Nachwuchskonzept

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • In unserem (Breitensport orientierten) Verein (seitens des Verbandes noch stark ergebnisorientierter Nachwuchsfußball mit Tendenz zur Enwticklung zum KiFu) ergibt sich nun die realistische Möglichkeit, ein langfristiges Nachwuchskonzept zu entwickeln und gegebenenfalls auch zu installieren.


    Die Nachwuchsteams werden etwa zur Hälfte von Papabetreuern trainiert. Ab kommende Saison sind alle Jahrgänge bis auf B besetzt. Es gibt einen relativ guten Zulauf in jüngeren Jahrgängen (30 Bambini).


    Im Netz findet man einige solcher Konzepte, die man sicher gut verwenden kann. Hierzu würde ich trotzdem mal allgemein die Frage stellen, was nach Eurer Einschätzung in einem Konzept alles geregelt sein sollte.


    Ich persönlich würde meinen, dass man jeweils die Altersmerkmale, Aubildungsziele und auch die Leitlinien für den Spielbetrieb verankern sollte, wie sie der DFB aufgestellt hat. Hier wären dann jeweils Dinge enthalten wie Spielanteile für die Spieler, freies Spiel bzw. Positionswechsel usw.. Ich denke, das kann man fast 1:1 übernehmen. Vielleicht ist da ja auch jemand anderer Auffassung?


    ich habe hier im Forum auch gelesen, dass in einem Vereinskonzept festgehalten wurde, dass Kinder stets jahrgangsgerecht spielen sollen (im Einzelfall Ausnahme mit Zustimmung von Spieler, Eltern, Trainer). Sollte so etwas festgehalten werden?


    Was sollte noch geregelt werden (wobei es natürlich prägnant und nicht zu ausführlich werden darf)?


    Wie sollte gewährleistet werden, dass das Konzept auch eingehalten wird? Oder sollte es eher (mehr oder weniger) unverbindliches Leitbild sein?


    Ich bin auf Anregungen gespannt :)

  • Hallo,


    Ich hab leider wenig Ahnung von den Details, aber wie wäre es, wenn man 2 Versionen erstellt, einmal kurz und knackig als Info für die Eltern und für die Homepage, und einmal etwas ausführlicher und detaillierter für die Trainer und interessierte?


    Das mit der Umsetzung auf Trainerseite stell ich mir nicht so leicht vor, man muss das ganze natürlich gut kommunizieren (und natürlich die Trainer schon bei der Erstellung des Konzepts mit ins Boot holen, nicht unbedingt, damit sie alles abändern können, aber damit sie von vorneherein wissen, was auf sie zukommt, und damit man bei Einwänden schon vorher Überzeugungsarbeit leisten kann), aber ich bin mir nicht sicher, ob und wie man Trainer sanktionieren sollte, die das nicht alles umsetzen. Wenn das Konzept langfristig angelegt ist, reicht es eventuell, bei den neuen Trainern auf Leute zu setzen, die das Konzept voll oder größtenteils unterstützen, und bei uneinsichtigen Alttrainern (hoffentlich nur eine kleine Minderheit) eher auf sanften Druck zu setzen.


    Ich denke, das wichtige ist nicht so sehr die Erstellung und die Details, sondern vor allem die Kommunikation und Überzeugungsarbeit, die von der Vereinsleitung über die Trainer und die Eltern bis zu den Kindern geht. Und dann braucht man natürlich nen Ansprechpartner (Jugendleiter?) der den Trainern und notfalls auch Eltern (die sich erstmal an den Trainer wenden sollten) in diesen Fragen zur Verfügung steht.


    Kinderfussball


    -Spaß (Kein Druck, keine Leistungsorientierung, spielerische Trainingsformen)


    -Fairplay im Team und gegenüber anderen Teams (schließt Gleichbehandlung von neuen/schwächeren und gleiche Spielzeiten mit ein)


    -Altersgerechtes lernen, nachhaltige Ausbildung (hier Details für die Lernziele in Altersstufen, Idee der Rotation)


    aber da gibts bestimmt vollständige und besser ausformulierte Konzepte, die bestimmt einige Kollegen hier linken werden.

  • Vorab: Ich habe selbst bisher kein Konzept mit verfasst, kann also nur "von außen" meine Meinung beisteuern. Euren Plan halte ich für sehr sinnvoll, um die Nachwuchsarbeit langfristig auf gesunde Beine zu stellen.


