Arsch-Elfmeter

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  • Angst ist auf keinen Fall tolerierbar.


    dass jemand Angst haben kann, ist für mich absolut tolerierbar. ich vermute, du wolltest was anderes ausdrücken.


    weiter schreibst du: Angst verbreiten und Mobbing zulassen.


    natürlich geht das absolut nicht, und da muss man auch direkt einschreiten.


    mir geht es um was anderes, vielleicht besser anhand eines erlebten Beispieles.


    G, Gehen über eine Turnhallenbank war angesagt. ein 5 jährige drückte sich weg. Ich hab ihn etwas zu Seit genommen und gefragt, was los sei,
    ob er sich nicht so richtig traut. Antwort: ich hab etwas Angst, hab das noch nie gemacht.


    Was tun? Übung abrechen, weitermachen und alle dies mitbekommen lachen ihn aus.


    Ich hab seine Angst toleriert, hab sie Ernst genommen und ihm das auch zu verstehen gegeben.
    dann: was hälst duvaon, wir machen es gemeinsam, du gehst über die Bank, ich daneben und halte dich an der Hand fest.
    kurzes Überlegen dann nickte er, auch wenn er nicht so ganz überzeugt schien.
    gesagt, getan, den letzten Meter liess er sogar meine Hand los.
    dann: kann ich es mal alleine probieren? Ich: Machen wir, aber ich geh neben dir her, ohne dir die Hand zu geben, pass aber auf. gesagt, getan.


    Was war passiert: Der Junge hatte aus seiner Sichtweise eine berechtigte Angst, mit meiner Hilfe konnte er sie besiegen, Aus Angst
    wurde Stolz.,Selbtsvertrauen aufgebaut und eine für mich wichtiger Nebeneffekt: er hat Vertrauen zu seinem Trainer aufgebaut, weil der ihn Ernst genommen und geholfen hat.


    Kinder haben oft Ängste, ob ins Tor zu gehen, einen Elfmeter zu schiessen usw. usw. Soll ich das bei ihnen dann ausschliessen?
    Nein! Ich helfe ihnen, ihre Angst zu überwinden. Dazu gibt es viele Möglichkeiten.


    das hat doch absolut nichts mit Zwang oder Mobbing zu tun.


    Ängste begegnet man nicht dadurch, dass man alles was Angst macht beiseite stellt.


    verbietest du deinem Kind ins Internet zu gehen, nur weil es dort einer grossen Gefahr des Mobbings ausgesetzt sein könnte,
    oder bringst du ihm bei, wie man damit umzugehen hat.


    Lehren mit Gefahren, ungewöhnlichen Situationen beim Fussball umzugehen, ist Aufgabe eines Trainers, nicht das vollkommene
    Abstellen der Gefahrenmöglichkeiten. Dann muss man auch jeden körperlichen Einsatz, jeden 1:1 Zweikampf . jede Mauerbildung
    verbieten.


    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

    • Offizieller Beitrag

    1. Angst ist auf keinen Fall tolerierbar.
    2. Neben dieser Antenne für "Angst" gilt trotzdem: Machen, Prüfen und hinterfragen, korrigieren.


    "Nicht in Watte packen" heisst ja nicht automatisch: Angst verbreiten und Mobbing zulassen.


    Günter, Callahan hat nichts anderes geschrieben als du.


    Angst nehmen, spielerisch, ich kann dir vollkommen folgen, alles völlig normal, jeder wird das unterschreiben und niemand hat das bestritten. Hilfestellungen, Kopfball ohne Angst trainieren, keiner wird dir wiedersprechen. In meinen Augen eine Selbstverständlichkeit. Nicht die Kinder mit ihrer Angst allein lassen, Ängste nehmen. Angst vorm Ball, Angst vorm Zweikampf ..... alles nicht neu. Insgesamt ist es für jeden Trainer der einfachere Weg, die Kinder zu zwingen, dann muss man nicht so viel über Alternativen nachdenken. Das wollen wir beide nicht!


    Allerdings kann ich den Zusammenhang mit dem Arschschießen nicht erkennen, wie baust du da die Angst ab? Du schreibst in deinem Beispiel: "Was tun? Übung abrechen, weitermachen und alle dies mitbekommen lachen ihn aus.". Wie nimmst du beim Arschschießen dem Kind die Angst? Es wird nicht gehen und deshalb würde ich das Arschschießen wegen des einen Kindes nicht anbieten. Der Junge hat auch hier eine tolerierbare Angst, du kannst ihn aber bei dem Ablauf nicht an die Hand nehmen, um ihm die Angst zu nehmen. Er wird dort stehen und einfach nur Angst haben. Ich glaube Callahan meinte, du musst die Angst tolerieren, denn jeder darf Angst haben. Du darfst sie aber nicht hinnehmen, sondern musst versuchen die Angst abzubauen. Er meint genau das, was du schreibst, aber im Zusammenhang mit dem Arschschießen.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die rege Beteiligung.


    @7Heby
    Die Eltern sollen nicht in die Halle, weil es die Kinder ablenken würde. Verwendet wurde der normale Hallenball.


    Berufstätige Eltern schaffen es auch nicht immer um 17:00 pünktlich zu sein. Nicht schön, aber unvermeidbar.


    Nach Rücksprache mit einem Lehrer und Pädagogen kommt es hier ganz stark auf den Einzelfall an. Es ist ein Unterschied, ob eine unterlegene Mannschaft sich diesem akzeptierten Ritual unterziehen muss und man einen Nebenmann hat oder ob es als Einzelbestrafung angewendet wird. Das Alter und die Reife ist dabei auch wichtig.


    Natürlich lässt keiner eine Strafe gerne über sich ergehen und es liegt in der Natur der Sache, dass das keinen Spass machen soll, aber einfach wie ein 40-Tonner über die Gefühle eines Kindes zu rollen ist sicher auch nicht die Lösung. Zumal wir auch merken, wie extrem unterschiedlich die Kinder entwickelt sind, sowohl körperlich als auch geistig.


    Die Frage, ob diese Prozedur lustig ist, haben von etwa 10 anwesenden Kindern 4 mit einem klaren nein beantwortet.


