Systeme in der F-Jugend

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  • guenter : Ja, das mit dem Wiederaufbau stimmt, jedoch bin ich nicht der einzige der dort versucht was auf die Beine zustellen wo der Verein die letzten Jahre geschlafen hat. Man hat sich nur um die Senioren gekümmert aber in den letzten beiden Spielzeiten haben sich unsere jetzige C-Jugend und D2-Jugend mit guter Leistung bewiesen und nun sieht auch der Verein wieder eine Zukunft im Verein, da unsere Senioren nicht sonderlich erfolgreich spielen.
    Das mit dem Bus war so gemeint, das man diese auch wenn sie schon unproduktiv sind doch bitte unterlassen kann, ich will keinem den Mund verbieten würde mich aber über euren produktiven Kommentare freuen :).


    addi73 : Ich sehe viel Ironie in deinem Post, mittlerweile weiß ich auch mit euren Kommentaren umzugehen würde mich aber wie gesagt um produktivere Kommentare mehr freuen. :D

    You'll never walk alone

    Die Macht auf dem Höchsten

  • Produktiver Kommentar:


    Lass deine Jungs bitte einfach kicken und überfordere sie nicht.
    Ich stimme bei weitem nicht komplett mit dem DFB Ausbildungskonzept überein - aber in Grundzügen haben sie recht.


    Du solltest entweder überlegen einen älteren Jahrgang - deutlich älter (U16-U19) zu übernehmen oder deine Ansichten und Vorstellungen von Fußball im Kindesalter komplett über den Haufen werfen.
    Nicht einmal bei uns im Nachwuchsleistungszentrum wird spezifisch auf System in der U9 hingewirkt. Das erlernen von unterschiedlichsten Bewegungsmustern, auch und vor allem Fußballfremde Bewegungen gehören hier dazu. Durch diese grundlegenden Bewegungserfahrungen erlangen die Kinder ein Körpergefühl welches im späteren Verlauf der Ausbildung unbezahlbar wird.


    Das einzige was ich meinen Kindern in der U9 vorgeben würde, ist das lange Bälle vom Torwart auf den schnellen Stürmer zu schlagen - verboten ist, das hat nämlich nichts mit Fußball zu tun. Alles andere kommt erst Jahre später dazu.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Zodiak : Es soll ja auch mehr eine Ausrichtung sein, kein konkretes System lediglich eine Vermeidung eines wild gewordenen Hühnerhaufen. ;) Und ich stell mir auch die Frage woher man erkennen oder wissen will wie ein Trainer in etwa aufstellt was er im Training den Kurzen beibringt.

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    Die Macht auf dem Höchsten

  • Diese Rudelbildung gehört dazu und wirst du auch mit Systemen nicht kindgerecht abschaffen können.
    Man muss noch keine "Handschrift" des Trainers erkennen, sondern sehen das die Kinder Spaß haben und sich bewegen - wie schon erwähnt, der Rest kommt Jahre später.


    Grüße
    Björn

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  • Ich halte das 3-3 für sinnvoll, da es relativ simpel ist und es ja vornehmlich nicht den Grundpfeiler für eine Siegertaktik bildet sondern eher dafür gedacht ist dass nicht alle auf einem Haufen zusammenrennen. Es geht dabei besonders darum dass der LV nicht auf RS rumrennt usw.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Zodiak : Der Spaß am Fussball ist denke ich da, meine Jungs und Mädels sind in ihrer noch vorhandenen Freizeit die meiste Zeit mit dem Ball am Fuß unterwegs, hier ist es aber dem geschuldet der langen Schulzeiten weil die Eltern meist lange arbeiten muss und erst zur späten Mittagszeit die Kinder aus der Schule holen.


    @16aufmrücken : Gibt es hier ein "Like-Button", :thumbup: . Einer der es mal auf den Punkt bringt, ich denke jeder hat eine Art System oder Ausrichtung die eines Tages zum System wird.

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  • Und wenn der LV auf RS rumrennt, dann nur weil er geil auf den Ball ist - ihm das zu verbieten ist grob fahrlässig.
    Wir reden hier von 7 und 8 Jährigen Kindern, nicht von angehenden Profis, Robotern.


