Videoanalyse

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  • Die Videoanalyse eignet sich sehr gut, um im Leistungsbereich oder der Talentförderung einzelne und komplexe Bewegungsabläufe aufzuzeichnen
    und diese dann den entsprechenden Spielern vorzuspielen, um darauf aufbauend dann eine Korrektur durchzuführen. Als Beispiel sei hier einmal
    die Lauftechnik mit den einzelnen Phasen wie zB. die hintere Stützphase, Schwungphase usw. genannt. Es ist nicht möglich in einer Abfolge mit
    einer Trainingsgruppe von 7 Spielern alles mit dem Auge zu sehen und dann du korregieren. Zudem ist es gar nicht Sinn der Sache, nicht bei mir!
    Es geht darum, den jungen Talenten oder auch Nachwuchsfußballern zu zeigen, zu visualisieren, was sie noch verbessern, optimieren können.
    Ein Kind oder Jugendlicher wird eine Korrektur in diesem Umfang wesentlich besser begreifen, als nur durch Erzählungen, da er zum einen unwiederlegbare
    Beweise vorgelegt bekommt, aber seine "Fehler" eben auch selbst erkennt.


    Anderes Beispiel: In der Torwartausbildung wende ich die Videoanalyse auch ab und an mal an. Allerdings nicht, um mir den Bewegungsablauf vorzunehmen,
    sondern um die Jungs und Mädels weiter zu motivieren. Wenn wir eine neue Technik anfangen, so wird dies aufgenommen. Am Ende, wenn wir durch sind
    und je nach Altersklasse oder individueller Eigenschaften dann feinmotorisch bzw. grobmotorisch die Technik erlernt haben und der Bewegungsablauf soweit stimmt,
    nehme ich es nochmal auf. In der darauf folgenden Ausbildungseinheit spiele ich dann beide Sequenzen vor und schon ist das Staunen groß.


    Noch wieder ein anderer Punkt: Beispiel in der Mannschaftstaktik. Nehmen wir eine Mannschaft in der Regionalliga, meinetwegen eine C- oder B-Junioren-Mannschaft,
    welche gerade die taktische Ausbildung als Trainingsschwerpunkt hat. Sei es nun Spielsystembezogen oder eben bezogen auf das Abwehrverhalten gegen eine offensiv
    starke Mannschaft. Durch die Videoaufnahme kann der gesamten Mannschaft gezeigt werden, wer wo und vielleicht warum Fehler gemacht hat. Während der nächsten
    Ausbildungseinheit die Spieler situationsgenau zu stellen und dann die Korrektur vorzunehmen, dauert im Verhältnise von Ausbildungsdauer und Aufwand im Jugendbereich
    einfach zu lange. Sicher kann man dies vielleicht ergänzend machen, aber wenn man die Situation auf Leinwand/Beamer hat, dann ist es wesentlich einfacher.


    All das, nur mal so als Anregung, extra für euch!
    An einem super sonnigen Sonntagmorgen!
    :D

  • Warum soll ich den Spielern nicht mal vor Augen halten, wie sie sich auf dem Platz verhalten? Auf einem Video kann man zb sehr gut dann erkennen, wer nach hinten arbeitet ,oder wer stehen bleibt. Wer immer wiederdas gleiche macht und immer wieder am Gegner hängenbleibt.


    Auch sieht man im Spiel als Trainer garantiert nicht alles. Oder man sieht es, und da dann aber daraus kein Gegenangriff passiert, wird es wieder verdrängt!


    Jedes Spiel per Video sezieren würde ich auch nicht, aber pro Halbserie zwei Spiele, das wäre in meinen Augen gerechtfertigter Aufwand.

  • @addi
    Zunächst einmal wird vorausgesetzt, dass der Trainer bereits soviel Wissen und Erfahrungen gesammelt hat, um überhaupt eine Analyse vorzunehmen. Dann braucht es auch immer ein Ziel, warum ein Video analysiert wird. Hier habe ich gelegentlich den Verdacht, dass da "Bundesliga-pur" gespielt wird!