    In unserem (Breitensport orientierten) Verein (seitens des Verbandes noch stark ergebnisorientierter Nachwuchsfußball mit Tendenz zur Enwticklung zum KiFu) ergibt sich nun die realistische Möglichkeit, ein langfristiges Nachwuchskonzept zu entwickeln und gegebenenfalls auch zu installieren. Die Nachwuchsteams werden etwa zur Hälfte von Papabetreuern trainiert. Ab kommende Saison sind alle Jahrgänge bis auf B besetzt. Es gibt einen relativ guten Zulauf in jüngeren Jahrgängen (30 Bambini).

    Damit habt Ihr schonmal ganz gute Voraussetzungen. Habt Ihr ausreichend Plätze, Hallenzeiten usw.? Die hohe Quote von Papabetreuern kann Einfluss auf die Durchsetzbarkeit Eures Konzeptes haben.


    Im Netz findet man einige solcher Konzepte, die man sicher gut verwenden kann. Hierzu würde ich trotzdem mal allgemein die Frage stellen, was nach Eurer Einschätzung in einem Konzept alles geregelt sein sollte.
    Ich persönlich würde meinen, dass man jeweils die Altersmerkmale, Aubildungsziele und auch die Leitlinien für den Spielbetrieb verankern sollte, wie sie der DFB aufgestellt hat. Hier wären dann jeweils Dinge enthalten wie Spielanteile für die Spieler, freies Spiel bzw. Positionswechsel usw.. Ich denke, das kann man fast 1:1 übernehmen. Vielleicht ist da ja auch jemand anderer Auffassung?

    Nein, alles das halte ich für wichtig und würde es festschreiben.


    ich habe hier im Forum auch gelesen, dass in einem Vereinskonzept festgehalten wurde, dass Kinder stets jahrgangsgerecht spielen sollen (im Einzelfall Ausnahme mit Zustimmung von Spieler, Eltern, Trainer). Sollte so etwas festgehalten werden?
    [Was sollte noch geregelt werden (wobei es natürlich prägnant und nicht zu ausführlich werden darf)?

    Hier würde ich mich in der Tat an verfügbaren Vorlagen orientieren. Hier im Forum gab es auch schon Links zu sehr gelungenen Varianten, aber die Links habe ich nicht parat. Wenn ich sie finde, stelle ich die Links hier noch ein.
    EDIT: Die Beschreibung hier finde ich schonmal ganz gut: http://www.imspiel-magazin.de/…_TSV_W_Vereinskonzept.pdf


    Wie sollte gewährleistet werden, dass das Konzept auch eingehalten wird? Oder sollte es eher (mehr oder weniger) unverbindliches Leitbild sein?

    Das ist der ganz wesentliche Punkt. Wenn Ihr die Einhaltung nicht gewährleisten könnt, dann ist ein noch so gutes Konzept das Papier nicht wert. Ok, es kann immer noch dazu dienen, Leuten zu zeigen, was man eigentlich gerne möchte. Aber "entscheidend ist auffem Platz", d.h. die Frage, was vom Konzept wirklich umgesetzt wird. Darüber würde ich mir als allererstes Gedanken machen, vor allem bei Eurer hohen Quote an Papatrainern.


    Viel Erfolg und viele Grüße
    Oliver

    Einmal editiert, zuletzt von Don Quijote () aus folgendem Grund: Link ergänzt

  • FBPapa07 und Don Quijote


    Vielen Dank für die Anregungen.


    Plätze sind eigentlich ausreichend vorhanden. Seltsamerweise scheint der Mittwoch nachmittag für alle Nachwuchsteams eine magische Ausstrahlung zu haben. Da tummeln sich alle Teams auf den Plätzen. Das wird man sicher breiter streuen können. Hallentraining ist zwar nicht optimal, aber es gibt für jedes Team die Möglichkeit, in einer kleinen Halle zu trainieren.


    Ich denke auch, dass man eine gewisse "Sanktionierung" der einmal festgelegten Regeln benötigt. Schon mal vielen Dank für den link.

  • Hallo,


    so ein Konzept ist was feines, aber es muss auch ein Controlling möglich sein. Regeln, die nicht eingehalten werden (können), sind reine Papiertiger.


