Großes Talent - fördern

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  • Ich grüße Sie,
    ich trainiere eine2007er F2 die schon schön zusammenspielt und als G-Junioren schon eine Rückrunde in einer F2-Gruppe spielte, sehr erfolgreich
    Ich habe einen Spieler in der Mannschaft den ich gerne individuell etwas fördern möchte, den Eltern Tipps geben kann was sie vielleicht machen könnten, denn ich denke er hat sehr sehr großes Potenzial. Er ist technisch unglaublich begabt, stoppt jeden Ball so das er am Fuß kleben bleibt, auch Torwartabschläge. Er spielt super Pässe, auch durch Lücken in den Lauf anderer Spieler. Er ist sehr clever, stellt seinen Körper immer zwischen Mann und Ball, weiß wie er laufen muss etc. Und selbst Tore erzielt er auch sehr viele. Er durfte auch schonmal bei den 2005ern mitspielen und war da auch einer der Besseren, aber natürlich körperlich total unterlegen. Aber bei einem 3-2 Sieg trotzdem 2 Tore gemacht.
    Nun ist es so das ich denke dieses Talent muss ich einfach mehr fördern, aus dem Jungen kann meiner Meinung nach ein sehr guter Fussballer werden. Was könnte er zusätzlich noch zum normalen Training machen? Wie kann ICH dieses Talent mehr fördern?

  • Es gibt wenige Dinge, die dann im höheren Alter so erschwert sind, wie das Erlernen von Beidfüßigkeit. Darauf würde ich achten. Und sonst nicht überdrehen. Jüngere F-Jugend ist noch sehr früh.

  • Beidfüßigkeit. Darauf würde ich achten. Und sonst nicht überdrehen. Jüngere F-Jugend ist noch sehr früh.


    schliesse mich an.


    der Junge hat schon eine Sonderstellung, würde diese nicht noch mehr hervorheben.


    würde aber die Eltern darauf vorbereiten, wie sie sich verhalten und vorgehen sollen, vor allem auch darauf einstellen, dass und wenn die Anfragen der höherklassigen Vereine kommen. und die kommen, wenn es so ist, wie du es beschreibst.

  • AxelSchweiss



    ich überzeichne jetzt mal etwas, ohne dabei Wert darauf zu legen Recht zu haben, oder ob das überhaut auf deine Situation passt.
    Evtl. liege ich auch daneben. Dann ignorier´s einfach. ;)



    eine2007er F2 die schon schön zusammenspielt und als G-Junioren schon eine Rückrunde in einer F2-Gruppe spielte, sehr erfolgreich


    aha, da waren sicher alle 5 bis 6 jährigen Kinder super dabei und begeistert. So klein, aber schon erfolgreich.....

    Was könnte er zusätzlich noch zum normalen Training machen?


    keine Ahnung, evtl. relaxen oder mit Freunden draussen spielen, wenn er z.B. schon 7 mal die Woche Fußball spielt. Wenn nicht, dann evt. in die Turnstunde oder Judoverein. Was will denn der Bub?


    Wie kann ICH dieses Talent mehr fördern?


    schwer ohne Einblick zu sagen. Bandbreite reicht von "lass ihn einfach in Ruhe Fußball spielen", oder "schütz ihn davor, sämtliche Erwartungen der Erwachsenen schon im Vorschulalter erfüllen zu müssen", bis hin zu wirklicher Förderung.


    Wer fördert eigentlich die anderen Kinder, die Bewegungsdefizite haben? Haben die weniger verdient.


    Für mich klingt das alles nicht wie Kinderfußball.


    Aber wie gesagt, ich kann mich ja täuschen......hoffentlich ;)


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • open-minded: ich habe da auch durchaus einen "Profifußball in der F-Jugend"-Vibe empfangen. Habe mich allerdings dagegen entschieden, hier jetzt wieder das große Kinderfußball-Fass aufzumachen. Dessen Inhalte ergießen sich ja schon über 90% der Diskussionen hier (was auch naheliegend und richtig ist). Ich finde es aber auch vor dem Hintergrund des Kinderfußballs legitim, sich zu überlegen, was man mit jemand macht, bei dem man großes Talent vermutet. Auch wenn meines Erachtens die Antwort ist, dass man zunächst mal nichts groß Besonderes machen sollte, sondern eben nur in einem Punkt möglichst nichts versäumen sollte. Wobei das natürlich ein Punkt ist, der allen anderen auch nicht schadet - auch in der untersten Kreisklasse ist ja meines Wissens Beidfüßigkeit nicht verboten.

