Nur noch geldgeile Trainer unterwegs?

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  • Ja -- ich finde die Beiträge in gutgeführten Vereinen sind eigentlich ein Witz. Meine Tochter zahlt 3,50€ / Monat in einem Leistungsverein mit bekannt guter Jugendarbeit. Da sollte man ganz ernsthaft über eine Zusatzspende nachdenken.


    In schlechtgeführten Vereinen sind die Beiträge allerdings angemessen. Und Spenden gehen da eh in die (Mallorca-)Kasse der ersten Mannschaft.


    Ich finde aber, dass die Trainer zumindest über die Mittel verfügen sollten, die der Verein beim Einsatz von ausgebildeten Trainern vom Verband erhält. Da gibt es doch auch Sätze. Sagt mir mal eure Meinung dazu.

  • Stefan70: Die entscheidende Frage ist doch eher: Ist der 'Trainerjob' (un- o. bewusst) auch Hobby des Trainers: will er darüber zum Sieger werden, sich stark, groß, gut o. wieder dabei* fühlen etc. - oder fasst er ihn (professionell) als Arbeit im Dienst an Spielern, Mitgliedern, Verein usw. auf? Für Letzteres lässt man sich gemeinhin irgendwie bezahlen (und sei es mit guten Worten, Schulterklopfen, Dank etc.), für ersteres halten dann die her, die als Art Spielzeug diesem Hobby dienen sollen, auch wenn man es umgekehrt darstellen mag. Ein Sonderfall sind eher unbedarfte Eltern, die den Job machen müssen, da es sonst keiner o. nur noch ungeeignetere Personen machen: sie können sich in die eine o. andere Richtung entwickeln, on the job lernen, Anregungen postiv aufnehmen etc. o. von Anfang an perfekt sein wollen ;)


    *Mir fällt auf, dass sich die, die selbst nicht mehr kicken können, besonders "emsig" reinhängen, oft mehr fordernd als fördernd - da leiden dann oft Kids, grad die "zu schlechten".

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • *Mir fällt auf, dass sich die, die selbst nicht mehr kicken können, besonders "emsig" reinhängen, oft mehr fordernd als fördernd..


    wenn du das durch diejengen ergänzt, die selbst im aktiven Fussball nie das erreicht hatten , was sie gerne wollten, stimme ich dir zu.


    davon habe ich auch einge kennengelernt, die sich in ihrer Dorfmannschaftsbetreuung als Bundestrainer fühlen und auch meinen so vorgehen zu müssen


    gg

  • Diese Diskusion um das Geld hatten wir ja schon mal ellenlang diskutuert.


    Ganz ehrlich: Wenn mir ein Verein kein Geld gibt, dann erwarte ich als Trainer auch, dass andere innerhalb des Vereins kein Geld erhalten. Ich hätte damit überhaupt keine Probleme.


    Solange aber Spieler, die ich ausgebildet habe, Geld im seniorenbereich verlangen und erhalten, sehe ich es nicht ein, dass ich nichts bekommen soll. Das ist sicherlich mein Hauptargument und dazu stehe ich auch.


    Wenn du jetzt mit der Vergangenheit kommst, dann sage ich dir, das vor 20 Jahren der trainer wesentlich weniger Arbeit hat als heute. DAs man uns nicht schon als Sozialarbeiter tituliert oder teilweise auch Papa oder Mama nennt ist doch alles. Wir kümmern uns um Kinder wenn die Eltern versagen. das war früher nicht so. da sind die Eltern am Platz ewesen und haben sich bereit erklärt zu helfen.


    Heute sieht das doch so aus: Man zahlt 60€ vereinsbeitrag und erwartet 6 Std pro Woche hochqualifizierte Beteuung, trikots, Trainingsanzüge, Abholdienste und vereinsbus, damit man selber nicht zu den Spielen fahren muss.


    @Tw, ich weis nicht wie alt du bist. Solltest du aber die 40 überschritten haben, dann rechne dir doch mal selber aus, wieviel Mehrarbeit du in den letzten 20 Jahren zu Heute verbringst.


