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  • Hallo zusammen,


    Ich bin 16 Jahre alt (auch dementsprechend grün hinter den Ohren in manchen Dingen) und seit ca 5 Jahren als Trainer bzw Betreuer dabei. Mache mit 3 anderen eine D Jugend, davor E, F bzw G Jugend.


    Ich hoffe den Thread gibts nicht schon so, aber mich würde gerne erfahren, warum ihr tut, was ihr tut. Also mir persönlich geht es beim Traineramt darum, meine Leidenschaften zu leben. Nämlich was mit Kindern und vor allem der Fußball. Es macht einfach Spaß. Und zudem geht es mir auch darum mein Ego zu befriedigen.
    Ich bin gespannt wie ihr das so seht

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Hallo zurück,


    und erstmal willkommen im Forum. Trotz Deines noch recht jungen Alters hast Du ja schon eine recht lange Trainerkarriere, Respekt :thumbup:


    Zu Deiner Frage: So einen Thread gibt es bestimmt schon, aber auf die Schnelle habe ich keinen Link gefunden. Ich wurde Trainer, weil das Team meines Sohnes sonst ohne dagestanden hätte. Aber es hat mir auch viel Spaß gemacht! Aufgehört habe ich mit dem Vereinswechsel meiens Sohnes, jetzt bin ich halt nur noch Fahrer und Papa. Dass Du "Ego befriedigen" als Dein Motiv angibst, das ist erfrischend ehrlich. Da musst Du aber drauf achten, dass Du dieses recht egoistische Motiv nicht über das Wohl "Deiner" Kids stellst.


    Viel Spaß im Forum
    Oliver

  • Bei mir sind verschiedene Gründe.


    Ich selbst spiele schon nicht mehr, weil ich seit dem C Jugend Alter riesige Knie Probleme hatte und nun letzte Saison aufgehört hatte. Trotzdem wollte ich dem Fußball - den Sport den ich so liebe - verbunden bleiben.


    Schon als Jugendspieler war ich immer interessiert mal Trainer zu werden, wel mich taktische Dinge ziemlich interessiert hatten und ich einfach das Gefühl hatte ''Das will ich auch''


    Ich hab einfach Spaß an der Arbeit mit den Jungs. Sie sind einfach wahnsinnig tolle Menschen mit denen ich gerne meine Zeit am Fußballplatz verbringe.


    Ich brauche Herausforderungen im sportlichen, sowie auch im zwischenmenschlichen Sinne.


    Schwer zu sagen, aber am wichtigsten sind mir die Jungs und die geben mir immer wieder den Antrieb

    Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben

  • Grüss dich.


    im ersten Trainerleben waren es finanzielle Gründe, also das Geld, im 2. Trainerleben Vatertrainer, also die eigenen Kinder


    aber zu dir habe ich Fragen, da deine Vita doch etwas ungewöhnlich ist.


    mit 11 Jahren bereits Trainer/Betreuer, wie hast du das mit deinem eigenen Fussballspielen vereinbaren können, oder hast du selbst
    nicht gespielt?


    Spielst du zur Zeit noch selbst Fussball?


    was war dein Grund für ein frühes Einsteigen? etwa jüngerer Bruder, oder Vater, der den Trainer macht.


    wars du bisher nur Co-Trainer/Betreuer oder auch schon verantwortlicher Trainer?


    warst du bisher nur bei einer Mannschaft, oder schon bei mehreren Mannschaften Trainer/Betreuer?.

  • Danke für die Antworten, ziemlich vielfältige Gründe scheints ja zu geben.
    Zu mir: Mit 11 Jahren den kleinen Bruder 2 Mal die Woche zum Hallentraining gebracht und dann gefragt worden ob ich helfen möchte (vom JL). Das hat mir viel Spaß gemacht und ich bin lange bei der Truppe geblieben, von der Mini bis zur E2 beim gleichen Jahrgang. Diese habe ich in der vergangenen Rückrunde hauptverantwortlich geführt. Es ist nicht mit meinem eigenen Fußballspiel kollidiert da ich in 3/5 Jahren der Hauptverantwortliche auch mein Trainer war und das dementsprechend gut ging. Die anderen beiden Jahre als ich in der D bzw A Jugend gespielt habe hatte ich zum Glück sehr spät Trainingsbeginn. Das klappte also gut, wahrscheinlich auch, weil wir ein eher kleiner Verein sind. Jetzt habe ich den Verein gewechselt weil es bei mir im Stammverein keine B Jugend gibt aber es klappt immer noch (wie sollte es auch nicht, bin ja jz schließlich Mithauptverantwortlich.


