im Alter von sechs Jahren schon mit dem Ball machen können.

    Wenn ich dann aber sehe, dass diese Kinder teilweise weder rückwärtslaufen noch richtig springen können, dann muss ich mir die Frage stellen, ob sich der fußballerische Vorsprung nicht irgendwann in Wohlgefallen auflöst.


    Deswegen denke ich, dass hier die vom DFB vorgegebenen Schwerpunkte in den jeweiligen Altersklassen zu berücksichtigen sind.

    Das ist für mich aber auch der springende Punkt: "Schwerpunkte"

    Abseits eines Schwerpunktes sollte/darf/muss ich aber auch die anderen Themen schulen, da bin ich bei Trainer E (Erlernen der Grundarten Dribbeln Schießen Passen in Grobform).

    In der F-Jugend soll z. B. der Innenseitsoß (Pass) sowie die Ballannahme "nicht so viel" geschult werden wie z. B. das Dribbling oder der Spannstoß (insbesondere das Dribbling).

    Das ist in sich auch absolut nachvollziehbar, denn nur der Spieler, dem der Ball am Fuß "gehorcht", wird später in der Lage sein, einen vernünftigen Pass auch unter Zeit- und Gegnerdruck zu spielen).

    Das mag zwischen G- und E-Jugend evtl. nicht so sehr ins Gewicht fallen, weil technische Fehler sich aufgrund der (viel zu großen) Spielfelder nicht so gravierend auswirken, spätestens ab der D-Jugend fällt das aber schon sehr stark auf.

    Die Frage ist somit m. E. , in welchem Umfang ich die Punkte abseits des eigentliche Schwerpunktes schule.

    Hier bieten sich z. Bsp. die vereinfachten Spiele von H. Wein oder auch einfach Funino an,denn ich trainiere sowohl Schwerpunkt als auch weitere Themen.

    Aber auch der DFB hat in seinen Fachzeitschriften (z. B. FT Junior) viele tolle SPIELE.

    Nur weil ich Spieler habe, die dem Grund nach schon passen können, sollte ich mich nicht dazu verleiten lassen, den Schwerpunkt komplett neu zu definieren, sondern ggf. einfach meine Spiele anpassen.

    Wir spielen seit der G-Jugend immer viel Funino im Training und meine Teams interpretieren das Spiel immer sehr individuell, wenn wir es in der Grundform spielen lassen (sind jetzt E-Jugend junger Jahrgang).

    Die Gruppen, die schon weiter sind, spielen schon richtig miteinander und es kommt trotzdem zu vielen 1 vs. 1 Situationen.

    Die Gruppen, die noch nicht so weit sind, stellen das 1 vs. 1 in den Vordergrund ,einfach weil sie noch nicht so weit sind.

    ABER: Alle haben Spaß und alle haben Erfolgserlebnisse

  • Hab lange überlegt in welchen thread ich es schreiben soll, aber irgendwie wollte ich den Frustabbauthread nicht überstrapazieren und habe keinen geeigneten Schiedsrichter Thread entdeckt :) Die Suchfunktion bleibt mir auch nach dem Update unergründlich.


    Heute haben wir ein Hallenturnier ausgerichtet - ich musste arbeiten und wusste nicht wann ich kommen kann, deshalb hatte ich versucht im Vorfeld alles angenehm zu regeln. Nunja. Als ich zur Mitte das Turniers ankam ...

    ... wurde nicht wie geplant mit Futsalball gespielt.

    ... wurde nicht wie geplant ohne Bande gespielt.

    ... wurde trotz FPL-Vorgabe mit Schiri gespielt.

    ... war scheinbar keiner in der Halle der Futsalregeln mächtig und es wurde gespielt wie man halt so denkt. gepfiffen wurde gar nichts, bis auf wirklich die allergröbsten Fouls. Den Kinder wurde das dann auch nie irgendwie erklärt oder erläutert.


    Ich musste wirklich drei mal schlucken. als ich mitbekam, dass alles was ich eigentlich verbessern wollte vom eigenen Verein und den eigenen Kollegen wieder mit Füßen getreten wurde.


