Mir ging es um die Bestandteile einer guten Ausbildung bzw. die Trainerqualitäten im Kinderfußball in der Überschrift - und wenn ich mir das Ergebnis anschaue, kommt Fußball darin nicht mehr vor.
Nachdem ich ab nächster Woche hoffentlich auch den DFB- Trainer C in der Tasche habe und bereits letztes Jahr den BLSV Übungsleiter C, beides im Schwerpunkt Kinder/Jugend Breitsport, habe kann ich folgendes aus meiner Sicht hinzufügen.
Gerade im Kinderbereich konnte ich aus der DFB Ausbildung kaum etwas mitnehmen. Hier war die BLSV Ausbildung bei weitem umfangreicher und auch besser. Diese gleicht in den Zielsetzungen auch sehr dem DOSB Übungsleiter. Hierbei war Fußball genau einen Vormittag Wert und die Themen gingen von Schwimmen über Handball bis zur Sportgymnastik und Tanz. Zusätzlich noch sehr viel Orga, sowohl im Verein als auch im Team, und auch Gesundheitsthemen wie Herz- Kreislaufsystem und ähnliches.
Im Hinblick auf das Arbeiten mit Kindern muss ich festhalten das mir gerade das Vermitteln und Kennenlernen "fremder" Sportarten sehr viel gelernt hat. Im Vergleich hierzu weiß ich zwar nach dem DFB Schein wie ich Fußballtechnik trainieren kann, alleine das Vermitteln und der Blick über den Tellerrand sind aber kaum existent. Im Vergleich muss ich einfach für mich festhalten das ich genau hier den Schwachpunkt im Kindertraining sehe. Ein Trainer für die kleinsten braucht kein Fußball, er braucht passende Methodik und muss Spaß vermitteln können. Ab E-Jugend, spätestens D-Jugend, wendet sich das und Fußball wird wichtig.
Für mich persönlich steht fest das gerade für den Kinderbereich das DFB-Ausbildungsmodell nicht passt. Hier wäre eine Ausbildung mit dem Schwerpunkt Kindgerechtes Vermitteln unabhängig vom Fußball Zielführender. Der schwierige Umsetzung bin mir allerdings durchaus bewusst.
Bestätigt werde ich in meiner Sichtweise immer wieder durch unseren Bambini und F-Trainer welcher von Fußball auch nach 8 Jahren Trainer keine wirkliche Ahnung hat. allerdings schafft er es jedes Jahr wieder bis zu 40 Kinder bis in die E-Jugend zu begleiten (aktuell 23 F und 15 Bambini). Diese Kinder gewinnen in der Regel bis hoch in die D-Jugend nur wenige bis gar keine Spiele. Dennoch sind alle mit Leib und Seele dabei. Ab der D-Jugend wendet sich dann das Blatt zu unseren Gunsten. Wir haben nicht immer die besten Spieler im Umkreis aber breite (meist ausgeglichene) Kader und kaum drop-out bis hoch in die obersten Judengen.
Fazit: Wenn man Kinder und Jugend nochmal unterscheiden möchte sehe ich im Kinderbereich absolut andere Erfordernisse als Qualitätsmerkmal eines Trainers als Fußballkönnen oder Fußballwissen.
Gruß
Torsten
P.s. Ich möchte die DFB-Ausbildung hier nicht schlecht reden. Überlege selbst auch noch den die B-Lizenz zu erwerben. Für den Kinderbereich wünsche ich mir aber einen anderen Ansatz.