    Wenn also die Anzahl der Spieler im unteren Jugendbereich gegenüber dem Seniorenbereich reduziert ist, dann verfolgt dies den Zweck, das Spiel für die Kinder durchschaubar zu machen. Besonders gute Lerneffekte gibt es im Kleingruppentraining. Sehr viel stärker noch als der Ballkontakt gibt es ein Situationstraining im Detail. Ist nicht das Üben sehr viel effektiver, als mit erhobenem Zeigefinger auf die untrüglichen Bilder zu achten?


    Was hat also ein Trainer davon, wenn er während der Videoanalyse eine Situation, die kein zweites mal vorkommt, beobachtet? Was sollen sich die Kinder dabei merken? Und besteht nicht gerade die Gefahr darin, diese Video als Verbalpeitsche einzusetzen, weil im Training geübte Situation im Spiel (noch) nicht funktionieren? Wer das nicht glaubt, kann sich ja "Bundesliga-pur" anschauen, in denen Profis, die seit Jahren auf höchstem Niveau trainieren, gelegentlich der Lächerlichkeit der am Bildschirm ausharrenden Laien preisgegeben werden! Hier ist der Zweck als Unterhaltung oder Belustigung jedoch erkennbar und die Darsteller müssen sich dies als Personen mit öffentlichem Interesse gefallen lassen!


    Im Leistungs- und Profifussball ist der Umgang mit bewegten Bildern als Trainerunterstützung sinnvoll, um in die Detailarbeit zu gehen. Aber was hat die Videoanalyse im Breitensport zu suchen, wo es doch gar nicht so sehr um die Details, sondern vielmehr um eine Grundausbildung geht?

  • @TW


    ich hatte schon geglaubt, dass auf grund meines Alters, diese Entwicklung an mir vorbeigegangen wäre.


    Wollte schon Üben, bei Fifa 2012 mit meinem Sohn, Spiel anhalten und Spelzüge analysieren.


    Dank dir, kann ich das jetzt doch wohl lassen.


    gg


    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • Irgendwie beschleicht mich das Gefühl dass man glaubt Videoanalyse beschränke sich auf ganze Spiele.
    Nicht mal BL-Mannschaften schauen sich ganze Spiele an. Es sind immer nur Sequenzen und zwar nicht chronologisch sondern in der Regel thematisch geordnet.
    Im Kifu ist mir auch das zuviel.
    Dafür aber "filme" ich Sprints, 1:1's, Ballhandlings, Torschüsse, Zeichengebung-/sprache etc um sie den Spielern dann in SloMo zu zeigen. Dabei geht es nie um Taktik, sondern um Körperhaltung, Bewegungskoordination, Schwerpunktverlagerung etc.
    Ab und zu ergänze ich das mit Sequenzen von Einzelbildern welche ich ausdrucke und zur "Illustration" in den nächsten Trainings dabei habe.
    Das macht aus meiner Sicht im KiFu Sinn und die Kids und Eltern sind da immer mit sehr viel Eifer dabei.
    Man muss nur aufpassen dass das nicht zuviel Trainingszeit schluckt.
    Empfehlenswert ist das Ansehen der Clips NACH dem Training auf freiwilliger Basis mit Kräutertee für die Kids und Bierchen für die Eltern.

  • die Kids und Eltern sind da immer mit sehr viel Eifer dabei.

    Das wären sie auch, wenn Du ihnen Ice Age 4 in 3D zeigst.



    Empfehlenswert ist das Ansehen der Clips NACH dem Training auf freiwilliger Basis mit Kräutertee für die Kids und Bierchen für die Eltern.


    Kann man beim wichtigen Austausch mit Kindern und Eltern im Hintergrund laufen lassen.


    Oder Ice Age 4.


    Körperhaltung, Bewegungskoordination, Schwerpunktverlagerung etc.


    Elementare Bausteine in der fußballerischen Grundausbildung während der KiFu-Zeit und sollten in jedem Schwerpunktthema oberste Priorität hinsichtlich der Korrektur haben. Da gibt es begleitend eine Menge Übungen bzw. Richtungen für. Siehe beispielsweise Ballkorobics von Peter Schreiner usw. Alles richtig gute Sachen für die Praxis. Try and Error. Vormachen, Ausprobieren, Korrektur. Ohne lange Erklärungen.





