Als Trainervater das eigene Kind nicht zum Spiel mitnehmen?

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  • Das Problem des Trainervaters kenne ich nur zu gut, denn ich bin auch einer. Anfangs habe ich zugeschaut, während mein Sohn trainiert hat, dann habe ich ausgeholfen und nun habe ich die Mannschaft zusammen mit zwei anderen Trainervätern im fünften Jahr (mittlerweile D-Jugend, jüngerer Jahrgang). Sprich wir haben drei Trainersöhne in der Mannschaft.


    Zu Anfang war das auch noch ganz anders, weil man keine Erfahrungen hatte, einige Kinder sich völlig daneben benahmen (auch wenn die Eltern am Spielfeldrand standen) und man mit der Situation an sich schon ziemlich am Rande des Wahnsinns stand :S


    In der F-Jugend war klar, dass alle Kinder möglichst gleichmäßig zum Einsatz kommen sollten. Das wurde auch ziemlich gut eingehalten, wobei es immer wieder Diskussionen mit Eltern darüber gab, wieso das eigene Kind nur so und so viele Einsatzzeiten bekam. Bereits in der Anfangszeit war das in erster Linie von der Trainingsbeteiligung abhängig. Wer regelmäßig dabei war, hatte bessere Karten. Das führte bereits dazu, dass meist alle Kinder beim Training waren.
    Wir haben dann auch Regeln aufgestellt, die vor den Kindern am Anfang regelmäßig wiederholt wurden und die bei Neuzugängen von den Kindern aus der Mannschaft vorgestellt wurden, sprich:


    1. Keiner wird ausgelacht, beschimpft oder geschlagen (Letzteres habe ich auch noch nie erlebt)
    2. Wer Schimpfworte wiederholt benutzt, darf beim nächsten Training zu Hause bleiben (ist in fünf Jahren 2x vorgekommen und zwar in der F-Jugend)
    3. Es wird zugehört und nicht dazwischen gequatscht wenn jemand spricht. Das betrifft Trainer und natürlich auch Mitspieler


    Respekt gegenüber den Trainern und den Mitspielern ist eine wichtige Sache. Dies hat auch immer geholfen so etwas wie ein Mannschaftsgefühl zu entwickeln.


    Mit der Zeit hat man auch herausgefunden, welche Gegner stärker bzw. schwächer waren und das war dann auch eine Möglichkeit die Mannschaft aufzustellen. War der Gegner schwächer, haben auf jeden Fall alle Kinder gespielt, die zu dem Zeitpunkt schwächer waren (das ändert sich mitunter schneller als man denkt).
    Ebenso war eine gute Trainingsbeteiligung eine wichtige Sache. Noch heute gibt es Kinder, die keine guten Fußballer sind, sich aber unheimlich anstrengen. Das ist immer eine Belohnung wert, erst recht, wenn der "angehende Superstar" meint, dass er es nicht nötig hat vernünftig mit zu trainieren. Da gab es dann auch schon mal lange Gesichter, wenn der Trainingsverweigerer plötzlich zwei Spiele nicht mitdurfte obwohl er sich in der Mannschaftshierarchie ganz oben sah.


    Ich finde es immer ganz wichtig offen mit Kindern und Eltern umzugehen und es war nach meinem unverhofften Einstieg schnell klar, dass man viele Dinge nur über Disziplin klären kann. Wir haben den Eltern dann nach relativ kurzer Zeit in einem Elternabend erklärt, wie wir vorgehen werden. Sollte das jemandem nicht passen, stünde es ihm frei mit seinem Kind woanders hinzugehen. Das ist dann tatsächlich bei einem Kind passiert, da wir aus Sicht der Eltern zu streng waren. Bei manchen Eltern gab es dann auch manchmal erstaunte Gesichter am Feldrand à la "Wie? Mein Kind kann hören/aufpassen/sich benehmen?"


    Natürlich gab es auch das Problem der Trainerkinder. Da erfahrungsgemäß die meisten Väter mit ihren eigenen Kinder entweder zu streng oder zu lasch sind, haben wir uns entschlossen, dass sich jeder der Trainer auf keinen Fall um den eigenen Sohn kümmern soll. Das funktioniert meistens ziemlich gut und nach dem Training gibt es dann auch hin und wieder den Hinweis des Kollegen, den eigenen Sohn gefälligst in Ruhe zu lassen.
    Was die Einsätze der Trainersöhne betrifft muss man fair bleiben. In der F-Jugend soll jeder seine gleiche Spielzeit bekommen, mal abgesehen von besonderen Faktoren, wie Verstoß gegen die Mannschaftsregeln, längerer Krankheit oder dauerhaftem unentschuldigtem Fehlens beim Training. Beginnend mit der E-Jugend haben wir angefangen so etwas wie ein Mannschaftsgerüst zu entwickeln, sprich wir haben einige Positionen mit drei, vier starken Spielern besetzt, die regelmäßig spielen. Die anderen Kinder rotieren, wobei man die Spielstärke des kommenden Gegners immer im Blick hat (meist kennt man nach ein, zwei Saisons die meisten Gegner).
    Ich hatte letztes Jahr in der E1 19 Kinder und davon ist ein Kind zu einem stärkeren Verein gewechselt, drei haben ganz mit Fußball aufgehört (zwei haben ein neues Hobby angefangen und einer macht gar nichts mehr). Allerdings habe ich auch wieder neue Kinder dazu bekommen und mittlerweile habe ich in der D2 21 Kinder, sprich jedes Wochenende müssen 8 Kinder zu Hause bleiben (wir spielen D-9er). Selbst heute ist es unwahrscheinlich, dass alle drei Trainersöhne gleichzeitig spielen, da mittlerweile auch die Leistung den Ausschlag gibt und da sich unsere drei Jungs leistungstechnisch zwischen dem oberen und unteren Mittelfeld spielen, ist es gut möglich, dass ein oder zwei am Spielfeldrand zugucken. Meine Erfahrung zeigt dabei, dass die Kinder auch meist nicht das Problem sind, sondern ausschließlich die Eltern. Mit zunehmendem Alter wissen die Kinder meist sehr gut, wo sie stehen und haben kein Problem damit, dass es bessere Spieler in der Mannschaft gibt.
    Die Eltern haben es zumindest bei uns nahezu alle verstanden, wie eine Aufstellung zusammen kommt, doch manchmal nehmen wir auch ein Elternteil beiseite und fragen, was denn gerade los ist, beispielweise weil das Kind sich plötzlich ganz anders verhält. Oft gibt es eine Erklärung dafür und der Dialog mit den Eltern hat nicht selten nur dem Trainer die Augen geöffnet. Ich kann mich noch gut an die Anfangsphase erinnern, wo meist einer von uns Trainern fast die ganze Zeit mit einigen Eltern diskutiert hat :rolleyes: Doch häufig hat es eher geholfen, auch wenn es nervig war und viel Zeit gekostet hat. Zumindest heute sind noch viele Eltern dabei, wenn die Kinder spielen und einige wenige sind immer bereit zu fahren oder im Sportheim Kaffee und Kuchen für die Mannschaftskasse zu verkaufen.


