Relativer Alterseffekt

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  • @FB
    Ich gebe dir recht, dass es keine einfache Entscheidung ist, weshalb ich die Bedürfnisse des Vereins und der Spieler nicht immer einfach zu handhaben sind. Deshalb würde ich mir eine nach Alter und sozialer Kompetenz orientierte Stufung wünschen.
    Der Trend geht immer mehr dahin, dass die Ausbildung nach der U 19 weitestgehend abgeschlossen sein soll. Die Bedeutung der U 23 nimmt ab. Dem muß man mit seiner Leistungsstruktur Rechnung tragen.


    Beim RAE-Thema geht es jedoch mehr um die Eingangsselektierung. Die aber hat natürlich auch seine Auswirkungen auf die Ausgangsselektierung. Denn wenn ich teilweise die falschen Spieler aufgenommen habe, weili ich den RAE-Effekt nicht berücksichtigt habe, dann kommen auch zum Abschluß etwas weniger Talente, die sich für allerhöchste Aufgaben empfehlen können, heraus.


    Sir Alex
    ich habe hier keine bestimmten NLZ angegriffen! Wenn es bei euch ganz anders ist, dann hast du ein gutes Recht darüber zu berichten.


    Falls zu Zweifel an der allgemeinen Darstellung hast, hast jederzeit die Möglichkeit die die Geburtsdaten der Verbands- und DFB-Auswahlspieler anzuschauen. Auch kannst du dir mit etwas Mühe die Geburtsdaten von lizensierten NLZ-Teams anschauen. Beim Vergleich der Jahrgänge wird die ein Wechsel in der Altersstruktur auffallen. D.h. während zu Beginn mehr Jungen in den ersten Monaten des Jahres auf der Liste stehen, verteilt es sich später ausgeglichener. Noch vor ein paar Jahren war die RAE-bedingte Jahrgangsstruktur sogar noch etwas deutlicher. Bei den Mädchen ist der RAE-Effekt übrigens geringer, Das sind dann die Fakten!

  • Zitat

    Das ist so nicht korrekt. ein 10 jähriger kann in der E-Jugend spielen und ein 12 jähriger in der D. Das würde dann U10/11 bzw. U12/13 entsprechen.


    Eben nicht: wenn jemand z.B. im Dezember 2001 geboren wurde und jetzt 12 Jahre alt ist, muss er am 01.Juli in die U14/15 (C-Jugend) wechseln.



    Zum RAE: das der körperliche Vorsprung sich auswächst, versteht sich ja von selbst. Aber es geht doch darum, das die Frühgeborenen eben weniger Förderung in ihrer Kindheit/Jugend erhalten, weil sie dort nicht gesichtet werden (können). Mit 20 ist ja so gut wie nichts mehr mit Förderung.

  • Aber es geht doch darum, das die Frühgeborenen eben weniger Förderung in ihrer Kindheit/Jugend erhalten, weil sie dort nicht gesichtet werden (können).


    Wer fördert denn heutzutage? Nur Stützpunkte und NLZ?
    Es gibt doch inzwischen so viele private Angebote (Fussballschulen etc.), dass dort auch die Förderung der "Spätgeborenen" gewährleistet wird - sofern die Eltern und Kinder die notwendige Motivation (und auch das Kleingeld - ist für Fahrdienste zum Stützpunkt auch notwendig) aufbringen. Und nach dem, was man hier über Stützpunkte hört, ist die Förderung dort wirklich qualitativ höher als in einer Fussballschule? ?(

  • Es gibt doch inzwischen so viele private Angebote (Fussballschulen etc.), dass dort auch die Förderung der "Spätgeborenen" gewährleistet wird - sofern die Eltern und Kinder die notwendige Motivation (und auch das Kleingeld - ist für Fahrdienste zum Stützpunkt auch notwendig) aufbringen. Und nach dem, was man hier über Stützpunkte hört, ist die Förderung dort wirklich qualitativ höher als in einer Fussballschule?


