Jugendfußball: Schiedsrichterassistent totgeprügelt!

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  • Nach Professor Gunter Pilz vom Sportinstitut der Leibniz-Universität
    in Hannover ist “der Fußball ist nicht nur ein Spiegelbild der
    Gesellschaft, sondern in ihm bündeln sich die gesellschaftlichen
    Probleme wie in einem Brennglas”.


    Weiter lesen wir in der FAZ:

  • neueste Zahlen:


    im Fussballverband Rheinland Pfalz gibt es jedes Wochenende ca. 1600 Spiele.


    da sind in den letzten 11/2 Jahren wohl über 50.000 Spiele


    in dieser Zeit gab es 16 registrierte Tätigkeiten gegen Schiris und 5 Versuche versuchte Tätlichkeiten.


    bei einem Verhältnis von 21 zu 50.000 kann man durchaus vor einer Pauschalierung warnen.


    Ich fände es sinnvoller diese Vorfälle mal genauer zu analysieren und daraus Schlüsse und Massnahmen ziehen.


    Trotzdem ist die derzeitige Diskussion äusserst wichtig, da die Qualität der Tätigkeiten immer erschreckender zunimmt.


    gg

  • [i]Das gesellschaftliche Umfeld hat versagt


    .......
    Angesichts der Vorkommnisse fehlem einem die Worte. Zu Recht wird allenthalben die Abscheu vor dieser Tat kundgetan.
    Aus manchem Mund jedoch klingt sie heuchlerisch..............


    Fussball ist eine Kampfsportart. Fussball ist Emotion. Aus diesen Merkmalen zieht er weltweit seinen Reiz. Wo sich Aggressionen aufbauen, müssen sie auch raus. An Ort und Stelle. Deshalb darf nicht jedes Wort in der Hitze des Gefechtes auf die Goldwaage gelegt werden.
    Doch wer meint, verbal immens über die Stränge schlagen zu können, wird vielleicht irgendwann auch körperliche Gewalt als Ventil in Betracht ziehen.
    .......
    Den Fussball wegen Auswüchsen jedoch grundsätzlich an den Pranger zu stellen, ist fehl am Platz.


    In der Summe wird in unzähligen Vereinen lohnende und fruchtbare Jugend- und Integrationsarbeit geleistet.
    Auch werden die Regeln des Mitarbeinander vermittelt.
    Das darf man bei der notwendigen Sicht auf Misstände nicht vergessen.
    Zudem gibt es auch in anderen (Mannschafts)Sportarten diskutable Fehlentwicklungen.


    Letztlich ist der Sport nur ein Spiegelbild gesellschaftlicher Herausforderungen. So hat im Fall des verstorbenen niederländischen
    Linienrichters das Umfeld der jungen Täter komplett versagt. Offenbar hat es niemand verstanden, ihnen richtige und notwendige
    Werte zu vermitteln


    [/i]
    Leitkommentar der hiesigen Zeitung.


    wer es komplett lesen will: m.blahak@volksfreund.de


    gg

  • @guenter


    wie auch wo anders gibt es auch bei den Sr die nichts melden, wenn sie angeriffen werden.
    Haben wir in unserer Gruppe auch SR die keine Meldung schreiben.
    Die wollen keine Meldungen schreiben, da bekommt eher eine die Gelb/Rote als das er eine Rote Karte bekommt.
    Da können einen die Zuschauer übelst beschimpfen, aber die schreiben nichts darüber(selbst miterlebt).
    Hatten mal angefragt warum er da nichts schreibt, seine Aussage:" Bringt doch eh nichts.".

  • @Kinderlee


    das ist mir auch bewusst.


    aber auch dann, wenn auf 1 gemeldeten Fall 10 nicht gemeldetete Fälle dazuaddiert werden, liegen wir immer noch unter 0,5%.


    ich möchte hier jetzt keine Schiridiskussion führen, das passt jetzt wohl absolut nicht hierher.
    da du ja aber Schiri bist kannst du ja mal ein eigenes Thema erstellen.
    ich kann dir aber sagen, dass das Schiriwesen nicht unbeteiligt an dieser Entwicklung ist.


    gg


  • Das Thema ist sehr interessant, aber auch Eure Meinungen sind es.


