Kombinationsspiel trainieren

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Nabend allerseits,


    Kombinationsspiel war früher die Stärke meiner Mannschaft. Nun scheint das alles in einer anderen Welt zu sein. Von der F-Jugend in die E-Jugend raufgerückt bekommen wir jetzt laufend die Hucke voll. Pässe werden blind nach vorne verteilt ohne vorher zu schauen ob da jemand ist. Keiner sucht und nutzt die Freiräume mehr. Ich kann es den Spielern nicht mehr vermitteln. Kann mir jemand ein Link einer guten Trainingseinheit zum Kombinationsspiel in der gegnerischen Hälfte geben, oder mir eine gute Übung erklären?


    Vielen Dank schonmal


    (ein frustrierter) Peter

  • komplett jüngerer Jahrgang jetzt in der E-Jugend ohne Altjahrgänge ? Dann erklärt die rein körperliche Unterlegenheit schon einiges. Keine Panik. Ansonsten würde ich viele Kleinfeldspiele nach dem Buch von Horst Wein machen 'Spielintelligenz im Fußball kindgemäß trainieren', schult enorm die Spielübersicht, sofort kaufen. Keine Sorge, ich kriege keine Provision für Werbung :)

  • thomasg
    Genau so sieht es aus! Unser letztes Spiel in der F-Jugend war wegweisend: die gegnerische Mannschaft spielte so dermaßen atemberaubend strukturiert, dass man nur noch mit der Zunge schnalzen konnte. Deren Training würde ich mir gerne mal ansehen! Wir haben in der Quali-Runde den vierten Platz aus sechs Mannschaften gemacht. Hätten wir mal alle Spiele verloren! Wir sind jetzt in einer Gruppe gelandet in der alle anderen Mannschaften entweder den ersten, zweiten oder dritten Platz gemacht haben.
    Ich habe mir gestern eine DVD von Coerver bestellt; das Buch von Wein ist als nächstes dran. Danke auch für den Tipp!


    Peter

  • Ich würde immer wieder kleine Spielformen, auch ohne Tore machen, um Kombinationen zu fördern.
    Immer mit teils deutlicher Überzahl einer Mannschaft.
    Ohne Gegnerdruck lernen die Jungs so erstmal Passspiel und kombinieren sich schön durch das Feld.


    Bei zum Beispiel 12 Spielern würde ich erst mit 9 gegen 3 anfangen. Relativ großes Feld. Wie gesagt. Viereck ohne Tore.


    Im Laufe der Zeit dann verschärfen, kleineres Feld und geringere Überzahl, somit lernt man, wenn die Grundlagen geschaffen sind, auch in "Stresssituationen" ruhig zu bleiben und sauber zu kombinieren.

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • "Bei zum Beispiel 12 Spielern würde ich erst mit 9 gegen 3 anfangen. Relativ großes Feld. Wie gesagt. Viereck ohne Tore."


    und was ist mit den dreien? die laufen dann 10 sekunden hinterher und haben dann frustriert raus, dass sie chancenlos sind und hören auf....
    so würde ich bei dieser spielvariante eher ein kleines feld nehmen, wir sprechen ja von jungen E.


    ansonsten auch immer wieder kleine spielformen auf kleine felder. nicht das laufen und die freien räume sind hier ziel,
    sondern das kurzpassen auf kleinem raum. also 2 gegen 2 mit einem neutralen. 3 gegen 3 mit 2 neutralen...


    allerdings würde ich in der altersklasse eher dribblings, finten und techniken trainieren und das passen nur nebenbei.
    individualausbildung ist hier sicher ratsamer.

  • Kombinationsspiel war früher die Stärke meiner Mannschaft. Nun scheint das alles in einer anderen Welt zu sein. Von der F-Jugend in die E-Jugend raufgerückt bekommen wir jetzt laufend die Hucke voll. Pässe werden blind nach vorne verteilt ohne vorher zu schauen ob da jemand ist. Keiner sucht und nutzt die Freiräume mehr. Ich kann es den Spielern nicht mehr vermitteln.