    Ab der U13 sollte man Mannschaftstaktische Inhalte einfließen lassen - im Leistungsbereich ggf. schon ein Jahr eher - davor sollte man sich viel mehr um wichtigere Inhalte kümmern um ein solides Fundament für die Mannschaftstaktik zu legen.


    Ich sehe im Breitensport bei 100 Kickern mit Glück 1-2 die vernünftig im 1 gegen 1 spielen - egal ob offensiv oder defensiv. Warum ist das so?
    Weil - und da will ich niemandem zu nahe treten - verkappte Guardiolas, Mourinhos und etwaige andere "Taktikexperten" die kostbare Trainingszeit auf Taktiktraining und Laufwege im U9 Alter legen.


    Diese Jungs können mit 9 oder 10 dann in der Kette verschieben, aber weder 10 mal den Ball jonglieren, keinen Purzelbaum oder einen sauberen Übersteiger - womöglich auch noch beidbeinig.


    Wenn das Fundament nicht ordentlich gelegt wird, bricht das Haus das man darauf baut mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein. Der eine der diese Tortur überlebt muss riesiges Talent haben und wäre bei optimaler Förderung sicher ein riesiges Talent.


    Als Denkansatz kann man sich die Niederlande nehmen - ein Bruchteil der Einwohner unseres Landes und spielen seit Jahren in der internationalen Spitze mit - man beachte nur die letzten beiden Weltmeisterschaften. Würden wir auch nur annähernd so gut ausbilden wie wir uns das selbst vorlügen, hätten wir nicht eine Götze, einen Müller, einen Lahm, einen Reus sondern jeweils 8-10 von dieser Sorte.


    Ich traue mich wetten, das wenn überhaupt - nur einer eurer Spieler eine Lösung für diverse 1 gegen 1 Situationen hat und diese gegen stehende, teilaktive und vollaktive Gegenspieler ausführen kann. Und zwar so, das sie technisch unsaubere Ausführungen nicht mit Geschwindigkeit im Antritt wett machen - den Ball 10 Meter am Gegner vorbeilegen und ihn überlaufen ist kein erfolgreiches 1 gegen 1.


    Nur mal zum darüber nachdenken.


    Grüße
    Björn

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  • Kann das sein, dass hier unterschiedliche Sichtweise besteht.


    auf der einen Seite ein tatkisch gespieltes System und auf der anderen Seite einfach die Grundaufstellung?


    für mich ein riesiger Unterschied.

  • lange Bälle vom Torwart auf den schnellen Stürmer zu schlagen - verboten ist, das hat nämlich nichts mit Fußball zu tun.


    Bei uns hat der Kreis schon entgegengewirkt. Seit ca 7-8 Jahren darf der Torwart keine Abschläge über die Mittellinie machen

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  • Ja, wie willst du es denn sonst nennen? Man kann es auch als Ausrichtung auf dem Platz betiteln aber ich denke jeder hier weiß das man bereits dort anfängt den Jungs gewisse Laufwege, Spielformen mit auf den Weg zu geben und meine Jungs sind halt in der Lage dies umzusetzen. Ebenso ist vor- und rückwärts laufen auch kein Problem.


    guenter


    Laufwege in der U9? ;)


    Grüße
    Björn

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  • Zodiak : Es soll ja auch mehr eine Ausrichtung sein, kein konkretes System lediglich eine Vermeidung eines wild gewordenen Hühnerhaufen. ;) Und ich stell mir auch die Frage woher man erkennen oder wissen will wie ein Trainer in etwa aufstellt was er im Training den Kurzen beibringt.


    Es ging bei mir und ich denke bei anderen auch nicht darum, dass wir meinen, erkennen zu können, was du im Training machst. Es liest sich nur so, dass du dem "System" eine große Bedeutung beimisst, die es einfach in der F-Jugend nicht hat und haben kann und haben sollte. Daher mein Hinweis und die Hinweise anderer auf andere Trainingsinhalte, weil wir der Ansicht sind, dass darauf der Schwerpunkt in dem Alter gelegt werden sollte.