    Zusammenfassend ist diese Praxis in diesem Fall wohl zumindest als fragwürdig einzustufen.


    Merci.


    Edit: Die Angst, schmerzhaft getroffen zu werden, kann man in diesem Fall nicht abbauen. Man kann für diesen Moment auch keine Technik erlernen oder die Zuversicht entwickeln, dass man die Situation durch eigenes Zutun entschärfen kann, wie z.B. beim Kopfball. Man verfolgt auch kein höheres Ziel, wie die Vermeidung eines Tors zum Wohl der Mannschaft, wenn man z.B. in der Mauer steht. Man kann auch keine Körperteile schützen oder zumindest die Illusion des Schutzes aufrecht erhalten.


    Man steht da in erniedrigender Haltung und harrt hilflos der Dinge, die da kommen werden - das Gelächter hinter sich hörend, denn einigen Schützen macht es offensichtlich großen Spass.


    Edit2: Und wahrscheinlich gibt es auch Kandidaten, die absichtlich den Hintern hinstrecken und die Schützen mit rausgestreckter Zunge provozieren "Ihr trifft mich nicht". Das würde dann in etwa auch die Bandbreite der Meinungen hier erklären.

    2 Mal editiert, zuletzt von Papa2013 ()

  • Angst verbreiten und Mobbing zulassen.


    Allerdings kann ich den Zusammenhang mit dem Arschschießen nicht erkennen, wie baust du da die Angst ab? Du schreibst in deinem Beispiel: "Was tun? Übung abrechen, weitermachen und alle dies mitbekommen lachen ihn aus.". Wie nimmst du beim Arschschießen dem Kind die Angst? Es wird nicht gehen und deshalb würde ich das Arschschießen wegen des einen Kindes nicht anbieten.



    Uwe


    die Antwort ist für mich einfach,


    Anbieten würde ich sowas von mir aus eh nicht.


    Steht Gaudi an, und die Jungs schlagen irgend ein Spiel vor (das Arschschiessen sehe ich nur mal stellvertretend an)
    mach ich das, wenn alle dafür sind. dafür muss man natürlich seine Jungs kennen, das setze ich mal voraus.
    kenne ich das Spiel nicht, und sehe dass es z.B. ausarten könnte, breche ich ab und mach selbst einen Vorschlag.


    merke ich, dass ein oder 2 das nicht so wollen, schlag ich entweder auch was anderes vor, oder nutze die Gelegenheit um mit diesen
    mal eine Einzeltraining durchzuführen.


    we nn die gleichen Jungs die im Training sind, auf dem Bolzplatz was machen, seh ich keinen Hindernisgrund das auf ihren Wunsch auch mal zum Trainingsabschluss zu machen.


    speziell hier zum Arschschiessen, hab das in 15 Jahren einmal gemacht, bin bestimmt kein Verfechter davon.
    die 2 beschriebenen Beispiele sind für mich Extremfälle, die bei diesen Trainern wohl auch in anderer Form vorkommen.
    in einem Fall (F) sind die Kids wohl eh zu jung für sowas und der erfolgte Zwang ist eh ein Unding, darüber brauchen wir ja nicht zu diskutieren.
    im anderen geschilderten Fall, aus 2m schiessen, finde ich ebenso absurd, und wäre für mich Anlass ein sehr ernstes Wort
    mit ihm zu reden.


    wie unterschiedlich eine Sache verstanden werden kann mal so wie es bei mir war.


    12 jährige, alle machten das auf dem Bolzplatz, alle wollten das und geschossen wurde vom 16er (war meine Vorgabe).


    gleicher Name, aber total Unterschiedliches.


    Diskutabel (eigendlich ja nicht) ist hier doch der Zwang, Einschätzung der Kinder, mögliche, jedoch vermeidbare körperliche und
    seelische Folgen der Kids.


    das ist aber doch nicht bei dem Thema Arschschiessen alleine aufzuhängen, sondern betrifft doch auch vieles andere.


    ein Beispiel; da liess ein Trainer vom 5m Punkt voll Spammschuss bei einer E-Jugend nacheinander auf den Tormann schiessen.
    "Reaktionsverbesserung" war die Antwort auf meine Rückfrage.


    Schwachsinn und nicht ungefährlich, das gleiche vom 16er ergibt dann aber ein ganz anderes Bild.


    übrigens, als wieder der Vorschlag kam, hab ich eine Gegenvoschlag gemacht, Torpfosten aus 8m treffen, jeder Treffer
    10 Liegestützen vom Trainer. war auch total bescheuert, aber nur für mich.

  • Der Unterschied zwischen Spiel auf dem Bolzplatz und Training ist u.a. dass ich im ersteren Fall außer für meine eigenen anwesenden Kinder keine Aufsichtspflicht habe, im letzteren schon.
    Ein verantwortungsbewusster Trainer bricht, wie guenter es schon schrieb, ab, wenn das Spiel unangebracht ist oder für Mobbing missbraucht wird.
    Manches sieht man vielleicht auch selbst noch als Gaudi an, während für Andere die Grenze schon überschritten ist . Dies sollte man auch im Zweifelsfall akzeptieren. Schon deshalb scheidet hier Zwang aus.


    Gruß Karl

  • <Zitat>
    Steht Gaudi an, und die Jungs schlagen irgend ein Spiel vor (das Arschschiessen sehe ich nur mal stellvertretend an)
    mach ich das, wenn alle dafür sind. dafür muss man natürlich seine Jungs kennen, das setze ich mal voraus.
    kenne ich das Spiel nicht, und sehe dass es z.B. ausarten könnte, breche ich ab und mach selbst einen Vorschlag.


    merke ich, dass ein oder 2 das nicht so wollen, schlag ich entweder auch was anderes vor, oder nutze die Gelegenheit um mit diesen
    mal eine Einzeltraining durchzuführen.