    Es macht eigentlich immer Spaß wobei der Spaß bei einzelnen Trainings oft verfliegt.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Respekt. altersmässig gesehen doch etwas ungewöhnlich. Meine Vermutung ging eigendlich in eine andere Richtung.
    Zeigt mal wieder, dass man doch etwas nachfragen muss, bevor man sich ein Urteil bildet.


    dass nicht jedes Training immer so verläuft wie man es sich selbst vorstellt, und des etwas unbefriedigt nach Hause geht,
    oder wie du es beschreibst, der Spass in einigen Trainings verfliegt, ist normal, musst du für dich akzeptieren, dann wirst du auch besser damit klarkommen.


    Mein Eindruck ist äusserst positiv, empfehle dir deshalb die erste Stufe der Trainerlizens zu machen.


    Würde vorerst aber noch in den unteren Altersstufen bleiben, oder auch als Co-Trainer den D und C-Bereich.
    Spätestens ab D-Jugend solltest du auch im Interesse deines Bruders eine andere Mannschaft übernehmen.
    Er muss sich von dir fussballerisch lösen können. Zumindest diese Truppe dann nicht hautverantwortlich führen.


    Mach dir selbst mal ein paar Gedanken darüber, warum das sinnvoll sein könnte, mir scheinst du dazu in der Lage zu sein.

  • Altersmäßig natürlich ungewöhnlich, aber am Anfang war ich eh nicht mehr als "Hütchenaufsteller". Ich glaube ich habe zu nem guten Zeitpunkt die Mannschaft hauptverantwortlich übernommen und auch zum richtigen Zeitpunkt abgegeben.
    Ich merke gerade aber selber dass ich mit mit meiner aktuellen Aufgabe - also D Jugend als einer von 2 HV Trainern - doch etwas übernommen habe, da in meinem Verein auch einige Schwierige Charakter vorzufinden sind und ich mit 4 Jahren Altersunterschied evtl nicht genug Autorität ausstrahle. Mein Bruder ist nicht dabei und wird es auch frühestens in 5 Jahren wieder, da ich die Mannschaft zu lange hatte.
    Lizenz will ich nach Beendigung der Schule also nächtes Jahr, in Angriff nehmen.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • @16
    Jungs wie Du sind ein Glücksfall in jedem Verein !
    Finde auch Deine Beiträge hier richtig gut. Und bei Deinem Profil musste ich schmunzeln.


    "Ego befriedigen". Herrlich. Endlich spricht es mal jemand aus -).

  • da in meinem Verein auch einige Schwierige Charakter vorzufinden

    die wirst du überall antreffen, du wirst aber lernen damit umzugehen.


    evtl nicht genug Autorität ausstrahle.

    das muss nicht mit deiner persönlichen Autoritätsausstrahlung zu tun haben.


    D-Jugendalter ist generell ein schwieriges Alter, da kommt manch einer an seine Grenzen. Und natürlich glauben die Jungs in diesem Alter oft, sich gegenüber nur wenig älteren Jungs mehr rausnehmen zu können. Sie probieren halt gerne aus, wie weit sie gehen können, fordern auch gerne einen Machtkampf heraus.


    Deshalb war ja mein Rat, dich vorerst noch im KIFU-Bereich, also bie einschl. E zu bewegen, oder den Co bei etwas älteren
    Jahrgängen. Du hast noch viel Zeit vor dir, kannst es also langsam von Unten an angehen.


    Bleibts du dabei, kommst du eh automatisch in höhere Bereiche sehe es nämlich genau in die Richtung wie Steini.

  • Machtkampf gab es schon und der ist auch eskaliert. Hat dazu geführt, dass 4 Leute ihren Hut nehmen mussten :wacko:

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Hi 16 :)


    Meine Motiviation hat etwas mit meinem Charakter zu tun. Ich liebe es Menschen zu unterrichten, ihnen was beizubringen. Anfangs habe ich mir überlegt
    nach langjähriger Pause wieder aktiv selber zu spielen, musste dann jedoch feststellen dass ich körperlich abgebaut habe. Also habe ich mich dazu
    entschlossen die Trainerkarriere anzustreben, denn da kann ich dass vermitteln was bei mir nun nicht mehr so gut klappt und auch das wozu ich nie
    so recht im Stande war. Fussballerisch gesehen war ich durchschnitt. Mein Kopf wusste was richtig war nur die verdammten Füsse wollten nie so
    recht. Trainer sein macht Spass - Spieler nicht mehr so :)


    Zum Thema Ego: Klar wird das Ego gestreichelt. Sei es durch Siege, zu sehen wenn die Jungs das umsetzen was Du ihnen beigebracht hast oder
    einfach nur durch Komplimente von Aussen bezüglich des tollen Trainings oder sonstiges. Jedoch gibt es da für mich gewaltige Unterschiede was
    das befriedigen des Egos betrifft. Ich kenne z.B. auch Menschen die sich gut und bestätigt fühlen weil sie die Macht haben, dass Kommando
    besitzen und wissen das sie dadurch der Boss sind. Mit denen komm ich dann nicht so gut klar, weil 90% von denen eigentlich im Leben nix zu
    sagen haben und sich so eine Plattform suchen wo sie es können.