    Um mich ein wenig einzubinden, habe ich mich dann als Schiri angeboten und den Trainerkollegen abgelöst, der das bisher gemacht hatte.

    Habe festgestellt, dass die Trainer der Teams überhaupt keine Sekunde lang damit zugebracht haben sich in irgendeiner Weise Fairplay konform zu verhalten. Keine Handschlag, die Teams hinterher gleich jedes seiner Wege. Maximal weit voneinander Weg, nicht miteinander reden. Und brüllen, brüllen, brüllen, Anweisungen, Anweisungen, Anweisungen.

    Hier muss ich unserem Team wenigstens zugestehen, dass sie im Vergleich zusammen mit einer weiteren Mannschaft wenigstens eine schöne Spielkultur an den Tag legten, aber die anderen haben das muntere Gebolze dank flummiball und band dankend angenommen. Durch die rustikale Spielweise musste man permanent beten, dass niemand zu schaden kommt. Ich habe schnell begonnen die Spieler zu ermahnen, wenn ich duldbare Regelwidrigkeiten gesehen habe und angedroht, das nächste mal das Foul zu pfeifen. - Irgendwie wollte ich nicht plötzlich anfangen zu strafen, nachdem vorher (fast) alles gedurft wurde. Das hat eigentlich ganz ordentlich geklappt. Eigentlich.


    Denn plötzlich gab es ein Spiel, bei dem sich wohl dank der Südosteuropäischen Vaterschaft, die mit dem Trainer um die Wette brüllten eine art Kettenreaktion, dass plötzlich der Gegner Väter sich auch angestachelt fühlten mitzubrüllen. Es schaukelte sich mächtig hoch und die Kinder ließen sich treiben und hetzen und anstecken. Ein wüstes hin und her begann und ich spürte als Schiedsrichter etwas unternehmen zu müssen, denn ich fühle ein nervöses unruhiges flattern im Bauch - das war eine art Angstgefühl, etwas könnte eskalieren. Ich fand das total krass wie innerhalb weniger Minuten das ruhige Turnier aufflammte. Die Schreie der Erwachsenen - so schien es mir - wirkten wie Peitschenschläge auf die Kinder. So wie Pferde angetrieben werden. Verrückt. Ich habe dann durch Zufall gesehen, dass der Tormann offen Schnürsenkel hatte - rundumblick - andere Kinder auch und habe kurzerhand bei einer ecke erst mal zurückgepfiffen um alle die Schuhe binden zu lassen. Beim Tormann musste dann der Trainer kommen :) Dann hat der Spieler verfrüht den Eckball geschossen vor lauter Übermotivation, den habe ich dann entspann wiederholen lassen. Nach der Atempause, war dann erst mal wieder die Luft raus und es ging normal weiter.

    Letztlich glaube ich, dass ohne mich die beiden Trainer nie wieder Ruhe in das Spielgebracht hätten, dann dafür haben sie ihre Rolle im Sinne der FPL zu schlecht gespielt und fleissig mitgehetzt. - Mag sein, dass es wenn wir ohne Schiri gespielt hätten anders gelaufen wäre, aber ich bin der festen Überzeugung es fehlt an der Ausbildung der Trainer. Ich mache nicht den Vätern den Vorwurf. Ich sehe die Schuld bei den Trainern. Alles tolle Männer und nette Kerle, aber wohl nicht in der Lage im Kopf von "Fußballer" auf "Kinderfußballtrainer" umzuschalten. Habe mit Ihnen geredet und komme mehr und mehr zu dem Entschluss von Andre , dass es einfach "unwissende" sind. Ich glaube, die haben sich nie mit dem Thema Kinder und Entwicklung auseinander gesetzt, sondern es endet beim herunterladen der Übungen von der BFV-Seite für F-Jugendliche und dann denken sie jetzt ist es gut. Ist es leider aber nicht.