    Was das Thema "Eltern in der Kabine" betrifft, habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Eltern schon früh nicht mehr in der Kabine waren. Geholfen hat, dass jedes Kind sein eigenes Trikot und seinen eigenen Trainingsanzug hat. So sind die meisten Kinder bereits umgezogen zum Training/Spiel gekommen. Schuhe binden war bis zur E-Jugend ein Problem, aber ich habe den Kindern dann immer gesagt, dass ich "staatlich geprüfter Schuhebinder" bin und das sowieso der Hauptgrund ist, wieso ich Trainer geworden bin :D Irgendwann ist das dann auch durch und mittlerweile kann sich jeder die Schuhe binden. Ich habe schon lange kein Elternteil mehr in der Kabine gesehen. Die Kinder wollen das irgendwann auch nicht mehr, vor allem weil ihnen das peinlich ist.


    Um noch einmal auf die Eingangsfrage zurück zu kommen. Behandle alle Kinder gleich! Wenn Dir das beim eigenen Kind schwer fällt, gib beim Fußball das eigene Kind unter die Fittiche Deines Mittrainers. Geh offen mit Kindern (und Eltern) um und erkläre, wieso wer spielt und wer nicht. Wenn die Trainerkinder ungleich behandelt werden, sorgt das für Unruhe in der Mannschaft und das andere Kinder demotiviert werden. Wenn Du Pech hast, hast Du nachher drei, vier Grüppchen oder eine Mannschaft in der Mannschaft (schon oft erlebt bei anderen Mannschaften), aber kein Team.


    Kleiner Hinweis für die Zukunft: Irgendwann brauchst Du mehr Spieler (bei uns in der D-Jugend 9 und in der C-Jugend 11). Also lass möglichst keinen auf der Strecke. Du wirst irgendwann jedes Kind brauchen.

  • @scrum


    Man merkt gleich in deinem Beitrag, wo ihr euch als Vater-Trainer sicher gefühlt habt (z.B. beim Erstellen von Regeln) und wo ihr euch ein wenig schwer tut (Einteilung in Leistung). Wenn mehrere Vater-Trainer tätig sind, dann finde ich auch die Regelung, wonach sich jeder Vatertrainer ausschließlich um die anderen Kinder beim Training/Spiel kümmert ebenfalls eine gute Regelung (solange man in seinen Meinungen dazu nicht allzuweit auseinander liegt, sollte das auch ganz gut klappen).


    Doch jeglicher Versuch die Mannschaft nach fussballerischen Leistungen einzuteilen ist eine Momentaufnahme für den Laientrainer. Denn wenn selbst Fachleute Mühe haben, das Potenzial eines Kindes richtig einzuschätzen, dann ist es vollkommen unnötig, sich hier aufs "Glatteis" zu begeben und eine Diskussion über die heutigen und perspektivisch zu erwartenden Leistungen mit den Eltern zu starten. Das sorgt allenfalls für Unruhe, die schon deshalb gar nicht nötig ist, weil es hier um Breitensport im unteren Jugendbereich geht.


    Eine gleichermaßen gute Förderung der Kinder wird deshalb eher den sportlichen Interessen der jungen Fussballer gerecht, weil dadurch eine größere Anzahl an Spielern durch regelmäßigen Wettkampfeinsatz (unabhängig von der Gegnerstärke oder dem aktuellen Spielstand) sich bereits mittelfristig über ein homogenes Teams höhere Leistungen abrufen kann. Denn wer häufig auf der Bank sitzt, weil er noch nicht so gut ist, wie die anderen, der kann sie auch nicht erreichen. Denn vom Zuschauen wird man nun mal nicht besser! Natürlich soll man hier und da als Trainer eingreifen, insbesondere bei der Trainingsbeteiligung.
    Aber sich als Kindertrainer an Maßstäbe aus dem Leistungsfussball zu messen, dass sollte man sich denn doch noch mal überlegen. Dies meine ich allerdings unabhängig davon, ob man als Trainer oder Vater-Trainer im Kinderfussball tätig ist.
    Habe dazu einen Link zu einem anderen Thema reingestellt! Hierbei wird als einer der Hauptgründe fürs Aufhören genannt, dass es dem Trainer viel zu sehr gewinnen ging!

