Schweiz - Kinderfußball-Konzept

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  • Hi,


    ich habe gerade das Kinderfußball-Konzept der Schweiz durchgestöbert und muss sagen, dass ich positiv überrascht bin.
    Kurz, präzise und inhaltlich sehr treffend, wie ich finde.


    Was mich interessiert ist, wie klappt die Umsetzung des Konzeptes in der Schweiz? Halten sich die meisten daran, gibt es vielleicht sogar Kontrollen?


    Auf Ausführungen bin ich sehr gespannt. Danke schonmal. :)

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Für Leutre wie mich, die ne Googlesuche umgehen wollen, wäre es super wenn du angeben könnest, wo man das besagte Konzept finden kann, um interessierten Freunden die Chance zu geben, das auch zu durchstöbern.
    Und ja, ich kann eine Suchmaschine nutzen.


    :thumbup: :thumbup:

  • Ist sehr trainerabhängig. Ein guter Trainer, der sich intensiv mit Fussball befasst und Trainings konkret plant, der wird das Konzept auch zu Herzen nehmen.
    Bei der Ausbildung wurden uns nur die "Grundwerte" vermittelt:


    a) dynamisch
    b) offensiv
    c) Zonenspiel



    Im Konzept wird halt alles ausführlicher beschrieben. Ich selbst habe für unseren Verein das Konzept (>40 Seiten) heruntergebrochen und stichwortartig auf 4 Seiten gebracht.
    GUTE Vereine richten sich nach dem Konzept. Wird aber vom Fussballverband eigentlich schon ziemlich gut vermittelt.

  • Auch in der Schweiz ist KiFu Konzept des SFV lediglich ein Rahmenkonzept im Sinne von Best Practise ohne Executivcharakter.
    Immerhin wurde es - meines Wissens - von allen Reginalfussballverbänden übernommen welche es einerseites wieder ihren Vereinen nahelegen und es andererseits in die TrainerAusbildung einfliessen lassen. Man kann davon ausgehen, dass jeder Fussballtrainer der Schweiz dieses Konzept mindestens mal gesehen hat und weiss worum es geht.
    Natürlich gibt es auch bei uns mehr oder weniger grosse Unterschiede bei der Umsetzung - sind aber bedeutend weniger krass als das - mein Gefühl auf Grund meiner Arbeit und Statements hier - in Deutschland sein dürfte. Dies liegt vermutlich daran dass das Schweizer Konzept - wie meistens in der Schweiz - in einem langen Prozess von unten nach oben entwickelt und nicht von oben nach unten befohlen wurde. Eine Konsolidierung des KiFu hat also schon lange statt gefunden BEVOR es dieses Konzept gab. Jetzt ist es einfach noch amtlich - resp. Hilfsmittel für Neutrainer.
    Ebenso ist das Konzept nicht der Wahrheit letzter Schluss sondern lediglich Momentanaufnahme des möglichst breit "zumutbaren" kleinsten gemeinsamen Nenners - mindestens was die Spielformen, Altersbezeichnungen, Trainerdichte, Ausbildungsthemen etc. betrifft.
    Parallel dazu arbeiten Hochschulen, Private, Ausbildungsvereine, Solzialämter, Pädagogen und Wissenschaftler weiterhin an "optimalen Ausbidlungskonzepten" für Breiten und Leistungssport, welche laufend über Magglingen und die ETH Zürich und Lausanne in die Ausbildung von Top-Trainern und Sportstudenten einfliessen und in ausgewählten Vereinen in langzeitig angelegten Studien "getestet" werden. Nicht zuletzt helfen hier auch Versicherungen und der Staat (J+S) bei der Finanzierung. Ein weiterer Unterschied zu Deutschland scheint mir der zu sein, dass die Umsetzung nicht alleine den Vereinen angelastet wird, sondern auch zusammen mit den Gemeinden Lösungen für eine Top-Infrastruktur gesucht wird die man dann auch gerne mit anderen Vereinen (Landhockey, Rugby, Handball, Volleyball, ...) teilt.

  • Es sind auch wichtige Elemente der Fairplayliga enthalten, wie Coachingzone und etwas entfernte "Elternzone".
    Genauso soll dem Joysticktrainer ein Riegel vorgeschoben werden.



    Zu finden unter dem Punkt - Spielanlass -



    Wichtig ist aber die Frage: - wie wird das Konzept umgesetzt ? Dazu sollte man Trainer und Eltern der kleinen Vereine in der Schweiz hören.

