Über dieses Tor wird noch lange diskutiert werden!

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  • und überhaupt, die Idee mit der Zeituhr und der Einführung der Nettospielzeit (z.B. 60 min.) ist doch super (zumindest im Profisport, wo der entsprechend Aufwand mit Zeitnehmern getrieben werden kann). Einfach immer die Zeit stoppen, sobald das Spiel unterbrochen ist - warum auch immer - und alle Zeitschinderei ist sinnlos und vorbei.


    Bei sowas sehe ich dann vor meinem geistigen Auge schon Horrorszenarien ablaufen....


    DFB-Pokal, Viertligist gegen Bundesligist. Der Amateurstürmer Hans-Willi Treffnichts muss nach 10 Minuten ausgewechselt werden, er holte sich eine Zerrung. Die Amateure gehen in Führung, und wehren sich fortan mit aller Kraft gegen den Ausgleichstreffer durch die Profis. Die werden irgendwann nervös, und gehen härter zur Sache, man will sich ja keine blöße geben. Grundsätzlich nicht überhart, Rot will man ja nicht sehen. Der Defensivspezialist der Amateure wird öfter mal gelegt, nachdem er am Mittelkreis den Angriff der Profis zunichte machte. Jedes Mal muss er zumindest kurz behandelt werden, die Zeit wurde gestoppt. Irgendwann machen seine Knochen nicht mehr mit, er wird ausgewechselt. Anschließend noch ein taktischer Wechsel, ein weiterer Defensivspieler kommt für einen Stürmer. Die Profis machen ihrem Namen alle Ehre. Sie fallen intelligenter, schinden mehr Freistöße und Zeit.


    Am Ende der Partie stehen fast entkräftete Amateure gegen einen mehrfachen Meister und CL-Sieger, und die Nachspielzeit (um auf die entsprechende Nettospielzeit zu kommen) wird mit 11 Minuten bekanntgegeben. Die nun völlig aus der Puste geratenen Amateure können dem Druck der topfitten Profis nicht mehr standhalten, und kassieren in der 100. Minute den Ausgleich - Verlängerung! Die Profis nehmen nun die Amateure auseinander, die nun stehend K.O. sind....


    Ein Ansatz wäre es wohl eher, in solchen Dingen den TV-Beweis einzuführen. Wie bei Andy Möller. Klare Schwalbe - nachträglich gesperrt. Spieler, die nach Verlassen des Platzes auf einmal topfit zur Mittellinie sprinten können - nachträglich Gelb! Allzu offensichtliches Zeitspiel mit Vortäuschen einer Verletzung nach einer Schwalbe - nachträglich zwei Spiele Sperre!
    Dann würden die feinen Herren sich das künftig schon ganz genau überlegen, ob sie noch derart Zeit schinden, und das Fairplay mit Füßen treten.


    Den Ball jedoch in den eigenen Reihen halten, um den Gegner von einem Angriff abzuhalten und den Spielstand über die Zeit retten - völlig legitim!

  • wenn ich so manche Vorstellungen hier lese, muss ich gestehen, dass ich rückblickend in den 50 Jahren, die ich selbst Fussball spielte, ein ganz Böser war.


    das war ein absolutues Anti-Fair Play-Verhalten.


    Zeit geschunden, bei knappen Spielständen, taktisches Foul im Mittelfeld, nicht über das ausgestreckte Bein des Verteidigers im Strafraum gesprungen, sondern bewusst den
    Körperkontakt gesucht, am Trikot gezogen, vorm Kopfball ein kurzer Schuppser, bei falscher Einwurfentscheidung nicht zum Schiri gerannt und mich beschwert, dass mir der Einwurf unberechtigt zugesprochen wurde.


    Liegengeblieben und auf dem Boden gewälzt nach einem harmlosen Foul gabs dagegen nicht. War auf Asche eh kein Vergnügen.


    Seltsamerweise aber auch nicht auf Gegenspieler gestossen, die das Gegenteil von obigem gemacht haben.


    Fairness war für mich, meinen Gegenspieler zu respektieren, Fouls zu unterlassen, die eine Verletzung bei diesem zur Folge habe können, Rückfragen
    des Schiris wahrheitsgemäss zu beantworten.
    Nicht weiterspielen, wenn eine offensichtliche Verletzung des Gegenspielers vorlag (als Spieler erkennt man das sehr wohl, ob eine tatsächliche Verletzung vorliegt)
    Selbst keine böse Verletzung vortäuschen.


