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  • Hallo zusammen,
    ich trainiere eine Jugendmannscahft in Baden Baden und hätten gerne zu folgendem Ratschläge.


    Ich bin seit mehreren Jahren erfolgreich Trainer dieser Mannschaft und habe es zusammen mit meinen Trainerpartner geschafft sie kontinuierlich aufzubauen. Ich bin niemand der im Mittelpunkt stehen muss, ganz im Gegenteil, aber einer der für seine Arbeit doch mal gerne gewürdigt wird.
    Ohne Probleme habe ich mehrere Jahre im Trainerteam gearbeitet und als sogenannter Cheftrainer, nie diese Vormachtstellung raushängen lassen. Warum auch?
    Letzte Woche folgender Zwischenfall:
    Vor der Saison hat mein langjähriger Co aufgehört und der Verein organisiert als Ersatz einen neuen. Abgesprochen war wieder die arbeit als Team. Bei einer Vorstandssitzung mehrere Monate danach wurde der neue Trainer mir gegenüber als Cheftrainer betittelt. Er unterstrich aber den Teamgedanken. Soweit so gut. Letzte Woche beim Spiel wurde ich vor versammelter Truppe angemacht mit den Worten "wer ist hier der Cheftrainer? Laber nicht so eine Scheiße". Die Mannschaft sieht mich als Nummer 1, findet mein Training besser und auch meine Anweisungen. Sie war dementsprechend von diesem Verhalten schokiert. Wie gesagt, ich brauche das nicht, mich stört nur, dass man sowas vorher abklären soll.
    Denke nun an Rücktritt, sowas muss ich mir bei meinem Hobby nicht geben. Wie seht ihr das?



    Viele Grüße aus Baden Baden,
    Michael

  • Hi Pep,
    mich würde als erstes interessieren was für eine Mannschaft du trainierst D, C, B-Jugend?


    Ich glaube du hast am Anfang verpasst, das richtig mit deinem neuen Kollegen abzusprechen....auf der anderen Seite versteh ich nicht wie du dir jemand als Co vom Verein vorsetzen lassen kannst. Ich persönlich suche mir die Leute aus mit denen ich zusammenarbeiten will - was den Fussball betrifft. Das ist schließlich ein Hobby und man sollte sich gut verstehen im Trainerteam und wissen das der eine im Endeffekt das letzte Wort hat.


    Wenn die Mannschaft hinter dir steht (deswegen denke ich das es eine höhere Jugendmannschaft ist) dann würde ich dringend das Gespräch mit deinem Kollegen suchen. Je nachdem wie das läuft, würde ich zum Jugendleiter gehen, mit ihm reden und raushören wo du stehst.
    Wenn du da den Rückhalt hast würde ich diesen "Kollegen" bitten zu gehen - das Vertrauensverhältnis ist einfach nicht mehr da.


    Wenn die Mannschaft hinter dir steht, es dir Spaß macht und du weiter machen möchtest - würd ich drum kämpfen und nicht einfach so die Flinte ins Horn werfen!


    Ich bin auch der Meinung Cheftrainer, Co-Trainer ist eigtl wurst aber auf dem Papier muss das geregelt sein und das bist in diesem Fall DU! ;)

  • Hallo Pep,
    sowas hab ich in anderer Form auch. Wir sind zu zweit in der E-Jugend. Ich bin eigentlich der, der im Hintergrund organisiert und macht, auch die Homepage. Mein anderer Kollege hat ein Problem mit der Zuverlässig-und Pünktlichkeit, was mich sehr nervt. Wenn Training ist, dann kommt er oft zu spät, aber zeigt dann eine "Ich bin da und alles hört auf mein Kommando" Mentalität. Das kann ich leider gar nicht ab.
    Ein Gespräch mit dem Kollegen war einigermaßen fruchtbar. Seitdem läuft es besser. Ich denke sowas sollte man zuerst versuchen und nicht die Mannschaft da mit rein zu ziehen. Ein Gespräch unter Trainer hilft da mehr. Wenn es wirklich gar nicht geht, aber man Bock hat mit den Kindern zu trainieren, dann wäer vielleicht das Gespräch mit dem Jugendleiter auch nicht verkehrt. Meine Einstellung ist die, das es um die Kinder geht.


