Siegeswillen fördern

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  • Einen wunderschönen Sonntag Vormittag wünsche ich allen Trainerkollegen!


    Ich kämpfe (innerlich) momentan mit folgender Situation. Als Trainer einer Dorf F-Jugend (eben erst von der G gewechselt) habe ich obwohl wir schon über zwei Jahre miteinander trainieren nach wie vor einige wenige Spieler, die sehr passiv am Spiel teilnehmen. Natürlich ist mir das Ergebnis komplett egal und alle Spieler spielen (beinahe) die selbe Zeit. Bei meinen geschickteren sehe ich eigentlich kaum Probleme, was den Siegeswillen angeht. Die geben immer Vollgas. Bei den passiveren Kickern kommt es mir aber so vor, als ob sie es in Ordnung finden würden, mal einen Gang zurückzuschalten. Nach dem Motto:" Der Trainer hat ja gesagt, wenn ein Fehler passiert macht das nichts". Einen habe ich dabei, der technisch zu den Besseren gehört, koordinativ mit Abstand der Beste ist und der auch körperlich nicht hinterherhinkt. Der freut sich riesig wenn wir ein Tor schießen und ist bei den Trainings mit Freude bei der Sache. Von den Spielen hat er aber fast gar nichts, weil er eigentlich nur zusieht, wie Freund und Feind an ihm vorbeilaufen. Er wird auch nicht von seinen Eltern unter Druck gesetzt oder so. Wirklich Gas gibt er eigentlich nur, wenn wir gegen heillos unterlegene Gegner spielen.
    Ich möchte die Kinder keinesfalls unter Druck setzen, allerdings bin ich davon überzeugt, das ein Kind, das aktiv um den Ball fightet, mehr lernt als jemand, der das Spiel einfach "passieren" lässt. Ich sage meinen Kindern immer, dass sie keine Angst vor Fehlern haben sollen und alles probieren dürfen, dass sie aber aktiv sein sollen und nicht einfach "nichts" machen sollen.


    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
    Wie seid ihr damit umgegangen?
    Oder ist es in irgendeiner Form doch gut, einen Sieg von seinen Spielern zu "fordern"?

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Ich denke hier an folgendes:


    1. Dorfmannschaft...du wirst vermutlich ein Team bedienen, dass in größeren Städten mit einigen F Mannschaften so nicht zusammengestellt worden wäre, weil einige in der F 1...andere in der F 2 oder 17 spielen würden. Damit wäre zu leben.


    2. Auch hier mein Tipp für das Training...in Spielformen (z.B. 2:2...2:1...vornehmlich 1:1) den Jungen in die Situation bringen, dass er aggieren muß. Hierbei würde ich ein großes Augenmerk darauf legen, dass dieser Junge nicht vorgeführt wird.


    Das bedeutet konkret, dass er anfangs gegen gleichstarke Spieler z.B. das 1:1 angeht....und sich dass dann so steigert, dass er es auch gegen Stärkere versucht zu bestehen. Über die "Gleichstarken" tankt er das Vertrauen....und darüber dann -hoffentlich- dass er es versucht, dem Stärkeren Paroli zu bieten.


    Wäre er in der E...würde ich ihm z.B. schonmal das Ballablaufen versuchen zu erklären...so dass er selbst an Schwächerer eine Chance auf deinen Zweikampfsieg erhielt....denn die Erfolgserlebnisse benötigt er.


    Vielleicht ist er technisch super....und nicht dumm. Vielleicht gehört er aber auch eingentlich in die F 3...da er z.B. einfach langsamer ist und deshalb keine Schnitte hat. Dafür kann er nix...das ist in der Vergleichsgruppe in der er sich bewegt...einfach so hinnehmbar.


    Eventuell wäre es eine Option...ihn mal im Rahmen der Rotation in den Sturm zu stellen. Da riecht er das Tor und den Erfolg und über seine gute Technik könnte er den Willen darauf entwickeln und die Sau 10 Meter von der Kette lassen. Wäre einen Versuch wert.


    3. Provokationsregeln im Trainining einbauen.


    Z.B.....3:3...


    dabei ist denen klar, dass alle angreifen und alle verteidigen.


    Provokationsregeln wäre: WER STEHT und sich nicht bewegt...(freiläuft...umschaltet auf Verteidigen bei Ballverlust usw....nicht mit angreift...nicht als Ballnahester "kämpft", sattdessen vom Mitspieler, vom Gegenspieler, vom Trainer dabei ertappt wird...Pause zu machen...rumzustehen usw.....sorgt für einen Ballverlust an den Gegner....hä watt bin ich wieder fies. Genau so würde ich das versuchen. Gruß Andre

  • Das bedeutet konkret, dass er anfangs gegen gleichstarke Spieler z.B. das 1:1 angeht....und sich dass dann so steigert, dass er es auch gegen Stärkere versucht zu bestehen. Über die "Gleichstarken" tankt er das Vertrauen....und darüber dann -hoffentlich- dass er es versucht, dem Stärkeren Paroli zu bieten.