    Irgendwie beschleicht mich das Gefühl dass man glaubt Videoanalyse beschränke sich auf ganze Spiele.


    Nö. Ich zumindest nicht. Trotzdem ist meine Meinung auf den KiFu bezogen:
    Handel ich alles in der Praxis im o.a. Try and Error-Verfahren ab. Und dadurch zeitnah und für das Kind durch sofortiges Ausprobieren nachvollziehbar.


    Daher überflüssig. Als nette Begleiterscheinung oder zusätzlichen Motivationsanreiz ( positiv ) oder um den Anschein hochmoderner exklusiver Ausbildung ( negativ ) zu erwecken durchaus brauchbar. Es kommt niemand zu Schaden oder wirkt sich negativ aus. Wer's macht, völlig okay. Wer nicht, muss sich keine Gedanken machen. Die Wahrheit liegt auf'm Platz 8)

  • Zitat FB:




    Zitat

    Man muss nur aufpassen dass das nicht zuviel Trainingszeit schluckt.



    Gerade im Breitensport, wo oft nur 1 - 2 x wöchentlich trainiert wird sehe ich kaum einen praktischen Sinn bzw. Nutzen. Dort wäre mir die praktische Arbeit und zeitnahe Korrektur wichtiger, zumal das Filmmaterial vorher noch gesichtet und bearbeitet werden müsste.


    Beim Erklären von Übungsabläufen soll ich mich als Trainer kurz fassen, aber dann eine längere Videoanalyse mit den Kindern durchführen ? Die letzten schalten nach einigen Minuten ab. Einige erst garnicht ein ... . Die Kinder kommen auf den Platz, um zu kicken und nicht um Fernsehen zu schauen.


    Es gibt sicher ein Umfeld und Anlässe, wo eine professionelle Videoanalyse als Ergänzung zur Trainingsarbeit sinnvoll ist. Für meine Arbeit sehe ich keinen Nutzen, der den Aufwand rechtfertigen würde.

  • Als nette Begleiterscheinung oder zusätzlichen Motivationsanreiz ( positiv ) oder um den Anschein hochmoderner exklusiver Ausbildung ( negativ ) zu erwecken durchaus brauchbar. Es kommt niemand zu Schaden oder wirkt sich negativ aus. Wer's macht, völlig okay. Wer nicht, muss sich keine Gedanken machen.


    Es gibt sicher ein Umfeld und Anlässe, wo eine professionelle Videoanalyse als Ergänzung zur Trainingsarbeit sinnvoll ist. Für meine Arbeit sehe ich keinen Nutzen, der den Aufwand rechtfertigen würde.


    trifft voll meine Ansicht zu desem Thema.



    Die Wahrheit liegt auf'm Platz 8)


    hast du zwar mit einem Smiley versehen, ist aber so.


    auf dem Niveau auf dem ich tätig war, habe ich mit eigenen Augen erkannt, was zu den Trainingsschwerpunkten im Spiel nicht richtig läuft.
    War auch in der Lage dies dem jeweiligen Spieler in einfacher Form zu beschreiben bzw auch vormachen was er falsch macht,
    und konnte ihm auch zeigen wie es richtig geht.


    Wer das nicht kann, z.B. , für den mag dann eine Videoanalyse durchaus hilfrech sein.


    ab einem bestmmten Niveau, wie z.B. b ei @FB, wo Trainer, Spieler und Eltern zum wesentlich grösseren Zeitaufwand bereit sind, kann es durchaus eine sinnvolle Ergänzung sein.


    gg

  • .. Haltungsschäden, Fehlbelastungen etc. auch ;)


    @FB


    definitiv. das was ich bei einer Videoanalyse feststellen würde erkenne ich auch auf dem Platz.
    so hab ich z.B. bei meinem ältesten Sohn durch sein fehlerhaftes Laufverhalten einen Hüftschaden vermutet, der erst von einem
    2. Othopäden dann bestätigt wurde. Anstelle heute mit einer 3cm dicken Sohle an einem Fuss rumzuhinken kann er Fussball spielen.


