@Erleuchteter
Dieses Problem kenne ich nur zu gut. Auch bei unserer F1 verhält es sich so, dass ein Spieler im Training ab und an diese Anwandlungen hat und im Spiel Vollgas gibt und ein Spiel auch mal allein entscheidet.
Sicherlich weiß dein Spieler, dass er ein guter Fussballer ist, das bekommt er vllt. aus seinem Umfeld (Eltern) oder von dir als Trainer mit. Kinder sind nicht doof, die merken das und versuchen, das auszunutzen, nach dem Motto: "Ich brauche kein Training, ich mache das mit links, ich habe es sowieso drauf!"
Das dem nicht so ist, kann ein Spieler im E oder F Bereich sicherlich nicht selbst einschätzen, da sind wir als Trainer gefordert. Wir haben das bei unserem "Heißsporn" so gelöst:
1. Wir lassen ihn schwerere oder neue Gruppenübungen vormachen --> "... zeig' mal den anderen, wie die Übung funktioniert!" Da schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen hat er eine breite Brust, wenn er den anderen zeigen kann, wie die Übung funktioniert, macht sie auch richtig vor (er will sich ja vor den anderen nicht zum Deppen machen) und zum anderen zeigt man ihm auch mal auf, dass er ein paar Sachen noch nicht (so gut) kann. Wir wollen ihn dadurch nicht bloß stellen, sondern motivieren ihn damit, ehrgeizig mitzutrainieren.
2. Eigene Übungen vorschlagen lassen --> "Such dir eine Übung aus, die wir heute machen wollen!" Das gilt nicht nur für den einen Spieler, sondern kann auch von jedem anderen Spieler vorgeschlagen werden. So ist jeder mal dran und darf seine Lieblingsübung vorschlagen.
3. Für neue oder anspruchsvollere Sachen mal beiseite nehmen. Wir handhaben das immer so, dass wir während der Trinkpausen ihn mal zur Seite nehmen, ein paar neue oder schwere technische Sachen zeigen, die er üben kann. Auch das spornt an und macht Lust auf Training.
4. Mitspieler "coachen" --> Nimm zwei, drei leistungsschwächere Spieler mal raus und lass ihn eine kurze Trainingseinheit (5-7 Minuten) mit ihnen coachen. Am besten eine Sache, die er besonders gut kann und wo die anderen etwas von ihm lernen können. Nicht nur für diesen einen, sondern auch für die zwei, drei anderen Spieler eine gute Sache.
Das Problem haben wir damit zwar nicht vollends im Griff, aber es wird auf jeden Fall besser.
Praios
Ich gebe dir grundsätzlich recht, dass man das eigene Training auch immer wieder selbst hinterfragen muss. Aber offensichtlich fühlen sich ja die anderen Spieler nicht gelangweilt vom Training bzw. sind alle motiviert. Unterforderung ist auch immer mit Vorsicht zu genießen. In einer E-Jugend Mannschaft werden die Leistungsunterschiede eher sehr groß sein, da musst du dein Training an den leistungsschwächeren Spielern orientieren, nicht an den Leistungsstarken. Sicherlich sind die Leistungsstarken Spieler schneller gelangweilt, daher fahren wir mit unseren Varianten in diesem Bereich ganz gut. Und ich glaube selbst einfache Übungen wie Passspiel oder Tempodribbling sind bei einem guten E-Spieler noch nicht so gut ausgeprägt, dass er sie nicht mehr trainieren muss.
Gruß