    Ein solches Konzept sollte also an die realisitischen Möglichkeiten des Vereins angelehnt sein. Die Frage nach Jahrgangsmannschaften oder nicht wäre für mich so eine Frage. Zudem ist diese Frage nicht unbedingt immer gleich zu beantworten.


    Für mich ein klares Thema für ein solches Konzept ist aber die Frage nach:
    - altersgerechten Lerninhalten
    - Leitbild für Trainer, Eltern und Spielern
    - klare Kommunikation der Ziele für jede Altersklasse


    Für mich wäre außerdem festzulegen:
    - Finanzierung (Sponsoring, Spartenbeitrag, Fördermittel, Gesamtvereinsbeitrag)
    - Personalgewinnungsstrategie (gibt es bezahlte Trainer, ab welcher Altersklasse, für welche Teams...)
    - Eskalationsstufen bei nicht-Einhaltung des Konzepts
    - Ausbildungsstrategie für Trainer und Spieler (Weiterbildung, Fördertraining, Rotation...)
    - Controlling (wie wird "auditiert", ist etwas hochgestochen, aber bei professionellen Ansätzen ist das Pflicht)
    - Spielergewinnungsstrategie (Zulauf, Sichtungstrainings, Trainerverhaltenskodex)
    Bei diesen Themen ist die Frage, wie öffentlich die Punkte zu behandeln sind.



    Was ich nicht festlegen würde (aber schon in Konzepten gesehen habe):
    - Spielsysteme
    - Übungsformen
    Hier glaube ich, das Vielfalt möglich sein muss. Damit ist natürlich die Altersgerechtigkeit ein schwammiges Gebiet, hier kommt es auf das KnowHow der Controller und die Kritikfähigkeit der Trainer an. Da wäre mir die Vorgabe aus dem imspiel-magazin schon zu einschränkend. Dies wäre für mich eher eine Richtlinie, keine Leitlinie. Vielleicht könnte man die Vielfalt fordern, zum Beispiel in der D 9 die Systeme 3 - 3 - 2, 3 - 2 - 3 und 4 - 3 - 1 fordern

  • Viele meiner Vorredner haben schon viele meiner Meinung nach wichtigen Dinge erwähnt.
    Für mich wäre es erst mal wichtig, dass eine Richtlinie festgehalten wird wie die Ausbildung in der Jugend aussehen soll. Hierbei wurden die wichtigen Dinge bereits genannt.


    Das Wichtigste wäre für mich bei der Erstellung eines Konzeptes allerdings zunächst, dass sich Jugendleitung und die Trainerschaft nachdem ein Grundkonzept gestaltet wurde zusammensetzt und die Punkte bespricht und gegebenenfalls ändert, da letztendlich alle nach diesem Konzept arbeiten sollten. Wenn nicht alle damit einverstanden sind und wenigstens ihre Bedenken äußern konnten, wird das Konzept nicht eingehalten werden.


    Auch für ganz wichtig halte ich, dass ein Ziel der Ausbildung festgehalten wird. Das heißt: Geht es darum "nur" Spaß zu haben oder gibt es auch Ziele die man in Zukunft durch dieses Konzept erreichen möchte. Ein solches Ziel könnte zum Beispiel sein, dass man die Jugendarbeit so gestalten möchte, dass man jedes Jahr aus der A-Jugend einige Spieler zu den Aktiven ziehen kann. Hierzu benötigt es allerdings noch zusätzlich einen engen Kontakt zur Herrenabteilung. Hieran scheitert es allerdings leider oft.

  • http://www.dfb.de/fileadmin/_d…_rtk_flyer_A4_quer_01.pdf


    Übernehmt es!


    Dazu:


    Einen Kodex zusätzlich installieren:


    1. Keine Bankdrücker in der Jugend....jeder zum Spiel mitgenommene spielt mindestens die halbe Spielzeit
    2. Bis einschließlich der D spielt jeder Spieler auf jeder Position...ROTATION
    3. Kein negatives Gebrüll vom Spielfeldrand seitens Trainer und Zuschauer
    4. Es wird nichts bewertet, was nicht den Alterszielen entspricht, welche zum Zeitpunkt der Bewertung ausreichend trainiert werden mußte (siehe Konzept). ;)


  • ... auch hier wieder der Hinweis, das ein Konzept konkrete Inhalte mit Ausbildungszielen benötigt. Dieses Dokument ist veraltet und an wichtigen Stellen mit Platzhaltern gefüllt, daher für eine 1 zu 1 Übernahme nicht geeignet.
    Selbst in einer der letzten Ausgaben der FT waren bessere Ansätze für die Erstellung eines Konzepts zu lesen.