    FB, ich habs schon mal erwähnt, wir müssen bei den Diskussionen schon aufpassen von welchem fussballerischen Niveau
    und Umfeld heraus wir diskutieren.


    ich bin absolut nicht gegen Videoanalysen. Bin auch überzeugt, dass es bei dir ein effektives zusätzliches Hilfsmittel ist.


    auf unterer Ebene halte ich es für absolut überflüssig aus mehreren Gründen.


    die allermeisten Trainer, ich lass mal die Technikfreaks aussen vor, haben überhaupt nicht die Zeit dafür. Neben Arbeit und Famlie sind wir froh den Zeitaufwand für Training und Spiel vernünftig geregelt zu bekommen.


    Um Videoanalysen durchzuführen brauch ich auch das nötige Know how dazu. Wer hat das schon. Kenn ich aus anderen Bereichen.


    Bei den meisten von uns trainierten Kinder im Breitensport ist soviel zu verbessern, zu verändern, grundsätzliches beizubringen,
    dass ich gar nicht mit den Feinheiten, die mir eine Videoanalyse hergibt beginnen kann.


    mal grass verdeutlicht: was nützen mir Erkenntnisse in Feinheiten, wenn das Grobe überhaupt noch nicht umsetzbar ist.


    Jetzt häng ich mich auch nocht weit raus: Viele, oder auch nur Einige, kann jeder sehen wie er will, kennen falsche Abläufe nicht,
    können sie somit nicht erkennen , auch nicht per Videoanalyse.


    Auch wenn sie noch erkannt werden, sind sie nicht in der Lage Verbesserungen umzusetzen.


    Das ist kein Vorwurf an Betroffene, sonder eine zu hohe Erwartungshaltung.


    Das was ich auf dem Platz nicht erkenne, sondern nur per Videoanalyse, ist bei den Vorraussetzung dieser Spieler eh nicht
    nicht wesentlich zu verbessern.


    Der Trainer im Breitensport, und das sind für mich in der Hauptsache Dorfvereine, die so etwa 2-3 F oder E haben, ab C meist nur 1 Mannschaft,
    haben soviele Baustellen, die vorrangig abzubauen sind, die Beiträge hier zeigen es doch, dass er im Prinzip gar keine Zeit dazu hat, oder sich diese
    Zeit bei an sich wichtigeren Erfordernissen wegnimmt.


    Die Frage ist doch nicht, ob Videoanalysen sinnvoll sind oder nicht.


    die Frage ist, Wer, Wo und mit welchem entsprechenden Nutzen kann sie sinncoll eingesetzt werden.


    Aber auch wenn der Nutzen nur gering wäre, soll der, dessen Hobby die Kamera ist, und vielleicht vom Einsatz als Analytiker bei DF1 träumt,
    dies von mr aus ruhig einsetzten.


    Die Trainer hier vor Ort, würde ich aber mal Fragen, ob sie ihre anderen, wichtigeren Baustellen nicht mal vorrangig beackern wollten.
    Derer gibt es nämlich eine Menge.


    Wäre ich Trainer in einem Leistungszentrum würde ich mich dementsprechen auch schlau machen und dieses Medium einsetzen.


    Wir haben hier im Forum einige sehr grosse Leistungsspanne, sowohl bei den Trainern, wie auch bei den von ihnen trainierten Mannschaften.


    Solltest du generell vielleicht bei deinen Beiträgen etwas mehr beachten. die meisten hier haben nicht deine Vorraussetzungen.
    Und bei dem ein oder anderen Thema ist das schon von Bedeutung.


