Spielform/Trainingsform gesucht "Spiel breit machen"

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  • Hallo,


    ich habe in Spielen immer wieder das Problem, dass es in der Mitte einfach zu voll wird, der Mittelfeldspieler keine Anspielmöglichkeiten nach außen hat und somit stets ins 1 gegen 1 (2,3) muss.


    Kennt ihr eine Trainings-/Spielform, wie ich trainieren kann, das Spiel "breit zu machen"? Habt Ihr eine Idee für eine Übung / Spielform, wenn ich das Spielfeld in 9 Felder aufteilen würde?


    Gruß Dirk

  • In keinem Feld (mehr als) 2 Leute.


    Gegenfrage: Co-Trainer F-Jugend, stimmt das?
    Da hätte ich glaube ich andere Probleme als ein Spiel breit zu machen...

  • Mittlerweile alter E-Jahrgang.


    Spiel auf vier Tore baue ich des öfteren mit ein. Trotzdem wird das Spiel nicht breiter. Deswegen suche ich nach irgendeiner Idee des Zonenspiels, wo sich Spieler nur in einem bestimmten Bereich aufhalten dürfen (Position halten).

  • Hier habe ich ehrlich gesagt die besten Erfahrungen gemacht, wenn ich selber im Zentrum mitspiele, wir auf ein Halbfeld auf große Tore spielen, am besten 9 gegen 9 oder 7 gegen 7, und ich dann ganz gezielt die Spieler meiner Mannschaft in die Breite schicke. Dafür brauchst Du nur ein bewegliches großes Tor. Abschlußzonen kann man einrichten, letzlich kann man aber auch selbst durch Ansagen / Lernziele das Spiel lenken.

  • wo sich Spieler nur in einem bestimmten Bereich aufhalten dürfen (Position halten)

    Da wäre ich im Kleinfeldbereich vorsichtig. Wenn nur 6 Feldspieler auf dem Platz sind, sollen sie ja gerade NICHT an ihren Positionen kleben.


    Ein paar Anregungen für Spielformen (Spielfeldbreite wie im Spiel, Länge kann je nach Spielerzahl verkürzt werden):

    • Flügelzone
      Auf beiden Fügeln markierst Du Flügelzonen. Breite der Zonen variiert je nach Leistungsstand. Je schmaler, desto schwieriger.
      Variante1:
      Der TW muss den Ball immer in eine Flügelzone spielen. Ist der Ball im Seitenaus geht es mit Torabstoß weiter. Diese Variante nutzt Du nur, um generell die Breite des Platzes zu entdecken.
      Variante 2: Normales Spiel, der Ball muss nach Balleroberung vor einem Torabschluss in einer (oder beiden) Flügelzonen gewesen sein. Ggf. kannst Du festlegen, wie der Ball in die Zonen kommen soll (Pass, Dribbling, egal wie).
      Variante 3: Der Vollständigkeit wegen... Ist für eine E vielleicht etwas anspruchsvoll; eine starke E bekommt das aber hin. Hier markierst Du insgesamt 4 Zonen in der Feldlänge. Wieder muss der Ball vor dem Torabschluss in einer Flügelzone gewesen sein, darf dort aber nur per Pass unter Überspielen der Nachbarzone hinkommen. Wenn wir die Zonen von links nach rechts mit 1,2,3,4 durchnummerieren, heißt das, dass der Ball von Zone 3 in Zone 1 oder von Zone 2 in Zone 4 gespielt wird.
    • Tabuzone
      Du markierst eine rautenförmige Zone in der Mitte, dir für den Ball tabu ist. Größe der Zone hängt davon ab, wie schwierig es werden soll.
      Varianten: Ball darf nicht in die Zone gespielt werden, Ball darf auch nicht durch die Zone gespielt werden. Statt einer Tabuzone kannst Du auch ein breites Hütchentor nehmen, das der Ball nicht durchqueren darf. Dann kann es aber vorkommen, dass der Ball direkt hinter dem Hütchentor wieder in die Mitte gespielt wird.
    • Überzahl am Flügel
      Spiel im 3:3, 4:4 ohne festen TW oder 5:5 mit TW. Beide Mannschaften haben auf jeder Seitenauslinie einen Spieler. Wird der Spieler angespielt, wechselt der Passgeber auf diese Außenlinienposition und der Außenspieler geht ins Feld. Der Außenspieler der anderen Mannschaft darf nicht attackieren; die Außenspieler kommen nur bei eigenem Ballbesitz ins Spiel. Die Spieler erkennen sehr schnell (wenn nicht, durch Coaching dahinbringen), dass auf den Außenpositionen immer Überzahl besteht.
      Varianten:
      Außenspieler spielt wieder direkt auf dritten Spieler, Außenspieler dribbelt ins Feld
  • @Follkao
    Deine Spielvarianten finde ich gut. Habe gerade ein wenig darüber nachgedacht und werde eine immer auf dem Spielfeld vorhandene Struktur direkt am nächsten training mal dafür einsetzen: den mittelkreis als tabuzone. Zack - zwei minitore und fertig; ich vermutr wrnn der abstand der minitore gut gewählt wird braucht man gar keine aussenlinien markieren.