    Am Vereinsfussball führt wohl kaum kein Weg vorbei. Private Schulen, Coaches und Trallala sehe ich lediglich zur Vorbereitung (wenn das Kind mangels geeigneter Umgebung sonst keine Gelegenheit hat Fussball zu lernen) und Ergänzung zum Vereinstraining oder mal zur Ueberbrückung bei Vereinswechseln, Ortswechsel, Verletzungen etc.
    Später kann Zusatztraining beim Spezialisten (Torwart) Sinn machen wenn der Verein nicht über die nötigen Ressourcen verfügt.
    Hier sollte man sich auch überlegen, ob eine Förderung in einer alternativen Sportart, Mentalbereich, Krafträume oder ergänzende Kurse im Hinblick auf Schiedsrichter, Coach oder Sportadministrator ev. mehr Sinn machen könnte als nur immer noch mehr vom Gleichen.
    Die Qualität der einzelnen Förderzentren, private genauso wie öffentliche, sind trotz Zertifizierung auch heute noch sehr unterschiedlich und steht und fällt mit dem konkreten Ausbildner und Infrastruktur.
    Somit gibt es auf die so gestellte Frage wohl keine Pauschalantwort. Je nach Kind, Ziel, Stand, Ambition, Alter, Talent und Charakter, Standort, Angebot, etc. fällt ein Entscheid ganz unterschiedlich aus.


  • Sir Alex
    ich habe hier keine bestimmten NLZ angegriffen! Wenn es bei euch ganz anders ist, dann hast du ein gutes Recht darüber zu berichten.


    Falls zu Zweifel an der allgemeinen Darstellung hast, hast jederzeit die Möglichkeit die die Geburtsdaten der Verbands- und DFB-Auswahlspieler anzuschauen. Auch kannst du dir mit etwas Mühe die Geburtsdaten von lizensierten NLZ-Teams anschauen. Beim Vergleich der Jahrgänge wird die ein Wechsel in der Altersstruktur auffallen. D.h. während zu Beginn mehr Jungen in den ersten Monaten des Jahres auf der Liste stehen, verteilt es sich später ausgeglichener. Noch vor ein paar Jahren war die RAE-bedingte Jahrgangsstruktur sogar noch etwas deutlicher. Bei den Mädchen ist der RAE-Effekt übrigens geringer, Das sind dann die Fakten!


    Warum klappt unsere Konversation nicht?
    Drei Möglichkeiten:
    1) Ich drücke mich unpräzise, schwammig, falsch oder unscharf aus. Kann durchaus sein, allerdings zeigen die Beiträge anderer User auf meine Posts, das es nicht unmöglich ist, meine Aussagen so zu verstehen, wie ich es beabsichtige.
    2) Du schaffst es aus irgendwelchen Gründen nicht, meine Posts sachlich zu betrachten und zu bewerten, ohne deine eigene Wahrnehmung und Interpretationen zu sehr in den Vordergrund zu stellen.
    3) Du bist nicht willens, meine Posts richtig zu erfassen. Wohlmöglich, weil ich auf die populistischen "Faktendarstellung und -bewertung" mal inhaltlich eingehe und ich eben bedingt durch die Tatsache, das ich als langjähriger Trainer eines NLZs eben auch die "andere Seite" kenne und darstellen kann.


    Ich jedenfalls hab Interesse daran, eine Diskussion zu führen. Das heißt aber eben auch, den Standpunkt des anderen aufnehmen und Argumente austauschen, auf Fragen antworten. Nicht immer nur die gleichen "Phrasen" dreschen.