    Dazu sei auch gesagt, das ein Konzept in jedem Verein auf andere Rahmenbedingungen und mit anderen Anforderungen konfrontiert ist und es somit keine "Eines für alles" Lösung gibt.


    Eine allgemeine Gliederung die mit Inhalten gefüllt werden könnte, kann beispielsweise wie folgt aussehen:


    Kleinfeldkonzept (G-Jugend bis D-Jugend)
    1. Organisatorisches & Trainingsgrundsätze
    a. Informationen zur G-Jugend
    b. Informationen zur F-Jugend
    c. Informationen zur E-Jugend
    d. Informationen zur D-Jugend
    e. Methodische Trainingsgrundsätze
    2. Verhaltenskodex & Aufgaben
    a. Trainer
    b. Team
    c. Spieler
    3. Lernziele
    a. Technische Lernziele
    i. Passen
    ii. Dribbling
    iii. Torschuss
    iv. Finten
    b. Taktische Lernziele
    i. Individualtaktik
    ii. Gruppentaktik
    c. Athletische Lernziele
    i. Koordination
    ii. Schnelligkeit


    Leider kann ich hier keine gesamten Dokumente zur Verfügung stellen, da ich diese Konzepte für diverse Vereine erstellt habe.


    Bei der Erstellung einer eigenen Konzeption hilft Google: https://www.google.de/?gws_rd=ssl#safe=off&q=ausbildungskonzepte+jugendfu%C3%9Fball


    Die Einhaltung des Konzeptes muss von der Sportlichen Leitung/Jugendleitung und den entsprechenden Koordinatoren geschult und überprüft werden. Für Infos kannst du mir gerne jederzeit eine PN schicken.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Sehe ich anders, wäre das so wie Zodiak sagt, wäre es bereits entfernt.


    Zudem meine Einschätzung, das "Gesetzmäßigkeiten" halt nicht veränderbar sind. Übersetzen tue ich "Gesetzmäßigkeiten" damit, dass Machbarkeiten für Kinder...die wissenschaftlich belegt sind...sich niemals ändern werden. Das erfaßt das im Link erfassende Konzept des Dfb.


    Bevor man ein Konzept erstellt, das fehlerhaft ist...kann man es besser übernehmen...finde ich.

  • Sehe ich anders, wäre das so wie Zodiak sagt, wäre es bereits entfernt.


    Zudem meine Einschätzung, das "Gesetzmäßigkeiten" halt nicht veränderbar sind. Übersetzen tue ich "Gesetzmäßigkeiten" damit, dass Machbarkeiten für Kinder...die wissenschaftlich belegt sind...sich niemals ändern werdne. Das erfaßt das im Link erfassende Konzept des Dfb.


    Bevor man ein Konzept erstellt, das fehlerhaft ist...kann man es besser übernehmen...finde ich.


    Hat sich der Fußball in Deutschland in den vergangen 4-5 Jahren aus deiner Sicht nicht verändert? Dann hast du recht.
    Wie würde der DFB dastehen wenn er sein Konzept entfernt und kein neues bzw. überarbeitetes nachlegt?


    Das was der DFB Konzept nennt ist ein Denkanstoß mit viel Raum für Kreativität. Dort stehen Phrasen wie "Individualtaktik fördern", "Bewegungsspiele" etc.
    Auf keiner Seite ist mit nur einem Wort zu lesen, wie ein Pass mit der Innenseite auszusehen hat, oder woran mögliche Fehlerquellen zu erkennen sind und wie und unter welchen Bedingungen und Übungsvorschlägen trainiert werden kann.


    Man kann auf Basis dieser Dokumentes aufsetzen und ein mit Inhalten gefülltes Konzept erstellen.


    Den um ehrlich zu sein, von den 39 Seiten sind die Häfte wertlos, den was interessiert meine Jugendabteilung der Hochleistungsbereich ab U20 aufwärts?! Gebe ich das in einem Verein als Konzept aus nach dem gearbeitet werden soll, macht jeder so weiter wie bisher, denn klare Vorgaben, methodische Grundsätze und konkrete Anweisungen sind nicht oder nur unzureichend vorhanden.


