Beiträge von Chris22

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    Ich denke, um mehr Disziplin zu bekommen, muss man durchgreifen.
    Aber klar ist das tendenziell ne gefährliche Sache, weil man so teilweise auch Frustration bei den Kindern auslöst und genau das Gegenteil erwirkt. Allerdings habe ich ja eingangs geschrieben, dass ich der liebe, nette Trainer bin und wenn man von wenig ausgehend, härter durchgreift, ist das immer noch nicht so viel :-), das könnte ich auch gar nicht...

    Wooh, da guckt man mal ein paar Stunden nicht rein, und schon eine Menge Resonanz :)


    Mein Hauptaugenmerk liegt erstmal darauf, diese Saison möglichst gut in vielerlei Hinsicht zu beenden, von daher scheidet Abgeben bei uns im Verein zu diesem Zeitpunkt absolut aus und soo dramatisch ist es auch nicht! Was zur neuen Saison trainermäßig mit den Jungs passiert, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt geschrieben.


    Leider scheidet es aus, sich ein Elternteil dazuzuholen, weil das KO-Kriterium, wie so oft heutzutage leider, die Zeit ist.


    Aus Euren Ratschlägen habe ich mir auf jeden Fall schon einige Anregungen holen können:


    - Härter durchgreifen in Form von "an den Rand setzen"
    - Den Jungs nochmals klar machen, dass sie Kinder und keine Trainer sind.
    - Die vernünftigen Jungs z.T. "mit in's Boot holen", die unruhigen Kinder zu disziplinieren.
    - Nach jeder Übung eine kurze Review machen, wie die Übung gelaufen ist, was man gelernt hat und wie die Jungs sich verhalten haben (selbst darüber reflektieren lassen).
    - Darüber hinaus habe ich auch eine Änderung in der Trainingskonzeption vorgenommen.-


    Ich werde mich nochmals mit meinen Co-Trainern vor dem nächsten Training besprechen, sodass wir einheitlich verfahren werden im Umgang mit den Jungs und die Änderungen auch berücksichtigen.


    Vielen Dank für die zahlreichen Anregungen, gerne können wir hier natürlich auch weiter diskutieren.
    Ich werde nach ein paar Wochen jedenfalls nochmal posten, wie es sich entwickelt hat bei uns!


    Christian

    Danke für Deine Tipps!


    Zu 1) Diesen Ansatz haben wir auch nicht nur einmal probiert. 1. Problem: "Fangen ist kindisch, da brauche ich nicht voll mitzumachen". 2. Problem: Mit 18 Kindern zu sprechen, da wird man vermutlich nie die Aufmerksamkeit bekommen, die der Situation angemessen ist; ist ja in der Schule nie anders (gewesen).


    Zu 2) Habe ich auch schon öfter probiert, meist als Belohnung für gute Trainingsleistung. Problem hierbei: Dann fragen mich 5 andere Spieler (deswegen "egoistisch" in der Überschrift) "Warum der und nicht ich?"...
    Meistens sind auch meine Teams absolut gerecht und das zeigt sich auch in engen Spielen; es geht hier vielmehr um die grundsätzliche pessimistische Haltung.


    Zu 3) Die mache ich häufig und die werden auch wirklich gut angenommen und bewältigt.
    Ich versuche, möglichst alle Formen als Wettkampf bestreiten zu lassen.
    Nur: Dann hat man einige Experten drin, die (ich lasse ich den Ablauf immer 1,2 Mal üben, damit die Jungs die Übung kennen lernen) beim Üben so Halbgas machen und dann beim Wettkampf Gas geben - wie ein Pferd, das nur so hoch springt wie es muss.
    Darüber hinaus kann man zwar viele Schwerpunkte super mit Wettkämpfen verbinden, ABER die Basics (z.B. einen korrekten Übersteiger) kann man aus meiner Sicht nicht wirklich effektiv und korrekt erlernen lassen ohne eine wettkampflose Übung, denn sofortige Korrekturen ohne den Wettkampfdruck müssen ja stattfinden!


    Zu 4) Das ist auf jeden Fall mal eine gute Idee, kann man sehr gut exemplarisch in einem langen Abschlussspiel machen.


    Generell gefragt: Wie kann man Kinder sinnvoll und angemessen belohnen bzw bestrafen?
    Ich bin kein Freund davon, Runden laufen zu lassen: Manche freuen sich sogar darüber und andere traben die halbe Runde.
    V.a. Belohnungen (im Training) zu finden, wenn man in den Spielen wirklich fast auf jeden Mann angewiesen ist, finde ich super schwierig.
    Wir Trainer nehmen es uns wirklich vor, härter durchzugreifen und uns wurde dies auch schon von den Eltern nahegelegt, aber ich denke, es kommt sehr unnatürlich, wenn man a) von jetzt auf gleich und b) total verhältnislos seine Linie ändert und bestraft.