    Da ist es fast schon Ironie, dass ich vor 5 Jahren mit dem Fair Play Preis des Südwestdeutschen Fussballverbandes ausgezeichnet wurde.


    Mag sein, dass es daran liegt, dass ich mich auf die wichtigen Dinge des Fair Play Gedankens konzentriere und nicht für mich inflationäres Geplänkel.


    Auch ich hätte ein solches Tor wohl nicht geschossen, wenn in Black Out Situation doch, anschliessen einen Elfmeter verursacht.


    Ich versteh die ganze Aufregung, wünschte mir das aber auch mal in anderen Situationen.


    jedes Wochenende vorkommende an eine Straftat grenzende, bewusst schwerste Verletzungen in kaufnehmde Attacken
    (mit vorgestreckter Sohle in den Gegner springen, bewusster Ellbogenschlag)
    kommt aber jeden Samstag zigmal vor, die Aufregung hält sich da in Grenzen


    für unsportliches Verhalten wird eine nachträgliche Sperre gefordert.


    Foul mit Nasenbeinbruch gibt gelbe Karte, nachträgliche Sperre nicht möglich, da Tatsachenentscheidung


    die Relationen passen nicht nicht.


    der Verband und UEFA fordern Fainess ein, wo bleibt die Fairness des Verbandes.


    da kriegt ein Spieler gelb wegen eine Schwalbe. möglicherweise nächstes Spiel gesperrt, die Fernsehbilder zeigen aber klar auf, dass doch ein Foul vorlag, zumindest Körperkontakt
    wird die gelbe Karte gestrichen? Nein, ist ja Tatsachenentscheidung.


    diese ständig vorkommende Fair-Play-feindliche Verhalten verdient in meinen Augen mehr Aufmerksamkeit und mehr Aufregung als ein absoluter (wenn auch unmöglicher)
    Einzelfall.


    Aber wer hat für sich nicht gern einigen Heiligenschein.


    gg

    • Offizieller Beitrag

    da kriegt ein Spieler gelb wegen eine Schwalbe. möglicherweise nächstes Spiel gesperrt, die Fernsehbilder zeigen aber klar auf, dass doch ein Foul vorlag, zumindest Körperkontakt wird die gelbe Karte gestrichen? Nein, ist ja Tatsachenentscheidung.


    Dies sind die Geister die ich rief. Es gibt keine vernünftige Regelung, auch für den umgekehrten Fall. Wer ständig Schwalben produziert muss eben damit leben, dass es auch mal nach hinten losgehen kann.
    Günter, ein Einzelfall kann manchmal wichtige Diskussionen auslösen und zu Änderungen führen(wird der Fall Adriano aber nicht).

    jedes Wochenende vorkommende an eine Straftat grenzende, bewusst schwerste Verletzungen in kaufnehmde Attacken (mit vorgestreckter Sohle in den Gegner springen, bewusster Ellbogenschlag) kommt aber jeden Samstag zigmal vor, die Aufregung hält sich da in Grenzen

    Stimmt so nicht, es gab in den letzten Jahren dazu Regländerungen, nur bei der Umsetzung hapert es. Grätschen von hinten, bewusster Ellenbogeneinsatz zum Kopf (siehe WM 2010) soll zwischenzeitlich mit rot bestraft werden. Heftige Fouls (siehe Alaba im Valencia-Spiel, Paolo Guerrero letztes Jahr) werden in den Medien (auch Bild!) auf der Titelseite (Online) verbreitet, wir diskutieren hier nur selten darüber.

    • Offizieller Beitrag

    Einige scheinbar unnötige Regeln haben einen Hintergrund. Das Ausziehen des Trikots nach einem Torerfolg verletzt in einigen Ländern das Schamgefühl oder religiöse Grundsätze. Ob uns das gefällt oder nicht, wir sind nicht allein auf der Welt. Das klettern in den Zaun nach einem Torerfolg birgt große Sicherheitsrisiken und das Schreiben von Botschaften auf Shirts (Gruß an die Frau, Jesus liebt mich), könnte bis hin zu politischen Äußerungen ausarten.


