Welchen fußballerischen Ausbildungsanteil hat Training/Trainer im unteren Jugendbereich (G, F und E bis annähernd D) tatsächlich?

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  • Wenn man dann aber Podolskis einzige Strafraumaktion sieht und da beobachtet wie er wie ein Schulbub den rechten Fuß umläuft um mit links den Verteidiger anzuschießen könnte ich ausrasten ;)


    Für mich ist die Beidfüßigkeit ein eminent wichtiger Bestandteil der technischen Ausbildung im Kinderfußball. Daher trainieren wir auch 50% der Zeit mit jedem Fuß ;)


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • @Zodiak
    Gutes Beispiel. Mir fällt auch oft auf, dass Profifußaller ihren schwachen Fuß meiden.
    Was mich daran so wundert: Genauso wie die Benutzung des schwachen Fußes verkümmern kann, kann man es sich auch noch spät aneignen. Warum machen die das nicht?

  • @Zodiak


    Ja, die Szene meinte ich. Aber warum ausrasten? Der Poldi kann doch nix dafür, seine Trainer sollte man "Teeren und Federn"! Hab mir stattdessen angeschaut wie Jogi sich dabei schön seine Fingernägel gemacht hat.


    @Follkao
    Ja, du hast vollkommen recht. Du kannst leichter mit 10-Jährigen beidfüssiges Kurzpaßspiel trainieren als mit Senioren, die es entweder nicht gelernt oder wieder verlernt haben! So scheitern viele Versuche, das ballorientierte Spiel im Breitensportbereich erfolgreich einzuführen daran, dass sich die erwachsenen Spieler im Wettkampf in mehr trauen, auch den schwachen Fuß einzusetzen, um sich im ballnahen Raum dadurch Vorteile im Überzahlspiel zu verschaffen. Sie glauben hinterher, dass es die falsche Mannschaftstaktik wäre. In Wahrheit ist es jedoch die fehlende, beidfüssige Technik ein goßes Manko. Weiteres, damit eng verbundenes Manko ist der fehlende Blick für die ballnahe Situation, da bei Ballbesitz nur noch der Boden (d.h. man sieht den Ball, die eigenen Füsse und ein Stück Rasen drumherum) gescannt wird. Denn man hat bereits Probleme den Ball mit dem stärkeren Fuß zu kontrollieren.


    Um die Beidfüssigkeit einigermaßen sicherzustellen, muß jede Trainingsübung sowohl mit dem rechten wie dem linken Fuß gemacht werden. Desweiteren muß im Jugendkonzept die Beidfüssigkeit soweit verankert werden.


    Poldi ist doch ein gutes Beispiel dafür, dass man die Flinte nicht ins Korn werfen sollte, wenn`s nur mit einem Fuß klappt! :D

  • @TW-Trainer


    Umso verwunderlicher das so viele Trainer Zeit haben mit dem Schiedsrichter zu diskutieren oder sich die Nägel zu feilen.


    Ich schaffe nie alle Fehler meiner Spieler zu coachen und alles so zu korrigieren wie es nötig wäre ;)


    Manchmal würde Ich mir wie bei US Sports Auszeiten wünschen.


    Grüsse Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Womit wir beim Futsal angekommen wären. :D;)

  • @Follkao


    Das konnte Robben auch schon vorher. Irgendwann hatten sich halt alle Gegenspieler inder Bundesliga darauf eingeschossen, dass er gern nach innen zieht und dort auch torgefährlich ist. Deshalb lassen sie ihm die Außenbahn frei. Denn da kann er nur flanken! Ein weiteres Problem machen Robbens Füße, wenn er ein Dribbling verloren hat. Dann wollen sie einfach nicht richtig nachsetzen! :thumbup:


    @Zodiak
    Auszeit beim Fußball, um die Fehler der Spieler coachend zu korrigieren? Willst du denn am Wochenende gar nicht mehr nach Hause? :thumbup:


    @Andre
    Wenn man gleichzeitig die 4 Sekunden-Regel (in der ein ruhender Ball gespielt werden muß) einführt, dann könnte man durchaus über eine 1-minütige Mannschaftsauszeit reden! Echt gute Idee, den "modernen Fussball" mal nach ein paar Alten Zöpfen zu durchforsten, um ihn noch dynamischer und interessanter zu machen! So könnte man Denjenigen, der den Ball ins Aus schießt, damit bestrafen, dass er ihn wiederholen muß, während die Anderen schon mit einem anderen Ball weiterspielen, usw.?