    Edit: Ich habe mal exemplarisch Auszüge eines von mir erstellten Konzepts in ein PDF gepackt - das verstehe ich unter konzeptioneller Arbeit.


    Grüße
    Björn

  • @Björn
    In so ein Konzept würde ich für die betreffenden Altersstufen das Lernziel "Passen" aufnehmen. Aber ist es sinnvoll, dann noch eine technische Beschreibung des Passens einzufügen, so wie Du das machst? Das sprengt doch erstens den Rahmen, denn wenn man das für jede Technik macht, sind ruckzuck ein paar 100 Seiten voll.Und zweitens ist dafür im Youtube-Zeitalter Papier doch nur das zweitbeste Medium.


    Grüße
    Oliver

  • Das was der Dachverband einer Sportart anbietet ist in jedem Fall immer nur eine Rahmentrainingskonzeption in der festgelegt wird was Inhalte und Ausbildungsziele sind und wie grundlegend ein Training aussehen sollte (Anteil Spielformen, Übungen z.b.), was meiner Meinung nach schon fast zu weit geht weil es mich als Trainer in meinem didaktisch-methodischen Vorgehen erstmal beschränkt, aber für den unerfahrenen Trainer einen guten "roten Faden" liefert. Oder so Sachen wie z.B. auch Personalschlüssel und andere Trainingsbedinungen aussehen sollten. Das ganze nach Altersklassen gestaffelt.


    Mehr kann und sollte ein solcher Dachverband auch gar nicht machen, weil durch konkretere Vorgaben die Individualität der Ausbildung verloren ginge.
    Wie ich als Trainer didaktisch das Erlernen meiner Sportart verstehen will und dies dann methodisch vermittle ist das was eben gute von sehr guten Vereinen unterscheidet. Wenn es beim DFB und co. feste Vorgaben im Konzept gäbe wie ein technisches Leitbild aussehen soll, würden es alle so ausbilden und Variabilität würde verloren gehen, Entwicklung nicht stattfinden. Sportarten erreichen nur dann die nächste Stufe, wenn sich Trainer und Vereine neuen Ansätzen und Visionen verschreiben und "altem" abschwören.


    Sowas wie technische Leitbilder haben meiner Meinung nach aber nichts in einem Konzept zu suchen, sondern sind Sache der jeweiligen Trainer und unterliegt so vielen Schwankungen, dass jegliches Festschreiben vergebens wäre. Ich teste dies und das nach neuem Ansatz, revidiere, korrigiere, evaluiere erneut und verwerfe es am Ende vielleicht sogar komplett. Derartige Dinge sind Gedankengut das man nicht festschreiben kann und muss, mal Schall und Rauch.

  • @alle
    Ich denke, wir tragen erst einmal zusammen, was die Altersmerkmale der jeweiligen Altersklasse sind und was die Ausbildungsziele nach DFB sind. Das erfordert schon Zeit, das zusammenzufassen und zu komprimieren


    Die bisherigen Anregungen und Beiträge werden wir sicher bedenken. Interessante Frage ist auch, wer das in einem Verein zu beschließen hat und wen man einbindet.


    Schon mal vielen Dank für die Beiträge

  • raicoon
    Bilder sind geklaut und ja ist ne Menge Arbeit.


    @Oli
    Man kann Links zu Youtube sicher sinnvoll einbauen. Sie ersetzen es meiner Meinung aber nicht.
    Und ja - ein Konzept so wie ich es verstehe hat mehrere hundert Seiten.
    Da ein bekannter von mir im Rahmen der NLZ Zertifizierungen bei einer Hand voll Profivereinen mitgewirkt hat, habe ich unter anderem von einem aktuellen Bundesligisten das "heilige" Dokument vorliegen. Dieses umfasst mehr als 350 Seite. Klar braucht es diesen Umfang für einen Breitensportverein bei weitem nicht, aber gegen 70-120 Seiten spricht nichts, wenn sie sinnvoll mit Inhalten gefüllt sind.