    Zu den Spielverzögerungen: hier müsste der Schiedsrichter einen größeren Handlungsspielraum bekommen. Ungerechtigkeiten entstehen immer, weil die Nachspielzeit oft nur nach Gefühl angesetzt wird, jeder kennt die obligatorischen 3 Minuten.


    Ich werde immer wieder sauer, wenn ein Spieler tausende Zuschauer und den Schiedsrichter regelrecht veräppelt. So befindet sich der Spieler der ausgewechselt werden soll immer auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite und wer genau hinschaut sieht, dass er sich vorher dorthin bewegt hat. Es folgt das aufreizend langsame verlassen des Spielfeldes. Insbesondere in solchen Situationen muss der Schiedsrichter durchgreifen und meistens passiert nichts, das verstehe ich nicht.


    Vielleicht sollte man bei anderen Sportarten mal genau hinschauen, so könnte:


    - Beim Spielerwechsel, Verletzungen und Torerfolg die Uhr grundsätzlich angehalten werden. Keine gefühlte Nachspielzeit, sondern gestoppte
    - Ein Einwurf muss, ab dem Moment wo der Ball zur Verfügung steht, innerhalb von 5 Sekunden ausgeführt werden
    - Für einen flachen Abstoß hat der Torwart 15(?) Sekunden Zeit, ab dem Moment wo der Ball zur Verfügung steht

  • Ich diskutiere ja gern am Feldrand, vor allem wenn die "richtigen" Leute anwesend sind.


    Ich bewerte z.B. ein Foul und sage dann laut, "das hätte ich gepfiffen"....der nächste...."ich nicht, das war ein normaler Körperkontakt".... usw..


    Die Wahrnehmung des Einzelnen und ich glaube auch die persönliche Leidensfähigkeit und das, was der Einzelne vielleicht selbst schon erlebt hat...also an aktiven Schmerzen nach einem Foul oder nach einem nicht geahndetem Foul....beeinflußt die Bewertung.


    Dem ganzen -hin zum sauberen störungsfreien Fußball- könnte man doch entgehen, in dem man die Futsalregeln diesbezüglich ...also körploses Spiel.... übernehmen würde.


    Das hätte den Vorteil, dass


    -die Spieler mit einer anderen Grundeinstellung auf den Platz gingen
    -du weniger Verletzte hättest
    -das Vorteile besser ausgespielt werden könnten, statt durch taktische Fouls Chancen zu vereiteln.


    Ein "richtig" und "angemessen" platziertes Foul ist für die dann in diesem Augenblick unterlegene Mannschaft ein Hauptgewinn für "Nüsse". Bei Pech gibts ne Gelbe und einen Freistoß....direkt..indirekt...und meist läuft es sogar noch ohne Gelb ab...von rot will ich mal nicht sprechen.


    Das foulende Team hat aber den riesen Vorteil, sich neu formieren zu können. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. DAS kotzt mich an diesen Trikotzupfern und Schulterremplern dermaßen an. Damals bei uns auf der Wiese haben wir das als 8jährige schon bemerkt und ausgemerzt. Da hättest du auf die sorry ...Fresse...bekommen, wenn die Allgmeinheit "Foul" geschrien hat und du hättest noch mehr als zwei Schritt von der Stelle gemacht, an der du dich befunden hast, als das Foul geschah. Genau dieser Satz beinhaltet eine Regel die aus dem unsportlichen Geschehen keinen Vorteil für das foulende Team geschehen läßt und zeitgleich wäre der Vorteil -wegen dem ja vermutlich gefoult wurde- erhalten.


    Ich wäre echt gespannt, welche Trainer ihr Team noch so heiss sprechen, dass man zu einer "gesunden Härte" gelangt...viel Spass!


    Futsalkörperloses Spiel ist natürlich nicht wirklich körperlos...aber die Grenzen sind hier deutlich verschoben und das finde ich richtig.

    • Offizieller Beitrag

    Andre,


    und ab dem 8 Mannschaftsfoul pro Hallbzeit gibt es für jedes weitere Folu einen Freistoß, 20 Meter zentral vom Tor entfernt. Jetzt kommen Vorschläge, wo kaum noch jemand mitzieht, Fußball muss einfach bleiben.