    Wenn deine Spieler früher besser kombiniert haben als jetzt, dann würde ich dir raten, zunächst heraus zu finden, woran das liegt. Das ist nicht leicht, der Fußball ist sehr vielschichtig, daher denke ich, dass du deine einzelnen Spieler und die gesamte Mannschaft mal sehr genau und möglichst nüchtern beobachten solltest, um dann ggf. auch verschiedene Erklärungsansätze zu haben. Aus der Ferne scheint mir auch die Erklärung am naheliegendsten, dass Ihr jetzt einfach gegen stärkere Gegner spielt als in der Vorsaison. Diese setzen Eure Spieler wahrscheinlich stärker unter Druck und beeindrucken sie durch gekonntes Spiel, so dass sie sich einerseits nicht so entfalten können wie früher und sich darüber hinaus noch weniger zutrauen und so ihr Potenzial nicht ausschöpfen. Das ist völlig normal.


    Kann mir jemand ein Link einer guten Trainingseinheit zum Kombinationsspiel in der gegnerischen Hälfte geben, oder mir eine gute Übung erklären?


    Der Tipp mit Horst Wein ist schon mal sehr gut. Versuche aber nicht, den Rückstand zu schnell aufzuholen, indem du zu viel instruierst, es geht bei Horst Wein tatsächlich darum, dass die Spieler begreifen und verstehen sollen, wann der beste Zeitpunkt für das Abspiel ist, wohin und wann man sich am besten freiläuft, usw. Das will auch alles seine Zeit haben, verschiedene Spieler sind damit, diese Themen zu verstehen, auch unterschiedlich schnell. Und dann kommen ihre persönlichen Vorlieben ja noch dazu. Nicht zuletzt um diese auszuschalten ist es sinnvoll, auch in Kleinstmannschaften zu spielen, d.h. vom 2:2 bis zum 4:4, denn da klappt es einfach nicht, wenn ein oder zwei Spieler nur vorne oder hinten bleiben.


    Neben der Spielintelligenz ist aber natürlich auch die Technik von entscheidender Bedeutung. Wenn ich den Ball schnell unter Kontrolle bringen kann, habe ich einfach mehr Zeit, um mich auf den mich attackierenden Gegner einzustellen. Umgekehrt hat er es am leichtesten, wenn er mich bereits bei der Ballannahme stören kann. Daher ist es wichtig, das Ballgefühl und die Koordination zu trainieren. Koordinations- und Dribbelübungen gehören also auf jeden Fall ins Programm -- ich würde es als Fehler betrachten, wenn du dich hauptsächlich auf die Passtechniken konzentriertest. Sie gehören auch dazu, keine Frage. Aber mindestens ebenso wichtig wie der gute Pass ist die gute An- und Mitnahme, und für letztere braucht man vor allem Koordination und Ballgefühl.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Servus,


    als alter Kurzpassspiel-Fetischist, ist mir da direkt eine Übung eingefallen, habe dazu dann auch ein gutes Video gefunden.
    Fraglich ob man das schon mit den ganz kleinen machen kann (in der U13) funktioniert es hervorragend.


    http://www.youtube.com/watch?v=hP6Z1LwLMhk&list=FLnjL_FJZhVCtPcEh9sdA5Qg&index=2


    Schwerpunkt hier, Ballan- und Ballmitnahme, Passspiel und eben "Spielen und gehen" um ein Kobinationsspiel zu ermöglichen.


    Sofern du es probierst, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen wie es geklappt hat - evtl kann man es nicht allzu lange üben.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Kombinationsspiel war früher die Stärke meiner Mannschaft. Nun scheint das alles in einer anderen Welt zu sein. Von der F-Jugend in die E-Jugend raufgerückt bekommen wir jetzt laufend die Hucke voll. Pässe werden blind nach vorne verteilt ohne vorher zu schauen ob da jemand ist. Keiner sucht und nutzt die Freiräume mehr. Ich kann es den Spielern nicht mehr vermitteln. Kann mir jemand ein Link einer guten Trainingseinheit zum Kombinationsspiel in der gegnerischen Hälfte geben, oder mir eine gute Übung erklären?