    Prinzipiell sicher eine gute Idee, aber ich lasse die Spieler immer wieder in verschiedensten Spielen gegeneinander antreten. Da schlägt er sich eigentlich immer recht wacker. Letztens machten wir eine "Fußballolympiade" (Fußballdecathlon nach Horst Wein in leicht abgeänderter Form) wo besagter Spieler den ersten Platz erreichte.

    Vielleicht ist er technisch super....und nicht dumm. Vielleicht gehört er aber auch eingentlich in die F 3...da er z.B. einfach langsamer ist und deshalb keine Schnitte hat.

    Der ist alles andere als Dumm. Ein gewiefter Kerl der schnell lernt und begreift und wie gesagt den anderen weder technisch noch körperlich unterlegen ist. Meiner Meinung nach haperts eigentlich nur daran, dass es ihm eigentlich egal ist, ob jetzt der gegnerische Spieler an ihm vorbeidribbelt oder ein Tor schießt.

    Eventuell wäre es eine Option...ihn mal im Rahmen der Rotation in den Sturm zu stellen.

    Wir spielen nach wie vor 4+1 dadurch haben wir lediglich 2 Position (Feldspieler und TW). Habe jetzt viel über deinen Absatz nachgedacht und natürlich könnte es sein, das er mit offensiv- und Defensivaufgaben gleichzeitig überfordert ist. Ich werde es jedenfalls mal versuchen ihn als "Stürmer" aufzustellen. Allerdings finde ich es nicht richtig ihn für seine "Faulheit" zu belohnen und ihn von Defensivaufgaben zu entbinden.

    Provokationsregeln wäre: WER STEHT und sich nicht bewegt...(freiläuft...umschaltet auf Verteidigen bei Ballverlust usw....nicht mit angreift...nicht als Ballnahester "kämpft", sattdessen vom Mitspieler, vom Gegenspieler, vom Trainer dabei ertappt wird...Pause zu machen...rumzustehen usw.....sorgt für einen Ballverlust an den Gegner....hä watt bin ich wieder fies.

    Gut und schön, aber wie kann man als verteidigende Mannschaft den Ball verlieren ?(


    ... und vielleicht ist es in meinem ersten Post nicht ganz klar rübergekommen. Mir geht es auch um den Widerspruch als Trainer zu vorzuleben, dass der Ausgang des Spiels nicht wichtig ist und zeitgleich von seinen Spielern unbedingten Siegeswillen zu erwarten.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Guten Morgen zusammen,


    Ich habe das gleiche Problem mit zwei drei Jungs meiner Gruppe. Auch wir bei dir gerade jetzt F geworden. Einer davon ist mein Sohn. Wenn er in unsere Gruppe ist oder Training für sein Alter gut mit dem Ball. Besser im 1:1 wenn er den Ball hat als wenn er ihn erobern soll. Bei den anderen beiden so ähnlich.
    Aber wenn wir Spiele haben, sind diese drei manchmal echt nur für die Statik da. Da kocht man echt schon mal innerlich. Weil man ja weiß was sie eigentlich können. Und ich gebe auch zu, meinen hab ich auch versucht zu ermutigen und nach allem gefragt, ob er Angst hat oder oder oder. Haben auch brav gestritten. Ich bin ehrlich wenn ich sage ich habe auch die letzten zwei Turnier mich, und ich weiß nicht mal wie es kam, echt ertappt wie viel ich ohne es zu wollen versucht habe zu dirigieren weil ich nicht wahr haben wollte das die das auf einmal nicht so umsetzten.


    Nun was soll ich euch sagen, auf dem Turnier am Wochenende die letzten zwei Spiele haben mein co und ich uns befohlen nichts zu sagen und nur mal zugucken. Und die Kids haben gespielt als wären da 8 andere Kinder. Wie spielen bei uns im Kreis 6+1 in Fpl. Sie haben bis auf einige Male echt alles fast so umgesetzt wie besprochen und die drei haben haben echt gut mitgemacht. Daher versuchen wir jetzt echt außer gutes zu loben nichts mehr zu sagen.
    Und werden berichten.


    LG

  • Siegeswillen fördern



    Für mich eine einfache, weil erprobte Situation.



    Stimme absolut vielen hier zu, dass es für Trainer und Eltern im unteren Jugendbereich
    das Gewinnen eine zu hohe Bedeutung hat.
    d

    Für mich steht das aber im Gegensatz zu dem, was ich den Kindern vermitteln will, nämlich das Gewinnen.


    Egal ob es das 1:1 im Training, das Trainingsspiel oder dann auch letzlich das Punktspiel,
    ich hatte stets zu vermitteln versucht, dass es das Ziel jeden Spielers, ob allein oder in einer Mannschaft
    ist, zu gewinnen. Sei es die Balleroberung beim 1:1, sei es im Trainingsspiel, sei es im Punktspiel.