    Ich würde in der F-Jugend und E-Jugend eben genau eine feste Aufstellung spielen und die beibehalten. Denn - wenn wir schon über Systeme reden - es ist äußerst kompliziert, mehrere davon zu beherrschen. Ich betreue, gemeinsam mit jemandem, der über 20 Jahre Erfahrung als Trainer hat und unter anderem einige Jahre beim DFB bei Jugendnationalmannschaften im Trainerteam war, eine C-Jugend. Wir würden nie auf die Idee kommen, mehrere Systeme spielen zu wollen, einfach weil es viel zu kompliziert ist. Wir haben jetzt 9 Spiele in der C-Jugend hinter uns, die Saison ist für viele Spieler die erste auf dem Großfeld und das System funktioniert immer noch nur in Grundzügen, trotz sehr guter Ausbildung der meisten Spieler. Ausgehend von dieser Einschätzung, was bezüglich System so möglich ist, klingt es arg hochtrabend, wenn du bei einer F-Jugend vom Beherrschen von zwei Systemen sprichst.


    Da du von deiner jetzigen Ausrichtung als Grundlage für ein späteres System sprichst, wäre das vielleicht mein Anhaltspunkt für die jetzige Aufstellung. Wie lässt sich das nachher erweitern, was du jetzt aufstellst? Wenn du den Jahrgang weiter begleiten wirst und eine ungefähre Vorstellung davon hast, wie dann gespielt werden soll, dann kann das vielleicht schon in gewissem Maße eine Grundlage dafür sein, wie du die Aufstellung jetzt wählst. Wobei auch das nach wie vor eher zu vernachlässigen ist. Die Grundlagen, die jetzt geschaffen werden, werden durch Bewegungserfahrungen geschaffen und da ist es relativ egal, an welchem Ort auf dem Spielfeld die geschaffen werden und wo die anderen gerade stehen (oder im besten Fall laufen :) ).

  • ZITAT TRST:




    "Mal ein anderes Thema an die Allgemeinheit hier:
    Nun weiß ich nicht, wieviel Zeit jeder von euch Zuhause hat und es damit gemessen dann schafft, solch kontraproduktive Beiträge zu verfassen. Sicher, euch mag es aufleuchten, dass man in der F-Jugend nicht unbedingt im taktischen Bereich arbeiten muss und sollte, oder mit Medizinbällen Hürdensprünge praktizieren sollte. Dennoch gibt es Betreuer und Trainer in Deutschland, die sich sowas nicht denken können, oder die vielleicht einfach sehr jung sind und selber nicht darauf kommen. Denkt daran, wie ihr angefangen habt und wenn ihr dann immernoch der Meinung seid, solche in keiner Weise produktiven und konstruktiven Beiträge verfassen zu müssen der möge dies im Spambereich tun. Hinzu kommt, dass auch Gäste hier mitlesen können und somit potenzielle Unterstützungsuchende vergrault werden... ...mal abgesehen vom Neuankömmling, der sich nicht verstanden und verarscht fühlt. Es hilft einfach keinem Weiter, außer dem eigenen Ego, wenn man ernst gemeinte Fragen ins Lächerliche zieht! - Nun gilt dies bei Weitem nicht für alle, aber wen es betrifft, der wird es an dieser Stelle schon wissen!"


    Steven,


    Du hast im Großen und Ganzen Recht.


    nach so vielen Jahren mit Kindern, bin ich überempfindlich geworden. Ich kann manchmal auf diesen -nicht nur- ironischen -sondern auch- direkten Ton nicht verzichten, da es manchmal mehr hilft, als ein konstruktiver Beitrag, da er teilweise nicht interpretationsfähig ist. Es stimmt aber auch, dass es hier oft vorkommt, auch aus meiner Seite.