  • Generell kann ich mich TW-Trainer nur anschließen. Toller Beitrag aber was ich mich anhand deine Ausführungen frage.


    Ihr habt so viele Kinder. Begonnen mit 19 in der E (7 Spieler im Spiel) jetzt 21 in der D (9Spieler im Spiel). Da frage ich mich warum macht ihr keine zusätzliche Mannschaft E2 oder E3? Du schreibst ja selbst irgendwann brauchst du alle. Spätestens auf Großfeld brauchst du 11 Feldspieler plus Ersatz und Puffer. Alle Kinder die auf der Bank sitzen entwickeln sich ja in diesem Moment nicht wirklich. Zusätzlich gebe ich dir zwar recht das die Kinder sich sehr gut in der Mannschaft einordnen und wissen wer der bessere ist. Als Trainer sollten wir aber auch versuchen diese Kinder zum mutigen 1 gg 1 usw. zu Ermutigen. Meine Erfahrung hierzu zeigt dass das Selbstvertrauen der "Bankdrücker" häufig auch abnimmt (bezogen auf Fußball).


    Ich stehe momentan vor dem selben Problem das ich nächstes Jahr 21Kinder in der E Jugend habe und aktuell allein als Trainer bin. Daher habe ich zu einem Elternabend eingeladen bei welchem ich versuchen möchte noch mindestens einen Vater dazu zu bewegen das er zumindest an den Spieltage eine E2 Mannschaft betreut. Eine Saison in welcher jedes Kind nur jede zweite oder dritte Woche spielt widerspricht meinen Grundsätzen und aktuell bin ich der Meinung ich werde das Team dann auch nicht übernehmen. In deinem Fall seit ihr aber mehrere Trainer. Weshalb ich gerade nicht verstehe warum ihr euch an den Spieltagen nicht aufteilt und mehrere Mannschaften meldet?



    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Es sind ja einige gute Ratschläge dabei...aber die ersten kommentare waren ja erschreckend....Nottrainer schrieb das er die Mannschaft übernommen hat und sich Mühe macht und büffelt und nachforscht usw. und stellt eine Frage die anschließend grob gesagt bombardiert wird, weil man den Ausgangstext falsch interpretiert hat!


    Die Frage, ob man sein Kind zum jeden Spiel mitnehmen soll oder kann... da würde ich mir überhaupt keine Gedanken machen, da wie schon mal geschrieben wurde auch mal zu einer Geburtstagsfeier geht oder mal krank ist.Ich sehe da wohl eher andere Probleme...wenn Kinder sich schlagen...dann muss man sogar was unternehmen und zwar sofort, weil das schadet das Mannschaftsgefüge und Zusammenhalt und natürlich den Spaß. Bei den Bambinis ist es wichtig das die Eltern in der Nähe sind, ab der f sollten die Eltern anfangen Abstand zu nehmen und bei der E da wird sogar sich selbst umgezogen und die Eltern können von mir aus einkaufen gehn, wenn Training ist. Vertrauen muss vorhanden sein, daher heißt es auch viel mit den Eltern reden. Sollten kindern sich schlagen und Eltern tolerieren das, dass muss unterbunden werden, ansonsten den Jugendleiter mit einbeziehen und er soll die Eltern aufklären das dies so nicht toleriert wird ansonsten Ausschluss aus dem Verein. In der heutige Zeit wird sowas nicht mehr toleriert....man muss konsequenz sein. Sowas schadet die ganze Mannschaft. Die Mannschaft muss super klar kommen, ansonsten gibt es Probleme. Dann wäre der andere Punkt das Training....das muss Spaß machen für die Kids, wenn welche keine Lust zeigen oder nicht zum Training wollen stimmt was nicht.....


    Ich kann nur empfehlen, wenn man die Kinder neu übernommen hat und sich kennen lernt, muss man auch was außerplanmäßiges machen....nach einem Spiel zum MC Donald z.B. oder Eis besorgen etc. man muss erstmal die Herzen gewinnen von den Kids und vor allem das Vertrauen und Respekt und Respekt nicht durch ständige Diziplinmaßnahmen, sondern durch menschliche miteinander...durch zureden und argumentieren das ein Fehlverhalten nicht in der Mannschaft toleriert wird.

  • @'Henry


    Am Anfang war ich auch etwas überrascht über die Reaktionen und habe auch ne Weile gebraucht, um zu verstehen, wo eigentlich das Problem liegt. Mit ein paar mehr Worten am Anfang wäre mir da vielleicht der eine oder andere Kommentar erspart geblieben. Na gut, Schwamm drüber. Das ist im Zweifel eine gute Vorbereitung auf die Kontakte mit unzufriedenen Eltern...


    Ich konnte insgesamt viel aus den Kommentaren entnehmen, was mir in der Saison schon helfen kann. Ob es mir dann im richtigen Moment einfällt, steht auf einem anderen Blatt. ;)



    Ich habe auf jeden Fall in den letzten zwei Jahren gesehen, dass es ohne Disziplin und Konsequenz in dieser Mannschaft nicht geht. Und natürlich nicht ohne Spass und Ball...