    Und dann schimpft man auf trainern die nur das gleiche haben wollen wie die Spieler 4 Jahre später? Oder die Trainer mit der lgeichen "Gurkenlizenz" in den Senioren.? Warum bekommen die denn Geld? Ich behaupte mal, dass das trainieren eine B-Jgd Mannschaft wesentlich schwerer ist als dass einer Seniorenmannschft

  • Stefan67


    Zunächst einmal wollte ich das Thema aus der Sichtweise von Vereinsverantwortlichen starten, die sich über die immer geringer werdende Bereitschaft beklagen, kostenlos arbeitenden Jugendtrainer zu finden. Denn nach ihrem Verständnis ist ehrenamtlich (um der Ehre willen) eben auch kostenlos!


    Du bringst es aber sehr gut auf den Punkt, indem du sagt. wenn alle Trainer und Spieler für den Verein im Breitensport ehrenamtlich tätig sind, dann hast du auch kein Problem damit, deine Dienste kostenlos zur Verfügung zu stellen.


    Solange sich aber der Trainer und die Spieler der 1. Seniorenmannschaft die Taschen voll Geld stecken, hast du ein Problem damit. Denn es wird nach deiner Meinung von den Senioren ja gar keine bzw. viel zu geringe Gegenleistung dafür erbracht!


    Die Geldspirale im Breitensport würde demnach nicht im Jugend-, sondern im Seniorenbereich beginnen! Denn es bedurfte ja lediglich ein paar Indiskretionen, um das "money for nothing for the village gentlemen-team" zu entlarven und es war nur noch eine Zeitfrage, bis es sich bis zum letzen Bambini-Trainer herumgesprochen hatte.


    Gab es vor Jahren noch genug enthusiastische Jugendtrainer, die ihre Dienste gerne ehrenamtlich zur Verfügung stellten, wollen jetzt alle Jugendtrainer Kohle haben! Es kann ihnen gar nicht genug sein und der soziale Aspekt des Sports als Integrationsmittel rückt immer weiter in den Hintergrund.


    Wo endet die Geldspirale? Verliert nicht der Fussball im Breitensport durch die Geldgeilheit von Trainern und Spielern ihr Gesicht?

  • Ein ende ist erst dann in Sicht, wenn kein Geld mehr da ist.


    Wir haben bei uns einen Verein, der bewußt damit wirbt, kein Geld zu geben. Ich finde das klasse und richtig.


    Die Geldspirale haben übrigens nicht die Seniorenmannschaften in Gang gesetzt, sondern die Vorstände, die unbedingt sich ein denkmal durch den Aufstieg setzen wollen.


    Wenn du in deinem Verein ein Verantwortlicher bist, dann unerbreche doch die Spirale des Geldes einfach dadurch, indem NIEMAND etwas bekommt.


    Wirst du das schaffen? Ich sage mal einfach nein

  • Korrekt, weil es sich zu einer gesellschaftlichen Frage entwickelt hat - es geht doch schon lange nicht mehr nur um den Sport sondern um das Ego einzelner, finanziert durch die Allgemeinheit (in dem Falle die Mitglieder) - dieses Modell lässt sich auf beliebig viele andere Gesellschaftspolitische Fragen anwenden!