    Stell dir mal vor, hier lesen viele Trainerneulinge mit, wissen noch gar nicht was auf sie als Trainer alles zukommt,
    lesen eine unkritische , in Bezug auf die Einsatzmannschaft, Betrachtung und und Vorteile ener Videoanalyse, sind natürlich begeistert, sehen das als
    einen wichtigen Baustein und stürzen sich darauf. Wohl wenig sinnvoll, oder?


    gg

  • @ FB


    Sehe das auch wie guenter. Deshalb schrieb ich auch, dass es sicher Umfelder (so wie zb. Deines) gibt, wo Entsprechendes sinnvoll ist, wenn es professionell durchgeführt wird. Die diesbezügliche Professionalität halte ich aber im Breitensportbereich bis auf wenige Ausnahmen für nicht gegeben. Und das ist keinesfalls als Vorwurf gemeint.

  • Hier wurde Bezug zum KiFu genommen ! Wollt ihr da tatsächlich unterscheiden zwischen Leistungs- und Breitensport ?? Bei dem einen dann durchaus sinnvoll und bei dem anderen aufgrund des Aufwandes nicht machbar oder wegen anderer Baustellen ? Nicht im Ernst, oder ? Hört doch mal auf mit diesen " unterschiedlichen Voraussetzungen". In beiden Fällen sind es Kinder. Unterschiedlich ist nur deren temporärer Leistungs- und Entwicklungsstand sowie die strukturellen Unterschiede des Umfeldes ( Verein ). Das sollte man nicht verwechseln.


    Und wat denn nu? Erst wurde Körperhaltung, Bewegungskoordination und Schwerpunktverlagerung aufgeführt. Brauch ich keine Kamera für. Warum hab ich bereits beschrieben.
    Jetzt sind wir bei Haltungsschäden, Fehlbelastungen. Ah ja. Das soll ich dann mit dem Kind analysieren oder was soll dieser Einwand ? Wie @ guenter sagt sieht man nach wenigen Schritten ob und das ein Kind " unrund" läuft oder dies an dem koordinativen Entwicklungsstand im Allgemeinen liegt. In wenigen Fällen ist der Unterschied nicht zu 100 % erkennbar. Den jeweiligen Eltern wird auf jeden Fall der Tipp gegeben, mal einen Facharzt aufzusuchen. Der ist nämlich Fachmann.
    Ab dem Bereich den @ TRST z.B. aufgeführt hat gehe ich in Sachen Videoanalyse mit. Da wird aber eben schon ein bestimmtes Alter angesprochen. Alles darunter: Siehe letzten Absatz meines Postings.

  • Steini
    Leistungssport im KiFu ist Quark. Da bin ich 100% auf deiner Seite.
    Aber ich denke, dass es durchaus Vereine gibt die sich den Luxus leisten können darüber nachzudenken wie und mit welchen Hilfsmitteln sie ihre Jugend optimal fördern können.
    Der Einsatz von Videos und Hochgeschwindigkeitskameras in Verbindung mit Lichtschranken, Bewegungssensoren, Touchpads etc. sind Hilfsmittel deren Potential erst ausgelotet wird. Da gibt es noch keine Experten noch Professionalität - lediglich Amateure - mindestens was den Fussball betrifft (im Golf, Baseball und American Football sieht es anders aus).
    In unserer U21 konnten wir praktisch bei JEDEM Spieler zum Teil GRAVIERENDE aber leider kaum mehr zu korrigierende Bewegungsdefizite feststellen, die das genetisch eigentlich vorhandene Potential z.B. bez. Schusskraft, Schnelligkeit, etc. begrenzen. Für den Verein bedeutet das im Endeffekt Wertminderung, sprich Geld.
    Ab der U13 werden deshalb Bewegungsabläufe und diesbezügliche "Probleme" laufend überprüft, protokolliert und korrigiert. Wir glauben mit Erfolg. Den grössten Nutzen haben wir aber dadurch, dass alle Spieler sehr viel sensibler in der Eigenanalyse geworden sind. Bewegungsabläufe sind nun plötzlich Thema. Ja man hat endlich auch mal eine gemeinsame Sprache dafür.
    Dass die Kids aber der U8 ebenfalls Interesse an der Apparatur der "Grossen" zeigen ist logisch. Dieses natürliche Interesse nicht zu nutzen wäre einfältig. Gerade Slowmotions zeigen gewaltige Unterschiede von Spieler zu Spieler und bieten deshalb immer wieder ideale Einsetzpunkte für ansonsten trockene und langweilige Basisübungen.

