Welchen fußballerischen Ausbildungsanteil hat Training/Trainer im unteren Jugendbereich (G, F und E bis annähernd D) tatsächlich?

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  • Das einzig positive an der Sache mit schlechtem Training ist doch, und damit bin ich kein Befürworter desselben, das man es damit nicht schafft die Spieler schlechter zu machen.
    Aber besser wird man nur im altersgerechten Training oder auf dem Bolzplatz der Wiese oder sonstwo im freien Spiel.
    Beides muss sich auch nicht ausschliessen.

  • Das einzig positive an der Sache mit schlechtem Training ist doch, und damit bin ich kein Befürworter desselben, das man es damit nicht schafft die Spieler schlechter zu machen.
    Aber besser wird man nur im altersgerechten Training oder auf dem Bolzplatz der Wiese oder sonstwo im freien Spiel.
    Beides muss sich auch nicht ausschliessen.

    Auch schlechte Trainer können gute Spieler ausbilden!
    Oder wieso wird bei einem "guten" Trainer nicht jeder eine Granate? Aus dem gleichen Grund werden die guten auch ohne Trainer bessere Kicker.


    Ich gehe davon aus, dass in deinem Beitrag eine gehörige Portion Ironie steckt ;)


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Wenn ich immer höre "ja, da sieht man welchen trainer er hatte, das ist die Schule von Trainer YX



    Der Trainer gibt den Kids die Werkzeuge in die Hand um erfolgreich sein zu können. Arbeiten müssen die Kids selbst. Und nicht derjenige mit der besten Technick und mit dem besten Talent wird zum Profi oder unter Trainer XY zum Held...


    Nein, derjenige der Konsequent und mit großem Willen tagtäglich ansich arbeitet wird es später auch schaffen, sich durchzubeißen!!


    Sonst müssten ja alle spieler ausnahmslos unter Trainer XY zu Stars werden......

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Wenn ein Kind soetwas falsch lernt auf dem Bolzplatz wird es schwierig ihm das wieder auszutreiben.

    Wenn man auf dem Bolzplatz was falsch macht merkt man das. Es funktioniert nicht und man lässt es.
    Wenn es funktioniert war es nicht falsch.

  • @Stannis


    Ich habe da so meine Bedenken mit deiner Aussage, ein schlechter Trainer könnte einen Spieler nicht noch schlechter machen? So habe ich die Erfahrung gemacht, das bei Spielern, insbesondere Torleuten Fähigkeiten auch verkümmern können, wenn sie nicht regelmäßig trainiert werden. Das Verkümmern würde ich durchaus als Verschlechterung ansehen.


    Ein guter Trainer mag aus einem langsamen Kamel ein Schnelles machen, aber ein Rennpferd wird daraus wohl nicht werden! Wunder geschehen jedoch fast täglich, weshalb man so leicht nichts ausschließen sollte! D.h. ein guter Trainer verbessert auch die "talenfreien" Spieler, jedoch nicht in dem Maße, als das aus Jedem ein Top-Spieler wird. Denn so, wie niemand dumm geboren wird, wird auch niemand als schlechter Spieler geboren. Wie und warum aus dem einen ein schlechter, normaler oder sehr guter Spieler wird, das können wir noch gar nicht vollkommen entschlüsseln, weshalb es über Vermutungen nicht hinaus geht.


    Wenn diese Diskussion neue Erkenntnisse hervorbringen kann, dann würde ich mir wünschen, sich mehr den Details zu widmen. So wäre eine Wertung, was generell als falsch, eingeschränkt falsch, eingeschränkt richtig oder immer richtig anhand von Beispielen sicher für viele Leser verständlicher.


    Denn sonst gelangt man lediglich zu der Erkenntnis, dass heute zwar ein besserer Fussball als noch vor 20 Jahren gespielt wird. Aber was nützt das schon, wenn wahrscheinlich in 20 Jahren ein noch viel besserer Fussball gespielt wird? Haben dann die heutigen Trainer sehr gute Leistungen vollbracht oder sind solche Aussagen nur auf ein Zeitfenster bezogen möglich? Wenn ja, dann sollte wir Schluß mit den Superlativen von schlecht und gut machen!


    Für mich kann ich sagen: je intensiver ich mich mit dem Fussball beschäftige, desto mehr steigt in mir das Gefühl auf, so gut wie nichts über diese Sportart zu wissen. Wie soll ich mich da über Andere erheben und ihnen Vorschriften machen wollen, die für alle Zeit Gültigkeit haben müssen?


