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    gebt mal unter Google folgenden Text ein:


    Ein Kodex für keifende Eltern und Zuschauer


    grosser Aufmacher im Sportteil der hiesigen Tageszeitung, der eigendlich nicht weiter kommentiert werden muss, sondern eigendlich
    nur nachzumachen ist.


    gg

  • Als Unterstützung für die eigene Trainerschaft finde ich es sehr gut. Jeder kann es lesen und überlegen, ob es auf ihn zutrifft. Der Initiator geht ja mit der entsprechenden Einstellung an die Sache heran. Wird wahrscheinlich die Übereifrigsten nicht sonderlich beeindrucken, aber kein kann sagen das es nicht angesprochen wurde.


    Besonders das Ansinnen die jungen Schiris schützen zu wollen gefällt mir.

  • Im Prinzip ganz zielführend, nur warum diese fehlleitend pauschalisierende Bedienung von Affekten gegen Eltern u. Zuschauer, wer dürfte dies wohl lanciert haben? Etwa irgendwelche GEGEN eigene Eltern zu unterstützende Kinder? Sicher nicht, sondern: Interessensvertreter, die Politik machen: gegen Eltern als Teambestandteil! Interessen von wem also? Wer will so indirekt Familien strukturell zerschlagen (wie zB früher in der DDR, als man Kinder ganz früh da raus holen wollte: und wozu)? Warum spricht man nicht neutraler von Erwachsenen, was den faktischen Realitäten weit angemessener wäre? Was da wohl dahinter steckt, hhm... ?(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • ...weil ein Vereinsverantwortlicher seine Trainerschaft und Jungschiris unterstützen möchte und offensichtlich schlechte Erfahrungen in Zukunft vermeiden möchte. Und zwar auf diese spezielle Problematik bezogen.


    Völlig legitim. Du machst es doch im Grunde nicht anders und schilderst Deine Erfahrungen mit Vereinen und darin tätigen Menschen ( in der Hauptsache Trainer ). Nur in die völlig andere Richtung, um es mal wertfrei zu formulieren.


    Frage mich was von Dir wohl gekommen wäre, wenn diese Aktion / der Kodex auf Trainer bezogen worden wäre ?!

  • @ Keller-Kicker:


    Hast Du in der DDR gelebt, weil Du dort schon öfter mal Themen diesbezüglich angeschnitten hast ? Vielleicht kannst Du vom dortigen Kinderfussball mal einiges berichten ?

  • wer dürfte dies wohl lanciert haben?


    der Jugendleiter eines Vereines, dem in unserer Region ein sehr guter Ruf in der Jugendarbeit vorausgeht.
    ein nicht allzu grosser Verein, der zwar in der Jugend leistungsorientiert denkt, diesem Gedanken aber nicht alles unterordnet.
    einem Verein, der ein Konzept hat, das er schon etwas länger kontinuierlich und erfolgreich durchzieht.
    von einem Verein, der seine aktiven Mannschaften vorrangig aus der eigenen Jugend rekrutiert.
    von einem Verein, der, wenn er an einem fremden Jugendspieler interessiert ist, vorbildich vorgeht (am eigenen Laib erfahren).


    im Prinzip also von einem Verein, wie er hier oft erwünscht wird.


    würde er entfernungsmässig näher liegen, hätten wir wohl im letzten Jahr eine Anfrage für meinen Sohn nicht abgelehnt.
    und wir haben schon gewisse Ansprüche.


    aber wenn man will, findet man in jeder Suppe ein Haar, auch wenn keines da ist, erfindet man halt eines.


    gg

  • Jugendleiter eines Vereines, dem in unserer Region ein sehr guter Ruf in der Jugendarbeit vorausgeht.