    Deshalb nochmal:
    1) Ich habe nie die Existenz des RAE bestritten. Auch habe ich nie behauptet, dass dies bei mir nicht genauso ist, das der Großteil der Spieler in der ersten Jahreshälfte geboren ist.
    das wird wohl in jedem NLZ, genauso, wie in den DFB-Nachwuchsteams so sein.
    Darüber brauchen wir nicht mehr diskutieren, da sind wir einer Meinung. (Dein Verweis, dass ich mir die Geburtsdaten mal ansehen soll, ist also völlig unnötig. Ich behaupte sogar deplaziert, denn ich hatte eine konkrete Fragestellung an dich, um die du dich herum gedrückt hast, um wieder diese - unstrottigen - Daten zu bringen.


    2) Uneinig sind wir dabei, zu begründen, warum dieser RAE vorliegt.
    Du behauptest, die Auswahl- und NLZ-Trainer wollen nur den kurzfristigen Erfolg, etc., sind sich des RAE entweder nicht bewusst oder er interessiert sie schlicht nicht.
    Ich behaupte, dass dies nicht stimmt, zumindest nicht vordergründig.
    Ich habe dir mehrmals dargelegt, dass sich die meisten NLZ-Trainer der U9-U13 Mannschaften ganz klar bewusst sind, das dieser RAE existiert. Im Gegenteil sogar, bevorzugen sie spätgeborene, da bei ähnlicher Leistung der Spätgeborene ausgewählt wird.


    Aber irgendetwas muss ja eine Selektionsgrundlage sein. jeder Trainer wählt schließlich nur einen Bruchteil an Spielern für seine Mannschaft aus. Die Kapazitäten sind einfachnicht unendlich. Und die allermeisten Trainer wählen hier die SPieler aus, in denen sie am meisten Potential sehen. (ich will nicht bestreiten, dass eventuell der ein oder andere 1 bis 2 Plätze auch bewusst an einen besonders akzellerierten Spieler vergibt, in dem man eventuell nicht das allergrößte Potential sieht. Erstens, weil er aktuell zu den besten gehört, also zweitens auch Erfolg brint. Drittens, weil sich die eigenen Spieler auch in jedem Training mit diesem messen können und sich somit verbessern und viertens auch damit die Konkurenz ihn nicht holt. Nicgt auszudenken, der wird wirklich auch im Erwachsenenalter ne Rakete und man hat ihn nich gewollt.)


    Deshalb habe ich dich aufgefordert, mal bitte darzulegen, wie du als U11 Trainer einen 12 Mann -Kader zusammenstellen würdest, bei einer Auswahl von über 1000 Spielern.
    sammelst du alle Geburtsdaten ein, sortierst die nach Monaten und aus jedem Monat darf nur einer in Team. Oder aus jedem Quartal genau 3. Und wie wählst du diese aus? Nach Schnelligkeit? Nach mentalen Fähigkeiten, etc? Oder lost du das?


    Wie gesagt, du kritisierst. Das ist völlig legitim. Richtig Kritik bringt sogar voran und ist demnach nötig.
    Bei dir fehlt aber das konstruktive an der Kritik. Immer nur sagen, die anderen machen es falsch, das ist einfach, kann jeder und bringt viele Schulterklopfer.


    Hier hätte ich gerne mal eine klare Ausführung von dir, wie man das gestalten kann und soll. Natürlich muss das praxistauglich sein.




    P.S.: Ich finde ganz bestimmt nicht alles in den NLZs super oder richtig, ganz bestimmt nicht optimal. Aber von einem Trainer, wie dir erwarte ich schon, dass man das ganze wesentlich differenzierter betrachtet und auf effekthascherei und plakative Kritik verzichtet. Denn die hilft niemandem.
    Außerdem sollte man seine Aussagen schon belegen können, wenn man sie als Fakten darstellt. Mindestens richtig sollten diese sein.
    Sonst bitte ich darum, diese als eigene Meinung oder Interpretationen/Vermutungen auch kenntlich zu machen.
    (Deine Aussage - ein paar Monate alt -, dass die in England, wegen dem anderen Stichtag keinen RAE, daran habe ich Zweifel. Ich behaupte, es verlagert sich alles einfach nur auf andere Monate. Aber du kannst mir gerne gegenteiliges Bweseisen.)