    </Zitat>


    Guenter, ich meine, dass eine Übung, die bei einem Spieler Angst hervorruft, und zwar speziell Angst vor Trainer und Mannschaftskameraden, absolut no go ist. Gerade bei dem von Dir gewählten Beispiel will ich mal wissen, wie DU wissen willst, wie es in dem armen Knirps aussieht, der da still daneben steht und nix sagt und hofft, das der Kelch an ihm vorbeigeht. Wenn er dann dran ist und fast am heulen ist, einfach nur Angst hat, und DU nicht abbrechen willst, weil man Ihn dann ja bloßstellt, dann hast Du bereits ganz vorne versagt. Ach nee, in diesem Fall brichst Du ja ab, ich vergaß.


    In einem Spiel wie Arschschiessen wird Gewalt ausgeübt. Das hat NIX im Fussballtraining zu suchen. Es gibt doch hunderte positive Möglichkeiten, einen Anreiz für gute Leistungen zu schaffen. Warum sollte man so einen Scheiss wählen???? Hier bin ich einfach nicht Deiner Meinung. Sowas können sich die Jungs wünschen, wie sie wollen, das machen wir einfach nicht. Dafür bin ich da! Mobbing gibts in der Schule schon genug.


    Zum Thema Angst vor Übungen: Da "kann" man bestimmt durch Führen und Hilfe die Angst abbauen, aber eine Angst vor einem Balanceakt auf einer Bank hat einen Unterschied zum Thema Arschschiessen: Die Bank übt keine Gewalt aus. Der Einzige, der da Gewalt ausüben könnte, bist Du, der den Knirps eventuell jedes Training auf die sch.. Bank schickt, weil Du der Meinung bist, das nur die Harten in den Garten kommen.




    Und so nebenbei, was soll eigentlich der dämliche Hinweis auf Mobbing im Internet! Hier gehts um Fussballtraining und um nix anderes. Sorry, aber wenn ich sowas lese, bin ich gleich schlecht gelaunt, und das am Sonntag vormittag vor der Kirche!.

  • Wer schon einmal in dieser Altersklasse eine Spielerin oder einen Spieler in seinen Reihen hatte, die/ der im Training oder Spiel mit voller Wucht einen Ball abbekommen hat, wird wissen was Angst im Zusammenhang mit Fußball bedeuten kann. Und wie mühsam und langwierig es dann ist, diese Angst abzubauen. Wie man dann auf so eine schwachsinnige Idee kommen kann, seinen F- Schützlingen dieser Gefahr bewusst auszusetzen, soll mir mal bitte jemand erklären.


    Meine Spieler können alles bei mir haben. Sobald ein einziger Spieler Angst wegen meines Trainings hat, höre ich sofort auf !!! Könnt ihr mich drauf festnageln !


    Papa2013
    Ich wäre bei jedem Training anwesend. Und wenn nicht ich dann meine Frau.

  • Ich trete hier absolut nicht als Verfechter des Arschschiessens an. Wer genau gelesen hat, muss eigendlich festgestellt haben, dass ich das in 15 Jahren einmal gemacht habe. Würde es in der Situation aber auch wieder machen.


    Aber lasst mal die Kirche im Dorf, und hoffe jedoch dass ihr in anderen Sachen auch so pingelig bist.


    Gerade bei dem von Dir gewählten Beispiel will ich mal wissen, wie DU wissen willst, wie es in dem armen Knirps aussieht, der da still daneben steht und nix sagt und hofft, das der Kelch an ihm vorbeigeht.


    Ich sprach von 12jährigen Kids, die ich nicht mehr als Knirpse ansehe, sondern schon als kleine Persönlichkeiten betrachte, und die ich in den 5 Jahren zuvor so behandelt habe, dass sie keine Angst vor mir hatten, sondern jederzeit ihre Ansichten mir gegenüber äussern konnten.
    Auch wusste ich wie alle ticken und wusste in etwa was in ihnen vorgeht, auch ohne Worte, da ich sie nicht nur vom Training her kannte,
    und ich nicht nur über fussballerische Dinge mit ihnen unterhalten habe.
    als Dorfkindertrainer hab ich da wohl etwas weitergehende Vorstellungen von meiner Tätigkeit gehabt


    In einem Spiel wie Arschschiessen wird Gewalt ausgeübt.


    wie man von Gewalt sprechen kann, wenn aus 16 m ein Po getroffen wird bleibt mir schleierhaft.


    Wenn ein absolutes gegenseitiges Vertrauen aufgebaut wurde, und das war bei mir der Fall, kann man durchaus auch mal was machen,
    was aus dem Rahmen fällt. Da hab ich schon das ein oder andere gemacht, was etwas aus dem Rahmen fällt, und das ich nie mit
    einer weniger gefestigten Einheit gemacht hätte.


    Bin ich natürlich ein Trainer, bei dem sich Kinder unsicher fühlen, lasse ich besser alles Ungewöhnliche.


    gg

  • Man steht da in erniedrigender Haltung und harrt hilflos der Dinge, die da kommen werden - das Gelächter hinter sich hörend, denn einigen Schützen macht es offensichtlich großen Spass.


    Ich bin hier für radikales Aussprechen von unbequemen Wahrheiten ja bekannt: 1. Verantwortlich sind in diesem Alter in aller Regel Eltern, nicht Kinder. Soll der Trainer also Eltern zum Arschschießen antreten lassen. Die sind ihm zumindest in etwa ebenbürtig beim möglichen Neinsagen und bei denen, die den "Spaß" mitmachen, dürften es dann echt fast alle Kinder lustig finden. 2. Was passiert, wenn der Trainer selbst mal zu spät wäre (statt der Viertelstunde früher) o. etwas vergisst etc? Dürfen alle Eltern auch ihn (dann bitte mit voller Gewalt: das schmerzt zT erheblich u. könnte ihm eine Lehre werden!) "abschießen"? Das fänden Kinder uU noch lustiger... 3. Spaß beiseite: hier geht es um psychische wie körperliche Gewalt gegen Kinder im Sinne von "Ein Klaps/Eine Ohrfeige hat noch keinem geschadet"! Dies ist - von Erwachsenenen befohlen oder ausgeführt schlichtweg verboten und strafbar, man lese mal die Gesetze...