    Gruss


    Tom

  • Danke für eure Antworten. Der Verein steht hinter ihm als Chef, so wurde mir das mitgeteilt. Vor der Saison war das noch anders.
    Die Mannschaft steht hinter mir, jeder Mann. Nur es geht gar nicht so mit jemanden zu reden, vorallem wenn man vorher betont es gibt keinen Co-Trainer. Finde das einfach herablassend und respektlos. Selbst wenn es aus der Emotion herausgewesen wäre, genug Zeit zum Entschuldigen war da. In meinen Augen ist die Vertrauensbasis, und das ist enorm wichtig für eine Zusammenarbeit, nicht mehr vorhanden. Außer die Jungs hält mich nichts mehr im Verein aber in gewisser Weise muss ich einmal auch an mich denken. Es gibt auch konkrete Angebote von anderen Vereinen, soviel schein ich in der Vergangenheit nicht falsch gemacht zu haben. Nochmal: Mir geht es nicht darum der "Chef" zu sein. Ich hätte auch kein Problem damit die zweite Geige zu spielen. Sofern es vorher abgeklärt ist und nicht die ganze Zeit, bis zum Vorfall letzte Woche, genau vom Gegenteil gesprochen wurde. In meinen Augen ist das total respektlos und das kann ich mir nicht gefallen lassen.
    Seid ihr der Meinung, dass ich evtl. überreagiere?

  • or der Saison hat mein langjähriger Co aufgehört und der Verein organisiert als Ersatz einen neuen. Abgesprochen war wieder die arbeit als Team. Bei einer Vorstandssitzung mehrere Monate danach wurde der neue Trainer mir gegenüber als Cheftrainer betittelt. Er unterstrich aber den Teamgedanken. Soweit so gut.

    So wie Du es beschreibst, war da doch die Rollenberteilung (Chef-Co) klar, Team hin oder her. Hast Du da wiedersprochen?


    Aber unabhängig davon: Mit einem Trainer, der mich so anpampt, wie Du es zitierst, würde ich nicht zusammen arbeiten wollen. Es muss ja immer noch Spaß machen.


    Grüße
    Oliver

  • Letzte Woche beim Spiel wurde ich vor versammelter Truppe angemacht mit den Worten "wer ist hier der Cheftrainer? Laber nicht so eine Scheiße".

    Das geht natürlich überhaupt gar nicht! Es bedarf eines unverzüglichen Gespräch zwischen dem Vorstand, deinem Trainerkollegen und dir, um die Kompetenzen klar zu definieren!


    Wie meine Vorredner schon sagten, ist da etwas durch dein Schweigen aus dem Ruder gelaufen. Selbst mit wohlmeinendem Teamgedanken muß die Mannschaft und auch der Verein wissen, wer wofür die Verantwortung trägt. Denn wenn jeder nur ein bißchen Verantwortung hat, dann hat sie letzendlich niemand!


    Also rasch das Gespräch suchen, statt beleidigt zu schmollen. Selbst wenn als Ergebnis eine vorzeitige Entbindung von der Verantwortung herauskommt ist es immer noch besser, als weiterhin gute Miene zum bösen Spiel zu machen!

  • Für mich reagierst du nicht überempfindlich. Das Anmachen vor der Mannschaft (labern)
    ist ein absolutes Unding, und bedarf einer dringenden Klärung, mit klaren Absprachen, zuerst mit diesem Trainer, dann mit der Jugendleitung.
    Warum auch immer, scheint aber die Vereinsführung hinter diesem Mann zu stehen.
    Dann bleibt nur die Konsequenz des Gehens.


    Ein Trainerteam muss zusammenstehen, kann durchaus mal unterschiedliche (gar förderlich) Vorstellungen sein. Gegenüber der Mannschaft aber immer als Einheit auftreten.


    Sei ein Trainerteam noch so gut, muss geklärt sein, wer letztendlich die Entscheidung trifft. Das muss vor Beginn der Saison geklärt sein, und zwar in einem offenen Gespräch.


    Der Fehler liegt eindeutig in der Vergangenheit, auch mit bei dir.
    Bin ich Trainer einer Mannschaft und mein Mittrainer scheidet aus, dann such ich doch einen neuen Co, der mit meiner Grundeinstellung konform geht, mit dem ich somit dann auch kann. Alles andere kann doch sich nicht zu einem produktiven Team entwickeln.


    Wird mit jedoch vom Verein einer einfach vor die Nase gesetzt, so klingen doch alle Glocken, und es muss sofort eine klare Regelung her, ansonsten wird die Konsequenz gezogen. Wie sich hier zeigt, ist doch sonst der Ärger schon vorprogrammiert.
    Und zwar für alle Beteiligten, inbesonders für die jungen Spieler.

  • Ein Trainerteam muss zusammenstehen

    Hallo Günter,


    schön das du wieder dabei bist.


