Mangel an Aussenverteidigern

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Der Spiegel schreibt heute zu einem Thema (nicht neu), über dass ich auch schon mehrfach nachgedacht habe: http://www.spiegel.de/sport/fu…erteidigern-a-934582.html
    In aller Kürze geht es um den Mangel an hochklassigen Aussenverteidigern. Mich würde interessieren, ob Ihr die Argumente im Artikel teilt (nämlich, dass die talentierten Fussballer ins Zentrum und auf die Offensivpositionen gelotst werden). Aus meiner SIcht ist dies nur Teil des Problems. In Kürze meine eigene Meinung:


    1. Nicht nur im deutschen Fussball, sondern auch in anderen Ländern (und bei vielen der Top-Vereine) ist häufig auszumachen, dass es keine oder nur einen Weltklasse-Aussenverteidiger gibt.
    2. Ich denke eher, dass das Qualifikationsprofil extrem hoch, nahezu überladen ist. Man könnte auch sagen: Ein heutiger Aussenverteidiger soll schnell wie ein Stürmer, zweikampfstark wie ein Innenverteidiger, spielintelligent wie ein Zehner und ballsicher wie ein Sechser sein. Auf keiner anderen Position im modernen Fussball darf man sich so wenig Schwächen erlauben (in Massen dürfen z.B. ein Sechser langsam und ein Stürmer zweikampfschwach sein). Hat der Aussenverteidiger sich defensiv stark gezeigt, wird er für mangelndes Offensivspiel kritisiert. Hat er sich offensiv eingeschaltet, aber der entscheidende Gegenangriff lief über seine Seite, hat er seine Hauptaufgabe vernachlässigt.


    Wie seht Ihr das? Gibt es andere Gründe dafür, dass es so wenige starke Aussenverteidiger gibt?

  • Die von dir schon angesprochene Kombination von Zweikampfstärke, Technik (Dribbling, Flanken) und Athletik ist das Problem.


    Welcher richtig gute Spieler in diesen Bereich will denn stur die Linie rauf und runtersprinten? Und immer den Trainer immer Nacken, wenn er nicht schnell genug hinten ist.


    Der Laufweg von Eckfahne hinten bis Eckfahne vorn ist der längste, den ein Spieler beackern muss. Die Innenverteidiger gehen selten weit über die Mittellinie, die Stürmer und die offensiven Mittefeldspieler nicht so weit nach hinten und die 6er beackern den Raum zwischen den Strafräumen.


    Das Einzige, worauf der Außenverteidiger verzichten kann, ist die Körpergröße. Die Kombination Schnelligkeit & Ausdauer ist übrigens wegen des entgegengesetzten Aufbaus der Muskulatur (Fasern für Schnelligkeit versus Fasern für Ausdauer) ohnehin selten.


    Wenn die Position nicht schon in den Köpfen der jungen Spieler so unbeliebt wäre, wäre es doch kein so großes Problem, einen der Jungsstars in der Nationalelf umzuschulen. Die wollen aber gar nicht. Und das war 2002 auch schon so, als Frings rechts hinten spielen musste.


    Hier ein schöner und gar nicht so neuer Artikel: Link

  • Als Folge wurde ja erwähnt, dass man deshalb zunehmend mehr Dreierketten sieht. In der Spieleröffnung hat man so fest seinen abkippenden Sechser im System, alle drei IV bleiben hinten und müssen so keine komplizierten Pendelbewegungen mit dem ballfernen AV veranstalten, um den offensiven ballnahen AV abzusichern. Einzig beim Verteidigen geht der ballferne MA in die Dreierkette, um ihr Tiefe zu geben. Meine Frage: Wäre dieses System (z.B. 3-5-2 oder 3-4-3) nicht gerade im Jugendfußball wesentlich einfacher zu spielen? Wenn schon die Profis solche Probleme mit dieser komplexen Position haben, ist ja gerade bei Jugendlichen mit wesentlich weniger Trainingszeit und noch vielen anderen Ausbildungszielen die Überforderung und damit auch die Fehler auf dieser Position vorprogrammiert, oder?