    Da mit diesem Trainer im Guten nicht zu reden gewesen ist, würde ich hier je nach Brass entweder mit einer Strafanzeige drohen oder diese sogleich stellen. Dann wird sich objektiv klären, wer im Recht ist und wer sich einen neuen Verein suchen müsste: Kinder o. Trainer. Es haben ja zum Glück der Kinder nicht hier die Befürworter solch glasklarer Gewalt zu entscheiden, sondern objektive Gerichte. Vielleicht hätte ein Urteil in solch Fall gar bundesweit Signalwirkung, würde mancherorts, wo sicher Ähnliches geschieht, zum Diskutieren über übliche, darum aber noch nicht gute Praxis anregen, so Kindern über den Nahbereich hinaus helfen? Dazu gehört natürlich erstmal viel Zivilcourage, da man so "Dorfgespräch" würde, uU zunächst einmal im Schlechten, so gut die dahinter stehende Absicht: Kindern gegen Peiniger helfen letztlich wäre. Aber durch solch Rückgrat hat am Ende schon mancher ein (Bundes-)Verdienstkreuz erhalten, daher sollte man nicht immerzu Angst vorm Risiko haben, wenn es um gute Sachen geht! Also viel Mut, wer weiß, was eure Kinder noch alles erdulden müssen, ohne dass sie davon zu erzählen sich trauen: unbedingt nachhören, vllt ist Arschschießen nur Spitze eines Eisbergs: von "Du kannst gar nichts!", "Hau ab!" über Strafrunden, Haareziehen, Griff ins Genick mit Fingernägeln bis zu Schlimmeren, alles schon da gewesen, beobachtet. Was mich dabei so stört: Kinder sind nie gleichrangige Gegner, dem Großen meist sprachlos ausgeliefert, können sich kaum wehren, schon daher liegt immer strukturelle Gewalt vor, was leider nur wenige verstehen, da es zu lange her ist, dass sie Kinder waren, Kinderliebe in Deutschland eh oft Fremdwort ist, vieles noch immer als "normal" gilt (entgegen der Rechtslage), Kinder fast nie etwas zu sagen sich trauen... :(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    3 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • In dem Thread gehts aber um F-Jugend. Kommt davon, wenn man nicht beim Thema bleibt,,,

  • In dem Thread gehts aber um F-Jugend. Kommt davon, wenn man nicht beim Thema bleibt,,,


    O.K dann nehmen wir es aber mal genau.
    Papa schreibt: "gab es schon mehrer solcher Übungen." Arschschiessen ist doch hier nur stellvertretend für Anderes aufgeführt.


    macht es Sinn, dann eine ungewöhnliche Spielform auseinanderzunehmen, die nirgendwo an der Tagesordnung ist und wohl auch höchst selten gemacht wird?


    da wird Gewalt aufgeführt, um das Thema zu diskutieren.


    ist es denn nicht eine grössere Gewalt an Kindern, wenn sie dafür bestraft werden, weil ihre Eltern sie 15 Minuten zu spät zum Training bringen. (das hat Papa auch geschrieben) Diese Gewalt wird jedoch nicht dikskutiert.


    dass überhaupt von Bestrafung bei F-Lingen gesprochen wird, regt niemand auf.


    der Zwang was mitmachen zu müssen, egal ob direkt oder indirekt durch Gruppenzwang (beides ist hier offensichtlich bei Papa geschehen)
    das ist Gewalt und zu diskutieren.


    Es ist doch praktisch egal welche Übung ich mache, der entscheidende Unterschied ist doch der, ob es von Kindern gewünscht und freiwillig oder ob die gleiche(vielleicht sogar hervorragende Übung) als Strafe, als solche auch noch angekündigt, und unter Zwang
    gemacht werden muss.


    dass ein unsicheres Kind im Training alleine dableiben muss, weil seine Eltern nicht im Training dabeibleiben darf. istfür ein Kind sicherlich
    schmerzlicher als ein Poschuss, aus weiterer Entfernung.


    Mit Sicherheit ist das Straftraining und der Zwang auch schon bei der F-Jugend weitaus weiter verbreitet, wesentlich diskussionswürdiger,
    als das Arschschiessen während des Training, das, und davon bin ich überzeugt, die weitaus meisten hier noch gar nicht zugeschaut haben, also nur vom hörensagen her kennen.


    die Diskussion hier müsste geprägt sein wie Strafe, Zwang, Kindesängste vermieden werden und wie Trainer damit umgehen müssen.
    Im manchen Trainings gibt es nämlich auch noch andere, häufiger vorkommene Sachen, wo Kinder damit konfrontiert werde, stärker belastet sind, als das Arschschiessen.


    gg


    gg



    Papa spricht von einer Strafe für die Kinder,

  • Diese Gewalt wird jedoch nicht dikskutiert.