  • bin ja ganz bei dir.
    Ich bin auch froh, das von dir besagte Fass nicht wieder aufmachen zu müssen.
    Ich habe nur den Deckel ein wenig angehoben um den Duft kurz herauswabbern zu lassen. :)


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Was will denn der Junge ???


    Was wollen die Eltern ???


    So wie du das Kind beschreibst, wird es schon durch Vater oder Geschwister gefördert. Die wollen vielleicht gar nicht, dass du dich da zusätzlich mit reinhängst.

  • @Axel-Schweiss


    Wie du schon bemerkt hast, ist man hier aufgrund des Alters vom talentieren Jungen noch recht vorsichtig mit Empfehlungen über ein Zusatzprogramm.


    Wenn es bei euch eine Kreisauswahl gibt, so ist es dort längst nicht mehr die "starre Jahrgangsförderstufen wie früher"! Derzeit hat die Eingangsichtung für den Jg. 2005 - 06 stattgefunden. Ergo könnte sich der Junge bereits im kommenden Jahr für diese unterste Förderstufe qualifizieren.


    Sehr vielen Trainern und Eltern im untersten Jugendbereich fehlt mangels Vergleichsmöglichkeit auch die Talent-Einschätzung und eine Erfolgsprognose können selbst Experten für so junge Kinder noch nicht geben.


    Wenn es das Kind will, so kannst du ihm im Training Übungen mit etwas höheren Schwierigkeitsgraden geben. Aber behandle ihn sonst wie alle Anderen, denn in der Entwicklungsstufe der sozialen Kompetenz ist er sicherlich wie alle Anderen im Jahrgang oder?

  • Es sind schon prima Tipps gekommen, gerade das mit der Beidfüssigkeit gefällt mir prima, das wird dem Jungen helfen :thumbup:.


    Wenn der Junge Spaß dran hat, könnt Ihr überlegen, ob er evtl. auch schon mal (zusätzlich) bei den Älteren mittrainieren kann. Für unseren Jungen war das im gleichen Alter damals eines der Highlights der Woche, und er hat davon auch viel profitiert.


    Das mit der Kreisauswahl, die TW-Trainer erwähnt, ist offenbar regional sehr unterschiedlich. In unserem Kreis gibt es so etwas nicht, da fängt die Förderung am DFB-Stützpunkt erst mit dem Eintritt in die D-Jugend an.


    Grüße
    Oliver

  • Vielen Dank schonmal für die tollen Tipps. Beidfüssig ist er, er hat keinen schwachen Fuß, aber schießt lieber mit links ;) Das einzigste was ihm meiner Meinung nach fehlt momentan noch, ist die Schnelligkeit, aber die kommt denke ich von alleine wenn die Koordination noch besser wird.
    Die Frage was er möchte ist schnell beantwortet, er hat nur Fussball im Kopf, wo andere Kinder Star Wars schauen im TV guckt er Fussball.
    Das mit dem Erfolg bei den Kleinen ist echt toll für sie, sind alle total begeistert und Leidenschaftlich bei der Sache. Ich möchte diesen Spieler auch nicht hervorheben im Training, es soll ein Training sein das für alle "passt", deswegen meine Frage was man ansonsten machen könnte. Das mit dem NLZ werden ich mir mal ansehen ob es sowas gibt bei uns in der Nähe und werde es seinen Eltern mal erzählen. Und der Tipp das er öfter mal bei den älteren mittrainieren darf werde ich mir merken, es ist nur so das wir keinen 2006er Jahrgang haben, er müsste bei den 2005ern mitmachen, das het er mal gemacht, hat ihm Riesenspass gemacht. Muss ich mal mit den Trainern reden ob ihnen das Recht ist.
    Vielen Dank nochmal an alle

  • Das einzigste was ihm meiner Meinung nach fehlt momentan noch, ist die Schnelligkeit, aber die kommt denke ich von alleine wenn die Koordination noch besser wird.