    Die Frage, ob ein Trainerteam immer zusammenstehen muß, entlädt sich ja nicht nur an diesem Beispiel. Wer länger im Trainergeschäft ist, wird sicherlich selbst Situationen erlebt haben, in denen er vor der Entscheidung stand:


    Darf ich der Mannschaft meine abweichende Meinung zum Trainerkollegen sagen, bzw. wann sage ich der Mannschaft, dass ich anderer Meinung bin wie mein Trainerkollege?


    Darin enthalten ist die Frage, inwieweit geht meine Wertvorstellungen an dem meines Trainerkollegen vorbei? Grundsätzliches kann/muß man sicherlich vor der Saison klären, doch nicht selten entwickelt sich eine Eigendynamik, weil die Theorie nicht mehr mit der Praxis überein stimmt. Im Kinderfussball haben wir es da sehr häufig mit altersgerechtem Training, Leistungszuordnung, Spielzeiten, Rotation, Coaching zu tun. Später reduzieren sich die Themenfelder ein wenig.


    Einig sind wir uns sicher darin, dass offener Streit vor der Mannschaft wenig Sinn macht, weshalb es in den allermeisten Fällen eine zeitnahe Ausssprache zwischen den Trainerkollegen und ggf. Vorstand geben sollte. Was ist jedoch, wenn ein Trainer seinen Kollegen vor versammelter Mannschaft soweit erniedrigt, dass er danach gar nicht mehr ernst genommen wird? Denn es gehören ja immer mindestens 2 Menschen dazu, damit so eine Eskalation entsteht: Der Eine, der dem Anderen in den Hintern tritt und der Andere, der bereitwillig seinen Allerwertesten hinhält. Spätestens hier ist Schluß mit Lustig, weil es an der gegenseitigen Wertschätzung und dem Respekt mangelt. D.h. ein Trainer, der nicht teamfähig ist, läßt sich wohl nicht lange vom Verein halten. Denn es steht zu befürchten, dass er mit seinem Nachfolger ähnlich umgeht?


    Hin und wieder kommt es aber auch vor, dass die Chemie zwischen den Trainerkollgen nicht stimmt. Dafür gibts eine Reihe von Gründen. Im Normalfall wird ein Weg gefunden, bei dem gegenseitiger Respekt gezollt wird, damit jeder Trainer mit Spaß am Job sich aufs Wesentliche konzentrieren kann. Was aber ist, wenn es sehr große Unterschiede in der fachlichen Trainerkompetenz gibt? Besteht nicht hier die Gefahr, dass man zunächst gute Miene macht, dann jedoch irgendwann (meistens dem ausgebildeten Trainer) der Kragen platzt und es nur so aus ihm heraussprudelt? Ist nicht das auch eine durchaus menschliche Reaktion und sagen: " ... was laberst du ...", weil vielleicht Versuche einer fachlichen Erklärung vorher gescheitert sind?

  • Es muß einfach einen geben , der das letzte Wort hat. Diese Position muß vorher festgelegt werden. Allerdings hat der Chef dann auch eine gewisse Verantwortung und ein Vorbilddasein...d.h. dieser Ausrutscher mit dem Abkanzeln vor versammelter Mannschaft bedarf einer Entschuldigung vor versammelter Mannschaft.


    Ansonsten gilt.... da Du anscheinend Angebote anderer Vereine hast.... warum nicht was neues ausprobieren? Und wenn es nur für eine Saison ist, damit der alte Verein merkt, was er verloren hat!

  • Es muß einfach einen geben , der das letzte Wort hat.

    Den gibt es scheinbar auch! Aber offensichtlich hat der nicht für "klare Verhältnisse" gesorgt, weshalb die beiden Trainer und auch die Manschaft unterschiedliche Meinugen vertreten. Darf nicht vorkommen, aber es kann natürlich, wenn man sich nicht klar genug ausgedrückt hat, sodass Raum für Spekulationen bleibt. Im Normalfall klären die Trainer das kurzfristig! Man sieht ja, was dabei herauskommt. Denke mal, da müssen sich Alle ein stückweit an die eigene Nase fassen.


    Unabhängig von den Verantwortlichkeiten ist das Benehmen dieses Trainerkollgen natürlich unter aller Sau und fordert eine Entschuldigung vor versammelter Mannschaft, damit durch die Aufrichtigkeit und das Bedauern wieder Ruhe in der Mannschaft und seinem Umfeld einkehren kann. Auch der Jugendleiter/Vorstand sollte ein Interesse daran haben, die Angelegenheit rasch zu klären, da es sich sonst negativ auf das Image des Vereins auswirken kann. Denn man sieht sich meistens zweimal mit Leben!