    Abschließen wurde ich noch gebeten die Siegerehrung zu übernehmen und nachdem ich allen gratuliert hatte,einfach als erstes die Mannschaft die ganz links stand zu den Pokalen gerufen habe, kam ein Kollege und flüsterte mir verwundert ins Ohr: "Machst du nicht nach Platzierungsreihenfolge?". Auf mein "Nö, warum?" hin gab er zur Antwort "Och nö, das gibt wieder Nörgeleien". :)


    Übrigens wegen gewinnen und verlieren: Auf dem Heimweg im Auto mit meinen beiden Söhnen - beide hatten heute Turnier, einer G und einer F - wusste keiner von beiden zu benennen gegen wen Sie alles gespielt hatten, nicht mal mehr die trikotfarben der Gegner konnte der kleine auflisten, geschweige denn alle Ergebnisse. Das verschwand alles unter dem Gesamteindruck. Platzierung egal. Wichtig war: "Papi, können wir morgen ein wenig kicken?" :)


    Insgesamt: Die Kinder belegen, das FPL geil sein kann und sind FPL tauglich. Die Eltern und Trainer eher das Gegenteil.

  • Ersatzbank


    Leute wie du sind Exoten im Kinderfussball. Zumindest, wenn ich von meinem Kreis ausgehe. Das meine ich übrigens im positiven Sinne.


    Es gab vor einiger Zeit eine Sitzung in unserem Kreis. Dabei ging es darum, in Zukunft auch in der F-Jugend diese Gruppenspieltage zu machen, wie in der G-Jugend üblich. Also das sich alle Mannschaften auf einem Sportplatz einfinden, um ohne Wertung gegeneinander zu spielen. Ist bei uns nicht durchzusetzen! Die meisten Trainer (meist von den spielstarken Teams), wollen eine Tabelle und den damit verbundenen Wettbewerb/Wettkampf. Wenn beim Verband und bei den Vereinen kein Umdenken stattfindet, wie soll es dann jemals umgesetzt werden können und auch bei den Eltern ankommen?

    Ich, der versucht sich an FPL Regeln zu halten, Rotation zu betreiben und die Kinder einfach mal spielen lässt, ohne ständig rein zu brüllen, werde als "schlechter Trainer" bewertet. Nicht von allen, aber von vielen Eltern. Selbst wenn man versucht sich zu erklären und auf die Leitlinien des DFB verweist... keine Einsicht. Weder bei Eltern noch bei Trainerkollegen. Man wird belächelt. Es ist frustrierend.

  • Vielleicht ist die Zeit einfach noch nicht reif für solches Exotentum. Frustrierend.

    Es kommt mir auch so vor: Trainer, bei denen ich permanent Fehlverhalten wahrnehme werden geliebt, weil es mit den Erwartungen der "Kunden" übereinstimmt.

    Wäre ich eine Kifu-Firma und müsste mit einem Angestellten Trainer wie mir Umsatz machen, ich müsste mich feuern, ich die Firma in den Ruin treibe, weil es für meine Ansichten keine ausreichende Zielgruppe gibt.

    Echt bedauerlich...

  • .................... weil es für meine Ansichten keine ausreichende Zielgruppe gibt.

    Deine Zeilgruppe ist die Größte überhaupt, sie hat leider kaum eine Stimme. Deshalb ist es für die Zielgruppe überlebenswichtig, um jede Stimme zu kämpfen! Diese Zielgruppe ist unser aller Zukunft und dafür lohnt sich jeder Kampf!!!

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Deine Zeilgruppe ist die Größte überhaupt, sie hat leider kaum eine Stimme. Deshalb ist es für die Zielgruppe überlebenswichtig, um jede Stimme zu kämpfen! Diese Zielgruppe ist unser aller Zukunft und dafür lohnt sich jeder Kampf!!!

    Es ist wahrscheinlich offensichtlich, aber die Zielgruppe, die es bei einer Fussballschule zu befriedigen gäbe, wären traurigerweise die Eltern. Zumindest, wenn man damit Geld verdienen wollte. Ich weiß selbstverständlich, dass es die Kinder sein sollten. Deswegen muss man die Eltern von Anfang an mitnehmen und einweihen. Bei einem kleinen Verein ist das aber schwierig. Man hat ohnehin nicht den größten Einzugsbereich und somit nicht die stärkste Mannschaft, und soll dann auch noch alles nach Fachbuch Seite eins machen. Für die Eltern ist der Erfolg, also der Sieg, gleichzusetzen mit guter Entwicklung und einem guten Trainer. Ausnahmen bestätigen die Regel.

