Fairplayliga,wie ist euer Fazit?

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  • Bei Bambini und F-Jugend stehen in der Regel Eltern, Betreuer oder Trainer als Schriri auf dem Platz

    Nee eben nicht, da ja die Fair Play Liga Regeln besagen, die Kinder entscheiden selbst. Kein Erwachsener mischt sich ein , im Idealfall.
    Ich schicke die Eltern immer Konsequent vom Platz in die Fan Zone .


    Auch als Betreuer "getarnte" Eltern , manche Mannschaften haben auf einmal 10 Betreuer dabei :) werden höflichst verwiesen . Klar ist es immer einfach zu sagen die Trainer müssen das dann klären , aber wenn Du Woche für Woche solche Kameraden hast die es nach eigenem Gusto, und die FPL bietet Spielraum dafür, auslegen ist das schon schwierig .



    Ich finde mit der Regel ohne Schiedsrichter zu Spielen, lässt der Verband die Trainer ganz schön allein.
    Der Verband kann doch nicht ernsthaft erwarten das der Trainer eines Dorf Vereins (wie ich es bin)
    20 Erwachsene auf der Tribüne erziehe, wie will ich denn das durchsetzen, Sportplatz Verbot, Ausschluss aus dem Verein. Da hätte ich dann 2 Tage später die Abmeldung im Briefkasten und keine Kinder mehr mit denen ich in der FPL spielen könnte. Oder soll ich in den Spielbericht schreiben, die Eltern meiner Mannschaft halten sich nicht dran, dafür muss der Verein bestraft werden!?!


    Von daher bin ich Froh das ich vernünftige Eltern habe, nicht auszudenken hätte ich da ehemalige Fast- Profis sitzen (Ironie) was das für Nerven aufreibende Diskussionen gäbe.



    Was spricht dagegen, das Jung Schiedsrichter, hier wo es noch nicht um Ergebnisse und Tabellen geht Erfahrungen sammeln. Dazu ist die FPL meines Erachtens nach bestens geeignet.
    Denn auch hier ist es bei Vorkommnissen , sollten sich Eltern oder Trainer mal nicht an die FPL Regeln halten ein offizieller der es dann im Spielbericht vermerkt . Dann muss es meiner Meinung nach auch Strafen geben um die Einhaltung zu erzwingen. Dann kann ich den Eltern auch sagen " Wir sind vom verband zu XX € Strafe verurteilt worden, weil dies und das!"


    Bitte nicht falsch verstehen der Ansatz der FPL ist zu 90 % gut! Wenn es aber wieder einen Schiedsrichter gäbe, zumindest ab der F Jugend ,wäre es genau der richtige Weg im Kinderfußball.

  • Nur zur Richtigstellung, ich denke Du hast mich da falsch verstanden.


    Einen angesetzten offiziellen Schiedsrichter gab es bei Meisterschaftsspielen soviel wie ich in über 20 jahren sagen kann , bei Bambini und F-Jugend,noch nie. Und die wird es auch nicht geben, wo sollen die her kommen, selbst bei der E-Jugend ist es ja schon was besonderes wenn da einer aufkreuzt.


    Vor der FPL stand somit ein Betreuer oder Elternteil oder wer auch immer auf dem Platz und leitete das Spiel. Auch hier kam es immer wieder zu Fehlentscheidungen oder sogar zu Bevorteilungen. Das meinte ich mit Eltern aufm Platz.
    Und nochmal, der Vorteil ist ganz klar. Auf einen schlechten oder unfairen "Betreuerschiedsrichter" kann ich schlechter einwirken als auf meinem Trainerkollegen neben mir. o ist der Unterschied ob der Schiri sich nicht belehren läßt oder mein Gegnerkollege???


    Das Problem ist allerdings auch oft die schlechte Kommunikation zwischen den Trainern, erst recht wenn der Eine nicht mit sich reden lassen will. Dazu gehört sicherlich auch das richtige Auftreten und Erfahrung, das kommt aber mit der Zeit. Mittlerweile trage ich konsequent kurz den Verlauf im Sinne des Fairplays im Spielbericht ein, sowohl wenn es gut lief, wie auch wenn es schlecht ab ging.


    Und wenn wir bei 90% positiv sind ist es gelungen aber könnte noch was dauern.
    ;)


    Gruß Peter

  • Einen angesetzten offiziellen Schiedsrichter gab es bei Meisterschaftsspielen soviel wie ich in über 20 jahren sagen kann , bei Bambini und F-Jugend,noch nie. Und die wird es auch nicht geben, wo sollen die her kommen, selbst bei der E-Jugend ist es ja schon was besonderes wenn da einer aufkreuzt.

    Nur der Vollständigkeit halber: In dieser Allgemeinheit ist die Aussage falsch. Als mein Junior mit Fußball anfing, gab es noch keine FPL. Aber zu jedem Bambini-Spiel (ebenso wie bei F, E und höher) kam ein externer Schiri (der auch bezahlt werden musste). Pfeifende Trainer/Eltern kenne ich nicht, zum Glück. Mittlerweile habe ich mitbekommen, dass unser Fußballkreis da so ein bisschen eine Ausnahme ist. Aber es geht offenbar, auch für die unteren Klassen Schiris zu gewinnen.


    Grüße
    Oliver

  • Peter31 Schrieb : (die Zitierfunktion raff ich nit :) )





    "Nur zur Richtigstellung, ich denke Du hast mich da falsch verstanden.



    Einen angesetzten offiziellen Schiedsrichter gab es bei Meisterschaftsspielen soviel wie ich in über 20 jahren sagen kann , bei Bambini und F-Jugend,noch nie. Und die wird es auch nicht geben, wo sollen die her kommen, selbst bei der E-Jugend ist es ja schon was besonderes wenn da einer aufkreuzt.



    Vor der FPL stand somit ein Betreuer oder Elternteil oder wer auch immer auf dem Platz und leitete das Spiel. Auch hier kam es immer wieder zu Fehlentscheidungen oder sogar zu Bevorteilungen. Das meinte ich mit Eltern aufm Platz.
    Und nochmal, der Vorteil ist ganz klar. Auf einen schlechten oder unfairen "Betreuerschiedsrichter" kann ich schlechter einwirken als auf meinem Trainerkollegen neben mir. o ist der Unterschied ob der Schiri sich nicht belehren läßt oder mein Gegnerkollege???



    Das Problem ist allerdings auch oft die schlechte Kommunikation zwischen den Trainern, erst recht wenn der Eine nicht mit sich reden lassen will. Dazu gehört sicherlich auch das richtige Auftreten und Erfahrung, das kommt aber mit der Zeit. Mittlerweile trage ich konsequent kurz den Verlauf im Sinne des Fairplays im Spielbericht ein, sowohl wenn es gut lief, wie auch wenn es schlecht ab ging.



