Stellenwert von Kraft und Stabilisiationstraining [Jugend / Herren]

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  • Ich kannte Freeletics bis zu deinem Beitrag gar nicht und musste erstmal googlen. Nun hab ich zumindest mal die Übungen der ersten fünf Wochen betrachten können und sehe hierin überhaupt kein Problem, das auch mit ner U15 zu machen.


    Dass du schon selbst sagst, du willst für Kraft und Stabi nicht bis zur Hälfte deiner wertvollen Trainingszeit aufbringen, finde ich schon mal gut. Die Frage ist, ob der Effekt ein ähnlicher sein wird, wenn du statt 4 mal die Woche (bzw. in der 5. Woche täglich, wenn ich das recht sehe) ca. 30 Minuten nur 2 mal eine Viertelstunde machst - da bin ich etwas skeptisch. Aber die Übungen an sich find ich unbedenklich und meine eigene C-Jugend war immer sehr dabei, wenns darum ging, zu zeigen was man kraftmäßig so drauf hat.


    Mir haben die Übungen so gut gefallen, dass ich gerade auf folgenden Gedanken kam: In den kommenden Wochen (nach den Pfingstferien) das Ganze mal in meiner Mannschaft aufbringen (und auch an Spieler, die ich in der neuen Runde haben werde, weitergeben). Ich bin mir sicher, dass einige da sofort Feuer und Flamme wären. Mit denen das Ganze grundsätzlich durchgehen, üben dürfen und sollen sie zuhause und ich persönlich würde eher den Job des Fitnessbegleiters übernehmen, motivieren, nachhaken, Fragen beantworten, ruhig auch im Training darauf eingehen usw. Ich denke, das werd ich ausprobieren und mal sehen, ob meine Spieler dann fitter aus der (Mini-)Sommerpause kommen als im letzten Jahr.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • ich lach mich schlapp.


    das war fester Trainingsbestandteil des Trainings in meiner Jugendzeit, bis man auf die Idee kam, doch mehr mit dem Ball zu arbeiten.


    gab jedoch damals keine modern klingende Bezeichnung dazu.


    finds aber absolut sinnvoll, einige der Übungen macht übrigens mein Sohn, wenn auch unregelmässig, zu Hause. manchmal mach ich noch mit, schaff sogar noch über 30 Liegestützen und 5 Klimmzüge.


    aber nicht überfordern, manche Kids schaffen noch nicht mal einen Klimmzug oder 3 Liegestützen.


    gg

  • guenter


    Ja, die Neuerfindung des Rads sind die Übungen sicherlich größtenteils nicht; Klimmzüge, Situps, Liegestütz (in welcher Form auch immer), Kniebeugen & Co. sind nun wirklich "ein alter Hut", gleichwohl das nicht abwertend gemeint sein soll, aber – wie du richtig dargestellt hast – mit dem Motto "alles mit Ball" etwas aus der Mode gekommen


    Daher auch meine Anmerkung, dass ich dafür nicht sonderlich viel Trainingszeit draufgehen lassen würde. Ähnlich sehe ich es mit Ausdauerläufen & Co. Wenn ich sehe, was da in "leistungsorientierten" Vereinen an Waldläufen etc. auf dem Programm steht... das fände ich höchstens dann sinnvoll, wenn man den 60-minütigen Lauf etwa so absolviert wie ein Spieler im Spiel (sprich: Antritt, Abbremsen, Antritt, Abbremsen, etwas gehen, etwas schneller, blitzartiger Antritt, Drehung, Haken schlagen, Antritt.. ihr wisst, was ich meine).


    Ich biete aber meinen Spielern auch regelmäßig Ausgleichssport in Form von Schwimmen, Laufen, Radfahren etc. an - wenn ich eh schon sonntags unterwegs bin, kann ich die, die Lust haben, auch mitnehmen und gleichzeitig zumindest deren allgemeine Sportlichkeit mitsteigern :)


    Deshalb bin ich von der Maßgabe "alles mit Ball" sehr angetan, hält sie doch hoffentlich solche Schinder-Trainer (oder die, die sich diese zum Vorbild nehmen) davon ab, die Spieler ne halbe Stunde Platzrunden laufen zu lassen. Gegen ein kurzes, womöglich zusätzliches Kraft-, Stabi- oder Ausdauertraining spricht meiner Meinung nach wenig - außer, dass die Kids heutzutage einfach weniger Zeit zu haben scheinen.