    Hab ich doch grad! Ich denke, dieser "Trainer" traut sich an Eltern nicht ran, kann ihnen nur per Arroganz über seinen "Machtposten" begegnen: "Dann-geh-doch-...." - nicht mal kapierend, dass Kinder da den Verein wechseln müssten, nicht sein Gegenüber! Wegen ihm u. auf seinen Rat hin: wieder sollen Kinder für Konflikte mit Eltern haften!? Offenbar sieht hier ein "Kindertrainer" gar nicht, dass er Kinder be-treuen soll! Da ist er keine Ausnahme, das sei zu seiner Ehrenrettung gesagt (konkretisiere doch mal deine Beobachtungen "andere, häufiger vorkommene Sachen, wo Kinder damit konfrontiert werde, stärker belastet sind, als das Arschschiessen", guenter), aber umso schlimmer für Kinder. Wer Zwänge so verordnet, ist psychologisch immer selbst als "Zwangscharakter" einzuordnen, pädagogisch nicht rragbar u. gefährlich. Aber im KiFu darf halt jeder ran, solange er den Verein nichts kostet...
    Dein Arschschießen hat damit weniger zu tun, so wie du es als Spaß schilderst. Obwohl ich dies durchaus kritisch sähe: ich kenne kein Kind, dass mit 12 seinem Trainer im Konflikt offen widerspricht. Woher du also dein Wissen nimmst, dass Kinder dort schon solch Persönlichkeit hätten, ist mir schleierhaft: Ist das Privattheorie o. hast du auch wiss.-empirische Belege dazu? Ich habe ja kürzlich als Mentalcoach eine Bundesligateam mit 16-jährigen gehabt: was die mir erzählten, wollte ihr eigentlich ganz netter, offener Trainer danach schlicht nicht glauben! Mit dem Ergebnis, dass er mich zwar ständig anrufen wollte, meine Arbeit ja toll fand, sich real aber nie wieder meldete, damit ich weiter mit dem Jungs arbeitete, redete (ohne dass er dabei war, was er - immerhin - also ebenso wie das Beiwohnen seiner Kabinen- bzw. Halbzeitansprachen nur einmalig zuließ). Kontrolle ist eben oft nicht erwünscht, wenn sie kritisch wird. Dann setzt man lieber auf Macht bzw. die "Handlungsgewalt", dies zu unterbinden. Es geht halt um Erniedrigung: wo die anfängt, wo sie nach gewissen Anfängen enden kann, für einzelne Betroffene. Schon eine kleine Bemerkung vorm Team, ihren Freunden, kann Kinder sehr verletzen u. belasten, psychisch. Und keiner wird es sehen, merken... Und ich fürchte, dass meist dieselben Kinder fürs Straf-Arschschießen inkl. allgemeiner Belustigung herhalten müssen, deren Eltern eben nicht so zuverlässig sind, viel arbeiten müssen o. die weiter weg wohnen. So werden dann in einer Hierarchie die Prügelknaben des Teams herausgestellt - bis sie irgendwann nie mehr wieder kommen und jede weitere Lust auf diesen für sie schrecklichen Fußball verloren haben.
    Meine private Theorie: mancher von ihnen könnte uU später in die Stadien gehen, um Randale zu machen, sich so an "dem Fußball" rächen: wer ihn nie mit Respekt achtete, gegenüber dem dreht er nun - selbst erwachsen, zur Gewalt i.e.S. fähig - den Spieß um. In der Psychologie ist dies so erkannt ("Geist der Rache") - alles hängt eben mit allem zusammen und die sog. Fans sind sicher nie nur zufällig beim Fußball gelandet... Relativieren, Bagatellisieren, Verharmlosen, ich weiß nicht, ob das irgendeinen Vernunft-Diskurs weiter bringt, finde Klartext besser: der braucht nen Arschtritt; Ich will, dass ihr euch den Arsch aufreisst - oder ich tue es; Sich-bücken-müssen fürs Arschschießen etc. Wer tut das? Was soll es signalisieren? Nur lustig, gerechte, angemessene Strafe o. Erniedrigung bis hin zu sexuellen Assoziationen? Wieso dies despektierliche A-Bild im Umgang mit Kindern, Spielern? Es fragt sich doch immer: lustig für wen, für den, der seinen A herhalten soll o. für den, der von hinten etwas mit dem anderen machen dürfen soll?! Sehr fragwürdig, diese Praxis und sicher absolut kein sinnvolles Training: wofür denn bitte, was lernt man dabei? :thumbdown:

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Ob das Kopfballtraining ein höheres Gesundheitsrisiko mit sich bringt, wissen wir doch gar nicht

    ,


    Ich weiss es schon!!!


    Vorletztes Jahr Trainerprüfung Breitensport,Thema: spielerisch den Kopfball erlernen...prima.


    Übung: damals mit einer Mädchenmannschaft des Stützpunktes durchgezogen....kam prima an, habe ich hier irgendwo gepostet.


    Einige Wochen später nahm ich mein Prüfungstraining als Trainingsthema....lief bis cirka zur Minute 20 ebenso prima.


    Dann ließ ich mir die Pille -beim hinleiten;-))- auf meinen hässlichen Wiersing werfen. Ich wollte das "Klappmesser" demonstrieren....die Ballgeschwindigkeit sollte erhöht werden können. Nachdem der Lightball...ich betone...Lightball meinen Kopf wieder verließ, war für mich das Training abrupt beendet. Ich lag ohne zu wissen wo oben und unten ist auf dem Kunstrasen in Rückenlage. Mir war von Jetzt auf Gleich so elend übel, das ich Not hatte, mich nicht direkt zu übergeben. Mein Trainerkollege übernahm, ich verabschiedete mich....nach 15 Minuten und tastete mich taumelnd in Richtung Kabine, wo ich noch bis zum Trainingsende auf meinen Sohn wartete. Ich übergab nich zweimal und dachte, dass mich ein Migräneanfall oder ähnliches ereilte. Am späten Abend gings ins Krankenhaus - wurde einfach nicht besser- und dort wurde ich aufgenommen, weil man einen Schlaganfall vermutete. DAS war Quatsch wie sich im Laufe weiterer acht Stunden herausstellte, denn mein Gleichgewichtssinn wurde durch die Erschütterung gestörrt. Irgendwelche Dinge im Ohr kamen abrupt so durcheinander (kann das nicht besser erklären)....das ich drauf war wie mit 2,5 Promille. Das soll vom Kopfball gekommen sein. Nicht unbedingt der Ball der auf den Kopf aufsetzte, sondern das Zusammenspiel mit der abrupten Nichbewegung beim Klappmesser. Seitdem weiss ich, dass das Kopfballtraining nicht ganz ungefährlich ist. Es dauerte vier Tage, bis ich wieder fit war. Man erklärte mir, dass es da auch ganz andere Ausgänge solcher Geschichten gibt. Ich habe ein prima Training diesebezüglich drauf...irgenwie traue ich mich nicht mehr.


    Was das Arschelfmeterschießen angeht....meine Kinder kennen das auf privater Bolzplatz.-und Schulplatzebene. Das ist für mich ok..


    Ich käme niemals auf die Idee, das beim Training als Bestrafung oder auch sonst zuzulassen. Es ist Gewalt und eine Form von Sardismus...finde ich.


    Ich habe als Trainer weder die Lust hierauf auch nur eine Sekunde Zeit zu verschwenden, noch brauche ich das um zu Bestrafen...weil z.B. einer zu spät kommt.