    Gruß,


    Uzunbacak

  • Zitat talentschmiede-svs:

    Zitat

    ich denke jeder hier weiß das man bereits dort anfängt den Jungs gewisse Laufwege, Spielformen mit auf den Weg zu geben

    Nein, weiß ich nicht. Ist mir neu ;(


    Wie oft trainiert Deine F-Jugend in der Woche ? Die müssen ja technisch und koordinativ schon top ausgebildet sein, wenn Du die Zeit zum Einstudieren von Spielsystemen und Laufwegen mit ihnen verbringen kannst.
    Rotation ? Findet offensichtlich nicht oder kaum statt, wenn du schreibst, dass du zwei schnelle "Außen" hast. Da gehe ich mal davon aus, dass es sich immer um die selben Spieler handelt.


    Ich meine auch, dass du dich hier etwas einlesen solltest, da es schon andere Treads gibt, in denen über das Thema geschrieben wurde.


    Weiterhin würde ich dir gern die Videos und DVS's von "Coerver" empfehlen. Darüber findest du auch einiges kostenlos im Internet. Es gibt dort auch viele Übungen für die von Dir betreute Altersklasse,deshalb bitte nicht gleich abschrecken lassen, wenn dir einige Sachen zu schwer vorkommen.

  • Warum sich nicht bereits in einer F Jugend über ein Grundgerüst, Ausrichtung, oder Spielsystem Gedanken machen.
    Betrachtet man die traurige Realität, spielt fast jeder Trainer im KiFu mit einer Art Spielsystem.
    Leider häufig zu Lasten der Ausbildung der Kinder.
    Häufig beobachtet! 2 Manndiener laufen vor dem Anstoß zur Strafraumlinie die sie dann als pseudo Links- und Rechtsverteidiger in Regel nicht verlassen. Ihre Funktion Bälle zu den besseren Spielern zu spielen und bei relativer Gefahr, wenn möglich kraftvoll über die Auslinie zu schießen.
    In der Regel spielen die meisten Mannschaften ein wie auch immer geartete 2-3-1 System.
    Wobei die meisten Spieler einer gewissen Positionstreue unterliegen und nur ausgesuchte Spieler Freiheiten genießen.


    Ich kenne die betreffende Mannschaft nicht und sicherlich kommt eine " Gruppentaktische" Ausbildung zu früh.
    Aber F Jugendliche die stark mit den Kleinfeldspielformen a Funino vertraut gemacht wurden sind häufig in der Lage ein gewisses Grundgerüst gut umzusetzen.


    Die bereits angesprochen individualtaktische Ausbildung, insbesondere im Offensiven oder Defensiven 1-1 erfordert aber auch ein gewisses Verständnis vom Verhalten und Bewegen des Spielers im Raum.


    Fazit: Das "System" sollte die individuelle Fortschritte der Kinder unterstützen und nicht Selbstzweck oder Zwangsjacke sein.
    Rotation eins der Gebote und die Umsetzbarkeit für die Lerngruppe oberste Prämise.
    Ich bevorzuge das 3-3 System.

  • Ich denke das ganze hier wurde, stellenweise falsch aufgeschnappt. Das Wort System lässt auch Platz zum zweifeln, aber wie sollte man es in dem Alter den sonst nennen? Ausrichtung, ist ja im Prinzip dasselbe. Man versucht den Kindern schon gewisse Räume/Flächen auf dem Feld zu zeigen wo ein Spieler welcher gerade eine Position bekleidet "zu stehen hat" oder eben nicht auf der andere Seite seinem Mitspieler in den Füßen stehen darf. Aber auch bestimmte Laufwege sollte/kann man den Kindern schon mit auf den Weg geben, es muss ja nichts komplexes sein. Jedoch kann man dort m.E. bereits langsam mit anfangen man muss ja nicht gleich ein Tiki-Taka a la Barca oder Catenaccio a la italienische Mannschaften aufzeigen.
    Unser Gegner im gestrigen Spiel hatte eben das bereits angesprochene Tiki-Taka in guter Manier auf den Rasen gezaubert, man merkte das die Kinder bereits früh in diesem Verein gezeigt bekommen wie sie eines Tages in der ersten Mannschaft spielen können/werden. Hier ist es aber alles Frage der Ziele, des Vereins, des Vorstands, der Jugendabteilung etc.. Große Vereine legen großen Wert bereits früh mit solchen Dingen zu arbeiten wohin gegen kleinere Vereine sich an eben größeren versuchen was abzugucken. Man muss es alles immer runter brechen auf seine eigene Mannschaft und ich denke meine Jungs verstehen, wenn ich sie je Spiel/je Halbzeit auf s Feld schicke wo sie zu spielen haben. Ich rotiere auch durch, sodass jeder die Position des anderen kennen lernt gerade im Tor habe ich praktisch die Qual der Wal einen meiner Jungs ins Tor zustellen. Den dort will in diesem Alter ein jeder spielen, auch wenn es dann Gegentore hagelt möchte jeder mal sagen können ich habe im Tor gespielt. Sei es im Training oder eben im Spiel gegen den FC Trainertalk de.