    Glücklicherweise kenne ich fast alle Kinder (ein älterer kommt dazu, den ich noch nicht kenne) und auch die Eltern. Aber das Vertrauen und den Respekt der Kinder in uns als Trainer werden wir erst noch erwerben müssen. Wobei ich einen Teil der Kinder schon mal als Bambinis kurzfristig betreut habe (auch bei Turnieren) und in mir bei denen weniger Gedanken mache... Das ist allerdings schon 2 Jahre her...


    Aber erstmal bin ich optimistisch, dass wir das hinbekommen...

  • Vielen Dank für die Kommentare


    @ TW-Trainer
    Es ist sicherlich nicht einfach seinen Weg als Trainer zu finden und man braucht eine Idee, wie man vorgehen möchte. Das ist sicherlich nicht fehlerfrei und manchmal würde man gerne auch mal was Neues ausprobieren. Letztlich muss man sehen, wie man das auch zeitlich hinbekommt und ich bin froh, dass ich einen Beruf habe, wo ich meine Arbeitszeiten häufig nach den Erfordernissen für Training und Spiel ausrichten kann. Gerade jetzt freue ich mich wieder auf die Sommerpause in den Ferien, wenn man das ganze Jahr trainiert und gespielt hat. Die Luft ist langsam raus ||
    Ich gebe zu, dass ich gerne gewinne, kann aber auch gut akzeptieren, wenn es nicht läuft oder ein Sieg nicht zustande kommt, weil man die schwächeren Kinder einwechselt und diese für den sicheren Sieg nicht Draußen stehen lässt. Schwer tue ich mich nach wie vor mit der Erwartungshaltung der Eltern und mancher Trainerkollegen (Elternbeispiel: Wenn die Mannschaft nicht in Liga XY spielt, dann gehe ich mit meinem Kind zu dem Verein, wo ich das bekomme und übrigens, sehen das auch andere Eltern in der Mannschaft so. Trainerbeispiel: Wieso willst Du der Beste in dieser Pfeifentruppe sein (gemeint war meine Mannschaft)? Komm zu mir, da kannst Du um den Kreismeister mitspielen.). Man ist manchmal so hin- und hergerissen zwischen "Ich mache mein (soziales) Ding und meine besten Spieler verlassen in absehbarer Zeit die Mannschaft" und "Ich mache Kompromisse, um die Truppe zusammen zu halten und ärgere mich häufig darüber, wie Eltern und Trainerkollegen mir das Leben schwer machen".
    Wenn das Scouting der Vereine auf mittlerer Ebene in meiner Region (die Ausbildungs- und Partnervereine der Vereine aus Liga 1 bis Regionalliga) bei uns schon in der F-Jugend anfängt, befindet man sich ständig im Kompromissbereich :S


    Doch ich schweife ab 8)


    @ totog
    Es ist sicherlich immer die Frage, was besser wäre. Als ich in der F2 angefangen habe, gab es genug Kinder für eine Mannschaft. In der F1 kamen dann Kinder hinzu und wir haben mit 21 Kindern zwei Mannschaften gemacht, da wir einen vierten Betreuer hinzu bekamen. Das war mitunter ziemlich eng, da die Zeit bei uns in die Kommunionszeit fiel und viele Spiele verlegt werden mussten. Für mich war das sehr anstrengend, weil ich die Organisation für zwei Mannschaften machen musste. Nachdem dann ein weiterer Verein unserer Spielgemeinschaft beitrat hatten wir genug Kinder für Jahrgangsmannschaften und ich lag in der E2 bei etwa 16 Kindern bei drei Trainern. Da waren wir mit einer Mannschaft gut bestückt und als jüngerer Jahrgang haben wir viel Lehrgeld in der E-Jugend zahlen müssen und waren froh, als zum Ende der Saison auch ein, zwei Siege erzielt wurden. Noch heute sehe ich persönlich immer Schwierigkeiten darin neue Spieler in die Mannschaft einzubauen, insbesondere wenn diese leistungsschwächer sind, die Eltern nicht hinter dem Hobbywunsch ihres Kindes stehen oder Fußball für die Kinder Zweit- oder Dritthobby ist. Aber da muss man durch, wenn man auf dem Dorf spielt. Mein Ziel ist es immer die Schwächeren stärker zu machen und die Starken nicht zu verlieren. Glücklicherweise müssen bei uns fast alle Eltern mindestens einmal die Woche fahren und kaum einer ist bereit sein Kind in die nächste Stadt zu bringen, erst recht, wenn eine Leistungsstufe höher bis zu 5x die Woche trainiert und gespielt wird (1x Stützpunkttraining, 2x normales Training, 1x Ligaspiel, 1x Freundschaftsspiel oder Turnier). Da muss man schon ein Elternteil haben, was sein Leben nach den Zeiten des Kindes ausrichtet. Doch dazu sind - aus meiner Sicht glücklicherweise :D - nicht so viele Eltern bereit.


