Von anderen Sportarten lernen

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  • Der Aspekt mit dem Gewicht, das Fehlentscheidungen bzw. Entscheidungen generell des Schiedsrichters auf den Spielausgang haben sorgt sicherlich dafür, dass mehr Emotionalität rund um die Entscheidung entsteht als in den genannten anderen Sportarten.

    Ich habe es im übrigen auch im Basketball schon erlebt, dass Spieler und Trainer permanent lamentieren. Nicht wegen einzelner Entscheidungen, sondern weil sie das Gefühl haben, dass generell das ganze Spiel über mehr für den Gegner gepfiffen wird.

    Die heftigen Reaktionen, auf einzelne Entscheidungen im Fußball sind aber einzigartig.

    Auf der anderen Seite sind wir alle (Medien, Zuschauer, Fußballinteressierte) doch Teil des Prozesses. Man denke nur an die Diskussion über die Rote Karte von Hummels hier im Forum vor kurzem. Oder welche Welle der Platzverweis für Dahoud wegen zu heftigem Reklamierens erzeugt hat.

    Ich bin bei nero . Die Regeln würden es hergeben, dass etwas mehr Kultur einzieht. Wichtig dabei klare Leitlinien für alle Schiedsrichter, die Konsequent umgesetzt werden.

    - Anzweifeln einer Entscheidung in Form von: "das habe ich anders Empfunden", oder die Nachfrage: "Was war der Grund für Ihre Entscheidung Herr Schiedsrichter?" sind erlaubt, so lange das auf der sachlichen Ebene von Diskussion und Kommunikation läuft.

    - sämtliche Gesten wie Abwinken, Anschreien, Fordern von Karten etc. werden beim ersten Mal ermahnt, beim zweiten Mal gibt es Gelb, beim dritten Mal erneute Ermahnung und beim vierten Mal Gelb-Rot. Im Falle von persönlichen Entgleisungen, körperlichen Attacken ist natürlich sofort rot fällig.

    Wichtig ist, dass das Thema flächendeckend (Europäische Wettbewerbe und Ligen, Amateur- und Jugendbereich) gleich gehandhabt wird. Es geht schließlich darum eine Kultur zu brechen, die sich über Jahre manifestiert hat. Wie schwer das ist, davon können Politiker und Unternehmer ein Lied singen.


    Der oben genannte Effekt, dass ein (!) Fehler bzw. der Ausgang einer strittigen Entscheidung (das muss gar kein Fehler gewesen sein) ein komplettes Spiel kippen und entscheiden kann ist dabei aber nach wie vor nicht zu vernachlässigen. Im Basket- / Handball fällt dadurch eben nur einer von vielen Treffern, der im Lauf des Spiels locker wieder aufgeholt werden kann.

    Wenn zwei Fußballmannschaften mit kompakter Defensive sich neutralisieren, dann kann der strittige Elfmeter oder die nicht getroffene Abseitsentscheidung nun mal der Gamechanger sein, der sich trotz aller Bemühungen nicht mehr geraderücken lässt.

    Deshalb ist in meinen Augen der Videobeweis im Profifußball trotz aller Nebengeräusche schon ok.

  • Wenn ich dieses "Emotionen" schon höre, hab ich im Reallife schon genug. Damit wird wirklich jegliche Unverschämtheit entschuldigt. Zuschauer, Spieler, Trainer, SR... munter jeder gegen jeden. <X Als ob es in anderen Sportarten seelenlos zuginge.


    Aber ist das nicht auch gewollt?

    Man hat über die Jahre den vierten SR etabliert um auf die Trainer aufzupassen und einen riesigen technischen Aufriss etabliert um dem SR ein Fehlverhalten nachzuweisen. (Kellerbande)

    Hätte man stattdessen einen zweiten gleichberechtigten SR aufm Platz und würde man weiter mit "Tatsachenentscheidung" arbeiten, könnte man den Spuk schnell beenden.
    Konsequent jedes Abwinken etc. ahnden... das wäre schon ein Anfang.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Goodie natürlich gibt es auch beim Tischtennis, Tennis, Golf, Volleyball auch um Emotionen und das zum Glück nicht zu wenig.
    Ohne Bindung keine Emotionen. Wollen wir das?