    Manchmal habe ich das Gefühl, egal ob Zeitspiel oder Foulspiel, man will es gar nicht grundlegend ändern. Diese Diskussionen und die Medienberichte sind ja auch gut für den Fußball, sonst wäre es doch langweilig.

  • Vielleicht sollte man bei anderen Sportarten mal genau hinschauen, so könnte:


    - Beim Spielerwechsel, Verletzungen und Torerfolg die Uhr grundsätzlich angehalten werden. Keine gefühlte Nachspielzeit, sondern gestoppte
    - Ein Einwurf muss, ab dem Moment wo der Ball zur Verfügung steht, innerhalb von 5 Sekunden ausgeführt werden
    - Für einen flachen Abstoß hat der Torwart 15(?) Sekunden Zeit, ab dem Moment wo der Ball zur Verfügung steht


    Das sind prima Vorschläge :thumbup:. Für mich war das olympische Hockeyturnier da sehr interessant, die haben da viele Regeln, die das Spiel extrem beschleunigen.


    Wobei ich auch pessimistisch bin. Jede Regel kann wieder bis an den Rand gedehnt werden. Wer schon mal dabei war, wie spanische Mannschaften ein Ergebnis über die Zeit retten, weiss was gemeint ist. Das bedeutet, dass es ohne Änderung der Mentalität keine gravierende Änderung geben wird. Und die sehe ich nicht, solange ein taktisches Foul "zum Sport dazugehört" und eine Schwalbe gerne als "clever" eingeschätzt wird.


    Grüße
    Oliver

  • Und trotzdem können Regeländerung das Spiel positiv beeinflussen;
    natürlich wird man immer sehen, inwieweit man diese Regeln "ausdehnen" kann; ist aber
    kein Argument keine Änderungen einzuführen.

  • Körperloses Spiel, na, ich weiß nicht.


    Auf dem Bolzplatz haben wir auch geschubst und gedrängelt. Ich finde, das darf ruhig bleiben. Nachträgliche Sanktionen wären eher angebracht, und die Regelung, das eine gezeigte Karte eine Tatsachenentscheidung ist, gehört abgeschafft. Es ist ein Unding, wenn Spieler eine Karte kassieren, gesperrt sind, und es war eben keine Karte. So wie bei Marcel Schmelzer in der CL, letztes Jahr. Gelb wegen angeblicher Schwalbe, gesperrt (2. Gelbe).


    Im Spiel BVB - Mainz gab es ja auch so eine Fairplay-Diskussion. Ein Dortmunder liegt am Boden, Mainz spielt aber weiter, erzielt das Tor. Viele Beteiligte regen sich auf. Für mich als Fan aber auch irgendwo ein klarer Fall von "Dortmund hätte es umgekehrt aber auch so gemacht". Ich würde, wenn ich denn im International Board of Fifa säße (aber dafür bin ich 85 Jahre zu jung..) ganz klar gegen Schauspieler vorgehen. Beim Schauspielen ertappt, nachträglich Strafen aussprechen.


    Es gibt ja viele Situationen, wo eine Schwalbe gepfiffen wird. In den Zeitlupen sieht man dann: Eine Berührung gab es, wäre der Stürmer aber nicht so theatralisch gefallen, hätte er den Elfer wohl bekommen.
    Bei Schwalben z.B. wäre es u.U. ganz witzig, 5-Minuten-Zeitstrafen auszusprechen. Klar, es gäbe weiterhin noch viele Fehlentscheidungen. Aber die Spieler würden es sich in der Folge mehrfach überlegen, ob sie noch so leicht umfallen.


    Ich habe als Spieler auch öfter mal Elfer erhalten, oder Freistöße. Ich war aber nie jemand, der sich dann hat fallen lassen. Ich bin eher ins Straucheln gekommen, habe aber versucht, weiterzuspielen. Ich glaube, wäre ich dann noch hingefallen (mit voller Absicht), hätte es den einen oder anderen Pfiff sogar eher gegen mich gegeben.

  • nochmal zur Nettospielzeit von z.B. genau 60 Minuten, Sportarten wie Handball machen es vor, dort wird bei jeder Spielunterbrechung die Uhr angehalten und keiner schindet Zeit, warum auch ? es werden auf jeden Fall 60 Minuten gespielt, egal wie lange sich einer herum wälzen sollte. Es geht eben nicht darum, eine ungefähre Anzahl von Minuten nachzuspielen, die womöglich der Bruttospielzeit durch Zeitschinderei 'geklaut' worden sind, sondern genau und garantierte 60 Minuten zu spielen.