  • Darf ich der Mannschaft meine abweichende Meinung zum Trainerkollegen sagen, bzw. wann sage ich der Mannschaft, dass ich anderer Meinung bin wie mein Trainerkollege?


    Für mich ein klares Nein! vor allem im Kinder- und Jugendbereich.


    Diese abweichende Meinung, die ja durchaus sinnvoll und produktiv sein kann, wird unter den Trainerkollegen ausgetauscht.


    Ich habe meine Co-Trainer immer dazu aufgefordert Kritik zu üben, ander Meinungen und Vorstellungen kundzutun - aber nie vor der Mannschaft.


    Ich habe auch nie einen Trainerkollegen, der aus meiner Sicht was falsches gegenüber den Kids
    rübergebracht hat, vor der Mannschaft korrigiert, oder ihm ins Wort gefallen.


    Nach dem Training wurde das intern geklärt, und dann im nächsten Training falls erforderlich korrigiert, und zwar nicht von mir, sondern von diesem Trainer.


    Kinder und Jugendlich dürfen nie das Gefühl bekommen, dass die Trainer nicht an einem Strang ziehen - sie nutzen das über kurz oder lang gnadenlos aus (bei Kindern natürlich auch die Eltern).


    Ich hatte mir meine Co auch immer selbst gesucht.
    Und dort wo ich Co werden sollte, 4 Wochen Testzeit vereinbart und dann entschieden, je nachdem ob es passte oder auch nicht. Es passte nicht immer. Das wars dann hatl.

  • Die beiden Beiträge @guenter treffen 100% meine Meinung.


    Dem Threadsteller wurde scheinbar vom Verein ein Cheftrainer vor die Nase gesetzt, ohne dies von BEginn an zu kommunizieren. Eventuell ja, weil man den neuen Trainer haben wollte, den alten aber nicht brüskieren wollte, da man Angst hatte, dass dies Unruhe in der MAnnschaft gibt plus eventuell Austritte vor Siasionbeginn.


    So oder so, geht es aber nicht, dass man sich vor den Kindern widerspricht oder gar denunziert.


    Ich würde nie auf die Idee kommen, mit einem Trainer zusammenzuarbeiten, den ich nicht kenne bzw. mir selbst ausgesucht habe.


    Viele kennen vielleicht auch ein anderes Phänomen. Wenn der Co-Trainer mal alleine bei einem Wettkampf ist und "alles" anders macht. Meist sind das eben Co-Trainer, die sich in die Arbeit nicht aktiv einbringen bzw. einbringen dürfen, wo also kein wirkliches Miteinander im Trainerteam stattfindet.


    Ich habe über 10 Jahre mit dem selben Kollegen Teams betreut. Wir hatten grundsätzlich die gleiche Philosophie, aber dennoch hatten wir auch mitunter unterschiedliche Meinungen und haben die diskutiert.
    Aber nach außen haben wir immer die selbe Sprache gesprochen, jede Handlung und Entscheidung als unsere gemeinsame verkauft, den Kindern gegenüber, genauso, wie den Eltern gegenüber (Hier "zeichnet" sich ja auch so manch ein Co-Trainer aus im Dialog mit den Eltern.)


    Ohne dies funktioniert das ganze nicht mittel- oder gar langfristig.


    Wenn man mit denEntscheidungen des Kollegen nicht guten Gewissens leben kann, dann muss man sich trennen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Hallo zusammen,
    ich trainiere eine Jugendmannscahft in Baden Baden und hätten gerne zu folgendem Ratschläge.


    mich würde als erstes interessieren was für eine Mannschaft du trainierst D, C, B-Jugend?

    Die Frage nach der Altersklasse ist bei der Beurteilung wichtig. Lt. Deinem Profil bist Du nämlich im Seniorenbereich tätig.


    Ich möchte die ganze Sache aber mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
    Warum macht ein Verein/Vorstand so etwas? Mir fällt dabei dieser Punkt auf:

    Ich bin seit mehreren Jahren erfolgreich Trainer dieser Mannschaft und habe es zusammen mit meinen Trainerpartner geschafft sie kontinuierlich aufzubauen.

    So schön sich das auch anhört, kann sich das aber auch ganz anders darstellen. Über längere Zeit gleiches Trainerteam, evtl. gleiche Mannschaftszusammenstellung und Elternschaft... Mehr als einmal habe ich gesehen, wie sich in solchen Konstellationen ein "Verein im Verein" bildet. Das kann Ausmaße annehmen, bei denen man als Vorstand einfach reagieren muss.
    Wie man mit Dir umgegangen ist, ist schäbig. Da stimme ich überein.
    Versuch mal kritisch zurückzublicken: Gibt/gab es "Verein-im-Verein-Tendenzen" in der Mannschaft? Gab es vielleicht sogar Signale seitens Vorstand/Jugendleiter, dass man nicht einverstanden ist?


