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  • rumstehen gibt es auch?

    ..

    Für mich geht es darum räume zu erkennen und zu nutzen. Lehre ich die blosse Orientierung am ball werde ich irgendwann in höherer jugend wohl ein größeres Problem haben räume zu besetzen die evtl. Aber für meine spielidee wichtig sind...

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Wir unterscheiden ja Ballbesitz eigene Mannschaft und Gegner. Unabhänig der Liga oder Alters muss sich ein Spieler zu einem Gegenspieler orientieren in seinem Raum, wenn der Gegner im Ballbesitz ist. Hier kann man dann verschiedene Aufgaben für die Mannschaft mitgeben, wann der Gegner angegriffen wird. Reine Manndeckung wäre für mich, wenn er ihm nicht von der Pelle rückt und überall mitläuft. Wenn der Gegner einen sehr starken Spieler hat, macht das auch z.T. Sinn, das man einen Spieler für eine gewisse Zeit die Aufgabe gibt, diesen Spieler am Spielaufbau zu hindern. Laut Ernst Happel hat man bei einer reinen Manndeckung 11 Esel auf dem Platz. Jedoch ganz ohne Manndeckung geht es auch nicht. Hat meine Mannschaft den Ballbesitz gibt es die Devise sich breit zu machen und schnell zu spielen.

  • Ich halte von einer Manndeckung im KiFu wenig, da es m.E. von großer Bedeutung ist, dass die Kinder die Bedeutung des Zentrums erfahren. Dies geht durch eine Mannorietierung aber vollkommen verloren. Viel zu oft sieht man bei älteren Spielern sowohl in der Offensive als auch in der Defensive eine Überbewertung des Flügels. Wenn man die Kinder in jungen Alter viel frei spielen lässt, lernen die meiner Erfahrung nach implizit die Bedeutung des Zentrums kennen. Genau das wird durch das praktizieren von Manndeckung verhindert. Außerdem bin ich der Meinung das die Bedeutung des 1gg1 in der Ausbildung überhöht wird. Im Zielspiel findet es fast nie statt.

  • Ok. Sorry.

    Halte ich für absolut kontraproduktiv.

    Würde ich auch differenzierter betrachten. Ich finde es zum beispiel schon wichtig, das im Nachwuchs "Entwicklungsfußball" und nicht "Ergebnisfußball" gespielt wird. Jetzt kann man sich natürlich darüber streiten, ob Vorgaben hier das richtige Mittel sind (intrinsische vs extrinsische Motivation). Aber grundsetzlich zusagen, das solche Vorgaben kontraproduktiv sind halte ich für falsch.

  • Ich finde Prinzipien, wie wir uns als Mannschaft verhalten, elementar. Die sollten verinnerlicht werden und sich auch im Training wiederspiegeln. Wie Du ja sagst bedingen sich, optimalerweise, Spiel- und Trainingsweise.(bzw. Trainingsgestaltung im Hinblick auf meine Spielidee)


    Ich glaube Nagelsmann hat mal davon gesprochen 31 Prinzipien zu haben. Seine Spieler kennen diese nicht auswendig, können Sie aber benennen, wenn es im Training gefordert wird.

    Sind m.E. im Nachwuchsfußball nur für den Trainer von Bedeutung und müssen sich in der Spielweise nicht unbedingt wiedererkennen lassen. Es geht mehr darum, dass der Trainer weiß was sein Ausbildungsziel ist. Dafür ist dann durchaus von Bedeutung wie für einen "idealer" Fußball aussieht, aber auch das hat nur geringfügigen Einfluss. Als Bsp. RB Leipzig
    https://rblive.de/nachwuchs/me…talente-im-rb-kader-12560 . Auch ich habe Spielprinzipien (93), aber diese haben kaum Einfluss auf meine Arbeit als Jugendtrainer.

  • Würde ich auch differenzierter betrachten. Ich finde es zum beispiel schon wichtig, das im Nachwuchs "Entwicklungsfußball" und nicht "Ergebnisfußball" gespielt wird. Jetzt kann man sich natürlich darüber streiten, ob Vorgaben hier das richtige Mittel sind (intrinsische vs extrinsische Motivation). Aber grundsetzlich zusagen, das solche Vorgaben kontraproduktiv sind halte ich für falsch.

    Ok wenn das mit der vorgabe der-Spielweise- gemeint war gebe ich dir natürlich recht. War für mich jetzt selbstverständlich aber wenn nicht für jeden, ok?‍♂️

    Sind m.E. im Nachwuchsfußball nur für den Trainer von Bedeutung und müssen sich in der Spielweise nicht unbedingt wiedererkennen lassen. Es geht mehr darum, dass der Trainer weiß was sein Ausbildungsziel ist. Dafür ist dann durchaus von Bedeutung wie für einen "idealer" Fußball aussieht, aber auch das hat nur geringfügigen Einfluss. Als Bsp. RB Leipzig
    https://rblive.de/nachwuchs/me…talente-im-rb-kader-12560 . Auch ich habe Spielprinzipien (93), aber diese haben kaum Einfluss auf meine Arbeit als Jugendtrainer.

    du hast 93 spielprinzipien . Hut ab. Teile die doch mit uns. Warum haben die den keinen einfluss auf dich als jugendtrainer?? Und warum hast du die dann überhaupt? Natürlich müssen sich meine spielprinzipien in der spielweise erkennen lassen. Natürlich dient das direkt dem Ausbildungsziel. Warum sonst sollte ich die sonst vermitteln?


    Zum absatz : es geht mehr darum das der Trainer weiss was sein Ausbildungsziel ist

    Für mich absolut nicht: es geht darum das auch die kids wissen was unser gemeinsames ziel ist. Da helfen eben Prinzipien

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich halte von einer Manndeckung im KiFu wenig, da es m.E. von großer Bedeutung ist, dass die Kinder die Bedeutung des Zentrums erfahren. Dies geht durch eine Mannorietierung aber vollkommen verloren. Viel zu oft sieht man bei älteren Spielern sowohl in der Offensive als auch in der Defensive eine Überbewertung des Flügels. Wenn man die Kinder in jungen Alter viel frei spielen lässt, lernen die meiner Erfahrung nach implizit die Bedeutung des Zentrums kennen. Genau das wird durch das praktizieren von Manndeckung verhindert.

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    Hier bin ich bei dir.

    Dass das Tor in der Mitte steht und man deshalb am besten durch die Mitte spielt, das lehren viele Trainer falsch.

    Die wollen Flügelspiel als ersten Weg, nicht nur als Alternative, wenn das Zentrum zu ist.

    Außerdem bin ich der Meinung das die Bedeutung des 1gg1 in der Ausbildung überhöht wird. Im Zielspiel findet es fast nie statt.

    Das dagegen sehe ich anders.

    Welches Tor fällt denn ohne ein verlorenes 1gg1 eines Abwehrspielers im Herrenfussball? (grobe Schnitzer und eklatante Stellungsfehler mal ausgenommen.

    Auch Tore aus Standartsituationen sind ja de facto Folge eines verlorenen Zweikampfes, dem Foul. Selbst Ecken, sind immerhin kein wirklich gewonner Zweikampf, denn der Ball wurde nicht erobert.


    Guckt dir doch mal Barca in der Prime an. Iniesta oder Messi haben idR irgendwo ein 1gg1 gewonnen (oder 1gg2) und diese daraus entstandene Überzahl wurde dann genutzt. Und wenn es über 5 weitere Stationen war.

    Die 600 Pässe des Teams hin oder her.

    Bei Real, die 4 CL Titel in 5 Jahren gewonnen haben, war es auch Modric, Ronaldo, Isco oder Benzema, die ein 1gg1 gewonnen haben und daraus wurde es dann gefährlich.

    ManCity de Breuyne, Gündogan oder Silva.


    Wenn ein Team gut verteidigt, wirklich gut, dann kommst du nur mit Passspiel nicht mehr zu gefählichen Szenen. Dann braucht du irgendwo ein gewonnen 1gg1.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich glaube wir haben eine Unterschiedliche Definition von 1gg1...

  • Ok wenn das mit der vorgabe der-Spielweise- gemeint war gebe ich dir natürlich recht. War für mich jetzt selbstverständlich aber wenn nicht für jeden, ok?‍♂️

    du hast 93 spielprinzipien . Hut ab. Teile die doch mit uns. Warum haben die den keinen einfluss auf dich als jugendtrainer?? Und warum hast du die dann überhaupt? Natürlich müssen sich meine spielprinzipien in der spielweise erkennen lassen. Natürlich dient das direkt dem Ausbildungsziel. Warum sonst sollte ich die sonst vermitteln?


    Zum absatz : es geht mehr darum das der Trainer weiss was sein Ausbildungsziel ist

    Für mich absolut nicht: es geht darum das auch die kids wissen was unser gemeinsames ziel ist. Da helfen eben Prinzipien

    Zum Teilen der Spielprinzipien: Ich kann diese gerne Teilen und werde das auch in Zukunft tun. Ich will aber vorher noch einige andere Dinge erledigen.

  • Zum Thema Spielprinzipien finde ich die Leitlinien des DFB ganz gut:

    Leitlinien für die Offensive:

    Über die Ballsicherheit konsequent Tore erzielen!

    Räume im Rücken des Gegners erkennen und nutzen!

    Mit und ohne Ball Gegner binden, ohne Ball anspielbar sein oder Zugriff auf den Gegner haben!

    Raum so tief wie möglich und so breit wie nötig aufteilen!

    So präzise wie möglich, so scharf wie nötig passen!

    Leitlinien für die Defensive:

    Konsequent aus einer kompakten Organisation verteidigen!

    Im Raum, aber gegnerorientiert verteidigen!

    Ballgewinne durch Raum-, Zeit- und Gegnerdruck provozieren!

    Je näher zum eigenen Tor, desto näher am Gegner sein!

    Vom Mut zum Ballgewinn hin zum Willen, das Tor zu verteidigen!

    Das Thema unterschiedliche Definition von 1 gegen 1 finde ich auch interessant. Im heutigen Fußball ist es ja oft ein 1 gegen n und kein n mal 1 gegen 1. Auch werden aus meiner Sicht die Räume für ein 1 gegen 1 (egal in welcher Form) immer kleiner.


    Habe mir gerade nochmals den ganzen Thread durchgelesen. Eine Regeländerung mit kleinerem Spielfeld und weniger Spielern ist aus meiner Sicht der kleinste gemeinsame Nenner hier im Forum.

  • Habe mir gerade nochmals den ganzen Thread durchgelesen. Eine Regeländerung mit kleinerem Spielfeld und weniger Spielern ist aus meiner Sicht der kleinste gemeinsame Nenner hier im Forum.

    Das glaube ich auch und man muss auch sagen, dass das teilweise in den Verbänden umgesetzt wird (Funino, 5 gegen 5 usw.).

    Was ich mir noch wünschen würde, wäre eine Vorgabe ähnlich der, die gerade neu im Minibasketball eingeführt wurde:


    Es werden 8 mal 5 Minuten gespielt (U10).

    Jedes Kind muss mindestens 2 Perioden spielen und 2 Perioden aussetzen.

    Gewechselt werden darf nur zwischen den Perioden.


    Es ist also so, dass kein Kind weniger als 1/4 der Spielzeit haben kann und kein Kind durchspielen darf.


    Ich bin mir sicher, dass Trainer im Minibasketball schon kreative Wege gefunden haben, diese Regeln zu umgehen oder auszuhebeln; Dennoch würde ich eine Umsetzung in abgewandelter Form für den Kinderfußball begrüßen.

  • Ja, das ist Verbandssache.

    Bei uns wird ab der F 6+1 gespielt und in der D 7+1.

    Ich war auch schon in Kreisen, auf Turnieren, wo in der D 8+1 mit Abseits gespielt wird.

    Es findet erst langsam das Umdenken statt, das 6+1 für durchschnittliche F-Jugendspieler zu kompliziert ist. Wenn’s nach mir ginge würde man so spielen:

    G: Funino-Festival

    F: Festival mit Funino und 4+1

    E: 5+1

    D: 6+1

    C: 8+1 mit Abseits

    B: 11 gegen 11


    Eventuell würde ich mich auch auf noch kleinere Abstufungen einlassen .?

  • Finde ich absolut passend und würde ich sofort unterschreiben. :)

    Leider sieht es bei uns im Moment anders aus . Als Beispiele :

    Bisher gab es für NLZ und andere ambitionierte Teams ab der D1 die Talente-Liga mit 8:1 auf verkürztem Grossfeld . Nun wird es dieses Modell auch für den jüngeren D-Jugend Jahrgang geben . Das Engagement des Kreisverbandes für zusätzliche Funino-Turniere im F- und E-Bereich scheint auch eingeschlafen zu sein .

    Usw ... :(:(:(

  • Dem würde ich wiedersprechen. Offensiv gilt: Minimale Breite! Der direkteste Weg zum Tor geht konsequent durch die Mitte, deswegen muss diese offensiv wie defensiv gut besetzt sein. Wer offensiv so breit wie möglich spielt macht sich unglaublich anfällig für Konter, ohne dabei einen großen Mehrgewinn in der Offensive zu haben.

  • Allgemein finde ich es auch sehr gut, sich immer Inspiration aus anderen Sportarten zu holen, so wird das Training viel intensiver und abwechslungsreicher

    Da kann ich dir nur zustimmen, etwas Neues sorgat ja auch für Spannung. Neben dem Trainingserfolg soll es ja auch noch Spaß machen und gerade dazu eignen sich Übungen aus anderen Sportarten gut :)