  • Deine Zeilgruppe ist die Größte überhaupt, sie hat leider kaum eine Stimme. Deshalb ist es für die Zielgruppe überlebenswichtig, um jede Stimme zu kämpfen! Diese Zielgruppe ist unser aller Zukunft und dafür lohnt sich jeder Kampf!!!

    Das hast du recht Ralf. Sie hat keine Stimme und ist zudem noch leicht beeinflussbar.

    Und du hast nochmal recht: der Kampf lohnt sich.

    Ein wenig mehr Lobby und Gewinnaussichten für den Kampf wären dennoch motivierend - vor allem im eigenen Umfeld.

  • Libra Gerade im kleinen Verein hast du doch noch mehr Argumente. Wir brauchen jeden Spieler und können uns schlicht nicht erlauben nur nach Erfolg zu streben. Ei Verein besteht nämlich auch in der Zukunft nicht nur aus Fußballern. Da gibt Unmengen an anderen Aufgaben die erledigt werden müssen. Und in der Regel sind der JL, IT-Experte, der Vorstand und andere nicht die die besten aktiven waren. Vielmehr sind es sehr oft eben die die Ihren Beitrag eben auf andere Weise leisten wollen. Und das eben nicht für das Prestige das man bei einem großen Verein hierfür erhält.

    Ist ein schwieriges Argument, ich weiß. Wir sollten das aber nicht aus den Augen verlieren. Wenn wir auf die guten setzen tut jeder (unweigerliche) Abgang zum Leistungsverein noch mehr weh. Schlicht weil der Unterbau fehlt.


    Ersatzbank Wie geht es denn den Eltern deiner Spieler dabei? Auch ich stelle immer wieder fest wie schwer es ist selbst den eigenen Verein auf Linie zu halten. In den Köpfen der JL und der anderen Trainer spielt der Kleinfeldbereich schlicht nicht die große Rolle. Warum hier vorzugsweise auch jeder Widerstand vermieden wird.

    Ich selbst habe mit meiner Truppe am Wochenende ein "gut Besetztes" Turnier gespielt. Da ich feststelle das sich in meiner Truppe vor allem die Breite der Spieler im letzten Jahr sehr weit entwickelt hat wollte ich mal sehen wie sie sich gegen die "großen" aus dem Umkreis schlagen. Lief auch ganz ordentlich für uns. Lauter knappe Spiele mit offenem Ausgang.

    Was allerdings bemerkenswert war ist die Tatsachen das die großen Vereine alle mit ordentlich "FanBase" angerückt waren. Eltern mit Rasseln, Klatschpappen usw. Entsprechen aufgepeitscht wurden die Kinder. Meine Spielereltern nahmen das alles eher amüsiert zur Kenntnis. "Ist ein Erlebnis für die Kinder, aber du willst doch nicht das wir uns auch so aufführen!?" oder ähnliches bekam ich da zu hören. Über manche Mutter oder manchen Vater (und auch Trainer) wurde dann auch herzlich gelacht.


    Ich gebe dir also Recht das wir wohl nicht den Mainstream bedienen können bzw. es hierzu noch ein langer Weg ist. Was wir aber verändern können ist unser direktes Umfeld. Wenn uns das gelingt habe wir für die Kinder schon viel erreicht.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Wie geht es denn den Eltern deiner Spieler dabei? Auch ich stelle immer wieder fest wie schwer es ist selbst den eigenen Verein auf Linie zu halten. In den Köpfen der JL und der anderen Trainer spielt der Kleinfeldbereich schlicht nicht die große Rolle. Warum hier vorzugsweise auch jeder Widerstand vermieden wird.

