Probetraining als Trainer?

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  • Hallo zusammen,


    ich habe ein Angebot eines Vereins, dort die künftige A-Jugend zu übernehmen. Von Vereinsseite wurden mir nun zwei Termine für Probetrainings gegeben. Ich frage mich gerade, inwieweit das üblich und für mich sinnvoll ist, denn von einem Probetraining für Trainer habe ich bislang ehrlich gesagt noch nie gehört. Meinungen dazu?
    Kurzer Hintergrund zu mir, falls nicht bekannt: 21 Jahre alt und momentan noch ohne Trainerlizenz. Ich habe zwar Trainererfahrung in der Altersklasse, aber vielleicht möchte der Verein ja aufgrund des geringen Altersunterschiedes und der fehlenden Lizenzen auf Nummer sicher gehen?


    Und grundsätzlich zum Ablauf der Trainingseinheit: Techniktraining und verschiedene Spielformen (die mir bekannt sind und gut gelaufen sind) finde ich in dieser Situation sinnvoller, als komplexe taktische Themen wie das Verhalten der Viererkette zu behandeln. Korrekt? ;) Und wenn ihr sonst noch konkrete Tipps auf Lager habt, würde ich mich freuen!

  • Ich finde das sehr sinnvoll, um sich zu beschnuppern.
    Wenn dich dort ein Haufen großmäuliger Besserwisser erwartet, dann kannst du in Ruhe "nein danke" sagen. Die Jugendlichen ebenfalls - etwa falls du dich als Brüllaffe entpuppst - wobei die sich überlegen müssten, wo sie einen neuen Trainer herbekommen.


    Ich finde das positiv

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Naja, ich würde es nehmen wie ein Bewerbungsgespräch: Du wurdest eingeladen, also bist du qualifiziert genug, jetzt geht es darum sich kennen zu lernen und einen guten Eindruck zu hinterlassen
    Damit meine ich das der Inhalt gar nicht so wichtig ist, mach einfach das womit du nicht am wohlsten fühlst.
    Wer wird denn dieses Probetraining beaufsichtigen und wer wird dann die Entscheidung Treffen ob sie dich nehmen?
    Es ist ggf. gut sich mit der verantwortlichen Person im Vorhinein über Philosophien, Erwartungen und Konzepte auszutauschen auch mit blick auf die Senioren.
    Nicht das es später böse Überraschungen gibt. Außerdem kannst du dann nach den Stunden selber schon einmal eine grobe Einschätzung geben, ob die Ziele angepasst werden müssen oder nicht

  • Ob das üblich ist oder nicht, ist eigentlich egal. Es ist auf jeden Fall für beide Seiten eine unverbindliche Möglichkeit sich kennenzulernen.

    Grüße von der Ersatzbank

  • Zwei Punkte von mir.


    Ob es üblich ist oder nicht kann ich nicht beurteilen. Das der Verein aber ein "Probetraining" möchte zeigt das er nicht gewillt ist die Kinder jedem anzuvertrauen. Das finde ich in erster Linie positiv. Ebenso ist es für dich und die Spieler eine Möglichkeit des Kennenlernens und wenn die Hälfte des Teams sagt "no way" wirst du in der Mannschaft auch wenig Zukunft haben. Das liegt allein am Alter der Jungs.
    Ich sehe es daher positiv für dich, den Verein und die Mannschaft.



    Wenn der Verein solch eine Weitsicht an den Tag legt und sich nicht nur vom Trainermangel treiben lässt liegt die Vermutung nahe das auch ein Ausbildungskonzept zu Grunde liegt. Wurde hierzu bereits etwas mit dir besprochen? Was sollst du mit der Mannschaft hinsichtlich der Herrenmannschaft trainieren und bist du dazu in der Lage? Oder hast du freie Hand?
    Diese Themen sind sicherlich interessant hinsichtlich der Übungsauswahl im Mustertraining. Obwohl bei die bin und eher bekannte Übungen machen würde (Achtung: Langeweile). Aber allein im Schlussspiel kannst du durchaus Bezug zum gewünschten Spielkonzept nehmen und zeigen das du dich darauf einstellst.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • @Taktiker95


    Ich lese da zwischen den Zeilen widersprüchliches, die du uns vielleicht ein wenig erklären solltest?