    Und in meinen Augen gehört das Geld nicht in die Seniorenteams gepumpt, sondern dahin wo die Qualität wichtiger ist - in den untersten Jugendbereich - ich habe schon vor 1-2 Jahren hier einen Post dazu verfasst, wo es darum ging, das meiner Ansicht nach die besten Trainer in den niedrigsten Altersstufen zum Einsatz kommen sollten, weil ihre Arbeit dort auf Dauer am meisten bewirkt. Kurzfristiges Erfolgsdenken und die Befriedigung des eigenen Egos sind aber leider im KiFu und JuFu nicht angebracht und daher zieht es die guten schnell nach oben (Seniorenbereich) - nur wenige Ausnahmen von der Regel bestehen hier.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • In den letzten 5 Jahren ist das für die breiten Massen erhältliche mediale Angebot in Form von Büchern, DVD, etc zum Thema Kinderfussball rasant gewachsen.
    Manche Tante und mancher Opa macht sich heute zum Thema schlau und fühlt sich nach ein paar Stunden Medienkonsum als Experte mit entsprechenden Ansprüchen an den Trainer und den Verein.
    Selbst die F-Jugend wird heute schon mit Fussballheftchen und Fachbeiträgen, Besuch von Ligaspielen, spätabendlichen Championsleaguespielen, FIFA13 auf dem iPad etc. zugedeckt und erhalten so ihr Bild was Fussball und Fussballtraining gefälligst sein soll.
    Damit wird es für den Laien natürlich immer schwieriger, glaubwürdig rüberzukommen, resp. muss der Trainer zunehmend mehr wissen und in seine Ausbildung investieren als früher. Und das ist dann schnell mal mehr, als man für das eigene Hobby aufwenden wollte. Ausserdem sind Eltern viel mobiler geworden. Damit werden Trainer bis weit über die Dorfgrenzen hinaus verglichen.
    Oft ist es ja nicht so, dass ein Dorf per se zu wenig Jugendliche hat, aber die gehen halt zunhemend in den am besten geführten Verein im Umkreis von 20-30 km, egal was es kostet. Damit sieht sich jeder Dorfverein plötzlich einer Konkurrenz ausgesetzt die er bis anhin so noch nie hatte. Da ist plötzlich ein freier Markt entstanden. Der wird bearbeite. Und Geld ist dabei nun mal der entscheidende Faktor. Alles andere wird wohl bald Nostalgie sein.

  • guenter: Jeder kann sich einbilden, dass er als Trainer u. möglichst alle im Team genauso gut sein müssen, wie er einst als Spieler, auch um Erfolge zu wiederholen: Mann, jetzt stehe ich wieder oben - wie damals in der Kreisliga zB, als 'ich' Meister wurde... ;) Im Grunde bin ich wie der Beckenbauer, großartig - dies Gefühl kann man doch ebensowenig wie nen Orgasmus irgendwo für Geld kaufen, das kriegt man nur aufm Fußballplatz, trägt dann bis ins Altersheim, wenn man mal der Held vom Team, vom Spiel, von der eigenen Welt gewesen ist ;):]


    PS Genau diesen Organsmus scheinen auch viele Eltern im Miterleben zu kriegen, ihrer aufgeregt schrillen Schreie nach zu urteilen... Seit ich mich darin durchschaut habe, hol ich mir nen Kaffee u.setzt mich in ne stille Ecke 8)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • doch ebensowenig wie einen Orgasmus nirgends kaufen,


    doch.


    aber wer schon mal in einem wichtigen Spiel kurz vor Schluss das entscheidende Tor geschossen hat kennt den Unterschied.
    Bleibt nur die Frage offen, was man öfters erlebt. 8|?(


    aber das Thema lassen wir hier besser.

  • guenter: Ok, ich hätte von gemeinsamem Organsmus schreiben sollen, den einsamen kann man(n) sich kaufen Den Unterschied kenn ich - zum Glück: gab Zeiten, da fand ich Fußball geiler als Sex, ähm (merke: war selten im Verein so, eher auf der wilden Wiese) ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....


  • Gurkentruppenlizenz - Auch diese Trainer haben 120Std. ihrer Freizeit geopfert.

  • Ich bin eig relativ zufrieden mit dem, was ich bekomme. Bei uns gibt es da pro Mannschaft ne Ausbildungsentschädigung, die durch
    die Trainer geteilt wird. Desweitern werden C-Lizenz Trainer noch extra
    bezuschusst. Finde ich auch richtig so. Die C-Lizenz-Trainer bilden
    sich freiwillig fort und der Verein bekommt Geld für diese.
    Wenn ich sehe, dass der Aktiventrainer in der zweituntersten Klasse circa das 1,5 fache bekommt von dem, was alle Jugendtrainer zusammen bekommen, fange ich auch an mich zu beschweren. Desweiteren hat dieser keine Lizenz und 3 Jugendtrainer haben den C-Breitensport. Diese wird immerhin auch bezuschusst.


    Aber wenn ich sehe, dass die Verhältnisse bestimmen, würde ich mich nicht beschweren, solange es mir selbst Spaß macht. Natürlich nimmt man - v.a. ich als Student - jedes Geld gerne mit. Aber ein Traineramt sollte man nicht des Geldes wegen ausüben, sondern weil es einem selbst Spaß macht.