    Letztlich liegt das Problem daran, dass man nahezu keinen Trainernachwuchs findet. Wer hat auch die Zeit sich dreimal die Woche insgesamt gut 10 Stunden (inklusive Trainings- und Spielvorbereitungen sowie Fahrzeiten) Freizeit zu investieren? Die meisten haben daran kein Interesse und ich bin auch kein Fan von erfolgshungrigen Kindertrainern, die endlich mal das bisschen Macht bekommen, was sie schon immer haben wollten. Ich bin da noch ein wenig altmodisch und habe eine Verbundenheit zu meinem Heimatverein, so dass ich natürlich auch Grenzen habe. Aber das sehe ich auch nicht so als Problem. Irgendwann ist auch bei mir die Grenze erreicht, wo ich es schwer habe die Kinder noch weiter zu entwickeln. Zumindest habe ich das Gefühl, dass man bei uns vom Trainervater weg möchte, was aber auch bedeutet, dass man Geld und/oder Erfolg braucht, um unabhängige Trainer in den Verein zu bekommen. So weit ist es noch nicht, doch auch irgendwann wird bei mir ein Limit erreicht sein, wo es an der Zeit ist mit einer jungen Mannschaft wieder anzufangen. Ich denke, dass das zum Ende der D-Jugend erreicht sein wird. Dann habe ich zumindest die Erfahrung gesammelt, dass ich weiß, was von der F- bis zur D-Jugend an Rüstzeug erforderlich ist, damit man so eine Mannschaft mit den eigenen, bescheidenen Mitteln noch entwickeln kann. Denn solange es die Trainerknappheit im Kinder- und Jugendbereich gibt, werde ich nicht die Zeit finden auch noch parallel den Trainerschein zu machen. Das ist zeitlich einfach nicht darstellbar.


    Sicherlich hätten wir in der D2 genug Kinder für zwei Mannschaften gehabt, doch nachdem ich in der Herbstrunde der D2 gesehen habe, wie viele Kinder Konditionsprobleme hatten, war ich froh immer die volle Zahl an Auswechselspielern zu haben. Mal ganz abgesehen vom Problem des jüngeren Jahrgangs (letztens hatte der Gegner einen 13jährigen, der war 1,75m groß und wog gut 65kg. Da haben einige von meinen Kids die Hosen voll gehabt, alleine wegen dessen Erscheinung). Außerdem hat jeder Trainer immer mal ein Problem auf der Arbeit oder zu Hause und ich fand das ausgesprochen hilfreich, dass man bei drei Trainern sich im Zweifelsfall keine Gedanken machen musste, weil anderswo der Baum brannte. Immerhin ist das mein Hobby und man muss sich wegen dem Fußball schon so oft aufregen, dass ich mir nicht noch zusätzlichen Stress aufbürden muss, damit ich mein Hobby mit Freude ausüben kann. Also war auch klar, dass man ohne vierten Trainer/Betreuer keine weitere Mannschaft aufmachen wird.
    Ich habe zu viele Beispiele aus anderen Vereinen in meiner Region, wo der Trainer einfach alleine gelassen wird mit einer großen Zahl von Kindern. Die Kollegen versuchen manchmal alles und dann fährt man Samstagvormittags mit Mannschaft A und Samstagnachmittags mit Mannschaft B. Vorausgesetzt die beste Ehefrau von allen setzt dem Ganzen nicht frühzeitig ein Ende, ist es so, dass ich Kollegen kenne, die nach spätestens zwei, drei Saisons ausgebrannt sind und einfach nicht mehr können. Die ziehen sich aus Selbstschutz und auch mit viel schlechtem Gewissen zurück, weil es einfach nicht mehr geht. Dann gibt es aber lange Gesichter bei den Vorständen, weil man nie gemerkt hat, dass man das Pferd zu Tode geritten hat. So etwas möchte ich nicht erleben und ich bin immer sehr froh, dass wir es geschafft haben die große Truppe so lange Zeit zusammen zu halten. Die Kids wachsen einem schneller ans Herz, als man meint und mir ist klar, dass ich die Jungs (und bald auch Mädchen) nicht ohne guten Grund alleine lasse. Zu viele von denen haben außerhalb des Platzes schon Probleme genug. Nicht selten muss man die Jungs wieder aufrichten, weil es gerade nicht so läuft, aber keiner ein Ohr für sie hat. Mit der beginnenden Pubertät ist man manchmal mehr Sozialarbeiter, als Trainer ;)


    Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass einige Kinder sehr in ihrer Leistungsbereitschaft nachlassen, wenn klar ist, dass sie sowieso immer dabei sind. Da werden einige schnell faul, Du hast aber als Trainer das Problem, dass Du bei knapper Anzahl von Spielern sowieso immer alle mitnehmen musst. Finde ich persönlich nicht so gut.
    Ab der kommenden Saison haben wir dann mit den Jahrgängen 2004 und 2005 insgesamt 39 Spieler und dann wird es auch eine D3 geben, weil wir sechs Betreuer/Trainer haben. Dann haben wir jeweils eine Jahrgangsmannschaft 2004 und 2005 mit 14 Spielern in der Leistungsklasse sowie eine gemischte Mannschaft mit 11 Spielern, die in der Kreisklasse als D7 spielen wird (das wird bei uns immer noch angeboten, um den kleinen Vereinen zu ermöglichen selber noch eine Mannschaft stellen zu können). Natürlich wollen wir auch weiterhin neue Spieler hinzu gewinnen und wenn sich die D3 gut entwickelt, kann man sie im Frühjahr immer noch für die unterste D9er-Leistungsstaffel anmelden. Zumindest kann man die Kinder nach Leistungsfähigkeit in Mannschaften zusammen fassen und demnach auch Teile des Trainings ausrichten, denn trainiert wird nach wie vor mit allen Kindern gleichzeitig. Da bin ich sehr drauf gespannt, weil nicht jeder Trainerkollege das will, was andere möchte.
    Was das Ergebnis sein wird, wird man dann kommenden Sommer sehen ;)

  • Also,


    ich bin auch als Trainervater vor 4 Jahren gestartet und habe meinem Sohn direkt vorweggenommen, dass er ab sofort mehr leisten muss um sicher spielen zu können.
    Habe ihn demnach nicht bevorzugt, eher härter rangenommen als die anderen, allein um Streitigkeiten der Kids aus dem Wege zu gehen.