    Grüße von der Ersatzbank

  • @Ersatzbank
    In Deinem Profil steht G/F. Für eine G sind die Spielformen so auf jeden Fall ungeeignet. Da würde ich das ganze eher über eine Geschichte steuern (Tabuzone = Krokodiltümpel usw...).
    Bei einer älteren F könnten die einfacheren Varianten funktionieren. Außenlinien würde ich immer markieren.

  • @Follkao das ist logisch. Beides. Ich wollte nur auf die einfachkeit hinweisen mir der dank Mittelkreis diese Spielform aufzubauen ist. Aber danke für die Hinweise.

    Grüße von der Ersatzbank

  • Ich frage mich, wieso der Threadschreiber oder ein Helfer hier zu diesem Thema auf DFBonline vermutlich keine Antwort finden wird?


    Ich frage mich auch, wieso die Kinder anscheinend noch nicht selber darauf gekommen sind, dass es noch eine Alternative beim Angriff...ebend mal das Spiel über aussen gibt?


    DAS hat GARANTIERT Gründe, meint ihr nicht?


    Ich meine...Fragen darf ich ja mal, oder?


    Ferner möchte ich den Threadschreiber bitten, in seiner Signatur das F in ein E zu verändern....denn für eine F wäre es dann überhaupt und niemals ein Thema.


    Und...um dann auch eine Antwort zum Thema an sich für die etwaig richtige Altersgruppe zu geben würde ich vorschlagen, hier


    1. über Spielformen die Spieler dazu zu animieren, eine weitere Lösung zu finden...ich biete die Spielform und SIE suchen die Lösung und dabei helfe ich über Fragestellungen...stimulieren statt instruieren...wären zunächst mein Vorschlag.


    2. Sind hierbei PROVOKATIONSREGELN ein gutes Werkzeug...statt starre Trainingsformen oder Vorgaben...Instruktionen...für die sie vielleicht noch nicht bereit sind...weil sie -hier F oder E...entwicklungsmäßig nicht beeinflussbar in der Lage sind, ...was wiederum einer totalen Überforderung und Verhinderung von Spielintelligenz gleich käme.


    Provokationsregel könnte z.B. beim Spiel 3:3 oder 4:4 sein...das -vor dem eigentlichen Torabschluss - der Ball einmal nach Aussen gespielt werden muß.


    Auch das wäre mir noch zu statisch...so dass ich darauf kommen würde, dass


    -wer über Aussen spielt....und dann nach Rückgabe in die Mitte spielt....das Tor verdreifacht bekäme oder ähnliches.


    Für mich eigentlich ein Thema ab der D, keinesfalls in der F...ob in der E, bleibt für mich fraglich.

  • Ich frage mich, wieso der Threadschreiber oder ein Helfer hier zu diesem Thema auf DFBonline vermutlich keine Antwort finden wird?

    Die Breite des Spielfeldes zu entdecken, hat mit Entwicklung von Spielintelligenz zu tun. Dieses Thema kannst Du bei DFBonline nicht finden. Generell bin ich der Ansicht, dass man dort zu viele Übungs- und zu wenig Spielformen findet.


    Das Schöne an solchen Spielformen ist: Wenn´s nicht klappt und sie die Lösungen nicht finden, ist nichts kaputt gegangen. Im schlechtesten Fall haben sie einfach nur Fußball gespielt.

  • Hallo,


    ich kenne Dich ja nicht, bewerte das Wort das geschrieben steht.


    Zum Ausdruck wollte ich bringen, das es deshalb dort nicht in der Altersgruppe zu finden ist, weil es (noch) nicht Thema der Altersgruppe ist.


    Solange ich -meiner Ansicht nach-, über eine Spielform stimuliere und nicht instruiere...ist das für mich ein trainerisches Angebot, das vom Kind abgeholt werden KANN, aber nicht muß. Ferner...hat der Trainer die Kenntnis/Information/das Wissen und die richtige Einstellung für diese Alterslerngruppe....so wird er das - interessiert - akzeptieren und tolerieren...und möglicherweise davon Abstand nehmen bzw. die zeitlichen Einheiten für dieses Thema zu Gunsten anderer Themen anpassen.


    Bis hier spreche ich von/ab einer E im zweiten Jahr....


