Moin,
als Jugendtrainer möchte man gerne fortschrittlich ausbilden. Eigenlich sollte man sich nicht am Erwachsenenfussball der Gegenwart, sondern der Zukunft orientieren. In den 90er war es z.B. suboptimal, mannorientiert auszubilden. Diese Generation hatte bei der Umstellung auf die ballorientierte Verteidigung Anpassungsprobleme, wurden schnell von den jungen Spieler der 00er überholt.
Was ist der Trend der nächsten Jahre? Können wir als Jugendtrainer die Entwicklung voraussagen und unseren Kinder damit einen Vorteil verschaffen?
Mir fällt da vor allem die Rolle des Torwarts ins Auge. Schon jetzt sind sie ins Feldspiel integriert und werden in Drucksituationen oft als Anspielstation gewählt. Die besten ihrer Zunft können den Ball dann sogar gezielt nach vorne spielen und/oder Pressinglinien überspielen (Neuer).
Wenn man diese Entwicklung weiterspinnt, könnte man ihn sogar gezielt ins Aufbauspiel einbauen, z.B. als Ersatz für den abkappenden Sechser. Derzeit ist es im Profifussball ja so, dass die AV hoch und die IV breit schieben und der Sechser sich fallen lässt und man dann aus einer Dreierkette aufbaut, um so einen Spieler mehr in die Offensive zu bekommen. Kann die Rolle nicht auch ein Torwart leisten? Dann hätte man einen weiteren Spieler "über", den man offensiv einsetzen kann (Gegenspieler bilden, Anspielstationen schaffen, Räume besetzen).
Ich überlege jetzt konkret, ob ich spätestens zur E-Jugend (also ab nächsten Sommer) den Torwart ins Aufbauspiel integrieren. Im Kinderfussball würde die Überzahl natürlich noch effektiver sein, weil einer mehr bei sechs natürlich schwerer wiegt als einer mehr bei zehn.
Was haltet ihr davon? Wie kann ich die Kinder dazu animieren? Wo liegen Gefahren und Risiken?
Gruß, Christoph