    Ich habe selbst als Aktiver in einem Club gespielt, bei dem mein Sturmkonkurrent der Sohn des Präsis war und ich demnach mehr oder minder, egal wie gut ich war (sogar die anderen Mitspieler haben immer gefragt, warum ich nicht öfter spiele). Das Ende vom Lied war, ich habe den Club schnellst möglich gewechselt. Und als Kind finde ich das noch schlimmer...

  • @

    Wieso willst Du der Beste in dieser Pfeifentruppe sein (gemeint war meine Mannschaft)? Komm zu mir, da kannst Du um den Kreismeister mitspielen.). Man ist manchmal so hin- und hergerissen zwischen "Ich mache mein (soziales) Ding und meine besten Spieler verlassen in absehbarer Zeit die Mannschaft" und "Ich mache Kompromisse, um die Truppe zusammen zu halten und ärgere mich häufig darüber, wie Eltern und Trainerkollegen mir das Leben schwer machen".

    An soetwas Ähnliches kann ich mich auch erinnern. Die "Pfeifentruppe" war seinerzeit ein Aufsteiger, der als Nachrücker in den Jugend-Leistungsfussball wechselte, weil der eigentliche Meister keinen Trainer für die höhere Liga fand und deshalb absagte. Weil der Nachrücker nicht viel Zeit für Planungen hatte, jedoch fast ein komplett neues Team brauchte, weil die Vizemeister nahezu komplett von der B in die A-Jugend wechselte, kam fast die Hälfte des Teams sogar aus 3 Ligen darunter. Allerdings benötigte man weitere Spieler, um ins Abenteuer zu starten. Da gab es dann von einem Keeper, der ein Wechselangebot bekam auch die Aussage: " ... ich wechsele doch nicht in eine Pfeifentruppe ... wo ich jedes Wochenende eine Packung bekomme .." Bereits 4 Wochen nach Saisonstart ärgerte er sich, weil das neue Team, von denen kaum jemand mal einen DFB-Stützpunkt gesehen hatte, furios startete. Im Winter bekamen fast alle Spieler Angebote von höher klassigen Teams. Aber sie wollten gar nicht wechseln, weil sie sich bei den neuen Trainern wohlfühlten und eine gute Perspektive für sich sahen!


    Es geht m.E. nicht um die Ligazugehörigkeit! Denn das nutzt sich sehr schnell ab. Es geht darum, sich wohlzufühlen und dabei ist es u.a. auch wichtig, sportlich so voran zu kommen, dass es auch für die Eltern und die Konkurrenz sichtbar ist! Denn wer besser ist als die Anderen, der bekommt sogar noch Anrufe von Spielern/Eltern, die gern in euer Team kommen wollen.


    Deshalb geht es genau zu prüfen, was die Abwanderungsgründe sind? Natürlich sollte man niemanden Steine in den Weg legen, wenn dieser mit bereits länger sichtbarem Talent einige Ligen höher sich auf "Augenhöhe" weiter entwickeln kann, wo das im Dorfverein nicht mehr möglich ist. Hier würde ich es sogar als Bestätigung der eigenen Trainerarbeit ansehen, Talente ein stückweit klug gefördert zu haben. Wo es aber lediglich auf Kreisebene oder um eine Liga geht, da sollte man schon etwas genauer hinterfragen, ob es sinnvoll ist.


    Wenn die Eltern/Spieler das Gefühl haben, dass der Trainer beratend statt allein mit der "rosa Vereinsbrille" werbend agiert, dann wird dieses Gespräch sicher für beide Seiten gut enden. Ein guter Abschied erleichtert auch immer die Rückkehr. Denn bei sehr vielen Wechselspielern ist der Traum von Ruhm und Ehre irgendwann vorbei.

  • Auch zu berücksichtigen bei diesen Wechseleien ist, dass selbst manche Leistungsvereine keine durchgäng hohe
    Spielklasse gewähren können. Beispiel: U15 spielt Regionalliga, also die höchste C-Junioren Liga. Die U16 spielt aber nicht Oberliga sondern Verbandsstaffel oder evtl. nur Bezirksliga...was soll der talentierte 15 jährige machen?
    Ein Jahr lang, mit Verlaub, rumkicken...und somit gegenüber seinen Altersgenossen, die weiterhin höchstmöglich spielen, an Boden verlieren, oder sich anderweitig umsehen.


    DTV

  • Habe ihn demnach nicht bevorzugt, eher härter rangenommen als die anderen, allein um Streitigkeiten der Kids aus dem Wege zu gehen.

    Ich habe vor Jahren mal ähnlich gehandelt. Habe meinem Sohn das damals aber nicht gesagt.
    Heute bin ich der Ansicht, dass ich damals einen Fehler gemacht habe. Auch ich finde es nicht gerecht, dass das Trainerkind einen Vorteil hat, wenn der Vater Trainer ist. Aber genausowenig ist es gerecht, wenn es einen Nachteil hat.
    Als ich Jahre später für eine kurze Zeit meinen jüngeren Sohn trainierte, habe ich diesen Fehler nicht mehr gemacht.

  • Ich habe vor Jahren mal ähnlich gehandelt. Habe meinem Sohn das damals aber nicht gesagt.Heute bin ich der Ansicht, dass ich damals einen Fehler gemacht habe. Auch ich finde es nicht gerecht, dass das Trainerkind einen Vorteil hat, wenn der Vater Trainer ist. Aber genausowenig ist es gerecht, wenn es einen Nachteil hat.
    Als ich Jahre später für eine kurze Zeit meinen jüngeren Sohn trainierte, habe ich diesen Fehler nicht mehr gemacht.


