Hallo liebe Kollegen,
Seit ich Trainer bin ( und das ist noch nicht so lange) bin ich hier im Forum unterwegs und hole mir Anregungen, wie ich am besten mit meinen Jungs umgehen sollte. Ich bin jetzt aber an einem Punkt gelangt, wo ich echt darüber nachdenke, ob ich tatsächlich dafür geeignet bin.
Ich habe selbst knapp 30 Jahre gespielt, davon die überwiegende Zeit im Tor. Als nun die "Alterskeule" zuschlug und ich mich langsam vom aktiven Sport zurückziehen musste, habe ich überlegt, wie ich meinem Sport treu bleiben kann. Da wurde mir angeboten, Kinder zu trainieren. Zuerst war ich Co-Trainer, habe aber relativ schnell eine eigene Mannschaft (d-Jugend) wegen Trainermangel - übertragen bekommen. Nebenher habe ich den c-Trainer (breitensport) gemacht und mit guten Ergebnissen bestanden.
In der neuen Saison hat mein Verein mit dem Nachbarverein im Kinderbereich eine SG gebildet. Auf einem Schlag hatte ich statt der 10 Kinder nun 20 Kinder (tw. Im vorpupertären Alter). Der dortige Trainer wurde mir als Unterstützung zur Seite gestellt.
Und damit begannen die Probleme: Dieser Trainer war von Anfang an gegen eine solche SG. Er ließ mich spüren, dass eigentlich er derjenige ist, der Ahnung hat, wie man eine Kindermannschaft zu führen hat ( nämlich mit harter Hand), er teilte mir auf jeden meiner Trainingsvorbereitung mit, dass das die Kinder eh nicht können, Gespräche mit ihm endeten grundsätzlich frustrierend, da er es gut versteht, einem die Worte im Mund rumzudrehen. Bei keinem der bis jetzt absolvierten Spiele war er anwesend, Trainings sagt er kurzfristig ab, eine sinnvolle Trainingsvorbereitung mache ich nun grundsätzlich in Erwartung, dass er eh nicht kommt. Spielergebnisse und -Abläufe interessieren ihn nicht. Wenn er da ist, beschwert er sich, dass die Kinder nicht hören würden, es herrsche keine Disziplin mehr.
Ich bin der Meinung, dass Kinder sich einbringen können, auch mal Blödsinn machen dürfen, solange die trainingsabläufe stimmen. Die Spielergebnisse stimmen auch, so falsch kann ich also nicht liegen.
Allerdings fangen nun auch die Kinder an, zu testen, wie weit sie bei mir gehen können. Ich habe Eure Anregungen aufgenommen, bin bei Erklärungen zur Übungen ruhiger geworden, hab mich still hingestellt und abgewartet etc. Bei einigen hat es funktioniert, bei anderen wieder nicht, so dass sie diejenigen Kinder, die zuhören wollten, weiter störten. Übungen werden nur von einem Teil mit Freude ausgeführt, andere machen es halbherzig. Es ist auch sehr schwer 20 Kinder allein zu trainieren. Wenn aber die drei "Störer" nicht da sind, läuft es. Ich bin wirklich am überlegen, ob ich die Zügel zu schwach gelassen habe und der andere Trainer nicht doch recht hatte.
Was ratet ihr mir? Ein Gespräch mit den jeweilige JL wurde geführt, geändert hatte sich leider nichts.
Ich danke Euch für Eure Unterstützung,
Jason