    • Offizieller Beitrag

    Ein entschiedener Faktor im Vergleich des Fußballs in Deutschland und der Schweiz ist die Größe der Dachverbände. Hinzu kommt in Deutschland das föderalistische System der Landesverbände, hier hat der DFB nur bedingt Einfluss. Insofern ist die Umsetzung eines einheitlichen Ausbildungskonzeptes deutlich schwerer.


    Mir gefällt das Schweizer Ausbildungssystem übrigens wirklich gut, aber mir gefällt auch das finnische Schulsystem. Deshalb glaube ich trotzdem nicht an eine einfache Umsetzungen, denn die Voraussetzungen sind ganz andere und das liegt an der Masse. Allein die Brennpunkt-Bezirke dürften in Deutschland die Größe der Gesamtanzahl an Fußballern in der Schweiz deutlich überschreiten. Ebenso verhält sich das mit der Gesamtschülerzahl im Vergleich Deutschland - Finnland.


    In der Schweiz gibt es wohl rund 1.500 Vereine, 11.200 Mannschaften sowie 280.000 Aktivspieler.
    In Deutschland gibt es ca. 25.000 Vereine, 165.000 Mannschaften und 6,8 Mio. Mitglieder (Aktivspieler?).


    Die Anzahl der Mannschaften in der Schweiz entspricht ungefähr der Anzahl der Mannschaften in Hessen und erreicht nicht ganz die Anzahl der Frauen- und Mädchenmannschaften im DFB.


    Allein die Fluktuation an Trainern im Breitenfußball macht es in Deutschland sehr schwer, jeden Neutrainer zu erreichen.


    FB, auch hier wurde kein Ausbildungskonzept befohlen, das geht auch gar nicht und ich weiß nicht, wo du das hernimmst. Das Ausbildungskonzept des DFBs ist eine Richtlinie, niemand kann gezwungen werden, diese umzusetzen. Ähnlich dürfte das in der Schweiz sein, oder gibt es Konsequenzen, wenn ein Trainer vom Konzept abweicht?


    Auch in Deutschland ist das Konzept nicht der " Wahrheit letzter Schluss", hoffe ich jedenfalls. Eine Anpassung muss natürlich ständig erfolgen. Und auch hier arbeiten " Hochschulen, Private, Ausbildungsvereine, Sozialämter, Pädagogen und Wissenschaftler weiterhin an "optimalen Ausbildungskonzepten" für Breiten und Leistungssport" und diese sind zum Teil öffentlich, siehe zum Beispiel Sporthochschule Köln.

  • @Uwe


    war auch schon dabei, die Schweizer Zahlen herauszufinden, weil meine Gedanken auch in deine Richtung gingen


    allein die Anzahl der Kreisverbände im DFB, ist ja überhaupt nicht mit der Schweiz zu vergleichen, und diese Kreisverbände können in vielen Dingen autonom handeln.


    von BL bis D Klasse gibt es über 10 Klassenstufen, ein riesiger Unterschied bezüglich Leistungsvermögen, Möglichkeiten und Umfeld. Wie soll da ein Vergleich möglich sien mit einem Verband, der z.B. nur 5 unterchiedliche Leistungsstufen hat?


    Würde mich mal interessieren, ob Spieler, die bei uns in D oder C-Klasse spielen, die Kinder, die in diesen Vereinen in der Jugend spielen, mit all den dortig bekannten Problemen, in der Schweiz überhaupt zum Fussballspielen kämen.


    Streichen wir doch alles ab Bezirksliga abwärts, sowhl im aktiven als auch Jugendbereich, konzentrieren wir uns doch auf die Ebenen darüber.


    dann könnten wohl allerbeste Konzepte mit optimaler Umsetzung und auch entsprechender Kontrolle erwarten.


    Zumindest in Deutschland haben aber auch gerade diese untersten Stufen des Fussballes ihre Daseinsberechtigung.


    Deshalb ist Deutschland auch im Gegensatz zur Schweiz, aber auch zu anderen Ländern, ein sogenanntes Fussballand.

    • Offizieller Beitrag

    Günter,


    trotzdem finde ich die Umsetzung des Ausbildungssystems in Deutschland schwach. Man schafft es nicht, sich auf ein System konsequent zu einigen. In kleinen Verbänden kann das durchaus erfolgsversprechend funktionieren, wie zum Beispiel im Saarland. jedenfalls was den Kinderfußball betrifft ... aber wem sag ich das? :) Du wunderst dich doch auch oft, was zum Beispiel in Berlin, Hamburg und Bremen alles passiert ...