    Die Aussage, dass es ja im Kinder- und Jugendfussball letztlich um nichts geht, Sieg oder Niederlage
    nicht bedeutend sind, ist für mich gegenüber den Kids eine schlimme Botschaft.


    Leider wird dann das Ergebnis sowohl von den Eltern wie auch von vielen Trainern zu hoch bewertet,
    was dann zur Aussage geführt hat, dass es im Kifu ja keine Rolle spielt, wie das Ergebnis ist.


    Im Kifu-Bereich sollte es für Eltern und Trainer das Ergebnis absolut eine untergeordnete Rolle spielen,
    aber den Kids sollte von anfang an das Erreichen des bestmöglichen Zieles vermittelt werden,
    sei es der Sieg, oder ein einstelliges Ergebnis gegen eine übermächtigen Gegener, das dann
    auch als Erfolgserlebnis vermittelt werden kann.


    Die eigene Einstellung und das richtige Vermitteln gegenüber den Kids ist natürlich nicht ganz einfach, aber machbar.


    die Ausage:: es geht ja um Nichts, es ist nicht wichtig, ob ihr gewinnt, oder verliert, die Hauptsache ihr spielt, ist absolut passend für Eltern und Trainer, aber für die Kids langfristig verheerend.


    Siegeswillen muss man fördern und auch einfordern, aber nicht verbal reduzieren.

  • Nun was soll ich euch sagen, auf dem Turnier am Wochenende die letzten zwei Spiele haben mein co und ich uns befohlen nichts zu sagen und nur mal zugucken. Und die Kids haben gespielt als wären da 8 andere Kinder. Wie spielen bei uns im Kreis 6+1 in Fpl. Sie haben bis auf einige Male echt alles fast so umgesetzt wie besprochen und die drei haben haben echt gut mitgemacht.

    Genau DAS ist der springende Punkt.



    Wie Ich ja mal erwähnt hatte, ist mein Sohn in einem anderen Verein gewechselt, wo die Bedingungen (Training, Trainer....) anders sind, ja Ich behaupte sogar besser sind. Und was muss Ich sehen, mein Sohn spielt wie Ausgewechselt. Er ist nun kein Messi geworden, aber er spielt unter dem neuen Trainer viel befreiter. Ich wusste zwar schon immer das er es kann, aber der neue Trainer macht halt alles anders. Reinschreien... was ist das ? Mein Sohn geht mittlerweile wieder sehr gerne zum training, und freut sich vorher als wenn es Weihnachten ist.


    Kurz zur Info, mein Sohn spielt in der E-Jugend.

  • Gut und schön, aber wie kann man als verteidigende Mannschaft den Ball verlieren

    :) jepp...haste recht.


    Ergänze ich...könnte zum "Freikick" von der Mitte auf das leere Kleintor führen....


    Ergänzend...wie beim Futsal...in einem Zeitfenster von xy Sekunden (zügige Ausführung).