  • In der D9 auf dem schmalen Spielfeld spielen wir gegen starke Gegner 3:3:2. Das wären drei defensivere Leute.


    Gegen ebenbürtige oder schwächere Gegner bevorzugt der Trainer meiner Tochter aber ein sehr interessantes 2:4:2. Im Mittelfeld spielen ein 6er, ein 10er und eben zwei Außen, die aber dann so richtig ackern müssen. Dies sind auch regelmäßig die Spielerinnen, welche sich die meisten Kommentare von Trainer und Mitspielern anhören müssen.


    Entweder heißt es: spiel offensiver - oder es kommt die Ansage: warum warst du nicht hinten! Die Aufgabenstellung ist viel komplexer als bei den anderen Positionen.

  • Wie seht Ihr das? Gibt es andere Gründe dafür, dass es so wenige starke Aussenverteidiger gibt?


    Wenn "unten" grundlegendes Falsch gemacht wird, kommt "oben" nix raus!


    Was findet den meist "unten" statt?


    -brüllende Trainer, geifernde laute Eltern
    -nichtwissende Vereinsverantwortliche und hinterweltlerische Selbig in anderen wichtigen Gremien die Tabellen im unteren Jugendbereich zu lassen was wiederum Druck bei den brüllenden Trainern verursachen kann und zu deren Verhalten beiträgt
    -schlechte Trainings (zuviele Spieler stehen herum), keine oder zu wenige Wettkampfformen oder Spielformen,
    -Überforderte Spieler da kein altersgerechtes Training oder unterforderte Spieler, da keine Leistungseinteilung dort, wo es möglich wäre
    -Trainer mit nicht oder nicht ausreichendem oder falschem Ausbildungswissen oder Wissen, dass nicht umpfangreich genug ist, um das GROßE GANZE zu erkennen ....sie kennen und erkennen nicht das Ziel, sondern sehen nur sich und ihre Schulterklopfer, denn
    -Vereine sind oft Sammelpoole von Narzissten mit schöner sozialer Miene nach Aussen (zu Hause und im Betrieb nix zu melden, aber.....usw.)
    -es sind die Trainer, die den Aussenverteidigern sogar sagen, sie sollen schön hinten bleiben;-))))).


    Also Druck und Unterdrückung = mangelnde unterdrückte erzeuge im Ergebnis.... nicht vorhandene Spielintelligenz. Der brave Spieler hält sich immer an die Gesetze des großen Trainer. Sie sind zusammen mit ihrem Trainer oftmals die Helden der Kreisliga (Achtung Ironie). Mal was tun, was der Bauch sagt, eine Idee entwickeln, andere mitreissen....Fehlanzeige und absolute Mangelware.


    Einziges Licht am Himmel: Beispiele aus dem Forum hier lassen erkennen, dass ein Grundstein für ein Umdenken vorhanden ist! Wer Augen im Kopf hat erkennt auf unseren Plätzen in Echtzeit täglich, das es halt nur ein Grundstein ist.


    Das alles zusammen ist für mich der Grund dafür, warum oben nur so wenige "Gute" Aussenverteidiger heraus kommen. Ich gehe bei deiner "Stellenbeschreibung" mit; 100 Prozent agree.