    "Es gibt nur einen Ball. Wenn der Gegner den Ball hat, muss man sich fragen: Warum hat er den Ball? Ja, warum? Und was muss man tun? Ihn sich wieder holen!" (Giovanni Trappatoni)

  • Sehe das ähnlich wie du!
    Ich sehe aber "nur den Ball" eben auch nicht als mittel der Wahl!
    Aus meiner Betrachtung ist ein gesunder Mix bzw. ein paar der Übungen vor dem Training sicher sinnvoll um den Körper zu stabislisieren!


    ballgewinnski
    Naja der Effekt den ich erzielen will ist auch nicht zwingend einen tollen Sixpack im Fußballtraining zu ermöglichen als vielmehr den Körper robuster und widerstandsfähiger für Zweikämpfe zu machen!
    Ich werde natürlich auch Übungen anbieten und durchführen, welche nicht Bestandteil von Freeletics sind um wichtige Muskelgruppen ebenfalls zu trainieren!


    Danke für eure Rückmeldunge!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich sehe aber "nur den Ball" eben auch nicht als mittel der Wahl!


    wir neigen gerne dazu, von einem Extrem ins andere zu verfallen.


    ich habe zumindest versucht zu vermeiden, für mich galt immer die richtige Dosierung und die Realationen müssen passen.


    für mich galt das aber in allen Themenbereichen beim Fussball.


    typisches Beispiel: war nie ein Freund von Rundenlaufen, auch schon in Zeiten wo das Normalität war. als dann zum Glück ein Umdenken kam,
    war mal das Hin und Wieder mal ne Runden laufen aber dann auch kein Teufelswerk, das man meiden muss wie die Pest.


    gg

  • Diese Zeiten habe ich als Trainer selbst nicht erlebt!
    Aber auch heute verteufel ich Wendeläufe bei meinen Herren gerade in der Vorbereitung oder als "strafe" für schlechte Leistung nicht!
    Auch mit einer Jugend würde ich "mal" einen Lauf absolvieren!
    Da Fußball eine Lauf-/Sprintsportart ist, kann man das für mich auch losgelöst mal trainieren wenn es nicht die Regel ist!


    Aber wir sind uns da sehr ähnlich - habe das schon bei mehreren Postigs festgestellt :)


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Das neue an Freeletics und Co. sind nicht die eigentlichen Uebungen sondern die auf Ernährung, Trainingseinheiten und individuelle Verfassung und Konstitution abgestimmten Trainingspläne.
    Neu ist, dass man zwischenzeitlich erkannt hat, dass ab und an mal Liegestützten nicht viel bringen, resp. nach Erreichen einer bestimmten Stufe keine weitere Entwicklung mehr statt findet. Das "Neue" am "Neuen" ist, dass man über die Grenzen des früher als Grenze angesehenen hinausgehen kann. Nicht einfach durch Mehr und Härter, sondern durch eine feine Abstimmung aller Komponenten!

  • Aber wir sind uns da sehr ähnlich - habe das schon bei mehreren Postigs festgestellt :)



    Ich bin überzeugt dass sich hier viele ähnlich sind, vor allem in den grundsätzlichen Dingen, auch wenn die Diskussonsbeiträge oft einen anderen Eindruck vermitteln.

  • Der Schwerpunkt muss gerade im Kinder- und Jugendfussball auf die fussballspezifische und sozial/emotionale Ausbildung gelegt werden.
    Als Ergänzung zum Training mit dem Ball sicherlich sinnvoll. Das Problem ist halt zum einen, dass sehr viele keine Ahnung davon haben,
    wie diese Übungen aufgebaut werden müssen - im Bezug auf Kombination und Verhältnis zum Training mit Ball -, welche Altersklassen auf
    welchem Leistungsniveau arbeiten können und dürfen - ohne Schäden davon zu tragen -, noch weiß der Trainer sehr häufig, worauf und weshalb
    darauf geachtet werden muss.