  • Das Thema erscheint mir sehr komplex und bei komplexen Themen gibt es sehr selten einfache Antworten.
    Ohne Reihenfolge und Wertigkeit der Aufzählung möchte ich folgende Gedanken in die Runde werfen:
    1. Dorfmannschaft
    Da auch ich bislang ausschließlich im ländlichen Raum unterwegs war, ist mir die geschilderte Situation bekannt. Als Trainer ist man froh, genug Kinder für eine Mannschaft zusammen zu bekommen. Natürlich sind immer ein paar dabei, die bei einem Großverein nicht in der ersten Jahrgangsmannschaft spielen würden (vielleicht würden sie auch gar nicht spielen?). Im Zusammenspiel mit den besseren Kindern fällt die Passivität vielleicht noch deutlicher auf. Ich glaube es wird immer einen gewissen Anteil von Kindern geben, da können wir Trainer uns so viel Mühe geben, wie wir wollen, wir werden die Kinder nicht "ändern". Persönlich bin ich mittlerweile so weit, dies zu akzeptieren. Meine Erwartungshaltung habe ich dementsprechend angepasst. Ich freue mich eben einfach darüber, wenn solche Kinder mit Spaß bei der Sache, auch ohne dass die nennenswert zum Spielgesehen beitragen.
    2. Gewinnen wollen
    Ich bin bei @guenter, dass man das Ziel "Gewinnen wollen" den Kinder schon mit an die Hand gibt. Aber es kommt darauf an, wie man es vermittelt. Meine Erfahrungen sind damit, dass es ein Großteil der Trainer als einziges und absolutes Ziel ausgibt und dann auch mit allen, hier im Forum schon oft beschriebenen, negativen Folgen verfolgt. Wird nämlich dann, trotz vielleicht guter Leistung, nicht gewonnen, ist die "Katerstimmung" noch viel größer. Allerdings führt aus meiner Sicht eine "das Ergebnis ist egal Einstellung" des Trainers dazu, dass die Ehrgeizigen irgendwann unzufrieden sind. Ähnlich wie in der Schule, in der es keine Noten gibt. Das ist bis zu einem bestimmten Punkt sicher ganz nett (vor allem für die Lehrer), wenn keine Differenzierung in gut und weniger gut erfolgen muss, doch die Lernstarken wollen irgendwann auch einmal den Lohn in Form von guten Noten bekommen.
    3. Ansagen von außen
    Ich sehe es auch so, dass die Ansagen von außen auf ein Minimum begrenzt sein sollten. Dies betrifft Kritik, aber genauso auch das Loben. Immer wieder beobachte ich, wie das überschwängliche Loben der "Stars" dazu führt, dass andere Kinder sich zurück nehmen und denken, sollen doch die anderen mal machen. Das geschieht vielleicht gar nicht bewusst, aber wenn ein Mitspieler ständig für seine tollen Aktionen gelobt wird, dann wird der Ball halt gern diesem Spieler überlassen, schließlich will man doch gewinnen. Ich versuche mein Lob gleichmäßig auf alle Spieler zu verteilen. Es findet sich im Laufe des Spiels immer eine Aktion, die gut klappt. Diese Erfolgserlebnisse ermutigen die Kinder, mehr zu versuchen und so nehmen sie aktiver am Spiel teil.
    4. Positionsspiel
    Am vergangenen Wochenende hatte ich wieder die Situation, dass die gegnerische Mannschaft 3 Spieler in der Abwehr stehen ließ. Wirklich, die meiste Zeit standen die Kinder. Die einzige Aufgabe bestand darin, unsere (zugegeben sehr wenigen) Angriffe abzufangen und den Ball nach vorne zu spielen. Trotz deutlicher Überlegenheit und eig. schon früh entschiedenen Partie durften die 3 nicht mal bei Ecken mit nach vorn. Wenn sich das so über Monate und Jahre verfestigt, dann muss ich mich als Trainer nicht wundern, wenn die Kinder später von sich aus auch nicht mehr machen, als eben dieses Verhalten zeigen. Worin lag das Problem, mit 5 Toren Vorsprung im Rücken, die "Verteidiger" mal nach vorne rotieren zu lassen.
    5. Trainingsspiele in kleinen Teams
    Wie schon von anderen beschrieben, halte ich 2vs2 oder 3vs3 Spielformen für ideale Möglichkeiten fast alle Kinder mit einzubinden. Die unter 1. beschriebenen Kinder halten sich da zwar auch gern raus, aber in einem gewissen Umfang "müssen" sie einfach mitmachen.


    Es gibt da sicher noch viele weitere Punkte und trotz deren Beachtung wird es wohl immer Kinder geben, die eben etwas zurückhaltender Sinn.

  • Nun was soll ich euch sagen, auf dem Turnier am Wochenende die letzten zwei Spiele haben mein co und ich uns befohlen nichts zu sagen und nur mal zugucken. Und die Kids haben gespielt als wären da 8 andere Kinder. Wie spielen bei uns im Kreis 6+1 in Fpl. Sie haben bis auf einige Male echt alles fast so umgesetzt wie besprochen und die drei haben haben echt gut mitgemacht. Daher versuchen wir jetzt echt außer gutes zu loben nichts mehr zu sagen.

    Ich rufe eigentlich das ganze Spiel über nur sehr wenig hinein (Spieler die vorne hängen bleiben zum zurücklaufen ermuntern, Spieler aufwecken die "träumen"). Sonst lobe ich eigentlich nur. Und zwar erfolgreiche Aktionen bei den Stärkeren und den bloßen Versuch bei den Schwächeren.
    Jetzt stellt sich mir die Frage: Baue ich das Selbstvertrauen der Schwächeren durch "Lob für Kleinigkeiten" auf, oder suggeriere ich dem Spieler damit sich mit diesen "Kleinigkeiten" zufrieden zu geben.
    Kritik wird wenn überhaupt nur bei elementaren "Fehlverhalten" geübt. Das geschieht dann aber in aller Ruhe wenn der Spieler nach seiner Auswechslung (nicht wegen des Fehlers, sondern im Sinne der Rotation sitzt jeder mal bei mir) neben mir sitzt. Wir gehen geistig die Situation nochmal durch und ich frage ob ihm nicht eine Alternative einfällt, die vielleicht besser gewesen wäre.

    Egal ob es das 1:1 im Training, das Trainingsspiel oder dann auch letzlich das Punktspiel,
    ich hatte stets zu vermitteln versucht, dass es das Ziel jeden Spielers, ob allein oder in einer Mannschaft
    ist, zu gewinnen. Sei es die Balleroberung beim 1:1, sei es im Trainingsspiel, sei es im Punktspiel.


    Die Aussage, dass es ja im Kinder- und Jugendfussball letztlich um nichts geht, Sieg oder Niederlage
    nicht bedeutend sind, ist für mich gegenüber den Kids eine schlimme Botschaft.