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • @Sir: Wollte nur mal schnell sagen dass ich deine Post toll finde und deine Ansichten bis auf kleine Details teile. Dies ist der Grund warum ich zu denen nichts sage. Nicht das du plötzlich meinst ich nehme dich nicht ernst oder so :)

    • Offizieller Beitrag

    Uneinig sind wir dabei, zu begründen, warum dieser RAE vorliegt.
    Du behauptest, die Auswahl- und NLZ-Trainer wollen nur den kurzfristigen Erfolg, etc., sind sich des RAE entweder nicht bewusst oder er interessiert sie schlicht nicht.
    Ich behaupte, dass dies nicht stimmt, zumindest nicht vordergründig.
    Ich habe dir mehrmals dargelegt, dass sich die meisten NLZ-Trainer der U9-U13 Mannschaften ganz klar bewusst sind, das dieser RAE existiert. Im Gegenteil sogar, bevorzugen sie spätgeborene, da bei ähnlicher Leistung der Spätgeborene ausgewählt wird.


    Sir Alex,


    ich denke, niemand unterstellt den NLZ-Trainer pauschal bewusstes Handeln nach kurzfristigem Erfolg und ihnen wäre RAE nicht bewusst, du schließt es aber auch nicht pauschal aus, dass auch so vorkommt.

    Vielleicht liegt das Problem gar nicht in der bewussten Selektion (du nennst das "zumindest nicht vordergründig"). Ich weiß von verschiedenen NLZ-Trainern, dass sie natürlich unter Erfolgsdruck stehen und ich weiß auch, dass man wegen Erfolgslosigkeit durchaus Probleme bekommen kann.


    Und wenn man etwas von mir erwartet, dann versuche ich es zu erfüllen und dann kann man, auch wenn man RAE kennt, sagen wir mal "unbewusst" falsche Entscheidungen treffen.


    Damit pauschaliere ich nicht, es wäre aber ein Fehler, dies auszuschließen, oder?

    • Offizieller Beitrag

    @Sir: Wollte nur mal schnell sagen dass ich deine Post toll finde und deine Ansichten bis auf kleine Details teile. Dies ist der Grund warum ich zu denen nichts sage. Nicht das du plötzlich meinst ich nehme dich nicht ernst oder so :)

    Ja, besonders diesen Teil: ;)

    Außerdem sollte man seine Aussagen schon belegen können, wenn man sie als Fakten darstellt. Mindestens richtig sollten diese sein.
    Sonst bitte ich darum, diese als eigene Meinung oder Interpretationen/Vermutungen auch kenntlich zu machen.


    FB, ich zitiere dich mal selbst von heute und hoffe, du kannst das auch: Jungs, nehmt doch nicht immer alles so scheiss ernst. Lacht mal wieder ;)

  • @FB und Sir Alex


    Nachdem wir uns darüber einig geworden sind, dass der RAE-Effekt nicht zu leugnen ist und man ja nach "irgendwelchen Faktoren" seine Entscheidungen zu treffen hat, habe ich ein paar Vorschläge für euch:


    A. NLZ-Teams erst ab der C-Jugend
    Begründung:
    1. Unterhalb der C-Jugend ist ein permanenter Leistungsvergleich mit anderen Teams in der Umgebung nicht möglich. Erst ab dieser Altersgruppe kann man einen Punktspielbetrieb überall auf "Augenhöhe" austragen. In der D-Jugend kann dies selbst in den Ballungszentren nicht immer sichergestellt werden.