    Daher hinkt auch der vorgenannte Vergleich mit dem Pokalspiel CL-Sieger gegen Viertligist, denn auch hier würde die Nettospielzeit genau 60 Minuten betragen, da keine Nachspielzeit geschätzt wird sondern die tatsächliche Nettospielzeit genau abgestoppt wird. Ergo: null Nachteile für den Viertligisten, egal was der clevere CL-Sieger an Psychospielchen auffährt. Gespielt wird netto, nicht brutto, und das immer 60 minuten.

  • Bei Schwalben z.B. wäre es u.U. ganz witzig, 5-Minuten-Zeitstrafen auszusprechen.



    ich finde das gar nicht so witzig.


    in meiner Aktiven -Zeit gab es noch die 10 Minuten-Sperre.
    zuerst dringende Ermahnung mit entsprechender Androhung, dann folgte die Besinnungspause.danach Rote Karte



    Wegen einheitlichen Regeln musste sie von UEAFA (FIFA) abgeschafft werden.


    Alle Beteiligten (Spieler, Trainer und vor allem Schiris) haben das seinerzeit sehr bedauert.


    Gerade für den Schiri, war dies ein äusserst hilfreiches und wirksames Mittel.


    Im Jugendbereich wird es ja immer noch angewendet. Leider wird diese Möglichkeit zuwenig angewendet.


    wohlgemerkt Jugendbereich, nicht beim Kinderfussball, dort halte ich persönlich sogar Gelbe Karten für Schwachsinn



    Beim Hallenfussball gibt es diese Regelung ja immer noch.
    Vielleicht ein Grund, warum der Hallenfussball (ich sprech jetzt nicht von Futsal) im aktiven Bereich wesentlich fairer zugeht als auf dem Platz.


    Ich hab mir oft die Frage gestellt, wie diese Regelung im Profifussball Auswirkung gehabt hätte.


    Schwalbe, kein Gelb, sondern 10 Minuten, bei Rudelbildung sofort von jeder Mannschaft einen vom Platz, offensichtliche Zeitschindung


    eine sofortige Bestrafung hat einen nachweisbaren höheren Erziehungseffekt
    die durch unsportliches Verhalten benachteiligte Mannschaft erhält sofort einen Vorteil, nicht der nächste Gegner, der damit überhaupt nichts zu tun hat.


    des öfteren erlebte Episode:


    von Beginn an ständig mit Gegensspieler behakt, auch verbal, flogen beide vom Platz.
    in den 10 Minuten standen wir beide zusammen draussen. zuerst gings weiter, jeder gab dem anderen die Schuld, dann wurde der Schiri der Böse,
    es entwickelte sich eine Gemeinsamkeit (man brauch ja einen Sündenbock), wir beruhigten uns beide. anschliessend hatten wir auf dem Platz einen ganz anderen Umgang miteinander.


    meine 3 Roten Karten habe ich mir erst nach Abschaffung dieser Regelung abgeholt.


    gg.

  • wer mal bei fussball.de etwas nachliest, wird feststellen, dass dort einige Vorgänge geschildert werden, dass es Mannschaften und Spieler gibt, die in letzter Zeit genau entgegen diesem Vorfall (auch knappe Spielstände) gehandelt haben.


    offensichtlich ist dies eher Normalität als dieser Einzelfall.


    Ich wünschte mir, dass in diesen Fällen das Echo in den Medien mal genaus so gross gewesen wäre.


    Aber Negatives findet leider mehr Beachtung.


    gg

  • offensichtlich ist dies eher Normalität als dieser Einzelfall


    Meine Rede. Immer alles verdrängen, da ja nur Einzelfall, führt überhaupt nicht weiter! Prima, immerhin "Symbolpolitik" gegen Adriano, auch wenn sich die Dänen davon absolut nichts kaufen können...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • moin,


    eigentlich ist dieses spiel sperre ein unding (mal unabhängig davon ob man das verhalten nun gut, oder schlecht findet), denn adriano hat sich völlig regelkonform verhalten. der ball hat nach dem schiedsrichterball den boden berührt und wurde auch zweimal von einem spieler berührt, ebensowenig wurde der ball direkt ins tor geschossen. damit zählt er halt als freigegeben..............