    Der zitierte Text zeigt exakt das auf, was auch meine Meinung ist. Der Inhalt enthält auch eine Einschätzung, die ich im anderen Thread bereits benannte.....es ist der letzte und vorletzte Satz, wo darauf hingewiesen wird, welche Verantwortung wir Trainer in unserer Vorbildfunktion haben. Diese Vorbildfunktion haben wir Erwachsenen immer und überall, deshalb laufe ich auch nicht bei rot über die Straße. Dieser Teil der Einflußnahme ist ein Teil, den jeder persönlich steuern kann, JEDER Erwachsene, egal ob Trainer, Bekannter oder Elternteil, Oma, Opa und und und. Das ist sehr anstrengend, wenn ich sehe, dass man als Elternteil Endlosdiskussionen führt und der Pubertierende mit großer Fresse restlos uneinsichtig und nicht bereit, der Vorgabe....der gesetzten Grenze....folgen zu wollen. Hierbei darf einem nichtmal die Hand ausrutschen, sonst könnte der Staatsanwalt anklopfen...das ist schwierig. Hier gibt es die vielen vielen Eltern, die sich dieser Verantwortung und Diskussion nicht stellen. Sie sagen, dass sie ihrem Sohn oder ihrer Tochter restlos vertrauen und geben denen Zeiten mit, die restlos grenzenlos sind, ...so wie alles andere auch. Da werden 14 und 15jährigen überhaupt keine Zeiten mitgegeben und genau diese Verhaltensweisen der Erwachsenen -in diesem Fall der Eltern- sind restlos daneben und meiner Meinung erzieherisch wertlos...einfach ganz schwach.
    Das hat nichts mit Vertrauen zu tun, sondern mit Resignation, Faulheit, Lüge und billigendem in Kauf nehmen von so manchem. Sie nicht allein über die Straße gehen lassen mit 4, 5 und 6 Jahren....aber mit 15 dann....ja dann steht alles frei...also dort, wo sie ihre Grenzen dann mal austesten wollen...was ja normal ist. Die von Arbeit und Kohleranschaffen oder rumsitzen genervten und gestressten Eltern versagen hier oftmals...so sehe ich es! Da wird dann -und damit gehts dann weiter-....die Playsie ins Haus geholt...da wird auch nicht diskutiert, ob das Spiel eine Altersbegrenzung hat....da wird auch nichts gesagt, wenn die -ohne ihre Aufgaben erledigt zu haben....stundenlang bei bemitleidenswerten unnötigen Schulnoten...das Teil bis in die tiefe Nacht beherrschen.


    Das was ich schreibe, ist für mich der tägliche Wahnsinn in den normalen Familien....Ausnahmen bestätigen die Regel!


    Die die aus meiner Sicht nicht normal sind...weichen von dieser Norm in einige Richtungen ab....da ist nämlich garnichts als Hintergrund...kein Werteverkauf....nichts oder nicht viel. Ich spreche von den Kindern die meine Kollegen nachts um 02.00 Uhr zugekotzt in der eiskalten Tiefgarage finden und niemand vermisst sie! Da hat der Koten dann zu Hause gesagt, dass er woanders schläft und der Gastgeber erzählte das auch seinen Eltern...das ist noch vom Grund her das normalste, ....aber diese restlosen wertfreien die gibt es auch und das nicht wenig. Die gehen dann ins Krankenhaus oder auf die Wache und man schafft es nicht die Eltern zum Abholen zu bewegen. Die haben kein Geld für das Taxi, ...die kommen auch nicht selbst...manchmal können die am Telefon nicht sprechen...weil selber hacke voll. So siehts aus! Das war früher schon so, ...aber -aus meiner Sicht-...zahlenmäßig nicht in diesem Maße. Die einen arbeiten sich für den meist unnötigen Konsum in Rage...sie wollen mithalten....es ist eine Spirale...und dabei vernachlässigen sie in welcher Form auch immer....ihre ins beste Nest gesetzen Kinder....da wird sich selbstverwirklicht....weil das ist ja so modern....wenn beide Elternteile arbeiten gehen usw.....und anderen ist es von dem was ihnen geistig oder auch körperlich zur Verfügung steht nicht möglich...hier auch nur ansatzweise mitzuhalten.


