Formation E Jugend

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  • Hallo liebe Kollegen,
    bin seit Sommer letzten Jahres als Trainer der E Jugend unseres Vereins tätig. Das erste halbe Jahr ging sehr zufriedenstellend zu Ende, bin mit der Entwicklung meiner Jungs sehr zufrieden, auch wenn es natürlich immer noch etwas zu verfeinern gibt.
    Nun meine Frage an euch : Welche Formation würdet ihr wählen ? Wir spielen meistens in einem 3-3 ohne echten Stürmer, einer der beiden außen schiebt immer ins Sturmzentrum.
    Im voraus schon mal vielen Dank für eure Anregungen


    Gruß Cryff

    Always loving the Game

  • 3-3 habe ich auch immer spielen lassen.


    Ständiger Wechsel in der Position. Der Spieler in der vorderen 3er Reihe ist doch der "Stürmer".

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Ich lasse bei uns ein 3-1-2 spielen.
    Sprich: 1 letzter Mann, der sich vorschiebt. 1 der beiden Außenverteidiger geht immer mit, der andere bleibt etwas defensiver.
    1 zentraler Mann auf der 10.
    2 Außenstürmer, die aber gleichzeitig bei gegnerischem Ballbesitz das Mittelfeld über außen zumachen und den Außenverteidigern helfen.
    Klappt eigentlich sehr gut, da man viele Dreiecke bilden kann und sehr vernünftig über die Außen agieren kann.

  • Habe letzte Saison 2-3-1 spielen lassen. Habe recht viele Tore erzielt, aber da meine MF-Spieler sehr spielfreudig nach VORNE sind, jedoch nach hinten nicht so viel machen, habe ich ziemlich viele Gegentore bekommen.
    Hab das 3-3 System in der Halle jetzt mal ausprobiert...und ich finde es besser als das 2-3-1 System.


    Ich spiele es folgendermaßen:
    Offensive - der ZM-Spieler wird meistens der Stürmer, die Außenspieler sollen in die Offensive mitgehen, auch einer von der Abwehrkette.
    Defensive - wieder aufstellen im 3-3 System...falls es der Stürmer nicht schafft zurückzukommen, müssen die zwei äußeren MIttelfeldspieler in die Mitte rücken und so die Mitte schließen.


    Hat in der Halle gut geklappt und werde das jetzt auch im Feld umsetzten.

  • moin,


    ich habe die besten erfahrungen mit dem 3-2-1 gemacht.


    der vorteil ist, das sie sich von klein auf daran gewöhnen die innere linie zuzustellen und die aussenverteidiger mit ins angriffsspiel einzubeziehen, dabei aber in der defensive sehr sicher stehen.
    es war für mich die optimale lösung auf dem kleinfeld, da kaum größere löcher zwischen den spielern entstanden.


    gruß

  • Moin,

    http://kinder-training.info/spielsysteme.html <--- da werden die System erklärt

    ...und da wird ein entscheidener Punkt erwähnt, der mir bei anderen Mannschaften auch oft übel auffällt: Bei Systemen mit zwei Abwehrspielern "züchtet" man sich Ausputzer, denen irgendwann jegliche Kreativität und Spielfreude abgeht. Deswegen plädiere ich fast immer für drei Abwehrspieler, die aber offensiv aktiv werden dürfen. Zudem lernen die Kinder so besser, das Spiel auch mal flach aufzubauen (viele Anspielstationen für den Torhüter) bzw. zu verlagern (man steht "breit").


    Ich persönlich bevorzuge Tannenbaum, weil das wichtige Zentrum dann stärker besetzt ist (Ergebnisdenken). Zudem haben sowohl die defensiven Außenspieler (nach vorne) als auch der Stürmer (nach links und rechts) freie Räume. Das fördert das Freilaufen und das instinktive Spiel. Die Kinder sind viel in Bewegung und suchen Lücken, die beste Grundlage um später im Jugend- und Erwachsenenfußball gegen kompakte Deckungsreihen zu bestehen. Das 3-3 ist mir zu statisch...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Nur mal so zum nachdenken, warum den Tannenbaum nicht einfach auf den Kopf stellen. Statt im defensive 3-2-1 mal im 1-2-3 spielen.


    Der FC Barcelona läßt in seiner Fussballakademie schon ab der U8 in diesem System spielen, stand glaub ich in einer der letzten DFB Fussballtraining Ausgaben, bin mir aber nicht mehr ganz sicher.


    Ich habe im Herbst aber auch im 2-3-1 spielen lassen, werde das 1-2-3 aber sicher mal im Frühjahr ausprobieren.


    Gruß


    LomexHH

  • Hallo LomexHH,


    Barca spielt meines Wissens 3-2-1 im Kleinfeldbereich. Das haben hier zwei User unabhängig voneinander berichtet.