    Es ist aber schon ein Unterschied, ob man Emotionen durch Jubel, Ärger und Enttäuschung auslebt, oder ob man den Schiedsrichter zur Verantwortung zieht und bei jeder Entscheidung bei der man sich benachteiligt fühlt (oft ja auch ohne das objektiv beurteilen zu können) anfängt zu meckern, abzuwinken und schlimmeres.
    Auch beim Tennis gibt es ja gelegentlich die Unart, dass Schläger und Bälle durch die Gegend geballert oder der Schieds- bzw. Linienberichter beschimpft wird. Auch hier wird frühzeitig durch Ermahnungen und Strafen eingegriffen, obwohl es wesentlich weniger krass zugeht als beim Fußball.

    Ich bin überzeugt, das Spiel wäre nicht weniger attraktiv und beliebt, wenn man durch strengere Regeln dafür sorgen würde, dass sich Spieler, Trainer und Betreuer gesitteter und respektvoller gegenüber dem Schiedsrichter und auch dem Gegner verhalten. Ganz im Gegenteil. Weniger Spielunterbrechungen, die Spieler konzentrieren sich auf das was sie beeinflussen können , nämlich ihre Leistung und als Nebeneffekt ist man noch Vorbild für Kinder und Amateursportler...

    Ist doch vollkommen ausreichend, wenn die Zuschauer toben und pfeifen. (denen möchte man es ja gar nicht verbieten, obwohl das zumindest auf dem eine oder anderen Amateursportplatz tatsächlich angebracht wäre.)

    Es könnte so einfach sein...

  • In anderen Sportarten gibt es oftmals auch keinen Schiedsrichter (z.B. Tennis) oder müssen das Spieler übernehmen (z.B. Badminton).


    Technische Fehler müssen in anderen Sportarten auch mehr berücksichtigt werden (Fußball: Einwurf; Handball: Schrittfehler, Kreis betreten).


    Ich bin auch der Meinung, dass Spieler und Trainer im Fußball oft die Regeln nicht gut kennen. Das fängt bei direkter/indirekter Freistoß an, geht über was gehört zum Handspiel bis zu den Zeitstrafen (ja/nein, Dauer). Überlege mir gerade, was für ein Aufschrei durch die Republik gehen würde, wenn man Spieler und Trainer dazu verpflichten würde jährlich einen Regelkundenachweis zu erwerben.


    Kleiner Test:

    - Abstand beim Einwurf?

    - Direkter Freistoß geht ins eigene Tor. Spielfortsetzung?

    - Zeitstrafe in der Jugend?


    Lösung:

    - Ein Gegner, der einen einwerfenden Spieler unfair ablenkt oder behindert (auch durch die Missachtung des Abstands von mindestens 2 m zur Stelle des Einwurfs), wird wegen unsportlichen Betragens verwarnt.

    - Geht ein direkter oder indirekter Freistoß direkt ins eigene Tor, wird auf Eckstoß entschieden.

    Quelle: dfb.de

    - Bei allen Spielen von Junioren im Verbandsgebiet des BFV kann ein Feldverweis auf Zeit mit einer Dauer von fünf Minuten, eine gelbe Karte oder eine rote Karte ausgesprochen werden.