    Zunächst einmal geht aus deinem Beitrag nicht hervor, in welcher Liga du momentan als Trainer unterwegs bist und in welcher Liga dein neues A-Jugend-Team spielt?


    Wenn der Verein einem Trainer ein Angebot macht, dann kennen ihn die Verantwortlichen in aller Regel genügend, sodass ein Probetraining für Trainer unüblich wäre. Anders kann es jedoch aussehen, wenn sich der dort unbekannte Trainer bewirbt und bei den Verantwortlichen gewisse Zweifel an seinen Fähigkeiten kommen, so dass sie sich erst einmal ein Bild von ihm machen wollen.


    Wie ich aus deinen weiteren Anmerkungen lese, hat man sich mit dir auch über Trainingsinhalte unterhalten und möchte u.a. wissen, wie es mit deinen taktischen Kenntnissen (...Verhalten der Viererkette ...) ausschaut?


    Ich denke mal, die Verantwortlichen möchten dann auch das im Training sehen, was sie dir vorgeschlagen haben! Also: Warmmachen, Technikübungen, technisch-taktische Spielformen und ein Abschlußspiel. Weil bei einem sehr jungen Trainer auch mal Nervösität der Grund von besonderer Schweigsamkeit oder auch Geschwätzigkeit sein kann, will man dir eine zweite Chance geben, damit das Team und die Vereinsverantwortlichen deien "Trainerhandschrift" erkennen können.


    Vielleicht sind sie ja beim letzten A-Jugend-Trainer nur deshalb auf die Nase gefallen, weil sie einen weitgehend unbekannten Trainer geholt haben, der die Erwartungen enttäuscht hat? Vielleicht hatte der Vorgänger sogar eine Trainerlizenz, aber die Chemie zwischen ihm und der Mannschaft paßte einfach nicht?


    Die Vereinsverantwortlichen werden ja Begründungen zu ihren Trainerbedinungen gegeben haben!


    Also ein paar Infos brauchen wir schon noch, um nicht allein die "Glaskugel" sprechen zu lassen.

  • Ich sag's mal als Jugendleiter so: Ich wünschte, ein Probetraining als Trainer wäre ebenso Standard wie ein Probetraining für Spieler, das würde einige Fehlbesetzungen verhindern. Ich habe schon Kandidaten gehabt, die konnten toll reden, aber auf dem Platz blieb dann davon nicht viel übrig.


    Der Wunsch löst eher Verwunderungen aus, wie auch hier in diesem Fall.

  • Hi, danke erstmal für die ganzen Rückmeldungen!


    Was sollst du mit der Mannschaft hinsichtlich der Herrenmannschaft trainieren und bist du dazu in der Lage? Oder hast du freie Hand?Diese Themen sind sicherlich interessant hinsichtlich der Übungsauswahl im Mustertraining. Obwohl bei die bin und eher bekannte Übungen machen würde (Achtung: Langeweile). Aber allein im Schlussspiel kannst du durchaus Bezug zum gewünschten Spielkonzept nehmen und zeigen das du dich darauf einstellst.

    Über eine Spielphilosophie wurde mit mir bislang nicht konkret gesprochen, d.h. der aktuelle Trainer (und dann wohl auch ich später) hat freie Hand. Die einzige Info seitens des Jugendleiters war auf Nachfrage, dass die Mannschaft momentan wohl mit Libero und Manndeckung spielt.




    Zunächst einmal geht aus deinem Beitrag nicht hervor, in welcher Liga du momentan als Trainer unterwegs bist und in welcher Liga dein neues A-Jugend-Team spielt?

    Mein potentiell neues Team spielt momentan noch B-Jugend-Kreisliga und rückt im Sommer geschlossen in die A-Jugend auf. Ich habe bis zum September eine A-Jugend-Kreisliga-Mannschaft trainiert. Nach hohen Niederlagen haben wir uns aufgelöst. Seit Ende September bin ich Co-Trainer einer B-Jugend-Bezirksliga-Mannschaft.



    Zitat von TW-Trainer

    Wenn der Verein einem Trainer ein Angebot macht, dann kennen ihn die Verantwortlichen in aller Regel genügend, sodass ein Probetraining für Trainer unüblich wäre. Anders kann es jedoch aussehen, wenn sich der dort unbekannte Trainer bewirbt und bei den Verantwortlichen gewisse Zweifel an seinen Fähigkeiten kommen, so dass sie sich erst einmal ein Bild von ihm machen wollen.