    Ich selbst war zwar nie ein guter Spieler, aber auf dem Niveau auf dem ich mich bewegt habe, war ich stets bereit alles für den Sieg zu geben. Ich würde mich selbst als hart aber fair bezeichnen. Mir wurde damals noch "entweder der Ball, oder der Gegner fliegt" beigebracht. Am meisten gefielen mir immer die Spiele, wo ich (Manndecker) einen Gegenspieler hatte, der so wie ich austeilen aber auch einstecken konnte. Der auch um jeden cm Vorteil fightete. Dann dieses Gefühl nach dem Spiel, auf und auf voller blauer Flecken, mit dem Hintergrund alles gegeben zu haben, mit dem unmittelbaren Gegenspieler auf ein Bier in der Vereinskantine. Ich denke das genau dieses Gefühl für viele der eigentliche Antrieb für Sport welcher Art auch immer ist. Das interessante daran ist, das es im Nachhinein dabei eigentlich wirklich nicht so wichtig war zu gewinnen oder zu verlieren (Obwohl ich es damals gehasst habe zu verlieren). Dieses "Sportler-High" (cooles Wort, oder?) kann man auch nicht erreichen wenn man sich ohne zu plagen 5:0 gewonnen hat, sondern nur wenn man es schafft über seiner Grenzen zu gehen.
    Ich würde heute als Trainer natürlich nicht so weit gehen, meinen Schützlingen absichtliches Foul-Spiel beizubringen (vor Allem keinen 7-jährigen!!!). Außerdem habe ich mir eine Gelassenheit dem Ergebnis gegenüber angeeignet was mir sehr schwer gefallen ist. Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin zu 100% überzeugt, das alles was wir hier beinahe täglich predigen bzgl Kinderfußball richtig ist. Nur glaube ich, dass die Kinder sehr wohl merken, dass ihrem Trainer, obwohl er es nie laut sagt, das Ergebnis scheißegal ist. Als Trainer einer solchen Truppe, ist es unerlässlich das man alles was man macht auch wirklich "lebt". Aber die Kinder sehen jetzt einen Trainer (der ja für Kinder diesen Alters fast gottgleichen Status hat), dem das letzt Gegentor egal ist.
    Um genau diesen Widerspruch geht es mir.

    Die eigene Einstellung und das richtige Vermitteln gegenüber den Kids ist natürlich nicht ganz einfach, aber machbar.

    Klar, das ich den Kindern nicht sage, das mir das Ergebnis egal ist. Aber jeder von euch weiß, wie feinfühlig Kinder sind. Genauso wie sie merken, wenn du gestresst auf ein Training kommst (das sind dann die Trainings wo gar nichts funktioniert), merken sie es, dass dir als Trainer der Sieg egal ist.

    Im Zusammenspiel mit den besseren Kindern fällt die Passivität vielleicht noch deutlicher auf.

    Das ist prinzipiell richtig. Aber bei dem Einen, den ich eingangs beschrieb, ist es ja eben nicht der Fall das er "schwächer" ist. Bei ihm habe ich einfach das Gefühl, dass er faul ist und nicht bereit ist "für den Sieg zu arbeiten" (Ich weiß schon, dass das keine KIFU-Phrase ist, aber mir ist jetzt nichts besseres eingefallen. Hoffe jeder weiß was gemeint ist.)

    Ich freue mich eben einfach darüber, wenn solche Kinder mit Spaß bei der Sache, auch ohne dass die nennenswert zum Spielgesehen beitragen.

    Ich würde mich ja auch damit zufrieden geben, aber ich denke, dass Kinder die aktiv am Spiel teilnehmen einfach mehr lernen.

    Aber es kommt darauf an, wie man es vermittelt. Meine Erfahrungen sind damit, dass es ein Großteil der Trainer als einziges und absolutes Ziel ausgibt und dann auch mit allen, hier im Forum schon oft beschriebenen, negativen Folgen verfolgt. Wird nämlich dann, trotz vielleicht guter Leistung, nicht gewonnen, ist die "Katerstimmung" noch viel größer.

    Ich habe schön langsam das Gefühl, dass bei mir das Gegenteil der Fall ist. Bei uns ist es so, dass wenn wir wie letzte Woche 6:5 verloren haben, unsere 5 Tore erwähnt und "gefeiert" (für jedes erzielte Tore wir einmal "Schuss, Tor" geschrien), während die sechs Tore des Gegners unerwähnt bleiben.

    Allerdings führt aus meiner Sicht eine "das Ergebnis ist egal Einstellung" des Trainers dazu, dass die Ehrgeizigen irgendwann unzufrieden sind.

    Das ist auf jeden Fall so. Deshalb möchte ich ja den Ehrgeiz bei allen fördern, bin mir nur nicht ganz im Klaren wie ich das vermitteln soll, ohne den so oft zitierten unnötigen Druck im Kinderfußball aufzubauen.

    Dies betrifft Kritik, aber genauso auch das Loben. Immer wieder beobachte ich, wie das überschwängliche Loben der "Stars" dazu führt, dass andere Kinder sich zurück nehmen und denken, sollen doch die anderen mal machen. Das geschieht vielleicht gar nicht bewusst, aber wenn ein Mitspieler ständig für seine tollen Aktionen gelobt wird, dann wird der Ball halt gern diesem Spieler überlassen, schließlich will man doch gewinnen.