    Das mag ja sein. Aber es ist auch nicht schlimm, wenn man Haare in der Suppe findet, die drin sind, oder? Da es ja überall viele Eltern-Trainer gibt, könnten die so ja ne multiple Persönlichkeitsspaltung erleiden... Nein, guenter, auch wenn Verein u. Anliegen da noch so gut seien, Sprache verrät da schon viel über Motivlagen, wie so oft (s. freudsche Versprecher). Das Problem sind Erwachsene, mal diese, mal jene, nicht ne Gattung "Eltern", wie Trainer (o. 'ihr' JL, oft ja auch Trainer) nunmal gern ihre Welt definieren: ich weiß, die schwarz :P


    PS: Mancher mag erfinderisch sein, mancher definiert Haare auch als Fleischbeilage... 8o;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • Wir haben´s uns da einfacher gemacht...
    Probleme gibt es ja am ehesten im Kleinfeldbereich. Zuschauer dürfen bei uns den Rasen nicht betreten. Stattdessen gibt es eine Fanzone außerhalb des Innenraums. Die Gästetrainer werden darauf von den Heimkollegen hingewiesen (die Regel finden die meistens richtig gut); zusätzlich gibt´s ein Schild.

  • Das Zitat von Herrn Kreutz: "Fußball ist leistungsorientiert" deckt sich wohl eher nicht mit der Meinung der meisten Forumsteilnehmer, oder ?
    Oder ist ein solcher Satz jetzt plötzlich toll und legitim weil es in einer Regionalzeitung steht ?

  • Wenn schon ein solcher Artikel dann hätte man mindestens den Inhalt des Codex mit abdrucken sollen. So diskutieren zwar viele mit, aber keiner hat eine Ahnung worüber.

  • Oder ist ein solcher Satz jetzt plötzlich toll und legitim weil es in einer Regionalzeitung steht ?


    Sehr gut bemerkt! Obwohl ich stets für Zweigleisigkeit kämpfte: Leistungs- u. Freizeitspaßteams, jedoch selbstbestimmt per Eigenmotivation (mehr pro "Mutation" per dynamisch möglichem Formaufbau als Maß) vs Fremdmotive ("Selektion"). Notfalls sollte man vereinsübergreifend statt in festen Kästchen zu denken lernen, so schwer dies auch vielen fällt. Im Sport will jeder gewinnen, nur können Kinder noch viel besser, leichter verlieren. Dies Leichte sollte man ihnen doch nie zu früh rauben, das kommt schon allzu schnell u. gewaltig - per Schule, d.h. ihrem "Job". Auch sportliche Leistungssteigerung geschieht also in ihrer (hoffentlich eher stress-)freien Zeit ;)


    PS: Vermutlich verliert man über den Kodex wenig, da er das Übliche beinhaltet, Eltern entfernen, um dann in C o. B zu jammern, wenn die sich um nichts (niedere Dienste am Team ihrer Kids) mehr kümmern, nie mitfahren o.ä., da Heranzüchten von Abstand, Indifferenz etc. eben "zu" erfolgreich war, ihnen entgegen kam etc.?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Zitat: "Bei der JSG wurden nach Aussage des Gesamtjugendleiters alle Trainer gebeten, den Kodex an die Eltern beziehungsweise die Kinder weiterzureichen. "
    Tja, da bin ich nicht nur skeptisch sondern 100% überzeugt dass es so GARANTIERT nicht geht.


    Ein Codex ist immer nur so gut wie seine Verbindlichkeit. Verbindlichkeit heisst dass Eltern, Spieler und Trainer sich mit ihrer UNTERSCHRIFT verpflichten sich DISKUSSIONSLOS diesem Codex unterzuordnen und bei wiederholten Verstössen den Verein ohne Rückerstattung der Beiträge zu verlassen. Wenn man das durchkriegt wird es funktionieren. Aber eben: In der Praxis wagt man ja meistens nicht mal diesen Schritt, weil man ja schon zum vornherein weiss wieviele Diskussionen und Gegenwind ein solches Vorhaben erzeugen wird.
    Gewisse Dinge laufen nur, wenn man sie richtig macht. Placebos helfen da wenig. Im Gegenteil: es macht den Verein lächerlich wenn er Regeln rausgibt aber nicht den Arsch hat, diese auch verbindlich und konsequent durchzusetzen.

  • Ein Vereinskodex ist aus meiner Sicht sehr sinnvoll, weil man so von vorneherein klar macht, wie sich die verschiedenen Parteien verhalten sollen. Schade, dass in dem Zeitungsartikel nicht dargestellt ist, WELCHE Regeln der Club sich da gegeben hat. Hier mal ein Beispiel der Regeln im NLZ eines hiesigen Profiklubs:

    Aus meiner Sicht kann man ähnliche Regeln auch im Breitensport aufstellen.


