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  • Auszug aus dem Artikel:
    Die vielen guten Erfahrungen, die im Kinderfußball mit der Fairplay-Liga gemacht worden seien, müssten auch auf die Altliga übertragbar sein. Ab der kommenden Saison wird im Fußballkreis Bielefeld von den Minis bis zu den E-Junioren ohne Schiedsrichter gespielt. Keuch: »Die Kinder sollen einfach Fußball spielen und selbst Entscheidungen treffen. Die Trainer greifen dabei nur unterstützend ein. Das klappt gut, es gab bislang kaum Probleme.« Natürlich gebe es auch immer mal wieder übermotivierte Trainer oder Eltern, die jedes Tor mitschreiben und den Leistungsgedanken in den Vordergrund stellen würden, aber unterm Strich habe sich die Fairplay-Liga »absolut bewährt«, wie Hans Keuch betont. Ob sich dieses Modell auf die Altliga übertragen lässt, wird die Zukunft zeigen...


    Hut ab vor dem Bielefelder Kreisvorstand!


    :thumbup:


    Und hier noch eine Meldung des FV Mittelrhein:
    Lehrerturnier nach FairPlayLiga-Regeln

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Na ja, da behalte ich meinen Hut trotzdem auf: ich werbe ja hier wie überall schon seit Jahren dafür, dass Erwachsene mehr von Kinder (wieder) zu erlernen hätten als umgekehrt, nicht nur auf eine ja nicht von ihnen selbst, sondern für sie von Erwachsenen erdachte FPL beschränkt: da Kinder noch lernbereit, weltoffener, unvoreingenommener, dynamischer u.v.m. sind. Einst galten ja auch alle Menschen als Kinder Gottes (als höheren Geistes) - vor dessen von daraus erst 'erwachsend' großartigen Menschen erklärten Tod! Wenn die FPL dabei hilft, dass irgendwann wieder mehr Menschen fähig wie willens werden, sich als Kindern gleich zu begreifen, sie mit etwas Demut ihnen gegenüber (also innerhalten, ihre Ruhe nicht zerstörend) zu akzeptieren statt per se obstruktiv dominieren zu wollen - prima!!! :thumbup:


    PS: Man sollte nur bitte Presseartikel nie überbewerten, denn: wann kommen schon mal Kinder selbst um ihrer selbst willen in die Presse! Das wollen nur - Erwachsene, da sich heute jeder als ich definieren u. produzieren muss. Kinder sind davon noch freier, sie rufen noch nur nach Mama statt der ganzen Welt. (Ein Elternteil schickte mal nen Bericht über unser Turnier bei Werder an die Presse u. plötzlich stand da mein Name 5mal drin, aber kein einziger Kindername - fand ich befremdlich.) Zu ergänzen wäre - ganz ohne Aversion gegen Schiris, die für mich ja als echte Schlüssel zur Lösung statt Problem wären - aber, dass in Bunten Ligen seit jeher komplett ohne Schiri gespielt wird: und das funktioniert! Vielleicht weil wir fast alle dort ein wenig mehr wie Kinder spielen, aus echtem Spaß an der Spielfreude. Daher einst mein allseits nur bekämpfter Plan, auch Kindern ihre Bunte Liga zu gönnen, sie zu initiieren, da dies weit über alles hinausgehen würde, was aktuell sicher als ein Fortschritt gefeiert werden kann: denn in Bunten Liga gibt's auch keine Trainer, sondern man organisiert sich selbst bei ganz flachen Hierarchien u. jeder soll eine, die gleiche Stimme, gleiche Rechte haben. Das hätten auch die Kids verdient: darüber wollte die 'freie' Presse aber nie berichten. Da wäre sie beim mächtigen DFB, all seinen Ablegern wohl untendurch gewesen, traute sich nicht. Ohne sie aber bleibt jeder niemand wie inexistent, jede Initiative verurteilt, fruchtlos zu sein. Daher versteh ich schon den Jubel über solch Presseartikel: weiter so! ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • Ich bin ein absoluter Freund der Fair Play Liga. Aber nur bis zur F Jugend. Wir haben in der letzten Saison als junger E Jahrgang in Köln gespielt und es war zum Teil ein Katastrophe. Warum? Weil sich ab der E Jugend keine Sau an die Fair Play Regeln hält. Laut Fussball Kreis Köln wird nur für die E1 ein Schiri geschickt. ab E2 nicht! Und da soll dann eine Person aus dem Eltern oder Vereinskreis pfeifen. Dazu erklärt sich nie jemand bereit. Was kommt dann? Lass uns ohne Schiri spielen hat ja letztes Jahr auch funktioniert und genau das tut es dann nicht mehr.