    2. Geburtsdaten der Spieler müssen bei jeder Sichtung vorliegen.
    "Sir Alex": deine Kritiik: " ... die tragen doch nicht ihr Geburtsdatum auf der Stirn ..." ist berechtigt. Weil man aber die Leistung mit dem jeweiligen Alter in Verbindung setzen muß, um den RAE-Effekt zu berücksichtigen und zu einer fairen Beurteilung zu gelangen, müssen die Geburtsdaten bei einer Sichtung zur Verfügung stehen. Bei den Vorsichtungen gibt es meist mehrere Jahrgänge. Auch hier könnte man wesentlich effektiver sichten, wenn zu den Spielern auch deren Geburtsdaten vorliegen. Denn wir wissen ja alle, die "Ausnahmetalente" sieht man sofort. Weil die jedoch selten ausreichen, bemüht man sich um weitere Kandidaten. Hier kann die Berücksichtigung des RAE-Effekts mit dem Geburtsdatum helfen.


    2. Synergien statt Konkurrenz
    Derzeit machen sich Kreise und DFB-Stützpunkte mit den NLZ der Vereine Konkurrenz, weil sie in den gleichen Jahrgängen Nachwuchsförderung betreiben. Das flächendeckende Fördersystem der Kreise und des DFB eignet sich aufgrund der Heimatortsnähe für die unteren Jahrgänge besser. Nach dem Förderzeitraum sollten die besten Talente in Zusammenarbeit mit den NLZ dorthin wechseln. Dies würde auch die Fluktuation innerhalb der NLZ deutlich reduzieren. Denn wir wissen alle auch, dass nicht der, der Talent besitzt, auch den Fleiß und die Lust für eine weiterführende Förderung hat. Auch sollte die individuelle Situation berücksichtigt werden, statt den frühestmöglichen Wechsel ins NLZ zu favorisieren. Hier wäre etwas mehr Flexibilität notwenig. z.B. man beläßt das Talent noch im Heimatverein, bietet jedoch regelmäßiges Fördertraining an.



    3. Entscheidung über Aufnahem eines Talents im NLZ mit gesamten Trainerteam (statt mit Jahrgangstrainer)
    Man sagt zwar: Konkurrenz belegt das Geschäft. Man darf es jedoch nicht auf dem Rücken der Kinder austragen. Wir betreiben auch heute schon sehr viel Förderarbeit, jedoch könnte man die Effektivität erhöhen, wenn man miteinander arbeiten würde. Denn wir wissen auch, dass wir noch einen sehr hohen Irrtumsfaktor haben. Mit ihm verbunden sind immer enttäuschte Kinder und Eltern. Sich und den Kindern mehr Zeit für die Selektierung zu gewähren, würde die heute teils noch hektischen Prozesse gleichmäßiger werden lassen. Denn genauso wie die Kinder die Zeit zum "Reifen ihrer Talente" brauchen, brauchen auch wir dafür zuständige Trainer die Zeit unserer Entscheidung. Bei einer auf mehrere Trainerschultern getragenen Entscheidung zur Talentaufnahme verträgt in einer späteren Phase auch mal eine Leistungsstagnation, wo heutzutage noch der Daumen vorschnell nach unten gezeigt würde.


    3.a. Internes Jugendförderkonzept verfeinern und Einhaltung besser kontrollieren
    Leider gibt es durch meist unnötige Konkurrenz innerhalb des Jugendbereichs unnötigen "Reibungsverlust"! Dies liegt an der fehlenden Detailformulierung in den Konzepten und der damit verbundenen weitergehenen freien Auslegung. Nicht immer dienen die persönlichen Ziele des Trainers auch dem Ziel einer bestmöglichen Ausbildung über den gesamten Zeitraum der Jugend. Auch beim Übergang vom Junioren- in den Seniorenbereich geht noch viel zu viel schief (FB sprach schon einen kleinen Teil der Probleme an)! Aus meiner Erfahrung heraus sind der Jugend- und Seniorenbereich noch zu wenig vernetzt, was seine Ursache in der Schwierigkeit hat, dass sich weder der U 23 noch der Trainer der 1. Seniorenmannschaft so richtig verantwortlich fühlen und der zuständige Jugendtrainer als Nochansprechpartner der Spieler und Eltern häufig viel zu spät informiert wird. Dann aber haben sich einige Hoffnungsträger schon über ihre Berater für andere Vereine (mit wengier Perspektiven) entschieden.