    Der Verein ist auf mich zugekommen, ich habe mich nicht beworben. Auf mich ist man gekommen, weil ein anderer Kandidat absagte und meinen Namen ins Spiel brachte. 2 Spieler habe ich bereits bei meiner letzten A-Jugend-Kreisliga-Mannschaft trainiert, die beiden kennen mich also.


    Zitat von TW-Trainer

    Wie ich aus deinen weiteren Anmerkungen lese, hat man sich mit dir auch über Trainingsinhalte unterhalten und möchte u.a. wissen, wie es mit deinen taktischen Kenntnissen (...Verhalten der Viererkette ...) ausschaut?

    Also das Verhalten der Viererkette habe ich hier in dem Thread nur als Gedankenspiel eingeworfen und entkräftet, weil ich gruppen- oder gar mannschaftstaktisch nichts trainieren kann, wenn ich das übliche Spielsystem oder die Grundordnung gar nicht kenne. Mittlerweile habe ich vom aktuellen Trainer erfahren, dass er gerne eine Einheit zum Schwerpunkt Kraft/Ausdauer haben möchte. Taktisch sehe ich mich eigentlich besser als manche B-Lizenz-Inhaber, die ich kenne. Und da momentan wohl mit Libero und Manndeckung gespielt wird, denke ich schon, dass ich taktisch meinen Spielern mehr vermitteln kann, als sie es momentan kennen.


    Zitat von TW-Trainer

    Vielleicht sind sie ja beim letzten A-Jugend-Trainer nur deshalb auf die Nase gefallen, weil sie einen weitgehend unbekannten Trainer geholt haben, der die Erwartungen enttäuscht hat? Vielleicht hatte der Vorgänger sogar eine Trainerlizenz, aber die Chemie zwischen ihm und der Mannschaft paßte einfach nicht?

    Der aktuelle Trainer hat keine Lizenz und übernimmt zur neuen Saison die erste Herrenmannschaft (1. Kreisklasse). Kann also keine "schlechte Erfahrung" seitens des Vereins gewesen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Taktiker_95 ()

  • Ich fasse mal zusammen


    - der aktuelle Trainer lässt mit Libero und Manndeckung spielen
    - der aktuelle Trainer fordert von dir ein Probetraining mit Schwerpunkt Kraft/Ausdauer
    - der aktuelle Trainer rückt in den Seniorenbereich hoch (und bleibt somit sozusagen dein "Vorgesetzter" weil das in den meisten Vereinen so gehandhabt wird: 1. Mannschaft über alles, Jugend folgt



    wie willst du unter diesen Umständen dem Anspruch gerecht werden, eine A-JUGEND auszubilden, wenn anscheinend seitens des Vereins ein Fußball von 1960 gefordert wird?


    "Taktisch sehe ich mich eigentlich besser als manche B-Lizenz-Inhaber, die ich kenne. Und da momentan wohl mit Libero und Manndeckung gespielt wird, denke ich schon, dass ich taktisch meinen Spielern mehr vermitteln kann, als sie es momentan kennen."
    --> Will der Verein das überhaupt?


    Sicher, dass du dir das antun willst?

  • Mittlerweile habe ich vom aktuellen Trainer erfahren, dass er gerne eine Einheit zum Schwerpunkt Kraft/Ausdauer haben möchte.

    Tja, irgendwie komme ich zu einem ähnlichen Fazit wie @Revilo. Kraft/Ausdauer wird im modernen Training nebenbei mit Technik und Taktik trainiert. Es sei denn, es wären in diesem Team besoders große Defizite vorhanden, die einen anderen Schwerpunkt rechtfertigen könnten.

    Mein potentiell neues Team spielt momentan noch B-Jugend-Kreisliga und rückt im Sommer geschlossen in die A-Jugend auf. Ich habe bis zum September eine A-Jugend-Kreisliga-Mannschaft trainiert. Nach hohen Niederlagen haben wir uns aufgelöst. Seit Ende September bin ich Co-Trainer einer B-Jugend-Bezirksliga-Mannschaft.

    Das is in der Tat eine sehr seltsame Konstellation. Wie haben denn die Verantwortlichen des pontenziellen Vereins darauf reagiert? Denn hohe Niederlagen und Mannschaftsauflösung sind ja nicht gerade eine Werbung für einen neuen Verein?