  • Das ist richtig....des Geldes wegen machen wäre nicht richtig und auf dieser Ebene tut das auch niemand...jedenfalls glaube ich keinen zu kennen.


    Die Kohle an einen Trainer der sich fortbildet...nachweislich fortbildet und die Fortbildung nachweislich anwendet...sich zudem an eine hoffentlich vorhandenes Vereinskonzept bindet und sich dem stellt...und im besten Fall einem lizensierten Trainer....ist nur eine Anerkennung und ein Anreiz für ihn und jeden anderen. Niemand wird davon reich...niemand der zahlt wird davon arm....es hebt aber die Stimmung durch Anerkennung und die Motivation, auch wenn niemand davon leben muß. Es ist das Taschengeld für die nächste Sportkleidung....es senkt nicht das Familieneinkommen des Trainers der auch mal tanken muß....es ist ein schönes Dankeschön, wenn er mal seine Frau davon auf eine Pizza einlädt.


    Rechnet man die Std. die diese Trainer einbringen...ist es ein lächerlicher Betrag...was ok ist....aber aufzeigt, das das Ehrenamt immer noch ein Ehrenamt wäre.


    Diese Vereine die das so händeln genießen oftmals schon jetzt den Ruf, besondere Verein zu sein...sie genießen meist den Ruf, das es dort anders läuft als dort, wo 2,33 Euro Mitlgliedsbeitrag gezahlt werden.


    Hiervon sind sozial schwache Familien nicht betroffen, weil diese Vereine meist eine soziale Komponente beim Bezahlen der Beiträge aufweisen...z.B. ab drittem Kind frei...oder....Familienbeitrag...und bei Haertz4....zahlt das Amt pro Monat irgendwas zwischen bis zu 11 oder 13 Euro....das nur mal neben bei.


    Zudem bindet das den ein oder anderen Jugendlichen noch mehr an seinen Verein, denn bekommt er dort sein Taschengeld...so geht er ebend nicht die Zeitungen austragen oder im Getränkemarkt jobben...sonder da wächst dann ein kommender Trainer oder Vereinsverantwortlicher als Insider heran....so meine nun Meinung zu


    -bezahlte Trainer im Verein bis zur G
    -durch Mitgliedsbeitragserhöhung!

  • Zitat

    Natürlich nimmt man - v.a. ich als Student - jedes Geld gerne mit. Aber ein Traineramt sollte man nicht des Geldes wegen ausüben, sondern weil es einem selbst Spaß macht.

    Ich hab das ja einige Zeit als Student gemacht, und ich hatte genau die zwei dinge: Zeit und kein Geld :)


    Warum sollte ein Student das nicht des Geldes wegen machen? Hätte ich damals, sagen wir mal 200€ bekommen (ich kann nicht abschätzen ob das realistisch ist, ich kenn nur das Gehalt unseres 1. Mannschaftstrainers, und da halte ich das für durchaus machbar), wäre ich übelst glücklich gewesen.
    Ich habe damals wie heute viel investiert, in Bücher, meine C-Lizenz, Ausflüge, Sprit etc.pp. nur hatte es für mich die zusätzliche unangenehme Folge, dass ich das Geld zusätzlich, neben dem Studium und dem Fußball ranschafften musste.


    Also warum sollte ein Student, der im Schnitt so ca. 5 Jahre lang studiert, das nicht als "Job" machen? Würde er es deshalb schlechter machen? Und wenn ja, kann man ihn immernoch gehen.. Zudem würde ich wetten, da tut sich die ein oder andere Perle auf!

  • Das finde ich auch, das ist restlos legitim und ok. Wer gute Arbeit abgibt, sollte auch einen Lohn erhalten und ich zahle dafür im Monat gern 10 Euro pro Kind mehr....dabei bin ich nicht reich. Wenn die Qualität stimmt, zahle ich gern.


    Diejenigen die das verwerflich finden denen möchte ich sagen, dass sie ihre Spende ja gern geben können...in dem sie ebend nichts annehmen, kein Probelm!

  • Gurkentruppenlizenz - Auch diese Trainer haben 120Std. ihrer Freizeit geopfert.


