Torwart spielt nicht mit

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  • Ich trainiere eine E2. Mein Problem ist, dass mein Torwart (mein Sohn) nicht mitspielt. Er bleibt selbst wenn wir im gegnerischen Strafraum sind auf seiner Linie stehen.
    Unser Problem ist, dass der Gegner dann bei unserem Ballverlust schnell den Ball in die Spitze spielen kann und unser Torwart dann logischerweise nicht schnell genug am Ball ist. Wir haben so schon sehr einige Gegentore bekommen und leider auch entscheidende.
    Auf der Linie ist er megastrak, aber das mitspielen fällt ihm schwer.
    Wir spielen 7+1 auf halbem Platz ( vom 5er bis zur Mittelinie)
    Ich habe Angst davor, dass er das wenn er jetzt nicht lernt später auch mehr rein bekommt.
    Habt ihr Tipps für mich oder evtl. Übungen die ich im Training einbauen kann?
    Ich habe gedacht, dass es bei ihm von selber ?klick? macht , wenn es ihm oft passiert, aber ist leider ?noch? nicht der Fall.


    Vielen Dank


    LG


    renek

  • Hallo!


    Immer ruhig mit den jungen Torhütern! Es hört sich so an, als wenn Du bereits einen festen Torwart in Deiner Mannschaft hast. Eigentlich sind in der E-Jugend doch noch keine festen Positionen vergeben, sondern es soll rotiert werden. Auf spezifisches Torwarttraining sollte es dort nur begrenzt geben, etwa das die Spieler, die ins Tor rotieren, beigebracht bekommen, wie sie den Ball fangen und wie sie vielleicht einigermassen richtig fallen, ohne sich weh zu tun.

  • Ja wir haben schon einen festen Torhüter. Ist bei uns aber in der E Jugend fast immer so. Auch bei unseren Gegnern.

  • Rede ruhig auf ihn zuhause so nebenbei ein ;)
    Ich würde beim training 1 gegen 1 probieren ..wo der Stürmer auf den Torwart zu läuft


    lg

  • Er bleibt selbst wenn wir im gegnerischen Strafraum sind auf seiner Linie stehen. [...]
    Auf der Linie ist er megastrak, aber das mitspielen fällt ihm schwer.


    Es scheint mir, dass dein Junge einfach kognitiv (wahrnehmen, erfassen, verarbeiten, ...) noch nicht so weit ist. Sein strategisches Orientierungs-, Planungs- und Entscheidungsverhalten ist (wie für einen E-Junior auch absolut normal) scheinbar kaum ausgebildet. Er erkennt für sich diese Möglichkeiten und Notwendigkeiten noch nicht.


    Ihr könnt nur versuchen ihn im Training durch gezielte Situationen zu provozieren (Pässe zwischen Angreifer und ihn) in denen er sich entscheiden muss, damit er Stück für Stück erkennt das es noch eine dritte Dimension abseits der Torlinie gibt und das diese auch erfolgsversprechend ist. Verschwendet aber nicht zu viel Zeit darauf ihn verbal zu instruieren nach dem Motto "Jetzt lauf mal raus und schau was passiert". Es muss von ihm aus kommen. Lobt jeden Fortschritt und hebt ihm auch kleinste Erfolgserlebnisse beim Mitspielen deutlich hervor.



    Ich habe Angst davor, dass er das wenn er jetzt nicht lernt später auch mehr rein bekommt.
    Habt ihr Tipps für mich oder evtl. Übungen die ich im Training einbauen kann?
    Ich habe gedacht, dass es bei ihm von selber ?klick? macht , wenn es ihm oft passiert, aber ist leider ?noch? nicht der Fall.


    Es WIRD Klick machen. Wenn dein Junge die notwendige geistige Reife für dieses räumliche Spiel erlangt, wird er rasante Fortschritte machen.


    Deshalb jetzt nicht zuviel Zeit darauf verschwenden in da rein zu pressen (die Fortschritte werden in keinem Verhältnis zum Aufwand stehen). Er ist dafür einfach in diesem Maße noch nicht bereit. Konzentriert euch auf das, was er geistig leisten kann, das verspricht Fortschritte.

  • Danke euch.
    Genau das habe ich auch gedacht mehr 1 vs. 1 Situation zu trainieren.


    Ich finde das du mit deiner Aussage durchaus recht hast petr. Ich glaube das er noch nicht richtig einschätzen kann wie weit der Ball eigentlich von ihm weg ist wenn der Ball am gegnerischen Strafraum ist.