    Und wenn wir bei 90% positiv sind ist es gelungen aber könnte noch was dauern."



    Zitat Ende:



    Ok hab ich dann falsch verstanden, ja in der Vergangenheit war es so ,bei uns war es meistens der Betreuer der dann Schiri war. E Jugend ist bei uns immer ein Schiri da, vllt. haben wir aber da auch eher Glück im Gegensatz zu anderen Kreisen. Als ich E Jugendlicher war, war es auch immer der Betreuer der gepfiffen hat, von daher scheint es ja heute mehr Schiedsrichter zu geben als vor 30 Jahren da heute ein angesetzter kommt. Wie das ganze vor 4 jahren vor der FPL im F und G Jugend Bereich war weiß ich leider nicht.



    Die 90 % beziehe ich auf die Idee der FPL , nicht auf die derzeitige real Situation, da gibt es noch deutlich Luft nach oben!



    Ist ja auch nur mein persönliches Fazit ;)


    Güße

  • Bei uns, und wir befinden uns in einem Kreis sehr nahe dem von @Don Quijote, gab es vor verpflichtenden Einführung der FPL durch den HFV (Hessischer Fußballverband) von G- bis E-Jugend keine offiziellen Schiedsrichter, sondern nahezu ausschließlich Elternteile oder auch mal einen Spieleropa als Schiris. Ganz selten mal einen Jugendlichen, der sich für die Schiri-Laufbahn interessierte, noch seltener einen der wenigen gemeldeten Schiris eines Vereins. Nur bei den Kreispokalspielen der E-Jugend gab es offizielle Schiedsrichter, da waren dann dann plötzlich auch die Sonderregeln des Kreises, wie z.B. kurze Ecken, Makulatur.


    Und da teile ich die Meinung von @peter31, das war oft auch nicht besser als die eigenständige Entscheidung der Kinder. Es war nicht selten, dass der vom Heimverein gestellte Schiedsrichter nicht wirklich unparteiisch pfiff.


    Ich finde mit der Regel ohne Schiedsrichter zu Spielen, lässt der Verband die Trainer ganz schön allein.

    Nun, den Trainern wird auf jeden Fall mehr Verantwortung zugewiesen als zuvor. Letztlich sind sie es, die dafür sorgen müssen, dass das Spiel funktioniert. Das geht am besten über ein gutes Miteinander und läuft nicht gut, wenn ein Trainer (oder beide) insbesondere die Interessen seiner Mannschaft im Gegensatz zu denen aller Kinder vertritt.


    Der Verband kann doch nicht ernsthaft erwarten das der Trainer eines Dorf Vereins (wie ich es bin) 20 Erwachsene auf der Tribüne erziehe, ...

    Doch, ein Stück weit schon. Wie soll das denn ein freiwilliger Schiedsrichter besser können, der ja auch aus diesem Personenkreis stammt? Du und dein Kollege habe als Trainer doch mehr Autorität als sie, Ihr seid schließlich Vereinsvertreter, einer sogar des gastgebenden Vereins, der somit das Hausrecht ausüben kann.


    Vielleicht wünschst du dir, dass der Verband Leute abstellt, die für Ordnung sorgen, aber dafür gibt es schlicht und ergreifend in keiner Weise das Personal. Also müssen die Vereine selbst dafür sorgen, das war hier vor der FPL so und ist es nach ihrer Einführung auch immer noch.


    ... wie will ich denn das durchsetzen, Sportplatz Verbot, Ausschluss aus dem Verein. Da hätte ich dann 2 Tage später die Abmeldung im Briefkasten und keine Kinder mehr mit denen ich in der FPL spielen könnte.

    Na komm, nun mach mal nicht solch einen Elefanten aus der Mücke, oder meinetwegen aus dem Zwergpinscher. Natürlich gibst du auch den Eltern gegenüber Verhaltensregeln vor, und die meisten Erwachsenen finden es gut und richtig, wenn weniger geblökt wird und mehr positiv unterstützt. Es gibt nur ganz wenige Unbelehrbare, und die muss man tatsächlich in letzter Konsequenz entfernen. Aber das bedeutet keinen Verlust für den Kinderfußball, sondern einen Gewinn.


    Ich habe bisher noch nie Probleme dabei gehabt, die Eltern auf den vorgeschriebenen Abstand zum Spielfeld zu bekommen. Einfach mit einem Lächeln und freundlich, aber gleichzeitig bestimmt darum bitten, sich doch hinter die Absperrung zu begeben, vielen Dank!


    Was spricht dagegen, das Jung Schiedsrichter, hier wo es noch nicht um Ergebnisse und Tabellen geht Erfahrungen sammeln. Dazu ist die FPL meines Erachtens nach bestens geeignet.

    Es geht... Jugendliche lassen als Schiedsrichter, so meine Erfahrung, sehr sehr viel laufen und sind sehr stark von außen beeinflussbar. Leider wird daher das Problem der Beeinflussung durch die Trainer (und die Eltern, wenn diese nicht weit genug weg sind) nicht gelöst, sondern eher wieder verschlimmert. Die FPL sieht ja eigentlich vor, dass in der E-Jugend jugendliche Spielleiter hinzu kommen, die nur in strittigen Situationen in das Spiel eingreifen. Ansonsten entscheiden die Kids, die das aus der F-Jugend ja schon gewohnt sind, weiterhin selbstständig. So läuft das bei uns leider nicht, aber das hört sich für mich nach einer guten Sache an -- wenn man es denn richtig einführt und vor allem auch die Trainer entsprechend einweist, die ihrerseits wiederum als Multiplikatoren in Richtung ihrer Mannschaften, dabei besonders der Eltern, dienen (müssen). Letztlich läuft es ja so bei uns im Training beim Abschlussspiel, da muss ich und meine Trainerkollegen ja auch nicht ständig eingreifen und entscheiden, sondern eben nur dann, wenn die Kinder sich nicht einigen können, oder aber grob falsch entscheiden -- oder ggf. wenn es um erzieherische Maßnahmen geht.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Na komm, nun mach mal nicht solch einen Elefanten aus der Mücke, oder meinetwegen aus dem Zwergpinscher. Natürlich gibst du auch den Eltern gegenüber Verhaltensregeln vor, und die meisten Erwachsenen finden es gut und richtig, wenn weniger geblökt wird und mehr positiv unterstützt. Es gibt nur ganz wenige Unbelehrbare, und die muss man tatsächlich in letzter Konsequenz entfernen. Aber das bedeutet keinen Verlust für den Kinderfußball, sondern einen Gewinn.


    Trotzdem, ich bin der Meinung das ganze würde mit Schiri besser laufen.