    Wenn esl kaum in Stahl und Beton gegossene Naturgesetze im Fussball gibt, sind wir dann nicht mehr als kleine Steigbügelhalter für die, denen Fussball einfach nur Spaß macht?


    Nein, an sich täglich arbeiten als Grund für die Empfehlungen für höchste Aufgaben ist es wohl eher nicht. Denn Arbeit bedeutet Mühsal und Last. Dessen muß man sich jedoch befreien, um puren Spaß am Fussball und an seiner Leistung zu empfinden.


    Auch wir Trainer haben einen Anspruch auf den Spaß am Fussball. Dafür scheint es erforderlich, sich in die Welt der Kinder hineinzuversetzen, um in jedem Training, bei jedem Spiel ein neues, gemeinsames Abenteuer zu wagen, dessen Ende nicht vorhersehbar ist, weil die nächste Folge schon auf ihre Erfüllung wartet.


    Wenn ich aber das Gefühl habe, ich wäre Derjenige, der mit den Kindern ein besseres Abenteuer beim Fussball erleben kann, was hindert mich daran, mich bei diesem Verein für diese Aufgaben zu melden. Vielleicht nur das Gefühl, ich wüßte darüber nicht genug? Das ist gar nicht so schlimm, denn das kann man lernen? Vielleicht die Vorahnung zu scheitern? Das ist gar nicht so schlimm, denn ich kann sofort wieder aufstehen. Ein Geheimnis im Fussball ist ja, dass ich schon morgen wieder gewinnen kann!

  • @Stannis74: Mit dem Bolzplatz stimm ich dir nicht zu, es geht da vorallem um Technische Sachen, da gibt es Kinder, die hauen irgendwie an den Ball, as ist kein guter Schuß, der kommt aber einigermaßen scharf. Beim Gegner steht aber jetzt der dicke Paul im Tor, der kann den Ball leider nicht halten -> Erfolgserlebnis obwohl es falsch war..


    In der schlechte Trainer-Diskussion bin ich aber bei dir

  • Ich finde ein sehr gutes Thema ist das beidfüßige Ausbilden. Nur die wenigsten Kinder nutzen von sich aus beide Füße zum Fußball spielen. Wenn der Trainer hier aber von Anfang an drauf achtet, dass beide Füße entsprechend geschult werden, wird der schwächere Fuß später nicht nur zum "Nicht-Umfallen" gebraucht werden.

  • Ich finde ein sehr gutes Thema ist das beidfüßige Ausbilden. Nur die wenigsten Kinder nutzen von sich aus beide Füße zum Fußball spielen. Wenn der Trainer hier aber von Anfang an drauf achtet, dass beide Füße entsprechend geschult werden, wird der schwächere Fuß später nicht nur zum "Nicht-Umfallen" gebraucht werden.

    Leider ist das Hauptproblem, dass 90% der Trainer mit und ohne Ausbildung leider nicht wissen wann welcher Fuß genutzt werden muss.
    Dann den falschen Fuß auch noch richtig coachen sehe ich bei einem von 100 Trainern.


    So ist zumindest meine Wahrnehmung - und hier situativ richtige Kommandos geben zu können, sollte Ziel einer Ausbildung im Breitensport sein, denn allein damit lässt sich das Spiel immens verbessern. Vorausgesetzt natürlich man forciert fortan auch das beidfüßige Training.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Der Anteil des Trainers ist wahrscheinlich geringer als viele denken.
    Er gibt der Sache lediglich einen Rahmen.

    Ein Gedanke der mir auch schon oft gekommen ist, wenn ich die unterschiedlichen Qualitäten meiner Kickerinnen (die ja seit drei Jahren alle das gleiche Training haben) so betrachte. Warum können die nicht alle das gleiche gleich gut ?


    Vielleicht ist aber gerade das Rahmen geben für die Entwicklung viel wichtiger als das technisch ausgefeilte Training ? Ich meine damit die Sicherheit vermitteln, das Fehler erlaubt sind und nicht bestraft werden, das jeder weiß er wird nicht in der Luft zerissen wenn mal was schief geht, der damit verbundene Aufbau von Selbstbewußtsein und der Lust, sich was zu trauen auf dem Platz.

  • @Stannis74: Mit dem Bolzplatz stimm ich dir nicht zu, es geht da vorallem um Technische Sachen, da gibt es Kinder, die hauen irgendwie an den Ball, as ist kein guter Schuß, der kommt aber einigermaßen scharf. Beim Gegner steht aber jetzt der dicke Paul im Tor, der kann den Ball leider nicht halten -> Erfolgserlebnis obwohl es falsch war..