  • was ich bei einer Videoanalyse feststellen würde erkenne ich auch auf dem Platz


    1. In erster Linie ist beim Video nicht wichtig, was der Trainer sieht, sondern was der SPIELER sehen kann, was er sonst nie glauben würde.
    Da kann man noch tausend mal vorzeigen: Junge Spieler haben oft weder das Vokabular noch die hierfür erforderliche feinmotorische Wahrnehmung für Korrekturen an Bewegungsabläufen, über die sie sich oft noch nie Gedanken gemacht haben.
    Hauptsache der Ball ist drin - "wie?" - ist doch völlig egal - oder - so sieht es doch aus im Bundesland ;)


    2. Ab der U16 arbeiten wir z.B. bez. Schusstechnik im Millisekundenbereich. Da kommt kein Trainer mit dem Auge noch mit. Im Gegenteil: Oft war das was "gut" aussah, alles andere als optimal, aber der Trainer so lang ans "Falsche" gewöhnt, dass es ihm nicht mal einfiel, da UEBERHAUPT mal genauer hinzuschauen.


    3. Im Kifu sind vor allem die zeitlichen Vergleiche sehr aufschlussreich. Aus der motorisch/kognitiven ENTWICKLUNG junger Spieler lässt sich vieles zuverlässiger, und vor allem trainerunabhängiger ableiten als aus punktuellen Sichtungen.


    Aus meiner Sicht steht der Fussball bezüglich dem Einsatz von Video erst ganz am Anfang. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass hier - auch im KiFu - noch sehr viel Potential liegt - vor allem deshalb weil die nächste Generation mit Technologie so pragmatisch und selbstverständlich umgehen wird, wie wir mit Bleistift und Notizblock.
    Vermutlich werden es im "Dorfclub" aber weniger die Trainer sein, die damit experimentieren, sondern ambitionierte Eltern und Ex-Fussballer aus Topvereinen die das Ganze von der Pieke auf kennen.

  • Vermutlich werden es im "Dorfclub" aber weniger die Trainer sein, die damit experimentieren, sondern ambitionierte Eltern und Ex-Fussballer aus Topvereinen die das Ganze von der Pieke auf kennen.


    von was träumst du eigendlch nachts?


    entweder hast du andere Vorstellungen unter dem Begriff "Dorfverein" , oder du hast wirklich keinen richtigen Einblick über das, was in Dorfvereinen los ist


    Dies geht aber eigendlich aus den vielen Beiträgen hier doch eigendlich hervor.


    Mag es diese von dir aufgeführten Personen hin und wieder geben, sind die sehr schnell nicht mehr im Dorfverein.


    Ex-Fussballer, diese müssen noch nicht mal aus einem Topverein sind, die am Trainergeschäft Interesse haben, bewegen sich nur dann im Juendbereich und auch nur für diesen Zeitraum, wenn sie
    für das eigene Kind Training gestalten, ansonsten gehen die in den Aktiven Bereich.
    Fussballer, die als Trainer weiter beim Fussball bleiben wollen, benutzen den Jugendbereich oft nur als Einstieg. Sind sie gut, wechseln sie entweder in den Aktiven-Bereich oder auf eine höhere
    Leistungsebene.
    Ausnahmen gibts, aber nicht die Regel.


    Auch wenn ich deiner sonstigen Argumentation durchaus folgen,


    Steini


    wurde bei meinem Beitrag vielleicht nicht deutlich rübergebracht, ich sehe es im Kinderfussball wie du. einfach nicht erforderlich
    auch in einem leistungsbezogenen Vereiin ordne ich den Kinderfussball bis einschl. E-Jugend nicht dem Leistungsfussball sondern dem Kinderfussball zu.


    ab D-Jugend in echten Leistungsvereien kann ich der Argumentation von FB jedoch folgen.