    Moin,


    war das Kombinationsspiel tatsächlich ein Kombinationsspiel oder meinst du das (meinen ist nicht wissen) es so war?


    Ich frage das, weil ich hier die Information habe, dass Kinder im F-Alter auf Grund ihres Entwicklungsstandes nicht in der Lage sind, ein Kombinationsspiel aufzuziehen. Das ist laut wissenschaftlicher Studien so nicht möglich, weil sie Geschwindigkeiten nicht bzw. nicht so gut einschätzen können. Deshalb laufen viele Kinder auch einfach über die Straße, auch wenn ein Auto sichtbar und hörbar heranfuhr. Sie timen falsch. Auf den Fußball bezogen ist es so, dass ein Pass in den Lauf meist nicht verwertet werden kann, denn der Passempfänger nimmt diesen meist nicht an und mit, sondern er biegt in vollem Tempo im 90 Grad Winkel ab, um dem Ball zu folgen. Diese Beobachtung deckt sich mit der wissenschaftlichen Erkenntnis und trifft hier bei meinen Beobachtungen eher gen über 90 Prozent der F Kinder zu....und dabei habe ich nur F-1 und 2-Linge beobachtet. Wie immer....-Ausnahmen bestätigen die Regel-....hast du die gefühlten 5 oder max. 10 Prozent solcher Spieler um dich versammelt? Aus dieser Denke heraus stammt mein Eingangssatz...meinst Du oder weisst Du? Ich hoffe du erkennst, dass der Satz rein weg sachlich gemeint war!


    http://www.uni-due.de/~qpd402/alt/texte.ml/Goslar.html


    http://www.zukunft-mobilitaet.…indigkeit-unfall-looming/



    Genau die beschriebene wissenschaftlich bekannte Erkenntnis hat auch der Dfb in seinem Ausbildungskonzept so verarbeitet:


    http://www.dfb.de/index.php?id=511741


    Du wirst dort kein Pass-Kombinationsspiel in der Trainingsonlinebank finden, wohl aber Passspiele...wo man das Passen...den Pass...die Passarten...spielerisch und übungstechnisch in Übungsformen und Spielformen anbietet. Das sind Individualtechniken und Themen. Das Passkombinationsspiel ist eine gruppentaktisches Ausbildungsthema und kommt gem. Dfb-Philosophie erst ungefähr ab der D Jugend auf den Ausbildungstisch. Bis dahin sind die Basics Thema.


    Mit anderen Worten...so ich diese Ausbildungsphilsophie zugrunde lege...kann ich/man sagen, das du in den Themen vorgegriffen hast.


    Frage wäre, ob du oder ein anderer Trainer in den Altersgruppen davor (G und F) die Basics ausreichend lange und oft trainiert hast. Ich spreche vom Dribbling und vom 1:1....vom Zweikampf...von den technischen Variationen.


    Wenn nicht...erklärt das vielleicht das, was du jetzt als Problem ansiehst. Dabei geht auch die Frage einher, warum du es als Problem ansiehst. Siehst du es als Problem an, weil ihr nun Spiele verliert auf Grund der individualtaktischen Unterlegenheit durch -meiner Meinung entsprechend- Trainingsdefizite in den richtigen Altersbereichen....oder....sind das für dich als Ausbilder der nicht so auf Ergebnisse schaut...Aufträge für kommende Trainings zwecks ausreichender Nachbesserung des vermutlich Versäumten.


    Passkombinationstrainings zu früh angesetzt ist für mich -auf Grund der oben geschilderten Ausführungen- verschenkte Zeit die sich später rächen wird. Es ist so, als baute ich ein Haus ohne ein Fundment aus Beton gegossen zu haben. Dieses Haus stünde ein paar Tage gerade und spätestens nach dem nächsten Regen...kippt das Teil in die Schräglage.


    Mal angenommen Eure Gegner so auf Kreisebene -ich spreche also nicht von den Ausnahmetalenten in einer Mannschaft zusammen geführt als Gegner- haben das Dribbeln und das 1:1 und den technischen Pass und die Entwicklung von Spielintelligenz bereits 2 Jahre und mehr ausreichend geübt und dieser Trainer animiert sie nun oben drauf ein Passkombinationsspiel zu bringen...was sich durch Trainings im Bereich "Entwicklung der Spielintelligenz" mehr oder minder auf Kreisebene auch von selbst einstellen könnte....und


    die spielen nun gegen Euch die vorraussichtlich unter Druck kein effektives Dribbling und schon deshalb keinen Zweikampf im 1:1 gehen können....