    Ich rede oft mit ihm nebenbei darüber. Auch wenn wir Fußball im TV gucken zeige ich ihm oft wo die Torhüter stehen.
    Aber ich übe da keinen Druck aus sondern lasse ihm die Zeit.
    Aber das zu trainieren kann ja nicht schaden.

  • Ja wir haben schon einen festen Torhüter. Ist bei uns aber in der E Jugend fast immer so. Auch bei unseren Gegnern.

    Deswegen muss es längst noch nicht richtig sein. Hab ruhig Mut, gegen den Strom zu schwimmen. Ich habe bis einschließlich jüngere E auf allen Positionen rotiert. Ab ältere E in abgeschwächter Weise.
    Mein Keeper passt zu Deiner Beschreibung Deines Sohnes. Jüngere E hat er fast ausschließlich draußen gespielt, weil er in der F ebenfalls auf der Linie klebte.
    Das hat ihn enorm weiter gebracht. Im Rauslaufen und 1:1 gegen den Angreifer war das aus meiner Sicht ein Quantensprung !


    Wenn Dir das ein zu großer Schritt ist, würde ich ihn auf jeden Fall im Training wie einen Feldspieler im 1:1 schulen. Daher meine Frage: Steht er im Training ebenfalls ständig im Tor ?

  • In der e-jugend ist das noch garkein Problem. Rede mal mit dem Jungen und frag ihn was er davon hält. Vielleicht kannst du es auch mal mit ihm zuhause im Garten oder im Park spielerisch im 1gegen1 trainieren. wird schon alles klappen

  • spielt doch einfach mal 3 vs 3 mit je einem TW.
    Statt einem gebt ihr jedem TW zwei kleinere Tore in einem gewissen Abstand zueinander.
    Nun muß dein TW auf einmal zwei Tore bewachen und so je nach Situation sein Tor und damit seine Linie verlassen um zum anderen Tor zu wechseln.


    Oder


    Kleines Spielfeld und in jedem Tor auf der Linie ein TW. Ball in die Spielfeldmitte legen. Auf Kommando zum Ball (1 Punkt für ersten der Ball berührt ) dann 1 vs 1 (1 Punkt für erzieltes Tor).


    Oder


    2 vs 1 (dein TW) auf ein Tor, wobei dein TW auch im Strafraum als TW agiert, dabei aber den Torraum nicht betreten darf.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • spielt doch einfach mal 3 vs 3 mit je einem TW.
    Statt einem gebt ihr jedem TW zwei kleinere Tore in einem gewissen Abstand zueinander.
    Nun muß dein TW auf einmal zwei Tore bewachen und so je nach Situation sein Tor und damit seine Linie verlassen um zum anderen Tor zu wechseln.

    moin,


    ich glaube, das ist für eine e-jugend noch etwas viel verlangt das schnelle umschalten zwischen zwei toren sinnvoll hinzubekommen, und besonders für einen torwart, der so schon auf seiner 'linie klebt'.


    was du vielleicht probieren könntest ist zb auf kleine tore spielen zu lassen (kastentore, oder diese 2m x 1m trainingstore) und markierst von mir aus drei meter vor dem tor eine art "strafraum" mit hütchen, in dem der torwart den ball nur mit der hand spielen darf. wenn er ihn also haben möchte, muss er raus aus seinem tor und du hast schon erstmal die grundbewegung des rauslaufens als übungselement. wenn er nicht rausläuft, darf er auch nicht mit der hand an den ball.


    vielleicht lässt sich das sogar im hallentraining so machen, das der torwart den ball nur im bereich vom neuner zum sechser mit der hand spielen darf..........



    gruss

  • renek
    Man kann im Breitensportbereich (in der es in den meisten Mannschaften noch kein separates Torwarttraining gibt) sehr einfach erkennen, ob jemand nur im Tor spielen darf oder ob er auf verschiedenen Positionen spielt. Der "Nur-Torwart" steht auf oder an der Torlinie! Sobald der Ball sich nicht mehr in Reich- und Schußweite befindet, schaltet er seine Pupillen auf "Zuschauermodus"! Aus dieser Perspektive heraus gibt es keinen Anlaß auf eine Positionsanpassung, denn er hat den Ball gut im Sichtfeld. Den "Gelegenheitstorwart" erkennt man daran, dass er einen mehr oder weniger ausgeprägten Bedarf am Mitspielen hat. Er rückt aus seinem Tor, um gegnersiche Pässe abzulaufen oder Anspielpartner für die Abwehr zu sein. Bei den 1 gegen 1 Situationen ist zu beobachten, dass er deutlich in kurzer und mittlerer Distanz flache Bälle versucht per Fußabwehr zu klären, während der "Nur-Torwart" alles mit den Händen probiert!


    Während der gesamten Ausbildungs-(Jugend)zeit sollte der Torwart genügend Gelegenheit finden, auch auf anderen Positionen Erfahrungen zu sammeln. Der Übergang vom "Gelegenheits-" zum "Nurtorwart" sollte ebenfalls über den gesamten Jugendbereich gewählt werden.


    Einen Spieler in der E-Jugend zum "Stammtorwart" zu erklären entspricht nicht modernen Vorstellungen von Nachwuchsförderung im Verein! Wenn die anderen Vereine in deiner Umgebung das auch so machen, dann sind die Torleute dort leider auch nicht besser dran!


    Falls Info-Bedarf zum altersgerechten TW-Training besteht, kann man entweder Kurzseminare in Ortsnähe oder die DFB-Torwarttrainerausbildung Breitensport in den Verbänden (2 Blöcke a 20 LE) besuchen. Für weitere gute Hinweise kann ich das Buch: "Gehalten" empfehlen.


    Für spezielle TW-Fragen gerne auch per PN!

  • Alles klar danke für deinen Tipp.


    Bei uns in Belgien ist es auch bis der F-Jugend weniger Positionbezogen, allerdings fangen wir ab der E-Jugend damit an.
    Da wir in der D-Jugend 11 vs. 11 auf großen Platz spielen.
    sollten die Jungs schon vorher wissen auf welchen Positionen sie zu Hause sind.
    Zumindest der Torwart muss da schon vorher eine gewisse Erfahrung haben.
    Es heißt nicht, dass ich meinen TW nie draussen im Feld spielen lasse.


    Und da ich jetzt im Training auch des öfteren 1 vs. 1 Situation trainiere klappt es mit mitspielen auch besser.

  • @renec


    Vielen Dank für den Hinweis mit deinem Heimatland. Ihr hab`s gut, was die Torwart-Ausbildung anbelangt und seit uns da einen Schritt voraus. Denn bei euch, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich gibt es seit Jahren eine Torwarttrainier-Lizenz-Ausbildung! Selbst, wenn wir in der Elite kein Problem mit guten Torleuten haben, lernen bei zu wenig Torleute ein gutes Torwartspiel, was letzendlich an den noch nicht standardisierten Inhalten fürs TW-Training liegt! Es fehlt sogar an der Kompetenz-Aufteilung beim Training und den Spielen! Meist steht der Keeper in den Übungen und Spielformen als Statist zur Verfügung und ist zum Zuschauen oder als "Schießbudenfigur zwischen den Pfosten" verdammt!


    Da ist man schon froh, wenn hier im Forum der eine oder andere engagierte Trainer mal was zu diesem Thema wissen möchte. Aber das ist leider nicht der Querschnitt im Breitensportbereich! Da sind wir noch sehr weit von unseren Nachbarn entfernt! Man könnte glatt neidisch werden :thumbup: !

  • Also vom Ausbildungsgedanken ist echt nicht schlecht.
    Wir spielen z.B in der E-Jugend auch noch keine Meisterschaft mit Tabelle etc.
    Außerdem spielen wir 7+1. Was bei uns taktisch die Doppelraute bedeutet.
    In der G+F-Jugend spielen wir 4+1, spricht eine normale Raute, danach eben die Doppelraute und später dann das 4-2-3-1.
    Also zumindest laut Lehrplan.


    Die Jungs können sich so sehr früh an die Taktik gewöhnen. In der G-Jugend spricht man vom Flugzeug, Später dann die Raute und dann eben die Doppelraute.


    Wenn ich Fragen zum TW Spiel haben, weiß ich an wen ich mich wende. :thumbup:

  • Ich gratuliere dir erstmal, dass du als Vater deinen Sohn so nüchtern beurteilen kannst/willst, denn in den Teams (D bzw. C) meiner Jungs sind auch Trainersöhne Torwarte, deren oft unterirdische Leistung (die grad nach Kritik eines Feldspielers zu 3 Abgängen führte) wird quasi für sakrosankt erklärt u. den Jungs helfen, darf man auch nicht: böse Einmischung, obwohl die Jungs es wollten, da ich meine Söhne früher zu Toptorwarten trainierte, nur dass sie am Ende lieber im Feld spielten...


    Das ist auch schon der 1.Tipp: lass mal deinen Sohn durch eine andere Person betreuen, teamintern o. -extern (falls man sich unter Kollegen bei euch hilft)!


    Dann lass ihn in Testspielen häufiger in der Defensive u. den 2.Torwart dann ihn an spielen: Positionsrotation ist auch bei fester Positionswahl durch den Spieler wichtig, damit er erlernt, was o. wann andere ihn brauchen, zB als anspielbereit mitspielenden TW, der umgekehrt dann auch wieder mitdenkende Feldspieler braucht u. sucht, wenn er den Ball los werden muss. Miteinanderspielen muss dabei beiderseits als Pflicht gefördert werden.


    Das Herauslaufen entsteht oft aus "lähmender" Unsicherheit, da ein Torwart natürlich blöd dasteht, wenn zB ein Heber o. er sonstwie zu früh raus kommt. Doch klar muss werden: wer passiv bleibt, nichts tut, kann damit auch einen Fehler begehen. Da hilft nur ruhiges Erklären, wenn so etwas passiert. und danach Geduldhaben. Es gab schon Nationalkeeper mit Problemen bei Rauslaufen ;)


    Die letzte von mir auch zT praktizierte "Holzhammer-Methode": einfach eine Tipp geben, "Rauslaufen" rufen. Mancher mag meinen, die sei Fernsteuern, aber genau dies benötigen gehemmte Kinder ja: indem der Trainer raus ruft, entlastet er sie, falls das sich als falsch entpuppt. War das Rauskommen richtig o. erfolgreich, ist das natürlich einzig und allein Verdienst des Torwarts - und so merkt er dann, dass rauslaufen gar nicht so übel ist ;)


    Letztlich war ich selbst aber nie TW u. konnte nur aus meinem situativen Gefühl her Kinder im Tor trainieren... Viel Glück u. weiter Tipps!


    PS: Von meinen TW forderte ich bei klaren Spielständen für o. gegen uns immer auch mal einen Durchmarsch, weil es alle Kinder total lustig fanden - Angst raus zu kommen hatte vllt auch daher nie wer. Einige Male wurden so dank Überraschungseffekt beim Gegner auch Tore geschossen, was die TW sehr stolz machte u. alle freuten sich für sie, sogar Gegner lachten oft mit.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Zu deinem Tipp 1. Ich habe schon bereits seit fast 3 Monaten einen TW Trainer auch ein Vater eines Spielers. Er soll ihn beurteilen.
    Ich überlasse ihm das TW Training und auch das "coachen".


    Ich finde es auch viel besser wenn er ihn kritisiert oder lobt.

  • @ Keller-Kicker


    das mit dem TW-Durchmarsch finde ich unkonventionell, kreativ, aufflockernd.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Hallo renek,


    grundsätzlich möchte ich zu der Altersklasse, in welcher sich dein Sohn befindet, einbischen was sagen. Es gibt auch hier leider sehr sehr viele Mannschaften und Trainer,
    die das feste Positionsspiel bereits bei den F-Junioren fordern und das auch so umsetzen. Und dies ist nur dem Gewinndenken oder einfach der Unwissenheit geschuldet.
    Um eine langfristige an die jungen Kinder orientiere Ausbildung geht es dabei meistens gar nicht. Jedes Kind muss einfach die Gelegenheit erhalten, bis zu den D-Junioren
    überall mehrmals gespielt zu haben, um die Erfahrung und das Gefühl des in eine andere Position hinheinversetzens zu fördern. Auf jeder Position sind zudem andere
    besondere Gegebenheiten - anders genannt Herausforderungen -, die der Spieler umsetzen muss, um erfolgreich agieren zu können.


    In der E-Jugend bereits das Nachrücken zu fordern ist legitim, aber kein muss. Die Kinder verfügen in diesem Alter nicht über diese visuelle Wahrnehmungsfähigkeit,
    wie wir Erwachsene sie haben und vergessen dabei dann immer ganz schnell, dass die Jungs und Mädchen alles wesentlich anders wahrnehmen. Hinzu kommt noch die
    mangelnde Differenzierungsfähigkeit. Also die Fähigkeit, die es einem D-Junioren-Spieler erlaubt, den Ball und die Entfernung im Zusammenhang mit der kommenden oder
    gehenden Geschwindigkeit so einzuschätzen, dass er diesen fangen, aufnehmen oder annehmen kann. Gerade hier ist es dann umso stärker, wenn der Torwart sich traut,
    bereits bei Ecken oder Freistößen zum Ball zu agieren. Es ist aber kein Muss und demnach wenn ein Tor resultierend daraus erzielt wird, trotzdem aller Lob wert!!


    Nun zu deinem "Problem". Du wirst das Nachrücken weder im 1-gegen-1 ausbilden können noch in anderen spielähnlichen Situationen, welche Du im Training stellst.
    Deinem Sohn muss klar sein, warum er dies machen muss und das nicht, weil der Trainer ihm das Vorplappert, sondern weil er selber darauf kommt. Am Besten ist es,
    dies immer anhand von einfachen, visuell aufnehmbaren Beispielen zu machen, da die Kinder das deutlich einfacher nachvollziehen können, als durch "Kopf-Kino".
    Am Besten lässt sich das Herauskommen, wie TW-Trainer schon geschrieben hat, durch die regelmäßige Rotation in der Position ausbilden. Wenn dein Junge nun also
    auch draußen spielt, alle zwei Wochen zum Beispiel, dann wird er dies irgendwann automatisch umsetzen. Hierbei ist es dann natürlich die Aufgabe des Trainers, auf
    die möglichst individuelle Ausbildung zu achten und somit nicht auf Tabellen oder Statistiken. Wer nur auf Siege aus ist, der kann solch ein Rotationsprinzip nicht umsetzen.


    Ich bilde landesweit Torhüter in der DFB-Talentförderung aus, von Kreisklasse bis zur 1.Bundesliga und es gibt besonders, was Sichtungen angeht, bei den E- und D-Junioren
    noch sehr große Unterschiede. Der eine hat eine gute Technik, der andere für sein Alter eine klasse Übersicht und wieder ein anderer ist mit seinem Mut in der Entscheidung:
    "Ich rücke vor!" oder "Den Ball hole ich mir jetzt" schon sehr erfolgreich. Demnach muss man abwiegen und erst einmal festlegen, was kann man in diesem Alter fordern!?
    Das Abwägen, welche Stärken und Schwächen ein Torhüter braucht, um ihn optimal fördern zu können beruht dann darauf.


    Also, ich hoffe, dass ihr dir und den anderen helfen konnte. Lieben Gruß aus Deutschland!

    Einmal editiert, zuletzt von TRST ()

  • renek


    So, wie du es machst, finde auch ich es richtig!


    Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, die Torleute nicht anders zu behandeln wie die Feldspieler. Trainer sollten sich nicht neben dem Tor aufhalten. Würde soetwas nützen, dann sollte man am besten auch gleich neben jeden Feldspieler einen Coach stellen! Nur ohne Kommando kann ich feststellen, was er schon kann und wo er weitere Unterstützung braucht.


    Auch bei den Torleuten ist das Training der richtige Zeitraum, um solche Situationen durch Erklärungen begleitend zu üben, Details zu korrigieren, in Spielformen einzubinden und bei den Abschlußspielen Mut zum Risiko zu geben. Das, was mich noch am wenigsten dabei interessiert ist, ob der Keeper mal ein Tor kassiert. Es ist ja auch nicht jeder Schuß ein Treffer, weshalb man auch nicht immer die Feldspieler dafür rügt. Allerdings kommen Trainer wesentlich besser mit einem erzielten Tor als mit einem Gegentreffer klar.


    Weil sich jedes Spiel ein wenig anderes entwickelt, ist es die Aufgabe seines Trainers, ihn durch abwechselungsreiches Training zu unterstützen. Wer meint, er könne sich das sparen und stattdessen Kommandos ins Spiel hinein zu rufen, der bildet keine Torhüter aus, er bildet es sich allenfalls ein!


    Auch der Torwart lernt im Training fürs Spiel. Doch anders als seine Feldspieler, muß er sich auf ca. 10 - 15 gefährliche Torsituationen konzentrieren. Dafür muß er das Vertrauen vom Trainer und seinen Mitspielern genießen, Denn nur so kann er sich auch bei einem Fehler sofort wieder auf den nächsten Ball konzentrieren. Für den Torwart ist es wichtig, dass er den Ball "begreifen" lernt. Durch die Vorwegnahme einer Entscheidung durch seinen Trainer während des Spiels wird er daran gehindert.


    Für die Analyse ist das nächste Training da. Doch noch vor der eigenen Beurteilung sollte man den Keeper fragen, wie er die Szene gesehen hat. Denn durch seine Beschreibung läßt sich für den Trainer erkennen, wieviel taktisches Verständnis der Keeper besitzt. So kann man sich mit den Details beschäftigen, die dem Keeper noch nicht so klar sind. Wichtig dabei ist die Stärken und Schwächen des Keepers dabei zu berücksichtigen. So kann man Keeper trainierne, die sich auch durch Trainerwechsel kontinuierlich weiterentwickeln. Ich warne ausdrücklich davor, ins Spiel hinein zu rufen. Denn der Keeper wird es machen. Er weiß allerdings hinterher nicht, warum es richtig war.


    Wenn ich nocht nicht alle Leser überzeugen konnte, ich hätte da noch eine Menge an Argumenten auf Lager?!