    Grüsse,
    Marco

  • Marco


    Die Zweite Sorte Ego befriedigen trifft teilweise auch auf mich zu :rolleyes: Mir gefällt es einfach, dass ich auch mal meine Ahnung vom Fußball zeigen kann, da ich gegen meinen Vater, der seines Zeichens A-Lizenz Inhaber, Ex-Schiri und Meistertrainer ist, und demnach glaubt die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben, kaum ankomme

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Ich bin damals eher zufällig rein geraten als ich gefragt worden bin ob ich jemand kennen würde der dran intressiert wäre in der kommenden Runde die G-Jugend zu trainieren.
    Nach kurzer Rücksprache mit einem Kollegen hatte ich dann der Jugendleitung gesagt das wir Zwei es machen würden, und mittlerweile bin ich im 9. Jahr dabei.


    Warum?: Ich habe im Jugendbereich Trainer gehabt die es einfach nicht gepackt haben mir den Spaß am Fußball zu vermitteln den ich in der Schule aufem Pausenhof oder mit den Freunden beim kicken hatte. Deshalb wollte ich schon immer mal eine eigene Mannschaft trainieren.
    Es macht einfach Spaß mit Kindern oder Jugendlichen gemeinsam auf dem Platz zu stehen, die Spieler sportlich und menschlich formen zu können und zu sehen wie sie Siege und Erfolge gemeinsam feiern bzw. mit ihnen zu feiern. Für mich ist es eine willkommene Ablenkung vom stressigen Arbeitsalltag wenn ich mit meinen Jungs auf dem Sportplatz bin. Dann bleibt mein Handy im Auto und ich bin für keinen erreichbar und kann alles was drumherum ist ausblenden. Gemeinsames Lachen, gemeinsames Feiern und gemeinsam Frust schieben wenn es mal nicht so läuft.
    Und wenn du dir den ein oder anderen Charakter anschaust den du in der Mannschaft oder im erein hast dann machst du es manchmal auch einfach nur um die Kinder von der Straße zu holen. Solange sie aufem Fußballplatz stehen und kicken können sie keinen Mist machen. Hier bist du dann der Sozialarbeiter. Als Trainer hast du auf die Spieler meistens größeren Einfluss als Eltern oder Lehrer, hier kannst du das ein oder andere auch positiv beeinflussen.

    Wer aufhört besser werden zu wollen hat aufgehört gut zu sein.

  • Mir macht es einfach Spaß, den Kindern etwas beizubringen, was ich selber gut kann, damit ich das weitergeben kann :)


    Damit ich manche Sachen selber besser machen kann, die ich bei meinen Trainern nicht mochte.


    Und hoffe, wenn sie mal aktiv spielen, dass sie sich noch an einige gute Ratschläge, Tipps und Übungen von mir erinnern. :)


    Als Frau wurde ich bei den Jungs auch schon immer akzeptiert, du musst eben selbst auch etwas können und das auch gut rüberbringen.


    Außerdem musste ich mich selbst manchmal über so "Vätertrainer" aufregen, die einfach keine Ahnung hatten und einen völlig falschen Umgang mit den Kindern hatten. (Sind ja nicht alle so, aber fiel bei uns eine zeitlang extremst auf)

    all in or nothing.

  • Hi,


    ich verbringe gerne Zeit mit Kindern. Sie halten mich jung. Ich möchte auch in der Gemeinde nützlich sein.


    Gruß,
    Uzunbacak

  • Hallo zusammen,


    ich bin selbst Spieler einer 1 Mannschaft (BL) und hab letztes Jahr mit 17 Jahren meinen Trainerschein C-Lizenz Breitenfußball Kinder&-Jugendliche gemacht. Steh bald vor meiner Prüfung.


    Ich muss ehrlich sagen, ich wollte nie Trainer werden. Aber als mein Verein eine dezentrale Ausbilung eben zu dem C-Lizenz-Schein abgeboten hatte, hab ich zu geschlagen. In der Hoffnung als Spieler zu wachsen. Ich muss sagen als Spielder gibt es nichts besseres als noch mal alle Elementaren Sachen von Grund auf zu lernen.


    Hab letztes Jahr in einer D-Jugend als Coach fungiert und mich gleich an meine eigene Zeit erinnert. Dieses Jahr trainiere ich eine B-Jugend und es ist mit den Jungs alles andere als leicht.


    Was mich antreibt ist einfach die tatsache, dass ich meinem Verein was zurück geben möchte. Ich bilde die Zukunft von morgen aus. Die Jungs sind in wenigen Jahren meine Mitspieler.

    Am Montag nehme ich mir vor, zur nächsten Partie
    zehn Spieler auszuwechseln. Am Dienstag sind es sieben oder acht, am Donnerstag
    noch vier Spieler. Wenn es dann Samstag wird, stelle ich fest, daß
    ich doch wieder dieselben elf Scheißkerle einsetzen muß wie
    in der Vorwoche.