    Wie schon oben geschrieben halte ich mich auch Konsequent daran die FPL einzuhalten. Vor der Saison gab es einen Elternabend zu dem Thema und bei selbst durchgeführten Spielen als Heimmannschaft halte ich vor dem Spiel auch immer Rücksprache mit dem Gasttrainer zur Einhaltung. Mit der Abstandsregel von 15m würde auch der "Jung" Schiedsrichter geschützt werden und wenn die deiner Ansicht nach in aller Regel , vernünftigen Eltern in der Mehrheit sind wird auch kein Elternteil den Jung Schiri angehen , ich bin da ja auch bei Dir, ich habe das Glück vernünftige Eltern zu haben, ich habe es aber auch schon anders erlebt, meistens aber wenn wir als Gast gespielt haben vllt. hab ich das auch Falsch rübergebracht diese speziellen Eltern kriegt weder der Schiri noch die Regeln der FPL noch der Trainer in den Griff, und wenn Du mit Offiziellem den Schiedsrichter meinst dann ja, einen Extra Beobachter aber nicht!


    Nochmal ich will nicht das der Schiri da ist ,um das Umfeld zu Beruhigen, ich denke nur das die Anwesenheit eines Schiris einen anderen Eindruck macht.



    Ich sehe es so das die Spielenden Kinder auf dem Platz jemanden haben müssen der "Unparteiisch" auf die Einhaltung der Regel achtet das funktioniert meines Erachtens nach besser als wenn es die Kinder selbst tun da Kinder gerade in diesem Alter eine sehr starke Ich- Bezogenheit haben .



    Aber wann willst Du denn Jungschiedsrichter einsetzen ? In der B Jugend , wo die Spieler alle schon 3 , 4 Jahre älter und 20 cm grösser sind als der Schiedsrichter. Der "Welpenschutz" ist doch
    gerade in den untersten Jahrgängen noch vorhanden in denen Kreispokal , Meisterschaften und Tabellen keine Rolle spielen. Zudem lernen die Kinder auch gleich den Respektvollen Umgang mit dem Schiedsrichter was dann Später wieder von Vorteil ist.



    Meine Variante wäre:


    Eltern halten 15 -20 m Abstand zum Spielfeld ( Einhaltung wird durch beide Trainer geregelt)
    1 Coaching Zone für beide Trainer
    Trainer tätigt nur Wechsel, und die Halbzeit Besprechung
    Spielbetrieb mit Schiedsrichter


    So würde ein Schuh daraus...


    .... das könnte man sogar bis zur E Jugend machen und wenn der Verband das Schiedsrichter da sein attraktiver machen würde ( Hier werden ja teilweise knallharte Strafen ausgerufen die sogenannten Einzelrichter Urteile ... und das schon bei marginalen dingen! Das fördert die Bereitschaft und die Motivation überhaupt nicht.) bin ich mir sicher finden sich auch wieder mehr Schiedsrichter.



    Kurzes Beispiel dazu, wir haben unsere F Junioren ( 2007er) und E Junioren ( 2006/2005 gemischt) Mannschaft im letztes Training vor der Hallenrunde als Trainings Abschlussspiel gegeneinander Spielen lassen( Ich mache bei uns die F - und E - Jugend als Co und beide Mannschaft sind ungefähr gleich stark). Von einem meiner Spieler der Bruder ist auch Schiedsrichter (pfeift meist D Jugend) der auch vor Ort war und das Spiel geleitet hat , wohlgemerkt geleitet, falsch ausgeführte Einwürfe korrigiert usw. Das Spiel war richtig flüssig und keine Diskussionen auf dem Platz, die Entscheidungen wurden akzeptiert. Ich hatte fast das Gefühl das die Kinder sich gerechter behandelt fühlten und die Entscheidungen besser verarbeiten konnten da sie sich auf das wesentliche, das Fußball spielen konzentrierten .


    So das soll´s auch gewesen sein zu meinem Fazit und meiner Meinung!

  • Spielbetrieb mit Schiedsrichter

    Bin ansonsten bei deiner Variante, die ja konform mit der FPL ist.


    Das Problem mit dem Schiedsrichter ist jedoch, dass es für den untersten Jugendbereich keine flächendeckenden geeigneten Schiedsrichter gibt. So werden sie von "schlechten Verlieren" als "Sündenbock" benutzt, um seinen Ummut darüber Ausdruck zu verleihen, dass die Mannschaft des Sohnes gerade dabei ist, vom Gegner vernichtend geschlagen zu werden. Die Situation bei einer deutlichen Führung und Spieldominanz lautstark Kritik zu äußern, ist da schon wesentlich seltener!


    Gerade, weil sich die Gemüter an Schiedsrichterentscheidungen erregen, wurde bewußt darauf verzichtet. Man glaubt, dass Kinder, die in den Vereinsfussball starten, auch eigenständig verantwortungsbewußter werden und somit wichtige soziale Werte fürs spätere Leben mitbekommen.


    Ich denke, wenn der Zufiriedenheitsgrad im Vereinsfussball hoch ist, wird man nicht mit einer Verhaltenskritik 2 Tage später mit einer Kündigung rechnen muß. Wenn doch, dann sei froh! Denn dann bist du den Unruheherd los und kannst deine Zeit wieder ganz für den Fußball planen! Man kann es sowieso nie allen Leuten recht machen, weshalb es reine Zeitverschwendung ist, sich Gedanken darüber zu machen, was Dritte über dich denken! Denn wenn es wichtig ist, werden sie es dir sagen!

  • Trotzdem, ich bin der Meinung das ganze würde mit Schiri besser laufen.

    Nun, ich habe beides erlebt, und ich muss sagen, dass es keinen großen Unterschied gibt, wenn beide Teams "in Ordnung" sind. Schwieriger wird es immer, wenn eine "problematische" Mannschaft beteiligt ist, das war mit Schiri so und das ist es auch ohne einen. Zumindest war es das bei uns, wo der Heimverein den Schiri stellt, der dann gerade bei den problematischen Vereinen durchaus immer mal wieder nicht sonderlich unparteiisch entschieden hat.. Und die Papa-Schiris haben auch so gut wie nie auf die Trainer eingewirkt, sich doch zu mäßigen, die Jungschiris schon mal gar nicht. Und so kann ein solches Spiel schon mal aus dem Ruder laufen. Das kann auch passieren, wenn man es mit einem eher schwachen und wankelmütigem Schiri zu tun hat, wie es, so zumindest meine Beobachtung, die meisten Jungschiris eher sind. Verstehe mich nicht falsch, ich mache ihnen das überhaupt nicht zum Vorwurf, sie haben noch nicht so viel Erfahrung und sind dazu ja noch viel jünger als die Trainer und Eltern der Spieler, vor denen sie daher (manchmal zu viel) Respekt haben.