    Ich habe reinweg über Ansprache -je nach meiner Laune fällt das so oder so aus- einfach erreicht, dass alle spätestens 10 Minuten vor dem eigentlichen Beginn auf dem Trainingsplatz stehen und sich warmmachen...bis einstimmen.


    Wo ich mal bestrafe ist, wenn jemand mehrfach beim Training gegen Verhaltensregeln verstößt. Niemand darf in meiner Gegenwart fluchen, Fäkalwörter benutzen, Ausspucken oder die Pfoten an den Sack stecken, sorry. Wenn ich spreche wird nicht gealbert, nicht mit dem Ball geprellt und wenn ich fordere, dass die Trinkpause nun zu ende Ist und man zügig antrabt....wer die Übung bei Aktion zu larmarschig abzieht...dem passiert es dann, tja....das ich Liegestütze verordne.....10 Stück und runter. Wer das nicht machen würde....diesen Zustand kenne ich nicht....dem zeige ich wie das geht bis...den schicke ich vom Training nach Hause (D Jugend). Meist passe ich ab der fünften nicht mehr genau auf....und erledigt....manchmal lege ich mich daneben und mache mit, und verscheisser den Übeltäter noch...weil er es wie eine labrige Hertha macht.


    Das ist die Gewalt...die ich ok finde....kann man auch geteilter Meinung drüber sein. Alles auszudiskutieren...nö...mit und bei mir nicht. Für mich sind die Jungs keine Partner mehr. Partner sind auf Augenhöhe...das sind sie noch lange nicht. Ich gebe vor und ich schütze sie vor gewissen anderen einflüssen. Deshalb schießt niemand auf den Hintern zur Strafe.


    Ferner kenne ich auch nicht, dass die Verlierer dieses oder jenes machen müssen...jedenfalls nicht tatsächlich. Mein Trainerkollege ist A Spieler...er bringt den Spruch schonmal, wenn etwas in Wettkampfform abläuft. Wirklich hat niemand der Verlierer abräumen oder ähnliches müssen. Das macht -nach kurzer Ansage meinerseits- derjenige der am günstigsten steht. Ferner ist das meist während des Abschlußspiels durch uns Trainer bereits geschehen. Wir nutzen die Zeit dann dafür...und quaseln meist nicht ins Abschlußspiel rein....soll ja freies Spiel sein.


    Das das alles vom Ablauf und Maß nicht so ganz verkehrt sein kann zeigt mir die Trainingsbeteiligung...die Stimmung...aber auch verschiedene Elternanfragen die da meinten, dass sie noch nie so einen braven Ton der Spieler untereinander erlebt hätten...tja...und darauf bin ich stolz...alte Schule halt!;-)).

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • konkretisiere doch mal deine Beobachtungen "andere, häufiger vorkommene Sachen, wo Kinder damit konfrontiert werde, stärker belastet sind,


    hast du doch selbst beantwortet.

    Schon eine kleine Bemerkung vorm Team, ihren Freunden, kann Kinder sehr verletzen u. belasten, psychisch.


    Äusserungen von Trainern, die zum Lacher, gar zum Auslachen, führen, sind doch gar nicht so selten.
    Wer hat denn noch nicht mitbekommen, dass selbst G-linge zusammengestaucht werden, wenn sie angeblich was falsch gemacht haben?
    im Vergleich zur körperlichen Gewalt (wo fängt die eigendlich an?) ist doch die psychische Gewalt wesentlich weit verbreiteter.
    ist doch eines deiner Lieblingsthemas.


    ch kenne kein Kind, dass mit 12 seinem Trainer im Konflikt offen widerspricht. Woher du also dein Wissen nimmst, dass Kinder dort schon solch Persönlichkeit hätten,


    . dies habe ich so nicht angesprochen.ich weiss jetzt nicht was du unter einem Konflikt zwischen Trainer und Kind ansiehst..
    dass 12jährige bereits kleine Persönlichkeiten sind, dazu brauch ich keine empirische Untersuchungen, das merkt man wenn man vernünftig mit ihnen umgeht, ihnen mit ihrem Alter entsprechenden Respekt entgegenkommt und entsprechend behandelt. Dazu brauch ich mich nicht auf ihre
    Ebene begeben, sondern behalte durchaus meine Erwachsenenfunktion. Dann gibt es zwar Meinungsunterschiede, mal Differenzen,
    aber das muss doch nicht zwangsläufig zu einem echten Konflikt ausarten.

    Das das alles vom Ablauf und Maß nicht so ganz verkehrt sein kann zeigt mir die Trainingsbeteiligung.


    Dies geht für mich in eine ganz entscheidende Richtung.
    Entscheidend ist nicht was ich mache, sondern wer wie was mit wem macht, und was dann letztendlich hinten raus kommt.


    Und jeder Trainer hat seine ihm ureigene Art (manchmal auch Unart) und eine andere individuelle Truppe mit der er zusammenarbeitet.


    die Frage stellt sich auch, ob Einzelfälle sich zu einer grundsätzlichen Diskussion eignen?


    dann wäre jetzt natürlich zu diskutieren, ob Kopfaballtraining nicht generell abgeschafft werden soll, und zwar nicht nur im Jugendbereich, sondern auch bei Erwachsenen. wie gefährlich das sein kann, hat Andre ja ausfürhlich beschrieben.


    gg

  • @ Karl


    Vielleicht sollten wir das Wort "Zwang" mal definieren, denn ich denke da reden wird och aneinander vorbei. Es gibt auf der einen Seite den körperlichen Zwang (den ich total ablehne) und auf der anderen Seite den gruppen-Zwang. Machen wir uns nichts vor, mit dem gruppen-Zwang arbeiten wir Tag-Täglich beim Training. Und dieses A-Schießen gehört für mich zum gruppen-Zwan, denn ich kann mir nicht vortellen dass der trainer den jung festhält. Ob ich diese Methode nun in ordnung finde, ist ein ganz anderes Blatt Papier. Das Bockspringen in der Schule, ist/war für mich zB auch nichts anderes als ein gruppen-Zwang. Und das mit staatlicher Gewalt abzutun halte ich für Grenzwertig. Ich empfand dass immer als absoluten Graus und hätte mit sicherheit lieber meinen Arsch zum A-Schießen hingehalten


