Abstoss/Abschlag über die Mittellinie

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  • - sie einen weiten Paß als taktisches Mittel für einen Konter nicht fördert

    Bei vielen F-Junioren dürften bereits Pässe über 10 m als "weiter Pass" gelten. Das Passspiel sollte in der Ausbildung von F-Junioren nicht die zentrale Rolle einnehmen, weite Pässe schon gar nicht. Die Kinder sind bis auf wenige Ausnahmen nicht in der Lage solche Distanzen einschätzen zu können, geschweige denn platziert über größere Entfernungen ihren Mitspieler zu treffen.


    sie nur für den Torwart gilt (die Feldspieler dürfen den Ball aus ähnlicher Positon weiterhin über die Mittellinie dreschen

    Wie bereits geschrieben, gilt dieses Verbot bei mir im Kreis auch für Feldspieler.

    Kuios ist, dass diese Regel in der E-Jugend wieder abgeschafft wird,

    Auch das ist nicht allgemein gültig richtig. In vielen Kreisen gilt das Verbot für alle Altersklassen im Kleinfeld.

  • Warum nur schränkt man den TW in der Wahl ein....warum muß sich nicht die Mannschaft, die nicht im Ballbesitz ist, bei einem Anstoß bis zur Mittellinie zurückziehen und darf erst dann wieder in die gegnerische Hälfte vorlaufen, wenn der Ball zum außerhalb des Strafraum stehenden Spieler gespielt wurde. Dann bietet man die Möglichkeit zum erlenen des kurzen raus spielen...

  • Bei vielen F-Junioren dürften bereits Pässe über 10 m als "weiter Pass" gelten. Das Passspiel sollte in der Ausbildung von F-Junioren nicht die zentrale Rolle einnehmen, weite Pässe schon gar nicht. Die Kinder sind bis auf wenige Ausnahmen nicht in der Lage solche Distanzen einschätzen zu können, geschweige denn platziert über größere Entfernungen ihren Mitspieler zu treffen.

    Da geb ich dir 100 % Recht! Denn es soll lediglich vermieden werden, dass sich die Torleute gegenseitig den Ball zu spielen, sodass gar kein Spielfluß entsteht.


    Denn für einen weiten Abstoß/Abschlag wird spezielles TW-Training im Erkennen, Entscheiden und Ausführen benötigt. So sollen geeignete Voraussetzungen im Spiel erkannt werden, um es ggf. durch einen weiten Paß schnell zu machen. Wenn dafür in aller Regel das gegeignte Personal fehlt, dann kann man es auch später erlernen? Es gab mal ein Thema, in der über "unumstößliche Regeln" beim Nachwuchsfussball ging. Hierfür würde es m.E. besser passen, weil es dort darum ging, was früher für unmöglich und unnötig gehalten wurde, aber heute bereits selbstverständlich und deshalb gar nicht mehr hinterfragt.


    Es war hier jedoch nach einer Regel für den Torwart gefragt, weshalb man sich über die Sinnhaftigkeit der Regel unterhielt.


    Dennoch sehe ich es wie du, dass es in der F-Jugend ganz andere Baustellen im Training und Spiel gibt als den weiten Abstoß/Abschlag eines F-Jugend-Keepers.

  • Korrigiert mich einfach wenn ich falsch liege:


    Einerseits wird hier die gaze Zeit gepredigt, dass KiFu den Kindern vor allem Spaß machen soll. Andrerseits scheinen einige Verbände und auch einige Kindertrainer zu erwarten, dass die Kinder in der F-Jugend den Ball flach herausspielen sollen. ich sehe da u.a. zwei Probleme im Kifu:


    1. Was ist wenn die Kinder das einfach noch nicht können? Genau, dann bekommen Sie häufig die Bälle rein, weil sie den flachen Spielaufbau nicht beherrschen --> Folge: Hohe Niederlagen mit der Konsequenz, dass der Spaß schnell mal vorbei ist (ja, denn auch Kinder wollen mal gewinnen...nicht nur die bösen Erfolgstrainer)
    2. Was ist dem Spaß, des Kindes das im Tor steht. Ich erlebe immer wieder, dass die Kinder die im Tor stehen nichts toller finden, als den Ball rauszuhauen, wenn sie den gefangen haben oder der im Toraus war. Also nach Verbandslogik: Dem Tormann diesen Spaß nehmen....


    Ob es sinnvoll ist, den Ball rauszuhauen steht auf einem ganz anderen Blatt. Genauso ob es sinnvoll ist, dass F-Jugendliche meistens alleine mit dem Ball losrennen (genauso ist es aber...und die meisten hier zwingen ihren Schützlingen ja deswegen auch nicht den Pass auf, nur weil es häufig die sinnvollere Alternative ist).