    Ich wollte gerade fragen, ob er schnell ist.


    Pass auf, dass du die Erwartungshaltung nicht zu weit nach oben schraubst. Bei ihm, aber auch bei seinen Eltern.
    Je größer du ihn machst, desto größer kann der Absturz sein.


    Dass ihm Schnelligkeit fehlt (da du das erwähnst, wird er wohl sogar eher langsam sein), könnte ihm nämlich in ein paar Jahren auf die Füße fallen. Meiner Erfahrung nach, wird ein langsamer Spieler nie schnell genug, Schnelligkeit ist leider kaum trainierbar.
    Aber sie ist auch elementar, in einem NLZ sowiso. (Deshalb würde ich das Thema NLZ erst einmal völlig außen vor lassen)
    Aber selbst bei deinem Verein ist es nicht unwahrscheinlich, dass der ein oder andere ihn in der D-Jugend, spätestens U14 leistungsmäßig überholt. Athletik gehört nun mal dazu und in der T&echnik kann man Rückstände aufholen, besonders in jungen Jahren, Schnelligkeit eher nicht.
    Und plötzlich nur noch einer unter vielen sein ist dann besonders hart, wenn man vorher besonders gehypt wurde.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • AxelSchweiss


    Ja, da hat Sir Alex recht! Das Talent kann technisch und taktisch noch so gut sein, wenn die Grundschnelligkeit nicht reicht, dann wird es den Schritt in den Leistungsfussball nicht machen können.


    Zwar ist es ein typisches Talentmerkmal, das dort bereits Fähigkeiten vorhanden sind, die andere erst Jahre später erlangen, jedoch würde ich bei einem Kind, was sich im jüngeren F-Jugend-Jahrgang befindet, mich weder zu einer Erfolgs-, wie einer Mißerfolgsprognose hinreißen lassen. Das wird ganz allein die Zeit zeigen!

  • Meiner Erfahrung nach, wird ein langsamer Spieler nie schnell genug, Schnelligkeit ist leider kaum trainierbar.


    grundsätzlich stimme ich dir zu, jedoch mit einer Einschränkung.


    die Lauftechnik ist zu überprüfen. gerade bei Kinder in diesem Alter trifft man öfters auf Fehlverhalten.


    dann wäre sehr wohl was zu verbessern.


    die Aussage dass Grundschnelligkeit nicht verbesserbar ist, bezieht sich auf durchtrainierte Sportler.


    desweiteren ist ein entscheidender Schnelligkeitsfaktor im Fussball ebenfalls verbesserbar: die Reaktionsschnelligkeit.


    ich selbst galt als schneller Fussballer, obwohl ich die 100 m selbst im Erwachsenenalter nur um die 13,0 lief.


    der Grundschnelligkeit sind Grenzen gesetzt, die Fussballschnelligkeit kann man sehr wohl verbessern, wenn auch nur bis zu einem gewissen Punkt.

  • Prognose ist in dem Alter schwierig, noch schwieriger als sie selbst bei ein paar Jahre älteren noch ist meines Erachtens. Fehlende Schnelligkeit ist aber aufgrund der eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten dann doch eine ganz gute Grundlage für eine Prognose. Wenn dem Jungen schon im Vergleich in seinem Heimatverein Schnelligkeit fehlt, dann wird's mit dem Weg nach oben sehr schwer bis unmöglich; umso mehr kann man nochmal die Aussagen bekräftigen, dass du dich um ihn (wie um alle) gut kümmern solltest, aber kein großes Theater drumherum machen solltest.