    Ich selbst habe mit meiner Truppe am Wochenende ein "gut Besetztes" Turnier gespielt. Da ich feststelle das sich in meiner Truppe vor allem die Breite der Spieler im letzten Jahr sehr weit entwickelt hat wollte ich mal sehen wie sie sich gegen die "großen" aus dem Umkreis schlagen. Lief auch ganz ordentlich für uns. Lauter knappe Spiele mit offenem Ausgang.

    Was allerdings bemerkenswert war ist die Tatsachen das die großen Vereine alle mit ordentlich "FanBase" angerückt waren. Eltern mit Rasseln, Klatschpappen usw. Entsprechen aufgepeitscht wurden die Kinder. Meine Spielereltern nahmen das alles eher amüsiert zur Kenntnis. "Ist ein Erlebnis für die Kinder, aber du willst doch nicht das wir uns auch so aufführen!?" oder ähnliches bekam ich da zu hören. Über manche Mutter oder manchen Vater (und auch Trainer) wurde dann auch herzlich gelacht.

    Warum echauffierst Du Dich über die "Fan-Base" mit Rasseln? Es ist doch schön, das die Kinder angefeuert werden! Solange kein Gegner verhöhnt wird,niedergemacht wird durch Zurufe,etc.. Ein Hallenturnier mit positiver, geiler Stimmung ist doch wirklich ein Erlebnis für die Kids!

    Oder willst Du allen Ernstes, das während der Spiele wie zB beim Tennis während der Ballwechsel absolute Stille herrscht...also Quite please!?

  • Warum echauffierst Du Dich über die "Fan-Base" mit Rasseln? Es ist doch schön, das die Kinder angefeuert werden! Solange kein Gegner verhöhnt wird,niedergemacht wird durch Zurufe,etc.. Ein Hallenturnier mit positiver, geiler Stimmung ist doch wirklich ein Erlebnis für die Kids!

    Oder willst Du allen Ernstes, das während der Spiele wie zB beim Tennis während der Ballwechsel absolute Stille herrscht...also Quite please!?

    Wie du schon schreibst, die Grundstimmung ist entscheidend. Unsere Eltern z.B. belohnen auch die guten Aktionen der Gegner mit Applaus. Das war hier leider nicht der Fall.
    Ich habe generell nichts gegen Rasseln und anderes. Ich stelle mir nur die Frage ob das bei der E-Jugend im 0815-Trunier, noch dazu einseitig, sein muss.


    Zumal man den Kindern leider eben anmerkt das Sie getrieben werden. Je lauter es in der Halle wurde desto mehr wurde gegrätscht (leider nicht gepfiffen), gedrückt und geboltzt. Und mit jedem Foul oder anderem wurden die Eltern lauter und aufgebrachter.


    Stimmung und Zuschauer machen für mich einen großen Teil des Hallenerlebnisses aus. Aber dann doch bitte neutral und positiv. Das war hier nicht der Fall. - Das hab ich oben leider nicht hinzugefügt.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Grätsche ich glaube Torsten schreibt vom selben wie ich: es kann nicht gut sein, wenn die Kinder hochgepeitscht werden. Und das passiert eben unweigerlich durch zu emotionales treil-aggressives Anfeuern. Ich mag Anfeuern auch sehr gerne, aber es gibt so Situationen, die Überschäumen. Und ich hätte es einfach gerne, dass Eltern diese erkennen.

  • totog Wie es den Eltern dabei geht:

    Es ist in meiner Wahrnehmung uneingeschränkt wie folgt: je gebildeter, desto mehr leiden sie wie ich. Je ungebildeter, desto mehr verstehen sie nicht wovon ich rede und was ich eigentlich will. Dabei ist die mittlere Bildungsschicht eher auf der Seite des Präkariats. Dabei Stelle ich keinerlei Unterschiede der Nationalität fest. Auch nicht bei Erfolg Bilder Vermögen. In meiner Wahrnehmung ist das in meinem Umfeld ein reines Bildungsthema.

  • Ich denke, es ist ein schmaler Grad zwischen "Anfeuern" und "Anpeitschen".

    Kinder- und das dürfen wir niemals vergessen- haben unheimlich sensible Antennen.

    Da reicht oftmals schon alleine die Betonung und es geht die Post ab.