    4. Kommunikation unter den NLZ verbessern
    Heute kommt es vor, dass ein Talent nicht in ein ortsnahes NLZ gefördert wird, weil andere Gründe zu dieser Entscheidung geführt haben. Bei aller Konkurrenz sollten jedoch die Interessen der Talente stets im Mittelpunkt stehen. M.E. kommt es bei einer in etwa gleichen Ausbildungsqualität der NLZ nicht darauf an, wo und von wem, sondern das das Talent unter den günstigsten Rahmenbedingungen ausgebiildet wird. Allerdings sollte diese Arbeit gerechter als heute entlohnt werden. Denn Nachwuchsförderung kostet auch eine Menge Geld! Auch sind es nicht die Verbände oder der DFB, sondern die Nachwuchsabteilungen der Vereine, die die Profis und Nationalspieler von morgen aufgrund intensiver Arbeit entwickeln!


    Ihr wolltet konkrete Maßnahmen für die NLZ: jetzt könnt ihr darüber diskutieren!


    Auch, wenn hier vornehmlich die Möglichkeiten der NLZ genannt wurden, gibt es auch bei den anderen Beteiligten Optimierungsmöglichkeiten. Denn wird die Qualitätsverbesserung nicht als interdisziplinäre Aufgabe verstanden und man beharrt darauf, das gefälligst jeder sein "eigenes Säckchen" schnüren soll, so besteht die Gefahr, dass damit die eigenen Fehler als geringfügig, die der anderen Interessensgruppen jedoch als schwerwiegend betrachtet werden. Um sich schrittweise näher zu kommen, bedarf es zunächst der Offenheit, selbst auch Fehler begangen zu haben, statt sie jeweils nur bei den Anderen zu sehen. Dies darf ich aus der Erfahrung, bereits auf verschiedenen Seiten langjährig tätig gewesen zu sein sagen, ist leider das am häufigsten auftretende Problem. Danach folgt auf dem Fusse, das man den Worten keine Taten folgen läßt!

  • 1. Unterhalb der C-Jugend ist ein permanenter Leistungsvergleich mit anderen Teams in der Umgebung nicht möglich.


    Wieso nicht ? Oder habe ich nicht verstanden worauf du hinauswillst ?
    Bei und spielen schon die G-Kids gegen praktisch alle anderen Vereine im Umkreis von +-50 km. Keine Meisterschaft, aber an den von den Regionalverbänden organisierten Spieltagen.
    Unser Verein fährt schon mit der U8 4 mal pro Jahr an überregionale Leistungsvergleiche und internationale Turniere.
    Alles möglich. Ob sinnvoll wäre wieder eine andere Frage.

  • 2. Geburtsdaten der Spieler müssen bei jeder Sichtung vorliegen.


    Tun sie. Sie liegen nicht nur vor, sondern werden auch entsprechend berücksichtigt. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer - nicht nur bei mir - sondern auch für meine Trainerkollegen.

  • 2. Synergien statt Konkurrenz


    Ich kann nur für die Schweiz sprechen:
    Das Land ist in Regionalverbände aufgeteilt welche ihre "Rekrutierungsgebiete" aufgeteilt und im Rahmen des Footeco Projekts explizit den dafür bestimmten Ausbildungsvereinen zugewiesen hat. Eine Rekrutierung über die zugewiesenen Gebiete ist (auf dem Papier wenigstens) nicht möglich und damit gibts da auch keine Konkurrenz. Ausserdem wurde in einigen Regionalverbänden die Abwerbung - resp. das Wildern in den Dorfclubs - untersagt.
    Synergien entstehen vor allem dadurch dass Trainer möglichst zentral ausgebildet werden und deshalb - mindestens was das Formale betrifft - auf dem gleichen Wissensstand sein sollten - egal ob sie nun im Dorf, Stadt oder "Label-"Club tätig sind. zusätzlich stellen die Ausbildungsvereine sicher, dass die Trainer der ihnen zugewiesenen Vereine auf ein entsprechendes Niveau kommen.
    Dies ist der bei uns von oben nach unten vorgegebene Rahmen. Ich finde ihn gut. Was dann tatsächlich an Synergien anfällt obliegt natürlich immer noch den einzelnen Vereinen und Trainern inwiefern sie sich wirklich für Synergien interessieren und sie auch wirklich nutzen. Gelegenheiten hätten sie - allein nur schon durch die geografische Nähe - auf jeden Fall genug.