    WAS FÜR EIN BILD WÜRDE DAS WOHL FÜR DEN FACHMANN BEIM ZUSCHAUEN ERGEBEN?


    Genau! Genau das Bild das du selbst beschrieben hast. Ich prognostiziere, das Euch das Fundment auf Grund von Versäumnissen fehlt. Genau das wäre -so ich richtig liege- dein Auftrag.


    Das könntest du mit breiter Brust nun auch noch nachholen, weil....die E Jugend gem. Dfb-Ausbildungskonzept immer noch nicht die richtige Altersgruppe für das Passkombinationsspiel ist. Das bedeutet übrigens nicht, dass beispielsweise Doppelpässe nicht erlaubt sind....ganz im Gegenteil...wenn sie es tun...muß gelobt werden. Nur großartige Zeitanteile würde ich da nicht drauf verwenden....noch nicht! Gruß Andre


    P.S. Ich hoffe du bist ein Trainer, der mit Kritik umgehen kann, viele können das nicht, leider. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre () aus folgendem Grund: Angabe von Quellen als Link

  • Olympic 1911,


    ich bin jetzt 4 Jahre dabei seit dem 1. Jahr in der E-Jugend meiner Tochter, jetzt 2. Jahr D-Jugend. Wir treffen im Mädchenbereich durch die Jahre immer wieder auf die gleichen Mannschaften, da es immer nur ca. 20 Mannschaften gibt und die Einteilung immer ähnlich ist: Hinrunde 2 Spielklassen (Kreisliga / 1. Kreisklasse), Rückrunde 3 Spielklassen (Kreisliga/1.Kreisklasse/2.Kreisklasse). Man kann also sehr gut Vergleiche zu den anderen Mannschaften hinsichtlich der Spielentwicklung ziehen.


    Wegen dem Kombinationsspiel anderer Mannschaften in der F- oder E- Jugend würde ich mir keine großen Gedanken machen. Das sieht natürlich toll aus, aber entspricht nicht der normalen Entwicklung der Spieler, sondern ist vom Trainer durch Vorgaben aufgestülpt. Die Spieler machen einfach etwas (Abstände zueinander einhalten, Ball passen statt mit dem Ball laufen etc.) was sie als Vorgaben bekommen, ohne selbst zu begreifen warum es funktioniert (Hört sich das blöd an?). Gerade in den Anfangsjahren glaubt man dann, völlig hinterher zu hängen. Aber das verliert sich. Mit zunehmenden Alter kommt ein besseres Verständnis von Raum und Platz auf dem Feld von ganz alleine, und das kann man mit entsprechendem Training (Horst Wein Horst Wein Horst Wein) unterstützen.


    Wir haben in der E-Jugend mal ein halbes Jahr Kreisliga gespielt und gegen den 'Branchenführer' im hiesigen Landkreis 1:6 und 0:8 verloren. Unsere Mädels sind, wie das eben so ist in den ersten Jahren, teilweise zu dritt auf die Bälle gegangen und die haben sich den Ball hin- und hergeschoben und ne gute Raumaufteilung gehabt und haben uns auseinander gespielt. Jetzt haben wir in der Hinrunde wieder gegen diese Mannschaft gespielt, und was soll ich sagen, der Vorsprung ist weg. Spiel auf Augenhöhe.


    Also nicht verrückt machen lassen von den 'Kombinationswundern' in der F-/E-Jugend.

  • Ach ja, bei uns im Trainingsbetrieb hat sich keine Spielform bewährt, wo keine Tore erzielt werden können (also 9:3 oder 5:2 ohne Tore auf Zeit o.ä.). Mache ich nur noch kúrzzeitig als Aufwärmübung. Auch werden Überzahlspiele als 'ungerecht' angesehen. Kann vielleicht damit zu tun haben, das ich Mädchen trainiere, vielleicht ist das bei Jungsmannschaften anders.