  • halt die Nachteile unseres förderalen Systems.


    wäre ja wünschenswert, wenn der DFB da eine Vorbildfunktion übernehmen könnte, dem sich dann unser Kultusminister


    anschliessen könnten und wir zu einem einheitliche Schulsystem kämen, wäre wohl noch wichtiger.


    Ich werde beides wohl nicht mehr erleben. deshalb erwarte ich gar nicht die grossen Verbesserungen , sondern registriere erfreulich jeden kleinen Fortschritt .

  • In der Schweiz gibt es wohl rund 1.500 Vereine, 11.200 Mannschaften sowie 280.000 Aktivspieler.

    klein und fein. Alles unter Kontrolle. Halt ein Fußball-Verbändli =) .


    Oh, jetzt aber auf den Flieger.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • da ich in beiden Ländern ein paar Erfahrungen gemacht habe, hier mal meine subjektive Sicht:


    Was mich interessiert ist, wie klappt die Umsetzung des Konzeptes in der Schweiz? Halten sich die meisten daran, gibt es vielleicht sogar Kontrollen?


    Wenn ich die Vereine im Kifu und auch in anderen Sportarten, die ich in beiden Ländern kenne, vergleiche scheint mir dass die Akzeptanz und die Bereitschaft, sich mit einem solchen Konzept auseinanderzusetzen, in der Schweiz deutlich höher ist. Habe mich auch schon gefragt, woran das wohl liegen mag, hier mal meine Erklärung:
    1. Ich würde FB zustimmen dass in der Schweiz auch solch ein Konzept mehr "von unten" entsteht als in Deutschland, d.h. schon in der Erstellungsphase sind (proportional) mehr Leute von der Basis eingebunden -> die Leute haben weniger das Gefühl, dass sie "Vorschriften" erhalten, sondern eher eine Hilfestellung. Ist aber in Deutschland aus den genannten Gründen schwieriger umzusetzen.


    2. Die von FB beschriebene Einbettung in J&S ist nicht zu unterschätzen. Bei J&S geht es mal primär und Sport und sekundär um die Sportart. Deswegen entsteht so ein Konzept auf einer (sportlich) breiteren Basis. Da von J&S z.T. auch die Trainerausbildung kommt hat man vielleicht auch weniger "ich interessiere mich für Fussball, dann weiss ich alles, brauche nix zu lesen und andere Sportarten sind Mist...."-Trainer als in Deutschland.


    3. Fussball muss sich in der Schweiz viel mehr gegen andere Sportarten behaupten als in Deutschland -> In erster Linie Eishockey und Tennis, dann auch noch Unihockey (Floorball) und Wintersport (die Pfadis, Schwingen und Schiessen lassen wir mal weg ;) sind sehr ernsthafte Konkurrenten. Auch da nimmt man vielleicht mal lieber Hilfe des Verbandes in Anspruch und stellt sich v.a. bei den Kleinen etwas polysportiver auf.


    4. Generell geht es wohl aufgrund der Grösse doch deutlich familiärer zu. Ich weiss nicht genau, wie die Selektion funktioniert, aber grundsätzlich glaube ich, dass die Leistungsvereine sich wesentlich weniger zelebrieren als viele Drittligisten in Deutschland, der einen elitären Anspruch nach Aussen verkauft, oft ohne viel dahinter. Ein FC Sion spielt in der höchsten Schweizer Liga eine nicht mal schlechte Rolle, aber der Ort hat keine 30.000 Einwohner ohne grosses Einzugsgebiet. Da entsteht vermutlich auch ein anderes Bewusstsein für die Nachwuchsarbeit, wenn man nicht auf mehrere Millionen Einwohner Einzugsgebiet vertrauen kann und das Thema erst ab der U14 i.S.v. "jetzt holen wir uns die besten Talente" ernst nimmt.



    Parallel dazu arbeiten Hochschulen, Private, Ausbildungsvereine, Solzialämter, Pädagogen und Wissenschaftler weiterhin an "optimalen Ausbidlungskonzepten" für Breiten und Leistungssport, welche laufend über Magglingen und die ETH Zürich und Lausanne in die Ausbildung von Top-Trainern und Sportstudenten einfliessen und in ausgewählten Vereinen in langzeitig angelegten Studien "getestet" werden. Nicht zuletzt helfen hier auch Versicherungen und der Staat (J+S) bei der Finanzierung. Ein weiterer Unterschied zu Deutschland scheint mir der zu sein, dass die Umsetzung nicht alleine den Vereinen angelastet wird, sondern auch zusammen mit den Gemeinden Lösungen für eine Top-Infrastruktur gesucht wird die man dann auch gerne mit anderen Vereinen (Landhockey, Rugby, Handball, Volleyball, ...) teilt.


    Hier scheint mir jetzt nicht so ein grosser Unterschied zu liegen, wobei vielleicht auch hier der Austausch in der Schweiz einfach familiärer ist. Meines Wissens haben einige Schweizer Gemeinde und Städte früh damit begonnnen, flächendeckende Langzeitstudien zur Sportmotorischen Bestandsaufnahme aufzusetzen, ursprünglich um Kinder mit grossem Förderbedarf zu erkennen. Mittlerweile werden solche Studien wohl auch für Talenterkennung und -entwicklung genutzt, bin mir aber nicht sicher, ob das für die Frage oben so ein wichtiger Baustein ist.

  • FB, auch hier wurde kein Ausbildungskonzept befohlen, das geht auch gar nicht und ich weiß nicht, wo du das hernimmst.


    Habe ich irgendwo gesagt dass das Ausbildungskonzept in D befohlen wurde ?

    Auch in Deutschland ist das Konzept nicht der " Wahrheit letzter Schluss"

    Habe ich irgendwo gesagt dass das in D so wäre ?

  • Brechstange


    gute Hintergrundinformation


    kannst du vielleicht noch ergänzen.


    Wie ist es in der Schweiz. hat da jeder Ort, so ab 800 Einwohner einen Fussballverein, hat oder hatte da jeder Ort einen Fussballplatz (kein Bolzplatz jetzt)


    Deutschland, besser gesagt, der ehemalige BRD-Teil wurde und wird immer noch von einer sehr starken Vereinskultur geprägt, und zwar in alle Richtungen. Wie ist das eigendlich in der Schweiz.




    Zustimmung:


    von Unten nach Oben, das ist sicherlich teilweise in der Schweiz ausgeprägter als bei uns, siehe schon die Volksabstimmung


    in der Deutschen Geschichte ging es immer schon von Oben nach Unten, ist wohl ein langer Umdenkungsprozess notwenidg




    Dass in der Schweiz ein grösseres Angebot an Sportmöglichkeiten gibt bezweifle ich stark.


    1500 Seelen Ort, neben dem Fussball gibt es noch Tischtennis, Tennis, Karate, also 4 Vereine, die im Jugendbereich zu Wettkämpfen antreten.


    Daneben betätigen sich Jugendliche in der Feuerwehr, in der Messdienergruppe, in der Kinderkarnevalsgarde, bei der Waldjugend.


    insgesamt 8 Organisationen, die Gruppenjugendarbeit leisten, in einem 1500 Seelenort.


    und da soll das Angebot noch grösser sein?


    in 20 km Entfernung wird dann noch Basketball und Handball auf höchstem Niveau, sowie Leichtathletik und Schwimmen


    auf mittlerem Niveau angeboten.


    da gibt es einen ganz starken Konkurrenzkampf um die Kinder.


    trotzdem geht die überwiegende Masse zum Fussball, und das obwohl alles so schlecht sein soll.

  • das liegt an der Masse.


    Wenn das an der "Masse" läge, könnte man wohl weder Konzerne führen noch über die EU nachdenken.
    Aber wenn es hilft dann kann man ja die Schweiz auch mit jedem einzelnen Bundesland vergleichen und taraa - würde man vermutlich sehen, dass es immer noch Unterschiede gibt. How comes ?

    • Offizieller Beitrag

    Sei doch nicht so empfindlich, denn ...

    Zitat von »Uwe«
    FB, auch hier wurde kein Ausbildungskonzept befohlen, das geht auch gar nicht und ich weiß nicht, wo du das hernimmst.


    FB:
    Habe ich irgendwo gesagt dass das Ausbildungskonzept in D befohlen wurde ?

    ... das hast du hier:

    Natürlich gibt es auch bei uns mehr oder weniger grosse Unterschiede bei der Umsetzung - sind aber bedeutend weniger krass als das - mein Gefühl auf Grund meiner Arbeit und Statements hier - in Deutschland sein dürfte. Dies liegt vermutlich daran dass das Schweizer Konzept - wie meistens in der Schweiz - in einem langen Prozess von unten nach oben entwickelt und nicht von oben nach unten befohlen wurde.


    Zitat von »Uwe«
    Auch in Deutschland ist das Konzept nicht der " Wahrheit letzter Schluss"
    FB:
    Habe ich irgendwo gesagt dass das in D so wäre ?

    Habe ich irgendwo geschrieben, du hast das behauptet? Ich habe nur geschrieben, dass es in Deutschlnad auch so ist.

  • Wie ist es in der Schweiz. hat da jeder Ort, so ab 800 Einwohner einen Fussballverein, hat oder hatte da jeder Ort einen Fussballplatz (kein Bolzplatz jetzt)
    Deutschland, besser gesagt, der ehemalige BRD-Teil wurde und wird immer noch von einer sehr starken Vereinskultur geprägt, und zwar in alle Richtungen. Wie ist das eigendlich in der Schweiz.


    In der Schweiz sterben vor allem die "klassischen" Vereine und Organisationen wie Turnvereine, Korbball, Leichtathletik, Schwimmen, Schwingen, Pfadfinder etc. zu Handen moderneren Aktivitäten wir Tanzen, Kampfsport, Freestyle (Skating, Velo, Climb, etc.) welche nicht mehr in Vereinsformen sondern kommerziell aufgezogen sind. Einzig Handball, Fussball und Volleyball konnten sich mehr oder weniger halten, werden aber zunehmend durch kommerzielle Events (Sportlager, Sportschulen, privates Coaching etc. ergänzt). Bei Ski, Kunstturnen, Schwimmen, Leichtathletik findet die Frühförderung - mit bescheidenen Mitteln - ergänzend zum Breitensport nur noch sehr konzentriert an wenigen Orten statt.


    Darum weiss ich nicht ob man die "VereinsKULTUR" in D und CH (noch) vergleichen kann. Vermutlich die der Städte noch eher als auf dem Land.


    Ich habe da keine Zahlen aber mache dir einen Vorschlag
    Wähle doch mal 10 beliebige Gemeinden in D und CH unter 2000 Einwohnern und gehe mal auf deren Homepage. In der CH denke ich, dass die meisten ihre Vereine und SPORTANLAGEN aufgelistet haben. In D ist das - mindestens in den "Dörfern" wo wir bis anhin gespielt hatten meist nicht der Fall (meine SUBJEKTIVE Einschätzung). Zudem müsste man in der CH alle von den Schulen und Sozialämtern organisierten Anlässe dazunehmen.

  • Dies liegt vermutlich daran dass das Schweizer Konzept - wie meistens in der Schweiz - in einem langen Prozess von unten nach oben entwickelt und nicht von oben nach unten befohlen wurde.


    Dieser Satz bezieht sich einzig und allein auf die CH. Weder habe noch wollte ich damit sagen, dass es in D anders wäre.

    • Offizieller Beitrag


    Wenn das an der "Masse" läge, könnte man wohl weder Konzerne führen noch über die EU nachdenken.
    Aber wenn es hilft dann kann man ja die Schweiz auch mit jedem einzelnen Bundesland vergleichen und taraa - würde man vermutlich sehen, dass es immer noch Unterschiede gibt. How comes ?


    Genau das ist es was ich kritisiert habe, es liegt an dem föderalistischen System. Es sind ja auch nicht nur Bundesländer, hier zur Info


    Nur eins ist doch logisch, um bei deinem Beispiel zu bleiben: Ein einzelner Staat lässt sich einfacher steuern als die gesamte EU. Die Größe ist natürlich ein wichtiger Faktor und hier kommt eben noch dazu, dass jeder Verband sein eigenes Süppchen kochen darf und deshalb eine flächendeckende Umsetzung eines Ausbildungskonzeptes kaum möglich ist. Selbst wenn alle zustimmen und dem Konzept wurde zugestimmt, ist das immer noch was anderes, wenn die Inhalte mit Leben erfüllt werden.

  • Grösse eines Verbandes und zur Verfügung gestelltes Geld sind doch wohl ein sehr eintscheidender Faktor.


    Zumindest wenn ich davon ausgehe, dass das was FB schildert für die ganze Schweiz gilt, aber jedoch deutlich mehr, wenn ich über die Landesgrenze nach Luxemburg schaue. was in diesem kleinen Verband konzeptionell gearbeit wird, auch mit den entsprechenden Mitteln, ist wohl in der Form in Deutschland doch gar nicht möglich..


    Interessant, dass der zuständige Jugendkoordinator des Verband aus Deutschland kommt, und deutsche Trainer dort auch sehr gefragt sind.