  • 3. Entscheidung über Aufnahem eines Talents im NLZ mit gesamten Trainerteam (statt mit Jahrgangstrainer)


    Na ja, das GANZE Trainerteam wäre doch etwas viel ;)
    Bei uns sind es mindestens die zwei, resp. drei Jahrgangstrainer und ihre Co-Trainer die das "Sichtungstraining" gemeinsam organisieren. Dazu kommt immer der Chef KiFu und der Torwarttrainer.
    Fakultativ sind dabei der Chef Nachwuchs, Trainer unserer Partnervereine, Trainerkandidaten aus dem eigenen Nachwuchs. Ab und zu schaut mal einer vom Sportamt der Stadt, J&S oder sonst wer der mal reinschauen möchte.
    Ausserdem sind die Vorgaben bez. Bewertungsparameter und Wertung vom Verein her ziemlich strikt und zwecks statistischer Auswertung konstant.
    Fazit: Bei uns schauen nicht nur viele Augen sondern es wir auch sichergestellt, dass alle auf das Gleiche schauen und das Gleiche bewerten.

  • @FB


    Bis auf den Punkt 1 und dem Kompromiß bei Punkt 3. (gemeint sind die Leistungstrainer der Jugend-Jahrgangsmannschaften) hört es sich schon ganz gut an.


    Zu Punkt 1 folgendes:
    Sofern die Kinder im Heimatverein und ihrer sozialen Umgebung belassen werden, steht einer zusätzlichen Förderung nichts im Wege. Gute Erfahrungen mit Formen von körperlichen und/oder geistigen Frühförderung gibt es zu genüge. Gegen gelegentliche Turniere ist auch nichts einzuwenden.


    Sehr wichtig ist auch die richtige Präsentation gegenüber den Eltern und Kindern. Bereits unterhalb der C-Jugend Erfolgsprognosen abzugeben ist m.E. unseriös und weckt falsche Erwartungen, die nur in ganz seltenen Ausnahmefällen befriedigt werden können.


    Werden lediglich die Inhalte der Frühförderung erklärt, dann ist es O.K.

  • also bei mir in der Familie stimmt was nicht.


    Vater im März, ältester Sohn im Februar, der jüngste Ende Juli geboren.


    der mit Abstand beste Fussballer, der, der am meisten gefördert und am weitesten gesichtet wurde ist der Juli-Geborene.


    wusste es immer schon, irgendwie stimmt was bei mir nicht.


    Bei mir kann es natürlich sein, dass der geänderte Stichtag auch eine Rolle gespielt hat. dann würde ja nicht der Monat sondern die Jahreszahl doch wohl der Knackpunkt sein., halt zu früh geboren. die Welt ist einfach ungerecht, oder sollte ich die Schuld doch meinen Eltern zuweisen für eine fussballerisch total unverantwortliche Familienplanung.

  • Sehr wichtig ist auch die richtige Präsentation gegenüber den Eltern und Kindern.