  • Steini:


    Ich denke, dass wir uns wohl im Kinderbereich allgemein einig sind. im Jugendbereich gibt es aber Unterschiede, einfach schon aus den vorhandenen Möglichkeiten heraus, was leistungsorientierte Vereine bzw. sogenannte Dorfvereine betrifft. Es ist ja schon allein ein Unterschied, ob mir 90 Minuten Trainingszeit zur Verfügung stehen oder 270. Machen kann man vieles. Aber was ist angebracht in der Zeit, die mir zur Verfügung steht. Dazu kommen noch weitere Unterschiede. Habe ich wirklich entsprechende Fachkenntnisse in dem Bereich bzw. Experten zur Verfügung ? Usw.

  • Genauso meinte ich es. Ab D habe ich ebenfalls keine Einwände. Alles andere davor ist für mich purer Breitensport. Egal welchen Namen man dem Umfeld gibt. Unterschiede sind natürlich da, keine Frage. Ohne jetzt @ FB damit zu meinen, dessen Gegebenheiten ich ja gar nicht kenne, ist für mich vieles in diesem Bereich Blendwerk. Da wird auch vielen Eltern ein ach so modernes, hochprofessionelles Ausbildungskonstrukt vorgestellt. Dann auf jeden Fall das ganze auch noch nach Außen klar demonstrieren und das Gütesiegel ( ?) "Leistungszentrum" drauf. Jawoll, dann muss das gut sein.


    Auch als "bloßer" Vater würd mich das nicht ein Fatz beeindrucken. Daher mein Hinweis wo die wirkliche Wahrheit liegt. Mich hat daher der ständige Hinweis auf die " anderen Voraussetzungen" genervt. Das sind hier wie da Kinder. Unterschiedlicher Leistungs- und/oder Entwicklungsstand, keine Frage. Das hab ich gerade auf'm Dorf aber oft extrem in ein und derselben Truppe. Was ist da wohl Fordernder ?


    Stadtverein, Dorfverein. Im KiFu mache ich im Bezug auf Videoanalyse keine Unterschiede. Schadet keinem, somit okay. Aber überflüssig.
    @FB
    Natürlich interessiert es sie in dem Alter. Da ist die Neugier und Begeisterungsfähigkeit einfach grenzenlos. Ist ja okay, wenn ihr ihnen noch neben dem Platz noch was bietet. Hier besteht nur die Frage nach dem Sinn und Nutzen im KiFu. Ich kann mir vorstellen, dass hier manch ein Mitleser für sich denkt: Das kann ich nicht bieten/leisten. Was für 'ne tolle Ausbildung. So professionell.


    Ich möchte denen sagen: Macht euch keinen Kopp. Es gibt tolle Fachthemen z.B. für die so wichtige und elementare Koordinationsschulung. Ballkorobics hatte ich schon erwähnt. Da kann man sich richtig reinwuchsen. Da braucht es kein technisches Equipment. Wenn sich jemand mit solchen Themen für seine Kids beschäftigt, dann ist das für mich professionell. Das würd schon eher beeindrucken. Und das kann man auf dem Dorf und in der Stadt ohne viel Aufwand leisten. Stellt euer Licht also nicht unter den Scheffel.


    Kurz noch zu den hier aufgeführten Halteschäden in Verbindung mit Videoanalyse. Dazu mal ein praktischer Tipp, den ich vor Jahren von einem Sportmediziner bekommen habe: Guck Dir mal in einer stillen Minute im Training die Straßenschuhe Deiner Jungs an. Da kannst Du auch als Laie manchmal unglaublich viel draus erkennen. Ungleiche bzw. stark sichtbare Abnutzung nach innen oder außen. Starkes Laufen auf der Ferse/dem Hacken usw. Wenn Du sowas feststellst, schick sie zu mir. Ihre Bänder und Gelenke werden es Dir später danken.
    Tja und für solch einen Blick brauche ich keine Kamera. Und Schuhe tragen sie tatsächlich auch auf dem Land --).

