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Das waren also nach deiner Meinung und der deiner Kollegen alles Idioten, die sich die FPL-Regeln ausgedacht haben. Denn damit wollten sie nur erreichen, dass die Kinder nicht mehr gewinnen wollen und die Trainer und Eltern nicht mal hineinbrüllen dürfen?
Das schreiht ja geradezu nach Anarchie auf dem Fussballplatz, wenn man nicht einmal mehr die "Schwarze Sau" in Form des Schiedsrichters für die vermeintliche Niederlage als Hauptschuldigen ausmachen kann?
Dazu 2 Hinweise:
1. Im unteren Auswahl-Fussball fast ausschließlich und seit vielen Jahren ohne Schiedsrichter gespielt! Glaubst du, die haben deshalb weniger Bock aufs Gewinnen?2. Je lauter der gegnerische Trainer ins Spiel hinen brüllt, je mehr macht das andere Team richtig!
Hast du das selbst schon mal miterlebt?
Vielerorts hat es eine nachträgliche Verbesserung durch die Einführung der FPL gegeben. Aber es gibt auch Korrekturbedarf! Hoffentlich bald?
Einen sehr großen Nachholbedarf sehe ich allerdings auch in der Medienberichterstattung über den Kinderfussball. Hier ist der Sinneswandel kaum sichtbar. Es braucht wohl noch einige Zeit, damit sich auch hier die guten Sportreporter von den "Ewig-Gestrigen mit ihrer Art der Frontberichterstattung vom Fussballplatz" in die die moderne Fussballwelt deutlich genug abgesetzt haben?
Weil jedoch beim Fussball die "Wahrheit auf dem Platz" liegt, kann ein Trainer sofort die neuen Regeln umsetzen und braucht nicht zu warten, ob es Andere für ihn tun. Aus dieser Verantwortung scheinen sich eine Reihe deiner Kollegen gern stehlen zu wollen?
Ich (und da spreche ich auch für meine Trainerkollegen) würde mir nicht anmaßen, diese Leute als Idioten zu beschimpfen, sie aber sehr wohl als praxisfremde Theoretiker bezeichnen.
Es geht auch nicht darum, einen Schiri als potentiell Schuldigen für Niederlagen zu haben (allein die Argumentation zeigt, wie wenig die Beweggründe der Gegner verstanden wurden), sondern um die Notwendigkeit der Existenz einer Entscheidungsinstanz. Ich habe diese Woche 2 Spiele meiner Jungs als Schiri gepfiffen (ja, bei Freundschaftsspielen arbeiten wir wieder mit Schiri). Dabei habe ich 2 Strafstöße gegen meine Mannschaft gepfiffen, die beide nicht zu 100% eindeutig waren, obwohl ich 2 m daneben stand. Gestern habe ich ein Tor meiner Mannschaft anerkannt, obwohl es ein Gerangel vor dem Tor gab. Was meint ihr, was da losgegangen wäre, wenn kein Schiri auf dem Platz gewesen wäre. Und ein Fair Play Leiter, der ja nicht auf dem Platz nahe am Geschehen stehen darf, hätte da gar nichts beurteilen können. Das ist die Realität.
Wir sind in Bayern Gott sei Dank noch in der Lage, über genügend Schiris auch für unten Ligen zu verfügen. Mir fehlt jede Fantasie, wie ein Spiel ohne Schiris in Ligen, wo es beispielsweise um Auf- und Abstieg geht, funktionieren soll. Gibt's dann auch keine Karten mehr oder wie?
Ich habe vor einigen Wochen den Aufstiegskampf unserer D-Jugend verfolgt. Da hatte der Schiri alle Hände voll zu tun. Das kann ohne gar nicht funktionieren.
Was soll hier die Medienberichterstattung helfen? Fußball wird von 99% der Bevölkerung als Spiel um den Sieg auf dem Platz angesehen. Da kann berichterstattet werden, was man will. Bestenfalls erntet man ungläubiges Staunen, wahrscheinlicher ein Tippen gegen die Stirn.
Den letzten Absatz verstehe ich nicht. Welche neuen Regeln darf ich sofort umsetzen? Wie schon geschrieben: Wir nehmen uns die Freiheit, schon jetzt die letzten Freundschaftsspiele der F-Jugend mit Schiri durchzuführen und kämpfen wie die Löwen darum, dass die E-Jugend den Schiri behält.
Nochmal: Wenn 90% der Trainer offen gegen das Spiel ohne Schiri einstehen, sollten die Verantwortlichen überlegen, der auf dem Holzweg ist.