  • Ich hab auch erst mal dazu einen Bericht gesehen oder Kommentar gehört (weiß es leider nicht mehr), in dem es um dieses Thema ging.
    Da wurde auch angesprochen, dass die Anforderungen an die Position so hoch sind, dass sich Weltklasseleute nur sehr schwer finden lassen...der einzige AV, der meines Wissens nach seid Jahren auf hohem Niveau spielt ist Lahm. Ansonsten fallen mir zwar Leute ein, die mal für zwei/drei Jahre top waren, dann aber auch wieder verschwunden sind. Ich glaube auch, dass der Wechsel zwischen Offensive und Defensive schwierig zu handhaben ist. Entweder hat man den ersten Typen, der aber nach hinten dann immer mal für ein Gegentor gut ist, weil er fehlt oder falsch steht, oder den zweiten Typen, bei dem bemängelt wird, dass er nach vorne zu wenig tut.
    Das Argument mit den drei Verteidigern ist sehr interissant und mal eine Überlegung wert. Vor allem auch im Ausbildungsbereich, da ich hier auch erst recht eine Überforderung der AV's sehe.

  • Dazu bietet sich auch diese Analyse von Juventus' 3-5-2 an. Da hat man Defensivverhalten, Pressingoptionen und das Aufbauspiel anschaulich beleuchtet und ich denke, dass Juve ein relativ idealtypisches 3-5-2 spielt. Vielleicht mache ich in der Rückrunde was Verrücktes ;)

  • Ich glaube es gibt eine Menge guter Außenverteidiger. Die spielen aber alle als 6er. Lahm ist nur ein Beispiel, das zeigt, wie sich das Anforderungsprofil auf diesen beiden Positionen ähnelt.


    Andre: Dein Rundumschlag müsste aber eigentlich für alle Positionen gelten und nicht nur für Außenverteidiger.

  • Ich glaube, dass für einen 6er etwas andere Dinge eine Rolle spielen: Spielübersicht und Spielaufbau sind neben der Zeikampfstärke wichtig. Ausdauer wird etwas mehr Bedeutung haben als Schnelligkeit. Kopfballspiel ist wichtiger - Dribbling und Flanken sind nicht so von Bedeutung.


    Lahm ist kein gutes Beispiel. Der könnte doch außer dem Torspieler und vielleicht den Innenverteidigern sämtliche Positionen auf dem Feld spielen, ist dabei auch noch schnell und ausdauernd. Stellt euch mal einen Schmelzer oder Jansen auf der 6 vor - nö das geht gar nicht.

  • Warum ist Lahm kein gutes Beispiel...nur weil er fast alle Positionen spielen kann, wiederspricht das ja nicht der Aussage, dass er seid Jahren der einzig konstante AV ist, den ich kenne...da hat er nun mal die letzten Jahre verbracht...dass ein anderer 6er zu ähnlichem in der Lage gewesen wäre, widerspricht diesem ja nicht, aber die haben halt die 6 gespielt und nicht den AV

  • Hallo zusammen,
    ich denke es hat mehrere Gründe.
    In der Jugend ist das Spielerniveau doch sehr unterschiedlich. Daher wird ein "guter" Spieler in der Tat oft in die Mitte geholt. Bekenne mich schuldig.
    Dann ist es bei jungen Spielern nicht gerade die beliebteste Position. Wir mussten letztes Jahr einen der besten Links Verteidiger die ich in dem Alter je gesehen habe gehen lassen, weil er sich geweigert hat diese Position zu spielen. Er ist in ein Leistungszentrum gewechselt und spielt... Linker Verteidiger.
    Dann ist natürlich noch das gespielte System wichtig. Spiele ich mit Dreierkette bremse ich jeden modernen Aussenverteidiger ein. Spiele ich eine Viererkette, kann ich mit einem laufschwachen Aussenverteidiger nichts anfangen.
    Mein Idealfall ist eine Viererkette mit zwei Offensiven Außen, die genug Luft für 90 Minuten haben. Wenn sie dann noch einen untrainierbaren Instinkt haben für ihr Stellungsspiel, und noch einige weitere Attribute, dann bin ich glücklich.


    Heute habe ich bei Fußball.de die Überschrift gelesen, dass es immer weniger Stürmer gibt. Vielleicht sollte man sich mal fragen, ob wir nicht zu viel von den Jungs verlangen? Muss ein Stürmer unbedingt auch verteidigen können oder ein Verteidiger unbedingt auch Tore schießen? Zu viel System tut auch nicht gut.