    Man sieht ein Video, ist überzeugt davon und haut es den Kindern/Jugendlichen bei der nächsten Gelegenheit an den Kopf. Wenn ich solch eine Übung
    vorzeige, muss und bin ich mir vorher sicher: warum genau diese Übung, was bewirkt diese Übung, worauf muss ich/die Kinder/Jugendlichen achten,
    was kann dabei alles "schief gehen", welche Intensitat ist individuell zumutbar uvm.


    Sicher ist ein Körper, welcher multifunktionalen Reizen ausgesetzt ist (bsp. Rennradsport, Fußball, Handball usw.), gegen starke Belastungen, die auf den
    aktiven und vielleicht sogar passiven Bewegungsapparat wirken, gewappneter, als ein Körper, der nur einseitige Belastungsreize verspürt. Dennoch und gerade
    dann, stehen wir in der Verantwortung, als Trainer, als Vorbild und als "Aufpasser" zu agieren und die Jungs und Mädchen vor Schädigungen zu schützen,
    die vielleicht durch eine vorherige Informationseinholung beim Spezialisten, hätte vermieden werden können.
    Offenheit für neues, oder in diesem Fall für neualtes, ist gut. Nochbesser allerdings mit einer gehörigen Portion Interesse und kritischem Denken.


    Nur so, als kleines Gedankengut! ;)

  • Danke TRST für den Beitrag!
    Sehe da vieles sehr ähnlich wie du!
    Um solche Sachverhalte auch noch besser beleuchten zu können bilde ich mich gerade über ein Fernstudium zum Fitnesstrainer in dem Atlethikbereich weiter.
    Natürlich ist das nicht fußballspezifisch, aber es gibt mir den richtigen Einstieg in die Thematik :)


    Ich gebe zum Beispiel selten (vor allem bei Kindern) keine Widerholungen vor sondern sage das sie so viel machen sollen wie viel sie sich selbst zumuten! Und unerwarteter Weise nehmen sich fast keine Spieler gänzlich raus!


    guenter
    Allein die Tatsache sich mit der Thematik zu befassen und/oder kritisch zu hinterfragen bringt uns alle schon einen Schritt weiter als 95% aller Trainer im Breitensport!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Gerade zur Vorbereitung finde ich das Thema neben Kondition und Koordination sehr interessant. Zurzeit kenne ich die Übungen vom "11+ Programm", die sicherlich nicht verkehrt sind. Beim Mitlesen und Recherchieren finde ich "Freeletics" recht interessant - vlt. auch der Tatsache geschult, dass die Videos viel versprechen. Allerdings habe ich mir einige Übungen und den Trainingsplan angeschaut und finde es recht gut.


    Ich werde nächstes Jahr eine U14 trainieren (größtenteils jüngere C-Jugendjahrgang: 2000). Das Niveau entspricht nicht mehr ganz dem Breitensport, wenngleich sie Kreisliga A spielen werden. U15 spielt Landesliga. Deshalb soll und möchte ich es auch das Training etwas "professioneller" gestalten. Deshalb meine Frage zum Thema "Kraft": Macht es Sinn, "Freeletics" in der U14 an z.B. 2/3 Trainings zu veranstalten; sprich macht es generell Sinn (Muskeln, Risikogefahr...) und was haltet ihr von "Freeletics" beim Fußball? Zweitens: Sollte man die Wiederholungen bei der U14 ausnahmslos übernehmen (paar Übungen soll man z.B. 50x wiederholen)? Oder kennt Ihr eine bessere Alternative?


    Eine "blöde" Frage noch: Sollen sich meine Spieler Gymnastikmatten anschaffen, oder geht es auch auf dem Rasen/Kunstrasen?


    Ich weiß, dass man viel mit dem Ball [und und und..] machen soll, jedoch bin auch der Meinung, in der Vorbereitung Kraft und Kondition auf jeden Fall an 2 von 3 Trainings ohne Ball zu stärken.