    Genauer lesen - Gurkentruppen-Lizenz: hier wird eher das Team als der Trainer despektierlich runtergemacht - dass sich solch armer Trainer mit Gurkentruppen abgeben muss, da die C-Breitensport-Lizenz nicht mehr her gebe an Achtung durch Vereinsvorstände, oder? Und das zu Recht, wie zuletzt in einem beispielhaften Bericht eines Teilnehmers (bei soccerdrills) durchklang: Ansprüche werden runtergeschraubt, praktisch jeder kommt bei der Prüfung durch? Da kommt's also eher aufs brave Absitzen eben dieser Zeit statt Leistung des Trainers an: Daher wird's so niedrig aufgehängt, dass es jeder schaffen kann, oder? Das ist auch gut so! Weil so JEDER animiert wird, sich diesen 'Heiligenschein' (faktisch, sorry, nicht individuell als Mensch) zu verleihen, sich 120 Stunden mal intensiver mit der Trainermaterie auseinanderzusetzen statt 'einfach nur zu machen': so man im Verein eben oft relativ Narrenfreiheit, dafür kein Geld kriegt. Da setzt Andre an, aber Geld ist auch kein reelles 'Allheilmittel'!


    Ich habe in unserem Trainer mit 9,4 Euro je Stunde pauschal bezahlendem Dorfverein erlebt, wie sich die Reihen durchs Geld korrumpierend nur noch enger schlossen, schließlich gab es mehr Profits zu verteilen: die mussten in den richtigen Taschen landen, möglichst in den eigenen, aber nicht in denen der kompetenzmäßig bestgeeigneten. So handeln Menschen nunmal in der Realität, auch wenn jeder für sich höhere Ideale entwickeln mag, vor allem aus konkretem Leidensdruck heraus. Er ist dann mitnichten per se schlauer, nur erfahrungs-reifer und -weiser. Geldbezahlung würde nur helfen, wenn über allem als Vorstand ein echter "entrepreneur" Kontrolle ausübe, - aber das kann er auch ohne Geld und als Honorar ist mitmenschliche Anerkennung bzw. Handlungsfreiheit, Leistungsaufwertung durch mehr und echtes Miteinander durchaus auch geeignet. In manch Verein o. Gegend ist dies auch gegeben, wenn ich Schilderungen hier verfolge, anderswo sind Schreierei o. gar Schlägerei jederzeit möglich. Man müsste mal nachforschen, woran es liegt, dass es mal für Kids/Spieler/Mitglieder zufriedenstellend o. sogar über alles Erwarten gut, anderswo aber unterirdisch läuft: warum, welche Strukturen benötigt gute Arbeit wirklich, doch nicht "nur" Geld, das stets ein sog. "extrinsischer" Anreiz für die Motivation ist?


    Im Sales-Management ist längst klar, dass mehr Geld vs "Ehre" nur mehr Druck u. Krampf, nichts kreativ bewirkt, oft gar das Gegenteil, da jeder nurmehr eifersüchtig in Geldkategorien zu denken beginnt, intrinsische Eigenmotivation bei allen drunter leidet, schwindet. Es geht also eher um sozial wechselseitig echte Anerkennung, sonst wird in der Tat ein am Ende nurmehr "geldgeiler" Trainertyp herangezüchtet, wie immer öfter im sonstigen Arbeitsleben auch, was uns in ihm als soziale Existenz verarmen lässt: keiner vertraut dem anderen mehr menschlich, jeder fürchtet, ihm solle nur letztlich was verkauft werden etc. Das Problem, Frage ist, ob bzw. was Ehre im Amt heute bedeutet o. ob nur das Amt zählt, durch das man seinem Hobby nachgehen kann: Kinder als Spielfiguren aufstellen, wie es einem beliebt, wie man in der Jugend mit Cowboy und Indianer, Legofiguren o. Autos im rat race spielte - und immer gewann, so man wollte: Was im Nullsummenspiel Fußball leider nie wie gewünscht funktioniert, da es immer min. einen Verlierer geben muss, wo es einen Sieger geben soll. Das ist die Crux an diesem Job, falls man nicht verlieren will, darf, kann, so ungelernt Druck hat u. auf kleine Fußball-Herzen als Spielzeug ausübt: dafür, dass man's finanziell ja umsonst macht, oder ?(:(