    Nur so als Verständnisfrage: Du hast also Deine beiden Söhne trainiert?


    Bei mir wird es so sein, dass mein Sohn (Jahrgang 2007) immer einen kleinen Vorteil den anderen gegenüber haben wird, da er sich schon recht stark für Taktik interessiert und eine recht gute Übersicht hat. Er kommt also meinem Ideal eines "raumdeckenden" und offensiv denkenden Abwehrspielers (oder halt Mittelfeldspielers) schon recht nahe. (Leider fehlt ihm noch ein wenig defensive Zweikampfstärke und er ist als Brillenträger in Zukunft bei Kopfbällen schon etwas im Nachteil) -- Er wird also von der Spielintelligenz her meistens wissen, was von ihm erwartet wird. Und das bieten mir die anderen Spieler seines Jahrgangs leider nicht...


    Vielleicht muss ich da ihm gegenüber etwas strenger sein, um das Vorwissen, dass er durch unsere Unterhaltungen über unsere Vorstellungen über schönen Fussball, wieder auszugleichen? Mal sehen. Ich werde ihn den anderen Eltern gegenüber auf jeden Fall nicht herausheben. Denn das gibt auf jeden Fall böses Blut.

  • Ich habe vor Jahren mal ähnlich gehandelt. Habe meinem Sohn das damals aber nicht gesagt.Heute bin ich der Ansicht, dass ich damals einen Fehler gemacht habe. Auch ich finde es nicht gerecht, dass das Trainerkind einen Vorteil hat, wenn der Vater Trainer ist. Aber genausowenig ist es gerecht, wenn es einen Nachteil hat.
    Als ich Jahre später für eine kurze Zeit meinen jüngeren Sohn trainierte, habe ich diesen Fehler nicht mehr gemacht.

    Und wie? @Follkao

  • Indem ich ihn absolut gleich behandelte. Er bekam die gleiche Spielzeit wie die anderen. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Rotierte wie die anderen. Stand genauso in der Start-7 wie die anderen und stand auch genauso nicht in der Start-7 wie die anderen.
    Er musste nicht mehr zeigen als die anderen und bekam dieselben Hinweise wie die anderen, wenn er weniger zeigte.
    Ich habe ihn also nicht zum Demo-Objekt der Gleichbehandlung gemacht, indem ich ihn schlechter behandelte.
    Der Unterschied zu den anderen bestand lediglich darin, dass er mit mir zum Training und Spiel fuhr.

  • Nur so als Verständnisfrage: Du hast also Deine beiden Söhne trainiert?

    Ja. Und zwischendurch und hinterher Mannschaften ohne eigene Kinder.

    Vielleicht muss ich da ihm gegenüber etwas strenger sein, um das Vorwissen, dass er durch unsere Unterhaltungen über unsere Vorstellungen über schönen Fussball, wieder auszugleichen?

    Macht für mich keinen Sinn.
    Ich würde eher Eure Unterhaltungen über Eure (?) Vorstellungen von schönem Fußball hinterfragen.

  • Indem ich ihn absolut gleich behandelte. Er bekam die gleiche Spielzeit wie die anderen. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Rotierte wie die anderen. Stand genauso in der Start-7 wie die anderen und stand auch genauso nicht in der Start-7 wie die anderen.
    Er musste nicht mehr zeigen als die anderen und bekam dieselben Hinweise wie die anderen, wenn er weniger zeigte.
    Ich habe ihn also nicht zum Demo-Objekt der Gleichbehandlung gemacht, indem ich ihn schlechter behandelte.
    Der Unterschied zu den anderen bestand lediglich darin, dass er mit mir zum Training und Spiel fuhr.

    Danke für die Antwort.


    Ich versuche es ähnlich zu handhaben. Problem ist jedoch folgendes: z.B. im Training. Es werden einfache Dribbling Übungen absolviert. Ich versuche die Kinder bei einigen Sachen zur korrigieren. Mein Sohn fasst es sehr oft als Kritik an seiner Person auf. Obwohl ich es nicht so meine.


    Er schaut oft hoch, nach Kommando´s, und sieht wohl zu erst seinen Papa als seinen Trainer. Legt sich das mit der Zeit?


  • Er schaut oft hoch, nach Kommando´s, und sieht wohl zu erst seinen Papa als seinen Trainer. Legt sich das mit der Zeit?

    Ich hoffe doch sehr für euch beide, dass sich das nicht legt!
    Versuche einfach nicht zu kritisieren, sondern zu loben und zu instruieren und ihn noch besser zu machen.

  • zum Thema ......