    Wenn die B-Jugend-Kreisliga-Mannschaft geschlossen in die A-Jugend-Kreisliga aufrückt, besteht dann nicht gleich wieder die Gefahr hoher Niederlagen oder?


    Der jetzige Trainer scheint ja trotz limitierter taktischer Fähigkeiten ein hohes Vertrauen in diesem Verein zu haben? Sonst würde man ihn wohl nicht zum Trainer der 1. Seniorenmannschaft machen.


    Taktisch sehe ich mich eigentlich besser als manche B-Lizenz-Inhaber, die ich kenne.

    Das mag durchaus so sein! Theorie und Praxis können auseinander liegen. Aber woher stammt dein taktisches Wissen?


    Also das Verhalten der Viererkette habe ich hier in dem Thread nur als Gedankenspiel eingeworfen und entkräftet, weil ich gruppen- oder gar mannschaftstaktisch nichts trainieren kann, wenn ich das übliche Spielsystem oder die Grundordnung gar nicht kenne.

    Das Spielsystem ließe sich leicht herausfinden, indem man fragt. Durch ein paar kleine Spielformen kann man relativ schnell herauszufinden, welche Kenntnisse bereits in der Praxis umgesetzt werden können.


    Ich würde in deiner Stelle noch eine Saison als Co-Trainer beim aktuellen Verein dranzuhängen. Du bist noch jung, nichts drängt dich in ein unkalkulierbares Wagnis zu rennen. Diese Zeit würde ich nutzen, um eine B-Trainerlizenz zu machen, wenn du Lust auf Leistungsfussball hast.

  • ...und, isses da nix ?Was bringt dich persönlich weiter ?

    Es überschneidet sich oft mit meinen eigenen Trainingszeiten als Spieler, daher habe ich meinen "Cheftrainer" schon informiert, aufhören zu wollen. Daher: Nein, weiterbringen tut es mich dort nicht.


    @TW-Trainer


    Zitat von TW-Trainer

    Wie haben denn die Verantwortlichen des pontenziellen Vereins darauf reagiert? Denn hohe Niederlagen und Mannschaftsauflösung sind ja nicht gerade eine Werbung für einen neuen Verein?

    Naja, offensichtlich stört es nicht, sonst wäre man ja nicht auf mich zugekommen. Aber wenn du erklärst, dass du mit 'nem 14-Mann-Kader startest, der aus Anfängern und vier Jahrgängen (1x alte A-Jugend bis 3x junger B-Jahrgang) besteht, relativiert sich das Ganze.




    Zitat von TW-Trainer

    Wenn die B-Jugend-Kreisliga-Mannschaft geschlossen in die A-Jugend-Kreisliga aufrückt, besteht dann nicht gleich wieder die Gefahr hoher Niederlagen oder?

    Es gibt immerhin einen, der momentan schon A-Jugend-Jahrgang ist (der hat bis September auch in meiner A-Jugend als Gastspieler gespielt) und momentan nur trainiert. Der Rest ist momentan punktgleich mit dem Tabellenführer, spielt also um den Aufstieg in die Bezirksliga mit. Dass man auf die Bezirksliga mangels nachrückender Mannschaft verzichten müsste, wäre halt leider so. Aber ich denke, wer in der B-Jugend ganz oben mitspielt, sollte in der A-Jugend zumindest mithalten können.




    Zitat von TW-Trainer

    Das mag durchaus so sein! Theorie und Praxis können auseinander liegen. Aber woher stammt dein taktisches Wissen?

    Genau! Das Wissen dann auch vermitteln zu können, ist nochmal ein anderes Thema, das aber durch Lizenz und Erfahrung mit der Zeit automatisch weiter verbessert wird. Ich denke, wer sich generell für taktische Entwicklungen im Fußball interessiert und sich über Bücher ("Angreifen mit System", "Verteidigen mit System", auch "Fußball durch Fußball" von spielverlagerung.de) entsprechend weiterbildet, ist schon mal einen Schritt weiter als manch anderer Trainer, der alles "schon immer so gemacht hat". Auch das Internet bietet ja unzählige Seiten bzgl. Viererkette, Dreier-/Fünferkette etc. pp. Wer will, findet Wege, sich fortzubilden. :P




    Zitat von TW-Trainer

    Der jetzige Trainer scheint ja trotz limitierter taktischer Fähigkeiten ein hohes Vertrauen in diesem Verein zu haben? Sonst würde man ihn wohl nicht zum Trainer der 1. Seniorenmannschaft machen.