    Es wird getreten geschubst geschlagen. Die Trainer schreien sich die Lunge aus dem Leib und die Eltern stehen spätestens in der zweiten hälfte auf dem Platz.


    Die Fair Play Liga ist eine feine Sache für kleine jungs. Ab dem Moment wo ein Schiri da sein soll, aber nicht kommt wird es als Freibrief genutzt um die Regeln mit Füßen zu treten.

  • Es wird getreten geschubst geschlagen. Die Trainer schreien sich die Lunge aus dem Leib und die Eltern stehen spätestens in der zweiten hälfte auf dem Platz.

    Der Fisch beginnt bekanntlich am Kopf zu stinken. Und beim Kinderfußball sind dann meistens die Trainer die Stinktiere.


    Nach meiner Erfahrung musst du dir bei irren Eltern nur die Trainer ansehen.


    Was übrigens auch umgekehrt funktionert. Bei einem ruhigen besonnenen Trainer, der seiner Mannschaft auch und vor allem die Fair-Play-Gedanken nahebringt, musst du die irren Eltern mit der Lupe suchen.


    Der Trainer ist das Vorbild. So oder so.


    Und zu den Merkmalen der E-Junioren gehört "hoher Gerechtigkeitssinn (Ehrlichkeit und Fairness)". Habe ich aus der Entwicklungstabelle der DFB Lehrgangsunterlagen abgeschrieben. Trifft nach meiner Erfahrung auch zu. Dort, wo es nicht klappt, hat der Trainer es mal so richtig vergeigt.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Gordinho: Berichtest du hier über einen Einzelfall oder die Normalität?

    Es wird getreten geschubst geschlagen. Die Trainer schreien sich die Lunge aus dem Leib und die Eltern stehen spätestens in der zweiten hälfte auf dem Platz.

    Weil sich ab der E Jugend keine Sau an die Fair Play Regeln hält.

    Sollte das die Kölner Realität sein, ist das was du hier aufzeigst erschreckend. Ist das nur in deiner Staffel so, oder ist das echte Kölner Normalität? Was sind das für Trainer? Was macht die Jugendleitung/der Verein dagegen?
    Bei solchen Härtefällen ist eine Staffelbesprechung, in der man die Probleme offen anspricht, ein sehr wirksames Mittel. Wenn sich die Kindertrainer auf neutralem Boden begegnen, hat das meist sehr heilsame Wirkung. Ich empfehle dir dringend, dich an den Fußballkreis zu wenden.
    Aber bitte nicht um nach dem Schiedsrichter zu rufen. Sollten junge Schiedsrichter mit den von dir beschriebenen Menschen zusammentreffen, wäre das kontraproduktiv. In solch einem Umfeld pfeifen die Jugendlichen nicht lange und hängen die Pfeife sehr schnell an den Nagel. Das ist ja ein Kernproblem des Fußballs. Die jungen Schiris bleiben weg, weil sich in diesem Umfeld keiner mehr wohlfühlt.


    Gerade deshalb ist das Zeichen so wichtig, welches der Fußballkreis Bielefeld bei der Altliga setzt (Beitrag 1). So bekommt die Vorbildfunktion eine Wechselwirkung. Wir dürfen uns auch nichts vormachen, die Entwicklung der Schiedsrichterzahlen ist auf Kreisebene eine Katastrophe. Im Seniorenbereich ist in vielen D-C und nun sogar in B-Ligen keine Schiribesetzung mehr möglich. Ganz nüchtern betrachtet deshalb, weil keine mehr da sind. Wenn man sich nun noch den Altersdurchschnitt auf Kreisebene anschaut, sieht man, dass sich das Problem sehr schnell weiter ausbreitet.


    Wir brauchen dringend eine vernünftige Kultur auf den heimischen Fußballplätzen, denn unter den von dir beschriebenen Verhältnissen, hat der Fußball (trotz 4 Sterne) an der Basis keine gute Zukunft.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Gordinho


    Auch ich bin erschrocken über deine Beschreibungen! Jedoch bin ich auch dankbar dafür, dass auch einmal über Grenzfälle berichtet wird. Denn die sollten bei aller Freude über wachsende Einsicht nicht unter den Tisch fallen.


    Was sind nach deiner Meinung die Auslöser des unfairen Verhaltens der Kinder?


    1. Sind es die großen Unterschiede im Leistungsvermögen der Teams, der einige Kinder dazu treibt, den Gegner nicht nur mit fairen Mittel am Torerfolg zu hindern?
    2. Sind es die Erwachsenen, die Druck ins Spiel bringen, weil sie glauben, Schiedsrichter-Ersatz spielen zu müssen?
    3. Verhalten sich die Kinder so, wie es ihre Eltern/Trainer erwarten oder werden sie sogar von Ihnen zu unfairem Spiel ("Auge um Auge, Zahn um Zahn") aufgefordert?
    4. Was ist es sonst ...?