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  • Die Kritik hier war doch wohl trotz der teilweise unglücklicher Formulierungen etwas hart.
    Teilweise etwas putzig finde ich, wenn sich hier Trainer eines NLZ zu Wort melden.
    ( Sorry, wenn nicht zutreffend)
    Aber die meisten NLZ spielen eine Altersstufe höher, zumeist mangels Konkurrenz verständlich, aber dadurch werden erfolgreiche Mannschaften und nicht die erforderlichen individuellen Topspieler trainiert.
    Der zu frühe Umstieg auf die nächste kollektive Stufe ist nach meiner Ansicht nämlich totaler Quatsch.

  • Moin,


    ich finde es ein wenig beschämend wie hochnäsig hier auf "nicht-KiFu-gerechte" Fragestellungen reagiert wird. Ein Forum lebt vom Austausch und das wird mit solchen Diskussionsverläufen mit Sicherheit nicht gefördert.


    Zum Thema: Ich habe selbst gerade zwei Jahre F-Jugend hinter mir. Wir haben nicht nur am Staffelbetrieb teilgenommen, sondern auch viele Turniere und Freundschaftsspiele gespielt. Mir ist ist in den zwei Jahren keine Mannschaft untergekommen, die ohne eine Grundaufstellung spielt. Das hat auch überhaupt nix mit Mannschaftstaktik, Laufwegen oder Taktikzwangsjacke zu tun, sondern beschreibt lediglich eine grobe Raumaufteilung.


    Und da es diese Formation bei jeder F-Jugend gibt, gibt es auch unterschiedliche Auswirkungen auf dem Feld. Kurz die Erfahrungen in unserem Team:


    - in der Bambini frei ohne Vorgaben gespielt, zu Beginn der F-Jugend im 3-3 angefangen. Problem war bei uns in dieser Zeit, dass die Kinder zu statisch agierten. In Verbindung mit dem jetzt größeren Feld waren die Wege zu weit und das Umschaltverhalten litt. Die Offensiven blieben vorne, die Defensiven hinten. Der Raum vor jedem Defensiven war besetzt, der Raum hinter jedem Offensiven ebenfalls. Das wollten wir nicht.


    . Umstellung auf 3-2-1: Das kommt dem kindlichen Forschungsdrang und dem Wunsch nach Ballführen mehr entgegen. Der Stürmer hat viele Räume kreativ zu werden, die Außenverteidiger nach vorne ebenfalls. So können sie ins Dribbling gehen und Dynamik aufbauen. Da gab es auch keine Einschränkungen von uns. Die zwei Mittelfeldspieler stehen in dem Bereich wo viele Abschläge der Gegner landen. So kann man das stumpfe Spiel vieler Lang-und Weit-Mannschaften kontrollieren. Nach vorne haben die Mittefelspieler ebenfalls genug Raum, um zu dribbeln und 1:1-Duelle zu suchen. Ein wichtiger Aspekt im Kinderfussball. Hinten gibt es für den Torhüter im 3-2-1 fünf Anspielstationen, so dass er nicht jeden Ball blind nach vorne bolzen muss.