    Wird wohl so sein, und das wird dann ja auch seine Gründe haben. Ich stütze mich ja bzgl. der Libero/Manndeckung-Geschichte auch nur auf die Aussage des Jugendleiters, dass "wohl bei den Spielern immer ein Mann hinten drin steht". Vielleicht war's ja auch nur ein Wahrnehmungsfehler oder was auch immer und die Mannschaft spielt taktisch hochwertigsten Fußball. Da halte ich mich mal zurück, ohne die Arbeit des bisherigen Trainers zu kennen.



    Aber ihr habt grundsätzlich schon recht, dass man sich über die grundsätzliche Ausrichtung in den nächsten Jahren schon vorher beraten sollte. Wenn die Spieler bislang nur Manndeckung kennen und auch im Herrenbereich wieder eingetrichtert bekommen, könnte es vielleicht sogar eher schaden, in der A-Jugend kurzzeitig auf modernen Fußball umstellen zu wollen.

  • Es überschneidet sich oft mit meinen eigenen Trainingszeiten als Spieler, daher habe ich meinen "Cheftrainer" schon informiert, aufhören zu wollen. Daher: Nein, weiterbringen tut es mich dort nicht.

    Was ist, wenn die Trainingszeiten im neuen Verein aufgrund von Terminüberschneidungen deiner Spieler so gemacht werden müssen, dass es sich wieder mit deinen Spielterminen überschneidet? In welcher Liga spielst du selbst und wie häufig ist euer Training?
    Ich denke mal, es ist verdammt schwer, gleichzeitig als verantwortlicher Trainer ein Team zu übernehmen und gleichzeitig selbst noch zu spielen.


    Warum bringt dich der Erfahrungsaustausch in der Bezirksliga im jetzigen Verein nicht weiter, zumal du noch gar keine Trainerausbildung mit Lizenzprüfung abgeschlossen hast?



    Naja, offensichtlich stört es nicht, sonst wäre man ja nicht auf mich zugekommen.

    Der Wunschkandidat hatte ja schon abgesagt, weshalb man dich eher als zweite Wahl sieht! Dieser Gesichtspunkt kann nach Übernahme des Trainerjobs wichtig sein, weil der Rückhalt bei den Verantwortlichen beim Wunschkandidatine meistens höher ist, wenn es nicht gleich klappt.



    Aber ich denke, wer in der B-Jugend ganz oben mitspielt, sollte in der A-Jugend zumindest mithalten können.

    Der Unterschied zwischen C-Jugendbezirksliga zu B-Jugendkreisliga ist nicht so groß wie der zwischen B-Jugend-Kreisliga und A-Jugendkreisliga. Das mag mit der größeren Anzahl der Mannschaften in der C und B-Jugend zusammen hängen, sodass das Niveau nicht besonders hoch ist. Zur A-Jugend hin trennt sich die Spreu vom Weizen, weil hier fast nur noch Spieler auf dem Platz stehen, die sich selbst als konkurrenzfähig einschätzen. Der Dicke Paule hat sich dann meist schon ein neues Hobby ausgesucht.


    Bei den Teams im älteren Jahrgang der A-Jugend-Kreisliga wird deutlich dynamischer gespielt. Auch gibts Unterschiede im Körpereinsatz und der individuellen Schußkraft, sodass hier vermehrt auch aus der Distanz erfolgreiche Torabschlüsse gelingen. Bis sich eine Mannschaft, die gerade aus der B-Jugend-Kreisliga daran gewöhnt hat, kann die Saison schnell rum sein.


    Ich will damit sagen, ich würde mich nicht darauf verlassen, dass die Mannschaftsstärke eines B-Jugend-Kreismeisters schon allein ausreicht, um in der A-Jugend-Kreisliga zu bestehen. Dazu braucht es schon noch einen guten Trainer.



    Wer will, findet Wege, sich fortzubilden.