    Das ist halt meine Ansicht ...gekoppelt an das DFB-Ausbildungskonzept, welches meiner Kenntnis entsprechend an die Machbarkeiten für Kinder gekoppelt ist.


    Gibt es im Kifu unumstößliche Gesetzmäßigkeiten?

  • Zum Ausdruck wollte ich bringen, das es deshalb dort nicht in der Altersgruppe zu finden ist, weil es (noch) nicht Thema der Altersgruppe ist.

    Dass das Thema "Entwicklung von Spielintelligenz" beim DFB nicht vorkommt, kritisiere ich auch. In der Traineraus- und Weiterbildung wird deutlich mehr Wert auf Spielformen gelegt als im Online-Angebot des DFB.

  • Follkao,


    da gehe ich mit, ...Spielformen UND...Spielformen die auch noch viel Spass machen und in Wettkampfform stattfinden...sind dort Mangelware. Deshalb habe ich zur aktiven Zeit auch viele Übungsformen abgeändert und/oder verfeinert oder in Spielformen von Horst Wein verarbeitet. Mir sind die Übungsformen oftmals zu stupide...monoton und langweilig gewesen...einfach zu statisch und nicht spielnah.


    Grundsätzlich ist mir darüber hinaus wichtig, dass "Trainer" der mal probiert...halt weiss was er tut und erkennt, wann er es lassen sollte. Das wäre für mich im Bereich -fließende Grenzen oder roter Faden- einzugliedern. Das...birgt leider auch Gefahren, da nur wenige Trainer damit umzugehen wissen...glaube ich.

  • Die Breite des Spielfeldes zu entdecken, hat mit Entwicklung von Spielintelligenz zu tun. Dieses Thema kannst Du bei DFBonline nicht finden. Generell bin ich der Ansicht, dass man dort zu viele Übungs- und zu wenig Spielformen findet.


    Das Schöne an solchen Spielformen ist: Wenn´s nicht klappt und sie die Lösungen nicht finden, ist nichts kaputt gegangen. Im schlechtesten Fall haben sie einfach nur Fußball gespielt.

    Sehe ich genauso. Denn Sinn, die Breite des Spielfeldes zu nutzen, kommt den Spielern mit der Erfahrung (Spielintelligenz). Durch viele Spielformen lernen die Spieler intuitiv die Situationen zu lösen.


    Angefangen beim lösen der simplen 2:1-Situation: Hier lernen die Spieler recht schnell, wie wichtig es ist, den "richtigen" Abstand zum Mitspieler zu haben. Ist der Mitspieler zu nah zum Ballführenden, kann ihn der Gegenspieler bei einem Pass leicht unter Druck setzen. Begibt sich der Partner allerdings mehr in die "Breite" hat er mehr Zeit den Ball anzunehmen und eventuell den Ball weiter zu passen/schießen, da der Gegner einen weiteren Laufweg hat.


    Ich empfehle dir die Spielformen nach und nach komplexer werden zu lassen. Die Spieler erkennen die Situationen auch unter anderen Bedingungen wieder und können dann intuitiv richtig reagieren. Auch sehr zu empfehlen ist es, dass dir das Buch "Spielintelligenz" von Horst Wein zulegst. Da wird diese Methodik genauer erklärt.

  • Mittlerweile alter E-Jahrgang.


    Spiel auf vier Tore baue ich des öfteren mit ein. Trotzdem wird das Spiel nicht breiter. Deswegen suche ich nach irgendeiner Idee des Zonenspiels, wo sich Spieler nur in einem bestimmten Bereich aufhalten dürfen (Position halten).

    Bei uns hat es geholfen. Wir teilen meist die Jungs in 2 Gruppen ein, mit den einen Gruppe mache ich Übungen und die andere Gruppenspiele fast immer, parallel, auf 4 Tore in unterschiedlichen Varianten.
    Ich denke die Wiederholung macht es.

  • Zonenspiele bei denen Spieler in ihren Zonen verbleiben schränken die Kreativität ein. Dan lieber Zonenspiele mit dynamischen Regeln wie: Es dürfen sich nur 3 Spieler der Ballbesitzenden Mannschaft in einer Zone sein.


    Das gleiche gilt für absolute Tabuzonen, sowieso negative Regeln ("Du darfst dieses und jenes nicht") halte ich besonders im Kinderberrich für weniger brauchbar.
    Lieber Außenzonen
    markieren und Tore doppelt zählen wenn darüber gespielt wurde. Es ist einfach Motivierender wenn man 2 Punkte erhält wenn man was "richtig" macht, als wenn man bestraft wird weil man was "falsch" gemacht hat.