    Ich habe auch beobachtet, dass mein passiver Spieler sich dann auch kränkt, wenn niemand zu ihm abspielt. Glaube nicht dass das eine Ausrede von ihm ist, ich glaube, dass er sich dann wirklich benachteiligt sieht. Ich erklär ihm dann immer, dass er aber die meiste Zeit selbst dafür verantwortlich sei, sich den Ball zu erobern.

    Am vergangenen Wochenende hatte ich wieder die Situation, dass die gegnerische Mannschaft 3 Spieler in der Abwehr stehen ließ. Wirklich, die meiste Zeit standen die Kinder.

    So etwas ist leider immer wieder zu beobachten und obwohl mir die Kinder leid tun, tut es gut zu wissen dass dieser Trainer/ diese Mannschaft mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat, die von viel elementarer Natur sind als dieses Problem, dass wir hier behandeln.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Hallo zusammen ,
    ja gewiss , ein schweres Thema . Ich habe eine D2 Jugend und noch viele Spieler die halt ähnlich Reagieren . Oft den Ball Augenscheinlich nicht haben wollen , oder eben den Gegner passieren lassen ohne großartig einzugreifen .


    Im Training habe ich oft ein anderes Bild , aber auch dort kommt es vor , das der Siegeswille fehlt .
    Vor 2 Wochen 5 : 2 gewonnen und ich habe mir die Augen gewischt und gedacht ich Träume .
    Letzte Woche 0 : 7 verloren , nach dem 0 : 2 war der Kampfgeist total erloschen .


    Mein Sohn sagt mir z B . immer , das er im Zweikampf Angst hat jemanden Weh zu tun . Bei anderen ist es vielleicht Angst oder mangelndes Selbstbewusstsein . Ich hört sich schon so an , das Du mit Herz bei der Sache bist . Daher glaube ich , das Du einfach so weiterarbeiten solltest und der Siegeswille von ganz alleine kommt . In der F-Jugend hatte ich noch 80 Prozent dieser Spielertypen und jetzt hat sich das Reduziert auf vielleicht 30 Prozent . Alles gut , die Mädels und Jungs haben Spass am Fussballspielen und am Training .


    PS . Ich habe einen Technisch Saustarken Spieler , der aber oft im Verteidigungsmodus auf Pause schaltet . Er ist sehr empfindlich , was Kritik angeht . Ich habe gelernt , das er aber immer wieder durch loben und gezieltes Vormachen den Pausenmodus immer weiter verkürzt .


    Mein Co sagt immer . Alles gut.........und das sehe ich bei Dir auch so.........es wird schon !

  • So etwas ist leider immer wieder zu beobachten und obwohl mir die Kinder leid tun, tut es gut zu wissen dass dieser Trainer/ diese Mannschaft mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat, die von viel elementarer Natur sind als dieses Problem, dass wir hier behandeln.

    Dieser Trainer hat leider mit keinen Problemen zu kämpfen. Seine Mannschaft hat gegen meine deutlich gewonnen, also hat er alles richtig gemacht (in seinen Augen). Er wird wohl kaum auf die Idee kommen, irgendwas zu ändern. Und wenn dann die Eltern der von ihm zusammengefalteten Kinder auch noch voll des Lobes ob des hohen Sieges sind, dann fühlt er sich noch mehr bestätigt. Schade um die Kinder, die wohl irgendwann keine Lust mehr haben.

  • ANSAGEN VON AUSSEN -Joysticktrainer-:


    Ich bin Anhänger des Dfb-Ausbildungskonzeptes.


    Dieses gliedert die Ausbildungsabschnitte...wie in der Schule. Niemand lernt den Schulstoff der Klasse 5 in der 1 usw.....genau so ist es auch bei der Fußballausbildung gem. dieses Konzeptes. Das Konzept ist an körperliche und geistige unbeinflussbare Machbarkeiten der Spieler angelehnt. Ausnahmen (ganz selten!..und anzusiedeln wie ein 6èr im Lotto) bestätigen die Regel...und die Grenzen sind fließend.


    Schaue ich mir beispielsweise die Lernziele/Altersziele/Ausbildungsthemen der G, F und E usw....an, sind es nur ganz wenige Themen.


    Ich bewerte innerhalb der von mir bedienten Altersgruppe nur an diesen Themen.


    Nehme ich als Beispiel einer F deren Ziele/Ausbildungsthemen sind das Überschriften wie


    -Dribbeln, der technische Pass (nicht das Passspiel als Kombinationsspiel), der Zweikampf, der Torschuss....


    Dazu die Empfehlung, dass man angelehnt an den Strassenfußball spielen lassen soll, ...das ist so gewünscht, weil Kinder das erlernte frei ausprobieren sollen dürfen. Unterdrückt man das durch Vorgaben, durch Druck, durch Angst vor Fehlern...durch damit in Verbindung stehende Sanktionen und Gebrüll seitens des Trainers oder Zuschauern...verhindere ich Entwicklung und Spielintelligenz.