    Da stimme ich dir zu! Allerdings hängt der Fortschritt davon ab, ob man lange oder kürzere Wege wählt. Sich allein aus Medien ausreichende Informationen zu beschaffen, um als Trainer seiner Mannschaft moderne Spielsysteme zu vermitteln, das wird schwierig. Es es doch schon schwer genug, trotz Praxiserfahrungen im Detail Fehler zu erkennen und Möglichkeiten zur erfolgreichen Korrektur einzuleiten.


    Wir Torwarttrainer sind aufgrund eines fehlenden Lizenzausbildungsangebots seit vielen Jahren mehr oder weniger Autodidakten. Das ist vermutlich einer der Hauptgründe, warum wir uns gegenseitig mit großem Respekt begegnen. Denn jeder Torwarttrainer kennt und weiß etwas, was die anderen gerne lernen möchten. Da wäre es dumm, ihnen nicht zuzuhören. Andererseits funktioniert die DFB-TW-Trainerausbildung gerade deshalb nicht, weil dort "gestandene Torwarttrainer", "ehemalige und aktive Torhüter" und "Mannschaftstrainer" in einen Topf geworfen werden, sodass hierbei für keine der 3 Gruppen große Bildungsfortschritte erzielt werden können. Solange es keine bessere Ausbildungschance gibt, braucht man als Torwarttrainer zwischen 3 und 5 Jahren, um ein qualitativ hochwertiges Torwarttraining machen zu können. Vorher ist man allenfalls eine "Ballmaschine", die den Torleuten die Bälle um die Ohren haut, ohne sagen zu können, wie sie von nicht korrekten zu korreten Bewegungsabläufen und Torwarttaktiken gelangen.


    Die Aufgaben als Mannschaftstrainer sind hingegen noch komplexer. Da helfen zwar die Erfahrungen als aktiver Spieler. Aber es ist noch ein himmelweiter Unterschied, ob man selbst trainiert wird oder eine Mannschaft trainieren soll.


    Dennoch gebe ich dir recht! Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen und es macht keinen Sinn allzulange einen erfahrenden Traienr an seiner Seite zu haben, der jeden Stein aus dem Weg räumt und dafür sogt, dass man nicht in ein Fettnäpfchen tritt. Nach ca. 2 Jahren wird es Zeit, seinen eigenen Weg zu gehen. Dann ist es von Vorteil neben der Praxis im Verein seine Trainerlizenz zu machen. Wer meint, die Medien seien ein guter Ersatz, der wird ein wenig länger brauchen, aber hoffentlich nicht die Flinte gleich ins Korn werfen, wenn z.B. Video-Clips von europäischen Spitzenclubs nicht gleich bei der eigenen Dorfmannschaft klappen.

    Aber ihr habt grundsätzlich schon recht, dass man sich über die grundsätzliche Ausrichtung in den nächsten Jahren schon vorher beraten sollte. Wenn die Spieler bislang nur Manndeckung kennen und auch im Herrenbereich wieder eingetrichtert bekommen, könnte es vielleicht sogar eher schaden, in der A-Jugend kurzzeitig auf modernen Fußball umstellen zu wollen.


    Wenn man weiß, wie es geht, dann kann man selbst 9 - 10 jährigen Kindern in 20 Minuten die ersten Grundelemente des ballorientierten Spiels vermitteln. Man wird erstaunt sein, wie schnell die das lernen und in Spielformen umsetzen können. Je später die Umstellung erfolgt, je schwieriger wird es. Denn jemannd, der 10 - 15 Jahre lang sich bei jedem Spiel einen Gegenspieler gesucht und dem 90 Minuten lang hinterher gerannt ist, für den wird es sehr schwer werrden, sich umzustellen. Allerdings überwiegt bei den meisten die Neugier, eine attraktive Mannschaftstaktik kennen zu lernen. Die Erwartung dabei ist, dass man damit erfolgreich in Wettbewerben ist, was eine entsprechend große Kenntnis des Trainers voraussetzt.


    Warum glaubst du also, wird es den A-Jugendlichen schaden, wenn sie ihre Fähigkeiten erweitern? Selbst auf Kreisebene gibt es immer mehr Senioren-Mannschaften, die auf ein ballorientiertes Spielsystem umstellen. Dafür braucht es gut ausgebildete Talente aus der Jugend!


    Ich weiß nicht, ob ich einen Trainerjob übernehmen würde, wenn man von mir verlangt, einen Fussball von Gestern trainieren zu lassen?