    Grüße
    Oliver

  • Na, vielleicht wirkt's als kleiner Denkzettel. Ich schrieb vor 8 Jahren auch mal nen Verhaltenskodex + J-Konzept, 3fache Ausfertigung: für Eltern, Trainer, Kinder. Alles transparent, vereinsweit (denn in 'meinem' Team lief's ok, ich beobachtete bei Trainerkollegen aber so einiges, was m.E. viel Schaden erbrachte), wenn auch unverbindlich. Nur so gedacht, dass nun jeder damit ne Argumentationshilfe habe, falls was ausm Ruder läuft. Nun ratet mal, wer alles rigide blockierte, abgelehnte, warum ich nen Monat später kein Trainer mehr sein dürfte... Daher obiger Hinweis, Lerneffekt, neutral auf "Erwachsene" abzuzielen, wie ich es damals evtl. hätte formulieren sollen statt nen Trainer-Kodex zu präsentieren, der eigentlich nur allen zu mehr pädagogischem Erfolg verhelfen sollte. :thumbup:


    PS: Ist doch komisch, dass Trainer immer sich selbst als Team-Beteiligte vergessen... ;(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hier mal ein Beispiel der Regeln im NLZ eines hiesigen Profiklubs:[...]


    Danke für die Links, sehr interessant und eine gute Anregung. Nun habe ich aber noch kein Dokument gefunden, in dem steht, wozu sich die Trainer verpflichten, welchen Verhaltensregeln sie sich unterordnen (müssen). Gibt es das auch?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn
    Die Frage kann ich nicht beantworten. Ich würde erwarten, dass es auch ein Regelsatz für Trainer gibt, aber wenn es ihn gibt, ist er nicht öffentlich auf der Webseite einsehbar (oder ich habe ihn schlicht nicht gefunden).


    Aber aus meiner Sicht ist das eine sehr gute Anregung: Wenn nämlich auch Regeln für die Trainer vereinbart sind, wird das ganze etwas "symmetrischer", weil es dann Vorgaben für alle am Mannschaftsleben Beteiligte gibt.


    Grüße
    Oliver

  • Eben das finde ich auch. Es gibt ja die drei Parteien: Trainer, Spieler und Eltern. Jede Partei hat gewisse Rechten und gewisse Pflichten. Es ist ein Geben wie ein Nehmen, beides gehört dazu. Wenn die Trainer veröffentlichen, wozu sie sich verpflichten, fällt es den anderen Parteien sicher auch leichter, ihrem Teil nachzukommen.


    Ich weiß nicht, ob es bei Euch in den Schulen eine sog. Erziehungsvereinbarung gibt. Das ist letztlich genau das, halt auf die Schule umgemünzt, darin steht, wozu sich Schule, Schülern und Eltern verpflichten. So etwas fände ich im Verein auch gut. Ich wollte sowas für die D-Jugend meines Sohnes in dieser Saison machen, bin dann ja aber zurück getreten, bevor es dazu kam...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ein Kodex kann nur vom Verein und nicht einzelnen Trainern erlassen und (am besten gleich als Auszug der "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" auch mit dem Eintrittsformular und als Beilage der Rechnung für die Vereinsbeiträge) verteilt werden.
    Ein Kodex gilt immer für den GANZEN Verein, resp. gibt es im Verein keine unterschiedlichen Kodizes.

  • Zitat aus dem o.a. Zeitungsartikel:


    Zitat

    "Es gab einen Fall, da hat ein Vater seinem Sohn, der nicht regelmäßig spielen durfte, das Trikot ausgezogen und es dem Trainer vor die Füße geworfen."


    um die Ohren hätte er es ihm hauen sollen !


    Insgesamt habe ich nach Lesen des Artikels den Eindruck, dass sich dort wohl Eltern zurecht beschweren und der Kodex wohl auch in nicht unerheblichem Maße dazu dienen soll, (berechtigte) Kritik von Trainern fernzuhalten, die nicht kifu-gerecht ausbilden.