    Ein 1-2-3 macht in meinen Augen im Kinderbereich wenig Sinn. Ich sehe vor meinem geistigen Auge einen Ausputzer, der alles wegdrischt, lange Abschläge (es gibt "hinten" kaum Anspielstationen), Stürmer, die vorne stehen bleiben und auf den Ball warten, viel Gebolze und Zufall.
    Was ist der Sinn dahinter?


    Das kindliche (bzw. menschliche) Naturell denkt offensiv, deswegen sollte die Grundformation eher defensiv sein. So hat jedes Kind die Möglichkeit offensiv aktiv und kreativ werden. Zudem kommt das 3-2-1 dem modernen, ballorientiertem Spiel (bei Ballbesitz breit stehen, gegen den Ball kompakt) viel näher als das 1-2-3. Man sollte den Kindern wenigstens die Möglichkeit geben das Spiel flach und breit per Passspiel aufzubauen (ob sie es machen, sei mal dahin gestellt). Im 1-2-3 nimmt man ihnen diese Möglichkeit fast vollständig.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • LomexHH


    eigentlich muss man darauf antworten, "die machen das, weil sie's wohl können!"


    ich glaube keiner der aktiven trainer hier im forum hat eine truppe, die auf so einem niveau spielt und darum ist es ein vergleich von 'äpfeln mit birnen'......

  • Irgendwas hab ich wohl falsch gemacht.


    egal welches System ich spielte, waren wir in der gegenerischen Hälfte so warem immer 3 Mann im Sturm und höchsten 2 in der Abwehr.
    war der Gegner in unserer Hälfte standen mindestens 3 Jungs in der Abwehr. egal ob die Anfangsformation 3,2,1 oder 3,3 oder sonstwie war.
    entscheidend ist doch, wie die Jungs ihre Position definieren sollen. je nachdem wird doch dann automatisch aus dem 3,3 ein 3,2,1 oder umgekehrt.
    Ohne das vorzugeben spielten sie praktisch alle Systeme in einem Spiel durch. hängt doch wohl eng mit der jeweiligen Spielsituation zusammen.


    gg

  • Hallo zusammen,


    ich denke die Formation ist einfach sehr stark abhängig von den einzelnen Spielern die zur Verfügung stehen. Nach einigen Expirementen hat sich bei uns in der Mannschaft mittlerweile ein 2-1-2-1 eingebürgert.


    Wir spielen mit 2 Verteidigern in der Halbposition, die bereits im Spielaufbau stark eingebunden sind. Ich habe unseren Keepern vorgeschrieben die Torabstöße (wenn möglich) immer kurz an die Verteidiger herauszuspielen. Gerade im Bambini und F-Jugend-Bereich sind die vermeintlichen Defensivakteure in der Regel unterfordert und werden gelobt wenn sie den Ball über 20 Meter nach vorne bolzen. Das reicht irgendwann aber nicht mehr.


    Eine weitere wichtige Position ist ein sogenannter 6er. Der 6er spielt natürlich zentral vor den Verteidigern. Er ist für mich der Schlüßel im Spiel, denn hier erwarte ich ein ballorientiertes Verhalten. Ballbesitzgegner sofortiges Anlaufen, im Offensivspiel gezieltes Paßspiel und Nachrücken in die Gefahrenzone des Gegners.


    Die drei Offensivleute sollen andauernd rochieren und sollen ständig Dreiecke bilden im Paßspiel. Eine Wunschvorstellung, funktioniert phasenweise aber schon sehr gut. Auf dem Papier spielen wir mit zwei offensiven Außenspielern sowie einem "echten" Stürmer, aber wie beschrieben situativ auch mit 3 Stürmern...


    Zusammenfassend, dieses System ist recht speziell und erfordert vor allem eine ausgesprochene Laufbereitschaft der Kids. Ich habe in der Vergangenheit festgestellt, dass mit punktuellem Wirken an der Taktiktafel sich auch schon E-Jugend-Spieler bewusster auf dem Spielfeld bewegen. Ein großes Problem, was ich in der Defensive bislang nicht lösen konnte, meine beiden Außenverteidiger verteidigen zu sehr im Raum. Hier lässt man dem Gegner vor und leider auch im eigenen Strafraum zu viel Spielraum.

    Jan-Aage Fjörtoft (nach dem Klassenerhalt von Eintracht Frankfurt 2000): Ob Felix Magath auch die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht – auf jeden Fall wären alle Überlebenden topfit gewesen!

  • Ein großes Problem, was ich in der Defensive bislang nicht lösen konnte, meine beiden Außenverteidiger verteidigen zu sehr im Raum. Hier lässt man dem Gegner vor und leider auch im eigenen Strafraum zu viel Spielraum.