    Andre


    Danke für die ausführungen mit dem Kopfball, denn offensichtlich lesen hier die wenigsten auch mal einen Link. Denn einfach den Kopfbllzwang (auch hier handelt es sich um Gruppen-Zwang) damit abzutun, dass es sich hier ja um eine fussballerische Notwendigkeit handelt abzutun, empfinde ich gelinde gesagt für falsch. Wer sich meine Link mal durchgelsenen hat wird sicherlich feststellen, dass das Kopfballspiel mehr als nur Grenzwertig ist. Die Unfälle die da schon alle passiert sind, sind bei anderen Gruppen-Zwängen nicht passiert


    Wo wir dann auch wieder beim gruppen-zwang sind. Diesen Zwan üben wir spätestens dann aus, wenn wir anfangen vergleiche zu ziehen. Der läuft schneler als du........ . Ist das ein Negativer Zwang? Nein. Menschen sind gruppenorientiert und nicht egomanen(sollten sie zumindest nicht sein). Natürlich muss man auch dort aufpassen, wobeio ich da allerdings eher an Alkohol, Zigaretten, Drogen.... denke.


    Wenn also eine Mannschaft, und hier meine ausdrücklich nicht den trainer, entscheidet, dass es für bestimmt aktionen eine "bestrafung" gibt, dann empfinde ich das als ok. Natürlich müssen wir Trainer dann aufpassen, dass diese "bestrafung" nicht ausufert und nicht immer dieselben "leiden" müssen. Bei uns muss zB jemand der eine besondere Aktion im Spiel vergeit hat auf Facebook schreiben: Ich bin Schwul (und jetzt fang blossleiner wegen sexistmus an). Die Diskusionen danach sind zum schreien komisch. Es geht von Jungs (Achtung! B-Jgd) die nachdem auf dem Post geantwortet wurde sofort dementieren, bis zum mitspielen und ne Zeitlang so tun als ob.

  • Zitat Papa2013:

    Zitat

    Die Eltern sollen nicht in die Halle, weil es die Kinder ablenken würde. Verwendet wurde der normale Hallenball.


    Berufstätige Eltern schaffen es auch nicht immer um 17:00 pünktlich zu sein. Nicht schön, aber unvermeidbar.


    Die Ablenkung durch die Eltern kann man durch andere geeignete Maßnahmen unterbinden. Ein genereller Ausschluss aller Eltern ist dazu nicht notwendig. Erfahrungsgemäß bleiben ab F - Junioren Eltern nur in Einzelfällen zum Training.
    Was die Pünktlichkeit anbelangt, muss man sich hier eben organisieren. Mit anderen Eltern absprechen, rechtzeitig abmelden oder mit Trainer absprechen. Wenn die Eltern regelmäßig pünktlich sind, wird wohl auch kein Trainer im Ausnahmefall etwas kritisieren. Sollte Unpünktlichkeit öfter vorkommen oder die Regel werden, muss man als Trainer gegensteuern. Wenn Trainingszeit und Arbeitszeit der Eltern kollidieren und sich keine andere Lösung findet, kann man auch über einen Mannschafts - oder Vereinswechsel nachdenken.

  • dass 12jährige bereits kleine Persönlichkeiten sind, dazu brauch ich keine empirische Untersuchungen, das merkt man wenn man vernünftig mit ihnen umgeht, ihnen mit ihrem Alter entsprechenden Respekt entgegenkommt und entsprechend behandelt. Dazu brauch ich mich nicht auf ihre
    Ebene begeben, sondern behalte durchaus meine Erwachsenenfunktion.


    Ja, es ist erstaunlich, wie vernünftig "Kinder" dann schon sein und mitreden können. Grad so kann man auch viel animativ erreichen, sie motivieren. Umgekehrt aber gilt auch, dass sie "Gewalt" hilflos gegenüberstehen. Papa2013 gibg es nun aber nich um die vernünftigen Trainer und auch nicht um 12-jährige, daher stiftet das Abschweifen Verwirrung: ich habe wie Callahan auch erst im 2ten Lesen bemerkt, dass du nun von einer anderen Altersklasse sprachst...Wer Elternkritik kontert mit "Dann geh (du)! doch woandershin" und das zu betreuende Kind dabei völlig übersieht, disqualifiziert sich als Kinderbetreuer. Ich denke, darin sind wir einig, ebenso bei der Bewertung von Gewalt, die man nicht unbedingt anhand Spuren sexueller Übergriffe, blauer Flecken o. blutender Nasen sehen können muss. Übrigens kann man auch Erwachsene noch mit Bashing o. Anprangern so demoralisieren und mobben, dass sie am Ende kaum nen Ausweg mehr sehen. Daher versuche ich es auf die Frage zu reduzieren: wer o. was tut Kindern, Spielern, Mitgliedern wirklich gut bzw. wann wird dies zweifelhaft und muss dann auf die Agenda kommen statt eben einfach zu sagen: Nimm doch dein Kind und geh... Genau dies hat mir auch mal ein Trainer gesagt, seines Zeichen Staatsanwalt am Gericht. Grund: Er hatte nur Augen für sein Kind. Menschlich und natürlich zu verstehen, bei Trainern eines Teams aber ein No-go, wenn andere dafür zurückgesetzt werden. Und wer da kritisiert, soll dann weg. So funktioniert die Welt meist: hast du einen Prügelknaben im Team, verbreitest an ihm exemplarisch Angst und Schrecken, kannst du als Trainer Macht demonstrieren und keiner stellt dich teamintern in Frage. Funktioniert auch in der Firma oder Politik: der äußere Feind stabilisiert die eigene Position nach innen. Ist keiner zur Hand, baut man eben Strukturen auf, die jedem damit bedrohen, in diese Rolle zu geraten... Aber es ist schwer, "strukturelle Gewalt" zu enttarnen, wenn es heisst: ist doch alles nur Spaß...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Andre
    Sorry, dass ich bei der Beschreibung deines Kopfballversuchs schmunzeln mußte! Aber man sollte wissen, wann es gut gewesen ist, denn besser wird dein Fussballspielen sicherlich nicht!