    Ich persönlich habe so ein wenig die "Angst", dass die Spieler uns weniger als Trainer und Autorirtäten akzeptieren und respektieren, sondern uns mehr als eine Art Kumpel oder Freizeitvertreib teilweise...


    Ich hoffe, dass sieht nicht so aus, als würde ich mich nicht über Deine Tipps freuen - im Gegenteil!
    Vieles habe ich / wir uns auch schon in der Richtung überlegt, aber hat dann in der Umsetzung doch nicht den erhofften Erfolg gebracht, wobei Variante 4 im nächsten Training Anwendung finden wird!


    Würde mich über weitere Antworten - sehr gerne auch von Dir! - freuen!


    Christian

    Ich lasse bei uns ein 3-1-2 spielen.
    Sprich: 1 letzter Mann, der sich vorschiebt. 1 der beiden Außenverteidiger geht immer mit, der andere bleibt etwas defensiver.
    1 zentraler Mann auf der 10.
    2 Außenstürmer, die aber gleichzeitig bei gegnerischem Ballbesitz das Mittelfeld über außen zumachen und den Außenverteidigern helfen.
    Klappt eigentlich sehr gut, da man viele Dreiecke bilden kann und sehr vernünftig über die Außen agieren kann.

    Hallo (Trainer)kollegen,


    ich bin zwar erst seit heute aktiv im Forum angemeldet, aber bereits seit Längerem passiver Leser.


    Seit 3,5 Jahren trainiere ich meine 2002er-Mannschaft und in den letzten 3 Jahren lief alles reibungslos, gekrönt mit der Meisterschaft im Sommer.
    Dann kamen - auf die Umstände einzugehen würde den Rahmen sprengen, jedenfalls ist die Situation so - einige Kinder hinzu und der Kader umfasst nun 18 Spieler, sodass wir 2 Mannschaften im Spielbetrieb stellen.


    Beim Training sind wir meist 2-3 Trainer (20 J., 20 J., 17 J.).


    Wie gesagt, in den letzten Jahren lief wirklich vieles super, vom Training bis zu den Spielen hatten wir Spaß mit den Jungs, viele Erfolge, etc.


    Mit der Veränderung zu Saisonbeginn veränderte sich aber scheinbar alles:


    - Im Training wird nicht mehr zugehört., es wird ständig dazwischengeredet (was bei einer Menge von 18 Spielern mal dauern kann, bis alle ruhig sind).
    - Egal, wie man die Mannschaften für ein Abschlussspiel gestaltet, es wird stets erst einmal lamentiert und diskutiert, dass alles "unfair" sei und man sowie verlieren würde, etc.
    Genauso wird auch prinzipiell bei jeder Übung oder Entscheidung rumgemäkelt, was mir so langsam wirklich den Kragen platzen lässt.
    - Teilweise motzen sich die Jungs untereinander an.
    - Zweikämpfe - das aber schon länger bzw. immer - werden von den meisten umgangen, man könnte fast von Mimosen sprechen.
    - Es wird häufig "lari-fari" mitgemacht, sodass man sich taktische Übungen oder Fintentrainings eigentlich ganz schenken könnte.


    Ich denke, die Jungs wurden in den letzten Jahren sehr verwöhnt mit gutem Training, vielen Erfolgen und teilweise zu lieben Trainern.
    Zur neuen Saison haben wir nicht so viel verändert; wir lassen nach wie vor in Kleingruppen trainieren (meist 6-8 Leute), versuchen die Jungs durch Reden zu überzeugen, aber bei dieser großen Quantität kann man nun einmal nicht allen immer angemessen gerecht werden.
    In der Hinrunde haben wir deshalb die engen bzw. entscheidenden Spiele nicht wegen nicht vorhandenen Potentials unnötig und überaus klar verloren, sondern einfach weil es an der Einstellung mangelte, sich keiner genötigt sah, mal 110% zu geben, etc.


    Ich würde mich über Anregungen von Euch freuen, wie man am besten mit dieser Situation umgehen könnte, zumal mir die Jungs wirklich am Herzen liegen und ich auch nächste Saison noch gerne ihr Trainer wäre.
    Aus meiner Sicht ist das größte Problem die Einstellung - sowohl im Training als auch im Spiel - sowie auch, ein bisschen damit einhergehend, der "Respekt" bzw. die "Unterwürfigkeit" (nicht negativ gemeint) vor uns Trainern.
    Ich bin kein Schrei-Trainer, im Gegenteil, eigentlich viel zu nett und lieb, aber da bisher wenige Maßnahmen geholfen haben, bin ich der Meinung, dass man vor der anstehenden Rückrunde vielleicht noch Veränderungen einleiten sollte.


    Würde mich über Tipps und Anregungen freuen!


    Christian