  • Auch hier mein Hinweis darauf....das ich mir diesbezüglich die Strafvorschrift zum Schutz der FPL als Möglichkeit einer Konsequenz wünschen würde. Das könnte man nach Einführung....doch nachträglich installieren. Wemn die FPL doch große Akzeptanz findet....wäre das doch nur ein kleiner Schritt....den die vielen Proler nicht behindern würden. 8)

  • Der Fisch beginnt bekanntlich am Kopf zu stinken. Und beim Kinderfußball sind dann meistens die Trainer die Stinktiere.


    Nach meiner Erfahrung musst du dir bei irren Eltern nur die Trainer ansehen... Dort, wo es nicht klappt, hat der Trainer es mal so richtig vergeigt.

    Dies ist bekanntlich seit Jahren auch meine Ansicht, weshalb ich eher in echt neutralen Unparteiischen denn nem 'Trainerdoppel' in der C-Zone den Lösungsweg sähe. Doch dies würde mehr Geld kosten, dies ist KiFu jüngerer Jahrgänge scheinbar nicht wert, daher spielt dann irgendwer nen Schieri, ohne einer zu sein. Daher dann die Idee, auf dieserart Schieri besser ganz zu verzichten, da finanziell offenbar nur weniger, nicht mehr Unparteilichkeit gehen soll. Das funktioniert aber grad nur da, wo es schon vorher manierlich zuging: wo aber (beide) Trainer vor ichbezogenem Ehrgeiz platzen, wird ein formelles Näher-Zusammenrücken nicht unbedingt schon für mehr Ruhe u. Frieden sorgen (vgl. Derbys, wo es nicht trotz, eher wg Nähe schneller Aggro-Randale gibt).


    PS: Könnten aber Kids alle Konflikte selbst regeln, wären Betreuer o. Lehrer unnötig, gäbe es nie Gewalt o. Unrecht untereinander... Kids zu verklären, bringt nicht weiter, da dem nicht so ist, auch Kinder eben erst erlernen, wie man Konflikte gut auflöst. Nur haben viele Erwachsene da evtl. früher nicht aufgepasst o. sind einfach heute im Bedürfnis nach Die-Sau-rauslassen zu unwillig, müssten auch nochmal zur Schule, um Benimmregeln zu lernen. Dies wird Trainern gemeinhin aber gar nicht offeriert, so dass viele da wie jedermann unreflektiert im Selbstbezug ticken. Hier bei Bewusstseins- u. Kompetenzbildung wie Kontrolle als Pflicht, bevor wer tätig wird, wäre anzusetzen - kostet aber wieder Aufwand in Zeit u. Geld, was Kids bzw. Spiele offenbar reell nur zu wenigen wert sind. So gibt es zu wenige wahrhaft gute Trainer - was in einem Trainerforum zu sagen, frech erscheinen mag, aber nur sittlich interner Hygiene dient, dh Abgrenzung gegen die allzu schwarzen Schafe, die dem KiFu oft ein hässlich-krankes Gesicht verleihen: fremd- statt von Kindern selbstbestimmt schon lange vorm Punkt/Turnier-Spiel, in Trainings u. allg. Umgang! Da, viel früher wäre also anzusetzen: Echtes Vorbildsein als vereinsintern hinterfragbare 1. Bringschuld: auf die Gefahr hin, dass dann alle ungeeigneten z.Z. tätigen Trainer aus Unwille das Handtuch werfen - dies Risiko müssten Systemobere schon einzugehen bereit werden, um nicht nur ne Mogelpackung zu verkaufen, was Basics betrifft: sittlich-pädagogische Kompetenz, Kindgerechtigkeit in Kopf wie Herz.. ;(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    4 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • Gordinho: Berichtest du hier über einen Einzelfall oder die Normalität?

    Sollte das die Kölner Realität sein, ist das was du hier aufzeigst erschreckend. Ist das nur in deiner Staffel so, oder ist das echte Kölner Normalität?

    Ich würde mal vermuten, dass das schon allein deshalb nicht "Kölner Normalität" sein kann, weil es dort sogar letzte Saison schon ein Pilotprojekt für eine D-Jugend-Staffel nach (modifiziertem) FPL-Modus gab: Wie die Bewertung des Kreises für das Pilotprojekt ausgefallen ist, weiß ich nicht, aber der Kreis wird das Pilotprojekt wohl kaum gestartet haben, weil oder obwohl alle Spiele nach dem FPL-Modus in der F- und E-Jugend so schlecht liefen.