    Beim Spiel mit Schiri muss dieser dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden. Wenn er fehlt, so sind dafür die Spieler und die Trainer alleine zuständig. Natürlich bedeutet das deutlich mehr Verantwortung für die Trainer, die sich als kooperatives Paar verstehen müssen, das gemeinsam dafür sorgen muss, dass die Kids ein gutes Spiel erleben. Das mögen viele Trainer nicht, sie fühlen sich zu stark im Fokus, vielleicht sogar überlastet. Aber diese Aufgabe müssen sie annehmen und sich ihr stellen. Sie dienen noch stärker als vorher als Vorbild, indem sie zeigen, wie man mit dem Gegner richtig umgeht, sowohl in leichten Gewässern wie auch in stürmischerer See.


    Und in der E-Jugend kann man dann ja den angehenden Schiri als FPL-Spielleiter installieren. Da er es dann mit Spielern und Trainern zu tun hat, die bereits damit Erfahrung haben, das Spiel eigenverantwortlich regelgerecht zu gestalten, dürfte er es auch leichter haben.


    [...]ich habe das Glück vernünftige Eltern zu haben, ich habe es aber auch schon anders erlebt, meistens aber wenn wir als Gast gespielt haben vllt. hab ich das auch Falsch rübergebracht diese speziellen Eltern kriegt weder der Schiri noch die Regeln der FPL noch der Trainer in den Griff, [...]

    Jeder Trainer ist für die Elternschaft seiner Spieler verantwortlich. Wenn sich da einer nicht benimmt, ist es Sache des Trainers, ihn zur Raison zu bringen. Wenn das nicht funktioniert, so muss er den Platz verlassen, entweder indem der Trainer, wenn auf eigenem Platz spielend, des Geländes verweist, oder, falls man Gast ist, indem er einen Vertreter des gastgebenden Vereins darum bittet, dies zu tun. Natürlich sollte er diese Maßnahme vorher in deutlicher, aber unemotionaler Form für den Fall angekündigt haben, dass sich der Querulant nicht in den Griff bekommt.


    Wichtig ist, dass man rechtzeitig einschreitet, wenn die Stimmung zu eskalieren beginnt. Dazu muss man natürlich als Trainer auch genügend Mumm haben. Aber das gehört nun einmal dazu.


    [...] und wenn Du mit Offiziellem den Schiedsrichter meinst dann ja, einen Extra Beobachter aber nicht!

    Ich meinte einen Vertreter des Kreises, der ja z.B. auch Strafen verhängen kann, und der für die Durchführung des Spielbetriebs im Kinderbereich zuständig ist.


    Nochmal ich will nicht das der Schiri da ist ,um das Umfeld zu Beruhigen, ich denke nur das die Anwesenheit eines Schiris einen anderen Eindruck macht.

    Die FPL ist entstanden, weil das problematische Umfeld leider zu oft den Schiri zum Sündenbock gemacht und als Blitzableiter gebraucht hat.


    Ich sehe es so das die Spielenden Kinder auf dem Platz jemanden haben müssen der "Unparteiisch" auf die Einhaltung der Regel achtet das funktioniert meines Erachtens nach besser als wenn es die Kinder selbst tun da Kinder gerade in diesem Alter eine sehr starke Ich- Bezogenheit haben .

    Dazu gibt es ja bei der FPL auch immer noch die Trainer.


    Aber wann willst Du denn Jungschiedsrichter einsetzen?

    So, wie Ralf Klohr es vorschlägt: als Spielleiter in der E-Jugend.


    [...] und wenn der Verband das Schiedsrichter da sein attraktiver machen würde ( Hier werden ja teilweise knallharte Strafen ausgerufen die sogenannten Einzelrichter Urteile ... und das schon bei marginalen dingen! Das fördert die Bereitschaft und die Motivation überhaupt nicht.) bin ich mir sicher finden sich auch wieder mehr Schiedsrichter.

    Es gibt viel zu wenige Schiedsrichter, dafür werden die Vereine auch schon bestraft. Meinem Eindruck nach treffen diese Strafen auch nahezu alle Vereine, mir kommt es so vor, als würde kaum ein Verein sein Schiedsrichtersoll erfüllen (können). Wo sollen deiner Meinung nach die ganzen Schiedsrichter denn herkommen? Der Job wird nicht bezahlt, er kostet wahnsinnig viel der kostbaren Freizeit am Wochenende, und dazu ist man noch unheimlich oft der Buhmann. Und wenn man Pech hat, dann erwischt man ein Spiel, bei dem man um seine körperliche Unversehrtheit bangen muss. Ganz abgesehen von der Zeit, die man dafür aufwenden muss, um überhaupt den Schiri-Schein zu bekommen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • @tobn


    Sehr guter Beitrag!



    Wo sollen deiner Meinung nach die ganzen Schiedsrichter denn herkommen? Der Job wird nicht bezahlt

    Werden bei euch tatsächlich die Schiedsrichter nicht bezahlt?


    Ich habe mal von einer Schiedsrichter-Abbrecher-Quote von ca. 50 % während der 1. Saison gelesen. Die Gründe dafür sind vielschichtig! Immer wieder hört man aber, dass die Jungschiedsrichter aufgrund persönlicher Beleidigungen von Eltern oder Trainer die Lust verlieren. Hier fehlt es auch an Unterstützung, denn diese Jugendlichen werden meist ohne jegliche Unterstützung durch die Schiedsrichter-Ausbilder oder die Heimatvereine "ins kalte Wasser" geworfen. Im Gegenteil, da passiert es auch schon mal, dass ein Heimatverein-Trainer, der es nicht gelernt hat, wie man mit Achtung verliert, den Schiedsrichter als Allein-Schuldigen ausmacht! Hier dreht man sich im Kreis, weil man einerseits eine Strafe zu zahlen hat, wenn man die Schiedsrichterquote nicht erfüllt, sie jedoch andererseits auch wieder vergrault!


    Weil aber bislang bei den Bambinies und der F-Jugend aufgrund des großen Mangels an Schiedsrichtern wie auch der Kostenplanung bereitwilig auf Schiedsrichter-Laien (Eltern, Trainer) zurück gegriffen wurde, an denen sich dann bei Fehlentscheidungen die Gemüter entzündeten, war es die Idee von Ralf Klohr, dem Erfinder der FPL, ganz auf Schiedsrichter zu verzichten und den Kindern die Entscheidung zu überlassen. Denn seinem Kind oder Spiel verzeiht man einen Fehler eher, weil man sich ja wünscht, dass es weitermacht! Ob ein Schiedsrichter weiterhin pfeift, scheint jedoch meist nicht von Interesse Dritter zu sein?

  • Ich streue mal eine Option ein.


    Vielleicht könnte man ja - die Elternschaft vom Zuschauerbetrieb ausschließen -...so als ersten Schritt. Dann wäre doch Ruhe oder?


    Zweitens....den Trainer weg...der ist in diesem Altersbereich überflüssig...meiner Meinung nach.