    petr
    Technische Leitbilder sollten eben keinen Schwankungen unterliegen. Wenn ein Kind in der D-Jugend ankommt sollte es möglichst die richtigen Lernziele verfolgt haben und diese sollten entsprechend richtig gecoacht worden sein. Die Handschrift und Schwankungen kommen von alleine durch die Übungsgestaltung der Trainer die auch auf keinen Fall gestört werden soll. Vielmehr sollten aber gewisse Grundsätze vorgeschrieben sein.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • @Björn


    In jedem Falle ist deine Arbeit wertvoll. Spätestens, wenn du dir überlegst die A-Lizenz zu machen, solltest du in der Lage sein konzeptionell zu arbeiten und dieses auch nachvollziehbar und überschaubar dokumentieren zu können.


    Ein Vereinskonzept (das sagt der Name schon) hat seinen besonderen Schwerpunkt auf die Gegebenheiten im Verein. Und um bei Andre zu bleiben, dass war auch vor 20 Jahren schon so!
    Allerdings gibt es unterschiedliche Sichtweisen (z.B. Vorstand, Jugendleiter, Trainer, Spieler, Eltern, Fans), was möglichst realitätsnah abgebildet werden sollte.


    Wer sich einmal die Arbeit eine Dokumentation gemacht hat, der wird sie von Zeit zu Zeit dahingehend überprüfen müssen, ob sich etwas geändert hat. Um die Veränderungen hervorzuheben bietet es sich an, den alten und den neuen Text farblich unterschiedlich zu kennzeichnen.


    Eine Dokumentation ist nur so gut, wie sie die Vereinsrealität und die -ziele beschreibt. (So wird ein großer Verein andere Inhalte und Ziele beschreiben, wie ein kleiner Dorfverein.

    Mit Vereinsrealität ist der große Rahmen gemeint, über den sich der Verein selbst definiert und sich in Teilen von anderen Vereinen unterscheidet. Er sollte so gestaltet sein, dass sich alle aktiven und passiven Mitglieder darin mit ihren persönlichen Stärken und Schwächen wiederfinden können. Denn nur dann, wenn die Inhalte von allen Mitgliedern gelebt werden, ist es ein gutes Konzept.


    Wenn jeder weiterhin sein eigenes Süppchen kochen kann (da bin ich wieder bei Andre), dann lohnt sich die Zeit nicht. Deshalb braucht jedes Konzept auch eine regelmäßige Kontrolle, ob alle relevanten Entscheidungen sich an den selbst gesetzten Maßstäben orientieren und so jeder im gewünschten Auftrag des Vereins (das sind also alle Mitglieder) gehandelt hat.

  • @Björn


    In jedem Falle ist deine Arbeit wertvoll. Spätestens, wenn du dir überlegst die A-Lizenz zu machen, solltest du in der Lage sein konzeptionell zu arbeiten und dieses auch nachvollziehbar und überschaubar dokumentieren zu können.


    Dazu muss ich im November bei der Eignungsprüfung zur A-Lizenz nachlegen. Paul Schomann und Dirk Reihmöller haben mir die Zulassung bei der B-Lizenz verdienterweise ohne Eignungsprüfung verwehrt. Für mich ist sie aber nicht zwingend notwendig um konzeptionell arbeiten zu können. An einem "normalen" Tag sollte das aber bei der Eignungsprüfung kein Thema sein - nochmal einen schlechten Tag in der Lehrprobe und die A-Lizenz hat sich eh endgültig erledigt :)


    Aber zum Inhalt deines Beitrages - für mich ist ein Konzept nur dann wertvoll, wenn es schwerpunktmäßig für den Trainer erarbeitet wird und ihm einen Rahmen bietet. Gerade im Breitensport wo oft Väter und Quereinsteiger als Trainer tätig sind, sind Bilder und mögliche Fehlerquellen bei einzelnen Techniken aus meiner Sicht sehr sinnvoll. Betrachtet man dann was vom gesamten Werk für den einzelnen von Bedeutung ist, ist dies nicht mehr so ein großer Batzen.


    Was ganz wichtig ist - wie von dir erwähnt, eine stetige Kontrolle der Einhaltung der selbst definierten Aufgaben und Ziele und die dauerhafte Unterstützung der Trainer bei der Umsetzung in Form von internen Schulungen und oder Trainersitzungen bei denen es um Trainingsinhalte geht und nicht um organisatorische Themen.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)