  • @Zodiak
    Auszeit beim Fußball, um die Fehler der Spieler coachend zu korrigieren? Willst du denn am Wochenende gar nicht mehr nach Hause? :thumbup:

    Nachdem ich eh 7 Tage die Woche auf dem Platz bin, stelle ich mir nen Bett auf und die Familie besucht mich ;)
    Nein - aber 2 Auszeiten (eine pro Trainer) pro Halbzeit fänd ich wirklich gut. Diese dürfen auch auf 60 Sekunden beschränkt sein.


    Da könnte man gut nachsteuern - ich würde das natürlich nicht für individualtaktische Korrekturen nutzen wollen. Das geht schließlich als Synchroninformation rein in die Birne


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • @Follkao


    Das konnte Robben auch schon vorher. Irgendwann hatten sich halt alle Gegenspieler inder Bundesliga darauf eingeschossen, dass er gern nach innen zieht und dort auch torgefährlich ist. Deshalb lassen sie ihm die Außenbahn frei. Denn da kann er nur flanken!

    Auf die Idee, ihm die Innenbahn zuzudoppeln, waren die Gegner ja bald gekommen. Den Raum auf der Außenbahn hat er dann aber einfach ignoriert. Insofern gehe ich davon aus, dass er seinem eigenen rechten Fuß schlicht nicht traute. Inzwischen traut er ihm immer öfter... Da könnte auch Training eine Rolle spielen...

  • @Zodiak


    Als ich noch ein "Heißsporn" war, habe ich auch immer gleich probiert, korrigierend einzugreifen. Mit den Jahren wird man etwas ruhiger und glaubt daran, dass das Training zum Üben und Korrigieren und das Spiel zum Ausprobieren da ist. Wenn`s denn noch nicht so klappt, dann hat das Coaching beim Training den Vorteil, dass man`s sofort mit geeigneten Übungen und Spielformen üben kann, was ja im Wettkampf nicht so unbedingt der Fall ist, weil der Gegner hier nicht immer "mitspielt"!


    Die Trennung zwischen Spiel und Training hat geholfen, die Gedanken zunächst in neutraler Athmospähre zu sortieren, um sie dann präszise dosiert beim nächsten Training einzusetzen.


    Wenn`s was wichtiges gibt, kann man`s in der Halbzeitpause loswerden. Ansonsten ist`s ja nicht nur für die Spieler, sondern auch für den Trainer ein permanenter Lernprozeß, bei dem einiges schon einen Tag später in einem anderen Lichte erscheint, als noch im persönlich empfundenen Leistungsdruck während eines Wettkampfspiels.


    Ne kurze Notiz reicht da meist schon, um fürs nächste Training etwas geeignetes dafür heraus zu suchen. Denn man muß nicht glauben, dass man im Spiel etwas erwarten darf, was man nicht vorher intensiv trainiert hat! Wenn etwas darüber hinaus geschieht, dass ist es eher Zufall bzw. individuelle Kreativität, die jedoch ohne wiederholene Absicherung im Training nicht zu einer Fähigkeit wird.

  • Du hast sicher Recht - aber ich sehe dann so viel das ich jedes Spiel ein Buch schreiben müsste.
    Vor allem beim schreiben kann ich nicht beobachten und analysieren - hat man keine Videoaufzeichnung ist das eben schwer im Nachgang zu tun :)


    Ich lasse wenn meist auch immer einen Spieler oder meinen Co-Trainer Notizen machen.