  • Nein das ist kein Einzelfall. In Köln gibt es jede Menge soziale Brennpunkte. Es hat in den E Staffeln in Köln in der letzten Saison Spielabbrüche gegeben. Bei F Spielen wurden Väter / Trainer mit Platzverboten bestraft.



    Auf einem Hallenturnier sind sich die Eltern auf der Tribüne nach einem Foulspiel fast an die Wäsche gegangen.


    Nach einem Spiel musste ich mit 3 Kindern ins Krankenhaus fahren. Ergebnis Rippenprellung (Dem Jungen wurde im Karatesprung auf den Brustkorb getreten) , der zweite hatte heftige Blutergüsse an der Innenseite der Oberschenkel (kann passieren) der dritte Prellung beider Waden.


    Ab der E jugen muss ein Schiri her

  • Ihr könnt meine Forderung von mir aus sonst wie ignorieren...ich benenne es nochmals und ergänze....!


    Ich stelle über meine Forderung nach finanziellen Sanktionen bei Verstößen gegen die FPL den Gedanken in den Raum, dass dort wo es Brennpunkte gibt es gerade deshalb Sinn macht, besondere Sicherungsanker zu installieren...wie z.B. die MÖGLICHKEIT auf Strafe bei Verstößen.


    Ich nenne das "lageangepasstes Handeln".


    Es kommt mir so vor, dass es einen Unterschied bei der Einführung zwischen dem ländlichen/kleindstädtischen Vereinen und Gebieten und Gebieten mit Brennpunkten (Köln, Duisburg, Berlin, Frankfurt) geben könnte. Das könnte eine entsprechende Handlungsempfehlung sinnvoll sein.


    Für mich stellt sich da nur die Frage...wann man eine Strafe zu Verstößen gegen die FPL-Regeln einführt.


    1. mit Beginn
    2. nach einer Eingewöhnungsphase
    3. nach den ersten Feststellungen von Verstößen
    4. in Brennpunktgebieten direkt


    P.S. Ich bin vom Fach....man kann reden...man kann diskutieren, das gehört immer dazu. Irgendwann hört dieser Part aber auf. Es gibt Leute, da kann man reden wie man will und da wirds halt Zeit, dass es auf die Omme gibt (sinnbildlich). Da käme die Sanktion genau richtig....ZAHLEN...und lächeln :thumbup:


  • Zitat von »Ralf K.« Gordinho: Berichtest du hier über einen Einzelfall oder die Normalität? Zitat von »Ralf K.« Sollte das die Kölner Realität sein, ist das was du hier aufzeigst erschreckend. Ist das nur in deiner Staffel so, oder ist das echte Kölner Normalität? Ich würde mal vermuten, dass das schon allein deshalb nicht "Kölner Normalität" sein kann, weil es dort sogar letzte Saison schon ein Pilotprojekt für eine D-Jugend-Staffel nach (modifiziertem) FPL-Modus gab: Wie die Bewertung des Kreises für das Pilotprojekt ausgefallen ist, weiß ich nicht, aber der Kreis wird das Pilotprojekt wohl kaum gestartet haben, weil oder obwohl alle Spiele nach dem FPL-Modus in der F- und E-Jugend so schlecht liefen


    Das ist ja das dumme an dem D Jugendprojekt. Man ist hingegangen und hat die Fair Play Regeln in abgewandelter Form eingesetzt bevor man es in der E Jugend umgesetzt hat. In der E gibt es nämlich kein Fair Play Liga mehr. Man einigt sich nur darauf, weil keiner pfeifen will. Ab der E Jugend brechen alle Dämme. Ausserdem wurden in Köln Jahrgangsstaffeln eingeführt, was ich begrüße. Jedoch gibt es hier experten in den Vereinen, die daraus das Leistungsprinzip sehen und auf Teufel komm raus gewinnen wollen. Die Leute in Köln sind extrem schlecht geschult was die Fair Play Liga angeht. Da bist du auf einem Turnier und bist umlagert von schreienden Eltern und hochaggressiven Trainern. Meine Jungs sind ab jetzt als E1 gemeldet und da soll immer ein Schiedsrichter kommen. Die Kinder sind da froh drüber. So sieht die Realität in Köln aus.

  • Zitat von »Ralf K.« Gordinho: Berichtest du hier über einen Einzelfall oder die Normalität? Zitat von »Ralf K.« Sollte das die Kölner Realität sein, ist das was du hier aufzeigst erschreckend. Ist das nur in deiner Staffel so, oder ist das echte Kölner Normalität? Ich würde mal vermuten, dass das schon allein deshalb nicht "Kölner Normalität" sein kann, weil es dort sogar letzte Saison schon ein Pilotprojekt für eine D-Jugend-Staffel nach (modifiziertem) FPL-Modus gab: Wie die Bewertung des Kreises für das Pilotprojekt ausgefallen ist, weiß ich nicht, aber der Kreis wird das Pilotprojekt wohl kaum gestartet haben, weil oder obwohl alle Spiele nach dem FPL-Modus in der F- und E-Jugend so schlecht liefen.

    Das ist ja das dumme an dem D Jugendprojekt. Man ist hingegangen und hat die Fair Play Regeln in abgewandelter Form eingesetzt bevor man es in der E Jugend umgesetzt hat. In der E gibt es nämlich kein Fair Play Liga mehr. Man einigt sich nur darauf, weil keiner pfeifen will. Ab der E Jugend brechen alle Dämme. Ausserdem wurden in Köln Jahrgangsstaffeln eingeführt, was ich begrüße. Jedoch gibt es hier experten in den Vereinen, die daraus das Leistungsprinzip sehen und auf Teufel komm raus gewinnen wollen. Die Leute in Köln sind extrem schlecht geschult was die Fair Play Liga angeht. Da bist du auf einem Turnier und bist umlagert von schreienden Eltern und hochaggressiven Trainern. Meine Jungs sind ab jetzt als E1 gemeldet und da soll immer ein Schiedsrichter kommen. Die Kinder sind da froh drüber. So sieht die Realität in Köln aus.

  • In der E gibt es nämlich kein Fair Play Liga mehr.

    Das wusste ich nicht, ich verfolge Fußball nicht aktiv im Kölner Kreis.

    hat die Fair Play Regeln in abgewandelter Form eingesetzt bevor man es in der E Jugend umgesetzt hat

    Moment: So alt ist der Pilotversuch D-Jugend nicht (m.W. Saison 13/14): Gibt es die Fairplay-Liga für E "nicht mehr" oder "noch nicht"? Das ist mir jetzt nicht klar.

    So sieht die Realität in Köln aus.

    Das glaube ich durchaus, habe dort länger gelebt. Aber die Diskussion um Mängel bei der Einführung und Durchführung der FPL haben wir ja regelmäßig. Viele Menschen stünden der Qualität eines Audi A6 auch kritischer gegenüber, wenn ihre Exemplare aus einer Transall aus 5000 Meter Höhe abgeworfen wurden und sie keinen anderen Lieferweg kennen gelernt haben. Dann nutzt es nämlich auch nichts mehr, dass sie die Bedienungsanleitung nochmal nachgeliefert bekommen.

  • Zum besseren Verständnis. im Kreis Köln gibt es Fair Play Liga bis zur U9 ab U10 nicht mehr. Letzte Saison wurde ein Pilot in der D gestartet. Man hat also die U10 und U11 übersprungen. Da gab es noch nie eine Fair Play Liga.

  • falsche Interpretation oder Verwesserung?


    Immer mehr wird der FPL -Gedanke zum Spielen ohne Schiri reduziert.


    Fragt man vor Ort was die FPL ist, so kommt fast immer die Antwort, dass es ums Spielen ohne Schiri geht.


    In nicht lancierten Zeitungsartikel wird stark vorranig das Spielen ohne Schiri rausgestellt.


    Wenn jetzt die Alten Herren ohne Schiri spielen, weil sie es müssen, da keine Schiris da sind, geschieht das nicht aus Erkenntnissen dem Fair-Play -Gedanken zu folgen sondern ist eine Zwangsmassnahme.


    Der Fair-Play Gedanke und die FPL im Kinderfussball ist nach meinem Verständnis wesentlich mehr, als das Spielen ohne Schiri.
    Ob nun das grosse Rausstellen der Zwangsmassnahme bei den Alten Herren in Bezug auf die FPL herzustellen
    förderlich ist, das Gedankengut der FPL in Gänze voranzubringen, stösst bei mir auf grösseren Zweifel.


    so verwässert der FPL Gedanke.


    Für mich macht die FPL dann Sinn, ist für mich dann ein erfolgreiches Projekt, wenn sich das Gedankengut, das dahintersteht
    verbreitet und sich langsam auch in den Köpfen der Verantwortlichen festsetzt, und nicht wenn FPL überall davorsteht..


    dies wird jedoch erheblich erschwert, wenn es fast nur um die Schiridiskussion geht.

  • Zitat @KK.

    Zitat

    Dies ist bekanntlich seit Jahren auch meine Ansicht, weshalb ich eher in echt neutralen Unparteiischen denn nem 'Trainerdoppel' in der C-Zone den Lösungsweg sähe. Doch dies würde mehr Geld kosten, dies ist KiFu jüngerer Jahrgänge scheinbar nicht wert, daher spielt dann irgendwer nen Schieri, ohne einer zu sein.

    @KK:


    Bist Du denn selbst Schiedsrichter mit Schein und jedes WE als solcher unterwegs ?


    Wenn nicht, - warum nicht ?

  • Günter


    Deine Skepsis, dass es ohne Schiedsrichter im Fussball nicht geht, hast du ja schon bei den ersten Gedanken an die FPL vorgetragen. Würde man jedoch deinen Gedankengang zuende bringen, so müßte es überall dort, wo man im Wettbewerb um Leistungen kämpft, einen neutralen Schiedsrichter geben. Das würde in der Konsequenz zu einer nachhaligen Unmündigkeit führen, mögliche Konflikte miteinander auszutragen, um zum Schluß einen Kompromiß zu finden.


    Wer nicht den Mut hat, miteinander zu reden und nach den Vereinbarungen miteinander zu handeln, der will doch letzendlich Macht über den Anderen gewinnen? Aber hat das dann noch etwas mit dem Fairnessgedanken des Sports zu tun. Denn wenn wir unseren Gegner nur dann achten, wenn uns andernfalls Strafen drohen, dann ist es ja gar keine ehrliche Freiwilligkeit mehr!


    Welche Alternative, als die Verantwortung zu übernehmen, gibt es denn sonst? Findest du es nicht schlimm, dass man bei Kindern, die eigentlich doch nur miteinander spielen wollen, einen Schiedsrichter braucht, der sie vor den durch Erwachsene angestachelten Feindseeligkeiten schützen muß?


    In der Nachwuchsförderung wird schon lange und fast ausschließlich ohne Schiedsrichter gespielt. Es bedarf dazu lediglich kurzer Erklärungen gegenüber den Eltern, das die Kinder nur dadurch Verantwortung erlernen können, wenn sie auch selbst entscheiden dürfen. Die Auswahltrainer werden deshalb nur dann eingreifen, wenn man sich mal nicht einig ist. Das aber passiert sehr selten!


    Ich glaube das Gewaltphänomen läßt sich nicht durch die Funktion eines Schiedsrichters lösen. Denn es handelt sich im unteren Jugendbereich um Trainer und Zuschauer, die nur in Ausnahmefällen regelkundig genug sind, um eine faire von einer unfairen Aktion unterscheiden zu können. (In einem anderen Thread habe ich eine Regel-Aufgabe zum Rückpass gestellt. Was glaubst du, warum sich kaum Trainer und gar kein Schiedsrichter zu Wort gemeldet haben?) Schon deshalb nicht, weil der Schiedsrichter sehr selten nach einer Niederlage als neutral beurteilt wird. Ein Schiedsrichter kann auch nicht wirklich neutral sein, denn auch er irrt schließlich ständig.


    Die FPL ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie ist im unteren Jugendbereich notwendig geworden, damit der Kinderfussball nicht durch schlechtes Benehmen von Erwachsenen zerstört wird. Die Beispiele aus Köln zeigen, wie notwendig es ist.

  • Bei uns in Hessen kommt die FPL in der G- und F-Jugend -- ab E wird folglich weiterhin mit Schiedsrichter gespielt, Fan- und Trainerregeln der FPL sind nicht mehr vorgegeben. Da es bei uns erst ab der D Schiedsrichteransetzungen gibt, wird in der E also von Laien, vermutlich weiterhin hauptsächlich Spielerpapas gepfiffen. Da viele Trainer der Meinung zu sein scheinen, ab der E ginge es mit dem richtigen Fußball los, da gibt es dann ja auch Tabellen und den Pokal, bin ich mal gespannt, wie lange die hoffentlich positive Wirkung der FPL in den jüngeren Jahrgängen anhält, vor allem dort, wo es einen Trainerwechsel von F- zur E-Jugend gibt, so dass der E-Trainer die FPL überhaupt nicht kennt...


    Versteht mich nicht falsch: Ich bin großer Befürworter der Einführung der FPL in der F. Für die G wünsche ich mir eigentlich etwas anderes, da sollte es Spielfeste geben, in denen der Spaßcharakter im Vordergrund steht, bei denen also explizit keine Wertungen vorgenommen werden, und bei denen die Trainer die Spiele leiten und den Kindern die Regeln erklären. Wobei natürlich niemand die Trainer davon abhält, das bereits jetzt so zu tun.