    Außerdem (wie auch schon mehrfach erwähnt) ist der weite Abschlag ein legitimes taktisches Mittel.


    Wieso kann man es nicht einfach ein Kind entscheiden lassen, was es machen will. Ich merke zum Beispiel bei einem unser Jungs, der häufig im Tor ist, dass er schon ganz von selber gerade darauf kommt (vor allem noch im Training), dass es häufig zielführender ist, den Ball einfach einem Mitspieler in der nähe zuzuspielen.
    Aber Kinder sind auch nicht dumm: Wenn ein Kind das 50 mal gemacht hat und jedesmal merkt, dass es dann ein Tor kassiert, dann wird es dass auch nicht mehr machen und schon ist der schöne Lerneffekt einchmal dahin, weil es so keinen Spaß macht. Umgekehrt, wenn man sowas dem Kind als Tipp mal sagt und dann schaut was passiert, dann werden die Kids das auch schon machen, wenn sie soweit sind und die technischen und koordinativen Fähigkeiten diese Art spielaufbau zulassen.


    ...
    Übringens: @TW-Trainer stimme deinem letzten Beitrag voll und ganz zu. Wenn man Fußball "kindgerecht" macht, dann sollte man dass auch konsequent machen (wie z.B. Tormaße anpassen).

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Der eigentliche Irrsinn der Mittellinienregelung besteht ja darin, dass aus dem Torhüter-Langholz als Strafe ein Feldspieler-Langholz von der Mittellinie resultiert - sobald eine Mannschaft einen Spieler hat, der diese Distanz drauf hat (spätestens ab der D immer) wird der Ball hoch aufs Tor gedroschen, vor dem dann eine Spielertraube steht, immer mit der Hoffnung, dass noch jemand zufällig berührt oder der Torhüter nicht festhalten kann... Ein Einwurf in Höhe der Mittellinie könnte noch eine Alternative sein.

  • Wieso kann man es nicht einfach ein Kind entscheiden lassen, was es machen will.

    Das wäre doch viel zu einfach! Was sollten den wir Erwachsene dann noch hineinrufen?


    Der Trainer macht:
    - die Mannschaftsaufstellung
    - die Mannschaftsansprache
    - Trainer und Zuschauer rufen gemeinsam hinein


    Wozu braucht man noch die Entscheidung der Kinder, wenn man allein entscheidet, was gut oder schlecht war!


    Die FPL reduziert die Einmischung der Erwachsenen auf das Mindestmaß der Organisation eines Wettkampfs aus der Erfahrung heraus, dass man den "Druck vom Kessel" nimmt, wenn man den Kindern mehr Entscheidungsrechte gibt.


    Zunächst liefen die Eltern dagegen Sturm, weil sie meinten nur direkt am Spielfeldrand den Trainer kontrollieren zu können.
    Danach liefen Trainer Sturm, weil man auch sie nur noch gemeinsam entscheiden lassen wollte, wenn die Kinder sich nicht einigen können. Und weil es dafür nicht mal einen Schiedsrichter braucht, weil es gar nicht so sehr darauf ankommt, was wir Erwachsenen, sondern was die Kinder als Regelverstoß ansehen, gibts so gut wie keinen Grund mehr, sich nur über das tolle Spiel zu freuen.


    Ich finde diese Regeln toll. Problem ist nur, dass es ja beim Fussball nicht allein ums gewinnen und verlieren, sondern um Blut und Ehre und die entgültige Vernichtung des Gegners gehen muß, weil sich ja sonst die ganze Aufregung nicht lohnt!

  • Warum? Begründe doch mal deine Auffassung. Es ist EINE von mehreren möglichen Optionen. Sicherlich eine mit dem höchsten Fehlerpotential, aber wir reden hier von einer F! Ich erlebe häufig, dass ergebnisorientierte Trainer diese Option geradezu verbieten (natürlich werden die Verteidiger bei diesen Trainern im offensiven 1 gegen 1 oft gar nicht geschult).

    Diese Anweisung wird sicherlich niemandem seinem Keeper geben. Allerdings höre ich sehr oft Trainer, die das explizit verbieten. Warum? Auch das sind Erfahrungen.

    Nur eine Lösung? Sehe ich anders. Das Überladen ist wiederum EINE Option von mehreren. Und die von dir angesprochene Überzahl sehe ich sehr selten. Die Gegenspieler gehen nämlich brav mit. Bis dann am Ende 12 Kinder am Strafraum stehen, wenn sich der (von außen noch nervös gemachte) Keeper nicht entscheiden kann, wo der Ball hin soll.