    Ich bin aber gerade im Kinderfußball kein Verfechter davon, die Fehler aus dem Spiel zum Trainingsinhalt der Folgewoche zu machen, sondern halte mich lieber an den von mir im Vorfeld gesetzten Schwerpunkt. Individuelle Korrektur ist dafür stetiger Begleiter.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • @Zodiak


    Das Erkennen der Defizite macht den Unterschied aus.


    Der Trainerlaie erkennt vielleicht noch, was da nicht funktioniert, aber er ist nur selten in der Lage, den Kindern über geeignete (alters- und leistungsgerechte) Übungen und Spielformen die Fähigkeiten zu vermitteln, dass die individuellen Fortschritte sichtbar werden.


    Auch glaubt der Trainerlaie, das ein Hineinrufen nützlich für die Kinder wäre. Aber was nützen Coachingfloseln wie:


    - mehr über die Flügel
    - verteilt euch
    - mehr Angebote
    - einer ran
    - zwei Mann in die Mauer
    - das ist mir zu einfach
    - jetzt pressen
    - einer aushelfen
    - jetzt Torabschluß suchen
    - usw.


    Vermutlich könnte man auch darüber ein Buch schreiben, was da alles so hineingerufen wird, ohne klar zu benennen, welcher Spieler gemeint ist und was er wann wie machen soll?
    Und schon sind wir wieder bei Poldi anbelangt! Der kann vielleicht einen Übersteiger, aber nur mit einem Fuß!

  • Ich hasse diese Phrasen auf dem Fußballplatz...
    genauso wie:


    - Schieben
    - Jetzt mach mal was
    - kein Foul


    usw.


    Die Liste ist endlos. Ganz ohne Phrasen kommt man nicht aus, persönlich versuche ich immer Sachbezogene Anweisungen zu geben die eine Handlung korrigieren oder eine Handlungsalternative aufzeigen - gleichzeitig vermittle ich meinen Spielern aber das Sie die Entscheidungen selbst treffen müssen, ich nur als Helfer da bin und Ihnen Tipps gebe für eine ähnliche Situation.


    Der beste Spruch ist aus meiner Sicht "Ein Tor gibt dir immer Recht"


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich hasse diese Phrasen auf dem Fußballplatz...

    ... die beste aller abgedroschenen Fußballweisheiten, sagte mir mal ein Trainer nach einer 3:2 Niederlage nachdem wir 2:0 vorne lagen:


    MÄNNER! EIN SPIEL DAUERT 90MIN!

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • @Andre Um auf deine eigentliche Frage zurückzukommen:


    Ich denke, dass wir Trainer doch einen sehr großen Anteil, an der "fußballerischen" Entwicklung der Kinder haben. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man einem Kind durch Unwissen und falscher Überzeugung einem Kind innerhalb kürzester Zeit die Lust am Fußball nehmen kann.
    Im Gegensatz haben wir schon sehr viel erreicht wenn die einstigen Kinder als Erwachsene noch immer einem Sport (muss ja nicht zwangsläufig Fußball sein) die Treue halten. Ich sehe meine Hauptaufgabe darin den Kinder ein "Konkurrenzprodukt zu Playstation und Co zu verkaufen". Ihnen zu zeigen, dass Sport und Spiel anders, aber mindestens genauso schön sind. Das die gemeinsame Zeit mit dem einen oder anderen unvergesslichen Moment mehr zählt, als alles andere.
    In welchem Maße ein Trainer Einfluss, auf die Spielklasse, in der der Spieler mal landet hat, ist schwer zu sagen. Ich glaube dass da Freundeskreis, Eigeninitiative, Eltern, Trainer, Veranlagung, Glück (schwerwiegende Verletzung in einer wichtigen Entwicklungsphase), der Fußballverein als Ganzes, sich ziemlich die Waage halten.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Da gehe ich auch ein Stück weit mit. Frage ist nur, ob man durch kleinere Brote die manch einer backen könnte, vielleicht am Ende mehr Leute am Tisch sitzen hat, gerade in der heutigen Zeit, wo Leistungsdruck abseits des Vereins sehr groß geschrieben wird und abseits dessen die Konkurrenz zum Fußball nicht schläft und latent immer lauert. Damit meine ich die Industrie und andere Sportarten und Beschäftigungsmöglichkeiten, sowie lange Schulzeiten, Nachhilfe und nörgelnde Eltern die den Koten zur Akademie peitschen, obwohl der da in diesem Leben nie landen wird!