    Günter
    Ich kann dich sehr gut verstehen, wenn du die "Lippenbekenntnisse" manch jüngerer Kollegen anprangerst, deren Strafenkatalog gar nicht lang genug sein kann und dann wieder scharf umschwenken, wenn du zuschaust, was die Buben so machen.


    @Offtopic
    1. Beeinflussung in früher Kindheit
    Vor kurzem gab es eine größere Umfrage, ob gewaltbeschreibende Szenen und herabwürdigende Beschreibungen aus den Märchenbüchern entfernt werden sollten. Es wurde mit großer Mehrheit abgelehnt!


    2. Beeinflussung der Elterngeneration
    Gerade läuft der Dreiteiler: "Unsere Väter, unsere Mütter". Dort wird ein neuerlicher Versuch unternommen, den Generationendialog über die Chancen und Lehren aus dem Glauben, als Herrenmenschen das Schicksal anderer beschreiben zu dürfen, in Gang zu bringen.


    Günter: Gerade unsere Generation trägt eine besondere Verantwortung, unseren Kinder klar zu machen, dass man die Anfänge von Gewalt gegenüber Schwächeren nicht dulden darf. Das ist nicht so einfach zu erkennen, denn kindliches Spielen und auch das Zanken wird für den Reifungsprozess benötigt.
    Wir sind doch mit dieser ganzen Schizophrenie aufgewachsen! Auf der einen Seite wurde gesagt: "Nie wieder" und auf anderen Seite weiter drauflos geprügelt, was das Zeug hielt. Warum wohl hat man die Generation unserer Eltern damals nicht ins Geschichtsbuch geschrieben, als hätte es diese Zeit gar nicht gegeben? Wir müssen Worte finden, uns dieser Verantwortung gegenüber unseren jüngeren Kollegen stellen. Sie haben ein Recht zu fragen und auf alles eine Antwort zu bekommen! Du kannst mir glauben, dass mir diese Worte nicht leicht gefallen sind, denn angesichts eines wunderbaren Hobbies, dem Fussball möchte man manches allzugerne auch verdrängen!

  • @TW


    mag sein, dass ich da blind bin, aber beim Arschiessen (abgesehen von dem Fall, wo aus 2m geschossen wurde) sehe ich keine Gewalt.


    Gewaltansätze, sehe ich aber bei fast jedem Training, dort wo eine Stärkerer beim Aufstellen zu einer Übung einen Schwächeren zur Seite stösst, um dessen Platz einnimmt, sich also mit
    körperlichem Einsatz einen Vorteil verschaffen will. kleine Ansäteze, aber da beginnt es bei mir, und allzuoft beabachte ich, dass das geduldet wird.
    Und solche Gewaltansätze gibt es in jedem Training zu Hauf, beginnend beim Umziehen vor und bis zum Umziehen nach dem Training. tagtäglich.
    Da schreite ich als Trainer ein. Sehe das aber nicht überall so.


    Wesentlich diskussionswürdiger und diskussionsbedürftiger in meinen Augen.


    aber mal weg vom Arschschiessen zu etwas ähnlichem, was ich jedoch öfters gemacht habe.


    Im Sommer bei heissem Wetter anstatt Training mit den Jungs ins Schwimmbad.
    bei F gings ums Springen, vom Beckenrand oder 1m-Brett. bei E kam dann die Arschbombe, der eine vom Beckenrand, der andere vom 1m Brett, mutige vom 3mBrett.


    der Aufsicht wegen etwas entfernter Posten bezogen, um immer alle im Blick zu haben. hab mich ganz draussen gehalten.


    wass passierte? negativ gesehen kann man sagen, es entstand ein Gruppenzwang, ich sah es positiv als Gruppendynamik.


    der ein oder andere traute sich noch nicht einmal vom Beckenrand zu springen, andere nur vom 1m Brett.


    durch die Gruppe wurden die jeweiligen jedoch ermuntert (manche meinen ja gezwungen) einen Schritt weiterzugehen.
    manche landeten nicht unbedingt ideal und kamen schon mal mit einem roten Rücken aus dem Wasser. war bestimmt schmerzhaft. Ich bin nicht eingeschritten.
    Haben sie aufgehört? Nein. Nochmals versucht.


    Beim Abholen der Kinder gings los: Mama, Mama, hab eine Arschbombe vom 3m Brett gemacht. und ähnliches von anderen.
    Selbst der Hinweis auf einen immer noch roten Rücken von einer Mutter wurde als nicht so schlimm abgetan: Macht nichts, das nächste mal spring ich wieder, weinfach geil.


    restlos alle waren begeistert, viele auch etwas stolz, weil sie etwas gemacht haben, wozu sie ohne die Gruppe nicht den Mut aufgebracht hätten.


    beim Schwimmbadbesuch hat sich keiner abgemeldet.


    Arschbomben sind garantiert schmerzhafter als ein Poschuss aus 16 m.


    nach einigen Vorstellungen hier, hab ich Gewalt zugelassen, die Kinder einem Gruppenzwang ausgesetzt..


    aus meiner Sicht, habe ich den Kindern zu einem schönen Nachmittag verholfen.


    gg

  • Arschschießen geht auch anders.


    Wir machen das regelmäßig und die Jungs haben mächtig Spaß dabei.
    Nur, die arme Sau, die den A. hoch hält bin ich 8o


    Es hat sich im Training durchgesetzt. Es ist ein Ansporn. Die Jungs sind heiß darauf, dem Alten mal einen hinten drauf zu brennen.
    Sprich, es gibt im Training bei einzelnen Übungen Vorgaben von mir, die manchmal nur schwer zu erreichen sind.
    Wenn sie es schaffen, stelle ich mich hin. Dabei ziehe ich sie auf und geben laut zu verstehen, dass sie mich eh nicht treffen.
    Manchmal treffen sie aber doch und vor einem meiner Jungs hab ich großen Respekt. Der hat einen so gewaltigen Schuss.


    Aber den Spaß haben wir alle gemeinsam.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.