  • Ich würde auch den Ball tendenziell eher flach halten, ohne dabei allerdings den Spieler klein zu reden. Die eben bereits gestellte Frage nach dem Geburtsmonat des Kindes möchte ich noch mit der ergänzen, ob es Fußball spielende ältere Geschwister hat. Dann könnte es nämlich sein, dass er auch deshalb gegenüber den anderen einen Vorsprung hat, den er aber im Verlauf der nächsten Jahre nach und nach einbüßen könnte. Allerdings ist es für die konstant gute Leistung sicher am förderlichsten, wenn er in seiner Freizeit viel in Bewegung ist. Fußball ist dabei gut, aber auf keinen Fall besser als andere Dinge -- ich stimme open-minded darin zu, dass in diesem Alter Vielfalt Trumpf ist. Falls die Eltern übrigens danach fragen, ob er nebenher noch in eine Fußballschule gehen sollte, würde ich es ihnen überlassen, aber nicht positiv reagieren -- das käme mir zu einseitig und zu sehr nach Eiskunstlaufeltern vor.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Das Geburtsdatum ist kein Talentmerkmal. (Bitte dazu den Beiträge über den RAE-Effekt lesen, ggfl. auch hier: "Wer zuspät kommt, den bestraft der DFB")


    Der relative Altersfaktor "mit den Jahren auswächst", d.h. die geistigen und körperlichen Vorteile zu den relativ später im gleichen Jahr geborenen Kinder schrumpfen und verschwinden schließlich ganz. Bitte dazu die Altersstruktur der DFB-Nachwuchsteams vergleichen. Fest steht jedoch, dass aufgrund dieses Irrtums, es würde sich um einen dauerhaften Vorteil handeln, in den unteren Förderstufen, vermehrt Kinder mit Geburtsdatum in den ersten Monaten eines Jahres ausgewählt.


    Im wesentlichen resultiert der real age factor jedoch aus der Annahme, das sehr viele Trainer aus kurzfristigen Erfolgserwägungen handeln und deshalb Kinder, die in den ersten Monaten eines Jahres geboren sind und gegenüber den später geborenen Kindern einen kleinen Vorteil haben, im unteren und mittleren Jugendbereich bevorzugen.


    D.h. nicht die Erfolgsprognose auf Basis des Potenzials, sondern der Wunsch des Trainers durch kurzfristige sportliche Erfolge an persönlicher Anerkennung zu gewinnen und dadurch schneller die sportliche Karriereleiter hinauf zu steigen, ist Leitgedanke für die teilweise falsche Auswahl von Talenten.


    In den Dorfvereinen spielt der RAE-Effekt meist gar keine Rolle, weil er hier wenn überhaupt, dann nur zufällig auftritt, da in der Regel alle Spieler angenommen werden, die Fussball spielen möchten.

  • In den Dorfvereinen spielt der RAE-Effekt meist gar keine Rolle, weil er hier wenn überhaupt, dann nur zufällig auftritt, da in der Regel alle Spieler angenommen werden, die Fussball spielen möchten.


    Der RAE führt sicher im 'Dorfverein' nicht dazu, dass jüngere Spieler ausgeschlossen werden. Aber ich denke schon, dass auch dort eine gewisse Korrelation zwischen Alter und Leistungseinschätzung durch den Trainer vorhanden ist. Die früher im Jahr geborenen Kinder haben einfach gegenüber den jüngeren einen zeitlichen Vorsprung. Da gibt es zwar eine große Streuung, so dass jeder Trainer problemlos auf junge Spieler wird hinweisen können, die bei ihm Leistungsträger sind. Aber von den acht stärksten Spielern meiner damaligen E2 waren bspw. fünf Spieler im ersten Quartal geboren, zwei im September und einer im Dezember. Die Geburtsdaten aller Spieler waren hingegen ziemlich zufällig verteilt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Aber ich denke schon, dass auch dort eine gewisse Korrelation zwischen Alter und Leistungseinschätzung durch den Trainer vorhanden ist.


    Das sehe ich auch so.
    Und deshalb muß man den RAE eigentlich differenzieren.
    Im Leistungsbereich tritt er akut auf (fester Selektions-Termin durch Sichtung), im Dorfverein schleichend. Der oft bedauerte Drop-Out resultiert auch auf langjährige Vernachlässigung der retadierten Spieler. Also eine schleichende Selektion.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.