    Ferner...nehme ich die Ziele und Themen...WAS will ich denn als Trainer dort überhaupt vom Spielfeldrand benennen? WAS?


    DAS was ich selber damals FALSCH machte, ...das was ich bei jedem Besuch auf dem Spielfeld sehe sind...


    -Unwissenheiten
    -oder im Falle von Wissen...Ignoranzen und Egoismus
    -Undiszipliniertes Verhalten


    von Trainern und teilweise von Zuschauern


    Was wichtig und zulässig bis wünschenswert wäre ist, ....lob...faires anfeuern und Ermutigung des Trainers in Sachen...


    -schieß ruhig mit links..egal wo der hingeht...versuchs
    -dribbel ruhig mal die Aussenbahn (und gibt auch mal nicht ab)
    -gehe mutig und fair in den Zweikampf
    -ja prima...super die Finte usw....


    Alles was ich sage und bewerte richtet sich lediglich an die Themen für die Altersgruppe.


    D.h....das was die Trainer zu sagen hätten, ist herzlich wenig bis nichts!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Hier nehmen sich Trainer die kein Wissen haben viel zu wichtig. Die die dieses Wissen haben, es aber nicht geschissen kriegen über ihr Ich und ihren Egoismus auf dem Weg zum großen Sieg in Sachen Besitz der goldenen Ananas...sind dort falsch.Sie sollten sich einfach überlegen zu gehen um den Schaden klein zu halten.


    Tatsache ist, dass die meisten Trainer hier das Bewerten, was Ziele der B aufwärts wären.


    Umgekehrt sehe ich ab der B Trainer, die keine Ahnung haben. Deren Spieler laufen keine Bälle ab, verteidigen restlos schlecht im 1:1 und man lässt Kette spielen und ruft "verschieben" und drei Minuten später schreit der SELBE Trainer...das der VT seinen Mann decken soll....obwohl die Aktion auf der anderen Seite ist und der VT alles richtig machte.


    ARMES DEUTSCHLAND...die Helden der Kreisliga! Ich habe da leider im Großen und Ganzen ein vernichtendes Urteil und freue mich über jeden Kommentar von Euch...wo man sehen kann, dass vielleicht bei einigen doch etwas angekommen ist.


    Ansonsten bin ich bei Aussagen wie die von Guenter...der Trainer selber sollte nicht Gewinndenkend sein...die Kinder hingegen sollten gewinnen fühlen und wollen dürfen...auf jeden Fall.


    Da ich selber Gewinndenkend bin und das leider nicht ablegen kann...unterziehe ich mich einem Konzept. Ich trainiere in keinem Verein ohne Konzept...überwachtes Konzept. Ich benötige für mich ein Konzept als Schutz vor mir selbst und als Schutz für die Kinder. Dieses Konzept muß die Rotation, das Ein.-und Auswechseln...wie gleiche Spielzeiten für alle fordern und das sich an die Altersziele halten, sowie einen ruhigen wissenden Trainer am Rand pflegen.

  • Mir geht es auch um den Widerspruch als Trainer zu vorzuleben, dass der Ausgang des Spiels nicht wichtig ist und zeitgleich von seinen Spielern unbedingten Siegeswillen zu erwarten.

    Das ist für mich ein großer Trugschluss. Warum solltest Du ihnen vorleben, dass das Ergebnis unwichtig ist? Wenn es für Dich unwichtig ist, musst Du es Ihnen doch nicht sagen. Ganz im Gegenteil: Meines Erachtens DARFST Du Ihnen das NICHT sagen.
    Für die Erwachsenen sollte es "nur" ein Kinderfußballspiel sein; aber für die Kinder ist es das Spiel der Woche. Natürlich muss man auch in die Stimmung der Mannschaft reinhören, wie wichtig den Kindern der Sieg ist. Bremsen musste ich da bisher aber nur selten. Ich halte das "Gewinnen-wollen" für wichtig - das ist ein Stück Persönlichkeitsentwicklung, die wir als Trainer im Kinder- und Jugendfußball begleiten. Dabei sollte man aber nicht das "Gewinnen-wollen" mit dem "Gewinnen-müssen" verwechseln.

  • Ich möchte nicht immer nur motzen und deshalb auch mal ein fettes Lob an ziemlich viele Leute hier!


    Ich habe genau mit dem was ihr...Guenter, Follkao und und und...ihr so schreibt ...mir damals vor Jahren hier den Mund fusselig geredet. Es scheint zu meiner Freude,...ganz ehrlich...-FREUDE-...ein Umdenken stattzufinden, das finde ich klasse und ziehe vor Euch allen den Hut, ehrlich!!!


    Genau das ist es...