    Unser Nachwuchschef hat seine Präsentation vor den Eltern meist so angefangen.
    "Wir sind Profis, ihre Kinder wollen alle Profis werden, und ich kann es ihnen schriftlich geben - dass sie es mit grösster Wahrscheinlichkeit NICHT schaffen werden - und in den nächsten 90 Minuten sage ich ihnen warum - d.h. wenn sie es schaffen, diese schlechte Nachricht von gerade eben möglichst ohne Heulkrampf wegzustecken ;)

  • @FB
    Diesen ersten Satz kenne ich. Aber den Worten müssen Taten folgen. Denn, wenn diese klare Formulierung anschließend durch Kollegen mit Aussagen ( ...der muß das ja sagen, aber dein Sohn schafft das ganz bestimmt...) verwässert werden, dann werden dennoch falsche Hoffnungen geweckt. ERGO: Konzept ist gut, aber mit Kontrolle noch besser!


    Wie bereits erwähnt, wrüde ich mir eine differenzierte ,altersgerechte Förderung wünschen, bei der es:


    1. Vorstufe: zusätzliches Training und gelegentliche Turniere ohne Vereinswechsel bis einschl. D-Jugend
    2. Leistungsstufe: Aufnahme ins NLZ zwecks Inensivierung von Training und Wettkampf mit Vereinswechsel ab der C-Jugend


    gibt. Ausnahmen sollten deutlich vom Standard abweichen und besonders strengen Regeln unterliegen.


    Eigentlich müßte sich in der Schweiz das "Niederländische Modell" realsieren lassen, weil bei euch das Gebiet um die NLZ nicht so groß ist! In Deutschland ist das nicht so einfach möglich, weil die Entfernungen zum nächstgelegenen NLZ längst nicht überall akzeptabel ist. Daraus ist die Idee des Jugendinternats entstanden, in der jährlich einige solcher Fälle einen Platz finden. Bei den Mädchen (B-Juniorinnnen-Bundesliga) gibts hier noch die Variante über die Aufnahme dieser Talente in Gastfamilien.


    Hat man sich als aussschließlich dem Leistungsfussball verschrieben, so muß man keine Mannschaften in den F, E und D-Jugend-Bereich in den Punktspielbetrieb schicken, bei der meist 2-stellige Siege vorprogramiert sind. Möchte man jedoch den Breitensport im unteren Jugendbereich, so handelt es sich bei den Teams um Kinder aus der unmitelbaren Umgebung, die auf Augenhöhe mit den Teams aus der Umgebung spielen.

  • Möchte man jedoch den Breitensport im unteren Jugendbereich, so handelt es sich bei den Teams um Kinder aus der unmitelbaren Umgebung, die auf Augenhöhe mit den Teams aus der Umgebung spielen.


    Und hier bewegt sich die grosse Masse an Kinderfussballern. Und für diese spielt die RAE doch wohl keine Rolle.


    Es ist doch wie bei der mentalen Diskussion, auch diese ist doch nur ab einer bestimmten Ebene relevant und spielt somit für die allermeisten Trainer hier keine Rolle.


    Also sicherlich schönes Diskussionsthema, auch Vermittlung von dem ein oder anderen Hintergrundwissen, aber für die tägliche Arbeit der meisten Forumsteilnehmer hier völlig unrelevant.

  • Und hier bewegt sich die grosse Masse an Kinderfussballern. Und für diese spielt die RAE doch wohl keine Rolle.


    Hmm, ich denke schon, dass es Dezemberkinder auch in Breitensportmannschaften im Schnitt schwerer haben als ihre Kameraden, die schon im Januar Geburtstag feierten. Es gibt da nicht so die Selektion, sondern es bleiben die im Team, die dauerhaft Spaß an der Sportart haben, daher kann man an den Statistiken zu den Geburtstagen nicht so viel ablesen. Aber die älteren Spieler eines Jahrgangs sind den jüngeren ja doch eher körperlich, geistig und sozial eben die elf Monate voraus, die sie im Alter trennen. Das merkt man dann z.B. daran, dass sie eher zurückhaltender sind, während die "Führungsspieler" eher unter den älteren zu finden sind. Natürlich alles nur im Schnitt und keine Regel ohne Ausnahme, aber grundsätzlich ist das, meine ich, schon so.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)