  • Steini


    die Fähigkeit, Fehler in Bewegungsabläufen zu erkennen , ist eh bei den meisten begrenzt.


    ein relativ einfacher, von jedem machbarer, Tip , der schon viel weiterhilft.


    Für mich ist es auch eine Selbstverständlichkeit mit meinem sporttreibenden Kind einen Check beim Orthopäden durchzuziehen.
    wichtiger als von einer Sichtung zur anderen fahren.
    wo ist der Unterschied zwischen einer Zahnspange und Schuheinlage? beides reguliert doch eine Fehlstellung.


    Und wie die Fusstellung des Standbeines und das richtige Treffen des Balles mit dem Spann oder Innenseite sein soll,
    brauch ich garantiert keine Videoanalyse. das zeige ich und zwar auch so überzeugend wie eine solche.
    Na ja, soll ja auch vorkommen, dass es Trainer gibt, die das nicht können. soll ja auch Personen geben, die sich ihre Reden schreiben lassen, weil sie es selbst nicht richtig können.


    warum soll man aber nicht auch mal einen Show-Effekt einbauen, wenn die Zeit dazu gegeben ist.
    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • Und wie die Fusstellung des Standbeines und das richtige Treffen des Balles mit dem Spann oder Innenseite sein soll, brauch ich garantiert keine Videoanalyse. das zeige ich und zwar auch so überzeugend wie eine solche.


    Dafür wie es sein SOLL, brauche ich auch kein Video. Aber um zeigen, wie es beim Spieler dann tatsächlich IST und wie weit er von dem entfernt ist, was sein soll, ist Video, oder noch besser - Highspeedaufnahmen - sehr hilfreich. Nicht primär für den Trainer, aber für den Spieler, der sonst glaubt, dass er es doch schon immer genauso macht, wie es der Trainer vorzeigt.
    Na ja, um das Optimum aus Bildern herauszuholen, da brauchts halt schon ein bisserl Erfahrung und etwas Grundlagenwissen in Anatomie, Bewegungslehre, Biomechanik etc. Es ist auch klar dass das wohl die wengisten Trainer im Breitensport mitbringen.
    Mir graust aber vor Trainern, die Neues einfach mal grundsätzlich abkanzeln, ohne sich damit je ernsthaft auseinandergesetzt zu haben. Tönt fast so, als müsste man den eigenen, Status Quo verteidigen ! Wieso eigentlich ?

  • Mir graust aber vor Trainern, die Neues einfach mal grundsätzlich abkanzeln, ohne sich damit je ernsthaft auseinandergesetzt zu haben. Tönt fast so, als müsste man den eigenen, Status Quo verteidigen ! Wieso eigentlich ?


    Genau das aber ist doch hier nicht geschehen.
    in fast allen Beiträgen ging es doch nicht darum, Videoanalysen als eine Neuerung abzukanzeln.
    Die Diskussion drehte sich doch hauptsächlich darum, in welchen Bereichen sie sinnvoll, überhaupt machbar ist und wo der Einsatz den entsprechenden Nutzen bringt. Und die eigenen Diskussionsbeiträge werden dann stark von den eigenen Vorraussetzungen bestimmt.


    antworte ich auf einen bestimmten Beitrag versuche ich mir meistens die Situation und Gegebenheiten des anderen vorzustellen.
    bei den Vielschreibern gelingt das einigermassen, da man sie doch schon etwas kennt, auch deren Bereich schon öfters beschrieben,
    bei Neulingen ist das schon schwierger und stellt sich bei weiteren Beschreibungenoft auch als falsch heraus.


    Dies vermiss ich jedoch recht oft bei dir.Habs ja schon öfters geschrieben. Viele von uns haben Situationen vor Ort,die dir fremd sind
    bei deiner Tätigkeit. Ob du diese nicht kennst, oder einfach nur übergehst, kann ich nicht beurteilen.


    Beachtest du das etwas mehr,sind deine Beiträge noch hilfreicher, gerade weil du auf einer Ebene tätig bist, wo sicherlich manches so abläuft,das in vielen Dingen für viele von uns zumindest richtungsweisend sein sollte.


    gg