    -im besten Fall ist der Trainer nicht gewinndenkend,...nur das zeigt er den Kindern nicht! Für sie ist es der Fight Bayern gegen Dortmund oder Dortmund gegen Schalke oder Deutschland gegen Italien usw....und das ist auch gut so. Sie müssen gewinnen wollen lernen, genauso wie verlieren. Das Gewinnen ist die Droge die die Krone ist...nur für einen möglichst nicht...den Trainer.


    -im zweitbesten Fall ist der Trainer gewinndenken (wie ich...leider), macht aber nichts was den Kindern schaden könnte. Dieser Trainertyp im Kifu lässt also nicht für sein Gewinndenken/Ego nur die Besten spielen, lässt seinem Ego entgegen rotieren, vergibt ziemlich ähnliche Spielzeiten, lobt und bemisst nach den Ausbildungszielen und nicht darüber hinaus. Ist Freund...schimpft und tobt nicht, sondern hat eine nicht angsteinflössende Mimik...auch wenn das Team hinten liegt und ihn das innerlich ein wenig zermürbt.


    Damals -...ihr könnte es nachlesen, wenn ihr in den Keller des Forums schaut;-)))....gabs seitenlange SCHLACHTEN und Schlagabtausche...ich glaube ich habe dort meine Haare verloren -grins-....aber die Frontlinie haben ein paar Leute hier gehalten ;) ...und wie es aussieht, hat sich das auch gelohnt, ...prima und Respekt.


    Wer so denkt...so meine feste Überzeugung...der darf -genau wie die Koten- auch mal Fehler machen! :!:<3

  • Das ist für mich ein großer Trugschluss. Warum solltest Du ihnen vorleben, dass das Ergebnis unwichtig ist? Wenn es für Dich unwichtig ist, musst Du es Ihnen doch nicht sagen. Ganz im Gegenteil: Meines Erachtens DARFST Du Ihnen das NICHT sagen.
    Für die Erwachsenen sollte es "nur" ein Kinderfußballspiel sein; aber für die Kinder ist es das Spiel der Woche. Natürlich muss man auch in die Stimmung der Mannschaft reinhören, wie wichtig den Kindern der Sieg ist. Bremsen musste ich da bisher aber nur selten. Ich halte das "Gewinnen-wollen" für wichtig - das ist ein Stück Persönlichkeitsentwicklung, die wir als Trainer im Kinder- und Jugendfußball begleiten. Dabei sollte man aber nicht das "Gewinnen-wollen" mit dem "Gewinnen-müssen" verwechseln.


    Für mich der Beitrag hier. Wobei es einen ganz entscheidende Aussage gibt:
    Gewinnen wollen, aber nicht gewinnen müssen.


  • Ferner...nehme ich die Ziele und Themen...WAS will ich denn als Trainer dort überhaupt vom Spielfeldrand benennen? WAS?

    Weil ich es gestern beobachten musste und mir immer noch die Hutschnur brennt: :cursing:


    "Jetzt den Pass. Nein nicht da. Da."
    "Und jetzt den Pass spielen. Spiel doch. Er steht doch frei."
    "Ja, und schießen. Schieß doch."
    "Ball stoppen. Und spielen. Nicht da. Andere Seite. Spiel doch rüber."
    "Ihr müsst doch hinten bleiben. Hinten. Weiter nach hinten."
    "Geht weiter nach vorne. Die Stürmer müssen vorne sein."
    "Ja und jetzt geh. Geh. Und mach ihn rein. Den musst du machen. Los."
    "Spiel. Und jetzt nach innen. Spiel."
    "Weiter. Rüber. Ja nicht quer. Da."
    "Schieß mit links. Ja oder rechts. Nein spiel rüber."


    Genau dieselbe Frage habe ich mir auch gestellt. Was wollen sie damit erreichen???
    Das einzige was sie erreicht haben war, dass die Kinder total überfordert und genervt waren und kein ordentliches Spiel zustande kam.


    Ebenfalls schlimm:
    Für sie als Trainer gehört das zum Training bzw. Trainieren dazu. Sie glauben, dass sie den Kindern damit etwas beibringen. Beim Abschlußspiel. Mit solchen Dingen. :huh:


    Das ist für mich ein großer Trugschluss. Warum solltest Du ihnen vorleben, dass das Ergebnis unwichtig ist? Wenn es für Dich unwichtig ist, musst Du es Ihnen doch nicht sagen. Ganz im Gegenteil: Meines Erachtens DARFST Du Ihnen das NICHT sagen.Für die Erwachsenen sollte es "nur" ein Kinderfußballspiel sein; aber für die Kinder ist es das Spiel der Woche. Natürlich muss man auch in die Stimmung der Mannschaft reinhören, wie wichtig den Kindern der Sieg ist. Bremsen musste ich da bisher aber nur selten. Ich halte das "Gewinnen-wollen" für wichtig - das ist ein Stück Persönlichkeitsentwicklung, die wir als Trainer im Kinder- und Jugendfußball begleiten. Dabei sollte man aber nicht das "Gewinnen-wollen" mit dem "Gewinnen-müssen" verwechseln.

    :thumbup: