EGO-Spieler

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  • Das Niveau das du pflegst ist nun so niedrig, dass ich hier nicht weiter mitzugehen schaffe, so tief kann ich mit meiner Abwehrkette nicht stehen, sorry.

    P.S. Synapsen...die Jungs von Google sind im Dienst/muttdu Link lesen...Ohren auf...Gehirn durchlüften...dann du vielleicht comprende machen!

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hallo Gustl
    Ich denke das Problem der Frustration für den einen Verteidiger ist sicher ein Problem der Übung.
    Daher sollte er relativ häufig gewechselt werden.
    Obwohl ich gegen das aktive Mitwirken des Trainers bin, läßt sich hier jedoch ein kleiner Wettkampf installieren.
    Bsp. Erzielen die Kinder innerhalb von 5 Minuten ( tschenchenrolle) mehr als x Tore, muss der Trainer x Liegestützen oder sonstiges machen.
    Ob diese Übung in jeder F Jugendmannschaft eingesetzt werden sollte bezweifle ich.
    Jedoch sind die besseren Teams hierzu sicher in der Lage und profitieren auch von dieser Übung.


    Kurzer Exkurs.
    Die egozentrische Entwicklungsphase endet im Normalfall mit dem 7 Lebensjahr.


    Stimulation vs Instruktion
    Zuerst einmal stellt sich die Frage einer Def. eines instruierenden Verhaltens eines Trainers.
    Im Normalfall sollte dies ein pädagogisches Gespräch sein welches das Kind heranführt ein gewisse Tätigkeit, Verhalten usw. zu erlernen.
    Sicherlich lernt jeder durch eigene Erfahrungen schneller.
    Der Fragekatalog von Horst Wein ist im eigentlichen Sinne auch eine Instruktion!
    Er nützt und stimuliert jedoch die Reflexionsfähigkeit der Kinder.


    Kinder insbesondere in der F jugend sind jedoch nicht immer in der Lage ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und eigene Lösungsansätze zu erarbeiten.
    Daher sollte der Trainer hier auch zurückhaltend instruierend eingreifen.


    Falsche Automatismen in Bewegungsformen, Techniken, Individualtaktiken usw. Lassen sich, wenn sie ersteinmal beim Kind fest eingebunden sind, nur mit viel Aufwand korrigieren.


    Die Frage ist hierbei nur wie der Trainer vorgeht!
    Nicht mehr als ein kleiner Tipp und kein Volltexten. Nur der Weg der kleinen Schritte wird hierbei zum Erfolg führen.

  • Dieser Druck...den Trainer bis Ego-Trainer...bis Narzisstentrainer dann mit auf das Spielfeld bringt, dass ist genau das, was ihn von Horst Wein unterscheidet. Sobald die Übungen von Horst Wein bei einer F nicht über Stimulierung, sondern über Instruierung abverlangt werden....sind wir da wo es nach ihm mit Sicherheit nicht hingehen sollte.


    DAS findet -so ich mehrfach- aber da draussen nicht statt. Wenn du das hinbekommst, dann bitteschön...mach es doch. Mir gehts hier um die gefühlten 90 Prozent da draussen, die bekommen das nicht hin, die instruieren und verlangen ab. Und wenn es nicht klappt, was Synapsen in des Spielers Schädel vielleicht bis wahrscheinlich aber nicht unmöglich noch nicht zulassen und dieser Trainer zu den gefühlten 90 Prozent gehört...dann wird laut, dann werden Sanktionen verhängt (Bankdrücker und keine Rotation)...ach geh mir weg...hör mir auf, ich sehe den Mist doch in jeder Halle, bei jedem Spiel.


    DESHALB meine Einschätzung...die gierigen Pfoten weg von der Brut...der F!


    Frage EINS wäre, ob du als Mensch auch in der Lage bist, zu stimulieren, statt zu instruieren? Kannst du das auseinander halten in Theorie und Praxis, wäre die erste Frage in der Sache. Dein Statement an mich läßt da doch arge Zweifel aufkommen mein Lieber.


    Wenn Eins schon nicht zutreffen würde, käme Zwei auch in Betracht. Du würdest alle Spielformen nach Wein aus dem besaten Buch durchziehen, obwohl sie es nicht könnten in der F (?). Meines Eindrucks...wäre das bei meiner D...als sie noch F-Spieler waren...nicht komplett machbar gewesen, was im Buch "Entwicklung der Spielintelligenz" drin steht. Ich hatte 80 Prozent Gymnasiasten....ein Hauptschüler spielt heute beim BvB in der Jugend. Die Übungen im Buch...so versuchte ich es dir zu vermitteln...waren für die D...in diesem Fall eine D 1...passend. Vielleicht auch für eine E, aber in der vollen Breite für meine Jungs als F niemals!


    Stimulieren...ist in der Schule schon immer eine Grundlage beim Lernen. Sie dort abzuholen wo sie stehen usw.....gem. der Horsti-Philo...ist nichts neues, das ist -wie dir natürlich bekannt ist (aber anderen wohl offensichtlich nicht)....nicht Horstis Idee, sondern...er hat es, wie du anmerkst aus der Erziehungswissenschaft entnommen.


    Genauso entnahm ich -sicherlich gewagt-...aber aus einem Grundgedanken (Kinderschutz in der F)...die Theorie...aus Studien hinsichtlich der Fähigkeit der Verkehrsteilnahme von Kindern im Straßenverkehr (Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen können, Tunnelblick....Synapsen sind noch nicht "vernetzt" und deshalb klappts bei vielen NOCH nicht usw.)...so mein denken, weshalb ich zu dem Schluß kam, dass es für viele halt nicht möglich ist und deshalb dann Zeitverschwendung. Zeit, die man besser in andere machbare Dinge stecken könnte, z.B. einfaches Passen...das für mich einen Unterschied darstellt, zu einem Passkombinationstraining...wo ja viele hier meinen, dass das üben immer ...bei jeder F.....ok sei....was ich entsprechend aus besagtem Grund differenziert sehe, vor allem dann, wenn der Trainer nicht richtig Kifu-mäßig tickt.


    :thumbup:

  • Wer sich mit pädagogischem Wissen brüstet, sollte sich vielleicht ersteinmal informieren.


    Kleiner Tipp


    Kurzer Aufsatz im Netz
    Pädagogische Psychologie von Josua Handerer von der Uni Würzburg


    Möglichkeiten und Formen der Instruktionen und ihr Nutzen im Lernprozess werden dort gut beschrieben.


    Die betreffenden Erkenntnisse nützt wahrscheinlich auch Horst Wein.

  • Mir gehts nicht um das, was der einzelnde Trainer hier macht.


    Mir gings um die breite Masse an Trainern und das, was sie meiner Ansicht nach GEMEINSAM auf mehr oder minder gleiche Art falsch tun.


    Wenn ein Trainer weder durch seine Art (nach Horst W. wäre er ruhig, Gewinnen stünde nicht im Vordergrund...er bietet Lerntrainings an...stimuliert und instruiert nicht usw.), noch durch sein Ego zu dem in der Lage ist, was soeben in Klammern geschrieben steht, dann ist das was er tut, eine gefährliche Sache.


    Warum gefährlich?


    Wir sprachen von einer F. F-Linge können sich nicht wehren. Diese so gepolte Trainer sind für mich Ego Trainer die es nicht schaffen, zu erkennen, wenn Kinder der F auch die Trainingsübungen von Horst Wein nicht zu leisten in der Lage sind.


    Der Grund für das Nichtleisten den fand ich in der Erklärung mit den Synapsen. Auch das sollte man als Begrüdung ins eigene Wissen einbeziehen.


    Mir gings entsprechend nie darum, was z.B. ein Herr Gringo macht, sondern es geht mir um die ganze Sache...nämlich den Kifu.


    P.S. G. ist persönlich angepisst und rallt es überhaupt nicht, dass ich ihn nicht meinte. Das bedeutet aber nicht, dass meine Botschaft ihn als Trainer nicht erfassen könnte. Denn auch er könnte trotz der Tatsache, dass er nach Horst Wein Übungen abhält nicht richtig mit dem Beobachteten umgehen, weil er z.B. nicht beobachtet...die falsche Einstellung hat...nicht stimulliert, sondern instruiert. Ob er das macht bzw. nicht macht....kann ich nicht beurteilen. Das was er hier zeigt, läßt starke Zweifel aufkommen,...wäre das so....wäre es nicht gut was er macht, auch wenn er das MEINT.


    Entgegen dem Eindruck mancher User, wollte ich kontrovers aufmerksam machen und zum Hinterfragen anregen. Wer das meint anders machen zu müssen, es anders halten zu müssen -Forderung meinerseits für die F war lediglich....sie spielen zu lassen...viele Freiheiten zu gewährleisten...was auch Lernphase sein kann-....soll das doch bitteschön machen. Fazit war: die Ente kackt am Ende! :);(


    So, ...ich finde...ich habe mich nun wirklich oft genug erklärt. Jetzt schreibe ich es nicht nur, jetzt werde ich es auch zu 100 Prozent beherzigen. Ich bin raus und tschüssi in diesem Thread, mir wirds langweilig. :huh::S

  • Trainingsinhalte sollten methodisch und didaktisch durchdacht sein.
    Es ist übrigens sehr wohl sinnvoll und kindgerecht Einwürfe zu üben.
    Jedoch nicht als Spieleröffnung, sondern als Wurftechnik.
    Zur polysportiven Ausbildung meiner Kinder haben immer auch Wurf- und Fangübungen gehört.
    Da die meisten Kinder heute leider nicht mehr wirklich Werfen und Fängen können haben wir mit dem einarmigen Wurf angefangen und sind später beim Einwurf mit einem Schritt Anlauf geendet.


    Ergebnis: koordinative Bewegungserfahrung und Überraschung beim gegnerischen Verteidiger als die Bälle über ihren Kopf segelten.
    Nebeneffekt Fast alle Kinder haben bei den Bundesjugendspielen eine Ehrenurkunde errungen, da sie jetzt in der Lage waren beim Wurf den Anlauf in Weite umzuwandeln.

  • AKjfv


    Stimme dir zu.


    Kindertrainer insbesonders bei kleineren Vereinen haben nicht nur die Aufgabe die hohe Fussballkunst zu vermitteln, nur das tun, was dem dient und weiterbringt,
    und sonstiges ja vermeiden.


    Gerade bei G und F und auch noch E ist es auch Aufgabe des Trainers die Kinder allgemeinsportlich weiterzubringen.


    Und ein Einwurf ist sowas z.B.
    und wenn ich da gleichzeitig noch auf etwas korrektere Ausführung achte, ist das doch in Ordnung, tangiert dann sogar andere Ziele im Kinderfussball.


    nur weil es noch nicht in die Ziele und Vorstellungen Anderer beim Kinderfussball reinpasst, ist das doch kein Argument es nicht zu tun.

  • Was war /(ist) Dein größter Erfolg als Trainer/was waren deine größten Erfolge


    @Pfeffernus


    Und?


    -Wie sieht das Passspiel denn aus, welches Passen meinst du (Passkombi wie bei den Großen/den einzelnen Pass)?
    -Wie kam es dazu dass er nun passt? (von selber/automatisch durch körperl./geistige Entwicklung....Instruktion...oder Stimulierung?)


    Falls es nun durch Instruktion sein sollte...wie verhält er sich objektiv gesehen...gehemmt oder völlig glücklich über das Feld passend mit freiem Spiel nach vorn und wunderbar offenen Torabschlüssen?

  • Mal als Nachtrag, Kurzschulung vom DFB:


    Sonntag, den 27.04. 2014 F-E Jugend, Modul 2
    Kleine Spiele, die zum
    Kombinationsspiel in der Kleingruppe führen, Passspiel als Basis beim
    Spiel in Gleichzahl z.B. 4:4 oder in Überzahlspielen mit 2 und 4 Toren


    Fussballkreis Bochum


    Vielleicht ist ja jemand aus dem Raum, nimmt teil und kann Eindrücke schildern.

  • Nach den Viertelfinal-Spielen der CL müsste ich an diesen thread denken.


    Am Dienstag spielt Reus, geht viel ins Dribbling, spielt aber immer wieder herausragende Pässe. Gelegentlich spielt er auch Pässe, wo er es vielleicht besser alleine versucht hätte.
    Am Mittwoch spielt Robben, geht in zig Dribblings, verpasst vielfach den Pass auf den besser postierten Mitspieler.


    Mir geht es jetzt nicht um die Bewertung der Leistungen dieser Spieler. Auch geht es mir gar nicht um den Vollprofi-Bereich, im Gegenteil. Wir wissen aber, denke ich, alle, dass es beide Spielertypen bereits in F- und E-Mannschaften, im Jugend- und Amateurbereich, im Leistungs- und Hobbybereich, schlicht überall im Fussball, gibt.


    Vielfach wurde hier die These vertreten, das Dribbling und 1:1 müsse man im frühen Alter lernen, später sei es zu spät. Das Passen hingegen, so einzelne Beiträge, lerne man später mehr oder weniger automatisch.


    Ich frage mich jetzt, ob man nicht auch den Zeitpunkt verpassen kann, das mannschaftsdienliche Spiel zu lernen. Nicht zu verstehen, sondern zu verinnerlichen, so dass der ballführende Spieler automatisch und jederzeit beide Optionen (1:1 oder Dribbling) prüft. Haben wir eigentlich Anhaltspunkte dafür, dass man sich mit dem Abspielen lernen Zeit lassen kann?

  • Ich bin leider in dieses Thema recht spät eingestiegen und hatte jetzt nicht die Zeit 19 Seiten Forenbeiträge durchzulesen, hab aber doch einige gelesen.
    Mein Ansatz mal: Es gibt nicht den perfekten Weg des Kindertrainings und die Diskussion Dribbeln gg Passen kann auch nie zu einem Ergebnis führen, das akzeptabel wäre, denn was bei allem nicht bedacht wird, ist die Unterschiedlichkeit der Spieler und damit meine ich nicht die Stärke der Spieler in fußballerischer Hinsicht, sondern einfach die Unterschiedlichkeit des Menschen. Ich kann nicht das perfekte Training oder Spiel erfinden, denn dies würde vorraussetzen, dass alle Spieler gleich sind, in ihrem Gemüt, in ihrem Verhalten, in ihrem Denkschema, aber das sind sie nicht. Stell Kinder vor ne Eistruhe und sag ihnen du gibts für jeden ein Eis aus. Da gibt es die, die das größte und teuerste nehmen, weil du zahlst, dann gibt es die, die das kleinste nehmen, weil du ja bezahlt und dann gibt es die, die einfach ihr Lieblingseis nehmen, weil es ja egal ist und Benno nimmt ein Magnum, weil Gustl auch eins genommen hat.
    Also ihr habt ... Spieler in eurem Team. Da hast den Lustigen, der mit jedem ein Späßchen macht und lacht, wenn der gegnerische Spieler über den Ball fällt, anstatt ihn dem Ball abzunehmen und weiter zu spielen. Da hast den Haudegen, der ein alter Kämpfer ist und sich in alle Zweikämpfe schmeißt. Dann hast den Anlaysten, der immer ein wenig länger braucht, sich Zeit nimmt, aber dann das was du ihm sagts verstanden hat. Dann hast den, der nur halb zuhört und gleich anfängt, obwohl er nach dem zweiten Hütchen nicht mehr weiß, wie er weiter machen soll. Dann hast den Dribbler, der einfach drauf steht alle anderen auszuspielen, weil er es kann. Dann den Passer, der drauf steht seine Mitspieler in Position zu bringen, weil er am Toni Kroos letztens im Fernsehen zugeschaut hat und der Reporter gesagt hat, dass des super ist, wie der Kroos seine Mitspieler glänzen lässt uswusw
    Und für alle diese Spieler wollen wir ein Training erfinden, eine Methode, mit der wir alle zu besseren Spielern machen. Ist schwer, denn der eine kapiert gleich was ich sage, dem anderen muss ich alles fünf mal erklären. Wie in der Schule, Gustl is in Mathe besser, dafür Benno im Zeichnen. Gustl kann besser dribbeln, Benno besser passen.
    Für mich ist Fußballtraining die Stärken und Schwächen des Einzelnen zu erkennen. Ihn dementsprechend zur Geltung kommen zu lassen. Ihn entsprechend seiner Schwächen zu loben, wenn er mal was in diese Richtung macht. Wenn Benno einmal ins Dribbling geht und sich was zutraut oder wenn Gustl mal nen tollen Ball spielt.
    Schert nicht alle Kinder über einen Kamm, denn sie sind nicht gleich. Vielleicht sitzt Gustl auch gerne auf der Bank, weil man da so toll Gänseblümchen pflücken kann und seine Schwester immer ne Sandschaufel dabei hat mit der er graben kann. Vielleicht will er gar nicht so viel spielen, weil ihn das streßt...die Zuschauer, die Spannung usw. Aber Benno, der will immer auf dem Feld stehen, weil es toll ist im Trikot zu stehen. Tut man beiden einen Gefallen, wenn man sie gleich viel spielen lässt? Bei und besteht immer die große Gefahr alles zu vereinheitlichen, als wären Kinder ein Standartprodukt, aber genau das sind sie nunmal nicht.

  • Ich habe mir auch nicht alle 19 Seiten durchgelesen, aber ich denke oft darüber nach - Passen oder "EGO"?
    Ich denke lasst die Kinder auch eigensinnig spielen den schlussendlich macht es die Kreativität und das Können des einzelnen aus, nicht das passen.
    Und ich merke ihn meiner Mannschaft (mittlerweile U11) das das Passspiel von "allein" kommt.


    Wenn alle immer abspielen müssen wenn der Trainer das vorgibt bzw. das von einem erwartet wird (Spielzug) dann bin ich nur ein Männchen in
    einem Tischfußballspiel.


    lg

  • Sicherlich hat Nela mit vielem Recht, daher gilt es nicht eine Mannschaft zu trainieren, sondern jeden einzelnen Spieler. Für das betreffende Alter gilt es die Basis für die individuellen Fertigkeiten und Techniken zu setzen.
    Ohne Ballan- und Mitnahme kein Dribbling, usw.
    Für die 1 x 1 Techniken spricht auch der höhere Koordinative Nährwert.
    Sicherlich gehört auch das Passspiel und fördernde Spielformen in das betreffende Alter.
    Diese sollten jedoch primär der Entwicklung des Einzelsspielers dienen und nicht auf den Erfolg der Mannschaft abstellen.
    Sicherlich impliziert das eine das andere.
    Aber es ist ein Unterschied ob ich den etwas unsicheren Spieler im Training " auffordere zu dribbeln und offensiv zu spielen, oder ob im Training oder Wettkampf er jeweils auf den stärkeren Spieler passen soll.


    In besseren Mannschaften werden die Spieler ihren Ball auch aus Eigennutz abspielen.
    Denn sie werden ihn ja auch in gleicher Situation zurückbekommen.

  • Und ich merke ihn meiner Mannschaft (mittlerweile U11) das das Passspiel von "allein" kommt.


    Diese Aussage kam sinngemäss bereits zu einem früheren Zeitpunkt, aber ich gehe da nicht mit. Bin mir sicher, dass fast jeder in seiner U11 Spieler hat, die bereits über eine gute Übersicht und ein gutes timing verfügen. Eben Spielintelligenz gepaart mit entsprechenden Fertigkeiten. Nennen wir diese Spieler meinetwegen Kroos oder Özil. Jeder hat aber auch Spieler, die entweder scheitern bei dem Versuch, solche Bälle zu spielen oder diese unternehmen den Versuch nicht einmal. Nennen wir die von mir aus Robben oder Ronaldo. Natürlich spielen Robben oder Ronaldo auch Pässe, natürlich gelingen davon auch einige. Und natürlich versucht Kroos auch mal ein Dribbling und ist darin gar nicht übel. Aber sie haben jeweils diese Spielweise nicht verinnerlicht und haben eine starke Tendenz zu ihrer jeweils bevorzugten Lösung.


    Warum ist das so? Wenn das quasi "angeboren" ist, müsste man sich um die Förderung des Ego-Dribblings keine Gedanken machen - kommt ja von alleine, oder eben auch nicht. Wenn diese Spielweise sich aber erst mit der Zeit entwickelt und trainierbar ist, warum propagieren dann einige hier, das Dribbling müsse gelernt und gefördert werden, während das Passspiel auf wundersame Weise von alleine entstehen soll?


    Vielleicht ist es ja tatsächlich eine Altersfrage. Aber wann haben denn die "Kroos" ihre Spielweise entwickelt? Wurde bei ihnen etwas verpasst? Oder wurde bei den Robbens etwas verpasst?


  • Diese Aussage kam sinngemäss bereits zu einem früheren Zeitpunkt, aber ich gehe da nicht mit. Bin mir sicher, dass fast jeder in seiner U11 Spieler hat, die bereits über eine gute Übersicht und ein gutes timing verfügen. Eben Spielintelligenz gepaart mit entsprechenden Fertigkeiten. Nennen wir diese Spieler meinetwegen Kroos oder Özil. Jeder hat aber auch Spieler, die entweder scheitern bei dem Versuch, solche Bälle zu spielen oder diese unternehmen den Versuch nicht einmal. Nennen wir die von mir aus Robben oder Ronaldo. Natürlich spielen Robben oder Ronaldo auch Pässe, natürlich gelingen davon auch einige. Und natürlich versucht Kroos auch mal ein Dribbling und ist darin gar nicht übel. Aber sie haben jeweils diese Spielweise nicht verinnerlicht und haben eine starke Tendenz zu ihrer jeweils bevorzugten Lösung.


    Warum ist das so? Wenn das quasi "angeboren" ist, müsste man sich um die Förderung des Ego-Dribblings keine Gedanken machen - kommt ja von alleine, oder eben auch nicht. Wenn diese Spielweise sich aber erst mit der Zeit entwickelt und trainierbar ist, warum propagieren dann einige hier, das Dribbling müsse gelernt und gefördert werden, während das Passspiel auf wundersame Weise von alleine entstehen soll?


    Vielleicht ist es ja tatsächlich eine Altersfrage. Aber wann haben denn die "Kroos" ihre Spielweise entwickelt? Wurde bei ihnen etwas verpasst? Oder wurde bei den Robbens etwas verpasst?


    1) Wirf nicht Passspiel und Zusammenspiel in einen Topf.


    Natürlich muss das Passspiel auch trainiert/erlernt werden. Das hat hier auch niemand in Frage gestellt, niemand hat also behauptet, dass das Passspiel "auf wundersame Weise von alleine ensteht". Vielmehr existiert die Meinung, das ein Spieler, der das Passspiel (nicht das Zusammenspiel) erlernt hat, in relativ kurzer Zeit auch das Zusammenspiel hinbekommt.
    Ein Spieler, der kein halbwegs vernünftiges offensives 1gg1 beherrscht, wird später selten in der Lage sein, einen (guten) Gegenspieler auszuspielen. Neben der 1gg1-Fertigkeit kommt hier noch die Eigenschaft Mut/Risikobereitschaft/Angst vor Fehler zum Tragen. Solch ein Spieler wird es sich meist gar nicht trauen offensive Zweikämpfe zu suchen. Vor allem, da dies ja eine Weile auch mit viel negativem Erfolg und demensprechenden Feedback verbunden ist. so ein Spieler bleibt zumeist Rollenspieler (ich nehme mal den Begriff aus dem Basketball, der es ganz gut trifft).



    2) Da du Kroos erwähnst:
    Kroos war in der Jugend bei Greifswald und Rostock der go-to-Guy. Der hat aber mal richtig das 1gg1 oder gar 1gg2 gesucht, um dann aus der entsandenen Überzahl mannschaftlichen nUtzen zu ziehen. (Nur) durch ihn, war Rostock eine der besten deutschen Mannschaften, und gewann z.B. 2004 in der D.Jugend das Knabenturnier in Neubrandenburg, die inoffizielle deutsche Meisterschaft der D-Junioren. Den nontte kein Spieler von Bayern, Leverkusen, Hertha oder Stuttgart halten.


    Kroos ist eigentlich - entgegen deiner Argumentation - ein sehr gutes Beispiel für einen 1gg1-Spieler, der zu einem überragenden Zuspieler geworden ist. Sein 1gg1 dagegen reicht - vor allen aufgrund fehlender Dynamik für das Bundesliganiveau - nicht an sein Passspiel heran.


    3) Man soltte nicht vergessen, dass Spieler, wie Ronaldo, Robben oder Ribery essentiell sind, wenn sich gleichstarke Mannschaften gegenüberstehen. Ohne deren gewonnene 1gg1 passiert dann fast nichts, weil der Gegner durch verschieben alles verteidigen kann.
    Diese Spieler machen dann eben den entscheidenen Unterschied/die entscheidenen Aktionen, die zum SIeg führen.
    Was ich damit sagen will, nur weil Ronaldo oder Ribery oft in 1gg1 Situationen gehen, bedeutet dass noch lange nicht, dass sie ein schlechtes Passspiel haben. Vielmehr ist es wahrscheinlich auch vom Trainer so gewollt, dass diese Spieler vermehr das Dribbling suchen. (Ronaldo hat eine überragende Schlagtechnik, der kann mit SIcherheit auch formidabel passen.)



    4) Natürlich gibt es auch besondere Passspieler. Also welche, die erstens mit herausragender Passstechnik und zweitens durch sehr hohes Spielverständnis besondere Pässe spielen.


    Für die These, dass diese Spieler durch frühen Zusammenspielschwerpunkt "entstehen" finde ich keine empirischen Belege. (Diese besondere Zusammenspieler müsste ja auch in der Jugend im Zentrum spielen, aber genau da spielen ja in der F-Jugend, E-Jugend die guten 1gg1 Spieler. Auch in den "Passsmanschaften", denn man braucht ja einen der die Überzahl schafft, wodurch man sein Passsspiel aufziehen kann.


    Kroos ist zumindest mal ein Beispiel, für einen 1gg1-Spieler, der zum besonderen Passspieler wurde. Den von dir erwähnte Özil - der hervoragende Pääse spielt - kategorisiere ich auch unter Dribbler, wahrlich nicht als "reinen Passspieler".

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Sir Alex: Danke für die Antwort, sehr interessante Info. Mein Post war tatsächlich als offene Frage gemeint, behaupten wollte ich erst einmal nur, dass man weder Pass- noch Zusammenspiel von alleine lernt. Das wäre auch der Punkt, an dem ich widersprechen würde.


    Vielmehr existiert die Meinung, das ein Spieler, der das Passspiel (nicht das Zusammenspiel) erlernt hat, in relativ kurzer Zeit auch das Zusammenspiel hinbekommt.


    Denke, dass da schon ein grosser Schritt dazwischen ist. Es gibt viele Spieler, die das (Kurz-)passspiel im Mittelfeld beherrschen, aber denen Überblick und Spielintelligenz fehlt, den "tödlichen Pass" zu spielen.


    2) Da du Kroos erwähnst:
    Kroos ist eigentlich - entgegen deiner Argumentation - ein sehr gutes Beispiel für einen 1gg1-Spieler, der zu einem überragenden Zuspieler geworden ist. Sein 1gg1 dagegen reicht - vor allen aufgrund fehlender Dynamik für das Bundesliganiveau - nicht an sein Passspiel heran.


    Wie gesagt, ich wollte da nichts behaupten, sondern das war eine Frage. Und ich finde die Info, die Du dazu gibst, sehr interessant, weil es mal ein erster Anhaltspunkt auf das Alter ist, in dem sich diese Dinge entwickeln und ggf. trainieren lassen. Anders gedreht - hätte Kroos den Schritt zum überragenden Passspieler nicht gemacht, wäre er heute wohl nicht Bundesliga- und Nationalspieler, weil aus ihm eben kein Flügelstürmer geworden wäre.


    3) Man soltte nicht vergessen, dass Spieler, wie Ronaldo, Robben oder Ribery essentiell sind, wenn sich gleichstarke Mannschaften gegenüberstehen. Ohne deren gewonnene 1gg1 passiert dann fast nichts, weil der Gegner durch verschieben alles verteidigen kann.
    Diese Spieler machen dann eben den entscheidenen Unterschied/die entscheidenen Aktionen, die zum SIeg führen.
    Was ich damit sagen will, nur weil Ronaldo oder Ribery oft in 1gg1 Situationen gehen, bedeutet dass noch lange nicht, dass sie ein schlechtes Passspiel haben. Vielmehr ist es wahrscheinlich auch vom Trainer so gewollt, dass diese Spieler vermehr das Dribbling suchen. (Ronaldo hat eine überragende Schlagtechnik, der kann mit SIcherheit auch formidabel passen.)


    Eben, er kann, er verfügt über die notwendigen Fertigkeiten. Er tut es aber nicht, ebenso wie Robben. Und ich denke, da fehlt es nicht (nur) am Willen oder an anderer Trainervorgabe, sondern auch an Spielüberblick und -intelligenz. Diese Spieler gehen mit voller Hingabe in 1:1 und sind dort auch deswegen so stark, weil sie in dem Moment alles um sich herum ausblenden können, mit allen damit zusammenhängenden Vor- und Nachteilen.


    Für die These, dass diese Spieler durch frühen Zusammenspielschwerpunkt "entstehen" finde ich keine empirischen Belege.


    Glaube auch nicht, dass man das eine oder andere empirisch belegen kann. Es gibt auch Beispiele für Spieler, die im 1:1 erst relativ spät so richtig stark geworden sind. Könnte keine prominenten Fälle nennen, habe da aber einige Auswahl- und NLZ-Spieler vor Augen.

  • Der Thread behandelt die Frage, ob ein F-Jugendlicher ein 'Ego-Dribbler' sein darf oder zum Passen anmiert werden soll. Angeblich seien in internationalen F-Turnieren eher Pass-Mannschaften erfolgreich. Später wurde auch noch die körperliche Robustheit als Erfogskriterium genannt. Sir Alex hat Beispiele von körperlich kleineren Dribblern in dem Alter gebracht und auch eigene positive Erfahrungen von der Priorisierung von Dribblen vs. Passen in dem Alter hervorgehoben.


    Jeder kann sich nun seine eigene Meinung bilden. Ich finde die Erläuterungen von Sir Alex sehr fundiert und bin für die Ausführungen sehr dankbar. Ich werde meine zukünftigen Schwerpunkte auf die Ballbehandlung und das Dribblen fokussieren. Dies ist für Anfänger wie mich als Orientierung äußerst hilfreich.

  • Leute ...... 1.789 Beiträge zu einem Thema.. Wahnsinn!
    Natürlich soll ein F-Jugendspieler dribbeln und EGO spielen!
    Und zwar immer, dauernd und ohne Ende. Duch was lernt er denn kicken? Wollt ihr die Passmaschinen schon in der E-Jugend?
    Ich kriege ein Horn wenn ich die Trainer sehe, die einen 8-Jährigen zusammenpfeifen weil er dribbelt.


    Bei uns wird z.B. jeder Ball vom Torwart zum Mitspieler "gerollt" und nicht blind nach vorne geballert. Ich ermutige die Kinder den ersten ankommenden Angreifer auszudribbeln. Natürlich kassieren wir dadurch auch mal ein Tor. Was solls.... Gibt es ein besseres Training für ein Dribbling in einer Drucksituation?
    Die Kids kriegen schnell mit wer sich anbietet und wer sich das "zutraut"...


    Es gibt doch hundertausende Übungen mit denen man auch bei den Kleinen Zusammenspiel üben kann. Oder macht bei Euch da der EGO Spieler nicht mit?
    Siehe dazu -> Horst Wein , "Spielintelligenz im Fußball"... viel mehr braucht man nicht um ein vernünftiges Training aufzuziehen.


    Und bleibt locker... ab einen Alter von 10-11 weitet sich der Blick ... und plötzlich wird gepasst, auch mal "hinten rum" gespielt und die EGO-Spieler bekommen den Gruppendruck zu spüren wenn sie es zu bunt treiben =)


    bis dahin ....
    kicknrush