    An und für sich haben sie es bei uns ja auch gar nicht so schlecht gemacht, indem vom Verband Schulungen durchgeführt wurden und auch die Kreise verpflichtet wurden, alle Trainer zu schulen. Ich habe die FPL dann auch unserer Elternschaft vermittelt, soweit so gut.


    Aber guenter hat leider Recht: die FPL wird zu oft auf das Fehlen des Schiri reduziert. Dass die Eltern Abstand halten und auch nicht so viel reinblöken sollen, das klappt eigentlich ganz gut. Was aber wohl nur sehr wenig funktioniert ist, dass die Trainer sich als Team begreifen. Da gibt es wohl leider viele, die es so missverstehen, wie man es hier auch leider zu oft berichtet bekommt: die Kinder sollen alles selbst entscheiden und selbst gucken, wie sie klar kommen. Und dann am besten noch von der Seitenlinie kräftig einheizen. So hat ein mit mir sehr eng befreundeter Vater eines F-Junioren mir neulich gesagt, er sei ja, nachdem ich davon erzählt hatte, sehr positiv gegenüber der FPL eingestellt gewesen. Als er aber letztens bei einem Turnier, bei dem ich leider nicht zugegen war, dann gesehen hat, wie das dann aussieht, meine er nun, das sei ja der letzte Mist. Da habe ja nur noch das Recht des Stärkeren gegolten und die Kinder seien völlig frustriert gewesen. Es ging um die junge F-Mannschaft, die ich mittrainiere. Auch mein Trainerkollege war nicht begeistert und nannte mir eine Situation: es war unentschieden oder unser Team lag ein Tor hinten, unser Team war jedenfalls in dieser engen Situation in Ballbesitz und griff an. Der andere Trainer schaute auf die Uhr und stellte fest, die Spielzeit sei abgelaufen. Ich bin jetzt nicht sicher, ob er tatsächlich abpfiff, jedenfalls fiel ein paar Sekunden später dann ein Tor für uns. Zählt das nun oder nicht?


    Meine Meinung: es war doof von den Veranstaltern, nach FPL zu spielen ohne eine geeignete Turnierform dafür zu wählen. Es gab nämlich Punkte und eine Rangfolge mit allem drum und dran. Ich weiß nicht, wie die Zeitnahme gehandhabt wurde, es klingt aber so, als wäre sie den Trainern überlassen worden, ohne genau geregelt zu sein. Und wir haben es mit lauter Mannschaften und Trainern zu tun, für die die FPL noch neu ist. Außerdem ist der Veranstalter ein Verein, der am Ende der E-Jugend oft nur noch halb so viele Spieler hat wie in der F, weil es bereits bei den Sechsjährigen nur um Turniersiege geht und dessen F-Jugenden regelmäßig in der Zeitung stehen.. Da herrscht auch seitens der Jugendleitung leider kein richtiges Verständnis für den Kinderfußball vor.. Ich habe übrigens in derselben FPL-Schulung wie diese Jugendleitung gesessen...


    Das waren also Bedingungen, unter denen die FPL es schwer haben muss. Ich kann nur jedem, der hier liest und mit dem wünschenswerten Gedanken spielt, ein Turnier nach FPL zu veranstalten, dazu raten, für einen geeigneten Rahmen zu sorgen. Bei uns hat das in der E-Jugend sehr gut funktioniert, da haben wir ein Hallenturnier im jeder-gegen-jeden und ein funinho-Turnier nach Schweizer System veranstaltet. Alles ohne Schiri. Aber halt auch beim Hallenturnier bewusst ohne Platzierung und dementsprechend auch ohne Siegerehrung -- stattdessen hat jede Mannschaft einen Futsalball bekommen. Und beim funinho-Turnier gab es bei jedem Spielfeld einen 'Spielleiter', der darauf geachtet hat, dass kein Missbrauch stattfindet. Außerdem bin ich ständig zwischen den Plätzen hin- und hergewandert und konnte als Autorität unterstützen.


    Am Anfang muss man alle, vor allem Trainer und Spieler, noch etwas anleiten, dann kann es sehr gut klappen. Wirft man sie nur ins kalte Wasser, so ist leider zu befürchten, dass es erst einmal unangenehm wird und sie einiges an Wasser schlucken werden, bevor sie sicher schwimmen. Andererseits ist mir auch klar, dass man so viele Leute, wie man bräuchte, um überall die ersten FPL-Spiele begleiten zu können, einfach nicht hat. Und dazu kommt dann noch, dass in vielen Kreisen, u.a. unserem, die FPL selbst von den Verantwortlichen nicht wirklich gut geheißen wird, dass ansonsten noch immer viel zu viel gemacht wird, was der FPL bzw. dem 'richtigen' KiFu entgegenwirkt, wie z.B. ab der F-Jugend eine Hallenrunde, bei der man Punkte zur Qualifikation zur Hallenkreismeisterschaft sammelt. Und ab der jungen E-Jugend einen Kreispokal. Bereits in der G-Jugend einzelne Spiele statt Spielfeste. Die FPL ist nur ein Bestandteil des kindgerechten Fußballs.