    PS: Abstrus wird's bzgl. Geld dann, wenn der 1.Herren-Spielertrainer ohne jeden Schein, aber (als Spieler) einem sog. Ruf und Vitamin B im Dorf(verein) 800 Euro erhält, nach 2 Jahren dann vom Team als Ganzen in unwürdiger Nacht- u. Nebelaktion (als er grad im Urlaub war) abgeschossen werden muss, - ein Jugendtrainer mit B-Lizenz u. viel Beliebtheit bei seinen Spielern aber nichts und sich sogar nach kritischen Worten (mangels Vertrag) von einem zum anderen Tag verabschieden muss. So unterschiedlich aber wird "Trainerleistung" durch 'gemeinnützig-ehrenamtliche', natürlich immer ganz selbstlos handelnde Vorstände bewertet: nichts scheint unmöglich... :(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    4 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • für Fussballehrer mag die C-Breitensport-Lizens sicherlich eine Gurkentruppen-Lizens sein.


    der Fussball könnte sich überglücklich schätzen, hätten alle Trainer diese Gurken-Lizens.


    Gurkentruppen-Lizens setzt eine Gurkentruppe voraus.


    ohne Gurkentruppen-Mannschaften gäbe es keine Leistungsfussball, es gäbe wohl fast überhaupt keinen Fussball.


    deshalb ein Hoch auf die Grurken-Truppen-Lizensinhaber. schlimm finde ich nur, wenn diese sich auch als Fussballehrer sehen , fühlen und meinen,
    sie müssten wie diese vorgehen.


    gg

  • schlimm finde ich nur, wenn diese sich auch als Fussballehrer sehen , fühlen und meinen,
    sie müssten wie diese vorgehen.


    Tja, wenn sie es denn könnten - aber das scheint jene Lizenz eben nicht herzugeben! Was sollte vor allem einem Breitensport-Trainer vermittelt werden? Ich meine: durchaus Glaube an sich selbst, aber echter, d.h. ein Glaube, der auch Niederlagen, Kritik, Durststrecken locker wegstecken kann, dabei gelassen bleibt, statt sich im Selbstzweifel irgendwo abreagieren zu müssen: Ruhe ausstrahlend, in der die Kraft (für die Kids) wurzeln kann. Gelebte Begeisterung, die im Anfeuern auch mal positiv seine privat nötige Schreitherapie auslebt, aber nie negativ aus Wut o. Frust auf den zerbrechlichen Rücken aller o. einzelner Schützlinge. (Ein Trainer unseres Sohnes schrieb mir grad, dass er mit allen Spielern unzufrieden sei, tja, nur von einem schrieb er kein Wort, mit dem er wohl stets 100% zufrieden war: sich selbst!? Egozentrische Selbstzufriedenheit aber ist der Feind von Fortschritt/Erfolg, Teamplay/Eintracht etc. - was er doch alles fördern will: ein echter Selbstwiderspruch...) Wer dies in etwa verinnerlicht hat, ist menschlich schon recht qualifiziert, wird dem Team dienen statt herrschen wollen, weniger für sich - Geld, Siege, Ruhm - fordern, als fördern wollen. Er kann sich sonach aufs Fachliche konzentrieren und wird sich mit allen Spielern zs. weiter entwickeln - ein glücklicher Trainer, ein glücklicher Mensch, glückliche Kinder, glückliche Eltern.... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • schlimm finde ich nur, wenn diese sich auch als Fussballehrer sehen , fühlen und meinen,
    sie müssten wie diese vorgehen.

    Hallo Günter, was meinst Du damit? Den Dorf- oder Kindertrainer, der jeden Samstag "Bundesliga" spielt und Erwachsenentraining für Kinder bietet? Oder meinst Du damit auch Unterschiede in der Trainingsgestaltung und -methodik zwischen Leistungs- und Breitensport in vergleichbaren Altersstufen (mindestens D-Jugend aufwärts)? Bei letzterem würde mich mehr Beobachtungen und Erfahrungen Deinerseits interessieren.