    Kommen wir auch noch zu einem fußballerischen Aspekt: Mehrere Jahre (über welchen Zeitraum reden wir hier eigentlich konkret?) eine Jugendmannschaft vom selben Trainer trainieren zu lassen, ist nicht optimal. Dass mal jemand mit einem anderen Blick rangeht, ist oft sinnvoll. Anderes Training, andere Ansprache, sich auf einen neuen Trainer einstellen müssen, Wohlfühlzone verlassen... All das macht mal Sinn.
    Oft genug wird nach einem Trainerwechsel der Rechtsverteidiger zum Linksaußen oder der Mittelstürmer zum Innenverteidiger. Und das einfach nur, weil mal jemand aus einer anderen Perpektive auf die Mannschaft guckt.


    Also: Wie man nach Deiner Schilderung mit Dir umgegangen ist, ist nicht in Ordnung. Dass man eine Änderung wollte, kann nachvollziehbar sein.

  • @Günter


    Hier gehts um eine Seniorenmannschaft. Denn wer im Jugendbereich der Chef- und der Co-Trainer ist, das wird meistens in Zusammenarbeit mit dem Jugendleiter geregelt, nicht im Vorstand.


    In der Vorstandssitzung wurde die Veränderung der Verantwortlichkeit (der Neue wird Cheftrainer) präzisiert. Als neuer Cheftrainer möchte man gern im Team arbeiten, allerdings sieht man sich in der Verantwortung, die Mannschaft mit "eigener Handschrift" sportlich weiterzuentwickeln.


    Vor diesem Hintergrund muß man das Verhältnis des neuen Cheftrainers zur Mannschaft beleuchten, zudem der Co-Trainer sagt:

    Die Mannschaft sieht mich als Nummer 1, findet mein Training besser und auch meine Anweisungen. Sie war dementsprechend von diesem Verhalten schokiert.

    Üblich ist es, dass ein neuer Cheftrainer von einem Vorstandsmitglieder vor der Mannschaft präsentiert wird. Insofern müßte jedem Spieler klar sein, wer fortan das Sagen hat und wer den Cheftrainer unterstützt.


    Die Frage lautet also:


    1. hat es diese offizielle Trainervorstellung gegeben?
    2. Warum sieht dich die Mannschat weiterhin als Nr. 1?
    3. Welche Aussage des Co-Trainers hat den Cheftrainer so verärgert, dass er emotional darauf reagiert hat?


    Wenn aber tatsächlich die Verhältnisse nicht so klar sind und/oder sich ein Eigenleben zwischen Trainerteam sowie Trainer und Mannschaft entwickelt hat, darf ein Trainer vor versammelter Mannschaft eine abweichende Meinung als konstruktive Kritik äußern?


    Das mag auf den ersten Blick ein wenig seltsam vorstellbar sein? Ist man es doch in Deutschland gewohnt nach strengen Hirachie-Prinzipien zu denken, in dem man zwar anderer Meinung sein darf, jedoch immer die des Offiziellen zu teilen hat. Könnte nicht ein offenes, ehrliches Teamverhältnis konstruktive Kritik herausfordern? Wenn ein Chefcoach das Wissen und die Beoachtungen seines Co. wie auch der Spieler nicht in die Spielanalyse einbezieht, wieviel an Wissen bleibt unentdeckt und kann nicht für kommende Ziele eingebunden werden?


    Wir legen im Nachwuchsfussball großen Wert darauf selbständig denkende und handelnde junge Menschen zu entwickeln! Warum binden wir sie dann nicht als Entscheidungshilfen ein, sondern treten als Instruktor auf? Ist nicht das auch eine Frage der Teamfähigkeit eines Trainers?


    Statt der klassischen Spielanalyse, die der Trainer im Monolog zur Mannschaft hält, könnten die Fragen treten: was glaubst du gut gemacht zu haben und was meinst du, kannst du noch besser? Wer das schon mal gemacht hat, wird erkennen, was ihm entgeht, wenn er auf diese Beschreibungen verzichtet.


    Klar sein sollte allerdings, dass bei abweichender Meinungsäußerung niemand sein Gesicht verlieren darf. Der Satz: "... was laberst du eigentlich ..." bedarf einer Entschuldigung vor versammelter Mannschaft sowie eine Aussprache, wer für was verantwortlich ist! Aber auch der Co-Trainer sollte sich vor der Mannschaft in der Form äußern, dass man wieder gemeinsame Ziele verfolgt!