    Quelle: bfv.de

  • wenn ich mir so 2-3 kommentare so durchlese und zwischen den zeilen heraushöre, kann ich mir nur an kop fassen und bin sprachlos in welcher emotionslosen gesellschaft sich gerne einigen bewegen würden. alles muss reglementiert werden und man soll doch bitte seine emotionen, freude oder ärger im stillen kämmerlein verarbeiten sowohl als spieler und trainer, da dann das spiel attraktiver wird . man könnte ja irgenwo jemanden verletzen in seiner aura, wenn man jubelt. alle sind ordentlich lieb und angenehm und keiner eckt an oder meckert über den schiri oder über die rosa trikotfarbe des gegnerischen torwart lustig. kabinenansprache bitte nicht mit mehr als 85 db oder gar musik.
    . so will ich meinen fussball nicht haben und ich bin froh das das die meisten nicht so ticken.

  • Ich bin auch der Meinung, dass Spieler und Trainer im Fußball oft die Regeln nicht gut kennen.

    Mein absolutes Lieblingsbeispiel ist hier die Sache mit dem "Abschießen" von Spielern, die sich beim Freistoß vor den Ball stellen. Das hat so eine krasse Dynamik entwickelt, weil leider die meisten Schiedsrichter die Regel selber nicht kennen.

    Selbst in der Verbandsliga habe ich neulich noch erlebt, wie der Coach seine Spielerin dazu aufgefordert hat, unsere Spielerin abzuschießen, weil er der Meinung war sie müsste dafür gelb bekommen. Diese Meinung tat er dann auch direkt lautstark kund und wurde dafür von dem - glücklicherweise - sehr guten Schiedsrichter mit der gelben Karte bedacht.

  • Ich bin auch der Meinung, dass Spieler und Trainer im Fußball oft die Regeln nicht gut kennen.

    Mein absolutes Lieblingsbeispiel ist hier die Sache mit dem "Abschießen" von Spielern, die sich beim Freistoß vor den Ball stellen. Das hat so eine krasse Dynamik entwickelt, weil leider die meisten Schiedsrichter die Regel selber nicht kennen.

    Selbst in der Verbandsliga habe ich neulich noch erlebt, wie der Coach seine Spielerin dazu aufgefordert hat, unsere Spielerin abzuschießen, weil er der Meinung war sie müsste dafür gelb bekommen. Diese Meinung tat er dann auch direkt lautstark kund und wurde dafür von dem - glücklicherweise - sehr guten Schiedsrichter mit der gelben Karte bedacht.

    Geht natürlich gar nicht.

    Noch besser wäre es Deine Spielerin würde sich nicht vor den Ball stellen um die Spielfortsetzung zu verzögern.

    Das hat Dein Team ja vorher schonmal regelwidrig vollzogen als es gefoult hat ;)

  • wenn ich mir so 2-3 kommentare so durchlese und zwischen den zeilen heraushöre, kann ich mir nur an kop fassen und bin sprachlos in welcher emotionslosen gesellschaft sich gerne einigen bewegen würden. alles muss reglementiert werden und man soll doch bitte seine emotionen, freude oder ärger im stillen kämmerlein verarbeiten sowohl als spieler und trainer, da dann das spiel attraktiver wird . man könnte ja irgenwo jemanden verletzen in seiner aura, wenn man jubelt. alle sind ordentlich lieb und angenehm und keiner eckt an oder meckert über den schiri oder über die rosa trikotfarbe des gegnerischen torwart lustig. kabinenansprache bitte nicht mit mehr als 85 db oder gar musik.
    . so will ich meinen fussball nicht haben und ich bin froh das das die meisten nicht so ticken.

    Ich habe keinen Kommentar gelesen, der die Emotionen beim Fußball verbannen möchte.

    Ganz im Gegenteil wurde doch darauf verwiesen, dass die betreffende Sportarten mindestens genauso emotional sind.

    Aber es ist doch keine Emotion, bei jeder Gelegenheit mit dem Schiedsrichter oder Gegenspieler zu diskutieren und sich anzubrüllen.

    Ich habe meinen Spielern immer beigebracht, mit dem Schiedsrichter wird nicht diskutiert. Er wird die Entscheidung sowieso nicht zurück nehmen, also können wir unsere Energie besser nutzen.