    Ich lege in meiner Mannschaft viel wert auf Geschlossenheit. ( sich in den Dienst der Mannschaft stellen )
    Bedeutet für mich jeder erledigt auf dem Spielfeld( und drum herum ) seine Aufgaben und versucht den anderen zusätzlich zu helfen. Beinhaltet aber auch, wenn der Spieler gerade nicht helfen kann sitzt er draußen.
    Dabei spielen bei mir alle und alle sitzen auch mal draußen ( im Idealfall ohne zu meckern ).
    Wenn ich für meinen Sohn eine Ausnahme/Sonderregel machen würde, könnte ich von niemandem verlangen sich an diese Regeln zu halten.
    Zum anderen bin gerade ich als Trainer Vorbild und stehe unter besonderer Beobachtung.
    Ich möchte nicht, dass meine Kinder(Fußballer) lernen - Regeln gelten für alle, außer für diejenigen die diese Regeln aufstellen.
    Verständnis habe ich natürlich für organisatorische Probleme dabei.
    Mama arbeiten , Papa beim Fußball - wohin mit dem kleinen Fußballer ???
    Ich handhabe es so .... Es gibt einen Rotationsplan ( auch für meinen )
    Wenn es zeitlich nicht anders geht nehme ich ihn mit auch wenn er nicht dran wäre,
    dafür lasse ich ihn auch mal zu hause wenn er nach Plan dran wäre ( und es organisatorisch passt ).
    Diese Freiheit ist in meinen Augen Ausnahme genug und für die Eltern (meistens) akzeptabel.
    Diese Regelung habe ich allerdings auch nicht öffentlich kommuniziert.
    Sie merken einfach , jeder bleibt mal zu hause, jeder sitzt mal auf der Bank, alle spielen.
    Bei einem starren Plan der öffentlich ist gibt es dann wieder viel Stoff zum diskutieren.
    Da ich mich selbst und mein Kind in den Dienst der Mannschaft stelle, kann ich es erst von den anderen verlangen !!!
    Persönlich bin ich eher der Trainervater der von seinem Kind mehr erwartet und mit ihm strenger ist als mit anderen. und mir dessen bewusst !!!
    Aber .......
    Meine Strenge und Erwartungen beziehen sich nicht auf seine Leistungen als Fußballer, sondern mehr auf Disziplin, Aufmerksamkeit, Umgang und natürlich dem Dienst an der Mannschaft.


    @PhilMiku -
    ich versuche nur in diesem Bereich anders mit ihm umzugehen,
    weil ich genau den Effekt beobachte den du meinst.
    Zum Glück nimmt meiner es nicht persönlich, aber um bei meinem eigenen Sohn ( der mich viel besser kennt und einzuschätzen weiß ) den selben Eindruck zu hinterlassen wie bei anderen Kindern muss ich härter auftreten.
    Du kennst deinen Sohn am besten --- könnte er auch etwas sensibel sein ???


    liebe Grüße
    Andy

  • Achtung, vollig neuer aspekt in diesem thrwad zum thena: letztes Wochende turnier. Mein sohn (7) sollte auf der bank bleiben, wegen eben der Rotation. Alle Eltern und mein Co zu mir: " vergiss, der soll spielen, wir sind heute so gut und wollen mal endlich ein turnier gewinnen". Also hat er gespielt. Vor dem finale kam er zu mir ubd sagt im flüsterton: "Papi, alle waren schon auf der bank, nur ich nicht. Bitte lass mich doch auch mal draussen damit die kleinen spielen können."
    Das Ende vom Lied: ich erklärte ihm, dass die anderen erwachsenen das heute nicht versehen würden, wenn ich ign draussen lasse. Wir haben dann das finale 0:1 verloren. Leider hat niemand erkannt, dass mit fairer Rotation alles genauso gewesen wäre. Aber ich bin - sorry wenn ich das so sage- hammerstolz auf meinen jungen!


    Edit: was ist jetzt der neue Aspekt? Das nicht die anderen Spieler/Eltern nörgeln und nicht der Trainer Das Problem hat, sondern selbst der Bevorteilte das gar nicht so wünscht!

  • Man kann sein Kind gar nicht innerhalb einer Mannschaft gerecht behandeln. So sehr man sich auch bemüht, seinem rationalen Verstand zu folgen, das einem sagt, das Kind hat genauso viele Rechte und Pflichten wie alle anderen Spieler, so sehr wird man durch die emothionale enge Verbundenheit mit seinem Kind daran gehindert, jederzeit eine neutrale Entscheidung zu treffen. Dabei macht es kaum einen Unterscheid, ob man sein Kind bevorzugt oder benachteiligt. Denn in jedem Falle wird man mehr oder weniger falsch handeln.


    Wer also gerne Trainer werden und bleiben möchte, der sollte sich entweder ein Team aussuchen, bei dem das eigene Kind nicht mitspielt oder als "Notlösung" alles mit seinem Trainerkollegen besprechen, um nicht unbewußt beim eigenen Kind falsche Entscheidungen zu treffen.


    Sein Kind "härter ranzunehmen" als Mitspieler, nur um den Eltern zu zeigen, dass man gerecht wäre, dass ist eigentlich das Dümmste, was man machen kann. Denn so macht man das Kind ganz nebenbei zum Sündenbock für eventelle Enttäuschungen der Eltern anderer Spieler. Denn die sehen möglicherweise immer noch eine Bevorzugung des Trainersohnes, weshalb sie ihn auffordern, ihn noch "härter ranzunehmen", bis das Kind irgendwann gefrustet aufgibt, um endlich mit einer neue Freizeitbeschäftigung "sein eigenes Ding" zu machen.

  • welcher Aspekt ist den für dich neu ??


    Eltern nehmen Einfluss auf den Trainer !


    Gewinnen wollen steht im Vordergrund !


    Kinder viel mehr verstehen als wir Erwachsenen denken und sie Fairness erkennen !


    für das nächste mal sei doch schlau genug , die stärksten Spieler lieber in der Vorrunde oder Halbfinals "schonen" wenn ein Finale in erreichbarer nähe liegt.
    Was hast jetzt -
    Eltern die glauben ihren willen zu bekommen wenn sie alle gegen dich zusammen halten.
    Geschaft, dass gewinnen wollen tatsächlich euer Ziel ist !
    Und die Kinder durcheinander gebracht ---- gilt die Regel ( alle dürfen spielen ) nun oder nur manchmal, oder nur in der Vorrunde oder garnicht ?????