und überhaupt, die Idee mit der Zeituhr und der Einführung der Nettospielzeit (z.B. 60 min.) ist doch super (zumindest im Profisport, wo der entsprechend Aufwand mit Zeitnehmern getrieben werden kann). Einfach immer die Zeit stoppen, sobald das Spiel unterbrochen ist - warum auch immer - und alle Zeitschinderei ist sinnlos und vorbei.
Bei sowas sehe ich dann vor meinem geistigen Auge schon Horrorszenarien ablaufen....
DFB-Pokal, Viertligist gegen Bundesligist. Der Amateurstürmer Hans-Willi Treffnichts muss nach 10 Minuten ausgewechselt werden, er holte sich eine Zerrung. Die Amateure gehen in Führung, und wehren sich fortan mit aller Kraft gegen den Ausgleichstreffer durch die Profis. Die werden irgendwann nervös, und gehen härter zur Sache, man will sich ja keine blöße geben. Grundsätzlich nicht überhart, Rot will man ja nicht sehen. Der Defensivspezialist der Amateure wird öfter mal gelegt, nachdem er am Mittelkreis den Angriff der Profis zunichte machte. Jedes Mal muss er zumindest kurz behandelt werden, die Zeit wurde gestoppt. Irgendwann machen seine Knochen nicht mehr mit, er wird ausgewechselt. Anschließend noch ein taktischer Wechsel, ein weiterer Defensivspieler kommt für einen Stürmer. Die Profis machen ihrem Namen alle Ehre. Sie fallen intelligenter, schinden mehr Freistöße und Zeit.
Am Ende der Partie stehen fast entkräftete Amateure gegen einen mehrfachen Meister und CL-Sieger, und die Nachspielzeit (um auf die entsprechende Nettospielzeit zu kommen) wird mit 11 Minuten bekanntgegeben. Die nun völlig aus der Puste geratenen Amateure können dem Druck der topfitten Profis nicht mehr standhalten, und kassieren in der 100. Minute den Ausgleich - Verlängerung! Die Profis nehmen nun die Amateure auseinander, die nun stehend K.O. sind....
Ein Ansatz wäre es wohl eher, in solchen Dingen den TV-Beweis einzuführen. Wie bei Andy Möller. Klare Schwalbe - nachträglich gesperrt. Spieler, die nach Verlassen des Platzes auf einmal topfit zur Mittellinie sprinten können - nachträglich Gelb! Allzu offensichtliches Zeitspiel mit Vortäuschen einer Verletzung nach einer Schwalbe - nachträglich zwei Spiele Sperre!
Dann würden die feinen Herren sich das künftig schon ganz genau überlegen, ob sie noch derart Zeit schinden, und das Fairplay mit Füßen treten.
Den Ball jedoch in den eigenen Reihen halten, um den Gegner von einem Angriff abzuhalten und den Spielstand über die Zeit retten - völlig legitim!