    Dafür muss ich nicht mal in die Halle gehen!


    Ich wehre mich dagegen, dass z.B. ein 9-Jähriger ohne Zutun von Außen bereits zu einer eingesprungenen 3m-Grätsche ansetzt (und sich dabei selber verletzt).

    Meiner Meinung nach würde ein 9-Jähriger eher versuchen den Ball abzulaufen als zu grätschen.


    Positives Bestärken ist super, soll und muss auch sein...

    Aber es muss an den richtigen Stellen gesetzt werden...

  • Ich denke, es ist ein schmaler Grad zwischen "Anfeuern" und "Anpeitschen".

    Kinder- und das dürfen wir niemals vergessen- haben unheimlich sensible Antennen.

    Da reicht oftmals schon alleine die Betonung und es geht die Post ab.

    Dafür muss ich nicht mal in die Halle gehen!

    Da gehe ich voll mit. Selbstkritisch muss ich eingestehen, dass mir ab und zu wohl auch die Empathie fehlt, um einschätzen zu können, welche Wirkung das eine oder andere in Eile gesagte Wort wohl haben kann.

    Ich wehre mich dagegen, dass z.B. ein 9-Jähriger ohne Zutun von Außen bereits zu einer eingesprungenen 3m-Grätsche ansetzt (und sich dabei selber verletzt).

    Meiner Meinung nach würde ein 9-Jähriger eher versuchen den Ball abzulaufen als zu grätschen.

    Überwiegend mag das stimmen. Allerdings gibt es auch immer wieder Kinder, die von sich aus die Grätsche auspacken, sogar gegen die ausdrückliche Anweisung des Trainers.



    Ganz grundsätzlich fällt mir auf, dass die Stimmung bei Hallenturnieren sehr viel häufiger kippt, als bei Spielen im Freien, selbst ohne Zuschauerzone. Vereinzelt haben mir meine Spieler auch gesagt, dass sie der Lärmpegel nervt und sie lieber in Ruhe kicken wollen.

    Besonders unruhig werden die Kinder, wenn die letzte Minute durch Musik begleitet wird. Bei einigen Turnieren ist das so üblich. Da werden plötzlich selbst die entspanntesten Kicker nervös und das große Gebolze setzt sein.

    Weiter fällt mir regelmäßig auf, dass die größte Unruhe vom Anhang der Teams verbreitet wird, die ein Turnier unbedingt gewinnen wollen. Insbesondere lautstarke Kritik an den Schiris kommt fast ausschließlich aus dieser Richtung.


    Bei eigenen Turnieren laden wir solche Teams daher gar nicht erst ein bzw. fahren auch nur zu Turnieren, wo wir die Veranstalter kennen und wissen, dass sie ähnlich ticken wie wir.

  • Ich habe hier schon mal an anderer Stelle geschrieben, daß es solche Kinder durchaus gibt (Stichwort "üble Grätschen"). Bei meinem Sohn in der Mannschft war mal ein Kind, das die Gegenspieler (auch bei Trainingsspielen, auch in der Halle) gnadenlos umgegrätscht hat. Teilweise so, daß der Betroffene - bis er auf der Nase lag -, den Grätschenden gar nicht wahrgenommen hat (also von hinten, Fouls der Sorte: 5 Spiele Sperre in der Bundeliga). Da gab es Tränen ohne Ende, und manchmal floß auch Blut. Das Merkwürdige war: Der Junge war eigentlich ganz okay und bis auf die eine extreme Auffälligkeit kein bißchen aggresiv. Es gab etliche Gespräche zwischen dem Trainer (der fand das überhaupt nicht gut) und den Eltern. Bis Letztere dann den Jungen zum Kampfsport geschickt haben, ich glaube, das war in der zweiten oder driten Klasse. Da waren auch die meisten Kinder erleichtert, obwohl der Junge keinesfalls unbeliebt war. Wir (also die Eltern) haben uns noch, als er schon längst weg war, ab und zu über diesen Jungen unterhalten und gerätselt, wieso der das nicht in den Griff bekommen hat.