    - Zum Ende der F-Jugend mit steigendem Spielverständnis und Physis der eigenen Kinder und auch der Gegner wurde das 3-2-1 immer unpassender, weil die Kinder neben dem Dribbling alternative Lösungen suchten und brauchten. Das Spielauffassung der Kinder war (durch viele Funino ;) ) nicht mehr so linear, sondern bekam auch diagonale und vertikale Aspekte, das Passspiel und die Dreiecksbildung wurden wichtiger, weswegen wir ein 3-1-2 bevorzugten. Wenn sich der zentrale Abwehrspieler bei Ballbesitz etwas fallen hat lassen, bekam man sogar eine 1-2-1-2-Staffelung mit vielen Rauten und Dreiecken, wobei das eher eine theoretische Überlegung war ;)


    - Jetzt in der E-Jugend spielen wir 2-3-1, eine Formation, die mir in der F-Jugend gar nicht gefallen hat, weil die Abwehrspieler zu Ausputzern ohne Offensivakzenten mutierten. Derzeit passt diese Grundaufstellung aber sehr gut, weil man automatisch viele Verbindungen/Dreiecke zum Zusammenspiel schafft. Das war für mich in der F aber zweitrangig. Wichtig war in dieser Zeit immer die Spielfreude zu fördern und den Kinder die Möglichkeit zu geben, ins Dribbling zu gehen. Das bietet das 3-2-1 jedem Kind außer der zentralen Abwehrspieler. Durch die Rotation ist das aber gut aufzufangen.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

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  • moinsen talentschmiede und willkommen


    die lieben kollegen, jaja... :D


    sie haben recht, wenn sie sagen, system in der F ist nix.
    mein vorschlag hierzu: alle greifen an (ausser schnapper) und alle verteidigen (mit schnapper). fertig.
    der rest ergibt sich, wenn sie daabei fußballspielen lernen. so wird der ein oder andere dann aus dem knäul rausdribbeln
    oder schonmal einen pass spielen, sich fallen lassen, etc. eben weil sie es durch erfahrung lernen. reicht in der F im spiel, denke ich.


    andersherum bin ich auch bei schimmi, wenn er sagt, "die wenigsten spielen ohne system". da ist was dran.
    denn während hier im forum alle stets vorbildlich von fairplay bis zur viererkette schreiben, sieht die realität da draussen anders aus.
    es ist ja auch einfach hier etwas zu schreiben, was richtig ist und von allen kollegen so unterstützt wird, als im "richtigen" leben kindern, eltern und gegnern
    ohne jegliche vorgaben über einen längeren zeitraum gegenüber zu stehen. ausbildungstechnisch und langfristig gesehen ist das sicher der beste weg,
    nur, zugegeben, er ist der schwerere, das ganze trainerleben über. ob von systemen, den verkappten libero, der immer noch überall spielt
    bis hin zum pressing, das bei den meisten teams nur 20 minuten blindes anrennen bedeutet, bis sie platt sind.
    letztlich mach es wie du meinst, berücksichtige dabei so gut es geht alle "modernen" hinweise aller fachleute und habe geduld.

  • Theorie und Praxis.


    Wir haben solange wie möglich ohne Formation gespielt. Fast die ganzen zwei Jahre in der Bambini. Irgendwann ging es aber nicht mehr. Es ist ein Mannschaftssport und im freien Spiel ohne Formation belohnt man die frechsten und egoistischten Kinder und bestraft die, die schon mannschaftsdienlich denken und sich aufopfern. Jedes Kind hat das Recht auf Tore schießen und jedes Kind muss auch lernen, die eigenen Ansprüche mal hinten anzustellen und für die Mannschaft da zu sein.


    Ich halte es für nahezu unmöglich bis zum Ende der F ohne Formation zu spielen und dabei alle Kinder und Eltern glücklich zu machen. Sowas behaupten nur Trainer, die ältere Mannschaften führen.


    Entscheidend ist doch viel mehr, dass man den Kindern auf dem Platz trotz der Formation möglicht viele Freiheiten gewährt, d.h. Lob für kreative und positionsübergreifende Aktionen und nicht ständig die Kinder daran erinnert, wo sie zu stehen haben. Wenn man es mit etwas Fingerspitzengefühl macht, schränkt eine Formation die Spielfreude und Kreativität kaum ein. Ganz wichtig ist aber die Rotation...


    Entnommen aus diesem Artikel.

    C 1 Viktoria Buchholz


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    Martin Rafelt

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