    ich finde fairplay total wichtig, kann aber nicht auf deren einhaltung pochen, solange es nicht konkret im regelwerk vorgegeben ist. von daher kann ich eigentlich auch niemanden dafür bestrafen, das er sich in meinen augen wie ein a****loch verhalten hat, ohne einen anderen zu gefährden, oder gegen geltende regeln zu verstoßen.


    werden als nächstes auch spieler mit einem spiel strafe bestraft, die nicht sofort den ball ins aus schießen, wenn irgendwo einer am boden liegt, der schieri aber das spiel nicht unterbricht?
    ich finde die entscheidung sehr grenzwertig, entweder man regelt das verhalten nach einem schiedsrichterball eindeutig (also im sinne des angemahnten fairplay), oder man muss halt mit solchen 'verfehlungen' leben.


    gruß

  • eigentlich ist dieses spiel sperre ein unding


    Stimmt auch wieder, in Donez werden sie sich schlapp lachen, "Hauptsache weiter" sagen. Hat sich ja "rentiert". Wie gesagt: "Symbolpolitik", mehr nicht, da ja alles "regelkonform" war. Regeln anpassen - nö 8o

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Da gibt's ja auch eigentlich nix drüber zu verhandeln. Das Spiel ist im Kasten, sowas kommt vor, wenn jeden Samstag Millionen auf dem Platz rumlaufen und versuchen, das Spiel zu gewinnen. Manchmal eben auch im Fernsehen. Meiner Meinung nach hat der Schiri hier, sagen wir mal, zu starr gehandelt. Er hätte einfach aus irgendeinem Grund Freistoß geben können und die Sache wäre nie hochgekocht. Wahrscheinlich hätten man ihm sogar noch einen Orden verliehen. Es werden jedes Wochenende zig Tore wegen angeblichem Abseits nicht gegeben. Vielleicht lernen die Verantwortlichen ja fürs nächste Mal. Wahrscheinlich nicht.


    Wir hatten das auch einmal, in einem E-Jugend-Spiel, unabsichtlich (Torwart wird überlupft). Der Schieri hat einfach den Schiedsrichterball wiederholt und fertig.

  • Meiner Meinung nach hat der Schiri hier, sagen wir mal, zu starr gehandelt. Er hätte einfach aus irgendeinem Grund Freistoß geben können und die Sache wäre nie hochgekocht.


    Hmm, aber wofür denn? DSV hat doch insofern Recht, dass Adriano gegen keine geschriebene Regel verstoßen hat. Wohl gegen eine lange etablierte ungeschriebene, aber das ist ja durchaus ein Punkt. In den Statuten steht ja nirgendwo, dass der Ball beim Schiedsrichterball von der Partei, die nicht in Ballbesitz war, zu derjenigen gespielt werden soll, die in Ballbesitz war. Im KiFu sieht man doch, was der Schiedsrichterball tatsächlich ist, wenn man den Regeln treu bleibt: da stehen zwei Spieler am Ball und versuchen, ihn als erster zu kriegen. Das ist für mich ein allgemeines Ärgernis, weil i.d.R. zwei Füße sofort auf mindestens Bauchhöhe hochschnellen und die Kontrahenten sich dabei nicht selten gegenseitig treffen.. Im Jugend- und Erwachsenenbereich gibt es das dann kaum noch. Warum also nicht die Regel so ändern, dass statt Schiedsrichterball der Ball nach der Unterbrechung vom Torhüter der Mannschaft, die in Ballbesitz war, ins Spiel gebracht wird. Das ist doch sowieso die heute übliche Praxis..


    Ach, ich wollte noch genauer fragen: wofür hätte der Schiri in der fraglichen Situation einen Freistoß geben sollen? Da war nix, aber auch gar nix, weswegen man hätte abpfeifen können. Oder siehst du etwas?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ja, regelgerecht hätte der Schiri nicht abpfeifen können. Aber er hätte vielleicht irrtümlich auf Abseits entscheiden können oder so... Aber das geht in die falsche Richtung. Was macht man denn z.B., wenn eine Mannschaft gegen so einen kreativen Schiri Protest einlegt?


    Grüße
    Oliver