  • @balleys3


    Was hin und wieder mal bei den Bundesliga-Trainern aus der Personalnot heraus gemacht wird, hat bei "Pep" System. Er wechselt während es Spiel (ohne Not, sondern zum sofortigen Vorteil) die Positionen einzelner Spieler, wodurch sich sofort ein etwas anderes Spiel ergibt. Natürlich immer auch verbunden mit einem (kalkulierbaren Risiko). Der deutsche Fussball wird dadurch profitieren!


    Denn bei den deutschen Trainern geschieht soetwas allenfalls mal bei Standards (z.B. Eckball, wenn kopfballstarke Abwehrspieler nach vorn gehen und in diesem Augenblick durch weniger kopfballstarke Spieler ersetzt werden)!


    Wer glaubt, das der spanische Fussball und insbesondere die Pep-Philosophie sich schon allein durch das Kurzpaßspiel erklärt, der irrt!

  • Ich glaube, dass für einen 6er etwas andere Dinge eine Rolle spielen: Spielübersicht und Spielaufbau sind neben der Zeikampfstärke wichtig. Ausdauer wird etwas mehr Bedeutung haben als Schnelligkeit. Kopfballspiel ist wichtiger - Dribbling und Flanken sind nicht so von Bedeutung.


    Lahm ist kein gutes Beispiel. Der könnte doch außer dem Torspieler und vielleicht den Innenverteidigern sämtliche Positionen auf dem Feld spielen, ist dabei auch noch schnell und ausdauernd. Stellt euch mal einen Schmelzer oder Jansen auf der 6 vor - nö das geht gar nicht.

    Auf beiden Positionen braucht man offensive und defensive Fähigkeiten. Und das nahezu im gleichen Maße. Durchsetzungsvermögen im offensiven und defensiven 1:1, taktische Disziplin usw...
    Ich habe übrigens nicht gesagt, dass jeder ordentliche AV auch ein guter 6er ist. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die meisten guten 6er wären auch gute AV.

  • Wenn "unten" grundlegendes Falsch gemacht wird, kommt "oben" nix raus!


    Was findet den meist "unten" statt?


    -brüllende Trainer, geifernde laute Eltern
    -nichtwissende Vereinsverantwortliche und hinterweltlerische Selbig in anderen wichtigen Gremien die Tabellen im unteren Jugendbereich zu lassen was wiederum Druck bei den brüllenden Trainern verursachen kann und zu deren Verhalten beiträgt
    -schlechte Trainings (zuviele Spieler stehen herum), keine oder zu wenige Wettkampfformen oder Spielformen,

    moin,


    mir ist nicht klar, was das damit zu tun haben soll, das es 'womöglich' kaum sehr gute aussenverteidiger gibt (was ich so auch gar nicht nachvollziehen kann, denn grade in den 'modernen' spielsystemen kann ein aussenverteidiger nur so gut sein, wie es seine vorderleute zulassen, bzw. wie der mannschaftsverbund es zulässt).


    um eine guter aussenverteidiger zu sein, muss man einfach auch sehr viel erfahrung haben, bzw bekommen. grade diese erfahrung bekommt man nicht, wenn man viel auf anderen positionen spielt. wer sich schon in der kindheit/jugend auf dieser position selbstvertrauen holen kann, verliert das auch später nicht so einfach.


    ganz provkant könnte man sagen, je mehr man rotiert, um so schlechter die spieler auf den einzelpositionen/'spezialisierten positionen'.................BESONDERS im unterklassigen fussball, wo man es nun nicht unbedingt mit den "koryphäen der fussballkunst" zu tun hat.



    gruss

  • DSV


    ganz einfach, ...wie ich es schon benannt habe


    a) behaupte ich, dass von 10 Trainern im Jugendbereich -also dort wo ausgebildet werden soll- cirka 5 nichts mit dem Spiel im Raum und dem Verschieben und Kette usw. anfangen können und keinen blassen Schimmer haben, warum diese oder jene Thematik aus dem Bereich Individualtaktik und Gruppentaktik im Training da "unten" dafür später wichtig ist. Sie wissen es nicht und erkennen deshalb dieses oder jenes nicht.


    b) behaupte ich niederschmetternd, dass von den anderen 5 cirka 3 Trainer nur Halbwissen haben, welches sie dazu führt einem Verteidiger bei Ballbesitz des eigenen Teams zu befehlen, ...bis zu raten...abzuverlangen..."hinten" zu bleiben oder in den Fällen wo ein Aussenverteidiger den Ball hat, diesen abzuspielen, statt mal zu gehen oder zu hinterlaufen.


    In in den schlechtesten Fällen findet das dann noch unter dem Gebrüll des Trainers und mancher Eltern statt, was


    das Kind in seiner menschlichen, seiner sozialen und fußballerischen Entwicklung letztlich hemmt.


    Was soll unter diesen Vorraussetzungen dann heraus kommen, ein Lahm?

  • Nö - ich bleibe dabei , dass 6er und Außen nicht dasselbe Profil haben. Aussen sind schneller, beweglicher, meist kleiner. 6er sind zweikampfstarke Dauerläufer.


    Wo stellt ihr eure langsameren Spieler, die nicht gerade 1,85 groß sind, denn auf?
    Gut, ihr habt nur Spieler, die alle gleich groß, gleich schnell, gleich gute Dribbler und Flankenschläger sind usw.
    Das habe ich aber noch in keiner Mannschaft gesehen - noch nicht einmal in der Herren DFB Auswahl!!!


    Außenverteidiger zu sein - da sind alle einig - scheint unbeliebt zu sein. Damit ist es natürlich sehr schwierig, gute Jugendspieler auf die Position festzulegen. Das könnte dann wie oben beschrieben zu einem Vereinswechsel führen oder dazu, dass der betreffende Jugendliche die Lust verliert.
    Und das alles, trotzdem wir in Lahm ja sogar ein Vorbild für die Jugend auf dieser Position haben. Sonst wollen doch immer alle Vorbildern nacheifern und diese kopieren: "Ich bin Messi!"

  • Ich neige dazu, Follkao zuzustimmen: es gibt eine Menge Spieler, die für die Position des Außenverteidigers grundsätzlich geeignet wären, die aber auf anderen Positionen ihren Mannschaften noch nützlicher sind. Ich denke nicht, dass es ein Zufall ist, dass bei den Bayern, die personell ja wie keine andere Mannschaft aus dem Vollen schöpfen können, mit Alaba und Lahm Spieler auf den AV-Positionen eingesetzt werden, die einwandfrei auch im Zentrum oder als Flügelspieler eingesetzt werden könnten. Ja, ich weiß, Lahm spielt bei Pep mittlerweile ja auch eher als Sechser, und Rafinha ist evtl. etwas eingeschränkter. Ich denke, von den Voraussetzungen her, die sie erfüllen, würden fast alle Flügelspieler auch zu Außenverteidigern taugen, also z.B. die Herren Reus, Schürrle, Ribery, etc. Natürlich haben sie aktuell gegenüber etablierten AVn Defizite im defensiven Bereich, aber das ließe sich relativ rasch erlernen, und genügend Tempo haben sie ja wohl allemal. Aber sie sind halt technisch und im Abschluss so stark, dass sie den meisten Teams auf einer offensiven, gestalterischeren Position mehr nützen als als AV, wo bislang ja Kreativität nicht sonderlich gefragt war bzw. sie nicht großartig ins Spiel eingebracht werden konnte. Bei den Bayern unter Pep ändert sich das mit den nach innen rückenden AV ja gerade.


    Andere Trainer haben übrigens vereinzelt auch schon sonst als Außenverteidiger eingesetzte Spieler als Sechs aufgeboten, z.B. hat Sebastian Jung unter Armin Veh das auch schon mal gemacht. Er kann das auch halbwegs, wenn auch sicher nicht so gut wie Lahm. Ein Bastian Ozcipka, Jungs Pendant auf der linken Seite, wäre mit der Aufgabe wahrscheinlich aber ziemlich überfordert. Und das ist, so mein Eindruck, bei den meisten Bundesligamannschaften auch noch eher der Fall, da sind die Außenverteidiger nicht ganz so komplette Spieler wie diejenigen, die weiter vorne aufgestellt werden. Auf Schmelzer und Großkreutz trifft das, meiner Meinung nach, auch zu.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • In in den schlechtesten Fällen findet das dann noch unter dem Gebrüll des Trainers und mancher Eltern statt, was


    das Kind in seiner menschlichen, seiner sozialen und fußballerischen Entwicklung letztlich hemmt.


    Was soll unter diesen Vorraussetzungen dann heraus kommen, ein Lahm?


    womöglich ja.......................denn vom alter her dürfte ein lahm noch völlig ohne die vom dfb favorisierten verhaltensregeln für den kinder und jugendfussball groß (obwohl die wortwahl da nicht so ganz stimmt ;) ) geworden sein.



    gruss

  • Wo stellt ihr eure langsameren Spieler, die nicht gerade 1,85 groß sind, denn auf?
    Gut, ihr habt nur Spieler, die alle gleich groß, gleich schnell, gleich gute Dribbler und Flankenschläger sind usw.


    moin,


    wir spielen meist ein 4-1-4-1 und meine langsamen, nicht so beweglichen spieler kommen auf die position vor der abwehr. eigentlich hauptsächlich nur um die schnittstelle zu sichern.
    meist klappt das ganz gut, weil es dort nicht ganz so sehr auf die geschwindigkeit ankommt und die jungs von ihren mannschaftskammeraden auch unterstützt werden können.
    auch die position des 'mittelstürmers' ist in der regel für einen nicht ganz so schnellen 'reserviert', weil der hauptangriffsdruck bei uns über die aussen kommt und der mittelstürmer einfach mal den raum besetzen soll..............


    nicht schön, aber recht wirkungsvoll---man muss halt immer versuchen seine jungs halbwegs nach ihren möglichkeiten einzusetzen.


    das die aussenverteidigerpositionen nicht so beliebt sind, kann ich nicht bestätigen. es kommt halt auch darauf an, welche wertschätzung man den jungs auf den positionen zukommen lässt.


    was zusätzlich hinzukommt ist, das manche spieler enfach die aussenlinie als orientierung benötigen um sich zurecht zufinden. setzt du den spieler der an der linie ganz stark spielt im zentralen mittelfeld ein, weiss er oftmals nicht genau was er mit dem 'gewonnenen raum' so machen soll.


    im training sieht man auch immer sehr gut, wo sich die einzelnen spieler bevorzugt aufhalten und kann dann versuchen sie nach ihren stärken einzusetzen.



    gruss

  • Danke für die Antworten, finde das sehr aufschlussreich. Ich finde die Position so interessant, weil meiner naiven Beobachtung nach eigentlich viele Spiele gerade auf den AV-Positionen entschieden werden. Durch geschicktes Nachrücken, Überlaufen und gelegentlich Nach-Innen-Ziehen der AV entstehen relativ viele Torchancen. Bis die Herren Ribery und Robben sich bequemt haben, Defensivarbeit zu leisten, schien mir das eigentlich auch oft die Achillesverse der Bayern zu sein.


    Gibt es darüber hinaus auch ein Ausbildungsthema? Ab welchem Alter sollte man AVs spezifisch auf dieser Position schulen und trainieren? Werden vielleicht Trainingsinhalte, die für den AV wichtig wären, vernachlässigt (z.B. weil diese Spieler eben in starker Häufung zentral eingesetzt werden)?