    Das sehe ich auch so. Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, kämpfe ich mit den negativen Folgen des Bolzplatzes. Gerade die angesprochene Beidfüssigkeit wird sich hier kaum entwickeln. Eine technische Entwicklung setzt zumindest voraus, dass es auf dem Bolzplatz jemanden gibt, von dem sich die Kinder etwas abschauen können. Hier sehe ich uns als Trainer in der Pflicht. Impulse geben, Technikschulung, gezielt Punkte ansprechen. Das passiert auf dem Bolzplatz nicht. Dort wird häufig nachgemacht, was bei Älteren erfolgreich ist. Deshalb versuche ich meinen Kindern Mut zu machen, um Dinge auszuprobieren, auch wenn es am Anfang nicht gleich klappt.

  • Leider ist das Hauptproblem, dass 90% der Trainer mit und ohne Ausbildung leider nicht wissen wann welcher Fuß genutzt werden muss.
    Dann den falschen Fuß auch noch richtig coachen sehe ich bei einem von 100 Trainern.

    Hmm.. ich gehöre zu den 90 %. Ich würde behaupten, dass es je nach Spielsituation unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Je nachdem welche Variante ich wähle, benutze ich den entsprechenden Fuß. Die einzige grundlegende Regel, die mir hierzu einfallen würde, wäre das Dribbling. Hier versuche ich den Körper zwischen Ball und Gegenspieler zu bringen und spiele den Ball entsprechend mit dem Fuß, der weiter vom Ball entfernt ist. Dann kann ich mit dem Körper den Ball gleichzeitig noch abschirmen.
    Kannst du noch näher darauf eingehen, was du damit meinst?

  • @August


    Auch ich zähle mich zu den 90% den nicht in jeder Situation coache ich richtig.
    Ich habe mich zu diesem Thema vor gut einem Jahr während meiner Zeit in einem NLZ mit einem Fußballlehrer zu diesem Thema unterhalten.


    In der Ausbildung ist es aus seiner Sicht eminent wichtig, dass der Ball auf dem Weg zum Ziel keine seitliche Rotation bekommen soll um dem Mitspieler die Ballannahme zu erleichtern. Dieser Regel unterliegt dann die Wahl des Fußes unter Berücksichtigung der Passrichtung und des Fußes den ich beim Mitspieler anspielen will.


    Was also teilweise im TV zu sehen ist, widerspricht seiner Auffassung, ist aber auch nur möglich aufgrund der besseren technischen Fähigkeiten.
    Für mich waren seine Hinweise im Coaching und seine Korrektur meiner Übung (die dadurch übrigens um ein vielfaches besser lief) schlüssig und sehr hilfreich.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Das sehe ich auch so. Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, kämpfe ich mit den negativen Folgen des Bolzplatzes. Gerade die angesprochene Beidfüssigkeit wird sich hier kaum entwickeln. Eine technische Entwicklung setzt zumindest voraus, dass es auf dem Bolzplatz jemanden gibt, von dem sich die Kinder etwas abschauen können.

    Man wäre ich froh wenn sich meine Mädels außerhalb des Trainings zum Bolzen treffen würden. Das verstehe ich jetzt weniger das man das freie Kicken auf dem Bolzplatz nicht so gerne sieht weil technische Grundprinzipien nicht eingehalten werden. Da stellt sich denke ich die Frage des Spagats im Training: Geht es auch um pure Lust und Freude am Kicken oder nur um Perfektion ? Beim Training einer Dorf-Breitensportmannschaft muss man da aufpassen, finde ich.

  • @thomasg
    Das hat weniger mit Perfektion zu tun. Ich findes es nur schade, wenn ich den Kindern versuche etwas beizubringen und sie es dann auf dem Bolzplatz "verlernen". Ich vergleiche es mal so: bei uns sind die Mannschaften zur Zeit erfolgreich, die von 15 Metern den Ball und die Latte schießen können. Wenn in ein- zwei Jahren die Keeper so weit sind, solche Schüsse zu halten, werden diese Mannschaften es schwer haben, wenn sie dann über keine anderen Lösungen verfügen. Bei "meinen" Kindern es zur Zeit so, dass sie eben das zeigen, was sie auf dem Bolzplatz erfolgreich macht. Und das ist eben z.B. das Schießen ausschließlich mit dem starken Fuß. Dribblings vernachlässigen sie auch, obwohl dass eig. der Schwerpunkt in den letzten Wochen war.
    Andere haben ja beschrieben, dass ihre Kinder auf dem Bolzplatz viele 1 vs. 1 Situationen haben, Finten üben etc. Das ist bei meinen Kindern nicht der Fall. Vielleicht liegst am Alter. Mir ging es mit meinem Post lediglich darum, aufzuzeigen, dass der Bolzplatz nicht immer das Allheilmittel ist.