    Drittens...könnte man neutrale Sachverständige einsetzen, die ein Spiel leiten...die wie Springer zu Spielen fahren, dafür Euro`s als Kostenpauschale kassieren. Die Eltern können die Kicker dann nach einer Stunde an der Kabine in Empfang nehmen.


    Der Trainer/Ein Trainer...der Ahnung hat, der braucht nicht so wichtig zuschauen, um Dinge zu erkennen, die "Vatertrainer" eh nicht ausreichend gut sieht, um es dann im Training ach so wichtig "anzugehen". Da reichte es doch tatsächlich, einfach nach dem Trainingsausbildungskonzept Woche für Woche die Dinge zu trainieren...


    Das könnte man so bis zum Ende der F oder gar E tun. Geht ja niemandem hier um Ergebnisse oder sonst was, ...war doch richtig, oder?


    Und so...wäre dann auch die FPL überflüssig. ;)

  • Mein Sohn spielt jetzt in der E-Jugend, hat am Ende der G angefangen, und in der gesamten Zeit gab es noch kein einziges Spiel, bei dem kein externer Schiedsrichter gepfiffen hat. (Soviel ich weiß, gibt es dafür 11 EUR, die der Heimverein bezahlen muß.) Das sind eigentlich immer Jugendliche zwischen 14 und 18; ich habe sogar schon ein paar Mal erlebt, daß ein Schiedsrichterbeobachter (wenn man das hier schon so nennen kann) sich das angeschaut hat. Ich muß sagen, daß ich die Bezahlung für einen 14-jährigen gar nicht so unatraktiv finde (man kann bei 40, 50 min. Spielzeit sicher locker mehre Spiele am Tag machen, wenn man dazu Lust hat, und zu Bundesligaspielen kommt man auch umsonst rein, wenn ich mich nicht irre.)

  • @Andre


    Von der Theorie ist deine Idee des Ausschlusses der Eltern gar nicht schlecht. Schließlich sitzen ja auch in der Schule keine Eltern neben ihren Kindern! Sicherlich wäre manches einfacher? Doch welcher Trainer schätzt nicht auch die Unterstützung der Eltern beim Fahrdienst oder wenn ganz einfach mal ein Kind getrostet werden muß?


    Jedoch gab es unter der Elternschaft genug Aufregung, als man sie bei der Einführung der FPL-Liga vom Spielfeld verbannen wollte. Da wurde argumentiert, dass ja die Eltern das Recht hätten, die Trainer zu kontollieren. Ja, es wurde sogar damit gedroht, das KInd aus dem Verein zu nehmen, wenn man die Elternrechte beschneiden würde.


    Einig sind wir uns sicher darin, dass überall dort, wo die FPL nicht oder nicht mehr funktioniert, mehr kontrolliert werden muß, damit nicht wenige Unbelehrbare nachhaltigen Schaden im Kinderfussball anrichten können. D.h. die Vereine müssen sich um mehr Ordnerpersonal kümmern, damit die tjheoretische Möglichkeiten auch in die Praxis umgesetzt werden kann. Auf den DFB, der sich selbst nicht mal sicher ist, ob damit der "große Wurf" im Kinderfussball gelingt, zu warten, wäre vermutlich der falsche Weg! Es sei denn, man könnte Strafgelder einkassieren (weil ja die 6,7 Mille immer noch nicht aufgetaucht sind?)

  • Werden bei euch tatsächlich die Schiedsrichter nicht bezahlt?

    Nicht dass ich wüsste. Sie bekommen natürlich ihre Auslagen erstattet, also Fahrtkosten und eine gewisse Pauschale für jedes gepfiffene Spiel. Wieviel das genau ist, weiß ich nicht, es dürfte sich aber so in der Größenordnung von € 20,- oder so pro Spiel bewegen. Der zeitliche Aufwand für ein Spiel dürfte aber häufig bei ca. drei Stunden liegen, vom Aufbrechen bis zum Wiedereintreffen zu Hause gerechnet. Da bewegen sich die Beträge im Bereich der Aufwandsentschädigung, finanziell attraktiv ist der Job nicht.


    Ich habe mal von einer Schiedsrichter-Abbrecher-Quote von ca. 50 % während der 1. Saison gelesen. Die Gründe dafür sind vielschichtig! Immer wieder hört man aber, dass die Jungschiedsrichter aufgrund persönlicher Beleidigungen von Eltern oder Trainer die Lust verlieren. Hier fehlt es auch an Unterstützung, denn diese Jugendlichen werden meist ohne jegliche Unterstützung durch die Schiedsrichter-Ausbilder oder die Heimatvereine "ins kalte Wasser" geworfen.

    Ja, das ist teilweise so. Viele Jugendliche gehen natürlich die Aufgabe auch erst mal ein wenig naiv an, was man ihnen aber aufgrund ihres Alters kaum vorwerfen kann. Naja, und dann erleben sie halt die ganz normale Welt der Schiedsrichter, in der es nur wenig Lob gibt, dafür aber jede Menge Kritik an vermeintlichen Fehlentscheidungen, an einer zu strengen oder pingeligen, oder einer zu laxen Spielführung, oder an der angeblich fehlenden Linie, die man aber, mal ehrlich, von Vierzehn- bis Sechzehnjährigen ja wohl kaum erwarten kann. Gleichzeitig blöken nicht wenige Trainer und Zuschauer bei jeder Situation ins Spielfeld rein, was denn da passiert ist.. Der Job des Schiri ist beileibe nicht einfach, es ist da schon sehr hilfreich, eine gestandene Persönlichkeit zu sein. Aber das können Jugendliche eigentlich noch gar nicht sein, sie befinden sich wenn noch nicht am Anfang, so doch zumindest noch mitten im Prozess der Persönlichkeitsbildung. Vielleicht nicht alle, aber zumindest potenziell jeder einzelne von ihnen. Und daher täte ein Verein gut daran, dafür zu sorgen, dass seine jugendliche Schiri-Kandidaten einen erfahrenen Begleiter haben, so eine Art vierten Offiziellen.


    Im Gegenteil, da passiert es auch schon mal, dass ein Heimatverein-Trainer, der es nicht gelernt hat, wie man mit Achtung verliert, den Schiedsrichter als Allein-Schuldigen ausmacht!

    Es gibt natürlich schon auch schwache Schiedsrichter. Und im Fußball kann es auch eher als in anderen Sportarten passieren, dass eine einzige oder vielleicht auch zwei unglücklicherweise die selbe Mannschaft betreffenden Entscheidungen ein Spiel, nun ja, entscheiden können. Wenn dann dem Spiel entsprechend viel Bedeutung beigemessen wird, dann führt das schnell zu Frust und dazu, dass man dem Schiri Vorwürfe macht. Ja, da sollte ein Trainer drüber stehen. Aber leider tun es doch immer wieder welche eben nicht..