    Ich bin auf Ralfs Beitrag auf der Trainertech sehr gespannt. Hoffentlich schaffe ich es am Freitag rechtzeitig..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Deine Skepsis, dass es ohne Schiedsrichter im Fussball nicht geht, hast du ja schon bei den ersten Gedanken an die FPL vorgetragen.


    @TW


    das kann ich so nicht stehen lassen.


    ersten ging mein letzter Beitrag nicht gegen das Spielen ohne Schiri.


    aus dem Gesamtbeitrag müsste eigendlich hervorgehen, dass ich derzeit sehe, dass sich die FPL vielerorts und in vielen Beiträgen, allzusehr auf das Spielen ohne Schiri reduziert, und ich es kritisch betrachte, dass das andere Gedankengut der FPL
    nivht nur vernachlässigt, sondern für mich zu stark in den Hintergrund gerät.



    zum anderen habe zu keinem Zeitpunkt geschrieben, dass es ohne Schiri im Kinderfussball nicht ginge.


    Angesprochen habe ich kritische Punkte, die sich ohne Schiri ergeben, die ja jetzt hier im Forum ja auch immer wieder mal auftauchen und auch vor Ort feststellbar sind. kritische Betrachtungen kann nämlich Fehlerquellen aufzeigen und zu Verbesserungen führen. Beispiel: die häufig zu geringe Aufklärung der verantwortlichen Trainer vor Ort.


    Ich habe auch geschrieben, dass ich selbst die Art wie es in meinem Bereich zu über 80% der Spiele mit Schiri diese geführt (schreibe ganz bewusst nicht gepfiffen) wurden bevorzuge, weil dadurch gleichzeitig die Trainer und auch die Zuschauer in die richtige Bahn geleitet wurden.
    Mir war und ist auch klar, dass dies so nicht einheitlich durchsetzbar ist.


    ich habe auch geschrieben dass es ernstzunehmende Argumente für den Schiri gibt.
    Dann wenn ein Landesverband in der Lage ist, die F-Jugendturniere (wird nur noch in Turnierform gespielt) durch Jungschiris
    besetzt werden. Die einheitlich landesweite Einführung der FPL mit Schiri ging problemlos über die Bühne und auch erwähnentswerte negative Vorkommnisse sind noch nicht aufgekommen.
    betrachte das aber auch kritisch, wenn das nun als FPL geführt wird, ohne dass FPL in Gänze voll dahintersteht.


    ich habe auch geschrieben, dass ich in der G Jugend sehr wohl einen Kümmerer auf oder direkt neben dem Platz bevorzuge.
    Keinen der gross irgendwas pfeifft, sondern als Helfer der Anfaänger gesehen wird.


    diesbezüglich habe ich ein Modell vorgestellt, das derzeit auch praktiziert wird, dass in der G der Schiri (bezeichne ihn jetzt mal so)
    lediglich Tor, Verletzungen und klares beidhändiges Handspiel zu pfeiffen hat, ansonsten laufen lassen soll.


    Dass es ohne Schiri nicht geht, konnte ich deshalb schon nicht schreiben, weil ich selbst das ein oder andere Freundschaftsspiel
    ohne Schir gespielt habe.


    für mich steht auch fest, dass um gravierende Veränderungen auf dem Platz zu erreichen eine Massnahme für mich bedeutender ist, als ohne Schiri zu spielen: das Abschaffen von Punkten und Tabellen. Leider trifft das noch nicht für die E-Jugend zu.


    Ich schrieb, und dazu stehe ich immer noch, dass wir hier bei uns die FPL nicht bräuchten, um Veränderungen zu erreichen, diegibtes nämlich hier schon lange.
    Ist auch identisch mit der Aussage eines Kreisvorsitzenden.


    Ich habe aber auch mitbekommen, welche unzumutbaren Zustände ja andernorts teilweise vorherrschen.
    Und da ich die begründete Hoffnung habe, dass durch die FPL bundesweit eine Besserung eintreten kann,begrüsse ich die FPL
    und stehe auch grundsätzlich dahinter.


    Allein die Diskussionen um die FPL bewirkt ein Nachdenken bei den Verwantwortlichen über den Sinn und die Ziele des Kinderfussballes. Und das wird schon viel bewegen.