Hallo (Trainer)kollegen,
ich bin zwar erst seit heute aktiv im Forum angemeldet, aber bereits seit Längerem passiver Leser.
Seit 3,5 Jahren trainiere ich meine 2002er-Mannschaft und in den letzten 3 Jahren lief alles reibungslos, gekrönt mit der Meisterschaft im Sommer.
Dann kamen - auf die Umstände einzugehen würde den Rahmen sprengen, jedenfalls ist die Situation so - einige Kinder hinzu und der Kader umfasst nun 18 Spieler, sodass wir 2 Mannschaften im Spielbetrieb stellen.
Beim Training sind wir meist 2-3 Trainer (20 J., 20 J., 17 J.).
Wie gesagt, in den letzten Jahren lief wirklich vieles super, vom Training bis zu den Spielen hatten wir Spaß mit den Jungs, viele Erfolge, etc.
Mit der Veränderung zu Saisonbeginn veränderte sich aber scheinbar alles:
- Im Training wird nicht mehr zugehört., es wird ständig dazwischengeredet (was bei einer Menge von 18 Spielern mal dauern kann, bis alle ruhig sind).
- Egal, wie man die Mannschaften für ein Abschlussspiel gestaltet, es wird stets erst einmal lamentiert und diskutiert, dass alles "unfair" sei und man sowie verlieren würde, etc.
Genauso wird auch prinzipiell bei jeder Übung oder Entscheidung rumgemäkelt, was mir so langsam wirklich den Kragen platzen lässt.
- Teilweise motzen sich die Jungs untereinander an.
- Zweikämpfe - das aber schon länger bzw. immer - werden von den meisten umgangen, man könnte fast von Mimosen sprechen.
- Es wird häufig "lari-fari" mitgemacht, sodass man sich taktische Übungen oder Fintentrainings eigentlich ganz schenken könnte.
Ich denke, die Jungs wurden in den letzten Jahren sehr verwöhnt mit gutem Training, vielen Erfolgen und teilweise zu lieben Trainern.
Zur neuen Saison haben wir nicht so viel verändert; wir lassen nach wie vor in Kleingruppen trainieren (meist 6-8 Leute), versuchen die Jungs durch Reden zu überzeugen, aber bei dieser großen Quantität kann man nun einmal nicht allen immer angemessen gerecht werden.
In der Hinrunde haben wir deshalb die engen bzw. entscheidenden Spiele nicht wegen nicht vorhandenen Potentials unnötig und überaus klar verloren, sondern einfach weil es an der Einstellung mangelte, sich keiner genötigt sah, mal 110% zu geben, etc.
Ich würde mich über Anregungen von Euch freuen, wie man am besten mit dieser Situation umgehen könnte, zumal mir die Jungs wirklich am Herzen liegen und ich auch nächste Saison noch gerne ihr Trainer wäre.
Aus meiner Sicht ist das größte Problem die Einstellung - sowohl im Training als auch im Spiel - sowie auch, ein bisschen damit einhergehend, der "Respekt" bzw. die "Unterwürfigkeit" (nicht negativ gemeint) vor uns Trainern.
Ich bin kein Schrei-Trainer, im Gegenteil, eigentlich viel zu nett und lieb, aber da bisher wenige Maßnahmen geholfen haben, bin ich der Meinung, dass man vor der anstehenden Rückrunde vielleicht noch Veränderungen einleiten sollte.
Würde mich über Tipps und Anregungen freuen!
Christian