    7Heby

    "Don't forget to love your haters. They keep you motivated."

    Einmal editiert, zuletzt von 7Heby ()

  • Ich bin seit dieser Saison Trainer unserer U17 Sonderstaffel Mannschaft und wir starten nächste Woche mit der Vorbereitung. Jetzt möchte ich in jedem Training (vor oder nachdem Training Kraft und Stabi mit einbauen. Mir stellt sich jetzt die frage, wie ihr den Teil im Training aufbaut. Von jedem etwas - also Bauch, Oberschenkel, Wade etc.oder eher nur ein separates Thema pro Trainint z.B "Bauch".

  • KSÜ (Kraft und Stabi Übungen) stellen immer nur eine Ergänzung zum sportartspezifischen Training dar. Die Intensität sollte (gerade wenn vor dem Training ausgeführt) deutlich unter der von "normalem" Fitnesstraining liegen (also kein Muskelversagen provozieren etc.). Dadurch ist keine gesonderte Regeneration erforderlich und man kann das Ganze eigentlich immer als vor-/nachgelagertes Ganzkörpertraining konzipieren.


    Sprich immer alles trainieren, aber durchaus mit wechselnder Wichtung bestimmter Muskelgruppen von Training zu Training.

  • Okay, gut. Kennst Du/Ihr eine gute Übersicht zu Kraft und Stabi Übungen in den die verschiedenen Muskelgruppen trainiert werden? Sowas in der Art wie Fifa 11+, nur ausführlicher.

  • Fifa 11+ ist doch ein guter Anfang. Eine komplette Übersicht habe ich leider nicht parat, da ich mich für die Übungen bei diversen Quellen (sportwissenschaftliche Publikationen, youtube etc.) bediene, bzw. diese selbst entwickele.


    Wichtig ist immer (gerade im Jugendbereich) möglichst Partnerübungen durchzuführen bzw. wenn schon Einzelübungen diese mit einem leichten Wettkampfcharakter zu versehen.


    Nur so lässt sich Langeweile vermeiden. Wichtigster Grundsatz ist Abwechslung, sonst wird ein solches Training schnell zum Motivationskiller in der Truppe. Versuche immer neue Übungen einzubringen.

  • Zitat

    Wichtig
    ist immer (gerade im Jugendbereich) möglichst Partnerübungen
    durchzuführen bzw. wenn schon Einzelübungen diese mit einem leichten
    Wettkampfcharakter zu versehen.

    Bei solchen Aussagen dreht sich mir der Magen um ... Sorry! Wieso müssen es Partnerübungen oder Wettkämpfe sein?
    Du weißt nicht was Fifa11+ beinhaltet, oder? Da ist eine oder zwei Partnerübungen dabei und das in den Fortgeschrittenen Varianten.


    Wir wollen hier den Bewegungsapparat des eigenen Körpers trainieren, dafür bei Anfängern ggf. ein Zusatzgewicht durch eine Partnerübung zu generieren wäre fatal. Natürlich gibt es genug Partnerübungen im Kraft / Stabi Bereich, aber für Anfänger sind die eher weniger geeignet.
    Die Kinder und Jugendlichen müssen ersteinmal lernen den eigenen Körper zu kontrollieren, damit sie überhaupt ein Körpergefühl entwickeln.


    Zitat

    Nur
    so lässt sich Langeweile vermeiden. Wichtigster Grundsatz ist
    Abwechslung, sonst wird ein solches Training schnell zum
    Motivationskiller in der Truppe. Versuche immer neue Übungen
    einzubringen.

    Bei Kraft / Stabi zieht die Aussage "Langeweile vermeiden" absolut nicht!