    Ich verstehe nicht ganz, was du meinst. Ich vermute, mit "Außenverteidiger" meinst du eben deine beiden Verteidiger, also die erste "2" in deinem 2-1-2-1. Ich habe auch schon im 7er-Fußball diese Grundformation verwendet, mir war es dabei aber stets wichtig, dass die beiden hinteren Spieler auch aufrücken, wenn der Ball in der anderen Hälfte ist, und eben nicht hinten kurz vor dem Strafraum stehen bleiben, wie die Kinder es gerne mal tun, wenn sie als Verteidiger eingeteilt sind. Auch meinen jetzigen Innenverteidigern -- ich trainiere mittlerweile eine D-Jugend im D9 -- bete ich vor, dass sie aufrücken sollen, und dass sie auch einem lauernden Stürmer gegenüber nicht zu viel Abstand halten sollen, denn dadurch erlauben sie ihm ja, Fahrt aufzunehmen, wenn er auf sie zu rennt, die sie eben nicht so schnell erreichen können, so dass sie überlaufen werden können. Wichtig ist doch eigentlich, dass, wenn der Ball weit weg vom eigenen Tor ist, es noch einen oder zwei Spieler im Zentrum gibt, der etwas tiefer steht als der am höchsten stehende Gegner. Kommt dann der Konter, so hat dieser eigene Spieler dann den kürzeren Weg zum eigenen Tor und sollte immer den gegnerischen Angreifer soweit bremsen können, dass der Rest der Mannschaft wieder zurück laufen kann. Dabei habe ich übrigens versucht, an unserem Strafraum herumlungernde und auf den ganz langen Ball wartende gegnerische Stürmer zu ignorieren oder auch mal den Torwart mit der Aufgabe betraut, diesen Spieler zu entschärfen. Hatte ich eine schwachen Torhüter und einen gefährlichen Vertreter dieser Angreiferspezies, biss ich aber in den sauren Apfel und wies einen Abwehrspieler an, alleine deutlich tiefer zu stehen und da abzusichern. Das hat mich aber dann immer geärgert..


    Geht es in die Nähe des eigenen Strafraums oder gar in ihn hinein, so habe ich immer das ballorientierte Spiel bevorzugt. Der Spieler, der dem ballführenden Spieler am nächsten ist, muss in den Zweikampf gehen. Die anderen müssen dann absichern. Dabei ist mir dann eigentlich egal, wer welche Position hat, es geht da einfach darum, dass derjenige, der dem Geschehen am nächsten ist, denjenigen Spieler, der in den Zweikampf geht, absichert. Der Rest der Spieler muss dann die gefährlichen Räume besetzen. Das ist für eine F schwer, für eine E auch noch. Recht einfach ist es aber, wenn alle Spieler sich darum bemühen, zwischen den Ball und das eigene Tor zu kommen. Da wird es dann automatisch so eng, dass es jeder Angreifer schwer hat.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)


  • Ich sehe das leider anderes. Es ist immer einfach zu sagen, dass man die Spieler nicht für dieses System zur Verfügung hat. Das geht auch in Ordnung als Argumentation im Senioren oder Leistungensbereich, aber im Grundlagen -und Aufbaubereich darf es doch gar keine "Spieler" für ein System geben. Jeder Spieler soll/muss jede Position mal gespielt haben und kennen gelernt haben. Das der etwas dickliche Peter kein Außenverteidiger der ersten Kategorie wird, sollte klar sein, dennoch sollte jeder Spieler alle Positionen durch laufen. So werden die Kinder schon im frühen Alter auf Positionen festgenagelt. Das gleiche wird auch bei der 4-Kette gesagt - "Wir haben die Spieler nicht!" Das ist unfug, man muss sich nur zeit nehmen und es den Spielern erläutern.


    Auch sehe ich dein System nicht langfristig geplant. Wo ist der Sinn von einem 2-1-2-1? Ein 3-3 würde dem langfristig mehr Sinn ergeben, eben weil die "Abwehr" schon in einem Verbund/Kette arbeiten muss, sie lernen auch das Spielen durch die Kette --> Verlagern (Der AV spielt zum IV und der auf den anderen AV). Dies ist in deinem Fall nicht möglich, auch wird deutlich leichter das Ballorientiere Spiel erlernt. Sie verschieben auf die Ballseite und lassen die andere Seite offen, mit zwei VT ist dies nicht wirklich möglich. Außerdem ist es Anfangs sicher nicht einfach für die Kinder so ein Spielsystem zu verstehen, gerade was die Position angeht. In einem 3-3 hat jeder seine "feste" Position bzw seinen kleinen Bereich um den er sich kümmern muss. Bei dir muss der 6 das Aufbauspiel betreiben, muss gucken wo lücken entstehen und diese zulaufen etc. Das verstehen viele Senioren nichtmals vgl. die Raute wo nur eine "6" vor der Kette steht.


    Für mich ist das 3-3 das optimale Spielsytem um Kindern das Ballorientiere Spiel langsam näher zubringen ohne sie zu überforden mit den Aufgaben.