    Es ist facettenreich ohne Ende. Es geht nämlich noch weiter....die klugen der vernachlässigten Kinder...die normalintelligenten...die dummen Kinder (sorry)....sie reagieren auf das was ihnenen entgegenhaucht oder nicht entgegenkommt dann auch wiederum restlos unterschiedlich. Eines verbindet sie alle....sie brachen LIEBE und ZUWENDUNG....und genau daran hapert es....wenn Mutter und Vater nicht da sind....nicht ausreichend präsent sind....um zu erziehen...Grenzen zu setzen und zu überwachen....Emotionen ihrer Kinder dann wenn sie anfallen zu begleiten...ihnen zu helfen.....weil sie arbeiten sind, weil sie müssen oder meinen es zu müssen....oder weil sie anderweitig nicht anwesend sind...weil sie z.B. besoffen auf dem Sofa liegen...selber feiern sind (ich meine nicht die eine Party, sondern die Ü40ig Dinger nach dem Motto "Keine Feier ohne Meyer").


    Um so wichtiger ist es für mich....dass der Trainer richtig tickt. Der Fußball kann hier für unsere Koten ein ganz wichtiger ausgleich sein. DESHALB -ich beziehe mich auf meinen anderen Thread- ist für mich ein Tor das ein Tor war auch ein Tor und nicht kein Tor!!!!!


    Die Täter in den Niederlanden könnten überall ihre Tat hinlegen. Das passiert doch auch hier. Hier war es halt der U-Bahnschacht. Ich gehe davon aus, dass sie besoffen oder unter Drogeneinfluß standen...dazu die Emotionen und der gesellschaftliche Hintergrund. Die Politik schiebt die Kohle überall hin...da werden Straßen aus Töpfen bezahlt, die Kohle geht in den Osten so dass die hiesigen Gemeinden am kratzen sind und und und.....aber für Jugentreffs mit Sozialarbeitern für unser Vernachlässigten (sorry)...dafür ist kein Geld da.


    Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns hier Fusel an die Backe reden können. Die Frage ist einfach nur...was man selber dazu beitragen kann, damit das Risiko für solche Taten kleiner ist.


    Ich versuche als Vater, Trainer, in meinem Job Vorbild zu sein. Hierbei mache ich Fehler...aber der Wille zählt. Zudem haben meine Frau und ich uns vor Jahren dazu entschieden, dass sie ebend nicht arbeiten geht. Deswegen verzichten wir auf locker 1500 Euro pro Monat. Das ist ein riesen Opfer meiner Frau, die einen super Job hatte. ich habe Verständnis dafür, dass es finanzielle Gründe dafür gibt, dass das ebend nicht geht, ....aber....es gibt hier für mich ganz klare Grenzen, wenn man Kinder hat...und die überschreiten einige viele unnötig!!!


    So, nun stehe ich für mehrere Freiwürfe zur Verfügung. Der Steinhaufen liegt bereits aufgestapelt vor Euch....jeder bitte nur einen Stein :rolleyes:8);):)

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Andre


    ich werfe garantiert keinen Stein, seh es nämlich inhaltlich genauso.


    aber stellst du an den Trainer nicht generell zu hohe Ansprüch?
    klar sollte er ein Vorbild sein, auf Entwicklungen Einfluss nehmen.


    aber der Trainer ist im sportlichen Bereich der Fachmann, nicht in erster Linie Pädagoge.

    er kann nicht da Einspringen, wo Kindergarten, Schule, Jugendpfleger, vorrangig und an erster Stelle stehend jedoch das Elternhaus, versagt haben.


    Nicht der Sport sondern unsere Gesellschaft krankt. Deshalb muss unsere Gesellschaft was ändern. Der Sport kann lediglich begleitend positv einwirken.
    Er muss jedoch gewaltig aufpassen nicht in die Sumpfgebiete mit runtergezogen zu werden.


    Mag jetzt etwas hart klingen: die Schule kann nur mit Schwierigkeiten Störenfriede entfernen, wir aber können es.
    Einzelne, Mannschaften und gar ganze Vereine. Gehandelt wird jedoch erst, wenn das Kind im Brunnen ertrinkt. Siehe Holland:


    gg

    • Offizieller Beitrag

    Günter,
    wir müssen diese Geschichte doch losgelöst von Holland betrachten. Auch in Deutschland werden Schiedsrichter verprügelt und krankenhausreif geschlagen, Es ist doch nur Zufall, dass noch keiner gestorben ist. Holland hat sicher hausgemachte Probleme, aber die haben wir auch. Hoffentlich müssen wir nicht irgendwann schreiben: Gehandelt wird jedoch erst, wenn das Kind im Brunnen ertrinkt. Siehe Holland Deutschland

    neueste Zahlen: im Fussballverband Rheinland Pfalz gibt es jedes Wochenende ca. 1600 Spiele. da sind in den letzten 11/2 Jahren wohl über 50.000 Spiele
    in dieser Zeit gab es 16 registrierte Tätigkeiten gegen Schiris und 5 Versuche versuchte Tätlichkeiten. bei einem Verhältnis von 21 zu 50.000 kann man durchaus vor einer Pauschalierung warnen...............

    Das mag ja alles stimmen, aber warum wird dann bei den Profis reagiert?
    Lies das mal, nur ein Beispiel aus vielen Veröffentlichungen in den letzten Wochen (n-tv):


    99 Prozent der Fans sind friedlich


    Die könnte bedeuten, dass die Gewalt bei Profispielen am Spielfeldrand geringer ist, als im Amateurbereich auf dem Feld (vom Spielfeldrand gibt es ja keine Zahlen). Ich habe keine Ahnung, aber wir dürfen eins nicht machen: bei den Profis reagieren wir sofort auf Gewalt, bei den Amateuren spielen wir sie runter. Was wäre denn passiert, wenn in Holland beim Profispiel Ajax gegen Rotterdam ein Linienrichter totgeprügelt worden wäre? Natürlich müssen wir nicht so tun, als ob es bei den Amateuren nur noch Gewalt gibt, aber bei den Profis auch nicht. Mag so klingen, als ob es nur noch Gewalt im Fußball gibt, das glaubt hier sicher keiner, aber das ist dem Thema geschuldet.


    Aus dem verlinkten Artikel:
    .........."So viele Verletzte wie in einem Jahr Bundesliga gibt es an einem einzigen Tag auf dem Oktoberfest", hatte Helmut Spahn, ehemaliger Sicherheitsbeauftragter des DFB, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vor einigen Wochen zum Thema Gewalt in deutschen Stadien gesagt. Auch wenn diese Aussage etwas zugespitzt ist: Ihn ärgert,..............


    Warum reagiert man dort und im Amateurbereich heißt es von Fandel: ... Ob wir tatsächlich eine Zunahme der Gewalt haben, lasse ich mal dahingestellt... Dieser Satz könnte auch bedeuten, man weiß es gar nicht! In Holland kann man das wenigstens sofort mit Zahlen belegen.


    Andre, der letze Absatz im Artikel wird dich versöhnen, aber es stellt sich für mich mindestens eine Frage, warum bei den Profis ein medialer Aufstand erfolgt und bei den Amateuren feiern wir jetzt wieder den "Tag des Ehrenamtes" und nichts wird passieren.


    Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns hier Fusel an die Backe reden können. Die Frage ist einfach nur...was man selber dazu beitragen kann, damit das Risiko für solche Taten kleiner ist.


    100% Zustimmung
    .... und, natürlich ist der Trainer irgendwann überfordert und dann können nur die entsprechenden Spieler entfernt werden.

  • @Uwe


    wenn du meine letzten Beiträge aufmerksam verfolgt hast, musst du eigendlich festgestellt haben, dass es mir nicht darum geht etwas zu verniedlichen.


    mich stört jedoch, dass ein ganz geringer Prozentsatz auf den Fussball allgemein umgelegt wird.
    mich stört, dass es nicht gelingt, weil in meinen Augen nicht die richtigen Massnahmen ergriffen werden, diese Personen vom Fussball fernzuhalten, egal ob bei den Amateuren oder
    bei den Profis.
    mich stört, dass viele das immer noch als ein Problem des Fussballes und nweniger unserer Gesellschaft sehen.


    bekäme man diese 1 % , man kann es von mir aus ruhig auch noch auf 5 % erhöhen, bei den Profizuschauern und im Amateurbereich bei Spielern und Eltern in den Griff,
    bräuchten wir hier nicht zu diskutieren.


    Von offizieller Seite hält man sich da stark zurück. Will man nicht oder kann man nicht ?


    Beispiel:


    seit 20 Jahren fällt hier bei uns eine Stadtteilmannschaft sowohl bei den Aktiven wie auch im Jugendbereich immer wieder auf. Jeder ist dort nur mit Widerwillen hingefahren.
    längere Spielsperren für Spieler, Geldstrafen für den Verein, Platzsperre hatten keine Wirkung.
    Nachdem jetzt wieder ein gravierender Vorfall (Spieler wurde krankenhausreif geschlagen) reagierten die Vereine, sie traten gegen diesen Verein nicht mehr an (bei den Aktiven), waren sogar
    bereit eine Strafe wegen Nichantreten zu bezahlen.


    Erst da reagierte der Verband konsequent: 3 Monate Spielsperre für die aktiven Mannschaften.
    Warum wurde so lange gewartet?


    Inzwischen dürfen sie wieder spielen. Aber 1 Mannschaft musste abgemeldet werden. die vernünftigen Spieler haben inzwischen den Verein gewechselt. die "2 bösen Buben" sind
    langfristig gesperrt.


    der Verein muss nicht nur einen Neubeginn starten, sondern ist ein warnendes Beispiel in der Region.


    Schwarze Schafe rechtzeitig schoren und gegenfalss schnell entfernen, anstelle von 10 mal eine neue Chance geben, die nicht genutzt werden.


    die meisten Problemvereine/Mannschaften sind Wiederholungstäter.


    gg

    • Offizieller Beitrag


    Professor Gunter Pilz ist ja auch Schirmherr der Fanregel der FPL, er wird schon wissen warum. Niemand hat bestritten, dass die Anzahl der Täter mit Migrationhintergrund höher ist. Wenn du das so gelesen hast, habe ich mich schlecht asugedrückt, oder du wolltest es so verstehen. Nochmal, ich suche nicht nach Entschuldigungen, sondern nach Ursachen. Die Quote 2/3 unterstreicht ja die These, dass es nicht an der Nationalität liegt, sondern an der sozialen Struktur. 2/3 der "Unterschicht" sind Menschen mit diesem Hintergrund, die 1/3-Deutschen sind genau so anfällig für Gewalt. Wobei wir die vielen Menschen nicht vergessen sollten, die zur "Unterschicht" gehören und versuchen ihr Leben irgendwie zu gestalten und ihre Kinder gewaltfrei zu erziehen.


    Darum geht es mir, weil ich nicht glaube, dass es ein Problem der Herkunft ist, sondern ein soziales Problem. Ich werde nicht der Meinung eines Thilo Sarrazin folgen, dass solche Dinge angeborene Gendefekte sind und ich bin mir sicher, du glaubst das auch nicht. Wir Deutschen sind und waren keine besonders gewaltfreien Menschen und andere Völker auch nicht.

    • Offizieller Beitrag

    wenn du meine letzten Beiträge aufmerksam verfolgt hast, musst du eigendlich festgestellt haben, dass es mir nicht darum geht etwas zu verniedlichen.


    Günter, habe ich und habe auch versucht zu erklären, ist vielleicht untergegangen. Es mag hier der Eindruck entstehen, der Fußball ist nur noch gewalttätig. Das liegt am Thema, wir alle wissen, dass es nicht so ist.

  • guenter,


    nein ich finde (empfinde) es nicht als zu großen Auftrag für uns Trainer. Der Auftrag ist kein anderer als der vor 30 oder 130 oder 1300 Jahren. Lästig und schwer ist das nur für die Trainer die beispielsweise IHR persönliches Seelenheil suchen und/oder sich sonst beim Laufen die Schuhe besohlen lassen....und das nicht nur auf dem Platz so halten, sondern auch so im übrigen Leben so halten.


    Wenige Regeln die konsequent überwacht werden....und sich selber fair verhalten und Respekt zollen...eine ganz normale Sache und machbar ohne Ende. Mir macht das sogar spass Vorbild sein zu dürfen und ich denke, viele von uns machen das sogar sehr gut...sie bemerken es nichtmal, weil es so geschieht.

  • Darum geht es mir, weil ich nicht glaube, dass es ein Problem der Herkunft ist, sondern ein soziales Problem.



    dies seh ich genauso.


    innerhalb vo 15 Jahren hat sich ein relativ kleiner Stadtteil-Verein zum zweitgrössten (über 2000 Mitglieder) in der Stadt entwickelt. Dieser Verein ist in der Region hoch angesehen.
    Vorfälle von dort sind nicht bekannt. Arbeitslosenquote in diesem Stadtteil 1,2 % (!), Kicker wirds freuen: Unistadtteil


    der in meinem im vorigen Beitrag geschilderte Verein liegt in einem Brennpunktstadtteil mit einer Arbeitslosenquote von über 9%
    Migrationshintergrund spielt im Verein eine untergeordnete Rolle.
    (dank Luxemburg haben wir hier einen regionalen Durchschnitt von um 5 % Arbeitslosen


    ebenso gibt es in ländlichen Gebieten weniger extreme Konfliktfälle als in Stadtgebieten. soziale Strukturen sind da nämlich auch sehr unterschiedlich.


    gg

  • Wenige Regeln die konsequent überwacht werden....und sich selber fair verhalten und Respekt zollen.


    das war genau meine Devise.


    aber mit meiner Frage nach Überforderung der Trainer ging in eine andere Richtung.


    Ich finde es eine Überforderung, wenn von uns Trainern erwartet, wird, Entwicklungen der Gesellschaft aufzufangen sollen und gar ins Gegenteil bringen sollen.


    gg

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe von den Kindern zum Beispiel solche banalen Dinge verlangt:


    - Fairer Umgang miteinander
    - Grüßen auf dem Vereinsgelände
    - Müllsammeln nach dem Spiel
    - Vernünftige Wortwahl


    u.v.m., typisch deutsch eben 8) Die Kinder hatten schnell verstanden, sie merken wie sich das Verhalten der Erwachsenen verändert und wie schön eine angenehme Atmosphäre ist. Es hatte sogar Vorteile, jeder lobte diese Kinder, vom Vorstand bis zum Platzwart, so war es viel einfacher auch mal um Dinge zu bitten und wie wichtig das beim "Platzwart" sein kann, wissen viele. Viele kleine Dinge im Umgang miteinander lassen sich durch den Trainer steuern und daraus werden große. Es gibt aber auch Grenzen und da ist eine Trennung nicht zu vermeiden. So wie das Team aus Holland beschrieben wird, das würde sich wohl kaum jemand antun.

  • Fairer Umgang miteinander
    - Grüßen auf dem Vereinsgelände
    - Müllsammeln nach dem Spiel
    - Vernünftige Wortwahl



    ja Uwe, das ist banal. Aber in Bezug, dass man dies heute überhaupt erwähnen bzw. einfordern muss.
    bei diesen Dingen fängt es aber an.


    und hier sind heute im Kinderfussball die Trainer gefragt, hier muss ein Umdenken auch bei Trainern kommen,


    Im Kinderfussball, vorrangng zu Beginn bei G und F sollte dies und ähnliche Dinge absoluten Vorrang haben.


    absoluten Vorrang vor Spielsystem, Taktik, ausgeklügelten Trainingsplänen usw.


    gg

  • Anbei ein offener Brief vom DFB. Ich werde ihn ausdrucken und den Kindern mitgeben mit der Bitte ihn an den Eltern weiterzureichen. Wir werden morgen an einen Turnier teilnehmen da werde den Brief deutlich sichtbar aushängen.


  • Micha,


    ich hab versucht den Brief hier als PDF-Datei anzuhängen, aber die Datei ist zu groß. Den müßten aber alle Vereine in der Amtlichen Mitteilung bekommen haben. Sonst kann ich ihn dir auch per Email zuschicken, wenn du mir per PM die Adresse schickst.


    Gruß


    Olympic1911