    Die Fehlerquoute der Trainer könnte und sollte gerade aus diesen Gründen nach unten gehen. Damit das geschieht...spreche ich von Konzepten (altersgerechte Trainings, keine Bankdrücker/Rotation/geregelte feste wiederkehrende Mannschaftseinteilungen/feste Arten von Sichtungen/Einführung von Koordinatoren/Schaffung von Fördervereinen DFB oder LZ für Talente vor Ort)....von Kodexen (Verhalten von Trainern/Eltern am Rand usw.)...von Traineranbindungen an Konzepte über Mitgliedsbeitragserhöhungen finanzierte Aufwandsentschädigungen im Ehrenamt, Bestrafungen von Trainern die sich nicht an die FPL-Regeln halten.


    Alles Dinge die machbar wären...aber man tut es nicht...und das hat Gründe...und wird sich rächen und das tut es auch schon vielerorts. Das finde ich oberschade...und deshalb mein Thema.


    Ins Detail gesehen bin ich tatsächlich der Meinung, dass ...bis auf Technik zur richtigen Zeit trainiert und Taktik (Individualtaktik und wesentlich später die Mannschaftstaktik) zur richtigen Zeit (altesgerecht) auf richtige Art (Spielformen/Übungsformen) nichts von einem Trainer antrainiert wird. Trainer meint...ich meine aber nicht. Würde ich auf bestimmte Sachen verzichten...glaube ich...dass die Spieler das von ganz allein tun. Falls es bemerkt wurde...ich erwähnte nämlich nicht die Gruppentaktik. An der arbeiten viele Trainer und das tun sie meist viel zu früh. Das findet meist schon statt, wo sie -wissenschaftlich belegt- das nicht tun können, was schonmal richtige Zeitverschwendung ist und mit Überforderung zu tun hat.


    Derjenige Trainer der sehr viel spielen lässt...vielleicht mit Provokationsregeln und ala Horst Wein stimuliert, statt instruiert und sie machen lässt...erzeugt den Mut beim Spieler und das säht er. Die Ernte ist -SPIELINTELLIGENZ- und die führt meiner Beobachtung nach dazu, dass sie automatisch spätestens im zweiten Jahr der C....AUTOMATISCH...das ach so geliebte Passkombinationsspiel auf breiter Ebene selbstständig beginnen. Ich denke sogar, dass das eher sein könnte, so Trainer sie ebend nicht ständig davon abgehalten hat, diesen Mut zu entwickeln. Die meisten Trainer unterdrücken das und ersticken es...sei es versteht...langsam schleichend oder offen sichtbar für Insider und Wissende!!!!


    Das ist meine Meinung und daran lehnt sich meine zukünftige Philosophie an. Ich glaube fest daran, dass ich damit fittere Spieler, motiviertere Spieler erzeuge, die länger dabei blieben und später -auch in der heutigen Zeit- in größerer Anzahl dem Verein erhalten blieben. Das glaube ich fest, den Beweis muß ich noch liefern ;) .


    Den liefert aber bis jetzt auch kein anderer, denn ...stimmt meine Denke...behaupte ich, dass es niemanden da draussen gibt, der das so anhaltend durchzog! Und weil das vorraussichtlich so ist, kann auch keiner sagen, dass es nicht "aufgeht". :saint:


    Und damit es "aufginge"...kann ich allein den Staat im Staat leben und es allein abseits dessen was Verein meint..einfach tun...weil ja jeder offensichtlich machen kann was er will.


    Bessere wäre es aber mit geschütztem Konzept...weil wäre es so gut, kann ich das nicht mit dem ganzen Land ausdiskutieren. Da bedarf es der Anordnung, was vielen nicht schmecken würde. Sorry, leider ist das so...ich sehe es so.