    Das ist eine weitere Option. Warum verbieten? Ausprobieren lassen, im Training Fragestellungen dazu und die Kinder selbst auf die Lösungen kommen lassen. In der Umsetzung klappt das natürlich nicht immer, aber die Kinder haben zumindest ein paar Ideen, wie sie die Situationen lösen können.

    Die Spieleröffnung und der Aufbau ist doch dafür da, um in die andere Hälfte zu kommen. Was lernt der defensive darauf konsequent hinten offensiv ins 1 gegen 1 zu gehen?
    Ich bin absolut dafür diese in offensive 1 gegen 1 Situationen zu bringen, aber dann dort, wo sie auch hingehören, nämlich nach vorne. Jeder spielt überall!


    Explizit verbieten würde ich nie etwas als Trainer, du etwa Grätsche? Die Kinder sollen selbst entscheiden! Es geht mehr um die Spielidee und Auffassung und wenn ich dann "unfallfrei" und flach in die andere Hälfte kommen möchte, geht es bei Mannorientierungen nur mit vertikaler oder horizontaler Überzahl! Bei horizontaler asymmetrischer Überzahl gehen nämlich nicht die meisten Spieler mit @Grätsche, da sie dann den Raum im Rücken freigeben. Ich habe da noch kein Spiel gesehen, wo sich dann alle am eigenen 16er tummeln.

  • darauf konsequent hinten offensiv ins 1 gegen 1 zu gehen

    Ich sprach von EINER Option, nicht von der DER Option. Sie sollen es können (lernen), aber nicht machen müssen.


    aber dann dort, wo sie auch hingehören, nämlich nach vorne

    Du entscheidest also, wo offensive 1 gegen 1 Aktionen stattzufinden haben, aha. Dumm nur, wenn dann der Gegner nicht mitspielt...

    Die Kinder sollen selbst entscheiden!

    Genau darum geht es. Und wenn ein Verteidiger entscheidet, am eigenen Strafraum ins 1 gegen 1 zu gehen, dann ist es so. Und dann sollte er es nicht von seinem Trainer verboten bekommen.


    Bei horizontaler asymmetrischer Überzahl gehen nämlich nicht die meisten Spieler mit @Grätsche, da sie dann den Raum im Rücken freigeben. Ich habe da noch kein Spiel gesehen, wo sich dann alle am eigenen 16er tummeln.

    Wir reden hier immer noch über F-Junioren. Da ist zunächst einmal der 16er keine 16er sondern ein 10er. Ich sage nur Spielertraube. Da interessiert es kein Kind, was in seinem Rücken los ist. Und beim Abstoß ist es in der Regel so, dass der Trainer "Zustellen brüllt", die Spieler merken, dass der Keeper überfordert umher sieht und nicht weiß wo der Ball hin soll. Dann brüllt der eigene Trainer "Spiel doch endlich" und alles ballt sich um den Strafraum. Erlebe ich bei nahezu jedem Spiel der Bambinis oder der F-Junioren.

  • Bei uns, Oberösterreich, U8, spielen wir auch mit der Regel. Ich finde sie gut, vor allem weil wir auf herrlich kleine Felder spielen (ca. 35 x 25 Meter, 4+1) und so ein TW-pingpong verhindert wird

  • Bei uns, Oberösterreich, U8, spielen wir auch mit der Regel. Ich finde sie gut, vor allem weil wir auf herrlich kleine Felder spielen (ca. 35 x 25 Meter, 4+1) und so ein TW-pingpong verhindert wird

    JA 4+1 ist sehr gut für die Minions, viele Ballkontakte, bessere Orientierung usw.


    Bei uns in NÖ sind seit 2014/15 bei U7 und U8 nur mehr die Minitore mit 3x1,6 m erlaubt.
    Finde ich super denn der "Mini-TW" hat einfach in den großen Toren kaum eine Chance und auch der Feldspieler
    muss sich mehr bemühen ein Tor zu Schießen.
    Habt ihr in OÖ auch die Vorschrift mit den Minitoren?

  • Der eigentliche Irrsinn der Mittellinienregelung besteht ja darin, dass aus dem Torhüter-Langholz als Strafe ein Feldspieler-Langholz von der Mittellinie resultiert - sobald eine Mannschaft einen Spieler hat, der diese Distanz drauf hat (spätestens ab der D immer) wird der Ball hoch aufs Tor gedroschen, vor dem dann eine Spielertraube steht, immer mit der Hoffnung, dass noch jemand zufällig berührt oder der Torhüter nicht festhalten kann... Ein Einwurf in Höhe der Mittellinie könnte noch eine Alternative sein.

    Stimmt genau! Nur das die Kinder sich da schon gar nicht mehr auf das Glück verlassen, sondern ein Mitspieler den Ball vorher antickt. Diese Praktik habe ich sogar schon öfter beim Anstoß gesehen. In fast jeder Mannschaft ist dieser eine Spieler, der die Bälle von der Mittellinie in den oberen Bereich des Tores schießen kann. Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass sie dies nur auf Anweisung des Trainers machen.

  • Der eigentliche Irrsinn der Mittellinienregelung besteht ja darin, dass aus dem Torhüter-Langholz als Strafe ein Feldspieler-Langholz von der Mittellinie resultiert - sobald eine Mannschaft einen Spieler hat, der diese Distanz drauf hat (spätestens ab der D immer) wird der Ball hoch aufs Tor gedroschen, vor dem dann eine Spielertraube steht, immer mit der Hoffnung, dass noch jemand zufällig berührt oder der Torhüter nicht festhalten kann... Ein Einwurf in Höhe der Mittellinie könnte noch eine Alternative sein.

    Es sind aber meistens nicht die Kinder, die diese Variante von sich aus wählen würden, sondern ihre Trainer, die auf diese Weise einfache Tore und Siege erzielen wollen!


    Wenn ein Team übelegen ist, dann braucht es eigentlich nur in solchen Situationen auf die Fehler der gegnersichen Abwehr zu warten.
    Hinzu kommt, dass im unteren Bereich so gut wie kein TW-Training gemacht wird, weshalb die Keeper weder über das richtige Timing, noch die Technik verfügen, um einen eigentlich einfachen hohen Ball sicher zu fangen. Denn wenn der Keeper keine Probleme mit hohen Bällen hat, dann wird "Langholz" schon nach einigen Versuchen eingestellt.


    Ein Weg wäre m.E. die Entwicklung eines "Nogo-Coachingkatalogs" für Trainer, durch die das freie Spiel der Kinder gefördert wird. Vielleicht hat ja jemand Vorschläge, wie man soetwas aufbauen könnte? Gibt ja neben dem "Langholz" noch einiges mehr, was das Spiel der Kinder stört.

  • Wenn ein Team übelegen ist, dann braucht es eigentlich nur in solchen Situationen auf die Fehler der gegnersichen Abwehr zu warten.


    Hinzu kommt, dass im unteren Bereich so gut wie kein TW-Training gemacht wird, weshalb die Keeper weder über das richtige Timing, noch die Technik verfügen, um einen eigentlich einfachen hohen Ball sicher zu fangen. Denn wenn der Keeper keine Probleme mit hohen Bällen hat, dann wird "Langholz" schon nach einigen Versuchen eingestellt.

    Ich glaube,wir reden hier von einer F-Jugend.... wie war das denn noch gleich mit dem Torwarttraining bei den jüngsten???
    Eine Sache ist vielleicht , einen hohen Ball zu fangen, der auf das Tor kommt.....eine andere ist es diesen Ball in einer Spielertraube zu fangen!!!

  • Ihr tut ja so, als gäbe es in der U8 nur Spieler, die Bogenlampen auf das Tor bringen können. Wir haben in der Halle und auch draußen schon Gegentore bekommen, die unhaltbar oben ins Eck geknallt wurden. Ich habe auch zwei drei Spieler, die das könnten, habe es aber noch nicht angewendet.
    Den Ball vom Torwart über die Mittellinie schießen lassen, kommt gegen manche Mannschaften fast einem Elfmeter gleich.

  • Was ich gerade mal wieder gesehen habe, was mich ja noch mehr nervt, als der weite Abschlag über die Mittellinie:


    Wenn der Abschlag direkt ins Tor geht und der Torwart auch noch genau dieses Ziel hatte. Der Abschlag als taktisches Mittel um einen Angriff einzuleiten ist eine Sache. Wennd er Ball dann Zufällig ins Tor geht ist das halt auch mal so, aber wenn ich sehe, dass der Torwart, beim reduzierten Spielfeld der F-Linge bis 15 Meter vor das tor geht (jaja ich weiß man könnte ja auch was sagen, Problem nur, wenn ich das den Trainern sage, dann interessiert es sie gar nicht --> einfach darauf spekulieren dass in der FPL kein Kind was sagt .... ) und dann ständig den Ball auf das gegnerische Tor feuert, dann bekomme ich das brechen. Ich würde mich auch nicht ärgern, wenn er das einmal in 10 Fällen macht, aber wenn er das 7 mal hintereinander versucht....


    <X

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly