Schwarmintelligenz im Team

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  • Ich habe in diesem Thema schon lange mitgelesen, bisher aber nichts geschrieben. Aber es juckt mir doch in den Fingern.


    Schon seit Beginn des Fußballspiels und anderer Sportarten, bei denen eine Mannschaft einem Spielgerät hinterherrennt und dieses in ein Tor oder Ziel versenken muss, haben Anthropologen die Ähnlichkeit zur frühgeschichtlichen Jagd hervorgehoben.


    Das hat aber leider null mit Schwarmintelligenz zu tun, sondern mit einer Gruppe (oder Rudel) bei der Jagd. Dabei haben verschiedene Individuen unterschiedliche Aufgaben in einem Team zu erledigen - in einem Wolfsrudel ebenso wie in einem Sportteam. Der Mensch ist kein Schwarmtier, sondern ein Individualist im Kontext einer Gruppe oder Gemeinschaft. Das macht Teamsport für uns so interessant.


    Trotzdem ist das Thema insgesamt sehr interessant!!!

  • intelligente Fußballschulung (Zur Schulung zähle ich nicht nur das Training, sondern auch die Punktspiele) sollte das Ziel haben, wache Spieler zu erzeugen. Mit dem Begriff 'wacher' Spieler meine ich, das ein Spieler in der Lage sein sollte, ohne Steuerung von außen sinnvoll auf Spielsituationen zu reagieren. Habe ich lauter 'wache' Spieler auf dem Platz, habe ich ein Gebilde, das in der Außenwahrnehmung in etwa so rüberkommt wie ein gemeinsam agierender Schwarm. Ich finde daher den Begriff Schwarmintelligenz ganz passend.


    Es versteht sich von selbst, dass ein Joysticktrainer es nicht schaffen wird, seinen Spieler 'wach' zu bekommen, da er ihm erst gar nicht die Möglichkeit gibt, eigene Entscheidungen zu treffen. Für das laufende Spiel ist also klar, wie man sich als Trainer verhalten sollte = möglichst defensiv und möglichst wenig in Erscheinung tretend.


    Die Frage, wie man im Training auf den 'wachen' Spieler hintrainiert, ist weit schwieriger. Es gibt wie ich finde gute Leitbilder, ganz oben sei erwähnt das einschlägige Buch von Horst Wein 'Entwicklung der Spielintelligenz'. Was Horst Wein zur Trainingsgestaltung vorschlägt, finde ich hervorragend. Die sogenannten kleinen Fußballspiele sind ein Riesenunterschied zum Jugendtraining früherer Tage. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern (ich bin 46 Jahre alt) im Training jemals z.B. 4:4 auf 4 Tore gespielt zu haben, dafür gab es bis zum Erbrechen statische Passübungen.


    In einem anderen Thread wurden schon mal andere Methoden angesprochen, die Spieler 'wach' zu bekommen. Z.B. farbige Tafeln hochhalten, nach denen die Spieler gewisse Aktionen ausführen sollen anstatt ihnen direkt zuzurufen was sie machen sollen.


    F.B. spricht davon, wieder einen neuen Weg zu gehen, ohne im Detail Übungen erklären zu wollen.


    Wie ist es F.B., magst Du uns nicht zumindest mal einen Brocken hinwerfen, damit man sich darunter etwas vorstellen kann ?


    Keine Sorge, ich will das ganze nicht verallbern. Ich würde sicherlich nicht im Training Spielformen von Horst Wein anwenden und fast jeden Tag auf Soccerdrills einmal durchschauen,wenn ich nicht auf der Suche nach vernünftigen Angeboten und Alternativen für das Training wäre. Aber diese Diskussion ist doch sehr theoretisch, die Frage die mich interessiert ist aber auch: kann ich davon was in mein Training für eine durchschnittlich begabte Dorfmannschaft einbauen ? oder ist es nur etwas für eine Leistungsmannschaft mit entsprechend begabten Kindern und 4 x Training die Woche ?

  • Wenn man Fussballspiele nicht filmt, sondern lediglich fotografiert, stellt man auch in der E und D Jugend von Leistungsmannschaften fest - mindestens bei uns ist das so - dass oft nur ein Spieler aktiv auf den Ball konzentriert und in Bewegung ist, währenddem seine Kollegen temporär das Geschehen beobachtend rumstehen ohne selber aktiv was zu tun, oder sie wirken gar völlig weggetreten.


    Wenn man diese "stroboskopischen" Fotos den Spielern zeigt, haben praktisch alle eine AHA-Erlebnis, resp. ist ihnen ihre Verhalten so meistens nicht bewusst und sie können kaum glauben, dass diese Fotos sogar während den als lebhaft empfundenen Phasen der Spiele geschossen wurden.
    Dem jeweils Ballführenden wird so intuitiv klar, dass er zu stark auf den Ball konzentriert ist ohne seine Spieler zu sehen. Seine Mitspielern sehen, dass sie mit dem Spieler keine GEMEINSAME Aktion teilen, sondern meist erst mal abwarten, um dann erst 1-2 Sekunden später, also zeitverzögert, auf dessen Handlungen zu reagieren.


    Eine anschliessende GEMEINSAME, völlig offene Diskussion darüber, was man z.B. bei Ballkontakt GEMEINSAM machen könnte ist, dann oft ein guter Anfang, um sich mit den Jungs langsam ans Thema "Schwarmintelligenz" heranzutasten.
    So ganz nach dem Motto: "Willst du dass deine Jungs Schiffe bauen, dann zeige ihnen das Meer".

  • Andre
    Das mit dem Fotografieren in der E (Leistungsteams), sonst ab D. Einfach mal machen und schauen wie das beim Team und ev. Eltern ankommt.
    Wir (Leistungsverein) beginnen aber schon in der F mit kognitiv/koordinativen Uebungen und möglichst früh Spieler zu haben die nicht nur "wach" sind, sondern auch ein möglichst variantenreiches Bewegungs- und Kreativportfolio abrufen können.

  • schwarmintelligenz = schmarnintelligenz sorry aber den eindruck bekomme ich immer mehr .....
    erklär doch bitte nochmal für mich dummen, wie der begriff sich aufschlüsselt und was genau du damit ausdrücken möchtest.....
    warum nimmst du eigentlich einen begriff der das was du ausdrücken möchtest garnet wirklich widerspiegelt....


    im ernst dieser begriff passt zu dem was du hier , leider nur ansatzweise beschreibst, keinen Meter und nur weil dieser begriff dir persönlich so toll erscheint, macht es ihn net sinnvoller, für das worauf du hinauswillst.... unterliegst du etwa einer art geltungsbedürfniss das du an etwas scheinbarem neuen interessiert bist und dafür bekanntes in eine neue hülle kleiden musst.... ?!

  • Auf die Gefahr hin, dass es schon benannt wurde. Zwei Fragen in die Runde:


    Erste Frage: Schwarmintelligenz. Könnte man bei einem Minikickerspiel nicht davon sprechen, weil man es dort durch intuitives Handeln der Kinder nahezu bei jeder Aktion sieht ? Als Stichwort sei hier die allseits bekannte "Rudelbildung" oder "Knäuelbildung" am Ball genannt.


    Und darauf folgt die zweite Frage: Warum in aller Welt versuchen dann soviele Trainer durch Instruktionen gerade dieses Verhalten auf Teufel komm raus wieder auszutreiben ?????
    Um später dann verzweifelt zu fragen, wie man so ab ältere D effektives Umschalten ( kollektives Handeln von Mannschaftsteilen mit gleicher Zielsetzung ) hinbekommt. Genau hiervon ist doch die Rede oder ?( Mit dem feinen Unterschied, dass es im günstigsten Fall aus der Mannschaft selbst entsteht und nicht bewusst von außen gesteuert oder reguliert wird ?


    Dann wäre ich wieder bei meinen Minikickern...

  • Steini
    SI beinhaltet - auf die Ausbildung bezogen - geführt angeleitete Entwicklung und zielgerichtete Nutzung der kollektiven Intuition zur Erarbeitung und Verankerung spontan auf Grund bestimmter Situationen abrufbarer Kollektivmuster.
    Wenn man die Kids einfach machen lässt, kann sich sich natürlich auch zufällig was in die Richtung entwickeln. Richtung und vor allem die Entwicklungsgeschwindigkeit sind dabei aber eher zufällig.
    Das Ziel der ENTWICKLUNG der SI ist ein Prozess der überall - entsprechende Grundlagen vorausgesetzt - zuverlässig mit einer gewissen Erfolgsgarantie umgesetzt werden kann.


    Gringo
    Ich werden vielleicht mal am Ende der Reise auf deinen Kommentar zurückkommen. Momentan glaube ich nicht, dass du bereits das Ganze überblickst, um das mit dem Namen final geklärt zu haben. SI ist nicht so einfach wie "Doppelpass" oder "Viererkette". Ausserdem sprechen wir im Moment vor allem von der ENTWICKLUNG der SI. SI in der finalen Ausprägung, wie mir das vorschwebt, ist auf freier Wildbahn noch nirgends zu beobachten. Aber es wird dem Verhalten von Schwärmen nahe kommen. Wenn du es dann mal siehst, können wir wieder reden.

  • Zur Veranschaulichung:
    Die Konzepte "Umschalten" oder "Viererkette" sind taktische Elemente bei denen das Kollektiv oder teile davon in kürzester Zeit GEMEINSAM und ORCHESTRIERT auf eine ganz bestimmte Situation reagieren sollten.
    SI versucht die kollektive ESSENZ dieser - auf wenige einfache und eher statischen Standardsituationen zugeschnittenen Standardmuster so zu erfassen und zu fördern - dass sie in jeglichem spielerischen Kontext re-interpretiert und neu angewendet werden können.
    Damit geht es bei SI nicht mehr um das repetitive Einüben von Standardsituationen (klar machen wir das auch noch, aber ausserhalb des SI Kontextes), sondern primär um die Förderung der kollektiven Fähigkeit in bedeutend mehr SITUATIONEN des flüssigen Offensiv- und Deffensiv-Spiels als Kollektiv zu handeln und den damit überforderten, immer noch mental statisch denkenden Gegner zu überraschen und auszuspielen.

  • Erste Frage: Schwarmintelligenz. Könnte man bei einem Minikickerspiel nicht davon sprechen, weil man es dort durch intuitives Handeln der Kinder nahezu bei jeder Aktion sieht ? Als Stichwort sei hier die allseits bekannte "Rudelbildung" oder "Knäuelbildung" am Ball genannt.


    Sehr gut!


    Hierzu mal ein Link aus alten Tagen der vom damaligen Thema genau in diese Richtung ging. Übrigens hatte ich genau das damals Herrn Peter Schreiner geschildert , der dazu eigentlich Stellung nehmen wollte, weil er das sehr interessant und wichtig fand. LEIDER, hatte er dazu dann doch zu wenig Zeit. Hier der Link:


    Das Eins gegen Eins...der Zweikampf ist die Grundlage für Manndeckung/taktische Ausrichtung bei der F? Mir ist eine Alternative eingefallen, Eure Meinung ist mir wichtig.


    aber auch dieser spielt da hinein....


    Der Trainer sollte wissen, was ballorientiertes Spiel bedeutet und das schon in der F, um das Konzept verstehen zu können, ohne es ggf. anzuwenden!


    Vielleicht für FB auch interessant, denn....der Grundgedanke ist im Prinzip der Selbe.


    Ich schrieb hier irgendwo im Thread, dass ich meine, dass der Grundgedanke -egal wie FB ihn nun benannt hat- nichts neues ist. Für mich geht das in die Richtung


    -weniger die Spieler in die Pressjacke von Vorgaben stecken
    -Spielintelligenz fördern...vielleicht ala Horst Wein (u.a. Dfb-Berater und Berater des spanischen Fußballs)


    und das geht eindeutig in die Richtung, die das Ausbildungskonzept des Dfb seit Jahren einfordert bzw. empfiehlt.


    Deshalb stehe ich aus zu FB`s Gedanken und finde die interessant bis eher unterstützend, wenn ihr versteht was ich meine.


    Diskussionsgrundlage...bzw. eine weitergehende Diskussion in dieser Sache ist für mich nicht, wie er das benennt, sondern eher die Frage, in wie weit es wichtig ist, ein Team und damit auch den Einzelspieler...denn viele Einzelspieler bilden ein Team zu benötigen. Brauchen wir den Egospieler oder benötigen wir ihn nicht. Und wenn wir ihn benötigen, ist das dann ein Aufruf dazu, den "Schwarmspieler" auszubilden oder von allem ein bischen oder heisst das, dass wir reglementieren sollten wie es viele Trainer am Rand tun oder lassen wir den Egospieler -so wir ihn brauchen und wollen- auch so wie er ist?


    Und auch die Frage -zurück auf den von mir geposteten Link- ....wie dumm es doch ist -so es wichtig wäre das ebend nicht zu so zu tun!- den G-Lingen dieses "Schwarmverhalten" ein paar Jahre lang unter Zwang abzugewöhnen!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • Unabhängig davon, welche Überschrift angemessen ist und wer das Konzept wann zuerst erwähnt hat, klingt es für mich wie ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bleibe mal bei der Abkürzung SI, denn die passt ja praktischerweise sowohl auf Spielintelligenz als auch auf Schwarmintelligenz.


    Am spannendsten ist dabei für mich, WIE man die SI seinen Spielern beibringt, bzw. wie man die optimalen Rahmenbedingungen schafft, dass die Spieler sich diese Fähigkeiten selbst aneignen. Im Moment sehe ich auch großen Überlapp zu Horst Wein, und der hat ja auch schon konkrete Hinweise gegeben. Der Knackpunkt ist dabei, dass nicht nur stumpf bestimmte Verhaltensmuster antrainiert werden, sondern dass die Kinder in die Lage versetzt werden, in neuen Situationen intelligent zu agieren. Und das nicht nur individuell, sondern im Team.


    Aber wie trainiere ich so etwas? Aktuell würde ich versuchen, den Kindern permanent wechselnde Spielsituationen zu bieten. Also viele Spielformen, permanent wechselnde Provokationsregeln, viel Rotation. Ich stelle mir vor, dass die Kinder so einerseits daran gewöhnt werden, ständig wechselnden Herausforderungen gegenüber zu stehen. Außerdem bauen sie so einen Fundus von "Erfahrungen" auf, so dass auch neue Situationen jeweils nur ein klein wenig von etwas abweichen, was sie schon mal ausprobiert haben. @FB's Idee scheint mir zu sein, dass noch mehr zu kanalisiereren, d.h. das Lernen noch effektiver zu machen. Wer hat eine Idee, wie?


    Grüße
    Oliver

  • Worin unterscheiden sich Schwarmintelligenz und Spielintelligenz?


    U.a. vor allem in der Reaktionsgeschwindigkeit nicht nur in der mentalen Analyse, sondern auch in der unmittelbaren physischen Reaktion - sprich aktiven körperlichen Handlung - JEDES EINZELNEN des Kollektivs im Sinne unmittelbarer Reaktionen auf bestimmte Situationen, Konstellationen und Reize.
    Salopp gesagt beschränkt sich die Entwicklung der Spielintelligenz heutzutage noch primär aufs eigentlich Fussballspielen.
    Schwarmintelligenz fördert und setzt entsprechende kognitive, kommunikative und vor allem organisatorische Fähigkeiten voraus, welche - wiederum salopp gesagt - die Entwicklung von Spielintelligenz auf einem abstrakteren, kollaborativeren und zielorientierterem Level als dem "blossen" Fussballspielen zulässt. Dieser abstrakte Rahmen lässt sich dann wiederum auf bedeutend mehr taktische Elemente übertragen, als dies im Rahmen der "klassischen" Ausbildung möglich ist. Nicht zuletzt lassen sich Fortschritte der SI besser beobachten, messen und statistisch erfassen als schwammig formulierte "Spielintelligenz".

  • Ich merke an, das FB`s Ausführung eine Meinung sind...seine Meinung.


    Hier gibts auch andere Meinungen, die keine Wissenschaft sind ;)


    Spielintelligenz und alles was damit zu tun hat, ist ein Thema. Dazu gesellen sich andere Themen wie z.B. die Viererkette, das Verschieben, verteidigen im Raum usw., usw.,. Das alles zusammen ergibt einen Kuchen. Dieser Kuchen entsteht aus einem Rezept (Ausbildungskonzept) und in diesem Rezept ist auch das was FB beschreibt beinhaltet....wenn man es denn kennt, verstanden hat und versucht umzusetzen und zwar von der G bis zur A.

  • Na ja, Andre, wenn du schon genau weisst, was ich meine und es das alles schon gibt was ich sage, muss ich ja hier auch nicht weiter ausholen.
    Es wundert mich einfach, dass sämtliche Mannschaften, das was ich meine, sowohl im Training als auch an den Spielen scheinbar immer verstecken wenn ich auf den Platz komme. Mindestens habe ich davon noch nie was gesehen ;)

  • FB, nicht das wir uns falsch verstehen.


    Ich bin der Meinung, dass ich verstanden habe was du hier geschrieben hast.


    Ich bin der Meinung, dass das große bis identische Parallelen zum Dfb-Konzept hat, das ja bei genauerer Hinsicht auch kaum von den Trainern/Vereinsführungen beachtet wird. Das wird meist nicht kontrolliert.


    -wir sehen doch bei jedem Spiel, wie sich Trainer verhalten
    -ich bekomme wöchentlich mit, was Trainer beim Training so abweichend vom Konzept tun
    -da wird mit einer C Jugend Lauftraining gemacht, da werden Spieler auf Positionen festgespielt (keine Rotation), da werden wegen Nichtigkeiten keine Abschlußspiele prakiziert
    -da kommen Spieler in der A an, die noch nie etwas vom Ballablaufen auch nur im Ansatz gehört haben
    -da werden Dinge abverlangt, die jahrelang nicht oder nicht ausreichend trainiert wurden und das meistens nach irgend einen Standard auf das Thema beachtet zu haben ....und und und


    Das alles sind für mich Abweichungen vom Dfb-Konzept die allesamt zu einem Ergebnis führen, das wir alle als Wissende dann sehen.


    Der wissende Trainer erhält in der A -so er nicht selbst ein "Schuldiger" ist, Spieler die nicht auf dem Level eines A Spielers sind und er kann mühevoll -so er es denn erkennt und ebend Wissender ist- nacharbeiten.


    DAS ist das Bild das ich sehe und du soeben benannt hast. Das geht bei den Minis los, wo das "Schwarmverhalten" oftmals direkt bis zur D oder C abgewöhnt wird zum Wohle von "Positionen halten". Dann wird -siehe Link- ....mühevoll -wenns gut läuft- von einem moderner denkenden Trainer das Manndeckungssystem - das von spätestens der F bis zur D unter oftmals Gewalt (lautes Gebrüll und falsche angewiesene Taktik) antrainiert wurde - ....wieder abtrainiert. Tja und das deckt sich -nochmals- mit dem von dir soeben beschriebenen Verhalten das wir auf den Plätzen sehen. Und ja, ich definiere es passend zu Deinem Thema. Das hängt alles zusammen.


    Also nochmals....ich gebe dir recht in deiner Beobachtung. Ich finde deinen Gedankengang interessant bis gut. Ich glaube ihn verstanden zu haben. Ich erkenne halt, dass das nicht neu ist und stark mit dem im Link angegebenen Thema zusammenhängt. Vielleicht ist dein Thema/deine Denke noch tiefgreifender, das möchte ich nicht absprechen. Gruß


    P.S. Im Sinne von -"Spielen lassen"...was für mich damit auch zusammen hängt...wünsche ich dir ein gutes Händchen. Vielleicht hast du in einem "Bezahlverein" der scheinbar ein gutes Trainerteam aufweist...die Möglichkeit hier Einfluß zu nehmen. LEIDER werden das viele da draussen nicht haben. Die Hoffung für mich ist, das einzelne Trainer das was du propagierst...das was damit einhergeht, ...das was es beinhaltet (für mich letztlich die Entwicklung von Spielintelligenz als ein Puzzelteil der Ausbildung...und ja ich weiss, das es für dich mehr ist....tiefgreifender ist)....das was es im Ergebnis sein könnte....es für sich und ihr Team versuchen so umzusetzen.

  • @andre/FB: Apropos "schwammig" - es mag etwas Richtiges u. auch Wichtiges gemeint sein, aber ich begreife einfach weiter nicht, was man mit dem Wort Schwarmintelligenz (vs Spielintelligenz) hier besagen will. Der Neologismus stammt von Schätzing, ist begrifflich definiert gemäß dem, was man sonst nachlesen kann... ja, man sagt (nur im übertragenen Sinn?), jemand schwärme für wen o. etwas, Musil's "Die Schwärmer" sind eine aufschlussreiche Inszenierung des Autors des Romans "Der Mann ohne Eigenschaften", der auch manch Input bzgl. menschenmöglicher SI leisten mag, aber der Bogen vom etwaigen Schwarmverhalten von Menschen zu einer ihnen dadurch eröffneten höheren o. besseren Intelligenz wäre doch erstmal in Abgrenzung zu Schätzing als Original (folglich mit begrifflichem Hoheitsrecht) definitorisch zu schlagen, bevor wir dann - im 2. Schritt - diese vermeintlich existente SI aufs Fußballspiel beziehen, oder?


    Dass das Bremer Straßenexperiment unter wiss. Leitung nachwies, dass es keinerlei SI in Menschenmengen geben dürfte, wäre dann die nächste Hürde, die es "klar u. distinkt" zu überwinden gölte, vgl. o.g. "Der Hering im Menschen". Da wird m.E. das bisher fantasiereich Vorgetragene widerlegt bzw. nahelegt, dass evtl. ein sehr interessantes o. auch zielführendes Phänomen von Sozialverhalten in seiner als "geistig" realmöglichen Eigendynamik intendiert wird, das man kaum SI nennen kann... Ich weiß aber noch nicht recht, wie ich mich dem jenseits 'learning by doing' (bzw. Zulassen) annähern könnte, obwohl ich selbst es wie beschrieben per Mentalem Teamcoaching schon seit Jahren intensiv versuche. Daher gehe ich vorerst davon aus, dass mit menschenmöglicher SI das Gleiche avisiert sein könnte u. die Beobachtungen bzw. Experimente in actu von FB dazu einiges beitragen: dem Was müsste sich aber - nicht nur sprachlich - noch intensiver gewidmet werden, damit es anderen - insbesondere Spielern ohne den ganzen Hintergrund - kompakter vermittelbar würde: Daher gölte dann: noch tiefer fragen, suchen, denken, in den Zs-hängen darstellen: oder??? Das wäre die Herausforderung, hier noch weiter vorzudringen...


    1.Nachtrag: Oder ist SI nicht im Kern das, was der viel beschworene Teamgeist sein soll, den es kaum jemals reell-authentisch o. gar herstellbar o. aufzeigbar gibt? Wenn es ihn nur per SI geben könnte, hätte das so enorme Konsequenzen fürs Trainieren von (im Ideal) eigendynamischen Teamplay, dass es keinen Streit um bloße Worte mehr geben sollte... / 2.Nachtrag: Noch ein Beispiel, auf was ich raus will: du redest von Intelligenz u. beschreibst sie dann über "Intuition", was ich nun grad (gemäß herkömmlicher Definition) als Art Gegenteil von Intelligenz verstehe - oder liege ich da für dich falsch?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    4 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • Wie gesagt, in die Diskussion, was nun der richtige Begriff ist, möchte ich mich nicht einschalten. Ich finde den richtigen Begriff wichtig, aber da bin ich der falsche Ansprechpartner. Zudem erklärte ich ja, dass sich die Spielintelligenz (offizielle Bezeichnung) ergibt aus vielen anderen Themen die im Dfb.-Konzept beinhaltet sind.


    Ich suche entsprechend keinen Begriff, weil die Gesamtheit dieser Themen das ausmachen, was FB andenkt...so sehe ich es halt.


    So wie ich die Umschreibung "Der Hering im Menschen" richtig witzig fand....könnte das was FB darüber hinaus ausdrücken möchte auch in der Startrek-Reihe zu finden sein....ums mal etwas aufzulockern :P ....die Borg...ein in sich geschlossenes System, jeder ist mit jedem verbunden und weiss was der andere denkt...ist recht stimmig mit den Gedanken von FB, oder?...


    https://www.google.de/search?q=Die+Borg&client=opera&hs=AQZ&channel=suggest&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=Mi84UpKEAui74ASnv4HIDg&ved=0CEcQsAQ&biw=1280&bih=665&dpr=1


    dem entgegen, der Mensch....ein Volk von Individualisten....zur Sozilalisierung fähig, ...aber deshalb "Schwarmfähig"...ich denke nicht und deshalb in meinem Statements über eine Frage benannt, ....ob es nicht sogar gut ist, die Individualisten zu fördern mit ihren Ideen, ohne sie "schwarmfähig" zu machen, ....weil es um Menschen geht und nicht um Fische und weil es so bei Menschen nicht funktionieren würde. Und weil das vemutlich so nur bis zu einem gewissen Grad möglich ist und das vermutlich gut so ist, sollte man da nicht allzu viel Zeit verwenden und es -wie es im Dfb-Konzept wieder zu finden ist-...als Teil des großen Ganzen ansehen und sich als Trainer so verhalten, ...als Trainer das trainieren...auf eine bestimmte Art trainieren....dass man Spielintelligenz erzeugt, statt sie zu ersticken!

  • Andre: Es ginge beim Begriffsbilden darum, was nun den intelligenten Charakter ausmache, bestimme, erhöhe: das Spiel(erische) o. das Schwärmische. Also spielt das Team als Teamganzes aus sich o. dem Spiel(erischen) heraus intelligenter als jeder Einzelne für sich, als Teil. Das war genau der turning Point im theoretischen Diskurs zum Mentaltraining: trainiert man da jeden individuell etwa von seinen Motiven aus bzw. besser innerlich "bewegend": auf Ziele als eigene hin - oder kann man auch ein Team als solches mental coachen, was bisher - bekennend - keiner macht (wobei ich denke, dass es viele Profiteams auf die eine o. andere Weise längst tun). Kann man dann mental nur Erwachsene o. auch bzw. gerade Kinder "coachen", mit welchen Zielen als Erfolgsmaß etc.? Ich will diesen leider abgebrochenen Diskurs hier aber nicht wieder aufwärmen, aber Steini wies schon darauf hin, dass kleine Kinder noch starke Schwarmtendenzen zeigen, die ihnen dann (per Positionsaufstellung, individuellem Zweikampfverhalten als primäre Aktivitätsfixierung etc.) ausgetrieben werden. Da Usus ist, dass Kinder eben von Erwachsenen, bloß nicht aber auch umgekehrt diese von jenen lernen sollen, da dies unsere Welt im Kopfbilde doch arg durcheinander, uns zurück zum Schwärmen als geistreiches Hören auf längst unbekannte Stimmen in uns bringen könnte. Was so nur passieren kann, wenn man mitten im Spiel von diesem ganz erfasst, von etwas Unfassbarem u. doch uns ganz Umgreifenden mitgerissen wird, wegen dem aber Fußball uns grad solch sonst längst verloren geglaubten Spaß bereitet, auch im Manne wieder das Kind erwachen lassend: die Borg-Intelligenzia ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • die Borg...ein in sich geschlossenes System, jeder ist mit jedem verbunden und weiss was der andere denkt...ist recht stimmig mit den Gedanken von FB


    Den finde ich echt gut. Danke André. Es wäre nicht das erste mal, dass SciFi die mentale Brücke zu real existierendem NEUEN schlagen muss. Wenn man es mindestens schon mal denken kann, dann wird es früher oder später auch mal realisierbar sein ...