  • @thomasg


    Das hat weniger mit Perfektion zu tun. Ich findes es nur schade, wenn ich den Kindern versuche etwas beizubringen und sie es dann auf dem Bolzplatz "verlernen". Ich vergleiche es mal so: bei uns sind die Mannschaften zur Zeit erfolgreich, die von 15 Metern den Ball und die Latte schießen können. Wenn in ein- zwei Jahren die Keeper so weit sind, solche Schüsse zu halten, werden diese Mannschaften es schwer haben, wenn sie dann über keine anderen Lösungen verfügen. Bei "meinen" Kindern es zur Zeit so, dass sie eben das zeigen, was sie auf dem Bolzplatz erfolgreich macht. Und das ist eben z.B. das Schießen ausschließlich mit dem starken Fuß. Dribblings vernachlässigen sie auch, obwohl dass eig. der Schwerpunkt in den letzten Wochen war.
    Andere haben ja beschrieben, dass ihre Kinder auf dem Bolzplatz viele 1 vs. 1 Situationen haben, Finten üben etc. Das ist bei meinen Kindern nicht der Fall. Vielleicht liegst am Alter. Mir ging es mit meinem Post lediglich darum, aufzuzeigen, dass der Bolzplatz nicht immer das Allheilmittel ist.

    Ich kann es nur begrüßen, wenn Kinder sich auf dem Bolzplatz treffen, um miteinander "frei" zu kicken. Dieses "freie Spiel" finde ich nicht in den Vereinen. Auch das Abschlussspiel gibt das nicht her. Das Kinder auf dem Bolzplatz etwas verlernen, habe ich noch nicht festgestellt. Wenn es so wäre, würden trotzdem die Vorteile des Bolzplatzes diese Kleinigkeiten mehr als aufwiegen.
    Wenn ich sehe, was oft in Vereinen als Training verkauft wird, müsste ich den entsprechenden Kindern sogar raten, öfter einmal das Training sausen zu lassen und dafür lieber auf dem Bolzplatz mit ihren freunden zu spielen.
    Ich habe selbst drei Jungs, die beidfüßig ausgebildet wurden. Davon legt sich auf dem Bolzplatz nicht einer den Ball extra auf den stärkeren Fuß, der ja trotz allen Trainings durchaus immer noch vorhanden ist. Die dribbeln, passen,fintieren und schließen genauso mit dem etwas schwächeren Fuß ab, wie sie es auch in Training und Spiel machen.

  • @Zodiak


    Mußt du dir auch immer gleich so ein schwieriges Thema "Beidfüssigket" herausgreifen?


    Hab die Erfahrung gemacht, dass ein Kind, welches abwechselnd bei einem Trainer, der auf Beidfüssigkeit achtet und einem Zweiten, dem das egal ist, das Kind fast immer nicht beidfüssig wird! Selbst gut ausgebildete Beidfüssigkeit kann sich wieder zurück bilden, wenn in der Ausbildungskette ein Trainer agiert, der in der Technikausbildung die Schnelligkeit der Ausführung von der Sicherheit der korrekten Ausführung setzt. Und davon kenn ich leider viel zu viele! Denn mit Schnelligkeit gewinnt man eher Spiele.


    Ich hab mich gefragt, was der Grund ist, warum im Seniorenbereich so wenig "Beidfüssige" ankommen? Denn die Beidfüssigkeit bietet ja eine ganze Reihe an Vorteilen. Bin zum Entschluß gekommen, dass vielfach auch Bequemlichkeit die Ursache ist. Denn so muß ich nur mit einem Fuß die Balltechniken erlernen.


    Es wird ja auch nicht Jeder Hochschulprofessor, obwohl doch (fast) alle genügend Verstand mit in die Wiege gelegt bekommen haben. Aber solange der Jogi sich die Nägel macht, während seine Jungs nix mit dem Ball anzufangen wissen, spielt es wohl keine so große Rolle, mit welchem Fuß der Ball ins Tor von Gibraltar geschossen wurde
    :thumbup: