Beiträge von abkippender Sechser

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    Die Spanier waren gestern einfach geil drauf, jeder Einzelne. Egal wer für wen eingewechselt wurde, da wollte jeder. Vergleichbar mit unserem 7:1 gegen Brasilien. Wenn der Gegner in jeder Aktion einen Schritt schneller läuft UND denkt, macht das den Kopf einfach nur kaputt. Es ist natürlich schade, dass wir deutschen nun so hoch verloren haben, aber man muss es auch mal realistisch sehen.

    Eigentlich interessiert mich die NM nur am Rande, aber dieser Vergleich gestern mit dem 1-7 von Brasilien den der gute Bierhoff schon brachte nach dem Spiel, den finde ich doch sehr -seltsam-. Bis auf die Tordifferenz sind die Spiele kaum zu vergleichen.

    Wenn man die Spieldaten mal zu rate zieht, wird das Ergebnis von 2014 schwer erklärbar(eben weil es auch nicht immer mit

    Daten erklärbar ist).

    Das Spiel gestern läßt sich dagegen gut an den Daten vorbeiführen und das Ergebnis -passt- in dem Fall...

    Würde ich beides anzweifeln...

    M.E wurde Hummels auch mangelnder Schnelligkeit aussortiert. Das hohe Verteidigen wurde der NM deswegen 2018 ja des öffteren zum Verhängnis. Macht für mich deshalb schon sinn.

    Ich kann das nicht bewerten. Allerdings halte ich es für sehr unrealistisch...

    Des weiteren finde ich das es Gründe für die ausbootung von Hummels, Müller und Boateng gibt, die hier noch nicht Diskutiert wurden. Soweit ich das aus meiner Position bewerten kann sind alle drei Führungspersönlichkeiten gewesen. Alle waren in der NM Wortführer. Deswegen macht es für mich durchaus Sinn beim Einleiten eines Umbruchs auf jüngere Führungsspieler zusetzten (Kimich, Goretzka usw.), damit wenn eine Ausbootung der Drei kein riesen Loch hinterlassen wird. Den claim die Ausbootung wären impulsiv o.Ä. gewesen halte ich für sehr gewagt. Auf diesem Niveau würde ich davon ausgehen das solche Entscheidungen vorher intensiv diskutiert worden sind.

    Ich gehe jetzt mal nur spezifisch auf diese Fragestellung ein:

    Der Unterschied ist, dass Jürgen Klopp im letzten Jahr mit 18 Punkten Vorsprung die Premiere League gewonnen und Liverpool die erste Meisterschaft seit 30 Jahren beschert hat.
    Vereinstrainer haben nunmal die Möglichkeit mehrere Titel in einem Jahr zu holen, um einen positiven Saisoneindruck zu hinterlassen.


    (Unsachliche) Kritik hat Klopp am Ende seiner Amtszeit in Dortmund zur Genüge bekommen.


    Ich hoffe, ich finde noch genügend Zeit, um auf die ursprüngliche Fragestellung einzugehen. Da gibt es meiner Meinung nach nämlich viele unterschiedliche Faktoren, die differenziert betrachtet werden müssen.

    Wenn man nach xPoints geht hätte City trozdem Meister werden müssen.

    Ich beziehe mich auf Spielformen. Vom DL habe ich da nichts geschrieben. Weiß nicht, was Du meinst.


    "Allerdings sind meine anderen Punkte deshalb nicht von geringerer Bedeutung."

    Habe ich nirgends behauptet.

    Ich kenne die beschreibenen Effekte "Allerdings ist der Lernfortschritt auf die reine Bewegung beschränkt; es dauert länger, bis Verbesserungen einsetzen und die erlernten Techniken gehen schneller wieder verloren." nur vom DL gegenüber dem Einschleifen. Wenn es die auch für Spielformen gibt würde mich die Quelle interessieren. Ich habe auch nicht implizieren wollen, dass du der Meinung bist, dass meine anderen Punkte von Wert verlieren.

    Die Kritik von Künzel und Hossner steht nicht mehr im Raum. Sie hat mit Wissenschaftlichkeit nichts zu tun und wurde daher auch zurecht von anderen Wissenschaftlern (nicht Schöllhorn) abgelehnt.


    Tatsächlich ist Schöllhorn sehr isoliert unterwegs, aber zumindest zeigen seine Ergebnisse ergänzend zu Wulffs Review, dass die theoretischen Annahmen des klassischen Techniklernens ("Bewegungsfehler" und Varianzen müssen abgestellt werden, um Techniken erfolsstabil anwenden zu können) falsch sind. Daraus lässt sich ableiten, dass Techniken in einer "chaotischen" und ganzheitlichen Umgebung besser trainiert werden. Und dazu gibt es Studien, in denen stets der spielformenbasierte Ansatz ggü. dem klassichen Techniktraining Vorteile hatte. Ich muss mal FdF wieder durchforsten und die Studien raussuchen.

    Bei Punkt 1 hast du vmtl. Recht. Ich habe sowohl die Kritik als auch Schöllhorns Antwort nur überflogen und erlaube mir deswegen kein Urteil über die Stichhaftigkeit der Kritik. Ich hätte die Kritik in meiner Antwort nicht erwähnen sollen. Mein Fehler. Allerdings sind meine anderen Punkte deshalb nicht von geringerer Bedeutung. Und ja es gibt Studien in den ein Game-Based-Approach einen Vorteil oder zumindest eine Gleichwertigkeit gegen über dem traditionellen Einschleifen zusprechen (Training in Übungsformen müssen nicht traditionelles einschleifen heißen). Allerdings reichen die nicht um von Konsens zu sprechen. Auch werden in FdF relative wenig Studien neben denen von Schöllhorn zum Techniktraining erwähnt.

    Es sagt ja auch niemand, dass isolierte Technikübungen gar nichts bringen. Wenn man Spieler tagein-tagaus nur mit Isoübungen konfrontiert, wird natürlich ihre Technik sichtbar besser. Das ist keine Frage. Allerdings ist der Lernfortschritt auf die reine Bewegung beschränkt; es dauert länger, bis Verbesserungen einsetzen und die erlernten Techniken gehen schneller wieder verloren. Das ist ähnlich wie mit dem isolierten Konditionstraining. Es bringt zwar was, aber mittels Spielformen lässt sich die Kondition mindestens genauso gut steuern. Warum also überhaupt isoliert Kondition bolzen?


    Ich verstehe den Gedanken, dass man seinen Spielern Abwechslung im Training bieten möchte. Und wenn Spieler gerne Torschussübungen machen, weil sie Spaß daran haben, sollen sie das auch dürfen. Aber aus einer streng didaktischen und methodischen Sicht, bieten Isoübungen ggü. Spielformen keinerlei Vorteile. Ich würde allenfalls Isoübungen machen, wenn es sich um eine Regenerationseinheit handelt.

    Du bseziehst dich hier aber auf den DL, der zumindest in den Studien auch Isoliert erfolgt oder sehe ich das falsch?

    Ich habe sowohl das PDF gelesen als auch viele Schöllhorns Studien. Problem: Das beweist in keiner Weise, dass die Studienlage nicht dünn ist und auch nicht das ein Konsens herrscht. Schöllhorns Studien sehe ich zu dem sehr Kritisch, da Pre- und Posttest nicht in Spielkontext stattfinden. Desweiteren gibt es auch Studien zum DL (Haudum et al., 2012) die nicht für den DL sprechen. Zudem steht immer noch die Kritik von Künzel und Hossner (2012) im Raum. Zum Constraint-led Approach: Auch hier zeigt die Empirie zu mindest bei verschiedenen Task Constraints nicht eindeutig in eine Richtung (hier als Bsp. der Constraint Small-sided-Games (3v3 u. 6v6 und ihre Auswirkungen auf: Horizontal Jump, Dribbling, Agility, Einwurf und Sprint). Katis & Kellis konstatieren dem Ansatz keine Wirksamkeit, wobei hier gesagt werden muss, dass sich das Testing kritisieren lässt. Auch steckt die empirische Forschung zum Constraint-led Approach in seiner Anfangsphase. Ich bin aber gespannt, was da noch kommt. Der TGfU setzt gerade im Technikerwerb auf Übungs und Spielformen (König & Memmert, 2018 (S. 12)).

    Bitte mich jetzt nicht auf irgendeine Quelle festnageln. Aber so ziemlich alle Onlinebeiträge, Bücher usw. die ich gelesen habe tendieren stark in die Richtung Spielformen. Und auch ganz laienhaft, ohne jegliches wissenschaftliches Primborium, haben Spielformen für mich lediglich einen einzigen Nachteil: Bei älteren Jugendlichen, bzw Erwachsenen muss vorher aufgewärmt werden. Ansonsten sind Spielformen für mich die eierlegenden Wollmilchsäue der Trainingssteuerung. Es gibt nichts was man nicht trainieren kann und meistens lassen sich sogar alle Aspekte (konditionell, technisch, mental, taktisch) gleichzeitig trainieren.

    Welche Bücher hast du denn zu dem Thema gelesen?