  • wenn ich mir so 2-3 kommentare so durchlese und zwischen den zeilen heraushöre, kann ich mir nur an kop fassen und bin sprachlos in welcher emotionslosen gesellschaft sich gerne einigen bewegen würden. alles muss reglementiert werden und man soll doch bitte seine emotionen, freude oder ärger im stillen kämmerlein verarbeiten sowohl als spieler und trainer, da dann das spiel attraktiver wird . man könnte ja irgenwo jemanden verletzen in seiner aura, wenn man jubelt. alle sind ordentlich lieb und angenehm und keiner eckt an oder meckert über den schiri oder über die rosa trikotfarbe des gegnerischen torwart lustig. kabinenansprache bitte nicht mit mehr als 85 db oder gar musik.
    . so will ich meinen fussball nicht haben und ich bin froh das das die meisten nicht so ticken.

    Beileidigungen sind keine Emotion. Es hat auch nichts mit Emotion zu tun 50m zu sprinten um dem Schiri mitzuteilen, dass man genau gesehen hat, dass der eine Spieler nicht im Abseits stand.

    Würdest du Eishockey, American Football, Rugby etc. also emotionslose Sportarten bezeichnen?

  • dann dürftest du die Kommentare glaube ich eher falsch interpretiert haben, in keinem Kommentar ging es darum keine Emotionen mehr haben zu dürfen oder ausleben zu dürfen. Bei uns im Fussball wird aber ganz oft ständiges Rumgemecker und nicht Einsehen von Schiedsrichterentscheidungen mit Emotionen entschuldigt. Das hat nichts mit Emotionen zu tun sondern mit Respektlosigkeit. Es gibt Schiedsrichter, die damit gut und offensiv umgehen können, auch und gerade gegenüber Trainern. Aber wenn ich mir im Jugendbereich anschaue was sich da dann meistens dazu junge Schiedsrichter anhören können von Trainern und oder auch von Spielern, da ist es kein Wunder dass es immer weniger Schiedsrichter gibt.

  • Keine andere Sportart, aber ein anderer Wettbewerb: DFB-Schulcup

    Dort gibt es vor dem Spiel einen Technikwettbewerb, der auf das Spielergebnis Einfluss hat. Es wird nämlich mit 1:0, 0:1 oder 1:1 gestartet. Wäre das auch eine Idee für den normalen Spielbetrieb? (siehe DFB-Schulcup)

  • kickplan.de hat Ulrich Liebsch (Eishockey) interviewt - sehr interessant aus meiner Sicht.


    Beim Punkt Sterne erreichen, müsste das aus meiner Sicht beim Fußball allerdings anders umgesetzt werden - da wäre evtl. die Idee "Wandertrainer" aus meiner Sicht für den ersten Stern eine sehr gute.

  • Gratulation an die Basketballer!!!


    Überragend finde ich die Geschichte von Daniel Theis (siehe kicker.de) - mit 15 noch in der Niedersachsenauswahl im Fußball.

    -> wieder ein Beispiel für 2 bzw. mehrere Sportarten solange es geht (z.B. auch Schweinsteiger und Neureuther).


    In Bezug auf Fußball evtl. auch, dass man in seiner "Sportart reifen" muss (Stichwort Jugendwahn). Und das zur Freundschaft mit Schröder - vielleicht können das Kimmich und Gnabry auch einmal sagen :-).


    Bin mal gespannt wie sich das die Kritiker des deutschen Fußball und der deutschen Gesellschaft erklären ;) - höre schon: im Basketball gibt es Auf- und Abstieg (da sind wir der USA natürlich überlegen :-)) oder die Basketballer verdienen nicht so viel wie die Fußballspieler und opfern sich deshalb für ihr Land auf usw.


    Einfache Antworten gibt es nicht und egal in welche Richtung sie gehen, sie sind nicht die Ursache für den Erfolg - höchstens ein Teil davon.