    Wir spielen nach der Aufwärmphase viel Kleinfeld von 2:2 bis 4:4 auf alle möglichen Varianten: auf 2 Kleintore, evtl. wie beim Eishokey mit Möglichkeit hinter dem Tor herzuspielen, auf 4 Dribbeltore -die Torlinie muss mit Ball am Fuß überdribbelt werden, keine Schußmöglichkeit- etc. pp. Oder ein Kleinfeld machen, zwei Mannschaften einteilen und als Trainer selbst vorgeben, wieviel Spieler jeweils auf den Platz dürfen, frei variierend während des Spiels Spieler dazu- oder wieder rausrufen. Dann ruhig mehrere Durchgänge machen mit Pausen zwischendurch und gucken, wie sich die Dinge entwickeln. Gestern haben sich die beiden Dreierteams tatsächlich zwischen den Durchgängen zu einer Taktikbesprechung zurück gezogen, ohne das ich irgendwas in der Richtung vorgegeben habe. Das hat mich echt umgehauen. Nach zwei engen Durchgängen gab es im dritten Spiel ein 5:0, also haben die Spielerinnen der einen Mannschaft eindeutig was gelernt über die Raumaufteilung.

  • Man kann die Überzahlspielchen für die Unterzahlmannschaft auch "gerechter" machen, indem man Sonderregeln einführt, z.B.
    Eine Ballkontaktbegrenzung für die Überzahlmannschaft, während die Unterzahl frei dribbeln darf.
    Ein längliches Spielfeld, bei dem die Unterzahlmannschaft durch geschicktes Lenken und Passwege verstellen eine Gleichzahl herstellen kann (gut zum Pressing üben ab D/C-Jugend)


    Ansonsten fand ich in den jüngeren Jugendmannschaften immer das Trainieren von gruppentaktischen Mitteln hilfreich, z.B. das 1v1 durch einen Tunnel mit 2 Doppelpasspartnern (1 Kontakt) links und rechts, die natürlich anspielbar sein müssen und am besten in den hinteren Fuß angespielt werden, weil er Pass da leichter verarbeitet werden kann. Wenn diese dann im Mini-Spiel (z.B. 2v2) an den Kopfenden (Doppelpass in die Tiefe und klatschen lassen) und an den Seiten (seitlicher Doppelpass, vorher am besten Diagonaldribbling mit Gegenspieler Richtung Doppelpasspartner, um sich den Raum aufzuschließen, in den der Doppelpass dann kommt) postiert werden, werden sie auch in Spielsituationen als sinnvoller ÜZ-Spieler integriert, die auch nicht ungerecht sind, weil sie als Neutrale ja für beide Mannschaften da sind.


    Vergessen: So früh wie möglich das Reden fordern. Kommandos wie "Doppel!" oder "Nochmal!" oder "Klatsch!" gehören so früh wie möglich geübt und als selbstverständlich ins Spiel übernommen, weil die Umgewöhnung einer stillen in eine sprechende Mannschaft verdammt zeitaufwendig ist, wie ich gerade erfahren muss... Meine eigene kleine Theorie dazu ist, dass man die Kommandos der Profis im Spiel aufgrund der Stadionatmosphäre leider nicht hört und damit dieses Verhalten der Vorbilder nicht nachgeahmt wird, deshalb könnte man sich auch mal überlegen, zu einem Training einer höheren Männermannschaft zu gehen, damit die Spieler mal hautnah miterleben, wie laut es auf dem Platz eigentlich sein soll. Aber jetzt schweife ich ab :D


    Edit2 (haha): Um das Doppelpassverhalten ins Spiel zu integrieren (Frage: Wo kommt der Doppelpasspartner im Spiel her?!), habe ich mal versucht, im Abschlussspiel eine Regel "Dribbler und Passer" zu spielen. Dribbler haben unbegrenzte Ballkontakte, aber der nächste angespielte Spieler ist ein "Passer" und darf nur direkt weiterpassen, d.h. Doppelpass oder Pass zum Dritten, der dann wieder Dribbler ist. Der Torwart ist immer Dribbler und der von ihm angespielte Spieler auch. Bei einem Ballgewinn ist der erste Spieler Dribbler oder er passt direkt und macht damit den zweiten Spieler zum Dribbler. Klingt kompliziert, aber nach ein paar Minuten läuft das Spiel in spielnaher Gleichzahl (oder mit Neutralen) schon ganz gut.

    2 Mal editiert, zuletzt von DaddlnZockn ()

  • So früh wie möglich das Reden fordern. Kommandos wie "Doppel!" oder "Nochmal!" oder "Klatsch!" gehören so früh wie möglich geübt und als selbstverständlich ins Spiel übernommen, weil die Umgewöhnung einer stillen in eine sprechende Mannschaft verdammt zeitaufwendig ist, wie ich gerade erfahren muss


    Interessant, leider weiß ich wenig darüber und stoße auch auf wenig Informationen.
    Deshalb mein Nachhaken:
    Wie sieht die Förderung der Kommunikation zwischen den Spielern dem jeweiligen Alter entsprechend idealerweise aus?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich habe das auch eher aus Spielbeobachtung (z.B. meiner Lehrprobe in Oberhaching mit der C-Jugend von 1860, die den Ball immer mit einem kurzen "JA!" gefordert haben) und Lektüre (z.B. den Klatsch-Dreh-Kommandos von Hasenpflug, die man übrigens auch bei Schalke 04 im Jugendtraining hört) zusammengereimt und erweitert, wie ich es für richtig halte.


    1. Mit jedem gruppentaktischen Mittel gleich das passende Kommando mitüben, damit es in Fleisch und Blut übergeht. Es kommt sonst immer wieder vor, dass Mitspieler unvorbereitet angespielt werden, weil sie sich nicht freigelaufen und den Ball gefordert, ihn also haben wollen.


    2. "Hier" und das Rufen des Namens des Mitspielers finde ich unbrauchbar. Lieber rufen, wohin der Ball soll, also "Seitenwechsel!", "Links", "Rechts", "Hinter", "Außen", "Steil", wie auch immer.


    3. Dazu gehört später auch das Anzeigen der Richtung mit dem Arm/Finger beim Freilaufen, gerade beim Einüben von Steilpässen auf dem Großfeld, aber auch um z.B. dem Mitspieler mit Rücken zum Spielgeschehen die weitere Spielrichtung anzuzeigen, wenn man einen freien Mann sieht, den er nicht sehen kann)


    Wie man das "altersgerecht" einführt, ist schwer zu sagen. Ich sage pauschal, dass man es so früh wie möglich einfach versuchen sollte, sobald man ein mannschaftliches Zusammenspiel erwartet. So lange wir nämlich nicht Gedanken lesen können, ist es immer gut, zu wissen, was der eigene Mitspieler vorhat. Dann kommt es seltener vor, dass jemand vor einem Doppelpass wegläuft, während er gerade angespielt wird.
    Und wenn man mit einem Kommando wie "Doppel!" ein komplexes taktisches Vorgehen (Freilaufen - Locken - Doppelpass - Tempo anziehen) auslösen kann, sollte man auch versuchen, die Spieler so früh wie möglich darauf zu polen. Wenn sie den Sinn des Doppelpasses begreifen, verstehen sie das passende Kommando sicher auch.

  • Hallo zusammen,


    bevor es hier in den ganzen Beiträgen untergeht möchte ich noch zum eigentlichen Thema schreiben, dass ich völlig Andres Meinung bin. Das Kombinationsspiel sollte in der F/E noch nicht das Thema sein, das ich explizit trainieren lasse. Tue ich das kann das KURZFRISTIGEN Erfolg in Form von gewonnenen Spielen bringen und es lässt den Trainer zunächst in einem hellen Licht erscheinen.


    Für den eigentlichen und LANGFRISTIGEN Erfolg, der Ausbildung der Spieler, ist das aber nicht förderlich. Ich möchte nicht noch näher darauf eingehen, da Andre auch schon nützliche Links aufgeführt hat. Jeder kann sich damit ganz genau auseinander setzen. Sowohl auf der DFB-Seite, als auch allgemein im Netz gibt es dazu jede Menge Informationen.


    open-minded: eigentlich ist das jetzt off-topic, da es hier um ein anderes Thema geht, aber ich antworte mal trotzdem. ;) Anfangen kann man die Förderung schon damit, dass man z. B. bei Passformen fordert, dass der Empfänger vorher mit Namen angesprochen wird. Je nach Altersklasse ( Schwierigkeitsgrad ) kann man es noch dadurch steigern, dass der Passempfänger vor Ballan- und Mitnahme bereits den nächsten Empfänger benennt. Somit muss jeder sehr konzentriert sein und auch die nächsten Optionen im Auge behalten und nicht nur auf den Spieler in Ballbesitz achten.


    Dann gibt es noch das klassische "Dreh- und Klatsch" Spiel, in dem z. B. ein Stürmer mit Rückem zum gegnerischen Tor angespielt wird und vom Passgeber je nach Situation ( Verteidiger in unmittelbarer Nähe oder nicht ) das Kommando "Dreh" oder "Klatsch" bekommt, damit er weiß wie er sich verhalten soll. Er kann die Situation im Rücken nicht immer im Voraus wahrnehmen. Bei Klatsch lässt er den Ball auf den Passgeber zurück prallen und läuft sich wieder frei. Bei Dreh hat er die Zeit den Ball in Spielrichtung an- und mitzunehmen.


    Man kann natürlich teamintern jede Menge Kommandos vereinbaren. Zum Beispiel auch das einfache "Doppel", bei dem der Passempfänger sofort weiß, dass der Geber den Ball als Doppelpass zurück erwartet. Oder auch das simple Anzeigen durch Handzeichen an den Passgeber, ob man das Anspiel in den Fuß oder einen bestimmten freien Raum möchte.


    Das sind nur einige Beispiele für die Kommunikation in der Mannschaft. Da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Übungen dazu kann man auch selber erstellen. Ich habe jetzt nicht gegoogelt, aber auch im Netz gibt es dazu sicher einige Beispiele.


    Aber wie eingangs schon erwähnt: alles der Altersklasse entsprechend angepaßt ;) !

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • eigentlich ist das jetzt off-topic,

    stimmt, danke jedenfalls an "DaddlnZockn" und "Toto2" für die Info´s.


    Werde neuen Thread über dieses Thema eröffnen.


    Evtl. könntet Ihr da euer Wissen dann "volllegaltopic" nochmal reinkoppieren?!


    Merci


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Da einige schon in die Richtung gepostet haben, halte ich mich mal ganz bewusst kurz. Der letzte Satz im zweiten Posting des Threaderstellers deutet für mich aber auf die Grundeinstellung hin, offen in alle Richtungen zu sein. Find ich gut und will daher auch meinen Senf dazu geben. Allerdings ohne Umschweife und ohne Zuckerwatte.


    @Olympic
    Schau nicht zu viel auf andere. Die können ganz andere Voraussetzungen wie Du haben. Konzentriere Dich auf Deine Spieler.


    In der F braucht es oftmals lediglich zwei Spieler mit schon gut entwickeltem Spielverständnis und es sieht von außen insgesamt strukturiert aus. Muss gar nicht mal so trainiert sein. Zwei solcher Spieler und Du könntest die ganze Woche Purzelbäume üben. Es würde vermutlich beim nächsten Spiel kein Unterschied bemerkbar sein.


    Bis zur E ausschließlich Fokus auf die Entwicklung des einzelnen Spielers. Spiele sind keine Lernzielkontrolle sondern zweite/dritte Trainingseinheit. Bei Spielanalyse nur auf individualtaktische Verhaltensweise achten. Hier nicht zu viel erwarten oder gar verlangen.


    Ab D auf dieser Basis weiter schulen und verfeinern. Jetzt kommen gruppentaktische Elemente hinzu.


    Ab C auf dieser Basis weiter schulen. Gruppentaktik wird vom Ansatz her vermehrt zum Schwerpunkt.


    Ab B auf dieser Basis weiter schulen. Jetzt kommen mannschaftstaktische Elemente hinzu.


    Ab A kommen alle Elemente zum Tragen und müssen weiter geschult werden.


    Wenn vorher etwas von den nicht geschulten Dingen im Mannschaftsverbund klappt: Astrein. Freuen und mitnehmen. Das Ziel für meine Altersgruppe ( siehe oben ) bleibt aber bestehen. Dinge wie Kommunikation untereinander können da sehr schön mit integriert und aufgebaut werden. Hilft Dir ab D bei der Gruppentaktik.


    Aber Passkombi fürs Spiel in der E ?? Lass ich als Frage mal so stehen...

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die vielen ermutigenden Antworten. Es scheint jetzt tatsächlich der Fall zu sein, dass die Spieler anderer Mannschaften so weit sind, dass es für uns sehr schwer wird unser Spiel so wie wir es in der F-Jugend gemacht haben zu entwickeln. Ein Spielaufbau ist schwer möglich und vor allem: der Ball rollt nicht mehr so. Wir hatten Szenen in der F-Jugend wo die Mittelfeldspieler sich allesamt günstig postierten, es gab gelungene Doppelpässe und Seitenwechsel. Dies lässt der Gegner mittlerweile nicht mehr zu aber unsere sind nicht mehr in der Lage sich vom Gegner zu lösen und vor allem um sich dorthin zu postieren wo sie gebraucht werden. Stattdessen macht der Gegner es jetzt vor unserem Tor. Es steht immer jemand da wo er gebraucht wird, er bekommt den Ball und braucht den nur noch reinschieben. Meine können es nicht mehr. Was sicherlich auch noch eine Rolle spielt, ist dass wir neue unerfahrene Spieler haben denen einfach die Praxis und die Übung fehlen. Die schwächsten Spieler kommen bei mir in den Sturm (das motiviert sie auch noch) da können sie keinen Schaden anrichten, die intelligenten Spieler in die Abwehr.


    Ich gestalte das Training nahezu komplett nach DFB.net oder auch ein bißchen Soccerdrills. Ich bin ein fanatischer Anhänger der Beidfüßigkeit. Auch wenn nicht alle Kinder dies mögen, aber nahezu jede Übung wird auch mit dem schwachen Fuß gemacht. Zwei Kinder erkennen hier auch die Notwendigkeit und man merkt, dass es auch in ihrer Freizeit üben; einer ist mittlerweile mit seinem schwachen rechten Fuß fast genauso stark wie mit seinem starken linken. Das macht Spaß!


    1:1 Übungen sind bei unserem Training extrem ausbaufähig und ich werde mich jetzt darauf konzentrieren, vielen Dank auch für die Links und die DFB Broschüren. Wir machen öfter eine bekannte Pass-Übung die heißt Patience (Geduld) glaube ich. Diese Übung machen die Kinder gerne und auch gut, weil es wirklich Spaß macht, wenn diese Übung flüssig läuft - jeder hat was zu tun und trägt seinen Teil dazu bei. Die werden diese Youtube-Übung lieben!


    Peter (nicht mehr so frustriert!)

  • Was noch unbenannt ist ...es könnte auch einspielen, dass man als geschlossener F Jahrgang in die E als Jungjahrgang ging und nun auf E 1 Teams oder auch E Teams im zweiten Jahr trifft. Wenn dem so oder auch so ist, wäre auch hierauf ein Gedanke der Akzeptanz und Geduld auf unabänderliche Vorgänge für die ein Trainer nichts, sehrwohl aber das System was könnte. Gruß

  • als alter Kurzpassspiel-Fetischist

    Ich bin ein fanatischer Anhänger der Beidfüßigkeit.

    Immer schön wenn man merkt, man ist nicht allein :D


    Praktischer Tipp noch zur Beidfüßigkeit. Auch und gerade im Spiel ( Freundschafts- / Punktspiel, Turniere usw. ) Linksfuß rechts und Rechtsfuß links aufstellen. So setzen sie auch immer häufiger unter Gegnerdruck ihren schwachen Fuß ein.
    Beidfüßigkeit ist so ein Thema für sich. Traurig was man da manchmal zu sehen bekommt ;(