    Das führt dazu, dass Laien Übungen anbieten die den gesamten Bewegungsapparat der Kinder und Jugendlichen falsch belasten!
    Nutze
    vom Verband vorgegebene Übungen wie Fifa11+ oder/und unterhalte dich
    mal mit einem Fitnesstrainer und besorge dir Lektüre und Videomaterial -
    wobei ich da größtenteils von Youtube abraten würde, da habe ich selbst
    auch schon ziemlich viel Müll gesehen ;)



    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

    Einmal editiert, zuletzt von Zodiak ()

  • Ein trainerkollege hat mir Core Performance - Fussball von Mark Verstegen als DVD gegeben. Sieht sehr anschaulich aus und ist auf den Fussball bezogen.

  • Wir reden hier von einer U17 laut Fragesteller. Ich kann dir aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass Sportgruppen in diesem Alter naturgemäß einen Muskelbau haben, der mit Partnerbelastung klar kommt (auch von Anfang an). Individuelle AUsnahmen körperlich retardierter Kinder müssen natürlich berücksichtigt werden. Bei jüngeren AK sollte man natürlich andere Ansätze ausprobieren.


    Wir reden immer noch von Jugendlichen in einer sensiblen Phase was Interessen, Freizeitgestaltung etc. angeht. Von daher ist das Argument mit der Langeweile ein ganz entscheidendes. Wenn das "Krafttraining" kein Spaß macht, bleiben sie langfristig gesehen einfach fern und ersetzen dies durch andere Aktivitäten. Das sind meine Erfahrungen. Dann hat man am Ende natürlich nicht viel gekonnt.


    Sorry aber selten einen so unötigen Hinweis gehört wie den mit der Falschbelastung. Wenn ich als Trainer vorhabe KSÜ auszuführen, dann muss klar sein, dass ich mich vorher damit auseinander setze was zur korrekten Ausführung dazu gehört und was die Schwachpunkte bestimmter Übungen sind. Natürlich muss ich dann entsprechend im Training korrigieren. Sind die Übungen zu schwer sollte ich leichtere Alternativen parat haben.

  • Wir reden hier von einer U17 laut Fragesteller. Ich kann dir aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass Sportgruppen in diesem Alter naturgemäß einen Muskelbau haben, der mit Partnerbelastung klar kommt (auch von Anfang an). Individuelle AUsnahmen körperlich retardierter Kinder müssen natürlich berücksichtigt werden. Bei jüngeren AK sollte man natürlich andere Ansätze ausprobieren.

    Sorry aber das ist absoluter Schwachsinn - wir reden hier von Zusatzgewichten bzw. Anfangsgewichten von 60 Kilo aufwärts. Man macht kein Kraft und Stabitraining gerade im Aufbau mit so hoher Zusatzbelastung.

    Wir reden immer noch von Jugendlichen in einer sensiblen Phase was Interessen, Freizeitgestaltung etc. angeht. Von daher ist das Argument mit der Langeweile ein ganz entscheidendes. Wenn das "Krafttraining" kein Spaß macht, bleiben sie langfristig gesehen einfach fern und ersetzen dies durch andere Aktivitäten. Das sind meine Erfahrungen. Dann hat man am Ende natürlich nicht viel gekonnt.

    Kraft und Stabi ist seit Jahren elementarer Bestandteil jeder Trainingseinheit bei mir - ich habe ein Repertoire von 2-3 Übungen je Muskelgruppe bzw. Hauptmuskel. Dieses habe ich mir über Jahre angeeignet und ein Großteil entstammt meiner Ausbildung zum Fitnesstrainer. Das Programm dauert je nach Saisonphase 10-20 Minuten nach dem Aufwärmen und deckt alle wichtigen Muskeln ab. Ich trainiere mittlerweile in einem NLZ - hier geht es schon garnicht mehr um Spaß - aber auch mit meinen Herrenteams und anderen Jugendteams habe ich das nach dem selben Schema durchgeführt. Wer gelangweilt davon ist, seinen Körper auf die Belastungen die er ertragen muss vorzubereiten und damit im schlimmsten Fall Verletzungsanfälligkeiten begünstigt, ist im Sport allgemein falsch! Kraft und Stabi macht völlig gleich ob mit oder ohne Abwechslung den wenigsten Spaß, ist aber notwendiges "übel". Ich bin froh wenn die Spieler (auch jetzt im NLZ) pro Muskel/Muskelgruppe eine Übung sauber ausführen können. Und selbst dort hat man im Leistungsbereich auch noch deutliche Defizite.