    Spiel auf 4 tore ist schon mal gut
    Du könntest auch Außenspieler einführen über die man spielen kann und so mehr Punkte erhält.
    Wenn du aber wirklich weiter kommen möchtest, musst du wissen warum deine Mannschaft das Spiel breit machen soll, wie sollen sie die gewonnene Breite nutzen? Wenn du das weißt kannst du Spielformen entwickeln, die das mit einbinden. Denn das Spiel breitmachen lernen zum Selbstzweck ist nicht sehr Spielnah.

  • Liebe Trainerfreunde,


    wir Deutsche wollen es immer ganz genau machen und landen dabei manchmal in Haarspalterei. An der von Follkao beschriebenen Spielform ist zunächst einam gar nichts auszusetzen. Außer, dass sie vielleicht für einen unerfahrenen Trainer ein wenig zu früh kommt, sodass er evl. Fehler in den Positionen erkennt, jedoch noch nicht die Fähigkeit besitzt, die gewünschten Korrekturen so zu erläutern, als dass sie von der Trainnigsgruppe hinreichend verstanden werden. Ein Beleg hierfür könnte sein, dass die Trainigsgruppe die Spielform sogar einigermaßen, aber es beim nächsten Punktspiel wieder nur durch die Mtte probiert. Wer eine "offene Position ohne Gegnerdruck" noch nicht als eine wichtige Voraussetzung für den Paßgeber und -nehmer für den Spielaufbau kennt, der wird schon beim Start in einen neuen Angriff nicht mehr Herr des Balles sein. Vielmehr bleibt es dem Zufall überlassen, wohin die Kugel gespielt wird. Natürlich hängt nicht nur taktisches Verständnis, sondern auch die technische Ausführung damit zusammen. Schließlich bedarf es auch einer mentalen Schulung, den Ball nicht einfach wegzuschießen, nur weil ein Gegner sich nähert, sondern unter Zeitdruck eine gute Entscheidung (Paß oder Dribbling) zu treffen.


    Aber seit mal ehrlich: was verlangt ihr da alles von einem Trainer, der seine ersten Lorbeeren im Kinderfussball verdient hat und sich genau wie seine Kinder erst noch entwickeln muß?


    Auch ich würde wie Follkao das Spielfeld in meine Erwägungen einbeziehen. Allerdings in stark vereinfachter Form.


    1. Spiel breit machen = Spielfeld durch Hütchen kürzer und breiter markieren
    Die Kinder werden den vorgegebenen Raum von ganz allein nutzen und sehen, wohin man am besten spielt und dabei Erfolgserlebnisse haben, die sie für spätere Wettkampfspiele nutzen können.



    2. Spiel breit, aber zu viele Querpässe
    Weil es auch immer um Raumgewinn geht, können viele Querpässe bei einem sehr breiten Spielfeld einschränken. Wird diese Beobachtung gemacht, so macht man das Spielfeld eben ein bißchen schmaler und tiefer. Hierbei wird man beobachten können, dass die Breite und die Tiefe des Raumes besser genutzt wird als zuvor.


    Diese Veränderungen sollen die Kinder wahrnehmen. Also nicht zu schnell das Feld umstellen, sondern allen Teilnehmern genügend Zeit lassen. Hin und wieder (aber nicht zu oft) mal eine Situation einfrieren, die entweder besonders gut war oder aber dabei vor Problemen stand, die man durch gemeinsames Nachdenken und Ideen besser lösen kann.


    Viel Spaß dabei!

  • 1. Spiel breit machen = Spielfeld durch Hütchen kürzer und breiter markieren
    Die Kinder werden den vorgegebenen Raum von ganz allein nutzen und sehen, wohin man am besten spielt und dabei Erfolgserlebnisse haben, die sie für spätere Wettkampfspiele nutzen können.

    Interessant. Ich habe genau gegensätzliche Erfahrungen gemacht. Das Tor steht in der Mitte des Spielfeldes. Das Tor ist das Ziel. Ein Kind wird von sich aus den kürzesten Weg zum Tor suchen. Ich habe das bislang nur hinbekommen, indem ich durch Provokationsregeln Erfolgserlebnisse über außen vermittelt habe.

  • @Follkao


    Provokationsregeln dienen ebenfalls dazu bestimmte Situationen herbei zu führen, um sie zu lösen. Das Beispiel mit der Veränderung der Spielfläche erschien mir deshalb als sinnvoll, weil hierfür weder von der Mannschaft noch vom Trainer besonderes Verständnis verlangt wird. Die Verwendung von Provokationsregeln verlangt vom Trainer hinlänglich Verständnis, um ggf. korrigierend einzuwirken (leichter oder schwerer machen), wenn der gewünschte Effekt nicht in ausreichendem Maße eintritt.