    Grundübel ist doch, dass dem Ausgang des Spiels zu viel Bedeutung beigemessen wird. Natürlich ist es das Ziel des Fußballspiels, mehr Tore zu schießen als der Gegner und somit das Spiel zu gewinnen. Aber geht es nicht auch darum, während des Spiels Freude an selbigem zu haben? Und ist es nicht auch so, dass nicht nur, aber gerade im Kinderfußball eine Vielzahl von Toren eben nicht sonderlich raffiniert oder überzeugend herausgespielt sind, sondern oft das Produkt von vielen Zufällen sind? Hinzu kommt, dass sich oft Mannschaften gegenüber stehen, die beide einen hohen Grad an Heterogenität aufweisen. Und wenn dann halt die eine Mannschaft zwei gute Spieler mehr in ihren Reihen hat als die andere, dann kann es schnell passieren, dass da mal zwei, drei Tore innerhalb von nur einer Minute für die eine Mannschaft fallen. Da kann dann am Ende das Ergebnis viel eindeutiger aussehen als es der Spielverlauf tatsächlich war. Aber trotzdem fühlt sich am Ende halt ein Sieg, auch wenn er glücklich war, anders an, als eine Niederlage. Damit können aber nur wenige Menschen richtig umgehen..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • @tobn


    Das kann ich alles unterschreiben! Auch deine Erkenntnis, dass Erwachsene dem Ausgang des Spiels zu viel Bedeutung beimessen! Also kein Wunder, dass sich manch ein Kind zum schlechten Verlierer oder peinlichen Sieger entwickelt?


    Die Frage ist nur, wie bekommt man diese Erwachsenen Trainer/Eltern, die es an der gebotenen sportlichen Fairness mangeln lassen, anders in den Griff als in der FPL, wenn es ansonsten an der nötigen Unterstützung mangeln läßt und so manch ein kleiner Verein darüber klagt, gar keine Trainer mehr für den Nachwuchsbereich zu bekommen, wenn man ihnen nicht gleichzeitig freie Hand läßt? Leider haben auch immer noch zu wenig Vereinsverantwortliche erkannt, dass die Zukunft ihres Vereins ganz allein in der Fürsorge für den Kinderfussball liegt! Denn nach wie vor gibt es genügend Vereine, die über Sponsoren und Söldner ihren kurzfistigen Vereinserfolg feiern wollen!


    Leider setzt sich auch nicht immer das Gutgemeinte (FPL) durch, wenn es nicht durch ein hohes Maß an Engagement in den Vereinen unterstützt wird!

  • Wir spielen in einem Kreis wo es genug Jung Schiedsrichter gibt, die man dadurch vergrault.


    Außerdem finde ich, dass in der FPL nicht das Fußballspiel und dessen Regeln gelten, sondern vielmehr das Gesetz des Stärkeren bzw. Lautesten regiert.

  • @Lutz Voelkel, deinen knappen Ausführungen entnehme ich, dass du von der FPL nicht viel hältst. Ich weiß aber nicht, ob es sinnvoll ist, sich auf eine Diskussion einzulassen, wenn du dich so einsilbig äußerst und eine vorgefasste Meinung demonstrierst. Da das ja dein erster Beitrag ist, könnte ich mir vorstellen, dass du noch nicht so lange hier im Forum unterwegs bist. Falls das stimmt, so würde ich dir vorschlagen, mal die vielfältigen und sehr kontroversen Diskussionen zur FPL, die es hier schon gab, durchzulesen.


    Um aber auf deinen Beitrag einzugehen: freut mich, wenn es bei Euch im Kreis genügend Jungschiedsrichter gibt. Bei uns ist das nicht der Fall. Ich kann mich sogar nur an ein einziges Spiel erinnern, das bei uns mal ein Jugendlicher pfiff, der sich für die Schirilaufbahn interssierte. Lass mich gerne noch ein halbes Dutzend weitere vergessen, dann sind das immer noch keine 5% der Spiele im Kinderbereich, die ich bisher gesehen habe. Eine handvoll Rundenspiele wurden von offiziellen Schiedsrichtern des gastgebenden Vereins gepfiffen, außerdem die paar Kreispokalspiele in der E-Jugend, die überwältigende Mehrheit aber von Vätern von Spielern des gastgebenden Vereins.


    Außerdem sehen die Initiatoren der FPL ja durchaus den Spielleiter in der E-Jugend vor. Was hieltest du denn davon?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Wir spielen in einem Kreis wo es genug Jung Schiedsrichter gibt, die man dadurch vergrault.


    Außerdem finde ich, dass in der FPL nicht das Fußballspiel und dessen Regeln gelten, sondern vielmehr das Gesetz des Stärkeren bzw. Lautesten regiert.

    Bei uns werden für Mini, F und E wie D und C keine Schiris bestellt/angesetzt...ausser für Pokalendspiele.


    Bei Ihnen schon?


    Und trotz Schiris gibt die FPL bei Ihnen?....deshalb können sie dazu auch was sagen, ...richtig? (Siehe Satz 2 Zitat)

  • Werden bei euch tatsächlich die Schiedsrichter nicht bezahlt?

    In unserem Kreisverband mussten bislang von der G-Jugend bis zur D-Jugend vereinseigene Schiedsrichter die Heimspiele pfeifen, sprich: es gab keine offizielle Ansetzung. Diese Schiedsrichter werden dann auch nicht vom Kreis bezahlt. Es bleibt den Vereinen natürlich selbst überlassen ob sie Ihren SR´s trotzdem eine gewisse Pauschale zukommen lassen. Dies wird in den verschiedenen Vereinen ganz unterschiedlich gehandhabt. Bei uns läuft es so, dass Schiedsrichter unter 18 Jahren 5,-€ pro Spiel bekommen. Ältere bekommen nichts.


    Ich mache derzeit eine Pause, habe davor aber überwiegend im unteren Jugendbereich trainiert. Bei uns waren es in mindestens 50% der Fälle minderjährige Schiedsrichter, die unsere Spiele geleitet haben. Es gab kaum Spiele, bei denen ich mich hinterher über den Schiedsrichter geärgert habe. Das Gefühl absichtlich verpfiffen worden zu sein hatte ich, soweit ich mich erinnern kann, nie. Von daher kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, was gegen einen Schiedsrichter spricht.


    Seit dieser Saison wird auch in unserem Kreis nach den Fairplayregeln gespielt, wobei - soweit ich es mitbekommen habe - jeder Verein die Regeln ein wenig anders auslegt. So wird bspw. trotzdem oftmals doch noch mit einem "richtigen" Schiedsrichter gespielt. Von großartigen Beschwerden habe ich aber auch noch nichts gehört.

  • Auf der letzten Trainerfortbildung kam das Thema ebenfalls auf den Tisch. Es gab zum größten Teil die gleichen Diskussionen wie hier im Forum.
    Zu letzt war man sich einig, schaden kann die FPL nicht, sie kann aber helfen allen Beteiligten den Fairplay Gedanken zumindest näher zu bringen.


    Sie gibt einem auch Dinge an die Hand die man durchaus durchsetzen kann (Eltern weg vom Platz, gemeisame Coachingzone, usw.), dass durchsetzen muss man dann leider auch selber machen.
    Nächster Punkt ist, scheut Euch nicht, wenn es nicht gut lief dies in den Spielbericht einzutragen (ich trage sogar ein wenn es gut lief). Dafür gibt es ein extra Feld und wie soll sich was ändern wenn nichts offizell gemeldet wird, muss ja auch nicht immer eine Strafe geben aber der Staffelleiter ist zumindest informiert und kann dann Schritte überlegen.
    Letzter Punkt war, wer absolut nichts mit Fairplay am Hut hat läßt sich eh nicht belehren aber wie gesagt durch die FP Regel wird der Raum für solche Trainer/Eltern kleiner.


    Einen interessanten Punkt hatte unser Referent dann noch, er schlug vor Fairplay mal richtig zu leben. Das heißt nicht nur die Regeln beim Spiel einzuhalten sondern auch drum herum.
    Den Gegner als Gast zu empfangen, Trainer und seine Mannschaft freundlich zu begrüßen , kurz auf Besonderheiten hinzuweisen (Kunstrasen oder Bewirtung für die Eltern) und ähnliche Dinge.
    Bei der Gelegenheit lassen sich Elternabstand, Coachingzone locker besprechen (...Habe unsere Coachingzone mit der Sonne im Rücken eingerichtet...).


    Bei diesen Vorschlägen gab es beim Seminar ungläubiges Staunen bis Gelächter. Auch ich dachte da spontan an einige Spezies aus unserer Gruppe.
    Da ich aber eigentlich gerne neue Dinge ausprobiere habe ich den Versuch seit der Rückrunde gewagt.


    Bisher bin ich sogar freudig überrascht. Selbst schwierige oder sehr ehrgeizige Kollegen trauen sich nicht mehr so los zu legen, wie man es vorher kannte. Klar merke ich auch, dass sich nicht jeder gerne daran hält oder die Mannschaft schaut ihren Trainer überrascht an, dass dieser zustimmt, für eine Verletzungsunterbrechung ihren Angriff abzubrechen ("das hat er sonst doch noch nie gemacht...).
    Ich denke es ist schwieriger, wenn man einen freundlichen Umgang hat, da den Miesepeter oder Krawallmacher raus zu lassen.
    Gerne Bespreche ich mit dem Kollegen, vor oder nach dem Spiel meine Einstellung und Umgang zum fairplay und habe bisher noch nicht gehört, dass wäre Blödsinn. Im Gegenteil mancher denkt darüber nach, da er ja gerade diesen Umgang praktisch erleben konnte.
    Für mich steht jetzt schon fest damit weiter zu machen, auch wenn mehr Einsatz und Persönlichkeit gefordert ist, aber das hat den Vorteil man kann sich selbst als Trainer und seine Mannschaft weiter entwickeln. Von selbst oder durch ständiges Geheule wird sich nicht viel tun.


    Probiert es einfach mal aus, es kann sich lohen. Zumindest schadet auch das nicht ;)



    Fairplay Liga leben heißt für mich aber auch, nicht alles starr durch zu setzen.
    Thema Coaching: Ich kann mir nicht vorstellen, dass beide Trainer Kaffeekränzchen in der Coachingzone halten und das Thema z.B. Fairplay besprechen und die Kinder spielen wie sie wollen.
    Für mich gehört das Eingreifen des Trainers durch Anweisungen oder Anfeuerung dazu. Klar greifen die Trainer ein wenn es offensichtlich öfter zu Unstimmigkeiten kommt, man hat sich ja kurz mit dem Kollegen Trainer besprochen (...schau mal Deine Nr. 5 geht aber heftig zur Sache... oder ... meinst Du nicht bei Verletzung sollten wir unterbrechen...)
    Auch die Anweisungen im Spiel könnte ich mir oder meinen Trainerkollegen nicht verbieten, das gehört zum "Fußball leben" dazu, denke ich.
    Egal wie die Situation ist man kann über alles reden und meistens regeln sich die Dinge dann auch, andererseits sollte es sich partou nicht regel lassen,und das finde ich sehr wichtig, schreibe ich das halt in den Bericht zum Spiel.


    Gruß
    Peter

  • In unserem Kreisverband mussten bislang von der G-Jugend bis zur D-Jugend vereinseigene Schiedsrichter die Heimspiele pfeifen, sprich: es gab keine offizielle Ansetzung.

    Bei uns werden für Kreispokalspiele in der E-Jugend Schiedsrichter angesetzt, und dann in allen gemeldeten Spielen von der D-Jugend aufwärts.


    Diese Schiedsrichter werden dann auch nicht vom Kreis bezahlt.

    Werden denn Schiedsrichter überhaupt vom Kreis bezahlt? Ich kenne es so, dass sie nach dem Spiel ihre Auslagen vom Heimverein erhalten. Die Kosten für die (angesetzten) Schiedsrichter wurden mir wiederholt von unserer Jugendleitung als erheblicher Kostenbestandteil genannt.


    Es bleibt den Vereinen natürlich selbst überlassen ob sie Ihren SR´s trotzdem eine gewisse Pauschale zukommen lassen. [...] Bei uns läuft es so, dass Schiedsrichter unter 18 Jahren 5,-€ pro Spiel bekommen.

    So haben wir das auch schon gemacht, als wir mal eines unserer Spiele von einem jugendlichen Schiri, der den Schein hatte, haben pfeifen lassen. Gelegenheit dazu gab es aber genau dieses eine mal, sonst war er immer vom Kreis eingeteilt.


    Ich [...] habe davor aber überwiegend im unteren Jugendbereich trainiert.

    Meinst du damit D- und C-Jugend oder den Kinderbereich?


    Bei uns waren es in mindestens 50% der Fälle minderjährige Schiedsrichter, die unsere Spiele geleitet haben. Es gab kaum Spiele, bei denen ich mich hinterher über den Schiedsrichter geärgert habe. Das Gefühl absichtlich verpfiffen worden zu sein hatte ich, soweit ich mich erinnern kann, nie.

    Bei jugendlichen Schiedsrichtern hatte ich dieses Gefühl bisher auch noch nicht. Aber ich habe schon vielfach beobachtet, dass sie extrem anfällig gegenüber Beeinflussung von Außen sind. Und wenn da einer laut "ECKE!" ruft, dann gibt es eben Ecke. Und wenn einer bei einem Zweikampf "FOUL!" ruft, dann gibt es Foul. Ansonsten wird recht viel laufen gelassen, so dass dann zum einen in einigen Situationen das Spiel weiter läuft, obwohl es abgepfiffen gehörte, zum anderen, auch auch dadurch bedingt, das Spiel an Ruppigkeit zunimmt. Wächst dann der Unmut unter den Zuschauern über die empfundene Wankelmütigkeit des Schiedsrichters oder wegen der scheinbaren Häufung seiner Fehlentscheidungen, so nehmen die Zwischenrufe von außen zu, somit auch die Beeinflussung und damit die Fehlerquote des Schiedsrichters, und dann kann der eine oder andere unter den Zuschauern sich nicht mehr beherrschen und wird gegenüber dem Schiri dann doch ausfällig, obwohl sich das ja aufgrund dessen Alters verbietet.


    Das passiert natürlich nicht immer, sondern dann, wenn ein junger Schiedsrichter auf mindestens einen Trainer trifft, der nur die Interessen seiner eigenen Mannschaft vertritt und sich der seiner Meinung nach im Fußball üblichen Gepflogenheiten bedient. Das sind genau die Trainer, deretwegen der Schiedsrichter in den FPL-Regeln entfernt wurde, weil sie es dem Schiedsrichter schwer machen, das Spiel zu leiten, da sie sich in keiner Weise dessen bewusst sind, dass sie einen großen Teil der Veantwortung dafür tragen, dass das Spiel gut über die Bühne geht.


    Sie sind natürlich umgekehrt auch die Trainer, mit denen Spiele nach FPL-Regeln zur Herausforderung werden. Sie missverstehen die Schiedsrichterregel der FPL, indem sie das Spielfeld als praktisch unreglementiert auffassen, getreu dem Motto: "Wir Trainer sollen uns nicht einmischen, sondern (immer) den Kindern die Entscheidung überlassen." Sie erkennen nicht, dass die Aufgabe der Spielleitung vom Schiedsrichter auf die Trainer übergegangen ist, und zwar auf beide gemeinsam. Ich persönlich finde diesen Schritt der FPL genial, es andererseits aber sehr bedauerlich, dass er so wenig in den Vordergrund gestellt wird: bei der FPL müssen die Trainer als Team agieren, sie müssen sich dessen bewusst sein, dass sie entscheidend Einfluss darauf nehmen, wie ihre Spieler, die sich ja noch am Anfang ihrer fußballerischen Laufbahn befinden, sowohl die Fußballregeln als auch den respektvollen Umgang mit dem Gegner erlernen.


    Sind es dann Trainer und Spieler nach zwei Jahren FPL gewohnt, für ihr Spiel Verantwortung zu übernehmen, so ist dann in der E-Jugend ein guter Zeitpunkt gekommen, um Jugendlichen, die sich für die Laufbahn des Schiedsrichters interessieren, hinein schnuppern zu lassen und sie eben noch nicht als klassischen Schiedsrichter, sondern als Spielleiter einzusetzen, die das Spiel auf dem Platz begleiten, aber nur dann eingreifen und entscheiden, wenn es strittige Situationen gibt. Ich würde ungeahndete, grobe Regelverstöße oder deutliche Übervorteilungsaktionen einer Mannschaft noch hinzu nehmen. Wichtig ist aber natürlich, dass sich die Trainer bewusst sind, dass sich ihre Aufgabe kaum geändert hat, sie bleiben verantwortlich, sie wirken aber indirekter, nämlich über den Spielleiter, indem sie diesen bei der Ausübung seiner Aufgabe unterstützen -- natürlich aber nicht, indem sie ihn auf die vielfältigen Regelverstöße der jeweils anderen Mannschaft hinweisen...


    Von daher kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, was gegen einen Schiedsrichter spricht.

    Gegen den Schiedsrichter spricht, dass er in der Vergangenheit einige Trainer dazu verleitet hat, sich einzig und alleine auf die Vertretung der Interessen ihrer Mannschaft zu konzentrieren, wobei billigend in Kauf genommen wurde, dass die andere Mannschaft dabei benachteiligt wurde. Dahinter steckt die Meinung, dass deren Trainer es ja genauso machen könne, und dass es Sache des Schiedsrichters sei, die Grenzen des Erlaubten zu definieren, also die Denke: "Es ist alles erlaubt, solange der Schiri nicht pfeift oder was sagt." Das ist aber eben gerade kein Fair-Play, und es führt nahezu zwangsläufig zu Spielen mit aufgeheizter, aggressiver Stimmung.


    Die Fehlentscheidungsquote der Laienschiedsrichter hat dagegen bei der Entstehung der FPL-Regeln keine Rolle gespielt. Tatsächlich wird auch wohl kaum ein FPL-Befürworter die These vertreten, dass die Kinder alleine besser entscheiden als der durchschnittliche Laienschiedsrichter. Nein, natürlich wird es bei ihnen auch eine deutliche Quote an Fehlentscheidungen geben, alleine schon aus dem Grund, dass sie viele Regeln gar nicht oder noch nicht so genau kennen. Mit der Zeit werden aber ihre Entscheidungen auch besser und sie machen sowohl mit den Regeln wie auch der Entscheidungsfindung mehr Erfahrungen, so dass ihre Fehlerquote recht rasch abnimmt -- geeignete Stimulation natürlich vorausgesetzt. Und dann wird es eigentlich für einen Schiedsrichter einfacher, weil er es mit Spielern zu tun hat, die dazu in der Lage sind, Situationen überwiegend richtig zu bewerten.


    Seit dieser Saison wird auch in unserem Kreis nach den Fairplayregeln gespielt, wobei - soweit ich es mitbekommen habe - jeder Verein die Regeln ein wenig anders auslegt. So wird bspw. trotzdem oftmals doch noch mit einem "richtigen" Schiedsrichter gespielt. Von großartigen Beschwerden habe ich aber auch noch nichts gehört.

    Die Krux bei den FPL-Regeln ist die Form ihrer Einführung. Eigentlich müsste jeder Trainer, der auf Kinder los gelassen wird, erst mal ein Seminar besuchen, in dem vermittelt wird, was auch entscheidender Teil seiner Aufgaben ist, und zwar im Gegensatz zu Senioren- oder gar professionellen Trainern. Schon länger als die Einführung der FPL-Regeln liegt ja die Abschaffung der Tabellen in den unteren Kinderjahrgängen in den meisten Regionen zurück. Was da aber vielerorts fehlt ist der Hinweis auf die Überlegungen dahinter. Deshalb werden dann munter fiktive F-Jugend-Meistertitel beansprucht und wird dann eben auch entsprechend agiert..


    Das eigentliche Problem ist doch weniger, dass unter manchen Kindern das Recht des Stärkeren gilt, sondern dass zu viele Trainern sich getreu dieses Mottos verhalten. Dass die Kinder das dann entweder übernehmen oder keine Einschränkung bei der Ausprägung dieser Verhaltensform erfahren, ist nicht verwunderlich.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)