    Sorry aber selten einen so unötigen Hinweis gehört wie den mit der Falschbelastung. Wenn ich als Trainer vorhabe KSÜ auszuführen, dann muss klar sein, dass ich mich vorher damit auseinander setze was zur korrekten Ausführung dazu gehört und was die Schwachpunkte bestimmter Übungen sind. Natürlich muss ich dann entsprechend im Training korrigieren. Sind die Übungen zu schwer sollte ich leichtere Alternativen parat haben.

    Du schließt von dir auf andere und das ist der entscheidende Fehler! Mag sein das du mehr Wissen in diesem Bereich hast als manch anderer. Der Durchschnittstrainer und Vatertrainer vom "kleinen dicken Paule" weiß das eben nicht. Die Schule und die eigene Sportlerkarriere sind lange her. Nicht jeder hat die Zeit und Lust sich mit solchen Themen zu beschäftigen. Kann man keinem verdenken.
    Fakt ist und ich sehe es nahezu jeden Tag auf den Sportplätzen meiner Region, im Kraft und Stabi Bereich, machen sehr sehr sehr viele gravierende und entscheidende Fehler. Da würde ich eher dazu raten auf Kraft und Stabi zu verzichten, den die Schäden die am gesamten Bewegungsapparat angerichtet werden sind dem Nutzen bei weiten nicht gleichzusetzen. Daher drei Lösungen. Nummer eins - einen Experten an Board holen - meist sehr schwer und nicht realisierbar. Nummer zwei - vertraue auf Basisübungen wie Fifa11+ - dabei führt man auch nur 11 verschiedene Übungen (bzw. deren Steigerungen). Geht beides, aus welchen Gründen auch immer nicht, verzichtet man lieber auf ein Krafttraining.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Nun gut...

    Sorry aber das ist absoluter Schwachsinn - wir reden hier von Zusatzgewichten bzw. Anfangsgewichten von 60 Kilo aufwärts. Man macht kein Kraft und Stabitraining gerade im Aufbau mit so hoher Zusatzbelastung.

    Scheinbar hast du vor Augen, dass sich die Jungs gegenseitig als Gewicht stemmen sollen etc. Das ist natürlich Unsinn und war auch nicht meine Intention (sorry Partnerbelastung war das evt. falsche Wort).


    Es geht darum die Übungen als Partnerübung zu konzipieren, in der man funktionell Aufgaben gemeinsam löst (z.b. Russian Twists mit Ballübergabe in der Mitte -> Lieblingsübung meiner Jungs). Hier ist die Belastung die gleiche wie im "Einzeltraining". Nur die Jungs arbeiten gleichzeitig zusammen an einer Aufgabe. Führt man jetzt noch ein das derjenige der nach 30 Sekunden den Ball in der Hand hält Liegestütz machen muss, hat man einen Wettkampfcharakter der die Intensität ein wenig erhöht. Et voila langweiliges "Gepumpe" wandelt sich in ein sehr erfrischendes und freudebringendes jugendgerechtes Training.


    Ich komme zwar nicht aus dem Fussball, arbeite aber in einem leistungssportlichen Handballverein (30 Minuten KSÜ vor bzw. nach jeder Einheit / 4 x Woche) und kann dir versichern auch diese Kinder/Jugendlichen - die wissen worum es im Leistungssport geht - freuen sich über derartige Abwechslung. Leistungsgedanke hin oder her. Sie sind und bleiben Kinder!


    Wenn du Fitnesstrainer bist, dann weißt wie viele unzählige funktionelle Übungen es gibt um ein und dieselbe Kernmuskulatur zu trainieren (bei vergleichbarem Schwierigkeitsgrad). Umso schlimmer finde ich es, dass du scheinbar da nicht viel variierst sondern bei einer festen Übungsreihe bleibst. Wenigstens 2 bis 3 Programme zyklisch zu wechseln sollte weder die Kinder noch den Trainer überfordern, bringt aber mal frischen Wind rein.